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Headbangers Ball

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MTV 1 oder 2 ist hierzulande nur in Maßen prickelnd. Und nicht alles aus den Staaten rockt. Diese randvolle Doppel CD gehört aber zweifelsohne dazu. 40 Songs, humaner Preis und ein recht breit gefächerter Überblick über das aktuelle Treiben in der Show Headbangers Ball sind die Fakten. Es verlangt zwar ein recht tolerantes Wesen, sowohl GODSMACK oder die DEFTONES und STRAPPING YOUND LAD oder MASTODON zu mögen. Gerade in der bunten Mischung liegt aber einer der Reize dieser überhaupt nicht langweilig werdenden Packung. Die erste CD widmet sich primär alle dem, was man grob zwischen Alternative und New Metal ansiedeln kann - SLAYER und ANTHRAX fallen etwas aus dem Rahmen. Die zweite CD ist in meinen Augen etwas spannender, vor allem weil einige der Tracks weniger massentauglich sind als die der ersten CD. Wer sich damit abfindet, dass einem vielleicht nicht alles gefällt, wird mit dieser 2-CD glücklich!







CD 1

1.Godsmack - Straight Out Of Line

2.Hatebreed - This Is Now

3.Staind - Price To Play

4.Cold - Stupid Girl

5.Deftones - Hexagram

6.Marilyn Manson - This Is The New S**T

7.Sevendust - Separate

8.III Nino - When It Cuts

9.Mudvayne - World´s So Cold

10.Spineshank - Smothered

11.Static-X - Destroy All

12.Killswitch Engage - Fixation On The Darkness

13.Stone Sour - Inhale

14.Soil - Pride

15.Anthrax - Safe Home

16.Slayer - Raining Blood (Live)

17.Murderdolls - Dead In Hollywood

18.Shadows Fall - Destroyer Of Senses

19.Mushroomhead - Sun Doesn’t Rise

20.Rob Zombie - House Of 1000 Corpses


CD 2

1.Lamb Of God - Ruin

2.Arch Enemy - We Will Rise

3.In Flames - Cloud Connected

4.Chimaira - Down Again

5.Eighteen Visions - You Broke Like Glass

6.Lacuna Coil - Heavens A Lie

7.Devildriver - I Could Care Less

8.Sworn Enemy - Sworn Enemy

9.36 Crazyfists - At The End Of August

10.Cradle Of Filth - Mannequin

11.Demon Hunter - Infected

12.Mastodon - March Of The Fire Ants

13.Motograter - Down

14.E.Town Concrete - Mandibles

15.Poison The Well - Botchla

16.Soilwork - Rejection Role

17.Unearth - Endless

18.Strapping Young Lad - Relentless

19.As I Lay Dying - Forever

20.Meshuggah - Rational Gaze

Headbangers Ball


Cover - Headbangers Ball Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 40
Länge: -:- ()
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Ode To My Misery

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Man, solche Bands wie The Wake bringen mich immer in eine Zwickmühle: guter melodischer Schwedentod, der aber so originell wie ein Sand Eimer ist. Soll man so einer Band nun vorwerfen, dass sie nichts Neues bietet oder einfach anerkennen, dass sie ein gutes Album eingespielt hat, dass Freunden melodischen Death Metals gefallen dürfte? Weiß kein Mensch, ich kann sowohl die eine als auch die andere Sichtweise verstehen. The Wake stammen aus Karjaa, wo das genau in Finnland liegt weiß auch kein Mensch. Vor drei Jahren gegründet, haben sie unter dem Namen Bleeding Harmony zwei Demos auf den Markt gebracht und sich kurz vor den Aufnahmen zur ersten Scheibe in The Wake umbenannt. Warum weiß kein Mensch, ist ja aber auch egal. "Ode To My Misery" zeigt die Liebe der Band zum schwedischen Death Metal auf, vor allem zur Göteborg-Ecke. Die Band hätte auch locker Mitte der 90er auf No Fashion Records ihren Platz finden können, auch wenn sie einige Soli mehr in ihren Sound eingebaut haben als die typischen No Fashion-Band. Die Gitarrenarbeit ist ziemlich gut, vor allem da die beiden Saitenheinis auch wissen, wann sie sich mal im Hintergrund halten müssen und Sänger Kaj das Feld zu überlassen haben. Der hat die typische Melodic-Death-Stimme, so wie alte Dark Tranquillity, In Flames, Decameron oder The Moaning. Am Schlagzeug hat aber ein Herr Platz genommen, der über den skandinavischen Tellerrand herausgeschaut hat und in seiner Arbeit oft Anleihen am amerikanischen Todesblei erkennen lässt, wobei gerade der permanente Einsatz der Double-Base ziemlich geil. Die Mucker sind also alle recht fit und haben auf der Scheibe zehn recht flotte Songs geschrieben, den In Flames in ihren frühen Tagen nicht hätten anders machen können, hier regiert Göteborg. Einen einzelnen Song kann man da kaum als Anspieltip nehmen, dazu sind sie einerseits alle ziemlich gut und andererseits alle ziemlich ähnlich. The Wake gehen sicher nicht als die innovativste Metal-Band in die Annalen ein, aber was soll’s?

