Review:

Goi, Rode, Goi!

()

Die russischen Folk/Pagan Metaller ARKONA um Sängerin Maria „Masha“ Archipowa gehören seit ihrer Gründung im Jahr 2002 zu den Genre-Geheimtipps ihrer Heimat und haben bislang durchweg sehr hörenswerte, wenn auch vielleicht nicht essentielle Alben veröffentlicht. Mit „Goi, Rode, Goi!“ setzt die Band diese Tradition fort und liefert eine Scheibe ab, die zumindest in Sachen Spielzeit vollends ausgereizt wurde. Kein Wunder, befindet sich allein schon mit dem viertelstündigen „Na Moey Zemle“ ein Breitwandepos auf dem Album, das auch fraglos zu den Highlights zählt. Aber auch „V Tsepiakh Drevney Tainy“, „Kolo Navi“, „Pamiat“, die Bandhymne „Arkona“ oder das abschließende „Nebo Hmuroe, Tuchi Mrachniye“ gehen als starke Kompositionen durch, die zwar nicht gerade an Bombast und typisch russischen, folkloristischen Melodien geizen, dabei aber nicht zum Selbstzweck verkommen und der klassischen Metal-Instrumentierung trotzdem genügend Freiraum lassen. Auch die gute Masha macht am Mikro einen sehr guten Job und ist mit ihrem Wechsel aus kraftvollem, normalem Gesang und aggressiven Schreien alles andere als eine der unzähligen „Pseudo-Opern-Diven“ mit Heulgarantie. Einziger Kritikpunkt an diesem wirklich sehr guten Album ist eben die überlange Spielzeit, die das Konzept bis zum Erbrechen ausreizt und somit neben den erwähnten, starken Kompositionen einige Längen offenbart. Ein Intermezzo wie „Kupalets“ geht zumindest meiner Meinung nach eher als Füller denn als atmosphärische Aufwertung durch. Trotzdem sollten sich alle Folkies und Paganies (oder heißt das Paganinis?!), die ARKONA noch nicht kennen sollten und etwa Bands wie KORPIKLAANI, EQUILIBRIUM oder ENSIFERUM mögen, „Goi, Rode, Goi!“ mal einverleiben. Stark!

Goi, Rode, Goi!


Cover - Goi, Rode, Goi! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 79:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Nibelung

()

Hin und wieder liest man in Bandbeschreibungen den Begriff „Trash Metal“, der jenen Stil umschreiben soll, den einst Bands wie METALLICA oder SLAYER auf den Weg brachten, der aber von Unkundigen gängiger Anglizismen dahingekleistert wird. Hin und wieder stößt man aber auf Ergüsse, auf die genau dieser unbewusste Verschreiber passt wie Popo auf Eimer. SIEGFRIED aus Österreich, die der Szene bereits seit gut zehn Jahren und zwei Alben das kollektive Fürchten lehren, sind mit einem neuen „Meisterwerk“ zurück und legen die Trash-Latte wieder unerreichbar hoch. Oder anders: was SLAYER für den Thrash sind, sind SIEGFRIED für die Variante ohne „h“. Legt man schon leicht bierbeschwipst auf einem Festivalcampingplatz oder in der „Metal-Disco“ notorisch Flaches wie J.B.O. auf den Plattenteller, lacht kein Schwein, wechselt man jedoch zu SIEGFRIED, ist die Stimmung auf dem Siedepunkt. Was Hauptsongwriter Daniel Bachmaier und Co. auf „Nibelung“ verbrechen, ist – auf gut Deutsch – so dermaßen schlecht, dass es schon wieder geil ist! Gleich drei Sänger(innen) dürfen sich hier wieder austoben, darunter die an sich echt gute, neue ELIS-Frontdame Sandra Schleret und Festival-Glückshase Bruder Cle. In Realsatiren wie „Die Eisenfaust (Alberich)“, „Brunhild“, „Sachsensturm“ oder „Die Götterdämmerung“ dürfen sie zu schwülstigsten Keyboard-Orgasmen grenzdebile Texte daherschmettern, die durchweg so unfreiwillig komisch sind, dass nach dem endgültigen „Genuss“ der Platte die Oberschenkel wund geklopft sind. Mal ernsthaft: würde man SIEGFRIED mal stecken, dass es auch sehr gelungene Metal-Opern gibt, die sowohl originell als auch musikalisch hochwertig sind (Namen wie SAVATAGE oder AVANTASIA sollten hier reichen…), und würden sie das einsehen, müsste man glatt auf eine Granate wie „Nibelung“ verzichten. Schon oft wurde diese alte deutsche Sage in Metallerkreisen verwurstet, jedoch noch niemals so witzig!

