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Goliath

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Die New Yorker scheinen den Terrorismus innerhalb der letzten zwölf Jahre derart verinnerlicht zu haben, dass sie jetzt selbst welchen fabrizieren – in diesem Fall sind es Attentate auf die Ohren. IMPERIAL TRIUMPHANT veröffentlichen direkt nach ihrem Debütalbum „Abominamentvm“ (es gingen bereits zwei EPs voraus) eine Zwei-Song-EP mit den beiden Über-Sechs-Minütern „Sodom“ und „Gomorrah“, die die Nervenenden auswringen wie einen nassen Waschlappen. Oder anders: wem die Norweger SHINING zu eingängig, die Belgier LUGUBRUM nicht irre genug und die Neuseeländer ULCERATE zu vorhersehbar sind, wird mit „Goliath“ definitiv glücklich werden. Das 2005 gegründete Quartett lotet geschickt die Grenzen des Wahnsinns aus und spielt eine Form von Black Metal, die selbst den Gehörnten in die geschlossene Abteilung bringt. Bei aller Grenzwertigkeit muss man den Jungs jedoch attestieren, dass sie hörbar genau wissen, was sie tun, und was sie tun, machen sie richtig gut. Vielleicht haben sie als eine der ganz wenigen Truppen überhaupt verstanden, dass waschechtes Schwarzmetall keinen Spaß machen soll. Den macht „Goliath“ auch nicht, aber das Ding fasziniert auf eine völlig kranke Art und Weise, und man merkt, wie nah sich Freistil-Jazz und Black Metal sein können. Gestörte Musikliebhaber sind hier gut aufgehoben, Wacken-Besucher eher nicht!

Goliath


Cover - Goliath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 13:15 ()
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I Am Risen

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by Gast
IRDORATH (nach der Insel mit dem untoten Drachen in Gothic II benannt) „Erwach(t)en“ erstmals 2006 aus ihrem Alpen-Winterschlaf. Nur ein Jahr später ließ die „Götterdämmerung“ den „Zorn Der Elemente“ flogen, 2010 bewies man sich als „Dekonstrukteur Des Fleisches“. Nun (2013) melden sich IRDORATH mit neuem Bassisten, Markus am Mikro und „I Am Risen“ zurück.

Was Gesang nicht alles ausmachen kann … Waren IRDORATH mit ihren Vorreitern doch stets eher dem (Gothic-) Black Metal zuzuordnen, treibt es die Össis nun mehr in Richtung Thrash- bis gar Death Metal. Während Renè auf den letzten Alben deutsche Lyrics ins Mikro keifte, growlt Markus ‒ mit weitaus tieferer und aggressiverer Stimme ‒ ausschließlich auf Englisch (die Aufbereitung „Windgeist“ außer Acht gelassen). Der Black-Anteil ist zwar noch durchaus in Form von Blast Beats und Akustik-Passen vorhanden („Mother Of All Lies“, „No Homan No War“), während weite Riffs und doppelläufige Gitarren Parts („Hammer And Nails“) sowie leicht progressive Auswüchse („Journey To Insanity“) von fragilem Können zeugen ‒ dennoch weicht dieser Anteil immer mehr (melodischem) Thrash Metal.

Lyrisch stellt „I Am Risen“ zur Hälfte die Jesu-Geschichte in neuer Interpretation vor: Es beginnt mit der Vergewaltigung Marias durch Gott und endet mit einem auferstanden, frustrierten Jesus. Auf der anderen Hälfte des Össi-Werkes werden die „heilige Schrift“ und das Christentum kritisiert und auseinander gepflückt („Mother Of All Lies“, „No Human No War“). Zusammen mit den verstärkten Death-Einflüssen denkt man hier glatt an DECIDE. Für das gar epische Artwork zeigte sich Jan Yrlund (u.a. TYR, KORPIKLAANI) verantwortlich. Stilistisch sei hier auf musikalischer Ebene jedoch eher zu Vergleichen mit OBSCURITY oder INQUISITION geraten.