Ode To My Misery


Cover - Ode To My Misery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:51 ()
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Seemann

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Es scheint eine kleine Schwäche für deutsche Frauen zu geben bei den finnischen Herren. Ob Vocals generell zu ihrer Musik passen, sei mal dahingestellt. NINA HAGEN, die zur Musik von APOCALYPTICA einen Song von RAMMSTEIN covert, hat aber schon einen etwas außer- und ungewöhnlichen Touch. Und Frau Hagen kann das "rrr" fast so schnuckelig rollen wie das Vorbild Lindemann, die tiefe Tonlage bereitet ihr wie zu erwarten wenig Schwierigkeiten. Und eigentlich passt eine Ballade zur exzentrischen Femme Fatale genauso wenig wie zu Rammstein und wirkt überzeichnet. Und doch überzeugt die Umsetzung, nicht zuletzt weil sie nicht ganz so plump und pathetisch klingt wie das Original und das kleine bisschen Weiblichkeit der martialischen Musik gut steht. Dass an den Cellisten musikalisch nichts auszusetzen ist versteht sich eigentlich von selbst. Der Song wird auch auf der "Revised Version" des Albums "Reflections" erscheinen.

Seemann


Cover - Seemann Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: -:- ()
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The Long Road

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Die Schäfchen sind wohl im Trockenen. Wäre also an der Zeit sich zurückzulehnen und das zu tun was einem Spaß macht. Bei NICKELBACK scheint es genau das zu sein, was sie schon immer gemacht haben. Denn "The Long Road" bietet im Großen und Ganzen wieder genau das, womit sie seit einiger Zeit die edelmetallenen Schallplatten abgreifen. Die überaus unspektakuläre Maxi "Someone" bedient die Zielgruppe, "Do This Anymore" mit seinen vorsichtigen Celliklängen ist schon etwas origineller. Dabei gibt es aber auf dem Album mit dem bedeutungsschweren Namen auch deutlich spannendere Tracks. Gerockt haben sie schon immer. Bei "Because Of You" lösen sie aber endlich mal die Handbremse und legen einige Schaufeln Härte nach. So lässt es sich leben mit ihnen. Einige andere Songs schlagen in eine ähnliche Kerbe. Die Stimme ihres blondgelockten Frontmanns ist einmalig und gehört durchaus zu denen mit dem größten Widererkennungswert der gegenwärtigen Szene. Und daran schraubt er keine Sekunde, Experimente ausgeschlossen. Und so kennt man bei seiner Dominanz das meiste auf "The Long Road" schon ohne es gehört zu haben. An der handwerklich perfekten und nach bewährtem aber gutem Schema konstruierten Musik ist nichts auszusetzen. Die selbsternannten Grungenachfolger wissen um die Wirkung einer schönen Melodie in Verbindung mit straighten Gitarren und charismatischem Gesang.
Das Übel liegt wenn dann an den selbst auferlegten Schranken an denen ich mich so langsam satt höre.