Nibelung


Cover - Nibelung Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Burden Of Grief

()

Nicht wenige von Euch dürften Ed Warby kennen, seines Zeichens holländischer Drummer von unter Anderem GOREFEST, HAIL OF BULLETS und AYREON. Nun hat der umtriebige Trommelbube mit THE 11th HOUR eine neue Spielwiese gefunden, auf der er sich diesmal auch als Hauptsongwriter und Multiinstrumentalist austoben kann. THE 11th HOUR sind quasi eine Ein-Mann-Band, bei der Warby lediglich Unterstützung von EDGE OF SANITY- und DEMIURG-Sänger Rogga Johansson erhält, der auch an den Texten mitarbeitet. Das Duo frönt jedoch nicht deathmetallischen Klängen, sondern finsterem, mächtigem Doom. Und „Burden Of Grief“, das Debüt der beiden Herren, macht nicht etwa den Eindruck eines müden Nebenbei-Projektes, sondern legt gleich richtig los, als hätte das Pärchen nie etwas anderes gemacht. Wenn man dem Album überhaupt etwas vorwerfen kann, dann sind das vielleicht noch songwriterische Schwächen im Detail, wie etwa in den ersten beiden Songs „One Last Smoke“ und vor Allem „In The Silent Grave“ zu vernehmen, wenn die arg simplen Refrains gefühlte 300 mal wiederholt werden. Die Songs wirken mitunter etwas langatmig und auch die bombastischen Parts und Keyboard-Intermezzi sind nicht ganz frei von Kitsch, doch dafür entschädigt das sehr gute Zusammenspiel aus ultratiefen Growls und glasklarem, melancholischem Gesang. „Weep For Me“ oder „Atonement“ sind jedenfalls insgesamt sehr gelungen und dürften jedem Doomer mit Hang zu „gotischen“ Klängen gefallen. Wer etwa OPETH, ISOLE oder NOVEMBERS DOOM mag, dem sollte „Burden Of Grief“ problemlos zusagen. Ein starker Einstand, der nur noch wenig Luft nach oben lässt und für das nächste Mal einen „Tipp“ erhoffen lässt!

Burden Of Grief


Cover - Burden Of Grief Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 52:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Die Hässlichen Kinder

()

Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren haben sich die Bonner Spielmänner in der Mittelalterszene gut vorgekämpft und werden mitunter in einem Atemzug mit SALTATIO MORTIS (ebenfalls bei Napalm Records unter Vertrag) und SCHANDMAUL genannt. Um einen abschließenden Umstand daher gleich vorwegzunehmen: an den beiden großen Bastionen IN EXTREMO und den inzwischen etwas vom Kurs abgewichenen SUBWAY TO SALLY können auch SCHELMISH nicht kratzen, weder in Sachen Power noch Songwriting-Qualitäten. Aber einen schlechten Job macht die Band, die übrigens ihre Rock- und Mittelaltershows jeweils in unterschiedlichen Line-Ups spielt, deshalb noch lange nicht. „Die Hässlichen Kinder“ zeigt sehr viele Facetten dieser Formation, wobei allerdings auch ab und an gründlich daneben gegriffen wird. Der an Falcos „Out Of The Dark“ mit einer Prise OOMPH erinnernde Opener „Bist Du Bereit“, das textlich fast schon ONKELZ-mäßige „Boulevard“, der pseudo-lustige Titelsong oder das furchtbare „Blähsucht“ (so was entsteht, wenn der Texter gerade mächtig Wut auf seine Ex schiebt…) sind wirklich verzichtbar und zeigen, dass die Band (noch) nicht ganz treffsicher agiert. Dem gegenüber stehen allerdings mit dem treibenden, modernen „Überladen“, dem ordentlich rockenden, irisch tönenden „Too Late“, dem netten, wenn auch banalen Dudelsacksolo „For The Clansmen“, dem düsteren „1212“, dem elektronischen „Goresh“ (sehr cool!), dem locker-flockigen „Strangers“ oder dem nach vorne peitschenden „Mosaik“ (Highlight!) auch viele gelungene Stücke, die das Album sehr abwechselungsreich gestalten und beide stilistischen Seiten dieser Band gut beleuchten. Genre-Fans dürften an „Die Hässlichen Kinder“ also ihre Freude haben, auch wenn das Album noch Luft nach oben lässt.