I Am Risen


Cover - I Am Risen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:54 ()
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The Three-Faced Pilgrim

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by Gast
Der erträumte Tod in Wolfsgestalt ist zurückgekehrt: die Bestie ALGHAZANTH. Mit „The Three-Faced Pilgrim“ ziehen die „majestätischen“ Schwarzmetaller aus Finnland ihre Hörer erneut in den Bann des okkulten Satanismus.
Stilistisch wurde sich auch hier nicht neu erfunden: die Musik ALGHAZANTH‘s lebt nach wie vor durch majestätische Keyboard-Melodien, mystische Schwärze und ihre starke Authentizität, die zwischen den Zeilen hervorschimmert. Auch Chorale Elemente, der ein oder andere (Wind-)Sampler und Akustik-Passagen („In Your Midnight Occard“, „AbraMelekTaus“) weiß der Hörer zu vernehmen. Pompös oder gar kitschig (man vergleiche DIMMU BORGIR) wird es jedoch nie. Auch die Kunst der Variation beherrschen die Finnen: Während der Opener sehr emotional und mystisch daherkommt, beginnt „The Pearl On High“ schon um einiges straighter, wird mit „AbraMelekTaus“ rockiger und in „Promethan Permutation“ finden sich zunehmend Blast Beats.

Was aber wahrlich zu beeindrucken weiß, ist der hohe Stellengrad, den die Finnen dem Black Metal beimessen. Das Lesen des Booklets lohnt sich an dieser Stelle wirklich, strotzt das Heftchen doch von epischer Schönheit und finden sich diverse philosophische Anregungen und Erläuterungen. Mit der bedingungslosen Hingabe zu Gott und okkulten Praktiken („The Pearl On High“, „Promethean Permutation“, etc.), der Freiheit des Menschen den eigenen Tod zu bestimmen („With Sickle, With Sense“), dem vorherbestimmten Schicksal und Geistern (In Your Midnight Occhard“) setzt sich das neue Machtwerk des Quintetts um Schlagzeuger Gorath Moonthorn auseinander. Das Christentum wird dabei intelligent (und nicht provokant oder gar kindisch) hinterfragt.
Einmal mehr zeigen ALGHAZANTH, dass sie vollkommen zu Unrecht zwischen die Stühle fielen. Mit „The Three-Faced Pilgrim“ haben sie ein melodisches, aber dennoch glaubhaftes Stück kältesten Schwarz Metalls erschaffen, mit dem sie sich nicht hinter alten DIMMU BORGIR, SUMMONING oder CRYPTIC WINTERMOON verstecken brauchen. „We are born masters - Why should we submit like dogs!” So ist es, und das fragt man sich.

The Three-Faced Pilgrim


Cover - The Three-Faced Pilgrim Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:6 ()
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Aruagint

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Schon das sehr coole Debütalbum „Vorunah“ des einstigen Ein-Mann-Projektes wusste mühelos zu überzeugen - kein Wunder, denn Sarke (Bass), der auch bei KHOLD und TULUS mitmischt, hatte sich erstklassiges Personal geholt, das sogar bis heute geblieben ist. Neben den stets umtriebigen Asgeir Mickelson (Drums) und Steinar Gundersen (Gitarre), die von SATYRICON bis SPIRAL ARCHITECT alles draufhaben, ist auch die eine DARKTHRONE-Hälfte Nocturno Culto (Mikro) noch an Bord. Stilistisch hat sich nicht allzu viel getan, die Jungs vermischen die Einflüsse ihrer jeweiligen Hauptbands und Nebentätigkeiten mit viel Urschleim der Marke VENOM und CELTIC FROST und einer fast schon progressiven Note. Und genau das ist das einzige „Problem“, das ich nach wie vor mit SARKE habe, nämlich die zähe Vermischung räudiger, rock´n´rolliger Black Metal-Naturgewalten mit dem hohen musikalischen Anspruch aller Beteiligten, die auch „Aruagint“ schwer konsumierbar macht. Anders Hunstand integriert seinen Keyboard-Bombast stets songdienlich und fast schon unauffällig in die durchweg sehr guten, aber auch anstrengenden Songs, die auf der einen Seite herrliche Oldschooligkeit verkörpern, auf der anderen Seite durch das komplexe Songwriting jedoch nur schwer hängen bleiben. Hört Euch als Beispiele nur mal die vertrackten „Jodau Aura“ und „Skeleton Sand“ an; durchdacht ausgetüftelte Stücke, die wie ein Felsbrocken im Magen liegen. SARKE sind eine erstklassige Band, die absolut kein „Allstar-Gehabe“ nötig hat, aber ihr sogar leicht steriler Hybrid aus norwegischer Schwarzmetall-Simplizität und songschreiberischer Komplexität will zumindest bei mir (noch) nicht zünden. Eine saugute Platte ist dieser Drittling aber ohne jeden Zweifel!