The Long Road


Cover - The Long Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:35 ()
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Suffer Our Pleasures

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"Traditional Old School Heavy Metal" - so nennt Zachary Hietala, Gitarrist des finnischen Quartetts TAROT jenen Sound, welchen er und seine Mitstreiter auf "Suffer Our Pleasures" auf die Gemeinde loslassen. Und damit trifft er den Nagel ziemlich genau auf den Kopf. Bereits in den glorreichen Mid-Achtzigern gegründet, kam das letzte beachtenswerte Lebenszeichen von TAROT mit dem 1998er-Output "For The Glory Of Nothing" in die CD-Läden. Im europäischen Norden wurde damit kräftig Staub aufgewirbelt, hierzulande kam man aber nicht über einen Geheimtippstatus hinaus. Ob die neue Scheibe "Suffer Our Pleasures” daran was ändert lässt sich bei der Masse der Neuveröffentlichungen schlecht vorhersagen - qualitativ gehört sie aber mit zum Besten was ich dieses Jahr aus dieser Ecke gehört habe und die vier Jungs hätten es absolut verdient auch bei uns die entsprechenden Lorbeeren einzufahren. TAROT sehen sich selbst in der Tradition von Bands wie Black Sabbath, Rainbow, Judas Priest, Deep Purple und Dio. Und wie bei letztgenannter Sangesgröße hat TAROT mit Zachary’s Bruder Marco Hietala einen echten Könner am Mikro - welcher nebenbei auch noch den Bass behakt (und dies ebenfalls bei Bands wie Sinergy und Nightwish tat bzw. tut). Bei einem Song wie "Rider Of The Last Day" schießen eine geradewegs Erinnerungen an vergangenen Dio-Großtaten durch den Kopf. Der Song beginnt recht getragen und mit einer etwas gewöhnungsbedürftigen Gesangslinie, powered dann im gnadenlos Mid-Tempo durch die Boxen und endet in einem furiosen Finale. Marco setzt sein Ausnahmeorgan gezielt dazu ein, den Kompositionen zusätzliche Druck und Volumen zu geben, ohne ständig in nervende Höhen abzudriften. "Of Time And Dust" ist ein ähnlich episch aufgebautes Meisterwerk und hebt des Shouters Können genial hervor. Dabei wechseln sich auf dem Album schnelle, harte Tracks, wie der arschtretende Opener "I Rule" und das melodische "From The Void" (klasse Refrain) und eben jene bereits genannten Epen gekonnt ab und präsentieren uns ein druckvoll produziertes Album wie aus einem Guss. Dabei geben ganz klar die Vocals und die Gitarre die Marschrichtung vor, das Keyboard hält sich wohltuend im Hintergrund. TAROT haben das Kunststück fertiggebracht den coolen Sound vergangener Tage in das Jetzt zu transportieren, ohne auch nur ansatzweise altbacken zu wirken. Nur mit dem abschließenden "Painless" (mit nervigen Akustikparts) kann meinereiner sich nicht so anfreunden. Also Freunde: wer sich mal wieder eine kraftvolle Stimme im Achtziger-Heavy-Metal-Gewande zu Gemüte führen möchte und dabei noch eine Vollbedienung in Sachen Sound braucht, sollte bei TAROT ruhig mal reinlauschen.

Suffer Our Pleasures


Cover - Suffer Our Pleasures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:2 ()
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Birds Of Prey