Die Hässlichen Kinder


Cover - Die Hässlichen Kinder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 59:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Night Is The New Day

()

Allerspätestens seit ihrem 2001er Hammerwerk “Last Fair Deal Gone Down” gehören die Schweden KATATONIA zur absoluten Speerspitze der internationalen Düstergemeinde. Kaum eine andere Band schafft es so gekonnt, derart berührende, emotionale und bisweilen tieftraurige, aber dennoch kurze, kompakte Songs zu schreiben, ohne in gängige Goten-Kitsch-Klischees abzudriften und/oder sich dem platten Dark-Pop-Markt anzubiedern. Nach dem saustarken 2006er Album „The Great Cold Distance“ legt die Band um Ausnahmestimme Jonas Renkse nach und liefert mit „Night Is The New Day“ ein Album ab, das gegenüber dem Vorgänger noch getragener, atmosphärischer, aber insgesamt auch weniger metallisch herüberkommt. Mehr denn je steht der melancholische, stets Gänsehaut erzeugende Gesang von Herrn Renkse im Mittelpunkt des Geschehens. Es wirkt, als sei das Album „um ihn herum“ geschrieben worden, mit den sehr geschickt akustisch im Hintergrund agierenden Gitarristen Nyström und Norrman, die aber ihre großen Momente meist spätestens in den durchweg mächtigen Refrains haben. Auch die Zusammenarbeit mit Keyboarder Frank Default hat sich ausgezahlt, der die hoffnungslose Soundwand mal mit organisch warmen, mal mit unterkühlten Samples untermauert. Was beim ersten Höreindruck noch wie eine leichte Anbiederung an die Verkaufsförderlichkeit anmutet, entpuppt sich schnell als passender neuer Farbtupfer im fragilen Sound dieser Wahnsinnsband. Einen Schwachpunkt sucht man dann auch wirklich mit der Lupe, denn Songs wie „The Longest Year“, „Onward Into Battle“, „Liberation“ (genialer Refrain!) oder die angedachte erste Single-Auskopplung „Day And Then The Shade“ entpuppen sich spätestens nach zwei- bis dreimaligem Hören als Volltreffer, die eher die Seele denn die Nackenmuskulatur streicheln. Schon fast unheimlich, wie niveauvoll sich diese Band von Album zu Album hangelt… spitze!

Night Is The New Day


Cover - Night Is The New Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Njord

()

