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Open Letter To A Friend

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Für mich waren die Crossover Pioniere H-BLOCKX zuletzt immer "nur" mehr eine klasse Livekapelle als eine dieser sogenannten Albumbands. Wer schon einmal einen der äußerst energiegeladen sowie mitreißenden Auftritte der Jungs gesehen hat, wird mir da sicher zustimmen. Zuletzt auch wieder beim TAUBERTAL-Festival haben die Jungs um Sänger Henning wieder voll die Bude gerockt, die Menge tobte und klar, man lebt(e) da größtenteils immer noch von den großen Anfanghits ab dem Jahr 1993 mikt Krachern wie "Move It", "Risin' High" und klar "Little Girl".

Aber es gab da auch schon einige Songs aus dem aktuellen Album zu hören und zwar äußerst vielversprechende. Diese Tracks hatten es wahrlich schon in sich - "Open Letter To A Friend" heißt jetzt diese neu Scheibe und glaubt mir, das Teil rockt einfach geil von Anfang bis Ende ohne jegliches Schwächeln. Ehrlich gesagt, hätte ich dies den Jungs so nicht mehr ganz zugetraut. Drei Jahre nach dem letzen Werk "No Excuses" haben die HBLOCKX eine Art Neuanfang gewagt, die Crossoverzeiten sind hiermit endgültig vorbei, fast ohne markante Rapeinsätze (die man aber auch nie wirklich vermisst). Trotzdem klingen die Münsteraner ganz zweifelsfrei wie immer nach zu 100% ehrlicher Mucke - frisch, fromm, fröhlich, frei von der Leber weg ohne jede Anbiederei, einfach authentisch. Man munkelt der Plattenfirma hätten die Songs zunächst nicht so gefallen, aber die Band setzte zum Glück ihren Kopf durch - gut gemacht.

Die Jungs schütteln gleich mehrfach knackige (Stakkato) Riffs mit Killerhooks in Serie aus den Hüften, das Songwriting ist hammermäßig stark, da sitzt jede Kleinigkeit, die Refrains föhnen voll rein, die Produktion ist richtig schön satt und lässt keinen Zweifel aufkommen. Auch Sänger Henning trägt mit der wohl besten Gesangsleistung seiner Karriere (man höre nur mal den Titelsong, eine fesselnde Ballade mit spitzenmäßiger 80'er Jahre Melancholie) viel dazu bei, dass diese CD sehr, sehr abwechslungsreich klingt. "Rock’n’Roll Is The State Of Mind", so heißt die Bandlosung für dieses Scheibe im Text von "I Don’t Want You To Like Me" ganz zweifelsrei - unterstützt mit fetten AC/DC Gedächtnisriffs schaffen die H-BLOCKX hier eine ihrer typischen Mitgröhlhymnen in höchster Qualität. Auch die erste Single "Countdown To Insanity" mit zwar popmäßigen Flair aber ohne dieses verkrampft nach künstlicher Hook geifernde Anbiederung wie zuletzt bei Acts wie NICKELBACK kommt absolut überzeugend rüber. Und es bieten sich da noch einige weitere lohnenswerte Auskoppelungen mehr an.

Egal ob straight geradeaus rockend "Here I Go Again", mal mit leichtem Indietouch bei "Bring It On" bzw. "Cliche" oder dann auch mit viel Alternative meets Grunge "Ordinary Man" bzw. "Stay". Aber auch gefühlvoll ist kein Problem: "Leaving" ist ein richtiges Breitbandepos mit üppigen Streichern geworden, "... And I Wonder" ist ein ähnlich starkes Kaliber auch melancholisch aber etwas erdiger nicht so aufgemotzt. Die Band scheint innerlich mit sich im Reinen, dies hat sich sehr positiv für das Songwriting ausgewirkt.

Die wilden Jungs von damals scheinen jetzt zur ernsthaften Band gereift zu sein und alles was zählt ist purer Rock’n’Roll. Mit "Open Letter To A Friend" als sechstem Studioalbum hoffen wir auf die nächsten 1.000 Konzerte der H-BLOCKX. Mit diesem Material im Rücken dürfte das Liverepertoire sich noch erheblich erweitern. Bleibt zu hoffen, dass den Jungs endlich auch mal die Ihnen längst zustehende künstlerische Anerkennung gewährt wird, man ist gereift und hat nun endgültig bewiesen, eine richtige Rockband zu sein. Viele Kritiker müssen sich jetzt eines Besseren belehren lassen, denn dieser Sound ist tatsächlich auf seine Weise zeitlos geworden - freu' mich schon auf den nächsten Gig.

