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In The Minds Of Evil

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by Gast
DEICIDE zählen neben CANNIBAL CORPSE wohl zu den weltweit einflussreichsten Death Metal-Bands. Doch anstatt goriger Splatter-Themen widmen sich DEICIDE lieber der Blasphemie, was sie bei ihren puritanischen Landesgenossen auch nicht beliebter macht, wurde dortzulande doch gar an vielen Orten ein Auftrittsverbot über die Band verhängt.

Wie dem auch sei … Das die „Verfechter des Bösen“ und ‚Gottesmörder‘ es auch nach satten dreiundzwanzig Jahren noch drauf haben soll uns ihr nun schon elftes Studioalbum beweisen. Und „In The Minds Of Evil‘“ unterschreibt die Devise vieler Jahre: Der Hass auf das Christentum ist nicht verflogen, Glen Benton will die Welt (noch immer) brennen sehen.

Dabei orientiert sich die Scheibe an den Platten der 90er und DEICIDE kommt es gar nicht in den Sinn moderne, Hardcore-lastige oder gar pseudo-melodische Elemente in ihren Death Metal einfließen zu lassen. Ein Glück, diese Standhaftigkeit!
„In The Minds Of Evil“ ist geprägt durch Geschwindigkeit und brutales Riffing. Ein prägnanter, bald grooviger Refrain prägt den Titeltrack, der zugleich als Opener daher kommt, „Beyond Salvation“ glänzt durch seine Leads, “Between The Flesh And The Void” durch grandiose Soli. Alles in allem ist es sehr solide, was die sagenumwobene DM-Legende hier ans Licht befördert. DECIDE beweisen einmal mehr, dass es keine großen Stilwandel bedarf, um die Hörer bei Laune zu halten und innovativ zu klingen.

In The Minds Of Evil


Cover - In The Minds Of Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:50 ()
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Mouth Of Swords

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by Gast
Zuerst war da diese EP: „Sections“ kam 2009 raus, nur im Internet erhältlich und keiner wusste so recht ob da jemals was nach kommen würde. Geheimtipp hin oder her, erst drei Jahre später war es soweit und THE SAFETY FIRE legten fett nach. Zwischen diversen Touren in ihrer Heimat Großbritannien wurde ihr erster Longplayer „Grind The Ocean“ bei dem deutschen Label InsideOutMusic veröffentlicht. Danach ging alles ganz schnell: Jetzt, gut ein Jahr danach, kommt schon gleich der nächste Streich. „Mouth Of Swords“ zeigt den charakteristischen Sound der Band, dazuzählend zu der aufkeimenden, sogenannten Djent-Bewegung inmitten von unzähligen Bands die mit ihrem technischen Gewichse doch recht ähnlich klingen. Es ist vor allem wieder der melodische Gesang von Sean McWeeney, der die meiste Zeit raussticht, auch wenn es sich merkwürdig anhören vermag.: er könnte genau so gut eine smoothe, zweistimmige R&B-Jazz-Nummer singen - aber das hier ist nun Mal Metal, wenn man das so nennen mag. Dieser ist nämlich überraschend eingängig und vor allem zugänglich. Während „Red Hatchet“ mit seinem Refrain zum mit grölen einlädt, ist „Wise Hand“ das angenehme, ruhige und jazzig anmutende Intermezzo. Kurz entspannen. Mr McWeeney schreit dann doch noch ein bisschen ins Mikrofon im nachfolgenden „The Ghosts That Wait For Spring“, neben „Yellowism“ und dem Titeltrack „Mouth Of Swords“ die Songs die wohl am meisten abgehen. Gegrowlte Unterstützung gibs auch noch von BETWEEN THE BURIED AND ME-Sänger und -Mastermind Tommy Rogers (dessen Musik bei weiten anstrengender, unzugänglich ist, was SAFETY FIRE's Sonderstellung in der ganzen Progressive-Djent-Geschichte mehr herauskristallisiert) bei „Beware The Leopard (Jagwar)“. THE SAFETY FIRE ist mir ihren neusten Veröffentlichung gelungen, ihren selbst kreierten Stil weiter fortbestehen zu lassen. Zwar muten manche Elemente recht poppig zu, wie die nervigen „whoohooo“ Gerufe bei „Glass Crush“, doch verzeiht man das den Jungs gerne. Ah ja, und Djent muss kein Schimpfwort sein!