Konnte die ATROCITY-Nebenbeschäftigung LEAVES EYES mit ihrem Debütalbum „Lovelorn“ im Jahr 2004 noch einen wirklich guten Überraschungserfolg landen, so haben sich im Laufe der Jahre einige Abnutzungserscheinungen bei der von Alex Krulls Ehefrau Liv Kristine gefronteten Band bemerkbar gemacht. Selbst einem eigentlich kreativen Kopf wie Herrn Krull fällt es eben schwer, zwei Bands gleichzeitig- und wertig auf voller Flamme zu fahren, was sich im Songwriting unmissverständlich bemerkbar macht. Hat sich die einstige Hauptband ATROCITY schon zum reinen Coversongspielchen-Ensemble in die inspirationslose Parkposition bewegt, so lassen auch LEAVES EYES deutlich Federn in Sachen mitreißendes Songmaterial. „Njord“, das nach einigen EPs und zwei Langspielvorgängern dritte Album des Sextetts, kann daher nur sehr bedingt überzeugen. Man hat ständig das Gefühl, dass schwere Gitarren hier nur Beiwerk darstellen, das den unglaublichen Kitsch mühsam zu bändigen versucht. Zwar macht die gute Liv nach wie vor einen guten Job und dürfte ihre Fans nicht enttäuschen, doch dreht man mal spaßeshalber dem Keyboard den Saft ab, wird man erschrocken feststellen, dass die Stücke kaum etwas hergeben und nur von ihrer pompigen Fassade leben. Zwar lassen sich im opulenten Klangregen ein paar ganz hörenswerte Stücke wie die erste Single-Auskopplung „My Destiny“, das atmosphärische „Take The Devil In Me“ oder das flotte „Northbound“ ausmachen, doch Wände reißen auch diese Kompositionen nicht ein. Einen echten Klopper hat sich die Truppe jedoch mit der Coverversion von SIMON & GARFUNKEL´s „Scarborough Fair“ geleistet. Grundsätzlich gut angedacht, versuchen LEAVES EYES, diesen Jahrhundertsong in ihr Schmalzgerüst einzubinden, was gnadenlos nach hinten losgeht; da haben sich NEVERMORE/Warrel Dane mit dem Material der beiden Genies eindeutig besser angestellt. Zwar wird „Njord“ die Fangemeinde erneut ansprechen, aber von der Vorlage ihres starken Debüts haben sich LEAVES EYES endgültig entfernt. Und noch was: Alex Krull taugt als Background-Growler so viel wie Britney Spears als Gastsängerin bei IMMORTAL.

Njord


Cover - Njord Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Double Down Live

()

Nach dem durchschlagenden Erfolg der aller ersten ZZ TOP DVD „Live From Texas“ gibt es mit der Doppel-DVD „Double Down“ (die Jungs sind ja bekennende Poker-Fans) jetzt einen schönen Nachschlag in Form eines Livemitschnittes von 1980 und eine Auswahl aufgezeichneter Songs der 2008er Tournee. Dabei zeigen vor allem die alten TV-Aufnahmen des Rockpalast Konzertes aus der Essener Grugahalle die Faszination ZZ TOP. Mit dem damals gerade erschienenen Album „Degüello“ (1979) hatten ZZ TOP wohl ihr bis heute bestes Werk unter die Gemeinde gebracht und es war das erste Jahr, in dem sich Gibbons und Hill entschlossen sich nicht mehr zu rasieren. Das Erfolgsalbum „Degüello“ (9 der 10 Songs wurden hier Live verbraten), aber auch die erfolgreichen Alben „Tres Hombres“ und „Fandango“ stellten der Kern der Show, welche eine Art Werkschau der ersten ZZ TOP Jahre darstellt – Blues und harter Gitarrenrock in Vollendung – die damals sogenannte „Lil’ ol’ blues band from Texas“ zeigte, dass sie diesen Namen zurecht trägt. Der Sound verknattert, die Soli staubtrocken, der Gesang Wiskey-verkatert – ZZ TOP Live waren einfach eine Hausnummer – und das Anno 1980 noch ohne die in den folgenden Jahren üblichen Megastages und Synthies – dafür aber mit Super 8 mäßigen Filmeinspielungen der drei Herren am Saxophon. Die zweite DVD zeigt dann die „alten“ Songs in heutiger Performance, unterbrochen von Interviews und Bildern von hinter der Bühne. Besonders reizvoll ist dabei vor allem der Vergleich der Songs – einmal dargeboten in 1980 und dann bei identischer Besetzung satte 28 Jahre später (siehe Tracklist unten). Beide Shows sind typisch für die Texaner und zeigen auch den bekannten ZZ TOP Elan auf der Bühne – das synchrone Auftreten der beiden Fronter Billy Gibbons (Gitarre) und Dusty Hill (Bass) ist und bleibt atemberaubender Kult. Der Schlagzeuger Frank Beard setzt mit seinem lässigen, ruhigen und anspruchsvollen Spiel dabei immer noch einen auf die genügsame Bühnenatmosphäre drauf.

