Review:

Broken Crown Halo

()

Mit „Broken Crown Halo” präsentieren die Italiener von LACUNA COIL ihr mittlerweile siebtes Studiowerk – und gleichzeitig das letzte, das mit Gitarrist Cris Migliore und Drummer Cristiano Mozzati aufgenommen wurde, denn beide verließen die Band im Frühjahr aus privaten Gründen und schweren Herzens, wie es hieß. Die weitere Entwicklung des Line-Ups ist also momentan noch offen, musikalisch bleibt man dem bewährten Rezept jedoch treu. Der Opener „Nothing Stands In Our Way“ stellt einen ebenso rockigen wie eingängigen Einstieg in das Album dar, dessen „Die Schöne und das Biest“-Konzept der beiden Gesangspartner Cristina Scabbia und Andrea Ferro schöne Kontraste ergibt, „I Burn In You“ ist deutlich ruhiger, aber nicht weniger melodiös geraten. Ähnliches gilt für das im Midtempo angesiedelte, schon fast etwas poppige „I Forgive (But I Won´t Forget Your Name)“. „Die And Rise“, bei dem Andrea Ferros Gesangsparts überwiegen, kommt ausgesprochen hart und düster daher, „In The End I Feel Alive“ glänzt an der Schnittstelle aus Gothic und Alternative Metal. Fazit: auch wenn gnadenlose Ohrwürmer mit sofortiger Wirkung rar sind, ist LACUNA COIL mit „Broken Crown Halo“ ein stimmungsvolles Album gelungen, dessen Melodien sich zwar nicht immer sofort festsetzen, nach mehrmaligem Anhören dann aber durchaus ihre Wirkung entfalten.

Broken Crown Halo


Cover - Broken Crown Halo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fragile Immortality

()

by Gast
THE UNGUIED – oder die führerlosen Ex-SONIC SYNDICATEler Richard Sjunnesson und Roland Johannsson und Anhängsel – sind zwei Jahre nach ihrem Debüt „Hell Frost“ zurückgekehrt und testen nun mit dem Nachfolger namens „Fragile Immortality“ die Grenzen ihrer Unsterblichkeit.

Verleugnen lässt sich die Ähnlichkeit der Schweden zu SONIC SYNDICATE mitnichten, haben wir es auch hier mit modernem, „peppigen“, melodischem Death Metal zu tun. Auch THE UNGUIDED setzen auf gute, markante Gitarrenarbeit, ein hämmerndes Schlagzeug, einen Mix aus Klar-Gesang und Grunts und ein tragendes Keyboard – steril und perfektionistisch gehalten, mit glasklarer Produktion. Fast könnte man sagen, dass alles perfekt (ja fast sogar zu perfekt) klingt, doch genau hier liegt das Manko: Was die Schweden mit „Fragile Immortality“ abliefern ist so gut wie der Vorgänger, klingt wie der Vorgänger und ist eben nicht unsterblich. Auf „Fragile Immortality“ gibt es keinen wirklich schlechten Song, doch auch eben keinen, der sich hervorhebt. Schade! Gut hörbar und doch irgendwie belanglos versinkt das Album letztlich in seiner Kurzlebigkeit.

Fragile Immortality


Cover - Fragile Immortality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Magma

()

