THROWDOWN haben vor den Aufnahmen zur neuen Platte nicht nur ausgiebig getourt und zwei neue Leute an Bord geholt, sondern auch verdammt viel PANTERA gehört (und bestimmt einen Schrein für Dimebag Darrel im Tourbus). Anders kann ich mir die Dampfwalze names "Vendetta" nicht erklären. Nur noch selten kommen die HC-Wurzeln der Jungs aus Orange County (da wo THE OFFSPRING zuhause sind) durch ("Vendetta"), dafür haben THROWDOWN sich viel weiter in die Metal-Ecke gewagt. Songs wie das treibende "Burn" oder das fast schon klischeehafte "Give My Life" drängen Vergleiche mit den verblichenen Texanern oder auch MACHINE HEAD einfach auf. THROWDOWN pfeifen ziemlich auf technische Finessen und setzen konsequent auf eine Mid Tempo-Abrissbirne, die den Hörer stumpf umhaut. Produzent Zeuss (dem u.a. auch HATEBREED und SHADOWS FALL zu schätzen wissen) hat "Vendetta" einen unglaublich erdig-brachialen Sound zurechtgezimmert, dank dem die Scheibe ein Durchschlagskraft hat, die ihresgleichen sucht. Jetzt läft man immer Gefahr, bei so einer Scheibe in Langeweile zu verfallen, aber THROWDOWN schaffen es immer wieder, diese Klippe zu umschiffen - sei es durch kleine Soli, schleppende Parts oder auch mal flottes Geballer, wobei solche Abschnitte aber nie dominieren, sondern immer nur auf die sich am Horizont zusammenbrauende nächste Dampfwalze einstimmen. Und die wird kommen. "Vendetta" ist die Scheibe, die MACHINE HEAD nach der "Burn My Eyes" hätten machen sollen und die PANTERA nicht besser hinbekommen hätten. Heftig, dreckig und metallisch, so soll das sein!
THE ANTI-DOCTRINE machen es dem Hörer ihres (für mch überraschend ankommenden) Albums "A Worldwide Elite And Its Downfall" nicht leicht: anfangs klingt die Scheibe mega-chaotisch und wie ein zu sehr zusammengewürfelter Haufen der unterschiedlichsten Stile aggressiver Musik. Herausragend aus dem infernalischen Chaos ist aber bereits beim ersten Hören Sänger Carsten mit seiner kratzigen aggressiven Stimme und die teilweise abgfahrenen Riffs. Die einzige Nummer, die bei mir sofort hängenblieb war das fast schon crustige "Welcome To An Anti-Tomorrow", bei dem THE ANTI-DOCTRINE mal Knüppel aus dem Sack spielen. Die Scheibe braucht ein paar Umdrehungen, um ihr ganzes Potential zu entfalten und zu dem zu werden was sie ist: ein verdammt eigenständiges Stück Metal, das sich um Genres einen Scheiß kümmert. Wütende, leicht chaotische Parts stehen im konstanten Wechsel mit rockigen Abschnitten, die teilweise von melodischem Gesang gekrönt werden. Die Songs sind überwiegend im Mid Tempo angesiedelt, was für eine enorme Durchschlagskraft bürgt und der Band einen modernen Touch gibt. THE ANTI-DOCTRINE können einfach alles gleichgut, egal ob geradeaus rocken ("The Fraud Of Disco Culture") oder chaotisch-wirr-genial vor sich hinfrickeln ("Riot Action") - hier paßt das einfach zusammen, was das wahre Kunstück bei solchen Platten ist. THE ANTI-DOCTRINE haben es geschafft, den Hörer zu fordern, ohne ihn zu überfordern und dafür gebührt ihnen Respekt. Ihren Niedergang werden die Düsseldorfer mit diesem Album sicher nicht haben, ganz im Gegenteil! Rise!