Extras oder Boni sind aber leider Fehlanzeige – da wäre sicher noch was gegangen. Der Sound in DTS, Dolby Digital 5.1, Dolby Stereo passt und das Bildformat 4:3 und die Bildqualität ist halt 1980 TV-Live und so in Ordnung. Die ZZ TOP Altfans dürften jetzt schon ganz kribbelig auf „Double Down Live“ sein.



DVD 1 – Definitely Then 1980:

1) I Thank You

2) Waitin’ For the Bus

3) Jesus Just Left Chicago

4) Precious And Grace

5) I’m Bad, I’m Nationwide

6) Manic Mechanic

7) Lowdown In The Street

8) Heard It On The X

9) Fool For Your Stockings

10) Nasty Dogs & Funky Kings

11) El Diablo

12) Cheap Sunglasses

13) Arrested For Driving While Blind

14) Beer Drinkers & Hell Raisers

15) La Grange

16) She Loves My Automobile

17) Hi Fi Mama

18) Dust My Broom

19) Jailhouse Rock

20) Tush

21) Tube Snake Boogie

22) Just Got Paid



DVD 2 – Almost Now 2008:

1) Got Me Under Pressure

2) Waitin’ For The Bus

3) Jesus Just Left Chicago

4) I’m Bad, I’m Nationwide

5) Blue Jean Blues

6) Heard It On The X

7) Just Got Paid

8) I Need You Tonight

9) La Grange (with Sloppy Drunk & Bar-B-Q)

10) Hey Joe

11) Tush


Double Down Live


Cover - Double Down Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 33
Länge: 154:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Out Standing In Their Field

()

STEVE MORSE dürften den meisten Rockfans als Mitglied der Altvorderen von DEEP PURPLE bekannt sein – das der Gitarrist davor schon in den 70er Erfolge mit den DIXIE DREGS hatte ist eher nur Eingeweihten und Proggies ein Begriff. Auch nur teilweise bekannt sein dürfte die Tatsache, dass der Gitarrist mit „Out Standing In Their Field“ sein nunmehr 12. Soloalbum vorlegt (und 6 Grammy Nominierungen hinter sich hat). STEVE MORSE und seine beiden Mitstreiter (Bassist Dave LaRue und Schlagzeuger Van Romaine) mischen dabei munter Rock, Jazz, Country und Funk und lassen es dabei so locker wie aus einem Guss klingen, das der nicht vorhandene Gesang einfach nicht fehlt. Und so dominiert zwar das komplex-kreative Gitarrenspiel den Sound der STEVE MORSE BAND – aber die Rhythmusfraktion darf, wie z.B. bei „Brink Of The Edge" immer wieder ihr Können unter Beweis stellen. Als Anspieltipp sei da mal noch der groovende Opener „Name Dropping“, das relaxte „Here And Now And Then“ oder das DT-mäßige „More To The Point“ genannt. „Out Standing In Their Field“ ist eine Hommage an das Gitarrenspiel ohne übertrieben exzessives Gefrickel, Verrenkungen und ohne Geschwindigkeitsdruck. Gefühlvoller Rock – mit oder ohne Gesang – darf, ja muss so klingen.

Out Standing In Their Field


Cover - Out Standing In Their Field Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wer Wind Saet

()

