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Manufactum III- Live Auf Dem Mittelaltermarkt

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“Manufactum” ist im Hause SALTATIO MORTIS mittlerweile ja schon eine Marke – zwei Silberlinge gibt es bereits, beide wurden enthusiastisch aufgenommen. Aufgrund zahlreicher Nachfragen und geäußerter Veröffentlichungswünsche bezüglich bestimmter Lieder folgt nun der dritte Streich, pünktlich zum Beginn der Freiluft- und somit Marktsaison. Aufgezeichnet wurde diesmal nicht in Telgte, sondern in Hamburg, die Hanseaten stehen ihren Kollegen in Punkto Begeisterung und Feierfreude jedoch allem Anschein nach in nichts nach. Erstmalig haben live bereits etablierte Songs wie „The Pirate´s Life“ und „Russe“ ihren Weg auf Platte gefunden und vermitteln viel Mittelaltermarkt-Flair; gemischt wird das Ganze mit Semi-Akustikversionen jüngerer Rockveröffentlichungen wie „Salome“, „Nach Jahr Und Tag“, „Eulenspiegel“, „Fiat Lux“ und „Wieder Unterwegs“, die aus der Markt-Stimmung mitunter etwas herausfallen. Nicht fehlen dürfen natürlich auch die zum Teil höchst amüsanten Ansagen, ohne die kein SALTATIO MORTIS-Konzert auskommt - ein wenig unglücklich ist jedoch deren Positionierung am Anfang der jeweils zugehörigen Tracks, was beim vollständigen Anhören der CD von vorne bis hinten zwar nicht weiter auffällt, bei der Einzelanwahl der jeweiligen Lieder aber zu einigem an Warterei führen kann. Dennoch macht das derart kultivierte Spielmannstum einen nicht unbeträchtlichen Teil des Charmes der Band aus, den „Manufactum III“ auch überzeugend vermittelt, wenngleich Sänger Alea der Bescheidene bei der Aufnahme nicht ganz in Bestform war. Wer also nun Lust bekommen hat, selbst mal wieder einen Mittelaltermarkt heimzusuchen – die Spielleute sind ab sofort unterwegs auf und an den einschlägigen Bühnen und Metschenken dieser Welt.

Manufactum III- Live Auf Dem Mittelaltermarkt


Cover - Manufactum III- Live Auf Dem Mittelaltermarkt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:52 ()
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Tears On Tape

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Nach dreijähriger Abstinenz, in der man irgendwann schon kaum noch zu hoffen wagte, sind HIM endlich mit neuem Material wieder da. Um potentielle Missverständnisse im Keim zu ersticken, sei folgende Erklärung vorausgeschickt: die Verfasserin hat diese Platte lange herbeigesehnt. Der Loyalitätsbekundung folgt nun zunächst die Schelte: muss es wirklich sein, dass man ein Album offiziell mit 13 Tracks versieht, von denen sich dann aber sage und schreibe vier als Intro, Interludes und ähnliches Füllmaterial entpuppen? Die ehrliche Antwort lautet: nein, das muss nicht sein. Ein Intro zum Stimmungsaufbau in Ehren, meinetwegen auch noch ein Interlude dazu – aber ganz sicher nicht vier. Da spürt selbst der größte Fan allmählich eine wachsende Gereiztheit in sich aufsteigen und man beginnt, sich zu fragen, ob das, was da vermittelt werden sollte, wirklich Stimmung ist (wobei die Urheber sicherlich keine Genervtheit im Sinn hatten) oder nicht vielleicht doch eher eine Aussage á la „[…] und dann ist uns leider nichts mehr eingefallen“. So, das musste mal gesagt werden. Hat man sich erst einmal bis zum eigentlichen Album vorgekämpft, sieht die Sache schon besser aus - „All Lips Go Blue“ eignet sich gut zum Lautaufdrehen und „Love Without Tears“ vereint die klassischen HIM-Tugenden in sich: wunderbare Melodie, schöner, einschmeichelnder Gesang, eingängiges Gesamtarrangement. Ein glückliches Lächeln kriecht über das Gesicht des geneigten Hörers: Gott sei Dank, es geht doch! So muss das klingen, bitte mehr davon! Auch der Titeltrack ist ein typischer, klassischer HIM-Song, lediglich das Keyboard ist etwas arg süßlich ausgefallen und erinnert ein wenig an „Dark Light“ (das Lied, nicht das gleichnamige Album). „No Love“ klingt mit seinem Chor im Refrain schön rund und verbreitet auf angenehme Art und Weise fast schon eine Art leichtes Retro-Flair; das mit angezogener Handbremse fahrende, etwas schwachbrüstige „Drawn & Quartered“ dagegen hätte man gut auf die Hälfte seiner Länge eindampfen können, da nicht viel passiert und der gute Herr Valo arg ins Jammern verfällt. Mit „W.L.S.T.D“, dessen Gitarrenriffs an BLACK SABBATH erinnern, steigt der Sänger und Songwriter dann schließlich doch noch in tiefe stimmliche Gefilde herab, die auf „Tears On Tape“ sonst weitestgehend fehlen- was schade ist, war die beeindruckende stimmliche Bandbreite von Samtstimmchen Ville Valo doch immer etwas, das die Band auszeichnete. Fazit: trotz Schelte- schön, dass sie wieder da sind! Etwas mehr hätte es nach drei langen Jahren des Wartens allerdings schon sein dürfen.