Nur knapp ein Jahr nach ihrem Debüt "Portrait Of Beauty” sind die Kölner Nachwuchsrocker DAYS IN GRIEF mit dem Nachfolger fertig. "Behind The Curtain Of A Modern Tomorrow" hat einen Metalcore-typischen sperrigen Titel, warum müssen die eigentlich immer so lang sein? DAYS IN GRIEF haben ihrem ersten Album durch die Bank gute Kritiken eingefahren und sich danach fleißig den Arsch abgespielt. Mittlerweile sind sie in der ganzen Republik bekannt und gelten (zurecht) als eine der großen Hoffnung der deutschen Musikszene. Solch eine Last kann schwer wiegen und eine Band schier erdrücken. Nachdem ersten Durchlauf von "Behind The Curtain Of A Moder Tomorrow" war mir aber klar, dass DAYS IN GRIEF sich nicht vom Druck unterkriegen ließen und einfach da weitermachten, wo sie mit dem Vorgänger aufgehört haben: gute, moderne Rockmusik! Metal, Punk und Hardcore werden hemmungslos gemischt und ergeben die ganze eigene DAYS IN GRIEF-Spielart des Metalcores. Beherzt wird losgerockt und melodischer Death Metal zitiert, genauso wie Emocore angerissen wird ("The Lights Go Out The Curtain Falls"). In solchen Momenten erinnern die Kölner an Acts wie ATREYU, während sie in den aggressiven Metal-Passagen ("Economic Tyranny") durchaus alten IN FLAMES das Wasser reichen können, was die Härte angeht. Die Produktion fand diesmal im legendären Woodhouse statt und ist endgeil geworden. Klar und druckvoll zugleich steht jedes Instrument gleichberechtigt neben den anderen und hat genug Platz zur Entfaltung. Jeder Fan der gerade angesagten modernen Bands wird DAYS IN GRIEF lieben - und das zu Recht! Ein so facettenreiches Album verdient eure ganze Liebe! Und der Sticker "Visions empfiehlt" lässt sicher auch nicht mehr lange auf sich warten.
THE AGONY SCENE hatten mit ihrem selbstbetiteltem Debüt bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen und auch Kollege Otto konnten sie nicht überzeugen. Vor den Aufnahmen zum Nachfolger "The Darkest Red" wurden zwei Leute ausgetauscht und man hat sich offensichtlich zusammengesetzt und überlegt, wohin der Sound gehen soll. Rausgekommen ist eine Metalcoreplatte, die wieder stark nach melodischem Schwedentod klingt. Sänger Mike hat sich aber enorm weiterentwickelt und nervt mit seinem aggro-Gekeife nicht mehr (wie das noch beim Debüt der Fall war) und hat es geschafft, sich cleanen Gesang anzueignen, der richtig gut klingt und endlich mal nicht in die Emocore-Ecke geht. Zum Death Metal-Fundament gesellen sich mittlerweile Versatzstücke aus dem Hardcore und streckenweise sogar crustige Passagen, was dann eine hochexplosive Mischung ergibt. Mit der Hymne an die Weiblichkeit "My Dark Desire" haben THE AGONY SCENE einen potentiellen Tanzflächenfeger, der dank des Refrains sofort im Ohr hängenbleibt. Leider können die Amis diesen Song nur einmal schreiben, der Rest der Scheibe fällt gegen diesen Überhit deutlich ab und entpuppt sich als Metalcore, der heutzutage nichts Besonderes mehr ist. Man kann "The Darkest Red" viel Gutes abgewinnen, aber es gibt keinen zwingenden Grund, THE AGONY SCENE anderen Bands vorzuziehen, was bei der Metalcoreschwemme mittlerweile das Schicksal vieler guter Bands geworden ist. Für Sammler und Komplettisten lohnenswert, alle anderen sollten ausgiebig probehören.
Sie sind jung, sie sehen gut aus, sie sind aus Amerika und klingen wie Schweden. Gar nicht mal die übelsten Vorraussetzungen um ein bisschen oben mit zu schwimmen. Mit der Muttermilch aufgesogen haben die Detroiter Jungs sicherlich Dinge wie SOILWORK, bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlassen haben Keybaords die sie mit einem recht modernen und melodiösen Death Metal mischen ohne sich komplett dem modernen Neo Metal Trend zu verschließen. Screamoparts mischen sich also wie selbstverständlich mit Gefühlvollem - recht eindrucksvoll gelungen ist dies bei "In Place Of Hope", dessen cleane Parts die Fähigkeiten des Sängers unterstreichen. Schnörkellose Riffgewitter und einfache Melodien ("White Walls"), durchsetzt von einigen Breaks sind keinesfalls originell aber dennoch schön anzuhören, wenn sie sich aber allzu sehr auf das Keyboard verlassen, werden die Songs zu poppig. Ob die Musik jetzt genau darunter leidet oder ob man genau das hören möchte ist die Sache an der STILL REMAINS in meinen Ohren kranken. Denn viele Metalcorebands sind kompromissloser, die echten Schweden abwechslungsreicher und der Trend generell nicht mehr neu. Ansteckend sind die fett produzierten und am Puls der Zeit liegenden Tracks aber auf jeden Fall.