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Die Jungs von LIVE beehren uns wieder mal mit einem neuen Output, der diesmal wieder mit einem etwas längeren Titel "Birds Of Prey" ausgesattet wurde. Mittlerweile auch schon der sechste Longplayer und nach dem etwas verspielten "V" zeigt sich die Band, um ihren charismatischen Sänger Ed Kowalczyk, der sich wieder einfühlsam durch die 13 Tracks mit seinem Ausnahmeorgan durch die Höhen und Tiefen, was den dramaturgischen Aufbau der Songs betrifft, dieser CD kämpft. Es geht deutlich vernehmbar wieder etwas erdiger und urwüchsiger zu, die Zeit der "Neufindung" scheint endgültig vorbei zu sein, obwohl man es in dieser Hinsicht ja nie so ganz übertrieben hatte wie andere Combos. Klar ist aber auch LIVE werden bzw. müssen sich stets an ihrem Mega-Werk "Throwing Copper" von 1994 messen lassen und dabei schneiden sie, wie schon bei allen Alben dazwischen wieder hervorragend ab, richtige schlechte Alben von dieser Formation gibt es nämlich schlichtweg nicht. Anders als so manch anderen Bands, die ebenfalls bisher ewig an ihren Überalben scheiterten (z.B. "Operation Mindcrime"/QUEENSRYCHE oder "Hysteria"/DEFLEPPARD) haben LIVE sich bisher keinerlei Aussetzer erlaubt und stets Qualität abgeliefert, was nun aber besonders für dieses Album gilt. "Birds Of Prey" ist schlicht ein gelungenes (Alternativ) Rockalbum geworden ohne große Schnörkel, mit satten Riffs, harmonischen Arrangements und natürlich den typisch tiefgehenden Lyrics von Poet Kowalczyk. Was mir aber das allerwichtigste zu sein scheint, die Jungs können wieder richtig starke Songs mit Hitcharakter schreiben inklusive tollen Hooks und das alles noch mit genügend Power in den Gitarren, klar nie brachial Nu Rock aber trotzdem stets griffig. So viele gutes Material auf einer CD, das dem erwähnten Megaseller bisher am nächsten kommt gab es vorher noch nie - egal ob Perlen wie das aufwühlende, leider aber etwas kurzen "She", das mit Mörderrefrain ausgestattete "Lighthouse", oder doch das eher mit melancholischen Touch versehene "Like I Do" und zum krönenden Abschluß noch energiegeladene Ballade "What Are We fighting for?", die Scheibe gefällt mir jedesmal noch ein wenig besser. LIVE scheinen ihre Lektion gelernt zu haben, keine Experimente mehr und eine unverkrampfte klingende Produktion machen "Birds Of Prey" schlicht zu einem gut bis sehr gut ins Ohr gehenden Rockalbum, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Birds Of Prey


Cover - Birds Of Prey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:26 ()
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St. Anger

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Nun ja, über kommerzielle Musik lässt sich streiten und über die Definition derer auch. Fakt ist für mich, dass "St. Anger" alles andere als chartkompatibel ist. Kommerziell sind Songs, wenn sie Mitsingrefrains haben, vielleicht vier Minuten lang sind, und vor Pathos nur so triefen. Von all diesen Aspekten kann ich hier nun partout gar nichts erkennen. Im Gegenteil, wenn sich die weltweite Hörerschaft aufgrund der Musik für dieses Album entschieden hätte, wären wohl weit, weit weniger Vorbestellungen eingegangen, die eine Vorverschiebung des Veröffentlichugstermins nötig gemacht hätten. Um es genau zu sagen: wer was mit "Load" und "Reload" anfangen konnte, sollte von "St. Anger" gleich die Finger lassen. Und die besten beiden Argumente hierfür sind der Opener "Frantic", der Thrash Metal mäßig voll in die Rüben lascht. Zwar sind Gesang und Drumsound etwas gewöhnungsbedürftig, aber das tut dem Bärenauftakt keinen Abbruch, und der folgende Titeltrack, den man schon in abgespeckter Version aus dem TV kennt, und der noch mehr in die gleiche Kerbe schlägt. Hier wird getrrasht, was das Zeug hält!!! Als ich den Song das erste Mal im Auto gehört habe, dachte ich, der Lars Ulrich sitzt mit der Abrissbirne auf dem Rücksitz. Unglaubliches Drumming, das hatte ich dem Mann wirklich nicht mehr zugetraut. "Some Kind Of Monster" dagegen wird durch Sprechgesang und Crossover Riffs dominiert. Ein Track, der schlussendlich aber nicht ins Gewicht fällt. Bei "Dirty Window" entwickelt sich aus dem seltsam wirkenden Eingangsriff eine ein Art METALLICA Punksong, höllisch schnell und gut gemacht. "Invisible Kid" ist für mich ein nur durschnittlicher Song, der nicht wirklich das gewisse etwas hat. Zu den Highlights zählt er auf keinen Fall. "My World" ist ein cooler Rocker, der parziell an heutige ANTHRAX erinnert. Gleiches gillt für das groovende "Shoot Me Again". Ein cooles Riff eröffnet auch "Sweet Amber", bevor in bester Bay Area Manier losgetrasht wird, man dann wieder in den Midtempo Bereich driftet, bevor wieder losgelegt wird. Nicht schlecht. "The Unnamed Feeling" wartet mit Sprechgesang, vielen Breaks und kaum Dampf auf. Hätte wohl keinen gestört, wenn der Song nicht den Weg auf die Scheibe gefunden hätte. Mit "Purify" und "All Within My Hands" wird dann das Album beendet, wobei vor allen Dingen der letztgenannte für mich eine richtige Granate ist. Bleibt zu sagen, dass "St. Anger" nun wirklich kein Meilenstein geworden ist, aber das hat wohl auch keiner so richtig erwartet. Vielmehr ist den Jungs ein richtig gutes Album gelungen, auch wenn zwei Lückenfüller mit dabei sind. Die dem Album beigelegte DVD übrigens, zeigt die Band in ihrem Headquarter in San Francisco, wie sie die neuen Songs live probt. Nicht unbedingt überlebenswichtig, aber trotzdem eine nette Zugabe..(lk)



