Review:

Acoustique

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FOREIGNER, eine der erfolgreichster Rockbands der 80er Jahre (bis heute mehr als 70 Millionen verkaufte Alben!), haben sich nicht zuletzt dank des Einstieges von Sänger Kelly Hansen 2005 ein äußerst erfolgreiches Comeback gefeiert. Zahlreiche Touren bzw. Festivalauftritte (u.a. beim BANG YOUR HEAD) folgten seitdem, überall konnte die Band völlig zurecht nur positive Kritiken ernten und dabei viele alte als auch neue Fans mit einer ergiegeladenen Liveperformance zu 100% überzeugen.

Auch das erste reguläre neue Studioalbum seit über einem Jahrzehnt „Can't Slow Down“ (2010) war eine überzeugende Leistung und beweis, dass die Band um ihren Mastermind Mick Jones auch mit neuen Songs noch etwas zu sagen hat und nicht nur von alten Krachern zehren muß. Sowohl bei der begleitenden Tour zu dieser Scheibe als auch zuletzt bei den Auftritten als Co-Headliner im Rahmen der „Rock The Nation“-Festivals (hierbei war man deutlich besser drauf als die hochgelobten JOURNEY!) im letzten Juni haben FOREIGNER gezeigt: hier spielt eine echte Liveband, die ihre alten Gassenhauer mit teilweise neuen Arrangements authentisch und mit frischem Drive ins neue Jahrtausend gerettet hat.

Diesen positiven Eindruck wurde auch vornehmlich am ausdrucksstarken sowie einfühlsamen Sänger festgezurrt und Hansen ist es auch, der auf diesem neusten Output der US-Formation „Acoustique“ den verschlankten sowie etwas umarrangierten Tracks (neben den anderen brillianten Mitmusikern der Band) seinen prägnanten Stempel aufdrückt. Die Idee ist natürlich nicht mehr ganz neu, manche nennen es unplugged aber dies war wohl zu ausgelutscht. Als Promogag war man schon öfters zu viert in reduziertem Stil unterwegs, dabei ist man auf den Geschmack gekommen. Verstärkt durch Streicher und Perkussioneinsatz sind so zahlreiche hörenswerte Akustikversionen von vielen Klassikern wie u.a. „Cold As Ice“(sehr lässige Chill-out Version mit Saxophon), „Say You Will“ (gewinnt hier sogar noch mit Piano und tollen Backing-Vocals), „Juke Box Hero“ (mit einem klasse Geigensolo) oder auch das packende „Feels Like The First Time“ entstanden.

Die von Jones und Bassist/Gitarrist Jeff Pilson produzierte Scheibe enthält weiterhin eine Interpretation des Arthur Crudup-Songs „That’s All Right“, dieser Song wurde auch schon von ELVIS PRESLEY gesungen. Die FOREIGNER-Version im Rockabilly-Style kommt entsprechend echt cool rüber und ist stilistisch mal was ganz anderes. Auch "Long, Long Way From Home„ ist recht stark umgesetzt und natürlich darf als Highlight die Uraltnummer „Starrider“ nicht fehlen - der Song als eine Art Mix aus Folk a la JETHRO TULL meets BLACKMORE’S NIGHT, kommt noch intensiver und atmosphärischer als das Original, hierbei singt übrigends Mick Jones.

Gleich drei Bonustracks sind auf „Acoutstique“ vertreten mit „Save Me“ ist dabei ein ganz neuer Foreigner-Titel dabei, net schlecht, zwar etwas brav aber solider Melodic Rock. Weiterhin ist eine Neueinspielunge des Nummer 1–Hits „I Want To Know What Love Is“ aus 1984 dabei (wobei hier nur die Vocals von Hansen neu sind) außerdem findet sich die eher überflüssige Single „When It Comes To Love“ vom 2010er-Werk „Can’t Slow Down“ noch mit drauf.

FOREIGNER schaffen es insgesamt mühelos mit diesen neuen Versionen den Spagat, den alten Schoten neues Leben einzuhauchen, ohne zu überfrachten und trotzdem authentisch zu bleiben. Dabei entlocken sie dem Zuhörer neben den vielfach bekannten Hooklines, die einfach immer funktionieren, sogar dass ein oder andere Ah-Erlebnis, denn es sind einfach absolute Vollblutmusiker am Werk, die durch weniger hier sogar mehr schaffen . Und Hansen läßt jetzt wohl endgültig den früheren Sänger LOU GRAMM völlig vergessen.