Tears On Tape


Cover - Tears On Tape Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:0 ()
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Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity

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Die Polen HATE sind irgendwie ein hoffnungsloser Fall: so sehr sie sich auch bemühen, sie kommen keinen Millimeter aus dem übermächtigen Windschatten ihrer Landsmänner BEHEMOTH und VADER heraus, obwohl sie seit mindestens einer Dekade durchweg gute bis sehr Alben veröffentlichen. Damit teilen sie ein ähnliches Schicksal wie die ebenfalls in diesem Fahrwasser schwimmenden DECAPITATED und LOST SOUL, die alle zusammen das Genre „Second Fiddle Polish Death Metal“ neu erfinden könnten… zweite Reihe und so. Auch „Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity“ stellt keinen Bruch mit dieser Misere dar, ist zwar ein ordentlich fett und voluminös produzierter, technisch sehr gut umgesetzter Midtempo-Todesmetallhaufen, setzt aber keine neuen Akzente und bietet keinerlei Außergewöhnliches. Bandgründer/Gitarrist/Grunzer Adam The First Sinner und seine Mannen (Bassist Mortifier verstarb leider Anfang diesen Monats an einem Herzleiden, ist aber auf „Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity“ natürlich noch zu hören) verstehen es immer noch, ihre kernigen, dicht gepackten Riffmassaker mit teilweise blackmetallischen, majestätischen Melodien zu garnieren, was „Alchemy Of Blood“, „Timeless Kingdom“, „Sadness Will Last Forever“ oder das ganz am Ende versteckte Highlight „Mesmerized“ zu richtig guten Angelegenheiten macht, aber eben nicht zu Weisheiten letzten Schlusses. Auch MORBID ANGEL, NILE oder GOD DETHRONED haben die Trauben einfach zu hoch gehängt.

Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity


Cover - Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:4 ()
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Opus I

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Stefan Schmidt hatte wohl von A Capella die Nase voll und so schnappte sich der VAN CANTO Vokalist diverse Mitmusiker (unter ihnen Drum Ur-Viech Jörg Michael; Ex-Bands aufzuzählen würde definitiv den Rahmen hier sprengen) und nahm nun ein „richtiges“ Metal Album in Angriff. Aber ganz ohne klassischen Bezug ging es dann doch nicht. Man nahm sich diverse „Klassik-Hits“ zur Brust und bastelte um die sattsam bekannten Melodien moderne Power Metal Songs. Und so erstrahlen alte „Klassik-Classics“ wie die Bach Toccata, Paganini's Caprices No. 24 oder Für Elise vom ertaubten Ludwig Van in neuem Gewand. Die Originale sind mal präsenter (Bach), mal auch sehr schwer erkennbar („Für Elise“), aber abgesehen davon funktionieren alle Stücke als harte und doch melodische Ohrwürmer, welche durch die ausgefeilten Vocalarrangements aus der Masse herausstechen. Natürlich haben sich in der Geschichte schon andere Musiker mehr oder weniger glücklich an klassischen Vorbildern versucht. Aber HEAVATAR ringen dem ganzen noch eine neue Ecke ab und liefern eine Version, welche weder MALMSTEEN und seine Epigonen, noch RHAPSODY und Konsorten oder auch komplett Irre wie die gute alte GREAT KAT bisher offerierten. Außerdem verzichten HEAVATAR auf jeglichen Orchester-Pomp und transportieren sämtliche Stimmungen über eine Metal-Instrumentierung. Spannendes Projekt. Nur die abschließende (und ohne klassischen Bezug) dargebotene Liebeserklärung an die beste Musik der Welt -„To The Metal“- ist auf Grund der äußerst sparsamen Instrumentierung irgendwie doof. Auch wenn mir der Text natürlich aus dem Herzen spricht.