Keinem anderen Album wurde in den vergangenen Monaten so erwartungsvoll entgegengefiebert wie "St. Anger". Aus den Vorab-Sessions waren Schlagworte zu entnehmen wie "Nu Metal", "unkommerziell", "hart" oder "aggressiv". Auch wenn die genaue Ausrichtung der Scheibe bis zum Ende unklar war, so waren sich alle einig, daß METALLICA einen radikalen Schritt gehen sollten, und heute ganz anders klingen als in jeder ihrer früheren Phasen. Doch wie klingt das Resultat am Ende? Nun, hier werden sich die Geister dann scheiden. Weder gibt es technisches High-Speed-Geballere Marke "Master Of Puppets", noch poppige Balladen wie "Hero Of The Day". Mit Neuzugang Rob Trujillo am Bass heißt die Devise "Grooven, was das Zeug hält". Lars Ulrich klingt meistens, als würde er mit stumpfer Brechstange auf ´ner alten Motorhaube herumbolzen, während James Hetfield mal auf super-aggro, mal auf cool shoutend macht. Die Songs besitzen fast durchgehend Überlänge, was sie dann auch hach so "unkommerziell" erscheinen läßt. Der Schein trügt, denn der neue Stil des Quartetts ist, von diesem Punkt abgesehen, alles andere als chartunkompatibel. Mit ähnlicher Musik haben vorher schon SEPULTURA, dann später SOULFLY, die Alternative-Charts von hinten aufgerollt. Hinzu kommt, daß die Songs zwar ein gewisses Aggressionspotential und manchmal auch Ohrwurmcharakter besitzen, sich aber kaum voneinander unterscheiden und wirklich stellenweise viel zu lang sind. Herausragend sind der coole, flotte Opener "Frantic", der breaklastige, abwechselungsreiche Titelsong und das Groovemonster "Invisible Kid" (für mich der beste Song des Albums). Der Rest fällt nicht sonderlich negativ auf, sondern fällt eigentlich gar nicht auf. Zu gleichförmig sind die Songstrukturen, zu sehr erkennt man gängige "neumetallische" Fragmente heraus, die letztendlich dafür sorgen, daß man den Jungs die angepriesene Revoluzzerattitüde nicht recht abnehmen will. Wer auf erdigen, coolen, rotzigen, modernen Metal steht, wird hier sicherlich alles andere als schlecht bedient, und die technischen Fähigkeiten will ich dieser Legende auch nicht absprechen, aber ein Meilenstein ist dieses Album beim besten Willen nicht.

St. Anger


Cover - St. Anger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 75:8 ()
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Melissa