Es gibt wohl nur wenige Bands, die so durch und durch das Gefühl eines oder weniger Jahrgänge eingefangen hatten. SELIG sind so eine Band - die Alben "Selig" und "Hier" wurden Mitte der 1990er hoch und runter gespielt, jedes Lied war wie ein Schrei mitten aus der Seele. Wie haben die das damals nur eingefangen? Mit dem Track "Knocking on Heaven's Door" haben sie im Handstreich BOB DYLAN in meiner Generation bekannt gemacht (dafür gebührt ihnen die Stein-Hardenberg'sche Bildungsauszeichnung!) und zu einem der Durchbruch-Filme von Till Schweiger den Soundtrack geliefert. Von dem eher "seltsamen" Album "Blender" und der Auflösung der Band reden wir jetzt hier nicht, wir spulen vor bis 2013, und da ist mit "Magma" schon das dritte Album nach der Band-Reunion erschienen. Und sorry, dass wir euch diese Perle nun erst nachliefern, denn diese ist mir total untergegangen. Dabei ist "Magma" das bisher stärkste Album von Jan Plewka, Christian Neander, Leo Schmidthals, Stephan »Stoppel« Eggert und Malte Neumann seit der Wiedervereinigung. So einfach machen SELIG es einem aber auch nicht, mit "Magma" warm zu werden. Als Single wurde der Track "Alles auf einmal" ausgekoppelt - ein fast weinerlicher Midtempo-Song, bei dem man dem Textautoren ja durchaus recht geben mag - aber durchs Heulen wird es doch nicht besser, oder? Auch der Opener "Ich lüge nie" besticht nur durch hohle Ironie. Viel, viel besser ist die Uptempo-Charme-Nummer "Sie scheint" und das ruhige "433". Mit dem ebenfalls eher ruhigen "Der Tag wird kommen" bürsten SELIG die Hafenromantik mal ein bißchen gegen den Strich. Und wo wir schon von Ironie sprechen: Mit "Love & Peace" nehmen SELIG ihre Rolle als "Band einer Generation" an und singen drüber. Ein tolles Album für das zweite Ohr - es wurde aber auch Zeit, es ihnen zu gestatten!

Magma


Cover - Magma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Golitah

()

by Gast
Wer die BUTCHER BABIES kennt denkt zwangsläufig an eines: Brüste! Üppige Oberweiten, mit Tape leicht zensiert. Doch wie ist es um die Musik der Band bestellt? Bereits 2013 erschien in den USA die Platte „Goliath“ und nun ist sie auch bei uns angekommen.

Modern und punkig kommen sie daher, jedenfalls Instrumental. Was den Gesang angeht, so bekommt man direkt von Anfang an eine Kombination aus Frauengekreische á la IN THE MOMENT und kämpfenden Katzen um die Ohren geworfen, die in „Give Me Reason“ ihren Höhepunkt findet.
Doch leider geht das negative noch weiter: jeder Song hört sich so ähnlich an, dass man nach einiger Zeit sich selbst fragt, ob man ein und denselben Titel in Dauerschleife hört, mir persönlich fallen besonders „Dead Poet“ und „C8H18 (Gasoline)“ immer wieder auf.

Den dauerhaft präsenten Gitarren fehlt konsequent die Tiefe und auch so ist die ganze Platte einfach nur flach, was offenbar mit den Brüsten der Sängerinnen kompensiert werden soll.
Es bleibt abzuwarten, ob Sie an diesen Punkten arbeiten oder es weiterhin so langweilig bleibt, wie es ist.

Golitah


Cover - Golitah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dawn Of The Brave

()

by Gast
Ich werfe einfach mal ein Genre in den Raum: A-Capella-Metal
Wer ist gemeint? Richtig, VAN CANTO! Denn nun schlagen sie mit ihrer neusten Scheibe „Dawn Of The Brave“ auf und bringen die „keine E-Gitarren = kein Metal“-Fraktion wieder zum Schaudern.

Direkt zu Beginn gibt es mit „Dawn Of The Brave“ schon mal ein schönes instrumentales Warm-Up, das eine nahtlose Übleitung zu „Fight For Your Life“ das mit einer typisch heroischen Stimmung aufwartet. Zusammen mit dem folgenden Titel „To the Mountains“ bietet es die Gelegenheit sich mit den beiden Frontsängern Sly und Inga auseinanderzusetzen ehe es mit „Badaboom“ etwas düsterer wird(im Übrigen ist das offizielle Video zu dem Song wärmsten zu empfehlen).
Auf einem ähnlich hohen Level setzt sich das Album fort und glänzt zwischen drin mit dem Song „Steel Breaker“ und findet dann seinen Ruhepol in „The Other Ones“ das mit Abstand der ruhigste Titel ist.
Neben den Eigenkompositionen packte die Band auch vier Coverversionen bei und zwar EUROPE „The Final Countdown“, Bonnie Tylers Hit „Holding Out For A Hero“, „Into The West“ und BLACK SABBATHs „Paranoid“. Alle vier Versionen sind eine durchaus gelungene Eigeninterpretation der Songs.

Das Thema Superhelden, das hier aufgegriffen wurde, haben Sie sowohl optisch wie auch akustisch sehr gut rüber gebracht. Alles in allem muss man VAN CANTO für das neue und wirklich gelungene Album beglückwünschen.

Dawn Of The Brave


Cover - Dawn Of The Brave Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thy Will

()

Vor BOYSETSFIRE-Cheffe Nathan Grey sollte jeder Musiker und Fan den Hut ziehen, hat doch kaum jemand eine Szene so geprägt wie der sympathische Ami, ohne dabei zu massenkompatibel zu werden. I AM HERESY ist sein ungestümes Nebenprojekt, mit dessen Debüt er bei Kollegin Steffi einen guten Eindruck hinterlassen konnte. "Thy Will" zeigt ihn und seine Mitstreiter etwas gereifter, die Songs sind etwas weniger chaotisch und das Album dadurch homogener. Bösartig und aggressiv ist die Chose aber immer noch, selbst in Songs mit catchy Refrains ballern I AM HERESY mächtig ("Throw Wide The Gates"). "Year Zero In The Temple Of Fire" würde wohl selbst Schwarzwurzel-Experte Dennis für einen DARKTHRONE-Ableger halten, während "March Of The Black Earth" einfach mal der Hit der Platte geworden ist und BOYSETSFIRE-meets-Black Metal zum Besten gibt. "Thy Will" ist keine einfache Platte und dürfte den einen oder anderen BOYSETSFIRE-Fan erschrecken, aber wer ein Faible für heftige, dezent schwarzmetallische Musik hat, ist hier genau richtig. Ein schönes Beispiel für eine Band, die sich nach dem Debüt die Hörner abstößt, ohne zu soft zu werden. Weniger roh, dafür krafvoller und brachialer, kann "Thy Will" überzeugen.

Thy Will


Cover - Thy Will Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 41:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Into The Maelstrom

()

BIGELF bzw. ihr Mastermind Damon Fox hatten es noch nie besonders eilig, Alben aufzunehmen. „Into The Maelstrom“ ist seit 1996 erst das sechste. Dass seit „Cheat The Gallows“ sechs Jahre vergangen sind, hat aber auch noch andere Gründe, vor allem den, dass Fox das BIGELF-Line-Up fast komplett neu aufbauen musste. Besonders der Drummer-Posten ist jetzt prominent besetzt: Hierfür ist nämlich Mike Portnoy eingesprungen, den Fox 2009 während der Progressive Nation-Tour kennengelernt hat. Inhaltlich geht es auf „Into The Maelstrom“ dann u. a. auch um die schwierige Zeit zwischen den Alben, um die Verarbeitung der Auflösung der Band, des Todes von Fox’ bestem Freund, dem ehemaligen BIGELF-Gitarristen A. H. M. Butler-Jones, und von Schmerzen und Ängsten. Aber es geht auch um die Zukunft und die selbstzerstörerischen Kräfte der Menschheit.

Passend dazu nennt sich der Opener „Incredible Time Machine“, und der befördert einen auch musikalisch in die Vergangenheit, nämlich in den englischen Prog der End-60er, klingt mit seinen surrenden, spacigen Sounds gleichzeitig aber auch ziemlich (retro)futuristisch. Eine perfekte Einleitung in die Welt von Damon Fox und sein neues Werk, das so verspielt wie vertrackt ist, stellenweise aber auch wieder sehr eingängig, bei dem an jeder Ecke alte Orgeln und Synthesizer flirren, genauso aber immer wieder sägende und doomige Gitarrenriffs und schwere Grooves das Kommando übernehmen. Und zwischendurch werden auch große Melodien und Harmonien aufgefahren, die mal an PINK FLOYD oder QUEEN erinnern, mal auch an David Bowie oder die BEATLES. Man höre sich nur das wunderbare „Mr. Harry McQuhae“ mit seinem großartigen, sich steigernden Aufbau und seinem Schlussthema zum Reinlegen an. Immer wieder wird aber auch gnadenlos nach vorne gerockt, wie in „Control Freak“ oder „Hypersleep“. Überhaupt gelingt es BIGELF oft, in fünf bis sechs Minuten alles abzuhandeln, wofür SPOCK'S BEARD doppelt so lange brauchen. Die Produktion klingt dabei angenehm warm und altmodisch, wie sich das für diesen Sound gehört.

Und Portnoy? Spielt natürlich toll – aber doch vor allem songdienlich. Das soll aber gar nicht negativ gemeint sein, denn wenn man ihn nur von DT kennt, mag man kaum glauben, dass es Portnoy ist, der hier so dreckig, tight und schwer groovend in die Felle prügelt. A pro pos: Ob es Zufall ist, dass Song 11 „Theater Of Dreams“ (sic) heißt? Angeblich hatte Fox die Songs schon geschrieben, als er sie Portnoy geschickt hat, aber vielleicht haben die beiden ja später noch an den Lyrics gefeilt. Bei Songzeilen hört wie „Contracts misleading / while friendships are bleeding“ ist das durchaus vorstellbar.

Was BIGELF mit „Into The Maelstrom“ vorlegen, ist wirklich ganz großes Kino. Sicher muss man diesem Retro-Sound und besonders alten Orgeln schon etwas abgewinnen können, sonst nervt die Musik wahrscheinlich kolossal. Wer sich darauf einlassen kann, wird hier aber ein Album vorfinden, das überbordet vor fantastischem Songwriting und tollen musikalischen Einfällen und tatsächlich einen wahren Sog entwickelt - und damit seinem Titel absolut gerecht wird.

Into The Maelstrom


Cover - Into The Maelstrom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Theory Of Everything

()

Mein Lieblingsholländer ist wieder da: Mit seiner aktuellen Scheibe „The Theory Of Everything“, diesmal wieder unter dem AYREON-Banner, untermauert der umtriebige Multi-Instrumentalist, Komponist, Sänger und Produzent Arjen Anthony Lucassen erneut seinen hervorragenden Ruf als Meister des Progressive Rock's. Wie fast immer garniert er seine typischen opulenten Klangbilder aus kraftvollen Metalriffs mit folkig-symphonischen Beiwerk.

Eigentlich war die Story von und um AYREON musikalisch nach „The Human Equation“ (2004) und „01011001“ (2008) schon fertig erzählt. Aber Mastermind Lucassen wollte doch nochmal etwas Neues dazu machen und so einfach eine komplett andere Story entworfen, die weniger kryptisch, eher in einer nächstmöglichen Gegenwart angesiedelt ist.

Nach seinem überzeugenden Solowerk „Lost In The New Real“ (2012) bietet dieses opulente Doppelalbum „The Theory Of Everything“ erneut viel packende Musik für's Geld.
Verzichtet wird diesmal auf die sonst üblichen 30 Gaststimmen (das war beim Vorgänger wohl doch etwas zu viel). Arjen hat außerdem bewußt „nur“ vier (Haupt)Songs aufgenommen, die jeweils um die 20 Minuten lang sind und in vier Hauptparts mit 42 (Stichpunkt „Per Anhalter durch die Galaxis“ .. Fans wissen bescheid) teilweise recht kurze Sektionen aufgeteilt sind. Er wollte bewußt in Anlehnung an seine großen musikalischen Vorbilder aus den 70ern eher längere Songs schaffen ohne zu starke Betonung einzelner Tracks oder Refrains.