Aruagint


Cover - Aruagint Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:9 ()
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Animale(s)

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CELESTE haben sich für ihr neues Werk "Animale(s)" ungewöhnlich lange Zeit gelassen, bei den Vorgängerwerken waren die Franzosen immer schnell mit einem Nachfolger bei der Hand. Die neue Doppelscheibe hat mehr als zwei Jahre auf sich warten lassen, bietet dafür aber auch mehr als eine Stunde Musik. Verstörende, bösartige, nihilistische Musik, genau wie erwartet ("Empreinte d'érotisme"). Die der Musik zugrunde liegende Geschichte um zwei unglücklich Verliebte wird von der Band um Shouter Johan exzellent umgesetzt und in ein schlüssiges Gesamtkonzept aus Text, Musik und Bild gebracht. CELESTE bewegen sich in den zwölf Songs immer wieder aus ihren auf früheren Alben relativ eng gesteckten Grenzen heraus, so finden sich beispielsweise immer wieder Ambient-und Drone-mäßige Passagen ("(Y)"), die geschickt in den Sound eingewoben sind und ihn so erweitern. Grundsätzlich regiert weiterhin vertonte Wut, Aggressivität und purer Nihilismus - in einer Intensität, die die meisten Black Metal-Bands nicht annähernd erreichen. Der Wechsel zwischen sich langsam aufbauenden Parts ("Serrés comme son coeur lacéré") und der sich dann anschließenden Raserei geht CELESTE gut von der Hand, hier trifft Postcore-Wucht auf Black Metal-Wahnsinn. "Animale(s)" ist ein von Anfang bis Ende durchdachtes Werk purer negativer Wucht. CELESTE-Jünger können blind zugreifen, allen Black Metal-Fans, Sludge-Weirdos und Postcore-Fans sei der unglaublich schicke Doppelschlag ebenso an das schwarze Herz gelegt. "Animale(s)" ist zweifellos eines der intensivsten Alben des Jahres!

Animale(s)


Cover - Animale(s) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:13 ()
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Tiwaz

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Das kann doch echt nicht wahr sein: da meint man, inzwischen jede Methörner schwingende Vorstadtkapelle, die sich auf Walhalla, Odin und Elfriede einen abjodelt, schon gehört zu haben, aber ständig kommt aus irgend einer Ecke die nächste Humpentruppe, die das Genre der Lächerlichkeit preisgibt; Quorthon soll in seinem Grab schon weit über Leerlaufdrehzahl rotieren. Diese Band aus Sachsen-Anhalt spielt höchst banalen, wenn auch musikalisch akzeptablen 08/15-Black/Viking Metal aus dem Setzbaukasten inklusive monoton-heiserem Gekrächze und betätigt sich in Sachen lyrischer Ergüsse auf Fremdschämfaktor Zehn: „Den allerletzten Weg musst du alleine gehen, an der langen Tafel werden wir uns wieder sehen“ (aus „Der Letzte Weg“), „Heute Sieger, morgen tot, es ist des Kriegers ewiges Los“ (aus „Des Kriegers Los“) oder „Jeder Abschied kann der letzte sein“ (aus „Abschied“). Immerhin findet man auf „Tiwaz“ keine Keyboards mehr, aber die hätten auch nicht mehr viel kaputtmachen können. THRUDVANGAR schaffen es anno 2013 nicht, der schon scheintoten Hörnerträgersuppe neue Würze hinzuzufügen und liefern hier eine Scheibe ab, die wirklich kein Mensch haben muss.

Tiwaz


Cover - Tiwaz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:10 ()
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Review:

The Engineered Flesh

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„The Recent Foresight“, das Zweitwerk der Karlsruher, liegt schon sechs Jahre zurück, so dass diese Band sicher kaum noch jemand auf dem Schirm gehabt haben dürfte. Der Nachfolger „The Engineered Flesh“ führt das Konzept des Vorgängers konsequent weiter und bietet erneut bombastischen, leicht gotisch und todesmetallisch flankierten Black Metal, der seine stilistische Heimat bei CRADLE OF FILTH, DIMMU BORGIR oder LIMBONIC ART hat und recht vielseitig ausgefallen ist, wobei es das Duo Aggreash (Gitarre, Bass, Gesang, Keyboards) und Ex-BELPHEGOR-Drummer Nefastus (zu denen sich mit Zethos und Vethys zwei Live-Mitglieder gesellen) hier (noch) nicht schafft, sich nach Art der Vorbilder die ganz großen Hymnen aus den Rippen zu schneiden. Der Einsatz von Blastspeed-Parts (bleistiftsweise in „Soul Transition Interface“ und „Mind Simulator“), kühler Elektronik („Technological Singularity“) oder Keyboard-Piano-Spielereien („Perverted Identity“) wirkt hier noch nicht optimal verzahnt; das Songwriting erweckt oft den Eindruck, als haben die beiden Herren zu viele Ideen in ihre grundsätzlich hörenswerten und von Fredrik Nordstörm und Mika Jussila angemessen fett produzierten Kompositionen rühren wollen und die nötige Homogenität noch nicht gefunden. Stärker als die lebensdauerschwächelnden Kollegen AGATHODAIMON oder die völlig gruseligen Stiefelinselbewohner GRAVEWORM sind LYFTHRASYR in dieser Form aber allemal. Freunde des symphonischen Black Metal erleben mit „The Engineered Flesh“ zwar nicht ihr schwarzes Wunder, aber ein Totalausfall klingt definitiv anders.

The Engineered Flesh


Cover - The Engineered Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:8 ()
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Interview:

Ajuna

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by Gast
InterviewHallo Zusammen! Kürzlich erst kam ich in den Genuss von „Prisoners Of The Sun“. Doch dies ist nicht euer Debüt, zuerst kam ja noch die „Death In The Shape Of Winter“-EP. Wie hat sich eurer Meinung nach euer Stil verändert, worin unterscheiden sich die Demo und das aktuelle Album stylistisch?



Hell-o.

Wir freuen uns sehr, dass Dir unser Album gefällt. Es dauerte ungefähr drei Jahre, es fertig zu stellen. Es ist richtig. Wir veröffentlichten eine Vinyl-EP in 2012, in Zusammenarbeit mit dem Kopenhagener Indie-Label Neh-owh.

Die Bezeichnung „Debüt“ ist insofern richtig, als dass es unser erstes Album in voller Länge ist. Es gibt immer noch einige B-Seiten von der EP, vielleicht graben sie wir irgendwann aus und veröffentlichen sie um die Weiterentwicklung AJUNA’s hörbar zu machen.
Bis dahin können wir nur sagen, dass wir schneller, dunkler und komplexer geworden sind.


Euer Musikstil ist relativ einzigartig. Woher bezieht Ihr eure Inspirationen? Und wie läuft der Prozess beim Schreiben ab?

nspirationen… Ja, da gibt es viele und die wenigsten entstammen aktueller (Metal-)Musik. Die meiste Inspiration schöpfen wir aus unserer Gefühlswelt, unseren anderen kreativen Projekten und uns selbst.
Unser Ziel ist es AJUNA von offensichtlichen Einflüssen freizuhalten. Natürlich scheinen einige Stücke unsere Liebe zu frühem Black- und Death Metal erkennen zu lassen ‒ Doch das ist nicht unsere Intention, zu einer bestimmten Szene oder einem Genre zu gehören. Wir machen unserer eigenes Ding und sehr bewusst folgen wir diesem Weg.
Der aktuelle Prozess beim Schreiben findet kollektiv statt. Alle Ideen, Riffs und Strukturen stammen aus unserem heißgeliebten Proberaum. Und ja, es gibt einige Kämpfe während des Schreibprozesses. Doch das ist der Weg, wie wir ihn gehen. Geliebte und Kämpfende, Katzen und Hunde.


Wann wurde AJUNA gegründet, wer hatte die Idee und welche Intention hattet ihr?

AJUNA wurde 2010 gegründet. Wessen Initiative es war ist schwer zu sagen, da die meisten Bandmitglieder in anderen Projekten zusammen spielten (und das seit den Neunzigern). Es gab keine klare Intention die Musik oder lyrische Richtung AJUNA’s betreffend. Irgendwie wurde es zu dem, was es jetzt ist. Die Richtung basiert und basierte immer auf der reinen Intuition, nicht auf irgendwelchen Idealen, einem bestimmten Stil oder Konzept.


Und was bedeutet euer Bandname, „AJUNA“?

Er hat seine Wurzeln im Lateinischen, mit der Bedeutung des Hungerns.
Symbolisch, spirituell und zerstörerisch.
Wir wählten den Namen passend zum aktuellen Sound und unserem Blick auf die Welt.
Er ist himmlisch.


Wie denkt ihr über die alte norwegische Black Metal-Szene?