Mouth Of Swords


Cover - Mouth Of Swords Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:8 ()
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Tales Of Winter

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Freudenschreie und Jubelsprünge quer durch die Wohnung waren das Resultat nachdem ich das Päckchen öffnete und mir neben dem neuen TRANS SIBERIAN ORCHESTRA-Best Of-Album "Tales Of Winter" auch noch die neuen Tourdaten für Europa in die Augen sprangen. Nun also doch – das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA kehrt zurück. Zum zweiten mal in Europa, das erste mal auch mit ihrem Christmas Programm. Unglaublich! Zu diesem Anlass also präsentieren die US Symphonic Rocker eine Zusammenstellung von 15 Songs ihrer bisherigen Diskografie um Neueinsteiger zumindest mal einen kleinen Überblick geben zu können. Dazu gehören vor allem bombastische Rockhymnen mit abwechselnden Sängerinnen, Sängern und Chören sowie klassischen Streichinstrumenten. Mal geht es etwas flotter voran wie beim Opener „Night Enchanted“ mal wird es balladesk wie beim wunderschönen „I`ll Keep Your Secrets“.

Auch reine Instrumentalstücke sowohl von den Christmas Alben sowie von „Night Castle“ und „Beethovens Last Night“ finden auf dem Silberling Platz. Also tauchen zwischenzeitlich auch mal Elemente aus „Freude Schöner Götterfunken“ auf ebenso wie eigene Kompositionen wie das großartige „Christmas Eve/Sarajevo 12/24“ sowie die Gänsehautballade „Believe“ auf. Beide Songs übrigens original zu finden auf Alben von SAVATAGE, der ursprünglichen Bombast Metal Band, aus denen Mitte der Neunziger das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA entstanden ist. Das aus diesem Projekt irgendwann mal ein Megaseller entsteht (10 Mio Alben in der USA), daran haben die Produzenten Paul O’ Neil sowie SAVATAGE-Mastermind Jon Oliva damals sicherlich auch noch nicht gedacht. Heute gibt es in den Staaten das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA East und das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA West, die Jahr für Jahr in der Vorweihnachtszeit durch die Bundesstaaten ziehen um dort in großen Arenen ihren durchaus für die breite Masse zugeschnittenen Klassischen Musical Bombast Rock ganzen Familiengenerationen zu präsentieren. 2012 kam ich selbst in den Genuss zwei dieser Konzerte in L.A. und Las Vegas miterleben zu können. Musikalisch ist das ein Meisterwerk mit hervorragend aufeinander abgestimmten Livemusikern. Dazu gibt es eine abgefahrene Licht, Pyro und Feuershow die seines gleichen sucht. Spätestens wenn ein paar Millionen Leute den Auftritt des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA bei der diesjährigen Sylvesterfeier am Brandenburger Tor sehen werden, sollte sich ein ähnlicher Erfolg auch in Europa einstellen lassen und es beginnt ein Run auf die Tickets für die Europakonzerte die ab Mitte Januar steigen werden. Ich jedenfalls bin dabei.

Tales Of Winter


Cover - Tales Of Winter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 75:23 ()
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Last Patrol

