Das brasilianische Duo Josh S. (Gitarre/Grunzröhren) und Adelson Souza (Drums, war auch bei GRAVE DESECRATOR aktiv) ist seit 2009 unterwegs und hat ein Jahr später bereits eine EP ("Dark Night") in den Underground entlassen, der sich mit dem kurzen, knackigen "Inverted Blood" das Debütalbum anschließt. Und nicht nur in Sachen Bandnamen (BODE PRETO hieße auf Englisch BLACK GOAT), sondern auch musikalisch sind die beiden Herren (die auf der Bühne um Bassist Júnior Oliveira verstärkt werden) ganz ihrer Heimat verpflichtet, denn auf "Inverted Blood" regiert der Einfluss von (natürlich uralten!) SEPULTURA, SARCÓFAGO, MYSTIFIER, MUTILATOR oder IMPURITY, was melodische Feingeister schon von vornherein in die Flucht schlagen dürfte. BODE PRETO machen absolut keine Gefangenen, leben tief in den rumpelig-oldschooligen 80ern und holzen etwa mit dem Titelsong, "Black Mirror" (saustark!), "Elytron" (das einzige über vierminütige Stück des Albums), "Mother Of Ferocity" oder "Amorphophallus Titanum" (arschgeiler Titel!) ausschließlich flotte Krawallorgien herunter, die selbstredend ordentlich räudig produziert worden sind. Zudem hat sich mit Fábio Jhasko ein ehemaliger SARCÓFAGO-Gitarrist (der auf deren Werken "The Laws Of Scourge" und "Crush, Kill, Destroy" zu hören ist) eingeschlichen, der einige Songs von "Inverted Blood" zusätzlich veredelt. Anhänger der oben genannten Truppen müssen BODE PRETO kennenlernen, alle anderen Black-Thrasher ebenfalls!
Inverted Blood
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
26:20 ()
Label:
Vertrieb:
„ Aokigahara“ von HARAKIRI FOR THE SKY. Was im ersten Augenblick witzig klingt, erweist sich nach einiger Recherche als ziemlich düster und japanisch, ist das Ritual „HARAKIRI“ doch gar die würdevolle Selbstentleibung japanischer Krieger (durch das „Stürzen“ in ihr eigenes Schwert) und „Aokigahara“ der finsterste und düsterste Wald Japans, welcher aufgrund seiner schwarzen Weitläufigkeit von etlichen Selbstmördern heimgesucht wird. Jährlich werden hier zahlreiche Leichen geborgen.
Visual Kei? Trübsinniger J-Rock? Nein. Die „sich für den Himmel (selbst) erdolchenden“ kommen aus Österreich und spielen Post Black Metal. „Aokigahara“ ist nach dem gleichnamigen Debüt das Zweitwerk der Össis und ein enorm langes und vielfältiges Album, mögen die knapp siebzig Minuten Spielzeit doch flugs vergehen und genossen worden sein. Keine Minute wirkt hier überflüssig. HARAKIRI FOR THE SKY schaffen es auf wunderbare Art und Weise stimmungsvolle Klanggebilde zu erschaffen und den Hörer in die finstere Atmosphäre des „Selbstmörder-Waldes“ in Fern-Ost zu bugsieren. Dominiert wird das Ganze von melancholischen Gitarren-Melodien und ergreifenden, qualvollen und Kummer-belasteten Vokals. Unterzeichnet wird diese brisante Düsternis von prasselndem Schlagzeug, depressiven Keys und dem ein- oder anderen Soli, was aber immer passend in den Soundteppich eingewebt wurde ohne das Ganze verfrickelt und zerhackt wirken zu lassen. Glückwunsch! Ein einziges Manko sind lediglich die Endings der einzelnen Stücke, welche meiner Meinung nach zu abrupt abbrechen und die erbaute Atmosphäre mit einem heftigen Schlag zerstören – bevor der nächste Song einen packen und mit unfassbarer Leichtigkeit in die ewige Schwärze ziehen kann.
Ein Hochgenuss für Fans von HERETOIR und TRÄUMEN VON AUROA.
Aokigahara
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
69:31 ()
Label:
Vertrieb:
DORNENREICHs achtes Studioalbum heißt “Freiheit” – ein fast schon symbolischer Titel für die Band – denn laut eigener Aussage wird nach der VÖ von „Freiheit“ eine kreative Pause eingelegt. Kein neues Material, kein DORNENREICH für einige Zeit.
Es mag auch der Grund sein, warum „Freiheit“ so anders als sein Vorgänger „Flammentriebe“ von 2011 ist. Frontmann Eviga zieht auf dem Album einen Stil durch welcher an OPETHs letzten Stilbruch erinnert: Dem sonst düsterem Black Metal wird ein wenig der Biss genommen und durch avantgardistische Akustik-Elemente ersetzt. Viele akustische Gitarren, viel Geigen und ein deprimierender, klarer Gesang dominieren den Großteil des Albums. Die ersten drei Songs („In Erster Aller Spiele“ bis „Des Meeres Atmen“) halten diesen Stil konsequent durch, nur um dann von „Das Licht Vertraut Der Nacht“ praktisch das erste Mal von einer E-Gitarre und einem Vocal-Stilbruch von Clear zu Black aufgemischt zu werden.