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Nach der oberarschgeilen, selbstbetitelten Debüt-EP von 1982 (die später zusammen mit den BBC-Sessions unter dem Titel "In the Beginning" wiederveröffentlicht wurde) kam 1983 dann das erste Album der dänischen Metallegende um Pseudo-Satansbraten King Diamond auf den Markt. Kim Bendix Petersen, wie der King of Blackmetal mit bürgerlichem Namen heißt, schminkte sich damals schon im topmodischen "Kirchenanzünder"-Look, mit dem heute noch viele Norweger grimmig und böse durch den Wald poltern. Überhaupt macht der King, der privat absolut harmlos sein soll, seine Sache fantastisch. Die hohen Schreie (bei denen man sich manchmal fragt, ob er dazu eine Zange benutzt) gehen durch und durch, obwohl er seine Falsettstimme hier noch nicht so oft einsetzt wie auf späteren Alben. Die Musik ist nicht von dieser Welt und bietet mit Hank Sherman und Michael Denner eines der besten Gitarrenduos der gesamten Metalszene. Die genialen Riffs und Harmonien dieser beiden Ausnahmekönner (ja, wir reden von klassischem Metal - damals gings noch ohne Blastspeed und Kotzbrüll) untermalen die kultig-satanistischen Texte, die damals viele Mütter um ihre Kinder bangen (deutsch oder englisch?!) ließen. Nun ja, viele Möchtegernchristen und Pseudomoralisten sind letztendlich an diesem Album und dieser Band verzweifelt, denn die Songs stehen bis heute noch wie ein unumstößlicher Fels in der Brandung. "Evil" ist einer der besten Opener aller Zeiten und besitzt einen oberkultigen Text, der Titelsong ist eine der größten Halbballaden überhaupt (Gänsehaut garantiert!) und das zwölfminütige Satan’s Fall ist ein Progressive-Meisterwerk, wie man es nicht besser machen kann (mit einer echt brillanten Schlußwendung). Dazwischen beweisen "Curse of the Pharaos", "Into the Coven", "At the Sound of the Demon Bell” und das göttliche "Black Funeral”, wer die wahren Pioniere das Black Metal sind. Songs von derartiger Qualität und Intensität bringen sämtliche Darkthrones und Immortals dieser Welt irgendwie nicht mehr zustande. Die Band selbst konnte sich nach diesem Meilenstein noch einmal steigern, was niemand für möglich gehalten hätte. Der Nachfolger "Don’t break the Oath" gilt unter den King,- und Fate-Fans als NOCH stärker, was aber zu keiner Zeit die Göttlichkeit von "Melissa" in Frage stellt.

Melissa


Cover - Melissa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:13 ()
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Couldn´t Have Said It Better

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Zu Meat Loaf braucht man denke ich nichts mehr zu sagen. Er ist bereits seid 25 Jahren im Musikgeschäft und hat bei Musicals mitgewirkt (u.a. Rocky Horror Picture Show). Mit seinem 1977 Rock Epos "Bat Out Of Hell" hat er das dritterfolgreichste Album aller Zeiten veröffentlicht. Es folgten mehrere weitere Klassiker in den Achtziger Jahren wie "Dead Ringer" oder "Bad Attitude" bevor 1993 der Nachfolger seines Debütalbums erschien: "Bat Out Of Hell II - Back Into Hell". Dieses brachte Metal Loaf mehrfach Platin und einen Grammy in der Kategorie "Bester Rock Sänger". Und auch das letzte Studioalbum "Welcome To The Neighboorhood" war ein Glanzstück von Meat Loaf und seinem Produzenten und Hauptsongschreiber Jim Steinman. Die Welthits des kräftigen Tenors wurden sogar für das Musical "Tanz der Vampire" verwendet, wo sie durch eine tolle Handlung perfekt in Szene gesetzt wurden.
Warum sich auf dem neuesten Werke "Couldn´t Have Said It Better" die Wege von Meat Loaf und Jim Steinman trennten weiss ich leider auch nicht, aber an Qualität mangelt es deshalb zum Glück nicht. Die Songs sind genau das, was alle Fans erwarten: Piano getragene Rock Songs, viele balladeske Einschläge, knackige Rock n´Roll Nummern wie "Testify" oder "Love You Out Load" (u.a. geschrieben und komponiert von Nikki Sixx von Mötley Crue) und Musical taugliche Kompositionen wie "Tear Me Down" die durch die mehrstimmigen Chorus Parts so richtig glänzen. Abwechslung wird GANZ GROSS geschrieben und zwar in allen Songs. Die Musik klingt vom Anfang bis zum Ende ehrlich und Emotionen sprudeln nicht nur bei wunderschönen Balladen wie "You´re Right, I Was Wrong" oder dem bombastischem "Did I Say That".
Mit "Do It" gibt es sogar eine ziemlich funkige absolut Meat Loaf untypische Nummer.
Gefühlvolle aber auch prickelnde Leadguitar Solos runden den Silberling weiter ab.
Und am Ende folgt noch eine Gänsehaut machende Coverversion von Bob Dylans "Forever Young". Was ich mich auf die Tour freu….

Couldn´t Have Said It Better


Cover - Couldn´t Have Said It Better Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:36 ()
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Hate Crew Deathroll

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Hell yeah! Bluttriefend-rohes Frischfleisch für die ausgehungerte Vollbedienungs-Fraktion: Die neue CHILDREN OF BODOM ist da! Bereits der Einstieg bietet dem geneigten C.O.B.-Afficionado mit "Needled 24/7" exakt die heiß ersehnte Neuware: Melodic Death Metal mit einem Lead, wie es schärfer und prägnanter außer Kompositions-Genie Alexi Laiho wohl kaum jemand komponieren kann - da kreist die Axt. Das anschließende, brachiale "Sixpounder" überrascht mit seiner Alice Cooper-lastigen Bridge, hält das sehr hohe Niveau jedoch mühelos. Auf diesem Level geht es weiter, und die Mitte der Platte hält mit dem überragenden Slow Tempo-Stampfer "Angels Don’t Kill" nur eine kurze Verschnaufpause bereit. Das anschließende "Triple Corpse Hammerblow" könnte mit seiner unverschämt eingängigen Hookline auch aus der Nightwish-Feder stammen, bevor es mit "You’re Better Off Dead" wieder den Zehntonner auf die Mütze gibt - da neigt sich des Rezensenten Haupt recht ehrfurchtsvoll. Beim treibenden "Lil’ Bloodred Ridin’ Hood" (Titel des Monats) geht in meinem Gesicht die Sonne auf, und beim abschließenden Titeltrack platzt mir vor Freude fast die Fruchtblase. Selten waren viel zu kurze 37 Minuten für mich intensiver - eine brillante Produktion und neun absolute Killertracks lassen nur eines zu: Buy or fuckin’ die! (heavy)




So wirklich restlos überzeugen konnten mich die Jungs aus dem düsteren Finnland bisher eigentlich noch nie. Doch abgesehen von den in fast jeder Sammlung fehlenden Euros aus selbigem Land, sind sie doch eins der wenigen Dinge aus dem höchsten Norden dass erstaunlich viele Menschen zur Sammeltätigkeit animiert - seien es Unmengen an fanshirttragen Kerlen oder Importe aus dem fernen Japan. Und eben solche Hörer wie mich bisher doch eher zum Lächeln als zu wilden orgiastischen Jubelstürmen hingerissen hat. Doch "Hat Crew Deathroll" ist anders. Nicht gänzlich umgekrempelt, aber doch geändert haben die fünf ihren Stil. Erwachsenenreife möchte ich ihnen och nicht attestieren, aber die Jugend steht definitiv in voller Blüte. Der unglaublich klischeebeladene Sound der Vorgänger hat eine kernige Note bekommen. Etwas weg vom Melodic Death hin zu beinahe thrashigen Anleihen. Mit einem sicherlich zu ihrer bisherigen Klientel schielendem Auge wurden aber auch die Keyboards beibehalten, auch wenn sie von ihrer tragenden Rolle zum Glück etwas abgeben mussten. Die Riffs sind rauer geworden, der generelle Eindruck scheint etwas kreativer als bisher - was soweit geht bei Songs wie "Sixpounder" mit einem fast poopigen Chorus zu glänzen. Diese Experimentierfreudigkeit - obwohl das Wort viel zu weit geht - reicht jedoch nicht in Ansätzen an etwa das heran, was In Flames versucht haben und doch rechne ich ihnen den Versuch hoch an, auch wenn es stellenweise nach einem missglückten Befreiungsschlag klingt. Auf der einen Seite hinterlässt das Album einen positiven Gesamteindruck und das nicht zuletzt aufgrund des raueren Sounds, auf der anderen Seite fällt dieses Album kaum mehr durch Besonderheiten auf. Gewagte Sache - und genau das wollte man damit wohl vermeiden!

Hate Crew Deathroll


Cover - Hate Crew Deathroll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:51 ()
Label:
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