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MONSTER MAGNET hatte ich ja eigentlich schon abgeschrieben. Mit den letzten Alben ist Mastermind Dave Wyndorf immer mehr auf Sicherheit gegangen, hat immer wieder einfach die gewohnten Trademarks bedient. Und auch live war es irgendwann immer wieder mehr oder weniger dasselbe. Und jetzt das... Mit „Last Patrol“ besinnen sich MONSTER MAGNET wieder auf den Space-Rock, wie sie ihn seit „Dopes To Infinity“ nicht mehr gespielt haben. Das auch noch in einer Intensität, die ich bei dieser Band schon gar nicht mehr für möglich gehalten hatte. Aber erst einmal geht es ruhig los, mit einer einzigen, cleanen Gitarre, über der Wyndorf ungewohnt gelassen singt, abgeklärt und cool, ein Typ, der alles gesehen hat und der niemandem mehr etwas beweisen muss. Das steht ihm außerordentlich gut und macht einem auch erst einmal wieder bewusst, was für eine hammermäßige Stimme er eigentlich hat. Erst nach über zwei Minuten setzt das schwere, bluesige Riff ein. Überhaupt spielt der Blues eine wichtige Rolle auf „Last Patrol“, als düsterer, trocken groovender Voodoo-Blues, oft in ruhigem Tempo, immer wieder auch mit unverzerrten Gitarren wie in „The Duke (Of Supernature)“ oder mit stampfenden Riffs wie im Spiritual-mäßigen „Hallelujah“. Und dann eben der Space-Rock: Gleich beim zweiten und Titelsong setzt die Band, als man meint, der Song sei schon zu Ende, noch einmal einen 5-minütigen, psychedelisch rockenden Jam dran. Auch der treibende 8-Minüter „End Of Time“ steigert sich immer wieder in ausufernde Soli hinein. Bei „Three Kingfishers“ dagegen wird es mit Sitar-Klängen psychedelisch, wohingegen der gerade Rocker „Mindless Ones“ schon fast normal wirkt, aber gerade dadurch auch eine tolle Abwechslung bietet, weil es hier einfach mal gnadenlos nach vorne geht. Was soll ich noch sagen: „Last Patrol“ ist ein Hammer-Album geworden, das ich von MONSTER MAGNET wirklich nicht mehr erwartet hatte und ist damit eine mehr als gelungene Überraschung. Mit dieser Scheibe im Rücken dürften auch die Konzerte wieder Spaß machen.

Last Patrol


Cover - Last Patrol Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:41 ()
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Resistance

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by Gast
WINDS OF PLAGUE ‒ so nennt sich die Symbiose aus Symphonic Metal und Deathcore. Das klingt nach einem schönen Bastard. Symphonische Elemente sind auf „Resistence“ vorhanden, was allerdings überwiegt, sind die Hardcore-Elemente, denen ein Hauch von Death Metal eingefügt wurde. Nervig ist das Gegrowle in Sprechgesangmanier. Während in den ersten Songs noch einigermaßen mit Melodien gespielt wird, nimmt dies (und damit auch der Wiedererkennungswert der Lieder) ab Höhepunkt „Left For Dead“ mehr und mehr ab. Die Aggressionsschiene wird voll aufgefahren, kalifornischer Hass schlägt dem Hörer entgegen. Der angepisste Gesang der häufige Gebrauch des Wortes „Mother Fucker“ zeigen an: Bei WINDS OF PLAGUE handelt es sich um eine moderne, harte Core-Band aus den USA.
Weder gesangstechnisch, noch lyrisch sind auf „Resistance“ Wunder zu erwarten. Musik am Rande der Anspruchslosigkeit, für irritierte, genervte Teenager oder frustrierte Erwachsene. Doch „metallische Erbarmungslosigkeit“ kann man die Erzeugnisse der Musiker nicht nennen. Erbarmungslos? Es gab Härteres. Es gab besseres ‒ meine Meinung. Nu-Metaller, Hardcoreler und Fans des urbanen, amerikanischen Klangs können einen Versuch wagen.
Ein Anspieltipp für solche: „Sewer Mouth“ und das lustige Musikvideo zum Opener. (:D).

Resistance


Cover - Resistance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:13 ()
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Drive

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by Gast
SHE IS BACK...