Zuletzt hatte Wednesday 13 Mitte letzten Jahres mit dem Album "6 Years, 6 Feet Under The Influence" auf sich aufmerksam gemacht, das allerdings eher eine Best Of-Scheibe war, da es neu eingespielte Stücke seiner ersten Band FRANKENSTEIN DRAG QUEENS sowie bislang unveröffentlichtes Material enthielt. Für "Transylvania 90210" hat der ehemalige MURDERDOLLS-Frontmann erstmals wieder neue Songs geschrieben und bis auf die Drums auch komplett im Alleingang eingespielt. Und eines wird direkt mit dem Intro und dem darauf folgenden Opener deutlich: Wednesday befindet sich in Höchstform, und Songs und Sound übertreffen sämtliches altes Material deutlich. Zwar ist er seinem ursprünglichen Stil - eine Art Horror-Punk-Rock-Metal, die klingt, wie eine Mischung aus Alice Cooper und den MISFITS - im Großen und Ganzen treu geblieben, aber die Riffs sind fetter, der Gesang dreckiger und die Songs kickender als auf den alten Scheiben, was wohl u. a. daran liegen dürfte, dass die Punkrock-Einflüsse stark reduziert wurden und Platz für Metal und Rock gemacht haben. Dabei ist es ganz egal, welcher Musikstile sich Wednesday jeweils bedient - seien es böse groovende Metal-Riffs wie in "Look What The Bats Dragged In" oder "House By The Cemetery", stampfender Hardrock wie in "Bad Things" oder grader, treibender Rock wie in "God Is A Lie" - alles geht dermaßen nach vorne los, dass man einfach nicht still sitzen bleiben kann und immer irgendwie mitzappeln muss. Zusammengehalten werden die Songs durch Wednesdays dreckig krächzenden, teils leicht kreischigen Gesang à la Alice Cooper und die durchgehende Atmosphäre eines alten Schwarz-Weiß-Horror-B-Movies. "Transylvania 90210" ist ein intensives, böses Rockalbum, an dem sowohl Metaller als auch Rocker ihre helle Freude haben dürften.
AUTUMN aufgrund der geografischen Herkunft, ähnlicher Bandbesetzung und der Openerposition auf der letzten WITHIN TEMPTATION Tour mit ebendiesen zu vergleichen, wäre zwar einfach aber würde der Sache nicht in Ansätzen gerecht. Zu leugnen sind diese Dinge zwar nicht, die musikalische Ausrichtung schlägt jedoch in eine gänzlich andere Richtung als bei den chartstürmenden Landsmännern und Frauen. Der Opener "The Coven" stellt schnell zwei Dinge dar: Penetrant poppig ist anders und Heavenly Voices sowieso. Und damit sind die beiden größten Steine des Anstoßes genommen und zugleich die größten Stärken von AUTUMN nach außen gekehrt. Der ungeheuer kraftvolle, verhältnismäßig tiefe weibliche Gesang gefällt auf ganzer Linie und verbindet Unaufdringlichkeit und Power gekonnt. AUTUMN setzen auf schleppende Songs, ein bisschen Gothic, ein bisschen klassische Metalriffs, leider aber auch manchmal eine zu leichte und vorhersehbare Lösung im Chorus. Die Keyboards halten sich im Hintergrund und entziehen den Gitarren nie die Heaviness. Sie haben keine Hymnen geschrieben, wohl aber selbstbewusste Songs denen manchmal etwas die Ideen aber nicht die Tiefe fehlt. "Whispering Secrets" transportiert dank Ziehharmonika zwar Seemanslaune und bedient einige Klischees, wird aber live sicherlich irgendwann zu den Songs gehören, die das Publikum fordern wird: Deathige männliche Gesangsparts im Refrain und das perfekte Tempo zum Hüftenwackeln. Die Tour mit WITHIN TEMAPTAION war sicherlich ein Glücksgriff für AUTUMN, der letzte Feinschliff in Punkto guter Ideen kommt mit dem nächsten Album, da bin ich mir sicher.
