Review: Live At Wolf Trap
Die DOOBIE BROTHERS sind nun auch schon seit Ende der 60er-Jahre unterwegs, starteten zeitgemäß als Blues Rock Band mit Country-Einflüssen und hatten ihre kommerziell sehr erfolgreiche Hochphase in den 70er als man den eigenen Signatursound kreierte – Boogie Rock mit Keyboards, Motown-Sound, jazzigen Passagen und Soul. Die Folge waren Hits wie „Black Water“, „Takin’ It To the Streets“, „Rockin’ Down The Highway“ sowie natürlich „Long Train Runnin’“ und „Listen To the Music“. THE DOOBIE BROTHERS waren vor allem in den Staaten eine große Nummer. Musikalische Differenzen (Hard Rock vs Mainstream) führte 1982 zum Split. Seit 1987 ist man wieder unterwegs, veröffentlichte noch gelegentlich Alben, welche aber vor allem für die Fans der Band von Interesse waren.
Die vorliegende DVD zeigt eine am 25. Juli 2004 im Wolf Trap Nationalpark in Virginia in HD-Qualität mitgeschnittene Show in 16:9 HD-Qualität und fettem Sound (DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo). Diese Veröffentlichung gab es zwar schon mal in 2004 auf DVD, ist jetzt aber überarbeitet auch auf BluRay zu haben. Als Bonusmaterial gibt es die drei Livestücke „Dangerous“, „Takin’ It To The Streets“ und „Without You“ und zwei nette Features; „Back Stage Pass“, 30 Minuten Interviews (Untertitel: Englisch, Französisch, Spanisch) sowie knapp 7 Minuten skurrilles und Nettes wie die band mit ihren Kids auf der Bühne.
Die 2-stündige Show zeigt die in Ehren gealterten DOOBIE’s (mit 2 Schlagzeugern und Percussion im Back) als professionelles Ensemble dass sichtlich Spaß hat und mit „Rockin’ Down The Highway“ und „Jesus Is Just Alright“ recht flott und bluesorientiert einsteigt. Stimme und der mehrstimmige Sänger Tom Johnson und die mehrstimmigen Passagen sind auch nach über 40 Jahren unverkennbar. Im Mittelteil wird es dann stark akustisch, mit 60er- und Southern-Flair sowie den einen oder anderen jazzigen Ausflug, inklusive viel Saxophone und Bläser; der Auftritt gerät dabei recht ruhig (was dem durchaus reiferen Publikum entgegen kommt). Das letzte Viertel gehört dann wieder dem Motown-Rock, was mit „Take Me In Your Arms“ startet und vielumjubelt mit „Black Water“, „China Grove“, „Without You“ und „Listen To The Music“ endet. Für Nostalgiker und Fans.
1) Rockin’ Down The Highway
2) Jesus Is Just Alright
3) Dangerous
4) Another Park, Another Sunday
5) People Gotta Love Again
6) Spirit
7) Steamer Lane (instrumental)
8) South City Midnight Lady
9) Snake Man
10) Nobody
11) Five Corners
12) Rainy Day Crossroad Blues
13) Clear As The Driven Snow
14) Neal’s Fandango
15) Takin’ It To the Streets
16) Don’t Start Me Talkin’
17) Take Me In Your Arms
18) Little Bitty Pretty One
19) Black Water
20) Long Train Runnin’
21) China Grove
22) Without You
23) Listen To the Music
Live At Wolf Trap
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
166:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986
DIO – „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986“ – ist ein unverzichtbares Zeitdokument des Heavy Metal. Ja, ich gebe es zu. Ich bin ein Kind der 80er und demzufolge ist dass, was bereits beim Opener „King Of Rock And Roll“ an Atmosphäre sicht- und hörbar wird m.E. nach essentiell für die Entwicklung des Metal und des Hard Rock. Die am 17. Juni 1986 in Philadelphia (Spectrum) aufgezeichnete Show zeigt DIO in seiner Hochphase. Die „Sacred Heart“-Tour (erstmals mit Gitarrist Craig Goldy) glänzte nicht nur mit einem überragenden Ronnie James DIO am Mikro, sondern auch mit einer sensationellen Setlist (siehe unten) und einer für damalige Verhältnisse äußerst aufwändigen Show (u.a. elektronisch animierter Drache, gigantische Lightshow, Pyros, Laser, mittelalterliche Burg mit Statuen als Bühnenbild) welche somit auch die visuelle Aufbereitung rechtfertigt. Musikalisch ist das eh‘ vom Feinsten. Denn nach den starken Songs des damals aktuellen Album „Sacred Heart“ geht es Quer durch die Botanik (RAINBOW, BLACK SABBATH und die DIO-Klassiker von „Holy Diver“ und „The Last In Line“). Das ganze aus einer Zeit als Heavy Metal noch viel Melodie hatte und Power-Balladen weniger kitschig waren (und auch für Metal-Fans nichts Verwerfliches hatten). Dazu die obligatorischen Soli (fast) aller instrumentalen Protagonisten, welche aber alles andere als langweilige Lückenfüller waren - Ronnie James Dio (Gesang), Vinny Appice (Schlagzeug), Jimmy Bain (Bass), Craig Goldy (Gitarre) und Claude Schnell (Keyboards) sind auch samt enge, bunte Klamotten und Hairspray-Frisuren ganz großes Kino. Und was sich auch schon nach wenigen Minuten der DIO-Live-Performance einstellt – ein Hochgefühl wie geil denn Metal überhaupt sein kann; auf der einen Seite. Und ein Gefühl der Leere auf der anderen Seite über den Verlust DER Stimme und des Menschen Ronnie James DIO. „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” ist ein unverzichtbares Zeitdokument (ich wiederhole mich gerne), dem Alter der Aufnahmen geschuldete bildlichen und tonlichen Schwächen zum Trotz.