ANNEKE VAN GIERSERGEN beehrt uns einmal mehr, um genau zu sein mit ihrem fünften Studioalbum, welches auf den Namen „Drive“ hört. Um eines gleich vorweg zu nehmen: stimmlich haben wir hier einmal mehr den Beweis, dass die hübsche Anneke definitiv zur Spitze ihrer Zunft gehört. Mir persönlich hat Anneke zwar immer besser mit ihrer damaligen Band THE GATHERING gefallen, diese Tatsache schmälert aber nicht die Begeisterung für ihre Soloscheiben. “Drive“ beinhaltet zwar auch den einen oder anderen eher langweiligen Track, wie etwa “Shooting For The Stars“ oder „Treat Me Like A Lady“, dem entgegen stehen Songs wie die wunderschöne Ballade „My Mother Said“, die selbst mir beinharten Metaller einen Chickenparker verpasst. Aber auch „Forgive Me“ und der Titeltrack „Drive“ können sich hören lassen, letztgenannter ist zwar der poppigste Song, macht aber definitiv Laune. Der Opener „We Live On“ eignet sich fast schon als Eröffnungs-Hymne irgendeiner sportlichen Großveranstaltung, stadiontauglich ist das, was Frau Van Giersbergen da raus schmettert auf jeden Fall. Orientalisch geht es bei „Mental Jungle“ zur Sache, unterstützt wird sie hier von Hayko Cepkin, einem in Istanbul geborenen Musiker. “Mental Jungle“ ist der Song, der wohl die meiste Nähe zu THE GATHERING auf „Drive“ aufweist. ANNEKE VAN GIERSBERGEN‘s Musik ist etwas für alle, die zwar Lust auf Frauengesang, aber eben keinen Bock auf Musik á la Turunen oder Pesch haben. Ich bin sehr gespannt, was wir in Zukunft noch von ihr hören werden - jedenfalls kann man bei „Drive“ ohne Bedenken im Plattenladen zuschlagen.

Drive


Cover - Drive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:28 ()
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Sex Blood Rock ´n Roll

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Nach einer mehr als ausgedehnten weltweiten Tour sorgen die Japaner von VAMPS nun mit „Sex Blood Rock ´n Roll“ für neues Material. Geboten wird Hard Rock bis Metal mit Sleaze-Einschlag, mal etwas angedunkelt, mal etwas elektronischer. Der Opener „Devil Side“ groovt mit ordentlich Druck drauflos, ähnliches gilt für das nachfolgende „Redrum“ („Shining“ lässt wohl freundlich grüßen), das schon ein bisschen Schlagseite zum Industrial aufweist. „Revolution II“ schielt mit einem Auge Richtung Szene-Dancefloor, „Angel Trip“ und „Memories“ sind wieder rockiger und eingängiger geraten. Mit „Sweet Dreams“ findet sich tatsächlich so etwas wie eine Ballade auf dem Album, „Vampire Depression“ kommt düster-elektronisch und mit psychedelischem Einschlag daher – stimmungsvoll, aber eher anstrengend, zumal der Stimme von Sänger HYDE generell nicht jedermanns Sache sein dürfte und auf Dauer und je nach Einsatz durchaus etwas an den Nerven zerren kann. Das von Akustikgitarre getragene „My First Last“ dagegen ist ein überraschend zerbrechlicher Song, der wirklich gelungen ist und fast ein kleines bisschen an ruhige Nummern von THE MISSION erinnert. FAZIT: nichts für jedermann, aber Genrefreunde können ohne weiteres einen Blick riskieren.

Sex Blood Rock ´n Roll


Cover - Sex Blood Rock ´n Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:6 ()
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Omen Of Disease

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by Gast
So gebrochen kann die Hoffnung nicht gewesen sein. Nachdem BROKEN HOPE im Jahre 1999 zuletzt ihren „grotesken Segen“ aussprachen, hüllten sich die US-amerikanischen Brutalo-Deather lange Zeit in Stille. Erst geschlagene vierzehn Jahre später melden sie sich mit den „Vorboten der Krankheit“ und einem Neuen Grunzer am Mikro, Damian Leski, zurück. Wenn das kein Anlass ist.
Erwartungshaltungen alter Fans sollten mit „Omen Of Disease“ nicht enttäuscht werden. Die Band zockt nach wie vor Old School-Death Metal in sehr brutaler Machart, durchsetzt mit ein paar melodischen Elementen, hie und da ein Tempowechsel und einem Hauch von Groove der Marke SIX FEET UNDER. Auch das Gegurgel von Herrn Leski erinnert an Chris Barnes.
Doch meine vorschnelle Annahme, die auf der Platte zu hörenden Laute seien willkürlich hervorgebracht und lägen keinem Text zugrunde, erweist sich als falsch. Tatsächlich gibt es Lyrics! Und wie nicht anders zu erwarten geht es „Omen Of Disease“ recht krank und goreig zur Sache. Zu begeistern wissen vor allem Wagner‘s „Choked Out And Castrated“ und „Womb Of Horrors“. Auch das Märchen vom paranormalen Schwanz („Paranomal Poltergeist“) ist sehr fesselnd. Wahrlich kreativ, Meisterwerke der amerikanischen Dichtkunst.
Klanglich können der Titeltrack und „Give Me The Bottom Half“ aufgrund ihrer Eingängigkeit am Meisten begeistern. In meinen Augen kann sich das Album durchaus sehen lassen. Ein gelungenes Comeback, auf alle Fälle!

Omen Of Disease


Cover - Omen Of Disease Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 40:36 ()
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Countdown To Extinction (Live)

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MEGADETHs indirekte Antwort auf METALLICAs „Black Album“ hieß „Countdown To Extinction“ und erschien bereits 1992 – vor schlanken 21 Jahren.

Im Jahre 2012, 20 Jahre nach Veröffentlichung, zockten MEGADETH das komplette Album zuzüglich diverser anderer Songs komplett von vorne bis hinten – inklusive Recording-Equipment und diverser Kameras. Das Ganze erscheint nun auf CD, DVD und Blu-Ray.

...und was soll ich euch zum originalen „Countdown To Extinction“ noch groß erzählen? Die Platte gilt als Durchbruch der Truppe, als Loslösung von Mustaines Vergangenheit mit METALLICA und begannen eingängigeren, so vielen Bands als Vorbild gedienten, etwas BPM-entschärften Thrash-Metal zu zocken. Titel wie „Symphony Of Destruction“ lernt jeder Gitarren-Anfänger, schon weil der Song einfach wie eingängig und geil ist, bei „Skin Of My Teeth“ weiß jeder sofort (und das nicht ohne Grund!) dieser Scheibe zuzuordnen und das thrash-doomige und textstarke „Captive Honour“ ist cool weil ich es cool finde (und das ist an dieser Stelle eine Begründung! Wer nicht überzeugt ist, der holt nun die alte MEGADETH Original-CD aus dem Schrank und geht strafhören!).

Passend ergänzt wird das Ganze dann noch von einigen anderen Titeln, vorne weg zu erwähnt Klamotten wie der sehr live-geeigneten Nummer „Peace Sells“ (von „Peace Sells... But Who’s Buying?“, 1986) oder „Hangar 18“ von „Rust In Peace“ (1990).

Was die Live-Performance angeht, nun: Es sind MEGADETH nach 2000. Wer die Truppe live bestaunen durfte, dem könnte es wie mir gehen: Mr. Mustaine selber hat für etwas von Ozzy Osbourne – der Mikrofon-Ständer ist der beste Freund, große Bewegung ist nicht im Programm enthalten. Auch wer große Gesichts-Akrobatik schätzt, der wird mit Mustaine nicht glücklich – denn die Haare sind vorm Gesicht. Immer.

Aber, ohnehin: wer erwartet sich wie bei Bands wie IRON MAIDEN zulabern zu lassen, der hat etwas verpasst. Das gleiche gilt für jene, die bei Megadeth Live mehr als sehr ordentliche Performance auf der Bühne, Studio-Sound und coole Bildschirme mit passenden Bildern im Hintergrund erwarten – die Band steht, zockt, Mustaine kündigt kurz den nächsten Song an, vergewaltigt die Gitarre und macht weiter. Für eine Live-CD/DVD finde ich das charmant, da die gut abgemischten Live-Geschreie des trotzdem begeisterten (und, am Rande bemerkt, offenbar recht kleinen) Publikums zwar entsprechendes Feeling vermitteln, ich aber keine stundenlangen Ansprachen wie bei SAMSAS TRAUMs aktueller Live-CD wegskippen muss. In Echt sieht es anders aus – aber hier sind MEGADETH ja im Fernseher gefangen.