Das Album erscheint als Einzelalbum sowie als limitiertes 2CD+DVD-Set im Digipak als „Acoustique & More“ - hier sind neben den Akustikversionen die CD „Juke Box Heroes“ enthalten. Der zwölf Songs umfassende Karrierequerschnitt ist Hansens Studio-Premiere als Interpret der neu eingespielten „Greatest Hits“. Die Deluxe Edition wird durch die DVD „Live In Chicago“ vom März 2011 wobei Material aus zwei Gigs im Arcada Theater in St. Charles aufgenommen wurden, komplettiert.



Acoustique


Cover - Acoustique Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:46 ()
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Live! At Shepherd’s Bush

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1986 war das Jahr von EUROPE – die skandinavische Rockband um Sänger Joey Tempest und Gitarrist John Norum lieferten mit „The Final Countdown“ einen Jahrhundertsong ab und katapultierten sich für den Rest der 80er in die Riege der Superstars – weltweit (auch wenn sich der Megaerfolg nicht wiederholen lies). 25 Jahre später gibt es recht schlicht mit „Live! At Shepherd’s Bush” betitelt eine DVD des schwedischen Quintetts, auf der neben den beiden oben genannten Hauptprotagonisten noch Mic Michaeli (Keyboard), John Leven (Bass) und Ian Haugland (Schlagzeug) mit von der Partie sind. Das am 19. Februar 2011 im Londoner Shepherd’s Bush aufgezeichnete Konzert enthält neben den Hits der Band („Rock The Night”, „Carrie“, „Superstituous“ und natürlich das oben genannte „The Final Countdown“ als Schluss) noch Songs vom starken aktuellen Longplayer „Last Look At Eden“ und einiges an EUROPE Perlen („Scream Of Anger“, „More Than Meets The Eyes“). Das meistens recht gut eingefangene (manche Schnitte sind doch etwas sprunghaft) und vor allem mit fetten Sound versehene Material beweist das EUROPE noch lange nicht zu den vermehrt auftretenden Revival-Combos gehören, sondern ein weiterhin straight nach vorne rockende Band sind. Es macht Laune den Routiniers auf der Bühne zuzusehen.

Neben der 19 Tracks umfassenden Show gibt es noch einiges an Bonusmaterial (weitere Live-Aufnahmen, die übliche Fotogalerie, eine gute Dokumentation mit Interviews und die letzten beiden Videos der Band). Tracklist von DVD und CD sind nahezu identisch, nur die Gary Moore Hommage „The Loner“, das Schlagzeugsolo und der vorletzte Song „Doghouse“ (bisher unveröffentlichter neuer Song) sind auf der CD nicht enthalten. Die Aufmachung in einem einfachen Digipack ohne ausführliches Booklet wäre aber verbesserungswürdig. Anyway – die Mucke zählt. Und für Fans der Band ist „Live! At Shepherd’s Bush” ein sehenswertes Teil, wie auch für neuere Fans klassisch europäischen Hard Rocks EUROPE Live sicher ein interessanter Einstieg ist.




Tracklisting DVD:

1. Prelude

2. Last Look At Eden

3. The Beast

4. Rock The Night

5. Scream Of Anger

6. No Stone Unturned

7. Carrie

8. The Getaway Plan

9. Guitar Feature: The Loner (Tribute To Gary Moore)

10. Seventh Sign

11. New Love In Town

12. Love Is Not The Enemy

13. More Than Meets The Eye

14. Drum Feature

15. Always The Pretenders

16. Start From The Dark

17. Superstituous

18. Doghouse

19. The Final Countdown



Extras:

1. Live-Aufnahmen aus Stockholms Eishalle „Hovet“, 28.12.2009

2. Live-Aufnahmen aus Gröna Lund (Stockholm), 17.09.2010

3. Fotogalerie

4. Dokumentation mit Interviews / Probenbesuch

5. Last Look At Eden (Music Video)

6. New Love In Town (Music Video)

Live! At Shepherd’s Bush


Cover - Live! At Shepherd’s Bush Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 35
Länge: 270:0 ()
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Antirockstars