Als Limited Edition gibt es die Scheibe auch zusätzlich noch mit einer Bonus-DVD mit 3 Tracks.

Open Letter To A Friend


Cover - Open Letter To A Friend Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:45 ()
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studs

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Aus den Überresten Kagerous entstanden THE STUDS. Sänger Daisuke versucht mit mehr oder minder bekannten anderen J-Rockern (von Gullet und Lynch), den Reis weiter zu erwerben. Bleibt für den Fronter zu hoffen, dass er nicht magersüchtig wird, denn diese Scheibe ist vom Niveau anderer Gan-Shin-Bands wie D’espairsRay meilenweit entfernt. Da ist zum einen die vielleicht bewusst undergroundig gehaltene Produktion, die eher an japanische Bambushütten erinnert, denn an erdbebenresistente Wolkenkratzer. Zudem nervt gerade Aushängeschild Daisuke mit nerviger, oftmals beinahe femininer Stimme. Aber auch der solide musikalische Grundriss enthält aufgrund der fehlenden Planungssicherheit viele Fehler. Mal klingt es nach Nu-Metal, mal nach trendigem Screamo, mal nach studentischem Gitarrenrock oder auch nach purem Pop-Geblubber. Die asiatischen Architekten dieser Scheibe können auch durch Nutzung ihrer eigenen Landessprache kaum punkten. Irgendwie klingt das Ergebns nach einer französisch-rumänischen Interrail-Gruppe, die sich mit geliehenen Instrumenten ein paar Pfennige für die Weiterreise verdienen will.

studs


Cover - studs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 26:18 ()
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Vertrieb:
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Eat Me, Drink Me

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Wenn man Herrn Manson am Absinth-Glas nippend über seine vergangene Beziehung mit der früher nicht weniger skandalträchtigen Bourlesque-Stripperin von Tesee bei MTV plaudern hört, nimmt man ihm kaum ab, dass das Album keinen Trennungsschmerz beinhalten soll. Noch nie wirkte das ehemalige Enfant Terrible der MTV-Musik bei seinen Songs dermaßen offen und verletzlich wie er dies bei "Eat Me, Drink Me" tut: Eine Offenheit, die er bisher nur in provokant extrovertierter Art zur Show trug. Die Zeiten, in denen er seine Stimme hinter schrägen, monoton-harten Gitarrenwänden oder opulenten Soundkulissen versteckte, sind passe. Und so scheinen grade die letzten Alben eine Verkleidung gewesen zu sein, die er nun abgelegt hat. Im bisweilen balladesken Flair seiner öffentlichen Ich-Sezierung überraschen gar Gitarrensoli im Stile soliden Hardrocks - weniger durch ihre technische Umsetzung sondern vielmehr als erstaunliches Stilmittel den ohnehin nicht immer ganz einfachen Tracks eine mögliche Radiotauglichkeit zu nehmen. Tanzbarkeit geht dem Album völlig ab, und nur die mir nicht mehr aus dem Gehörgang wollende Maxi "Heart-Shaped Glasses" hat im Chorus klares Hitpotential. "Eat Me, Drink Me" zeigt MARILYN MANSON in Bestform, der 2007, auch komplett ohne sein Image, musikalisch vielleicht zum ersten Mal überhaupt bestehen könnte. Und dabei ist Album ist abwechslungsreicher denn je geraten: Das cool rockende "They Said That Hell's Not Hot", das mit einer schönen Bassline versehene "The Red Carpet Grave" oder die schreienden und dabei doch lähmenden Gitarren bei "Are You The Rabbit?". Und um auf die Vielfalt zurückzukommen: Bisweilen fast schon Rob Zombie-sche Züge nimmt dabei das sehr düstere "You And Me And The Devil Makes 3" an. Ich habe nichts vom neuen Album "Eat Me, Drink Me" erwartet und war definitiv positiv überrascht - ich bin sicher, dass es vielen so gehen wird, die nicht seinen Anfangstagen nachhängen, denn damit verglichen, handelt es sich bei MANSON mittlerweile um wenig schockenden Poprock. Und den abschließenden Dancefloor-Remix von "Heart Shaped Glasses" hätte man sich wirklich schenken können.