Als Bildformat hat man sich für 16:9 entschieden, der Ton kommt wahlweise als DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo, Untertitel zu den Interviews in: Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch; dazu noch ein kleines Booklet. Das geht so in Ordnung – man muss wissen/akzeptieren, dass das Original vom VHS kommt. Auch das es eine 2004er-Version der DVD gibt. Allerdings sind dort die Songs nicht in Originalreihenfolge, Bild und Ton wurde für „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” nochmals angepackt.
Als Bonus gibt es zwei Interviews mit Ronnie (von 1986) und mit Ronnie und Craig Goldy (vor wenigen Jahren aufgenommen), eine „Sacred Heart Tour" Featurette als Einleitung durch Ronnie zum damaligen Aufwand und als Blick hinter die Show. Das aus heutiger Sicht betrachtete durchaus trashige Video zu „Rock 'n' Roll Children“ und ein paar Super-8 Aufnahmen aus der Künstlergarderobe „Behind The Scenes“ vervollständigen die nette Bonus-Sektion.
01. Draco Ignis
02. King Of Rock And Roll
03. Like The Beat Of A Heart
04. Don't Talk To Strangers
05. Hungry For Heaven
06. Medley: 'The Last In Line / Children Of The Sea / Holy Diver / The Last In Line (reprise)
07. Drum Solo
08. Heaven And Hell
09. Keyboard Solo
10. Guitar Solo
11. Sacred Heart
12. Medley: Rock 'n' Roll Children / Long Live Rock 'n' Roll / Man On The Silver Mountain / Rock 'n' Roll Children (reprise)
13. Time To Burn
14. Stand Up And Shout
15. Rainbow In The Dark
16. We Rock
Bonusmaterial:
"Sacred Heart Tour"-Featurette
Interview '86
Interview mit Ronnie & Craig
´Rock 'n' Roll Children´-Musikvideo
Behind The Scenes
Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
16
Länge:
143:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Live In Munich 1977
Nicht neu, aber immer noch herausragend. RAINBOW „Live In Munich 1977“ wurde bereits in 2006 veröffentlicht und darf jetzt nochmals mit erweitertem Bonusmaterial ran. Das damalige Konzert in der Münchner Olympiahalle darf man durchaus als legendär bezeichnen, fand es doch vor etwas spärlicher Kulisse statt. Richie Blackmore war Tage zuvor in Wien nach einer Schlägerei während eines Konzertes von der Polizei festgehalten worden. Mit dem Auto traf der erst Stunden zuvor entlassene Gitarrist erst gegen halb zwölf an der Olympiahalle ein und ging direkt, ohne Soundcheck auf die Bühne (dazu mehr gibt es in den beiden Bonus-Interviews). Soviel Geduld hatten nicht alle Fans. Aber wer blieb, dem stand eine überragende Performance bevor. Das damalige Line-Up mit Gitarrengott und Bandchef Ritchie Blackmore, Jahrhundertstimme Ronnie James Dio, dem entfesselten Drummer Cozy Powell, Bassist Bob Daisley und Keyboarder David Stone hatten gerade den Klassiker „Long Live Rock’n’Roll“ veröffentlicht und lieferten einen unglaublichen Set ab, dem die Spannungen der letzten Tage nach Wien anzumerken waren. Vor allem Blackmore und seine Gitarre spielten wie in Ektase (das abschließende „Do Your Close Your Eyes“ wurde damit veredelt). Cozy Powell lieferte ein überirdisches Drum-Solo ab (bei „Still I’m Sad“) und Dio war schon damals einer der Besten am Mikro („Mistreated“ 12 Minuten lang und 18 Minuten „Catch The Rainbow“ zum niederknien). Melodischer, klassischer, bluesbeeinflusster Hard Rock in einer Intensität, die manch einer der perfekten heutigen Bands abgeht.
Nicht neu, aber immer noch herausragend. Das gilt nur zum Teil für den Mitschnitt, welcher hör- und sichtbar das Flair der 70er atmet. Bild- und Ton wurden überarbeitet, haben aber nichts mit den fetten HD-Aufnahmen der heutigen DVD/BluRay-Veröffentlichungen gemein. Das Bild im alten TV-Format, körnig, es tauchen auch mal Streifen auf. Aber man blieb damals länger als heute mit der Kamera auf den Musikern und ihren Instrumenten, was vor allem bei Blackmore und Powell ein wahrer Hochgenuss ist.