Opus I


Cover - Opus I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:33 ()
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Youngblood

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Meine absolutes Album des Jahres 2012? In Wahrheit war das "Audrey Horne", das selbstbetitelte dritte Album der Norweger aus dem Jahr 2010. Und die Tatsache, dass ich das zwei Jahre zu spät erst für mich entdeckt hat, gab mir einen Grund, mir ein großes Stück aus meinem Allerwertesten zu beißen. Die Nervosität kann also nicht größer sein - und die Band aus Bergen enttäuscht meine Erwartungen nicht! "Youngblood" ist der spielfreudige Wahnsinn! Damit es euch nicht genauso geht wie mir, nachdem ich das Vorgänger-Album viel zu spät entdeckt habe, gebe ich euch hier die Argumente, warum dieses Album jedem von 8 bis 80 gefallen kann - und es trotzdem keine Gefangenen macht: "Youngblood" ist ein Classic Rock-Album, wie es im Poesie-Album von Deep Purple oder Thin Lizzy stehen könnte - stellt euch Deep Purple ohne das Ego von Ritchie Blackmore vor, aber mit seiner Genialität mal zwei: An den ungestümen Riffgewittern und Melodieschnörkelbögen von Ice Dale und Thomas Tofthagen werden sich kommende Generationen an talentierten Gitarristen die Finger verknoten. Trotzdem, bei all dem möglichen und Unmöglichen, dass die Saitenfraktion da veranstaltet: Es geht immer um den Song. Und der ist grandios. Jeder einzelne! Denn sie eignen sich genauso gut zum Abfeiern und Saufen wie zum Kater danach (oder jedem anderen beliebigen melancholischen Moment im Leben), denn wenn man mal nicht laut mitgröhlt, kann man sich Toschies Texte durchlesen, ohne sich schämen zu müssen. Selbst das ewige Männlein-Weiblein-Thema erzählt er meist mit einem Twist, ansonsten handeln viele seiner Texte von dem alltäglichen Moment, an dem man das große Blatt auf der Hand gehabt hätte - und es alles bis aufs letzte verspielt ("Cards With The Devil"). Verpasste Chancen, falsche Entscheidungen - bei AUDREY HORNE werden auch sie noch zu großen Songs. Das hier ist das Album des Jahres 2013! Da häng ich mich jetzt schon so weit aus dem Fenster - und ich glaube nicht, dass ich mich an irgendwas auf "Youngblood" überhöre in den nächsten 12 Monaten!

Youngblood


Cover - Youngblood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:14 ()
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Quebec Magnetic

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Die Verwertung des letzten, guten METALLICA Albums „Death Magnetic“ geht in die nächste Runde. In 2008 erschienen tourten Hetfield, Ulrich, Hammett und Trujillo quer durch die Welt und schnitten dabei an unterschiedlichsten Orten Material mit. Ob man nach den DVDs / BRs „The Big Four: Live From Sofia“, „Francais Pour Une Nuit“ und „Orgullo, Pasion, Y Gloria“ (aus Mexiko) noch einen vierten Nachschlag braucht darf man durchaus hinterfragen und muss ein jeder für sich selbst entscheiden. Davon unabhängig bietet „Quebec Magnetic” satte 26 Songs – aufgenommen am 31.10. und 01.11.2009 vor 20.000 fanatischen kanadischen Fans - kommt DVD 1 mit einem kompletten Konzert und DVD 2 mit jenen 8 Songs welche am anderen Tag in die Setlist rutschten. Darunter endlich wieder mal geiles Zeugs wie „The Four Horsemen“ - ja, Mr. Hetfield – wir lieben „old stuff“, „The Shortest Straw“, „Killing Time“, „Damage, Inc.“ und (oh yeah) „Phantom Lord“. Wobei die Songs des letzten Albums auch hier Live gut zünden („Cyanide“). Das METALLICA bei „Seek & Destroy“ in Halloween-Masken agieren ist dann eher als lustig und skurril einzuordnen. METALLCIA selber bezeichnen die Konzerte in Quebec als mit die Besten in Nordamerika – und obwohl Hetfield nicht immer den Ton trifft, Ulrich gewohnt agiert und man den Sound schon als roh bezeichnen darf – das Ganze kommt fett. Das „Behind The Scenes“ unter dem Titel „Quebec City Love Letters – Featuring Band And Fan Interviews“ ist eher unessentiell und kurz. Der Sound ist brutal gut (Dolby Digital 5.1) – das HD-Bild als Vorbote des angedrohten 3D-Materials ebenfalls überragend. METALLICAs „Quebec Magnetic“ ist eine geile DVD die aber nicht jeder braucht.




DVD 1

01. That Was Just Your Life

02. The End Of The Line

03. The Four Horsemen

04. The Shortest Straw

05. One

06. Broken, Beat & Scarred

07. My Apocalypse

08. Sad But True

09. Welcome Home (Sanitarium)

10. The Judas Kiss

11. The Day That Never Comes

12. Master Of Puppets

13. Battery

14. Nothing Else Matters

15. Enter Sandman

16. Killing Time

17. Whiplash

18. Seek & Destroy



DVD 2:

19. For Whom The Bell Tolls

20. Holier Than Thou

21. Cyanide

22. Turn The Page

23. All Nightmare Long

24. Damage, Inc.

25. Breadfan

26. Phantom Lord

Quebec Magnetic


Cover - Quebec Magnetic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 135:0 ()
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Volle Kraft Voraus

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9MM (Assi Rock ‘n‘ Roll) habe ich mit ihrem schwer nach vorne gehenden Deutschrock / Heavy Metal 2011 das erste Mal Live gesehen und seit dem durchaus einen Blick auf die Truppe geworfen – und nun kommen sie kurz vor Ende des Jahres mit „Volle Kraft Voraus“ noch mal einem neuen Studioalbum daher.

Songs wie „Jetzt Feiern Wir Mit Freunden“ oder auch insbesondere „Prosit“ sind dann direkt klassische Sauflieder deren Titel eigentlich den Inhalt vorweg nimmt: Wenn „Jetzt feiern wir mit Freunden und scheißen auf den Rest“ als Lyrics mit entsprechend simplen & trotzdem mächtigen Powerchord-Riffs und Einspielern aus einer Kneipenszene mit klirrenden Biergläsern kombiniert werden kommen hier zwangsläufig wunderbare Partysongs bei rum - welche man bei 9MM aber auch erwarten würde. Wer es lieber textlich etwas abwechslungsreicher mag könnte an Songs wie „Mainstream“ oder „Popstars 2015“ gefallen finden; mit wenig subtiler Kritik an den jedes Jahr neu durch die Massenmedien generierten „Popstars“ kriegt man bei „Volle Kraft Voraus“ also auch Musik & Texte abseits von Kneipenfantasien präsentiert. Das wird übrigens auch noch mal durch den mit Manowar-mäßigen Chor-Elementen gespickten Song „Libertad o Muerte“ bewiesen – eine Nummer die ich nun beim besten Willen nicht erwartet hätte.

Davon abgesehen, dass das Album meiner Meinung nach etwas stark basslastig abgemischt daher kommt und der ein oder andere Song („Die Nach Der Werwölfe“) eher unnötig, da wenig spannend ist: „Volle Kraft Voraus“ ist ein solides Deutschrock-Album, welches zwar gefühlt ein ordentliches Stück weniger Metal-Elemente beinhaltet als etwaige Vorgänger, dafür zweifelsohne trotzdem noch Spaß macht und sich auch so neben die anderen Pressungen von 9MM einreihen darf.

Volle Kraft Voraus


Cover - Volle Kraft Voraus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 38:53 ()
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Soma

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Diese Review ist mir eine besondere Ehre, da die Band aus meinem "Kiez" Aschaffenburg kommt! Dennoch seid versichert, dass dies keinerlei Auswirkungen auf mein Gehör, meinen "Sachverstand" und somit auf die Review hat.

MY SLEEPING KARMA heißen die vier Jungs und bringen mit "Soma" ihr viertes Album ins Rennen um die Hörergunst. Gesang gibt es keinen - und somit haben wir hier ein mutiges, seltenes und aus der Norm fallendes Album zu besprechen. Der Sound der Musiker bewegt sich irgendwo zwischen Rock, Independent und flirrend heißem Stoner Groove. Gerade die Perioden, Phasen oder Momente des letztgenannten gehen mir besonders ins Blut, vor allem, wenn man zuvor schön "eingelullt" worden ist.

Stampfende, sich steigernde Rythmik, flankiert mit Gitarren, die grollen, doch meist mit Melodie den Song erzählen. Im Kontrast dazu ein vor sich hin schwebendes Keyboard bilden eine Melange, die gefangen nimmt und den Hörer an das Album fesselt. Das immer wieder sanft atmosphärisch "grundierende" Keyboard unterstreicht den Entspannungs- und psychodelischen Charakter der Nummern. Kürzere, meist sanftere und reduziertere Nummern umranken einem Vorspiel gleich lange und komplexere Songs. Diese schweben förmlich aus den Boxen wie aufsteigender Nebel und füllen den Raum mit Melancholie, um im nächsten Moment mit Zorn und Energie aufgewirbelt und vertrieben zu werden. "Soma" schleicht sich förmlich in den Hörer, um dort sein Werk zu verrichten.

Sicher geht oder besser gesagt funktioniert das Ding nicht immer - aber wenn die Stimmung oder Atmosphäre passt, ist die Scheibe ein Genuss mit Gänsehaut. Dieses Album ist mein letzter Tipp für 2012 - und das hat nichts damit zu tun, dass die Band mir geographisch so nah ist, sondern weil sie es mit ihrer Musik ist.

Soma


Cover - Soma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:2 ()
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The Scarred People

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Gut vier Jahre lang war es still um die schwedischen Gothic Metal-Pioniere um Gründungsmitglied und Charisma-Stimme Johan Edlund, die in den Neunzigern mit „Clouds“, „Wildhoney“ und „A Deeper Kind Of Slumber“ drei Genre-Meilensteine ablieferten. Nachdem die Band unter Anderem mit guten bis sehr guten, aber nicht mehr essentiellen Werken wie „Skeleton Skeletron“ oder „Judas Christ“ und vor Allem dem schwächeren „Amanethes“ viel von ihrem kreativen Dampf verloren hatte, war ich nach der längeren Pause sehr gespannt, ob sich das Quartett mit „The Scarred People“ wieder gefangen hat. Und hier kann man sagen: zum Großteil ja! Ich gehe so weit, das neue Album als beste TIAMAT-Scheibe seit 1997 auszurufen, weil hier zwar nicht jede Nummer ein Hammer ist (speziell die lahmen „384 – Kteis“ und „Radiant Star“ sowie das kitschige „Messinian Letter“ fallen merklich ab), aber viele starke Kompositionen wie der eröffnende, hymnische Ohrwurm-Titelsong, das relaxte „Winter Dawn“, das etwas an jüngere KATATONIA erinnernde „The Sun Also Rises“ (klasse!), das flotte „Love Terrorists“, der astreine Tanztempel-Feger „Thunder & Lightning“ (HIM würden für eine solche Abtanz-Nummer inzwischen töten…) und der DEPECHE MODE-artige, ruhige Abschluss „The Red Of The Morning Sun“ das Album mächtig aufwerten. „The Scarred People“ erreicht damit nicht das Niveau der Sternstunden der Truppe, aber hätten zumindest die genannten, nicht ganz so tollen Stücke die hohe Qualität des Rests, würde neben diesem Review sehr wahrscheinlich der „Tipp“ stehen. Haarscharf vorbei, aber TIAMAT sind wieder auf dem richtigen Weg!

The Scarred People


Cover - The Scarred People Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Force Of Destruction

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PARAGON aus Hamburg gehören zu den Stehaufmännchen der heimischen Echtstahlzunft; sie haben sowohl den immer gruseliger werdenden „True Metal“-Boom vor etwa zehn Jahren genauso überstanden wie jeden anderen Trend und kürzlich sogar den Abgang von Gründungsmitglied und Gitarrist Martin Christian sowie dem zweiten Axtmann Günter Kruse. Mit Wolfgang Tewes und Jan Bertram als Ersatz haben die Jungs zwei ohrenscheinlich richtig gute Griffe gemacht, und für „Force Of Destruction“, ihr inzwischen zehntes Album, haben PARAGON auch wieder auf IRON SAVIOR-Häuptling Piet Sielck als Produzent zurück gegriffen, der hier eine seiner bislang besten Arbeiten abgeliefert und dem Album einen schneidenden, powergeladenen Sound verpasst hat, der weniger „röhrt“ als viele seiner früheren Arbeiten – Respekt! Am Ende überzeugt aber das gnadenlos gute Songpaket, bestehend etwa aus dem nach vorne peitschenden Opener „Iron Will“, der geilen Mitgrölhymne „Tornado“, dem mit ACCEPT-artigen Bollerchören ausgestatteten „Gods Of Thunder“, dem überlangen Stampfer „Blood & Iron“, dem knackig-flotten „Blades Of Hell“, dem atmosphärischen „Dynasty“ oder der Halbballade „Demon´s Lair“. Besonders die bombastischen Refrains klingen auf „Force Of Destruction“ noch treffsicherer als in der Vergangenheit, und über Sänger Andreas Babuschkin muss man nix mehr schreiben – der Mann macht wie immer einen Top-Job. Das Songwriting in Kombination mit den anderen genannten Eigenschaften macht „Force Of Destruction“ zu einem Highlight in der Diskografie der Nordmannen und mindestens zum besten PARAGON-Werk seit „Law Of The Blade“. Klasse!

Force Of Destruction


Cover - Force Of Destruction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:15 ()
Label:
Vertrieb:

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