Eat Me, Drink Me


Cover - Eat Me, Drink Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:30 ()
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Blood Stained Love Story

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Warf ich ihnen schon beim letzten Album vor, nur noch ein Schatten ihrer starken ersten Alben zu sein, muss ich nun eingestehen, dass SALIVA nicht mal mehr das sind. "Blood Stained Love Story" ist das mit Abstand schwächste Album einer Band geworden, für die im coolen Rockbereich durchaus noch ein Platz zu finden gewesen wäre. Der Opener "Ladies And Gentlemen" stolpert so platt mit zu langsamen gesprochenen Vocals und schmalzigem Chorus hervor, dass ich Anfangs an Ironie dachte. "King Of The Stereo" klingt schon eher nach neueren SALIVA, bemüht aber einen ganzen Haufen stereotyper New Metal Klischees. Die weiteren Songs bringen - mit einer Ausnahme - die ernüchternde Erkenntnis: SALIVA machen Anno 2007 langweiligen Ami-Alternative-Radio-Rock. Dabei gehen sie teils einigermaßen erträglich ("Broken Sunday") zu Werke, bisweilen zielen sie aber hochgradig auf eine "O.C. California" Zielgruppe: "Twister" klingt genau so wie ich mir das vom Fernsehen dort vermittelte Bild eines semi-angepassten Teenis vorstelle. Die Ausnahme vom Durchschnitt: Das wirklich gelungene "Black Sheep", bei dem die Gitarre dröhnt, sich in einem schmierigen Solo ergeht und Scotts Gesang nach Schweiß und Rock’n Roll klingt. Sicher, die Gitarren tragen auch auf diesem Album noch etwas dicker auf als bei zitiertem Radio-Rock und in einigen Songs kommen richtig coole Parts auf wenn Gitarrist Swinny - als einziger verbliebender Gitarrist der Band - etwas mehr Metal aus seiner Gitarren holen darf. "Blood Stained Love Story" ist handwerklich Durchschnitt und hat mich ziemlich enttäuscht.

Blood Stained Love Story


Cover - Blood Stained Love Story Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:4 ()
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Breaking Ground

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Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn mit DELIGHT nach zehnjährigem Bestehen nicht endlich ein erfolgreiches polnisches Exportprodukt geboren wäre. Aufgenommen bei Shaun Thingvold (u.a. SYL), mit Roadrunner Records ein finanzkräftiges Label im Rücken und mit den göttlichen Rhys Fulber und Greg Reely (beide FRONTLINE ASSEMBLY u.a.) an den Reglern und Keyboards, haben sie eine Auswahl der Oberliga hinter sich stehen - und nicht nur "Your Name" oder "Emotune" profitieren von einigen originellen Sounds aus der Fulberschen Schmiede, die gesamte Produktion ist sauber und gelungen. Um die Szene zu Überraschen ist die junge Band zumindest jenseits ihrer Landesgrenzen ein paar Jährchen zu spät dran, auch das vorsichtige revolutionieren des "pop"ulären Musikgeschmacks haben in diesem Bereich lange EVANESCENCE übernommen. Mit einer ebenfalls nicht nur optisch im Vordergrund stehenden Sängerin setzen auch DELIGHT alles auf Popsongs mit Metaltouch - oder umgekehrt, ganz nach Sichtweise. Unabhängig von der Sichtweise bleiben sie aber weit genug davon entfernt es EVANESCENE und Konsorten zu gleich zu tun. Zu den Höhepunkten zählt sicherlich sofort der Maxi-taugliche Opener "Divided" der mit tanzbarem Rhythmus, sanfter Elektronik, modern klingendem Gesang und einer schönen Bassline (ihr Bassist hat ohnehin einige lichte Momente auf diesem Album) einen leicht nachdenklichen Gothrock Song markiert. Mindestens genauso mitreißend aber weniger düster ist "All Alone", die rockenden Gitarren bringen auch "Sleep With The Lights On" in diesen Kreis der metallastigeren Tracks und bei "More" lässt ihr Bassist ordentlich die Boxen vibrieren. "In Too Deep" ist mir dagegen zu langweilig, die Akustikballde "Fire" zu schnulzig. Wenn die Instrumente aufdrehen, kommt Sängerin Maslanka mit ihrer etwas dünneren Stimme nicht ganz an jemanden wie Amy Lee heran, balladeske Songs wie das wunderschöne "Juliet" funktionieren aber auch hier hervorragend. Es gibt wenig Experimente aber viele durchweg schöne Songs auf "Breaking Ground". Nur für den Durchschnittsmetaller ist das natürlich alles viel zu weich und dem ein oder anderen mag die Musik zu kalkuliert klingen. Objektiv fehlt ihnen in ihrer Nische aber auf jedenfall das, was EVANESCENCE mit "Bring Me To Life" gelang: Der absolut zwingende Übersong unter vielen guten.

Breaking Ground


Cover - Breaking Ground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:38 ()
Label:
Vertrieb:
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Kurohata

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Ich habe jetzt vermutlich raus, warum das Phänomen "Visual Kei" (soll soviel wie "visuelle Herkunft" oder "optisches System" bedeuten) bei uns bislang nicht eingeschlagen ist. Dabei handelt es sich nämlich nicht um irgendeine neue Musikrichtung oder ein neues Genre, sondern es geht dabei nur um das Aussehen der Musiker. Stilistisch kann Visual Kei variieren zwischen Alternative, Metal, Rock oder sogar Pop, lediglich die Musiker sind zumeist japanisch, möglichst homosexuell angemalt und mit menschenverachtenden Frisuren ausgestattet. Bestes Anschauungsobjekt für offensichtliche Nachahmung ist der kleine Sängerbengel von Tokio Hotel (darum wohl auch der Bandname, man sollte allerdings nicht zu lange darüber nachdenken?), der alle Kriterien dieser fernöstlichen Modeerscheinung erfüllt. So ähnlich sehen die wohl alle aus und proben damit den Aufstand gegen den guten Geschmack. Im Falle von KAGEROU wird äußerst hektischer Alternative Rock geboten, der, wäre er nicht diesem hier zum Glück nicht sonderlich gefragten Trend unterworfen, höchstens mal den Gasmann interessieren würde. Und würde die Band etwas weniger abgehackt, nervös und nervig klingen, könnte sie sogar hörenswerten Sleaze Rock produzieren, der ja optisch schon in den 80ern "Visual Kei"-artige Züge trug - oder umgekehrt. Nur waren damals die Haare quadratmetergroße Haarspray - Testgelände und keine mit Tapetenkleister ausgehärteten Yuccapalmen. Natürlich kassieren KAGEROU allein schon wegen ihrer japanischen Texte einen Exotenbonus, doch der reicht nicht aus, die allerhöchstens durchschnittliche Mucke, die wirklich eher hektisch als dynamisch klingt, zu kaschieren. Coolerweise liegt der CD ein zweites Booklet bei, in dem man sämtliche Texte sowohl in einer englischen, wie auch einer deutschen Übersetzung findet. Trotzdem sind Visual Kei und Bands wie KAGEROU genauso wertvoll wie Automaten für getragene Schulmädchenslips oder offizielle Bukkake-Kreismeisterschaften!

Kurohata


Cover - Kurohata Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:52 ()
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Kein Blick Zurück

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Es sind erstaunlich wenige Bands übrig geblieben aus der Zeit des Mittelalterhypes vor einigen Jahren. Schon damals eine feste Größe und auch heute noch eine der aktivsten Combos dieser Szene sind sicherlich IN EXTREMO. Stets mit etwas mehr dudelsäckischer Spieleskunst und auch quantitativ häufigerem Einsatz des Sackblasinstruments als die anderen haben sie ihre Position gefestigt. Der Gesang war etwas räudiger als beim Rest, die Gitarren stets einen deut rockiger. Die zehnjährige Bandgeschichte begießen die Mannen um Sänger Michael - "Das Letzte Einhorn" - Rhein nun mit einer Best Of - der ersten in der Bandgeschichte. Fans durften voten welche Songs auf die CD sollten, die Songauswahl beinhaltet dahingehend auch keine Überraschungen, wenngleich natürlich etliche Gassenhauer fehlen müssen bei nur fünfzehn Songs. Jeder, der die Sieben auf der Bühne gesehen hat weiß, wie die Mitsinggranate "Spielmannsfluch" die Menge packt oder "Herr Mannelig" jedes Publikum zum Jubeln bringt. Songs aus dem ersten Album "Weckt Die Toten" wurden komplett neu aufgenommen und in zeitgemäßen (lies: klareren) Sound gepackt, nicht nur "Hiemali Tempore" hat die Frischzellenkur außerordentlich gut getan. Der neue Song "Alte Liebe" kann sich nicht ganz zwischen schöner Ballade in den Strophen und Kneipengesang im Chorus entscheiden. Gitarren prägen das Bild des ebenfalls neuen "Kein Sturm Hält Uns Auf". Mir gefällt die wie auch in "Alte Liebe" sehr einfach gehaltene Melodie im Chorus nicht. Und wer das "Palästinalied" oder "Villeman Og Magnhild" vermisst, muss sich IN EXTREMO eben doch live angucken oder das entsprechende Album aus dem Schrank holen. "Kein Blick Zurück" erscheint außerdem als - mir nicht vorliegende - limitierte Erstausgabe mit einer zweiten CD. Diese enthält acht Coverversionen von IN EXTREMO Songs, bei denen unter anderem SILBERMOND und GRAVE DIGGER ihre Finger im Spiel hatten. Grade in dieser Variante ist "Kein Blick Zurück" sicher auch für IN EXTREMO Fans ein Ohr wert.