JIMMY EAT WORLD sind trotz solch wirklich starker Alben wie "Clarity" oder auch zuletzt das 2002er Hammerwerk "Bleed American" im Gegensatz zu den Staaten, wo man mittlerweile zur absoluten Elite des Hochglanz Alternative oder auch Emo mit Millionen verkaufter CD’s gehört, in unseren Breitengraden leider immer noch eine relativ unbekannte Band geblieben. Gleich vorweg, daran wird auch der vierte Output "Futures" wohl nicht sehr viel ändern, da u.a. eine massentaugliche Hitsingle einfach fehlt. Außerdem, obwohl ich den sympathischen US-Boys keinesfalls ihre nach wie vor unzweifelhaft vorhandenen Songwriterfähigkeiten komplett absprechen möchte, gibt es musikalisch nur wenig neues zu hören bzw. die Veränderungen zu den Vorgängeralben vermögen nicht so recht zu zünden. Zwar hätten einige der Songs genauso auch auf den beiden letzten starken Alben sein können aber andererseits ist vor allem die zweite Hälfte der neuen Scheibe deutlich schwächer als die ersten sechs Tracks. Besonders die relativ vielen langsameren Sachen mit atmosphärisch viel zu schwülstig-süß aufgetragenen Sachen wie u.a. "Drugs Or Me" und teilweise sogar richtig langweiligen Songs "Night Drive" (dass können TRAVIS übrigends viel besser und auch überzeigender) hinterlassen einen recht zwiespältigen Eindruck. Die schnelleren, etwas mit mehr Härte sowie stärkeren Gitarrenbetonung versehenen Songs wie der Titeltrack "Futures", das wunderbare "Works", "Just Tonight" oder auch das kompakte "Kill" sind richtig klasse geworden, der Rest fällt dagegen schon etwas ab. Wobei "The World You Love" mit grausigem Drum’s’Bass Parts sogar schlichtweg überflüssig ist. Auch die Produktion hätte an der ein oder anderen Ecke eine Kante mehr Frische oder schlicht Biss vertragen, manches wirkt hier eher überproduziert. Der Wechsel an den Reglern von Mark Trombino zu Gil Norton (PIXIES, FOO FIGHTERS, COUNTING CROWS) mag der Band sicher neue Erfahrungen beschert haben aber soundmäßig ist kein Fortschritt zu hören. Die Jungs hatten ihre eigene Meßlatte mit den beiden letzten CD´s natürlich auch sehr hoch angelegt, daher ist es jetzt etwas undankbar wieder volle Pulle nachzulegen. Ähnlich erging es ja den Kollegen von 3 DOORS DOWN, die nur Dank einer Megaballade den totalen Flop des Zweitlingwerks verhindern konnten. Im stilistischen Unterschied dazu sind JIMMY EAT WORLD mit ihrem schon immer etwas popig angehauchten Alternative Rock für meinen Geschmack diesmal einfach noch stärker in glattlastige Rockgefilde abgedriftet, das Album bieten keinen wirklich überzeugenden Spannungsbogen und es fehlen nach hinten raus einfach die fesselnden Höhepunkte. Die bei dieser Art von Alternative ohnehin schon recht spärlich vorhandenen Ecken & Kanten sind hier fast gänzlich in der Minderheit - "Futures" lässt trotzdem noch recht gut anhören geht aber zunehmend auch irgendwie inhaltlich unspektakulär ohne Tiefenwirkung an einem vorbei, viel hängen bleibt da einfach nicht. Nee Jungs, das habt ihr schon mal besser gekonnt.