Wir wuchsen damit auf und waren Teenager während der Neunziger, so folgten wir der Szene in den frühen Jahren. Die Musik ist sehr inspirierend, die Geschichte episch und definitiv hat sie Teil an der gewaltigen Anzahl von Dingen, von denen wir unsere Inspiration beziehen. Doch es ist keine Szene, der wir aktuell folgen.


Da euer Sound sehr modern ist, fällt es leicht euch mit der US Post-Black-Metal-Szene in Verbindung zu bringen.

Wir kommen gerade von einer Tour aus den USA und bloß wenige Menschen vergleichen uns dort mit der Post-BM-Szene, was sehr lustig ist, da wir in Europa immer mit dem Post-Irgendwas in Verbindung gebracht wurden, doch nie eine persönliche Beziehung dazu fühlten. Weder zur US-amerikanischen, noch zur europäischen Szene.


Was denkt ihr über…



Die westliche Gesellschaft

Die westliche Gesellschaft zu definieren würde viel, viel Zeit brauchen und die darauf folgende Diskussion noch mehr.
Lass uns diese Frage für mit Zeit gesegnete Akademiker.

Skandinavien ist ein sehr schöner Platz zu Leben, auch wenn die hohen Selbstmordraten anderes vermuten lassen.


Krieg:

Ein Zeichen und Produkt sozialer und ökonomischer Probleme. Krieg wird nichts anderes bringen, außer die aktuellen Probleme auf die Straße zu beförderen. Dieses „Es ist die menschliche Natur“-Argument ist eine Beleidigung an das Potential der menschlichen Empathie.


Tod

Zu offensichtlich sind wir sehr vertraut mit diesem Begriff, doch er ist eines dieser Themen über die wir nie reden, wenn wir Zeit zusammen verbringen. Es ist nicht sehr interessant sich darüber zu unterhalten, mit der Ausnahme natürlich, dass jemand Bekanntes von uns gestorben ist.


Natur


Sie flüstert und schreibt,‒ so wie der Schnee fällt. Wenn die Sonne verglüht ist bleibt da nichts zu lieben, alles ist dann verloren.‘ So sprach einst ein alter Mann, den wir trafen. Wir wissen nicht was er meinte, doch wir denken es war etwas über den nuklearen Winter.


Wann werdet ihr in Deutschland zu sehen sein?

Ja, es steht definitiv auf unserer To-Do-List in Deutschland zu spielen, aber es ist uns zurzeit unmöglich zu sagen wann und wo genau. AJUNA plant etwas Großes, doch die Details hüten wir. Sie sind weggeschlossen, hinter sieben Türen und jede hat ein neunstelliges Zahlenschloss.^^


Spielt ihr lieber in großen oder in kleineren Clubs? Und wo war euer bisher bestes Konzert?

Wir lieben alle Bühnen! Das Live-Spielen hat eine sehr hohe Priorität für uns. Eine bessere Praktik kannst du nicht kriegen. Punk-Schuppen, Metal Clubs, gigantische Open Air Festivals, Mainstream-Veranstaltungen, Kirchen, Proberaum-Shows und so weiter… Wir spielen sie alle. Welches Konzert das Schönste war ist ja irgendwie irrelevant. Wir spielten für 2000 Menschen, für 200, für 20 und wir spielten für eine einzige Person in f***ing Fargo.
Wir genießen jede Show, da unser Erfolg auf dynamischen Zwischenmenschlichkeiten beruht, nicht auf der Größe des Publikums. Ein interessiertes und gut gelauntes Publikum ist immer gut.


Wo seht ihr AJUNA in zwei Jahren? Habt ihr da etwas geplant?

Gegenwärtig arbeiten wir an unserem nächsten Album und es wird hinreißend verrückt und in sehr heftiger Weise fieberhafte Kompositionen realisieren. Die psychologischen Grenzen werden als tyrannische Archetypen, welche selbst als Inhaber der wahren Energie sind, enthüllt. In zwei Jahren sind wir offenbar vollkommen verrückt, da wir dann ein riesiges Loch in die uns umgebende metaphysische Wand gerissen haben, was dann wiederum in diversen verschiedenen Entitäten in unserer schwächlichen Psyche residiert.


Gut, gut… Möchtet Ihr den Lesern zu guter Letzt noch ein paar weise Worte mit auf den Weg geben?

Eure Gedanken sind frei… Unterstützt den Untergrund und unterstützt die Bands, falls ihr wunderbare extreme Musik in eurem Umfeld live sehen wollt. Und ja, Zu Fühlen ist gut und gut ist gut genug.



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Todestage

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by Gast
Der Tod aus Thüringen hat wieder weit ausgeholt, und kaum überraschend ist er auch sobald wieder da: der Konflikt mit der BPjM. So mussten die Künstler diesmal auf die Darstellung eines mongoliden Flötenspielers auf dem Artwork verzichten und den dazu passende Track „Flötenmongo“ aus der Tracklist des Albums streichen. So wurden die „Todestage“ verschoben. Wäre ja auch merkwürdig, wenn die Meister aus Thüringen mal keine Steine aus dem Weg zu räumen hätten.

„Todestage“, das sollte wohl erwartungsgemäß die Spitze des Eisberges sein, stellt das Album doch schließlich EISREGEN’s Jubiläumswerk dar. Und tatsächlich findet der Hörer hier alles, was EISREGEN ausmacht. Zum einen ist der Klargesang wieder einer echten „Blutkehle“ gewichen, die verloren geglaubte Violine taucht hie und da („Waldgott“) auf und auch der Schwarzmetall hat wieder verstärkt Einzug erhalten. Zum Anderen gibt es auf dem Jubiläumswerk auch ruhigere, düstere Lieder, die ein fast gotischer Reiz ausmacht („Oh Wie Sie Schrie“, „Ostern Am Narbenhimmel“). „Lang Lebe Die Nadel“ greift in die Drogenkiste des Falco-Covers, „Seele Mein“ lässt nicht nur in der Thematik Parallelen zu des „Leichenlager(‘s)“ „Schwarze(r) Rose“ erkennen und der [in meinen Augen recht unnötige] Bonustrack ruft aufgrund verstärkter Elektronik Erinnerungen an die wahre Elektrohexe wach, jedoch hält hier tatsächlich ein Kind das Mikro in der Hand. Im Titeltrack, „Höllenfahrt“ und „Familienbande“ prasseln reichlich Blast Beats auf den Hörer hinab und „DSDSL“ („Deutschland Sucht Die Superleiche“) kratzt sogar an der Death Metal-Sparte. Hier wird wieder schön die Gesellschaft kritisiert, unterstützt werden die Thüringer dabei von Martin Schirenc von PUNGENT STENCH.

Richtig, was wir hier in den Händen halten ist EISREGEN, und zwar durch und durch. So klingt „Todestage“ bald mehr wie eine Zusammenstellung vergangener Tage, denn wie eine Neuerscheinung. Angenehm rau und angenehm abwechslungsreich kommt das hier gebotene Material daher und das ist beinahe eine Wohltat nach „Rostrot“ und „Schlangensonne“. Stellenweise scheinen die Thüringer gar an die „Farbenfinsternis“ anzuknüpfen.
Somit gelang EISREGEN mit „Todestage“ wohl das Kunststück neue, wie alteingefleischte Fans, gleichermaßen zu begeistern.

Todestage


Cover - Todestage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:12 ()
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Satyricon

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Bei SATYRICON muss man echt mit allem rechnen! In diesem Fall mit einer Rückkehr zu den Wurzeln. Zu den eigenen und zu denen der "schwarzen" Musik ins England der 1970er und Schweden der 1980er Jahre. Denn das selbstbetitelte Album "Satyricon" ist auf seine Art schwärzester Black Metal. Auf seine Art, denn niemand hört sich mit Ende 30 an wie mit 18. So dominieren nicht Hass und Gekeife, die Grundstimmung des Albums ist eher eine schwere Winterdepression. Also gut, gekeift wird auch noch. Aber es wird weniger gerockt als auf "The Age of Nero" oder "Now, Diabolical". SATYRICON hören sich Anno 2013 weniger nach TURBONEGRO an als nach klassischem Doom. Man mische Black Metal mit einem Löffel CANDLEMASS und voila, aus dem Kessel springt einem "Phoenix" entgegen. Am Mikrofon sitzt Sivert Høyem, Sänger der leider aufgelösten MADRUGADA. Mit dem Timbre seiner Stimme kann er wahrscheinlich Gletscher schmelzen, und der Herr Vongraven hat ihn erfolgreich auf sein Album gelockt. Ehrlich gesagt: Für diesen Song vergebe und vergesse ich Satyr egomanische Ausfälle und einige gleichförmige Songs auf diesem Album - dieser Track ist dunkler Pop und der perfekte Soundtrack zum Rotwein am Kamin! Nur sollte man währenddessen wahrscheinlich keine Scheite nachlegen...

Satyricon


Cover - Satyricon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:12 ()
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