Allerdings ist das Medium hier sehr hilfreich, da durch schnelle Schnitte, gute Kamerapositionen und Farben viel Dynamik vermittelt wird. Technisch reden wir übrigens bei der DVD von 16:9, ca. 8 Mbit/s und DTS 5.1 Surround.

Ergo: Das Ding ist zu empfehlen. Live sind MEGADETH für in persona anwesende Fans wie mich zwar diskutabel, auf Live-Platte aber definitiv eine gute Ergänzung zur Diskografie, erst Recht wenn Grundalbum und ergänzende Songs so passend sind.



Tracklist:

01 - Intro - Prince Of Darkness

02 - Trust

03 - Hangar 18

04 - Public Enemy

05 - Skin O' My Teeth

06 - Symphony Of Destruction

07 - Architecture Of Aggression

08 - Foreclosure Of A Dream

09 - Sweating Bullets

10 - This Was My Life

11 - Countdown To Extinction

12 - High Speed Dirt

13 - Psychotron

14 - Captive Honour

15 - Ashes In Your Mouth

16 - She Wolf

17 - Peace Sells

18 - Holy Wars...The Punishment Due

Countdown To Extinction (Live)


Cover - Countdown To Extinction (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 92:9 ()
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All Is One

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Ich weiß auch nicht so genau, warum die Scheiben von ORPHANED LAND an allen Ecken und Enden abgefeiert werden; vielleicht grassiert hierzulande ein Unbehagen, etwas Negatives über eine Band aus Israel zu schreiben?! Aber keine Angst, total negativ wird auch meine Bewertung von „All Is One“, dem sechsten Werk des Quintetts (rechnet man das 1999 neu aufgelegte 1993er Demo „The Beloved´s Cry“ mit), auch nicht, wobei ich in die ganzen Jubelarien der letzten Jahre nicht einstimmen mag. Die Band um Frontmann Kobi Farhi hat sich seit ihrer Gründung vor 20 Jahren von einer reichlich exotischen, gotisch veranlagten Orient-Metal-Band, die irgendwo im gemeinsamen Fahrwasser aus frühen MOONSPELL, frühen TIAMAT, HEROES DEL SILENCIO und den türkischen PENTAGRAM patrouillierte, zu einer Bombast-Kappelle gewandelt, die eher Fans von AVANTASIA oder BLIND GUARDIAN anspricht. Das ist grundsätzlich kein Problem, nur höre ich auf „All Is One“ viel Verpackung, aber zu wenig Inhalt. Der Einsatz von ausladenden Keyboard-Teppichen, weiblichem (Opern-) Gesang und allerlei mittelöstlichen Melodien kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Songmaterial zwar ansprechend, aber beileibe nicht überragend ist. Mit demTitelsong, dem Ohrwurm „The Simple Man“, der Ballade „Brother“ und dem epischen „Let The Truce Be Known“ startet das Album noch viel versprechend, doch danach schaltet die Band in den Spargang und fabriziert kaum noch Melodien mit Nachhaltigkeit (jawoll, jetzt habe dieses Nullwort auch mal benutzt!). Ein Stück wie das auf Hebräisch (?) gesungene „Ya Benaye“ erzeugt nur noch einen vordergründigen Stauneffekt, bleibt aber musikalisch blass, ebenso wie „Freedom“ oder „Our Own Messiah“. Die Fans (die ORPHANED LAND sogar mal für den Nobelpreis vorgeschlagen haben – sonst noch alles gesund?!) werden „All Is One“ wieder in den siebten Himmel loben, Freudentänze ob der Völkerverständigung (und der – unzweifelhaft etwas platten - religiösen Texte) aufführen und dabei völlig übersehen, dass diese Band inzwischen nur noch eine solide bis gute Melodic Metal-Formation ist, die in diesem Fall rein zufällig aus Israel stammt und hier eine zwar hörenswerte, aber weitestgehend belanglose Scheibe kreiert hat. Ich frage mich ernsthaft, ob die Scheuklappen bei einer Band aus dem Iran genauso groß wären…

All Is One


Cover - All Is One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:20 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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