Disk: 1

1. Wind

2. Ai Vis Lo Lop

3. Vollmond

4. Herr Mannelig

5. Kein Sturm hält uns auf

6. Pavane

7. Rotes Haar

8. Omnia Sol Temperat

9. Küss mich

10. Spielmannsfluch

11. Alte Liebe

12. Hiemali Tempore

13. Rasend Herz

14. Liam

15. Erdbeermund



Disk: 2

1. Ave Maria - Blind

2. Singapur - Götz Alsmann

3. Rattenfänger - Grave Digger

4. Merseburger Zaubersprüche - Ougenweide

5. Nur ihr allein - Randalica

6. Die Gier - Sibermond

7. Rasend Herz - Killing Joke Remix by Paul Raven

8. Spielmann - Das Letzte Einhorn feat. Vince

Kein Blick Zurück


Cover - Kein Blick Zurück Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 62:13 ()
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As Daylight Dies

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Die amerikanischen Megaseller und kommerziellen Metalcore-Zugpferde KILLSWITCH ENGAGE haben sich ihr eigenes Manifest mit dem letzten Album "The End Of Heartache" bereits geschrieben. Dass noch immer ein Feuer in ihnen brennt das sich danach verzehrt, nicht nur die besten Verkaufszahlen zu erzielen sondern auch musikalisch Meilensteine zu produzieren, ist auf "As Daylight Dies" sehr deutlich zu hören. Denn eins ist dieses Album nicht geworden: Eine Kopie des Vorgängers. Die grobe Marschrichtung ist natürlich geblieben, doch "As Daylight Dies" präsentiert die Jungs deutlich sperriger und vielschichtiger als früher. Im gemäßigten Härtebereich funktioniert das beim großartigen "The Arms Of Sorrow", dessen massive Moshparts sich mit zerbrechlich klagenden Gesangsparts duellieren ohne dabei in bewährtes Muster aus Strophe und Chorus zu fallen. Das cool gesungene und hochgradig groovende "My Curse" zündet schnell, die meisten Songs brauchen aber einige Durchläufe: Etwa das bretthart beginnende und verwirrende "For You" oder das atemlose startende "Still Beat Your Name", bei dem nicht nur die herrlichen Gitarren im Verlauf des Songs daran erinnern, was wir an KILLSWITCH ENGAGE so lieben: Howard Jones vielseitigen Gesang, sägende Riffs, harte Breaks und emotionale Songs. Die heimliche Überraschung findet sich vielleicht im düster schleppenden "Desperate Times". Die Produktion ist erneut rasiermesserscharf und klinisch sauber - beim cleanen Gesang haben sie es manchmal vielleicht etwas übertrieben. Schwächen im Songwriting erlaubten sich die Jungs aus Massachusetts nie: "As Daylight Dies" ist hier komplexer geraten, während der grandiose Vorgänger durch seine Eingängigkeit bestach. Das Album ist definitiv absolut top, mir persönlich lagen die catchy Songy der Heartache-Zeit jedoch etwas mehr.

As Daylight Dies


Cover - As Daylight Dies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:36 ()
Label:
Vertrieb:
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Anorectic

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Wer THE RASMUS geil findet, war meist auch NEGATIVE nicht abgeneigt. Der Finnenbonus schwebt über Ihnen, der Klamottenstil zwischen H&M und XTRA auf knochigen und geschminkten Männerkörper befriedigt die Gier nach androgynen Körpern. Im Vergleich zum schwachen Vorgänger und sogar auch zur Liveperformce haben die traurig guckenden Dunkelknaben auf "Anorectic" den Rockappeal deutlich gesteigert. Der durchstartende Opener "Glory Of The Shame" ist weit davon entfernt, die unter 18-jährige Zielgruppe zu bedienen. Auch wenn sie weniger schnoddrig und lange nicht so cool sind wie ihre schwedischen Kollegen, mit Songs dieses Kalibers machen NEGATIVE Spaß. Der Gesang ist hier weit davon entfernt, rotweingeschwängert zu leiden. Die Gitarren passten zwar nie zur Optik der sechs, wohl aber zu diesem Song. Der Ballade "A Song For The Broken Hearted" nimmt man Dank der zurückhaltenden Instrumente die sonst oft zu schwachen Vocals ihres Fronters durchaus ab. Die klare Produktion schmeichelt ansonsten grade in den härteren Parts der Songs den Saiteninstrumenten und lässt Aaron im Gegenzug recht dünn tönen. Das coole "Sinners Night/Misty Morning" klingt absolut nicht finnisch, die fetzigen Harmonika-Parts gefallen sehr gut. Bleiben saftlose Nummern wie "Fading Yourself" oder das trotz bombastischen Chorus farblos gebliebene "Swan" die NEGATIV noch nicht in der ersten Liga spielen lassen. NEGATIVE befinden sich offensichtlich in einem Veränderungsprozess, der auf "Anorectic" noch nicht abgeschlossen ist. Die Suche nach dem roten Faden zwischen BON JOVI und HIM; zwischen ehrlichen Stromgitarren und gotisch inspirierten, etwas künstlichen Soundfetzen und auch zwischen Glam und Rotz hat grade erst angefangen.

Anorectic


Cover - Anorectic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Faith

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Der Sänger HYDE zählt in seinem japanischem Heimatland zu den Superstars der Rockszene. Und das nicht nur wegen einer 10-jährigen Karriere als Sänger der in Asien sehr bekannten L’ARC EN CIEL. Auch seine beiden bisherigen Soloalben ("Roentgen" von 2002 und "666" aus dem Jahre 2004) führten zu hohen Chartpositionen und ausverkauften Touren. Mit seinem dritten Album "Faith" setzt HYDE nun zum Sprung ins außerasiatische Musikbusiness an. Größtenteils auf englisch eingesungen, was HYDE weit besser beherrscht als viele seiner japanischen Kollegen, und in den Staaten produziert sind auf "Faith" zehn Rocksongs zu hören, welche sich thematisch vor allem mit Glaubensfragen auseinandersetzen, was schon der Opener "Jesus Christ" verdeutlicht. Musikalisch werden die Tracks trotz einer gewissen Härte und Intensivität immer von einer unterschwelligen Melancholie getragen, welche zusammen mit der Stimme von HYDE hin und wieder die Erinnerung an Bono wachruft (so im gelungenen Semi-Akustischen "Mission" und der traurigen Ballade "Perfect Moment"). Ansonsten dominiert auf "Faith" aber eher der Gitarrenorientierte Indizrock, dessen stärkste Momente in den schon etwas heftigern Kompositionen steckt ("Made In Heaven", "It’s Sad") und bei deren Interpretation HYDE schon desöfteren hohe Tonlagen auslotet. Musikalisch werden auf dem Album aber keine neuen Wege beschritten, wie die beiden bisherigen in Japan veröffentlichten Singleauskopplungen, das sehnsüchtige "Countdown" und das eher ruhige "Season’s Call" aufzeigen. Trotzdem reinhören - schossen die beiden Songs doch dort umgehend auf Platz 1 der Oricon-Charts. Auf japanisch gesungene Parts einzelner Songs, wie zum Beispiel in "Season’s Call", ergänzen die Songs auf solch eine selbstverständliche Weise, das sie kaum Auffallen und so das Spektrum bereichern. "Faith" gehört damit zu jener eher seltene Sorte Alben die sowohl ein genaues Reinhören lohnen, da HYDE es sich nicht immer einfach macht, das aber auch nebenbei Laune machen. Auch ohne den Exotenbonus und nicht nur wegen der US-Produktion des Albums sollte "Faith" für Fans alternativer Rockmusik mal ein Antesten wert sein. Der Japaner kann international mithalten.

Faith


Cover - Faith Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:14 ()
Label:
Vertrieb:

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