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Die letzte BETONTOD-Veröffentlichung, „GlaubeLiebeHoffnung“, hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Das neue und fünfte Album nennt sich „Antirockstars“ und geht schon direkt von Anfang an deutlich besser los. Auf ein – zwar eher unmotiviertes – Klassik-Intro folgt mit „Gloria“ direkt der erste Ohrwurm, der dreckige Gitarren und den typischen rauen Gesang mit eingängigen Melodien verbindet. Das folgende „Gasolin“ setzt sogar noch einen drauf und will gar nicht mehr aus dem Gehörgang verschwinden. Und so geht es weiter, eine Hymne jagt die nächste. Teilweise befindet man sich nah am Pathos, aber aufgrund des dreckigen Sounds und der rauen Vocals kriegt die Band doch immer wieder die Kurve. Metal-Einflüsse verpassen dem Deutsch-Punk eine zusätzliche Kante, so wird auch vor zweistimmigen Gitarrenläufen à la MAIDEN nicht halt gemacht, die sich gut in die Musik einfügen. Ein bisschen überproduziert ist das Ganz schon, aber insgesamt gibt es am fetten Sound kaum etwas auszusetzen. Auf Dauer wird es allerdings doch etwas viel der Hymnenhaftigkeit. BETONTOD haben hier offenbar versucht, wirklich aus jedem Chorus einen Mitgröl-Ohrwurm zu basteln, und das wird dann irgendwann etwas eintönig. Auch die Texte sind stellenweise etwas sehr oberflächlich geraten. Trotzdem: Mit „Antirockstars“ legen die Westfalen ein energiegeladenes Album vor, das mit seiner Mischung aus rotzigem Punkrock und eingängigen Melodien überzeugt.

Antirockstars


Cover - Antirockstars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:45 ()
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Sturm Aufs Paradies

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Es ist noch gar nicht lange her, dass die Kombination aus Jubiläumsalbum- und DVD in die Läden kam, jetzt sind SALTATIO MORTIS mit „Sturm Aufs Paradies“ schon wieder da. Und der Sturm hat sich gewaschen- schon der Opener „Habgier Und Tod“ knallt ordentlich aus den Boxen und das Dudelsackriff würde so manche E-Gitarre vor Neid erblassen lassen. „Hochzeitstanz“ kommt in der Strophe ausgesprochen düster und mit hochmelodischem Ohrwurmrefrain daher. Geradezu genial wirkt der eingebaute Hochzeitsmarsch von Wagner in der Dudelsackversion – klingt auf dem Papier angesichts der Liedthematik erst mal krank, ist aber genau deswegen so effektiv und gruselig. Das ausgesprochen gutgelaunte „Till Eulenspiegel“ wildert in fröhlichen Folk-Gefilden, die Ballade „Gott Würfelt Nicht“ sorgt im ersten Moment durch für die Band eher ungewöhnliche Instrumentierung für Überraschung. Womit wir beim Höhepunkt der Platte angekommen wären: „Orpheus“. Selbst wenn der Rest des Albums vollkommener Mist wäre- allein dieses Lied wäre den Kauf und jeden einzelnen gezahlten Cent wert. Rockige Strophe, Killermelodie im Refrain, klasse dramatischer Aufbau, wundervoll effektiv eingesetztes Klavier und zur Thematik passende weibliche Gesangsparts für die Rolle der Eurydike- zum Niederknien. Mit „Der Letzte Spielmann“ wird unerwartet punkig in bester Partymanier drauflos geknüppelt, bevor mit „Wieder Unterwegs“ das Album mit schönen Percussions versehen in leicht wehmütiger Reise- und Lagerfeuerstimmung ausklingt. Nehmt euch in Acht, ihr himmlischen Heerscharen- mit dieser Platte im Gepäck lässt sich das Paradies stürmen.

Sturm Aufs Paradies


Cover - Sturm Aufs Paradies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:28 ()
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Kill All Control

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Außer seiner Zeit bei DOKKEN (die wohl am erfolgreichsten war) machte GEORGE LYNCH auch bei LYNCH MOB federführend mit - und was ich Euch als "Geheimtipp" mitgeben darf: er griff auch bei UDO LINDENBERGs "Keule" mächtig in die Seiten.