Hier kommt zum ersten Mal die klassische Black Metal-Seite von DORNENREICH wieder zum Zuge: Charakteristische, wenngleich nicht aufdringliche Geigen-Töne, einzelne Akustik-Akkorde und Licks, unterbrochen von Evigas Gesang, mal fast geflüstert, mal fast mit einem Tritt in die Magengrube. Der Chorus des Songs rundet das Gesamtpaket dann wirklich ab.
Dennoch – dieses kurze Intermezzo ist alles, was wir auf „Freiheit“ vom Thema Black Metal der alten Stunde mitkriegen. Der Rest ist genau das, was ich im 2. Absatz beschrieben habe: Ruhig. Deprimierend? Eine Mixtur aus vielen Jahren Dornenreich, wenngleich mit starken Abstrichen im Metal-Bereich, dafür mit vielen Einflüssen aus den ruhigen, progressiven Songs mit Folk-Allüren.
Ob einem das als vorläufiger Abschluss gefallen muss? Ich bin mir unsicher. „Freiheit“ ist ein spannendes Album, welches viel Spielraum für lange Listening-Sessions, Lyrics-Lesen und interpretieren lässt. „Freiheit“ wird auch sicher einen Teil der DORNENREICH-Fans bedienen, insbesondere jene, die die avantgardistische Ader der Band schätzen. Mir ist nach einem Durchlauf des Albums aus Versehen noch „Hasses Freigang“ (2003) in die Playlist gerutscht – und ich vom stilistischen Kontrast aus „Blume Der Stille“ zu „Hasses Freigang“ fast aus dem Sessel gefallen, als meine Lautsprecher auf einmal das alte, böse, bissige Dornenreich von sich gaben. Wo nun eure Präferenz liegt, das müsst ihr wohl selber entscheiden…
Freiheit
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
48:0 ()
Label:
Vertrieb:
Interview: Total Fucking Darkness - Ein Interview mit Dani Filth (Teil 2)
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Interview
Bandmitglieder auszuwechseln kann wirklich nervig sein, da man ihnen erst mal alles immer wieder neu zeigen muss. Wie bewältigt ihr all die Jahre das ständige Ersetzen der Musiker?
Also, ich denke, wir haben wohl nur eine Person in unserer ganzen Karriere gefeuert. Häufig finden die Leute den Job entweder zu anstrengend oder sie denken, sie können los gehen und ihre eigenen Bands verfolgen, was zu unzähligen Anlässen passiert ist. Aber wir können uns glücklich schätzen, mit wirklich guten Musikern zu arbeiten, deshalb war es bisher kein allzu großes Problem und der Sound wurde beibehalten. Für die BEHEMOTH Co-Headliner Tour mussten wir zwei Gitarristen finden, da Paul persönliche Probleme in Amerika hatte, wo er jetzt lebt, und unser anderer Gitarrist James musste sich einer Nackenoperation unterziehen. Ansonsten hätten wir schon wieder eine Tour absagen müssen und das wollten wir nicht. Aber die beiden neuen Gitarristen sind fantastisch.
Und wie haben sie das alles gelernt? Habt ihr ihnen alles gezeigt oder hatten sie Tabulaturen und Noten?
Ich glaube, es ist ein bisschen von allem. Einer der Gitarristen, Ashok von der Band ROOT, spielt ebenfalls mit Martin bei MASTERPLAN und lebt wie Martin im gleichen Dorf, in Brünn, in Tschechien. Daher konnte Martin ihm viel zeigen. Und wie gesagt, sind beide sehr gute Musiker und eigneten sich die Musik auch durchs Anhören an.
Haben James und Paul ihre Probleme bewältigt, so dass sie bei den nächsten Tourneen dabei sind oder wird es länger dauern?
Es wird wohl länger dauern, besonders bei James, da er operiert wurde und es eine ziemlich tiefgreifende und gefährliche Operation war. Es war nicht unbedingt das, was er erwartet hatte.
Sie sagten, sie würden diese Prozedur nicht mehr durchführen, sie würden den Knochen schmelzen und er meinte: Scheiß drauf, das mache ich nicht. (lacht). Er ist wieder genau so weit wie vorher.
Da wir gerade über Bandmitglieder sprechen, hast du eigentlich noch Kontakt zu dem einen oder anderen und weißt du, was sie gerade machen, z.B. Stuart (Anstis / g. 1995-1999)?
Stuart sehe ich überhaupt nicht mehr. Er ist der einzige, der aus der Band gefeuert wurde.
Magst du erzählen warum, oder ist das zu persönlich?
Er entschied sich zu streiken. Er weigerte sich, an Songs zu arbeiten, da er überzeugt war, dass einige Leute mehr Geld bekämen als andere, was lächerlich war. Zu dem Zeitpunkt teilte jeder alles.
Lecter (Les Smith / key. 1997.1999), der sich damals auf Stuarts Seite schlug, ging mit ihm und bereut es bis heute. Ich treffe ihn immer mal wieder, so auch letzes Jahr. Er hatte sogar ein von der Band bezahltes Haus in einem schönen Dorf in Suffolk. Er hatte eigentlich nicht wirklich einen Grund, sich zu beklagen. Wir probten auch dort, weswegen wir dieses Haus auch hatten.
Ja, ich sehe einige von Zeit zu Zeit. Ich traf Nicholas Barker (d. 1993-1999) auch dieses Jahr, als er mit LOCK UP spielte. Wir haben uns gut amüsiert und es war schön, ihn wieder zu sehen.
Gelegentlich begegne ich zufällig Leuten wie zum Beispiel Gian (Pyres / g. 1996-1999, 2000-2002) oder Charles (Hedger / g. 2005-2009).
Wenn ich mich nicht irre, gibt es Cradle Of Filth seit über 23 Jahren. Was sind deine 3 Lieblings-Cradle-Alben und warum?
Oh, das ist knifflig. Ich würde sagen „Cruelty And The Beast“ (1998), „Midian“ (2000) und „Damnation And A Day“ (2003). Obwohl es schwierig zu entscheiden ist, denn ich liebe sie alle... aber wohl am ehesten diese drei, einfach aufgrund der Atmosphäre und der Thematik der Lieder.
Unter euren Fans ist „Thornography“ (2006) sehr umstritten. Was denkst du heute, acht Jahre später, darüber ?
Ich liebe es! Ich habe das Problem, das die Leute mit der Scheibe haben noch nie verstanden. Im britischen METAL HAMMER gibt es immer die Rubrik „Discography“ und aus irgendeinem Grund gibt es darin immer ein Album, welches sie zu vermeiden raten. Ich verstehe nicht, warum sie immer ein Album haben müssen, welches gemieden werden soll. „Thornography“ ist halt ein Album, das nach „Nymphetamine“ (2004) den Weg bestens fortsetzte. Wir haben offensichtlich etwas leicht anderes versucht. Wir wollten nicht „Nymphetamine II“ machen. Ich finde es sehr seltsam, dass Leute sagen: „Das ist das schwarze Schaf eurer Karriere.“ Wo gibt es sonst Songs wie „Under Huntress Moon“, „I Am The Thorn“ oder „Cemetery And Sundown“? Es ist natürlich CRADLE, und es ist beileibe nicht schwach oder unheavy.
Ich war ein wenig enttäuscht, dass ihr mit „Darkly, Darky, Venus Aversa“ (2010) bis auf ein paar Festivals nicht in Europa getourt seid.
Ich glaube, es war bloß ein Zeitproblem. Wir tourten unter anderem in Nord- und Südamerika. Manchmal haben Veranstalter auch Ausschlussklauseln. Wir werden zum Beispiel demnächst in Kanada spielen und wir können im Umkreis von 50 km kein anderes Konzert spielen. So sind Veranstalter eben. Wenn du noch woanders in der Nähe spielst, kommen womöglich einige Leute nicht zu den Festivals. Das war, denke ich, der Hauptgrund. Letztes Jahr hatten wir durch eine Gesetzesänderung auch Probleme, überhaupt nach Amerika einzureisen. Sie konnten uns auch nicht sagen, wann sie uns eine definitive Antwort geben würden, es hätte bis zu vier Monaten dauern können und es war noch einen Monat Zeit bis zur Tour. Es war schrecklich. Aber so ist es halt. Die Leute jammern immer herum: Warum spielen CRADLE nicht hier, warum spielen CRADLE nicht dort? Manchmal gibt es keine Nachfrage. Darüber hinaus ist es ziemlich aufwendig, Konzerte zu organisieren, da unsere Bandmitglieder alle in verschiedenen Ländern leben. Dann hast du noch zusätzlich die Crew. Ich denke, den Leuten ist manchmal nicht bewusst, wie kompliziert es sein kann, alle zusammen zu bekommen. Alle wollen ein Konzert vorzugsweise am Donnerstag oder am Wochenende und du kannst natürlich nicht drei Shows und fünf Off-Days machen. (lacht)
Dieses Jahr habe ich euch in Hamburg gesehen und ihr habt eure 'Hits' „The Forest Whispers My Name“ und „From The Cradle To Enslave“ weg gelassen und durch nicht so oft gespielte Songs wie „Haunted Shores (Of Avalon)“ und „Funeral In Carpathia“ ersetzt, was ich sehr geil fand.
Habt ihr vor, eure Setlist zukünftig noch mehr zu verändern, bestimmte Klassiker rauszuschmeissen und unter andrem „Bathory Aria“ oder „Lustmord And Wargasm“ mit reinzunehmen?
Ja, der Plan ist, die Songs abzuwechseln. Wir hatten die Möglichkeit bekommen, da die neuen Gitarristen neue Songs lernen mussten. Also dachten wir uns, lass uns ein paar Songs üben, die wir nicht so oft spielen. Wir machen schon Witze darüber, dass wir uns langweilen, „From The Cradle To Enslave“ zu hören, weil wir es so oft spielen.
Du bist nicht nur Musiker sondern auch Familienvater. Wie funktioniert das, wenn ihr acht Wochen durch die Staaten tourt und eure Familien nicht sehen könnt?
Es ist nicht optimal. Ich schätze es ist ungefähr so, wie die Leute damit umgehen, die auf einer Bohrinsel arbeiten. Wir sind auch daran gewöhnt und ich bin wahrscheinlich länger zu Hause, als die meisten anderen Leute. Es ist gar nicht mal so sehr das Touren, sondern eher die Studiozeit. Aber es gibt ein tolles Studio, das in der Nähe ist, deshalb ist es nicht mehr so ein großes Problem.
Kannst du dir ein Leben ohne CRADLE OF FILTH vorstellen? Hast du möglicherweise schon Pläne?
Ich habe ehrlich gesagt bisher nicht besonders viel darüber nachgedacht. Viele hätten es wahrscheinlich gerne, dass wir aufhören (lacht).
Irgendwann wird es natürlich lächerlich, auf der Bühne zu sein, wenn du dann 65 bist. Das würde sich nicht gut anfühlen, vermute ich.
Aber du würdest dann noch gruseliger aussehen.
Ja, das nehme ich an. Noch gruseliger und noch zitternder (lacht).
Vielen Dank für das Interview.
Interview: Total Fucking Darkness - Ein Interview mit Dani Filth (Teil 1)
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Interview
Hey Dani, vielen Dank, dass Du Dir für uns Zeit genommen hast. Wir wollen auch nicht zu viel Zeit verschwenden und beginnen gleich mit der ersten Frage: Nach über zwanzig Jahren habt Ihr euch dazu entschieden euer drittes Demo „Total Fucking Darkness“ wieder herauszubringen. Wessen Idee war das und warum gerade zum jetzigen Zeitpunkt?
Letztes Jahr habe ich mich nach langer Zeit mit Paul Ryan getroffen, der zusammen mit mir zu den Gründungsmitgliedern zählt. Eigentlich habe ich ihn seit 14 Jahren nicht mehr gesehen, aber ein gemeinsamer Freund hat uns wieder zusammen geführt. Wir tranken dann ein paar Bier und begannen über das alte Demo zu reden. Es gibt auf dem Markt so viele schlechte Bootlegs davon, die eine wirklich beschissene Qualität aufweisen. Er meinte dann, dass er noch anderes rares Material auf Lager hat, das noch niemals das Tageslicht zu Gesicht bekommen hat. Er veröffentlichte in letzter Zeit einige Projekte über das Mordgrimm Label von Frater Nihil, unserem ehemaligen Labelchef und schlug vor, das Demo über dieses Label zu veröffentlichen. Eigentlich sollte es eine Limited Edition werden mit 666 Kopien und einem auf 80 Einheiten begrenzten Boxset. Weißt Du, das Ganze sollte ein wenig spaßig und undergroundig sein, um das 20-jährige Bestehen von „The Principle Of Evil Made Flesh“ zu feiern. Und wenn Du dich erinnerst, war Frater Nihil der Typ von Cacophonous Records, der unsere ersten zwei Alben rausbrachte. Wir entschlossen uns, die problematische Vergangenheit auf sich beruhen zu lassen und sind nun wieder Freunde.
Wir rechneten aber nicht damit, dass die Nachfrage nach „Total Fuckin Darkness“ so groß ist, so dass nun ca. 10.000 CDs gepresst werden und ca. 4.000 LPs. Dennoch gibt es eine besondere limitierte Edition der LP. Das Material wurde remastered, so dass wir damit zufrieden sind und die Bonussongs, die aus alten Proberaumaufnahmen von 1992 stammen, klingen ebenfalls gut. Eine weitere Besonderheit ist der Song „Spattered In Faeces“ aus dem nie erschienenen „Goetia“ Album (die Masterbänder wurden vom Studio wieder gelöscht, da das damalige Label die Aufnahmen nicht bezahlte. Es sollte als Debütalbum erscheinen /Anmerkung des Verfassers). Er ist der einzige, den wir aus dem Studio retten konnten, bevor alles gelöscht wurde.
Wenn ich Dich unterbrechen darf, wie kommt's dass ihr nur diesen Song gerettet habt?
Das lag daran, dass wir einen Song mitbekommen haben, um ihn auf verschiedenen Anlagen zu testen, damit uns nachher auch der Sound gefällt. Es ist eigentlich eine Schande, dass das Album nie auf dem Markt kam, denn es war eigentlich ein wirklich gutes Album. Es klang so wie die frühen Sachen von Therion, Paradise Lost und The Gathering also mit einem Death Metal Einschlag. Das ist einfach eine seltsame Geschichte, denn ich bin noch öfter in dem Studio, in dem die Aufnahmen gemacht wurden. Wir proben da mit Cradle Of Filth. Und ich habe mich mit dem Produzenten Marc Hallwood unterhalten und er meine auch, das es eine Schande wäre. Die Bänder hätten jeden von uns nur 80 Pfund gekostet. Hätte ich das damals gewusst, dann hätte ich das bezahlt. Wir haben uns danach neu formiert und das Total Fucking Darkness Demo geschrieben.
Da das „Goetia“ Album gelöscht wurde, kann man Songideen und Fragmente auf den den nachfolgenden Veröffentlichungen hören? Oder habt ihr danach alles verworfen?
Ich denke, wir haben danach einfach weitergemacht. Wir bestanden zu dieser Zeit nur noch aus vier Leuten beziehungsweise fünf. Benjamin Ryan war zu dieser Zeit kein richtiges Mitglied und half uns mit den Keyboards öfters aus. Eigentlich hatten wir nach der „Goetia“ Session ein fast neues Bandgefüge. Paul Allender stieß zu uns. Der Bassist John Pritchard (b. 1991-1992) wurde durch Robin Graves (b. 1992-1994, 1995-2002) ersetzt. Und die Musik, die wir schrieben, wurde dunkler und düsterer. Außerdem entschieden wir uns, das nächste Material selbst zu veröffentlichen. Ich denke TFD verkaufte sich über 1.000 mal zu dem Zeitpunkt, was schon ziemlich krass ist. Damals lief ja alles nur über Tapetrading, Mundpropaganda und Konzerte. Wir fingen an mit einer Promoagentur zu arbeiten, die uns Konzerte mit Cannibal Corpse, Paradise Lost, Skyclad und anderen Bands beschaffte. Dadurch wurden wir einer breiteren Masse vorgestellt. Das half uns natürlich sehr.
Wie hast Du die damalige Zeit wahrgenommen, als ihr das TFD-Demo aufgenommen habt?
Haha, das ist nun auch auch schon über 22 Jahre her. Das Geld war bei uns allen auf jeden Fall ziemlich knapp. Ich habe die Schule für ein Jahr unterbrochen, um die Band voranzutreiben und zu sehen ob, das irgendwie klappt. Meine damalige Freundin, die nun meine Ehefrau ist, nahm ca. 18 Monate lang ziemlich beschissene Jobs an, um uns über Wasser zu halten. Danach wussten wir, dass dies unser beruflicher Weg sein würde.
Ihr bringt die Wiederveröffentlichung in verschiedenen Formaten heraus. Welches Format bevorzugst Du? Vinyl mit dem schönen großen Covern, die handliche CD oder doch eher MP3's weil Du zu Hause keinen Platz mehr hast?
Dani: Um ehrlich zu sein, wird der Platz bei mir tatsächlich knapp mit den ganzen Statuen, Dekorationen, Spielzeugen, DVDs und CDs aber ich kaufe keine Downloads. In meinem Büro höre ich zwar Mp3s aber die stammen von meinen CDs. Ich habe mir schon seit einer Ewigkeit keine Platten gekauft. Früher habe ich das oft gemacht. Ich bin nicht so besessen von dem angeblich so guten Vinylsound. Außerdem habe ich in einem Ohr einen Tinitus, da kommt es auf den etwas besseren Klang auch nicht mehr an (lacht). Aber ich liebe Vinyl.
Ich hab schon relativ früh mit dem Musikhören angefangen und hab mir damals auch alles auf Platte gekauft. In den 90'ern, als die Platte von der CD verdrängt wurde, habe ich mir dann alles nach und nach auf CD gekauft. Jetzt will ich nicht wieder alles auf Platte zurückkaufen.
Exakt! Meine erste CD war wohl einer der ersten Heavy Metal CDs die damals rauskamen. Das war METALLICAs „...And Justice For All“. CDs gibt’s nun auch schon ein Weilchen.
Wo wir uns gerade so schön über Musik unterhalten. Bist Du jemand, der immer wieder Ausschau nach neuen spannenden Bands hält?
Ja absolut! Wir waren zum Beispiel letztes Jahr in Australien auf Tour und hatten einen Tag frei. Unsere Keyboarderin überzeugte mich, zu einem Konzert der Band The Bronx zu gehen und mir gefiel es wahnsinnig. Ich besorgte mir darauf hin die ganzen Alben. Außerdem mag ich auch GHOST und CRAFT. Außerdem spielten wir vor kurzem mit INQUISITION und IN SOLITUDE, die total großartig sind. Ich picke mir die Rosinen aus und außerdem empfehlen Freunde mir oft neue Bands. Und Labels wie Nuclear Blast oder Spinefarm schicken mir ihre neusten Veröffentlichungen zu.
Und wie sieht es mit den Gruppen aus, mit denen Du aufgewachsen bist? Du hast in mehreren Interviews erzählt, dass Du auf alten deutschen Thrash stehst wie SODOM, DESTRUCTION und KREATOR. Verfolgst Du da auch, was diese so auf den Markt schmeißen und gefällt es Dir? Oder gefällt es Dir nicht, weil sich die Bands zu verändert haben?
Heutzutage machen sie schon etwas andere Musik. Aber ich denke, dass viele von den Thrash Bands immer noch gute Alben veröffentlichen. Zum Beispiel die letzten KREATOR, DESTRUCTION, DEATH ANGEL haben mir sehr gut gefallen. Auch die letzte SEPULTURA hat mich seltsamer Weise sehr überrascht. Ich find sie sehr genial. Auch die neuen AMORPHIS wissen zu begeistern. Ja klar ist die Musik nun anders als damals, aber so entwickeln sich die Dinge nun mal. Dennoch mag ich viel von der Musik, die heutzutage erhältlich ist. Die alten Bands bringen immer noch geile Platten raus.
Du hast vorhin erwähnt, dass Ihr mit der Veröffentlichung des „Total Fucking Darkness Demos“ den zwanzigsten Geburtstag von „The Principle Of Evil Made Flesh“ feiert. Wird es dazu noch andere Veröffentlichungen geben, wie zum Beispiel ein Boxset? Oder werdet ihr das mit speziellen Konzerten machen, bei denen ihr das Album von vorne bis hinten durchspielt?
Eigentlich war das nicht unbedingt der Plan, denn eigentlich wollten wir dieses Jahr mal etwas Pause machen. Paul Allender und ich haben auch noch andere Bands, mit denen wir was machen wollen. Ich singe unter anderem bei DEVILMENT, mit denen wir vor kurzem ein Album eingespielt haben und nun auf der Suche nach einem Label sind. Zum Beispiel muss ich später noch zu einer Fotosession für die neue Platte. Nachdem wir aber nun von der Co-Headliner Tour mit BEHEMOTH zurück kamen, waren wir so angefixt, dass wir uns um die Pause keine Gedanken mehr machten. Nun buchen wir so viele Shows, wie es nur irgendwie geht. Man muss die Sommerfestivals einige Zeit im Voraus buchen. Ein paar haben wir schon. Wir gehen im Oktober nach Finnland, den baltischen Staaten, und in Russland sind 15 Konzerte angesetzt. Wir werden das Album aber nicht komplett durchspielen. Aber ich denke, dass Songs wie „To Eve the Art of Witchcraft“ und „A Dream of Wolves in the Snow" beziehungsweise irgendetwas von dem schnelleren Zeug in die Setlist aufgenommen wird.
Review: The Serpent & The Sphere
Na, da haben unsere Düsterheimer und Schwarzkittel aber geschlafen, als Kollege Hardy AGALLOCH im Review-Angebot hatte. Auch wenn Black Metal eigentlich nicht zu meinen Kernkompetenzen gehört, mache ich bei den vier Amerikanern gerne mal eine Ausnahme.
Seit dem Überalbum "Ashes Against The Grain", das mich mit atmosphärischer Dichte, Melancholie und seiner tiefen, schwarzen Schönheit begeisterte, hat die Band bei mir einen Stein im Brett. Auch wenn das sperrige Nachfolgerwerk "Marrow Of The Spirit" mich weit weniger überzeugt hat, vertraue ich auf die Qualitäten dieser anspruchsvollen Musikern.
Das neue Teil "The Serpent & The Sphere" ist groß, dunkel, emotional und böse - und dennoch mit einer weichen Seite. AGALLOCH verbinden auf ihre ganz eigene Art wunderschöne Melodiebögen voller Atmosphäre und schwärzestem heidnischen Gekeife. Eindeutig ist heuer ein Mehr an Groove und Wut zu entdecken, diese sind kontrastreich eingebettet in besinnliche, folkisch geprägte Ruhephasen. Das lässt das Album zu Beginn ein wenig zerrissen wirken, da diese laut/leise Wechsel sich kaum mehr unterscheiden könnten. Doch auf Länge wird das Große und Ganze an dem neuen Werk immer deutlicher. Hier werden große melancholische Bilder in dunklen Farben gemalt, gerahmt in Raserei. Anders wie ALCEST oder WOODS OF YPRES verlieren AGALLOCH aber auch nach den wachsenden Erfolgen ihre schwarze Seele nicht, sondern entdecken und interpretieren diese gerade neu und stimmig mit der Akustik-Klampfe. Das versprechen von "Ashes Against The Grain" wurde mit einem Mehr an Wucht und Zorn erneuert.
Das Ding mutet wie ein Waldspaziergang in finsterster Nacht an, bei dem man feststellt, dass man sich total verlaufen hat und gleichwohl die Schönheit der nächtlichen Natur mit ihren Geschöpfen entdeckt und eben aus dieser Schönheit Trost für die missliche Lage schöpft. Verstanden?
The Serpent & The Sphere
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
59:57 ()
Label:
Vertrieb:
Interview
Hi Seuche! Wie geht es Euch denn zur Zeit?
Hallo! Gestresst, ich habe heute auf den Kalender geschaut, in zwei Wochen geht’s
los auf Tour, und es gibt noch viel zu tun. Ansonsten wohl ganz gut.
Zwischen Euren letzten Album „Gehirn Zwischen Wahn Und Sinn“ und dem neuen Werk „Snuff || Hiroshima“ liegen annähernd fünf Jahre. Was ist in dieser Zeit alles passiert?
Viel zu viel, das würde jetzt den Rahmen zu sprengen. FÄULNIS-relevant, einige
sehr intensive Gigs, und ich war 2010 ein halbes Jahr in Hiroshima/ Japan. Viele
Eindrücke, im Guten wie im Schlechten. Einen Teil habe ich auf den letzten beiden
Album-Stücken von „Snuff || Hiroshima“ verarbeitet. Der Rest war ein auf und ab.
Was genau bedeutet der Albumtitel „Snuff || Hiroshima“? Welches Konzept
verbindet diese beiden Begriffe? Was war die Idee dahinter?
Bei dem Titel geht es um Assoziation. Beide Begriffe rufen Bilder hervor, „Snuff“, die
extremste Form medialer Auslebung, Gewalt, Schmerz, Terror. „Hiroshima“, die
Atombombe, je näher man sich mit dem Thema beschäftigt, umso schwärzer wird es.
Eine Stadt, die ausgewählt wurde, weil sie so gut erhalten war, die Auswirkung der
Bombe am besten auswerten zu können. „Hiroshima“ aber auch als eine
Zusammenfassung meiner Zeit dort, die ich genutzt habe, um mich zu sammeln.
„Snuff || Hiroshima“ ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger etwas kompakter ausgefallen, und es gibt außer dem Opener „Grauen“ keine weiteren
überlangen Songs. Wolltet Ihr ein wenig Abstand von den ausladenden
Kompositionen nehmen und mehr auf Eingängigkeit setzen?
„Eingängigkeit“ war kein Kriterium. Es stimmt, das Album ist kompakter, keine
Zwischenstücke mehr. Auf dem ganzen Album ist auch, mein ich, nur noch genau ein
einziges Sample, die Sirene. Das sind aber alles Dinge, die sich ergeben haben aus
der ganzen Situation. „Eingängigkeit“ klingt wie „leicht verdaulich“, da hätte ich wohl
an ganz anderer Stelle arbeiten müssen als an der Musik.
Es geht ja auch darum, was man rüber bringen will. Das Konzept von „Gehirn...“ war,
vereinfacht gesagt, Großstadt, Isolation, Leere, Beton. Da passten die ganzen
Doom-Einflüsse, und selbst die kritisch wahrgenommenen, minimalistischen, ewigen
Geräuschphasen waren ein Stilmittel. „Snuff || Hiroshima“ ist Terror, keine
Atempause mehr, nach vorne gehen, zuschlagen und die Trümmer in den Dreck
treten.
Auf „Facebook“ beschreibt Ihr Euren Stil mit "In deinem Stammcafé brennt nur noch ein Teelicht in der letzten Bank und selbst da sitzen schon Fremde und trinken kaltes Erbrochenes aus Porzellangeschirr." (aus dem Stück
"Landgang"), während die ersten Worte auf „Snuff || Hiroshima“ lauten: „Im
alten Haus brennt wieder Licht…“ (aus „Grauen“). Hat dieses Motiv einen
bestimmten Hintergrund, beziehungsweise hängen diese beiden Songs
zusammen?
„Im alten Haus brennt wieder Licht“ ist ein direkter Bezug auf die Eingangszeile aus
„30. Juli, Bewölkt“, also „Das alte Haus ist menschenleer“. Es geht um das Motiv
„Haus“, nicht „brennen“. Das ist eines von den Dingen, die für mich persönlich Sinn
machen, aber schwer zu erklären sind. „Haus“ würde, im Gegensatz zu „Heim“
etwas Fremdes, Seltsames beschreiben, das Haus auf der Klippe, unter dem die
Brandung tobt, zum Beispiel. Man denke jetzt einfach mal an eine klassische Poe-
oder Lovecraft-Geschichte. In beiden Texten ist das Haus ja Schauplatz von etwas
Negativem. Ein brennendes Licht deutet auf Leben hin, in „Landgang“ ist es das
versiegende Leben, in „Grauen“ das wieder auflebende. Der auflebende Schrecken,
unter Umständen? Etwas Interpretationsspielraum soll ja der Hörer noch behalten.
Was ist für Dich die „monotone Gehirnvergewaltigungsmaschine“, die im Song „Abgrundtief“ erwähnt wird?
Das in Worte zu fassen, würde der Bedeutung die Kraft nehmen. Ich denke mal,
jeder Mensch hat seine eigene „monotone Gehirnvergewaltigungsmaschine“.
In dem Stück „Durch Die Nacht Mit…“ verarbeitest Du den Tod Deines
Freundes K. Zwiespalt von der Band STILLHET. Kann man behaupten, dass es
der persönlichste Song des Albums ist?
Nein, alle meine Songs sind persönlich, bei „Durch die Nacht mit...“ ist lediglich das
Thema kaum verschlüsselt. Der Text ist im Übrigen eine sehr kritische
Auseinandersetzung mit dem Thema „Selbstmord“. Mir war wichtig, aus der Tat keine
Leistung zu machen, die Beifall verdient. Es ist mein persönlicher Nachruf.