Ein ganzheitliches Kunstwerk von Story und Musik sollte dadurch entstehen und dies ist ihm ohne Frage perfekt gelungen – sein typischer sich stets spannungsgeladen steigernder Mix aus atmosphärischen aber auch progrockenden Parts, verbindet er mit einem unglaublichen Gefühl für Melodien. Lucassens Handschrift ist omnipräsent der typische AYREON-Sound zieht den Hörer sofort in seinen Bann und läßt ihn erst nach 90 fesselnden Minuten wieder zurück in die Gegenwart.
.
Wunderschöne Piano-Klänge, fette Synthesizer, Hammond Orgeln, Akustikgitarren, spacige Parts, fette Riffs, pumpende Drums, viele luftig-folkige Sprengsel und vielleicht einen tick weniger symphonisch - so präsentiert sich AYREON in Höchstform. Bei den Sängern kommen diesmal auch etwas weniger bekannte Talente den Vorzug, die aber allesamt genauso wie die bekannteren Namen eine super Performance abgeliefert haben.

Inhaltlich geht es ganz grob um eine Art Wunderkind (Tommy Karevik von KAMELOT), der aber eine gewisse Konzentrationsschwäche aufweist. Sein Vater (Michael Mills von TOEHIDER), ist ein Wissenschaftler, der die Fähigkeiten seines Sohne nicht sofort erkennt, eher auf seinen Job fixiert ist aber dem aus dem Sohn ein echter Rivale erwächst. Die eher besorgte Mutter (Cristina Scabbia von LACUNA COIL) unterstützt ihren Sohn genauso wie der Lehrer Janne "JB" Christoffersson (GRAND MAGUS). Die Rolle des Widersachers wurde mit M. Hietala (NIGHTWISH, TAROT) genauso perfekt besetzt wie die Rolle des Psychiaters mit einem meiner Lieblingssänger J. Wetton (ASIA). Auf der Instrumentenseite sind Kracher wie Jordan Rudess (Keys; DREAM THEATER), Steve Hackett (Git.; GENESIS), Troy Donockle (NIGHTWISH) oder auch Keith Emerson (Keys; EMERSON, LAKE & PALMER) mir dabei.

Aus diesem Ganzen einzelne Parts herauszustellen ist mehr als schwierig. Die „Phase I: Singularity“ ist ganz grob eher folkig geprägt mit vielen verschiedene Stimmungen. „The Teacher's Discovery“ mit einem etwas orientalischem Touch ragt etwas heraus, die beiden Stimmen von Tomy, JB und Marco agieren klasse. „Phase II: Symmetry“ startet mit John Wetton und seiner Diagnose, hier zeigt der ASIA-Fronter dass er mehr kann als einfach nur nette Melodien singen. Auch der erneut fulminante Schlagwerker Ed Warby (u.a. GOREFEST) sorgt auf dem ganzen Werk für hammermäßige Power und Rhymthmusintensität. Auch die vielen Gesangsdynamiken und Wechselspiele der Stimmen lassen mitunter eine gewisse Musicalatmosphäre (ähnlich wie bei AVANTASIA) aufkommen. in der „Phase III: Entanglement“ herrscht eine mitunter eher etwas düsterer Stimmung vor, die Songs sind etwas härter, powermetallischer geprägt. Es gibt auserdem schöne elegische weibliche Songparts. In der letzten „Phase IV: Unification“ folgt dann ein bombastisches Finale mit typisch symphonischen Streicheranteil inklusive inhaltlichem Happy End.

Lucassen geht mit diesem neuen Album und seinem Aufbau stilistisch etwas zurück in „Into The Electric Castle“-Zeiten aber mit modernerem Sound. Die Songs wirken weniger gewollt bzw. konstruiert als die beiden Vorgänger – letztlich zählt rein dass Ergebnis und hier bleiben keine Wünsche offen, es gibt über 90 Minuten keinerlei Langeweile. Alle AYREONAUTS werden erneut begeistert sein.

"The Theory Of Everything" erscheint als „normale“ Doppel-CD, als Special Edition im Digi-Book mit einer Making-Of-DVD sowie als besondere Edition, die neben den beiden CD‘s und der DVD noch zwei CD‘s mit der instrumentalen Version und ein erweitertes Booklet beinhaltet.