Nun legt er seine Soloscheibe vor; mit mehreren verschiedenen Gastsängern am Mikro: u.a. wären da Marc Torien (BULLET BOYS), Keith St. Johns (MONTROSE) sowie Will Marten von den doch eher unbekannten EARSHOT zu nennen. Die Sänger liefern immer passende Leistungen ab, die sich super ins Konzept des Albums integrieren und die Tracks veredeln. Zu meiner Verwunderung klingt der Silberling - wenn überhaupt – dann wenig nach "seiner" Erfolgsband DOKKEN, sondern eher modern und eigenständig. Ja, GEORGE LYNCH ist nicht nur Musiker, sondern auch Künstler, was man ja manchmal bei unserer Musik verkennt. Und so scheint der "Künstler" frei von irgendwelchen Schranken, kreativ und inspiriert ans Werk gegangen zu sein. "Kill All Control" beugt sich keinen Erwartungen oder biedert sich Trends an, sondern groovt und rockt frei von der Seele des "Künstlers". So finden sich neben klassischem Hardrock auch alternativ oder grungig angehauchte Nummern auf dem bunten Scheibchen.

Mr. Scarys Gitarrenspiel ist immer songdienlich, drängt sich nie auf, bestimmt aber dennoch die Tracks, welche sich unterscheiden, aber immer einen roten Faden erkennen lassen und wenn es auch nur das virtuose Gitarrenspiel ist. "Fly On The Wall" intoniert mit gefühlvollem Gesang von St. Johns, gefällt durch starken Refrain und einer Gitarre, die einmal mehr Weltklasse ist. "Brand New Day" kommt dagegen langsam bedächtig, ja ein wenig düster daher, der Chorus ist emotional und melancholisch - besonderes Lob gebührt den starken Vocals von Will Marten. "Wicked Witch" klingt ein wenig nach AUDIOSLAVE zu ihren besten Zeiten und hätte das Zeug zum Hit. So versprüht jeder Song seinen eigenen Charme, dem ich zusehends erliege. "Voices In My Head" mit seiner phänomenalen Gitarre, die kratzt, faucht und beißt, muss genauso erwähnt werden wie das starke "My Own Enemy".

Ich spare mir, jetzt noch weitere Nummern aufzuzählen, die es genauso verdient hätten. Die Scheibe zündet nicht beim ersten Hören, kann aber auf Dauer überzeugen, ja begeistern. Top, was GEORGE LYNCH da abgeliefert hat. Das ist ein Album ohne Scheuklappen, Zwängen oder Verkrampftheiten - dafür hart, gefühlsgeladen, echt und kreativ von Anfang bis Ende.

Kill All Control


Cover - Kill All Control Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:50 ()
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The Fastest Kid Alive

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Dass „The Fastest Kid Alive“ erst das fünfte Album der ADOLESCENTS ist, mag auf den ersten Blick erstaunen, denn die kalifornische Punk-Band aus dem Umfeld der frühen AGENT ORANGE und SOCIAL DISTORTION wurde schon 1979 gegründet. Der Grund dafür liegt aber darin, dass die Band für etwa die Hälfte der vergangenen 32 Jahre gar nicht existierte: 1981 löste sie sich schon wieder auf, vereinte sich 1986 wieder, nur um sich 1989 erneut aufzulösen, bis 2001 die nächste Reunion folgte. Die ganze Auflöse- und Wiedervereinerei zog noch dazu viele Besetzungswechsel nach sich. „The Fastest Kid Alive“ ist das zweite Album nach der zweiten Reunion (Können noch alle folgen?), klingt aber so frisch und selbstverständlich, als ob es die langen Pausen nie gegeben hätte. Im Prinzip spielen die ADOLESCENTS immer noch old schooligen, graden Punkrock, wobei sie es aber irgendwie hinbekommen, weder altbacken noch angestaubt, sondern absolut zeitgemäß zu klingen. Oder mehr noch: Die schnörkellosen Songs klingen einfach zeitlos. Selten sind sie über drei Minuten lang, gerne auch mal unter zwei Minuten, und am Ende ist alles gesagt. Sie kommen dreckig und rotzig daher, dabei aber überhaupt nicht aufgesetzt, sondern vielmehr entspannt, straight und böse groovend. Trotz des wohl eher gleichförmig zu nennenden Gesangs von Tony Cadena bieten die Stücke auch immer das nötige Quäntchen Melodie, so dass sich eins nach dem anderen im Gehörgang festsetzt. „The Fastest Kid Alive“ ist eine tolle Scheibe, kompakt und randvoll mit rauer Energie, die vorzüglich kickt und viel Spaß macht.

The Fastest Kid Alive


Cover - The Fastest Kid Alive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 40:20 ()
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Review:

Live At Wembley

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Mit BAD COMPANY meldet sich eine jener Bands zurück, welche zwar uramerikanisch klangen, aber dem riesigen Fundus toller englischer Hard Rock Bands der 70er entstammen. In diesem Fall gründeten Sänger Paul Rodgers und Drummer Simon Kirke (beide von FREE) und Gitarrist Mick Ralphs (MOTT THE HOOPLE) sowie Bassist Boz Burrell (KING CRIMSON, verstorben 2006) die Band und schlugen 1973 mit ihrem selbstbetitelten Debüt gleich wie eine Bombe ein. Die weiteren fünf Alben dieser Besetzung (bis zum Ausstieg von Paul Rodgers in 1983) darf man getrost als Klassiker des melodisch bluesigen Hard Rocks bezeichnen. Kein Wunder, dass die immer noch zahlreichen BAD COMPANY Fans an einer Re-Union der Originalbesetzung (mit Paul Rodgers) interessiert waren. Denn Paul Rodgers dürfte ungeachtet seiner diversen Ausflüge (man denke nur an die zwiespältigen QUEEN-Wiederbelebung) zu den größten Stimmen des Classic Rock gehören – und das ist trotz des fortgeschrittenen Alters auch auf BAD COMPANY „Live At Wembley“ zu hören. Auch seine Ausstrahlung hat er nicht verloren. Schlagzeuger Simon Kirke bringt es immer noch, Gitarrist Mick Ralphs ist technisch perfekt. Allen ist gemein, dass sie sicht- und hörbar Spaß mit ihren Klassikern haben – auch wenn die Härte mancher alter Tracks nicht mehr im Vordergrund steht. Das 90-minütige Konzert besteht ausschließlich aus Songs der Paul Rodgers Phase – die durchaus guten Alben der Mid-80 mit Brian Howe am Mikro wurden geflissentlich ignoriert. Auslassen tut man dabei wenig – vom Opener und wohl größten Hit „Can’t Get Enough“ über „Burnin’ Sky“, „Feel Like Makin‘ Love“, „Shooting Star“ und „Rock’n'Roll Fantasy“ bis zum Gänsehaut verursachenden „Bad Company“ spielt man das erwartet Essentielle. Das allerdings überraschend straight – wo es straight sein soll – aber auch akustisch ruhig, wo die Momente es verlangen. Dass das eher gesetzte Publikum mit Reaktionen eher geizt ist wohl dem Durchschnittsalter aller geschuldet. Der zufriedene Classic Rock Fan dreht die Lautstärke hier eh auf und konzentriert sich auf (fast schon zu) perfekt gespielte Songs.

Das gut gefilmte Konzert (HD-Qualität) kommt im zeitgemäßen 16:9 Format, Region Code 0 und soundmäßig wählbar von Dolby 2.0 über Dolby 5.1 bis DTS 5.1. Als Bonus gibt es noch 20 Minuten Interview mit den drei Ur-Mitgliedern von BAD COMPANY sowie Bassist Lynn Sorensen und dem zweiten Gitarristen Howard Leese (ex-HEART), dessen Inhalt aber doch etwas flach geraten ist.




01 Can't Get Enough

02 Honey Child

03 Run With The Pack

04 Burnin' Sky

05 Young Blood

06 Seagull

07 Gone Gone Gone

08 Electric Land

09 Simple Man

10 Feel Like Makin' Love

11 Shooting Star

12 Rock And Roll Fantasy

13 Movin' On

14 Ready For Love

15 Bad Company

16 Deal With The Preacher

Live At Wembley


Cover - Live At Wembley Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 110:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Remains Alive & Chasing The Grail

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Was bei diesem Package die offizielle Veröffentlichung ist und was die Bonus-Scheibe will sich mir nicht so recht erschließen. Egal! Sänger und Wrestler Chris Jericho kommt nach langer Zeit mit seiner Band FOZZY wieder mal nach Deutschland, was als Grund für diesen Doppeldecker herhalten muss. Hinter „Remains Alive“ steht eine Liveaufnahme aus dem Jahre 2005 aus Brisbane/Australien welche bisher nur digital zu kriegen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Band drei Alben im Petto, „Fozzy“, „Happenstance“ – beides voll mit reichlich Metal-Coverversionen, und „All That Remains“ – das erste Album mit überwiegend Eigenkompositionen. Im direkten Vergleich zu den oft melodischen Songs des letzten Jahr erschienenen Albums „Chasing The Grail“ (CD 2 des Doppeldeckers – siehe unten) klangen FOZZY zu Beginn ihrer Karriere doch recht direkt und roh, was den 13 Livesongs gut zu entnehmen ist. Mit dem heftig groovenden Opener „Nameless Faceless“ und dem fett ins Ohr gehende „Daze Of The Weak“ sowie dem abschließend stark auftrumpfenden „With The Fire“ und „Enemy“ bietet FOZZY (fast) alle Highlights. Dazu die beiden Cover „Freewheel Burning“ (JUDAS PRIEST) und „Eat The Rich“ (KROKUS). Das Jericho gesangstechnisch seine Studioperformance Live nicht ganz packt ist keine Überraschung, macht man aber durch geile Gitarrensoli und ordentlichen Druck der Rhythmusfraktion wett, so dass man bei „Remains Alive“ von einer durchaus guten Veröffentlichung für die FOZZY Freunde sprechen kann.

Als Bonus-CD liegt das bereits letztes Jahr in den Staaten erschienene recht hörenswerte Album „Chasing The Grail“ bei, welches bei metal-inside.de ja bereits damals besprochen wurde – siehe Review. Wem das Live-Cover zu „Remains Alive“ wenig hergibt – das Booklet gibt sich als Wendecover mit „Chasing The Grail“.



„Remains Alive“:

01 Nameless Faceless

02 Don't You Wish You Were Here

03 Daze Of The Weak

04 Wanderlust

05 Crucify Yourself

06 End Of Days

07 Freewheel Burning

08 Eat The Rich

09 Ignition

10 Feel The Burn

11 With The Fire

12 To Kill A Stranger

13 Enemy

Remains Alive & Chasing The Grail


Cover - Remains Alive & Chasing The Grail Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 133:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Rose For The Apocalypse

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Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, als ich das Zweitwerk von DRACONIAN in den Händen hielt. Ich schob es in den Player und dann passierte es! Ich war gefangen in der kompositorischen Tiefe, Ausgereiftheit und kontrastreichen Inszenierung von "Arcane Rain Fell". Ab diesen Zeitpunkt war ich Fan des Schweden-Sechsers. Der epische melancholische Gothik-Doom, den die Skandinavier darbieten ist beeinflusst von MY DYING BRIDE und PARADISE LOST, geht aber eigene Wege und fasziniert durch Härte auf der einen und Eingängigkeit auf der anderen Seite. Die zwei Nachfolge-Werke waren leider mit der Klasse von "Arcane Rain Fell" überfordert. Konnte "The Burning Halo" noch teilweise meinen zu recht geweckten Anforderungen standhalten, versagte leider "Turning Season Within" gänzlich. Mir fehlte die Tiefe, Emotionalität und Intensität, die Scheibe wirkte irgendwie zu gewollt und berechnend.

Nun legen DRACONIAN mit Scheibe Nummer 5 "A Rose For The Apocalyse" nach; und ja, sie schaffen es fast wieder, das Gefühl von 2005 zu kreieren. Das gesangliche Konzept der Akteure Anders Jacobsson mit seinen tiefen wuchtigen Growls kontra Lisa Johanssons getragenen traurig-zart intonierten Melodien ist Weltklasse. Der Spannungsbogen von dem Track "Drowning Age" mit seinem leisen, düsteren Zwischenspiel, welches sich in einem instrumentalen Showdown offenbart, ist spannend und sorgt für Gänsehaut. Immer wieder gewinnen die langen Kompositionen durch Instrumentalteile, Tempiwechsel und "Ruhephasen" an Größe und Eindruck. Das doomig groovende "The Rope" fasziniert durch den Kontrast: fast schon eilig prescht es nach vorne, um von Lisa Johansson Sirenen-Gesang eingefangen zu werden - großes Kino. Oder "The Death Of Hours": muss man gehört oder besser gesagt gefühlt haben. Langsam baut sich der Song zur gänzlichen Größe auf, um sich am Ende gramgebeugt zu verneigen.

Es ist kein Album zum beiläufig hören, auch da sich doch manchmal Tempo und Aufbau der Songs sehr ähneln und so die Unterschiede zwischen den Songs marginal erscheinen. Dennoch, stellt man sich dem Album mit Haut und Haaren, wächst die Scheibe und entfaltet ihr ganzes Potential.

Fazit: "A Rose For The Apocalypse" ist ein starkes, emotionales Gothic-Doomwerk geworden. Die Kompositionen sind ausgereift und liebevoll in Szene gesetzt. Power, Wucht und zart gebrochenes Leiden vereint in zehn Tracks (alle mindestens über 5 Min. lang). Hin und wieder klingen die Nummern und vor allem deren Inszenierung zu ähnlich. Das hatte man bei "Arcane Rain Fell" besser gemacht. Dennoch freue ich mich über das Album und fühle mich als Fan DRACONIAN wieder ein Stückchen näher.

A Rose For The Apocalypse


Cover - A Rose For The Apocalypse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 64:52 ()
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Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01

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„Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01” zeigt TWISTED SISTER jeweils zu Beginn ihrer Karriere und zum Comback im klassischen Line-Up - Dee Snider (Gesang), Eddie „Fingers” Ojeda (Gitarre), Jay Jay French (Gitarre), Mark „The Animal” Mendoza (Bass) und A.J. Pero (Schlagzeug). Der Re-Union-Gig im Jahre 2001 zur Benefizveranstaltung für die beim Terroranschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 umgekommenen Feuerwehrleute und Polizisten führte die Band wieder in Originalbesetzung zusammen und wurde die Initialzündung für die bis heute anhaltende Live-Präsenz der Metal-Urgesteine. Die Setlist der 13 dargebotenen Songs darf man durchaus als Best of der Band bezeichnen (siehe unten), einschließlich der „Stay Hungry“ Hits wie „I Wanna Rock“, „The Price“ und natürlich „We‘re Not Gonna Take It“.

Richtig klasse aber sind die Aufnahmen aus dem Jahre 1982, die TWISTED SISTER völlig unverbraucht und auf einem ungemein hohen Energielevel zeigen. Der Auftritt im New Yorker North Stage fand direkt vor den Aufnahmen zu ihrer Debüt-LP statt und beinhaltete Songs des späteren Debüts „Under The Blade und Coverversionen, darunter selten gespieltes wie „Destroyer“ und „Lady’s Boy“. Das damalige Outfit und volles Make-Up lassen den Geist der 80er aufleben – Rock’n’Roll at it’s best. „North Stage ’82” präsentiert TWISTED SISTER als Band mit Feuer, ohne offizielle Veröffentlichung und vor vollem Haus! Der Auftritt zeigt warum Dee Snider und TWISTED SISTER innerhalb kurzer Zeit zu den angesagtesten Metal-Bands der Mid-80er aufstiegen. Wer da als Altvorderer nicht direkt zum Vinylschrank greift, dem ist nicht zu Helfen.

Die Bildqualität der beiden erstmals auf DVD veröffentlichte Mitschnitte ist nicht optimal; für 1982 hat man auf der DVD 1 noch das Format 4:3, auf DVD 2 und 2001 zeigt man sich schon im 16:9 Format. Von der Tonqualität, beides in Dolby Digital Stereo scheint sogar der ’82er Auftritt die Nase vorne zu haben,

Zu beiden Auftritten gibt es reichlich aktuellen Interviewstoff der extra für diese Veröffentlichung aufgenommen wurde, welches als Bonusmaterial die DVD „Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01” für TWISTED SISTER Fans endgültig zu einer runden Sache macht.





DVD 1: North Stage Theater 1982

1) What You Don’t Know (Sure Can Hurt You)

2) Destroyer

3) Tear It Loose

4) Bad Boys Of Rock ‘n’ Roll

5) Lady’s Boy

6) Leader Of The Pack

7) Under The Blade

8) Shoot ‘Em Down

9) Sin After Sin

10) I’ll Never Grow Up Now

11) You Can’t Stop Rock ‘n’ Roll

12) You Know I Cry

13) It’s Only Rock ‘n’ Roll (But I Like It)

14) Shoot ‘Em Down (Reprise)



DVD 2: New York Steel 2001

1) What You Don’t Know (Sure Can Hurt You)

2) The Kids Are Back

3) Stay Hungry

4) Burn In Hell

5) You Can’t Stop Rock ‘n’ Roll

6) Under The Blade

7) Shoot ‘Em Down

8) Come Back

9) You Know I Cry

10) I Wanna Rock

11) We’re Not Gonna Take It

12) The Price

13) S.M.F.



Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01


Cover - Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 194:0 ()
Label:
Vertrieb:

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