Zum Bonusmaterial gehören die Videos zu „Long Live Rock ‘n’ Roll“, „Gates Of Babylon“ und „L.A. Connection“, das „Rainbow Over Texas 76" Special (mit Livematerial und Interviews), sowie weitere Interviews, Fotogalerien und eine Slideshow mir Audiokommentaren. Wer also mal wieder in die klassischen Ursprünge des Hard Rock eintauchen will, mit Powell, Blackmore und natürlich Dio Helden des Rock in bester Verfassung sehen und hören möchte, und sich auch durch den 70er-Flair nicht abschrecken lässt (das gehört m.E. sogar dazu), der liegt mit RAINBOW und „Live In Munich 1977” absolut richtig.
1) Introduction
2) Kill The King
3) Mistreated
4) Sixteenth Century Greensleeves
5) Catch The Rainbow
6) Long Live Rock ‘n’ Roll
7) Man On The Silver Mountain
8) Still I’m Sad
9) Do You Close Your Eyes
Live In Munich 1977
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
146:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Master Of Confusion
GAMMA RAY haben mit „Master Of Confusion“ ein lustiges Ding auf den Markt geworfen – eine EP mit fast einer Stunde Laufzeit, davon allerdings nur 2 neue Titel für Ende 2013 geplanten Albums – der Rest besteht aus 2 Coverversionen („Death Or Glory“ von der Band (!!) HOLOCAUST sowie „Lost Angels“ von SWEET) sowie 6 weiteren Titeln der „Skeletons“ Live Blu-Ray aus Bochum.
Den Anfang machen jedoch die neuen Titel – mit gemischtem Eindruck. So ist der Opener „Empire Of The Undead“ eine richtig steil nach vorne gehende, High-Tempo Metal-Nummer die durchaus zum Mitgehen animiert und gerade durch die schnellen Double-Bass Nummern mit den einfachen, eingängigen Riffs an eine Mischung aus MOTÖRHEAD und JUDAS PRIEST erinnert – aber natürlich immer noch (nicht zuletzt durch Frontsau Kai Hansen) natürlich trotzdem 100% (vielleicht etwas älteres, anders besetztes…) GAMMA RAY ist.
Doof nun nur: Der darauf folgende, ebenfalls brandneue Song „Master Of Confusion“ ist zwar Titelgeber der Monster-EP, dafür leider aber ziemlich unspektakulär; der Großteil des Songs besteht aus einem sich wiederholenden Drum-Pattern im Hintergrund mit viel prägnanter Vocal-Arbeit darüber, allerdings ohne besondere Akzente – oder, einfacher ausgedrückt, ziemlich „ohne Eier“. Wirklich seltsam ist aber dieses zwischendurch völlig deplatzierte Pseudo-Chor-Gedudel – verwirrend vielleicht, leider auf keine positive Weise.
Definitiv dafür wieder fett sind aber die Cover-Dinger sowie die Live-Titel: „Death And Glory“ ist klassischer NWOBHM – viel Solo-Gitarren-Gepowere, deftiges Riffing und generelle eine solide Heavy Metal Nummer die die nicht-Power-Ader der Band gut fordert. „Lost Angels“ dagegen geht eher in die Ecke „QUEEN mit Metal-Anstrich“ – und das steht der Band (sowohl dem Original als auch GAMMA RAY) wie ich finde sehr gut und macht sich daher (gerade nach dem Metal-Biest von HOLOCAUST) an dieser Stelle sehr gut. Kontrastreiche Cover-Auswahl, dafür aber eine gute Kombo – so etwas darf man ruhig öfter hören!
Bei den Live-Titeln muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren: „The Spirit“ und „Wings Of Destiniy“ sind klassische Power-Metal-Nummern mit viel Betonung auf den Vocals und Melodie, wobei hier „Wings Of Destiny“ ziemliche Speed-Metal-Regionen erschließt. Mit dem (ungewollten, da eigentlich von einer anderen Band stammenden) Titelsong der Band („Gamma Ray“) kommt eine massiv dicke Live-Nummer auf den Tisch, „Farewell“ ist eine (ausnahmsweise mal gute, emotionsgeladene und nicht-poppige) Ballade, der Rest ist Live-Füllmaterial; da GAMMA RAY live aber durchaus einiges auf dem Kasten haben ist das nun bestimmt nicht negativ zu verstehen.
Kurzum: „Master Of Confusion“ ist einfach ein fairer Deal für Fans, da das Album nicht zum Vollpreis rausgehauen wird. Es gibt wenigstens einen coolen neuen Song, zwei scharfe Cover und eine solide Live-Auswahl von einer durchaus für Live-Shows tauglichen Band – für wenig Geld. Unter dem Aspekt: Empfehlung für Fans und vielleicht auch für all jene die es werden wollen!
Master Of Confusion
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
55:38 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten