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Scars

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Blake Judd, seines Zeichens Kopf hinter NACHTMYSTIUM (und dabei nicht völlig unumstritten), hat mit HATE MEDITATION ein alte Idee wieder zum Leben erweckt. „Scars“ frönt dem Low-Fi-Black Metal, also kaum vernehmbarer Bass, Pappkarton-Drums und Schrammelgitarren, also so wie es anno 2013 kaum bis gar nicht mehr zeitgemäß klingt, in den Anfangstagen des Genres aber der heiße Scheiß war. Angesichts der Produktion wird sich bei der Hörerschaft auch schnell die Spreu vom Weizen trennen, denn nur Wenigen wird das Album als hörbar genug erscheinen, um dort Zeit zu investieren. Wer das macht, wird mit intelligent aufgebauten, komplexen Songs belohnt, die hasserfüllt sind, wie nur wenige andere Black Metal-Songs der jüngeren Vergangenheit. Blake Judd spuckt Gift und Galle auf einem intensivem, forderndem Stück Black Metal, das in der vorliegenden Form für die Die Hard-Schwarzmetaller ein gefundenes Fressen ist. Mal rasend schnell, mal zähfließend, ergießt sich vertonter, schwarzer Hass über den Hörer. Faszinierend in seiner Intensität und Kompromisslosigkeit.

Scars


Cover - Scars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:32 ()
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777-Cosmosophy

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Auch der dritte Teil der „777“-Trilogie der französischen Schwarzheimer ist ein Volltreffer! Wenn man bedenkt, welche Entwicklung diese experimentelle und einst von Multiinstrumentalist Vindsval unter dem Namen VLAD gegründete Truppe durchgemacht hat, kann man nur den Hut ziehen. Nach schwer Verdaulichem wie „The Mystical Beast Of Rebellion“, Gewöhnungsbedürftigem wie „Memoria Vetusta II-Dialogue“ oder Unhörbarem wie „Mort-Metamorphosis Of Realistic Theories“ ist nach fast 20 Jahren etwa ganz Großes gereift, das mit „Cosmosophy“ seinen vorläufigen Höhepunkt findet. Der Übergang von progressivem Black Metal hin zu monolithischen Klanggebirgen ist auch hier hervorragend gelungen, und obwohl das Album, wie seine Vorgänger, alles andere als leicht konsumierbar ist, verfällt es nicht dem pseudointellektuellen Selbstzweck, sondern ködert den Hörer mit hochatmosphärischen, am Besten am Stück zu genießenden Songs, die nahtlos ineinander übergehen und eine beklemmende Stimmung verbreiten – allen voran „Epitome XV“ und „Epitome VII“ (super!). Der unheilvolle Abschluss von „Cosmosophy“ – „Epitome VIII“ - ist hoffentlich als Intro zum nächsten Mammutwerk zu verstehen, auf dem BLUT AUS NORD diesen eingeschlagenen Weg hoffentlich weitergehen. Großartig!

777-Cosmosophy


Cover - 777-Cosmosophy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 45:55 ()
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Black Mirror Hours

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Mit NECROS CHRISTOS, VENENUM oder ALCHEMYST haben sich in den letzten Jahren ein paar Truppen in die Szene geschlichen, denen stilistische Grenzen völlig Hupe sind, die gekonnt Schwarzmetall, Todesblei und mystische/okkulte Elemente einschmuggeln und eine völlig neue Art von kreativer Energie mitbringen. Zwar nicht ganz so genial, aber auch nicht allzu weit davon entfernt, sind CHAOS INVOCATION aus Rheinland-Pfalz, die auf ihrem zweiten Album „Black Mirror Hours“ eine weitgehend melodische, aber vor allem frostig-hymnische Black Metal-Kante mit ein paar kleinen Death Metal-Sprengseln auffahren, die nicht selten an DISSECTION, NAGLFAR oder DAWN erinnert. Dabei scheut das Trio A., M. und T. (das ist echter Underground, wenn man sich nicht mal mehr Pseudonyme leisten kann… Scherz beiseite!) auch progressive und überlange Songstrukturen nicht, was „Black Mirror Hours“ neben einem hohen musikalischen Anspruch eine ebenso hohe Langzeitwirkung (und leider auch ein paar langatmige Passagen) beschert. Mit sehr guten Stücken wie „Beyond Coming“, dem großartigen „Faces On My Spiritual Plane“ oder dem fast zehnminütigen „Walking In His City“ hat die Band das Zeug dazu, sich schon bald der heimischen Genre-Spitze zu nähern. Eine richtig starke Scheibe mit nur kleinen Schönheitsfehlern!