The Theory Of Everything


Cover - The Theory Of Everything Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 42
Länge: 89:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Symphonies Of The Night

()

Freunde des Symphonic Metal konnten in den letzten Monaten ja geradezu in eine Art Kaufrausch geraten, glänzte doch die überwältigende Mehrzahl der Genre-Größen mit neuen Veröffentlichungen. LEAVES EYES bilden da keine Ausnahme und sind mit „Symphonies Of The Night“ Teil des bunten Reigens. Der Opener „Hell To The Heavens“ kommt in typisch epischer LEAVES EYES-Manier daher, Frontlady Liv Kristine wird von Ehemann Alexander Krull Growls unterstützt. „Galswintha“ wirkt ein wenig mehr folkig-traditionell inspiriert, das getragene „Saint Cecilia“ stellt einen der Ruhepole des Albums dar. „Hymn To The Lone Sands“ beginnt zwar ebenfalls ruhig, drückt dann aber nach einer Minute ordentlich auf die Tube und sowohl Gitarren als auch Schlagzeug holen ihren sozusagen verspäteten Einsatz mit umso größerem Eifer nach. Mit Bombast wird generell nicht gegeizt, Orchester und Chor laufen immer wieder zu großer Form auf, garniert mit kontrastreichen Growls, die den „Beauty and the Beast“-Effekt unterstreichen. Zum Ende des Albums wird es im Verhältnis gesehen mit „Nightshade“ und dem melodisch sehr schön geratenen „Ophelia“ noch einmal etwas ruhiger. Fazit: mit „Symphonies Of The Night“ demonstriert das Sextett, dass es sich hinter Kollegen wie EPICA und WITHIN TEMPTATION wirklich nicht verstecken muss.

Symphonies Of The Night


Cover - Symphonies Of The Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ghost Empire

()

Ursprünglich hatte ich vor, dieses Review mit einer kleinen Stichelei in Richtung der nunmehr endgültig abgeebbten Metalcore-Welle zu starten, aber das wäre sinnlos gewesen, denn CALIBAN spielen anno 2014 gar keinen Metalcore mehr. Die Band hat eine ähnliche Wandlung durchgemacht wie die Hamburger DARK AGE und den Härteanteil drastisch reduziert, dafür den Melodieanteil enorm gesteigert und einen gehörigen Schuss moderner Grooves hinzugefügt, die im vorliegenden Fall sogar dezent an MACHINE HEAD oder FEAR FACTORY erinnern. „Ghost Empire“, Album Nummer Neun, besticht erneut durch hymnisches, dynamisches Songwriting; die gekonnte Verzahnung von ruppigen Parts und getragenen Momenten funktioniert nicht zuletzt durch den starken Gesang von Andreas Dörner, der hier mehr denn je mit klarer Stimme agiert und das Gitarrenfeuer der Herren Marc Görtz und Denis Schmidt (der ebenfalls Klargesang beisteuert) bestens flankiert. Das Quintett macht hier überhaupt nichts Verwerfliches, schafft es insgesamt aber nicht, eigene Meisterleistungen wie „The Opposite From Within“, „The Undying Darkness“ oder „The Awakening“ zu toppen. Das liegt an dem stark erhöhten Pop-Einschlag von „Ghost Empire“, das trotz aller objektiven Qualitäten ein zu glatt gebügeltes Zeitgeistalbum ist, an dem jede Ecke weggefeilt, jede Kante abgerundet und jede Unebenheit planiert wurde. Songs wie „Chaos – Creation“, das deutschsprachige „nebeL“, „yOUR Song“, „Good Man“ oder das fast schon stadionrockige „I Am Rebellion“ sind sehr gute, eingängige Nummern mit hohem Mitgrölpotential, haben gute Chancen, in den Clubs rauf und runter zu laufen, berühren aber nur die Oberfläche und besitzen eine distanzierte Unterkühlung. Mit dem Bonustrack „Falling Downwards“ wagen sich CALIBAN sogar in elektronische Gefilde vor, möglicherweise ein „Trailer“ für die nächste Scheibe?! Dieser eingeschlagene Weg ist aus Sicht der Band sicher der richtige, sowohl kommerziell als auch künstlerisch betrachtet, aber ich wage die Behauptung, dass ihn viele langjährige Fans nicht mehr mitgehen werden. Sehr zwiespältig!

Ghost Empire


Cover - Ghost Empire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:50 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Universal