Es hat wirklich lange gedauert bis die irischen Kultrocker von U2 mit ihrem 11. Studioalbum endlich mal wieder so richtig musikalisch in die Gänge gekommen sind. Doch nachdem sich Multi-Kulti & Kosmopolit Bono doch von seinen vielfältigen Nebenprojekten loslösen konnte, haben sich die drei dazu aufgerafft und eine wirklich super gelungene, richtig straighte Rockplatte ohne Kompromisse aufgenommen. Für diese Aufnahmen hat man sich dann auch nach langer Zeit, mit den beiden Producern Brian Eno sowie Daniel Lanois, wieder prominente Unterstützung ins Studio dazugeholt. Wie schon auf dem ebenfalls gelungenen Vorgängeralbum "All That You Can´t Leave Behind" aus 2000 (!) größtenteils angeklungen, haben U2 jetzt auf dem aktuellen Werk die Rückkehr zu einem wesentlich traditionelleren und wieder viel erdigeren Rocksound erfolgreich fortgesetzt. Sämtliche Soundspielereien sowie die für so manchen treuen Fan eher weniger gelungenen elektronischen Experimenten der 90er (wobei mir vor allem die ziemlich kühle "Zooropa" Scheibe sowie Langweilersongs wie "Numb" als besonders gräuslich in Erinnerung geblieben sind - "Disco" war dagegen geradezu glamourös bombastisch), gehören jetzt endgültig der Vergangenheit an. Schon die erste Single aus dem Album, das relativ raue und ungestüme "Vertigo" (klingt wie zu besten "New Years Day" Zeiten) und zeigt eindeutig an wohin die Sache geht: U2 haben mit all ihren Erfahrungen der letzten Jahrzehnte endlich wieder zurück zu ihren Ursprüngen gefunden ohne dabei natürlich in produktionstechnischer Hinsicht so billig zu klingen wie die Schülerband anno 1980. Die CD strotzt geradezu vor positiver Energie mit vielen weiteren klasse Songs u.a. "Miracle Drug" oder auch das geniale "Sometimes You Can´t Make It On Your Own", dass alles scheint den unbändigen Willen an die Fans ausdzurücken "Wir können es immer noch!". Die Gitarren von THE EDGE klangen lange nicht mehr so roh, verzerrt, aufheulend ja fast punkig, auch die packende Rhythmusfraktion hämmert ihre Parts zu einem stimmigen Gesamtbild aus dem Äther. Und klar Bono kämpft sich in seinen Songs mit seinem ureigene typischem Pathos durch viele Emotionen wobei er seine Texte mit realistischen Hintergründen aus dem wahren Leben greift. Seine (essentiellen) Botschaften oder Beschreibungen, egal ob es die Anschläge auf die Twin Towers, Irakkrieg oder sonstige politische Statements betrifft, sind in einem perfekt anmutenden Songwriting mal in anklagende Hymnen oder schlichte Rocksongs verpackt - einfach super. "How To Dismantle An Atomic Bomb” gehört ganz klar zum Besten was U2 je abgeliefert haben und muß ohne Übertreibung in die Reihen solch legendärer Alben wie The Unforgettable Fire" "The Joshua Tree" oder "Rattle & Hum" eingeordnet werden. Egal ob ob rockig straight oder einfach "nur" typisch melancholisch getragen - die Melodien von U2 laufen einem herrlich rein - daher ist diese CD für alle Rockfans unbedingt und vor allem uneingeschränkt zu empfehlen.
Der Film, der sich auf den Kinoplakaten damit brüstet der Nachfolger des wegweisenden Psychothrillers "Sieben" zu sein, ist seit kurzem in den deutschen Kinos. Und selbstverständlich gibt es zu dem Schocker ohne Jugendfreigabe einen zielgruppenkonformen Soundtrack. Und dort fährt "Saw" schweres Geschütz auf. Neben einigen großen Namen des Roadrunnerstalls - FEAR FACTORY, ILLDISPOSED, CHIMAIRA und dem Neuzugang CALIBAN - zeichnet sich der ex NINE INCH NAILs Livekeyboarder Charlie Clouser für den eigentlichen Score verantwortlich. Herausgekommen ist ein spannungsgeladener und ein die beengende Atmosphäre von "Saw" fulminant wiedergebender Soundtrack, der nicht selten die kalte Hand im Nacken spüren lässt, die auch ohne die entsprechenden Bilder dazu für Gänsehaut sorgt. Ein gekonnt arrangierter Spannungsbogen führt den Hörer fast ohne eine Melodie durch düstere Klänge. Clouser ist technisch zweifellos fit, er kokettiert gar kurz mit dissonanten Geigen als Klischee, fährt lärmigen Industrial auf und füllt weite Teile mit nervenzerfetzenden und endlos gespannten Soundscapes. Organisch pumpende Bässe und sich langsam entfremdende Samples werden nur durch zwar abwechslungsreiche aber eben doch irgendwie vertraut wirkende Drums davor bewahrt, den Horror komplett ins Wohnzimmer zu holen. Und so stören - bei aller Klasse der beteiligten Bands - nur die nicht von Clouser stammenden Beiträge das detailliert arrangierte Szenario. Die perfekte Musik für aufgestellte Nackenhaare zum perfekten Film für verwöhnte Thrillerfreaks.