Was sind die musikalischen Einflüsse von FÄULNIS? Hat die Band ihre
Wurzeln eher im Black Metal oder eher im Punk? Welche Bands und auch
literarischen Vorbilder in Bezug auf die Texte haben ihre Spuren nachhaltig im
Sound von FÄULNIS hinterlassen?
Ich kann mir vorstellen, dass die Frage, bzw. die Antwort für Außenstehende
interessant sein mag, für mich ist das aber schwierig bis anstrengend zu
beantworten. Ich mache mir darüber kaum Gedanken, so dass ich im Grunde kurz
angebunden sagen könnte: alles um mich herum! Ich höre wirklich viel Musik und
auch wirklich viel verschiedenes Zeug. Ja, nicht nur Black Metal, nicht nur Punk.
Gerade „Punk“ wurde in einem letzten Interview (mit XXL-Rock.de) stark thematisiert,
und klar, das ist auch ein wesentlicher Einfluss. Eben weil diese Konstellation, Black
Metal und Punk, sich für mich sehr gut eignet, dem ein Klangbild zu geben, was ich
ausdrücken will.
Meine Wurzeln liegen in Beidem, ich bin mit Beidem groß geworden. Ich höre mehr
Metal, aber in bestimmten Punk-Sachen finde ich inhaltlich verstärkt wieder, was ich
im Black Metal mehr in der Atmosphäre finde.
Literarisch das Gleiche, mich hat immer die Deutlichkeit im Punk beeindruckt, das ist
es, was ich immer mehr vergegenwärtige. Weg vom Schöngeist. Es hat doch heute
eh keiner Zeit mehr zum Nachdenken, Worte müssen auf direktem Weg kaputt
machen! Größtmöglicher Gegensatz zu so was wie DORNENREICH! Versteh mich nicht falsch, ich respektiere die Band, bis zur „Her Von Welken Nächten“ innovativ ohne Ende, ich will denen auch gar nicht zu nahe treten, es geht nur um den Kontrast. Für mich ist das alles zu verkünstelt und verschachtelt, da empfinde ich nichts. Am eigenen Beispiel, man entwickelt sich ja, vergleiche mal „Letharg“ mit „Scheiße, Rückfall“ auf rein sprachlicher Ebene...
Welchen Input haben die anderen Musiker bei FÄULNIS? Sind sie in irgend
einer Weise am Songwriting beteiligt? Und warum werden ihre Identitäten
geheim gehalten?
Es ist unwichtig, und das war eine Entscheidung in der Gruppe. Hinter den Kulissen
läuft es vermutlich wie bei jeder anderen funktionierenden Band, wir reden und jeder
macht sein Maul auf. FÄULNIS ist mein „Baby“, es ist eine Vision oder was auch
immer, auf jeden Fall etwas, was in seiner ganzen Ausprägung meiner Kopfscheiße
entspringt. Auf der anderen Seite höre ich zu, sprich, ich würde niemals gute Ideen
ablehnen, nur weil sie nicht von mir sind. So sind vier Stücke auf dem Album dieses
Mal nicht von mir: „Abgrundtief“, „Durch die Nacht mit...“, „Paranoia“ und „In
Ohnmacht“. Die beiden Kollegen kamen damit fast unerwartet um die Ecke, und es
hat einfach gepasst.
Eure früheren Werke, wie erwähnter letzter Streich „Gehirn Zwischen Wahn Und Sinn“, aber auch das Debütalbum „Cholerik: Eine Aufarbeitung2“ und die beiden EPs, sind nur noch sehr schwer zu bekommen, höchstens noch auf Vinyl. Werden diese Veröffentlichungen in absehbarer Zeit neu aufgelegt? Gibt es diesbezüglich Pläne?
„Gehirn zwischen Wahn und Sinn“ kommt demnächst über Cold Dimensions auf CD
neu raus. Bei den anderen Sachen muss ich mir noch was überlegen, ich weiß es
noch nicht.
Es gab vor einigen Jahren eine Kontroverse um FÄULNIS, da Eure 2005er EP „Letharg“ beim politisch zweifelhaften Label Christhunt Productions erschien. Hallt diese Geschichte immer noch nach? Und gab es jemals Ärger mit rechtem Publikum bei FÄULNIS-Gigs?
Außer von wirklich stark übermotivierten Gestalten wird uns da nichts angehängt. Da
eilt uns einfach unser hervorragender „Schwuchteldreckszecken, schlimmer geht’s
nicht“-Ruf voraus.
Auf Gigs tatsächlich noch nie. Bei den Festivals waren jetzt immer mal vereinzelt ein
paar Knalltüten mit schmissigen Gesten dabei. Einen habe ich dann auch mal zu
packen bekommen: „Ja, äh, ja, hm, eigentlich bist Du ja voll nett“... auf Facebook
hatte er wahrscheinlich wieder Fußbälle in der Hose.
Hast Du noch ein paar letzte Worte für Eure Fans?
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Supports wie HARAKIRI FOR THE SKY, FYRNASK und PLAGE! Hier die Daten:
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