Schon knapp zehn Jahre haben die Karlsruher Mittelalter-Rocker auf dem Buckel und sich in der Szene eine ganze Palette an Fans erspielt, doch ein absolutes Meisterwerk stand bislang noch nicht am Ende eines Studioaufenthaltes von SALTATIO MORTIS. Mit „Wer Wind Saet“ kommt der Haufen diesem Ziel aber ein ganzes Stück näher, denn das Album schafft es locker, seinen Vorgänger „Aus Der Asche“ (siehe Review) zu toppen. Das Songwriting klingt nochmal eine Spur reifer, auch wenn man wiederholt feststellen muss, dass sich die Strukturen der Stücke immer sehr ähneln. Hier stellt man zum Beispiel fest, dass der Hit „Kaltes Herz“ sehr stark nach der coolen Hymne „Sieben Raben“ vom Vorgängerwerk tönt. Feingeister registrieren diesen Umstand, während sich der Rest über wirklich gelungene Mitgrölkracher wie den leicht vertrackten Opener „Ebenbild“ (eine der stärksten SALTATIO MORTIS-Kompositionen überhaupt!), den Ohrwurm „Salome“ (mit Doro als Gastsängerin), das sehr melancholische „Letzte Worte“, erwähntes „Kaltes Herz“, „Miststück“ (klasse!) oder „Manus Manum Lavat“ freuen darf, die immer direkt auf den Punkt kommen und sehr kurzweilig ausgefallen sind. Ferner konnte die Band mit Michael Popp (QNTAL, ESTAMPIE) einen weiteren Gastmusiker gewinnen, der „Wer Wind Saet“ noch weiter aufwertet. Den einzigen echten Kritikpunkt stellt somit nur die Vorhersehbarkeit dar, eben diese „Songstruktur-Abziehbilder“, die immer wieder auftauchen. Falls sich die Band in dieser Hinsicht weiterentwickeln sollte und sich, ähnlich wie Großmeister der Marke SUBWAY TO SALLY oder IN EXTREMO, mit jedem Album neu zu definieren lernt, ohne ihre Stärken zu verwässern, ist locker auch der „Tipp“ für SALTATIO MORTIS drin. Trotzdem eine Scheibe, die richtig Spaß macht!

Wer Wind Saet


Cover - Wer Wind Saet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Celebration

()

URIAH HEEP zählen unbestritten zu den Vätern der harten Rockmusik und haben seit ihrer Gründung in 1969 vor allem in den Siebzigern einen Hit nach dem anderen vom Stapel gelassen. Über die Klasse der alten Songs braucht man dabei keine Worte zu verlieren – zu stark haben sie die Geschichte der Rockmusik mitgeprägt, zu viele Bands haben sich an URIAH HEEP orientiert (die Liste der prominenten Cover-Versionen ist Legion). Ob allerdings eine Neueinspielung der ursprünglich unnachahmlich von Dave Byron eingesungenen Songs zum 40. Jubiläum notwendig war – darüber darf man durchaus geteilter Meinung sein. Wobei Bernie Shaw ja schon seit Langem auch Live eine gute Figur abgibt und die Klassiker auch zur Zufriedenheit vieler Fans interpretiert. Aber Mick Box & Co. es trotzdem getan – „Celebration“ heißt die Compilation und die hat neben 12 URIAH HEEP Standards noch 2 neue Songs bieten, welche beide („Only Human“ und „Corridors Of Madness“) als solide Rocksongs durchgehen – aber keinen Albumkauf rechtfertigen. Neu eingesungen verlieren die ausgesuchten alten Songs nichts an ihrer Qualität – ob man dann aber lieber den warmen, Siebziger Sound mit Byron mag, oder auch ´Bernie Shaw eine Chance gibt geht schon in Richtung einer orthodoxen Glaubensfrage. Egal. Die Originale der Klassiker (ich sage nur „The Wizard“, „Gypsy“, „July Morning“, „Easy Living“, „Lady In Black“) oder aufpolierte Re-Releases dürfte jedweder Interessierte nämlich eh im Schrank stehen haben – und mit Bernie Shaw am Mikro gibt es ja auch einige gelungene Live-Mitschnitte, so dass „Celebration“ dann wohl eher ein Schmankerl für die URIAH HEEP die-hard-Fans sein dürfte.

„Celebration“ wird in drei unterschiedlichen Versionen veröffentlicht: als Standard Edition mit den u.g. 14 Tracks, als Limited Edition mit der DVD „Live At Sweden Rock Festival 2009“ sowie als limitierte (handsignierte) Collector’s Edition bestehend aus dem Album und einer Vinyl Single sowie zwei bisher nicht veröffentlichter Songs.



Tracklist

1. Only Human

2. Bird Of Prey

3. Sunrise

4. Stealin'

5. Corridors Of Madness

6. Between Two Worlds

7. The Wizard

8. Free Me

9. Free And Easy

10. Gypsy

11. Look At Yourself

12. July Morning

13. Easy Living

14. Lady In Black


Celebration


Cover - Celebration Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:21 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Edel