Black Mirror Hours


Cover - Black Mirror Hours Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 67:36 ()
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Dar De Duh

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Vor rund vier Jahren gingen die beiden NEGURA BUNGET-Gründer Hupogrammos und Negru nach knapp eineinhalb Dekaden Bandgeschichte getrennte Wege. Negru macht seitdem mit öfter mal wechselndem Line-Up (bislang auf überragendem Niveau wohlgemerkt!) unter dem Namen NEGURA BUNGET weiter, Hupogrammos und der ebenfalls abtrünnige Sol Faur haben sich DORDEDUH (was übersetzt so viel wie „Sehnsucht nach dem Geist“ bedeutet und eine tiefe Spiritualität andeutet, die von der Musik transportiert wird) zugewandt, die stilistisch ähnliche Wege geht wie die ehemalige Truppe der beiden. Auch die übermächtigen ENSLAVED stecken bis über beide Ohren in „Dar De Duh“, dem Debütalbum der bis zu acht Mitgliedern starken rumänischen Band. Musikalisch hat hier natürlich alles seinen Ursprung in schwarzmetallischen Gefilden, aber das Album einfach in die Schublade „Viking“, „Pagan“ oder „Folk“ zu pressen, greift definitiv zu kurz. „Dar De Duh“ ist ein abendfüllendes Epos aus großartigen Melodien osteuropäischer Prägung, vielen ruhigen Einschüben, traditioneller Folklore und ruppigen Momenten, das wie aus einem Guss klingt, den Hörer richtig fordert, dann aber mit einer scheuklappenlosen, hoch atmosphärischen und sogar in gewisser Weise eingängigen Reise in eine fremde Welt entführt. Ein Stück wie „Calea Rotilor De Foc“ hätte Quorthon nicht besser hinbekommen, und im Kontrast dazu hätte das abschließende „Dojana“ auch gut in den „Hobbit“ gepasst. Es gibt sicher Fans, die den Split mit NEGURA BUNGET bedauern, aber man sollte das inzwischen positiv sehen, denn sonst wäre dieses herausragende Album niemals aufgenommen worden. Ein Monster düsterer Spielkunst!

Dar De Duh


Cover - Dar De Duh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 77:49 ()
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Vnitrni Tma

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Ihr vor knapp drei Jahren veröffentlichtes Album „Jasmus“ war alles andere als das Gelbe vom Ei; zu nichts sagend war das Songwriting, und vor Allem das hohe Gekeife raubte dem Hörer des allerletzten Nerv. Mit „Vnitrni Tma“ (viel Spaß beim Aussprechen!), Album Nummer sechs, hat sich das Quartett hörbar verbessert, auch wenn die Scheibe – so viel Fazit darf es an dieser Stelle schon sein – wieder keine Meisterleistung geworden ist. Immerhin wurde dieses Mal zugunsten schwarzmetallischen Grunzkreischens auf das Pumuckl-Gequieke verzichtet (wobei ich nicht sicher bin, welches Bandmitglied – ich tippe auf Bandgründer/Bassist/Keyboarder/Frontmann Asura - für das Eine oder das Andere verantwortlich ist), und auch der Sound ist gegenüber dem Vorgänger etwas fetter geworden. Stücke wie „Démon Protivítr“, „Zaspali Své Kletby“ oder „Smrt Se Neptá“ reißen einerseits keine Bäume aus, sind andererseits aber auch nicht so gnadenlos übel, wie man es leider inzwischen aus dem Viking/Pagan-Milieu gewohnt ist. Nervenkrieg in Form von „folkloristischem“ Gefiedel, Gegniedel und Gedudel bleibt auf „Vnitrni Tma“ glücklicherweise außen vor, so dass man das Album insgesamt als solide bezeichnen kann. Den kreativen und qualitativen Genre-Gipfel werden TROLLECH trotz der Steigerung zum letzten Werk aber wohl nicht mehr erreichen.

Vnitrni Tma


Cover - Vnitrni Tma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:13 ()
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Askel Lähempänä Saatanaa

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HORNA zählen nicht nur zu den Urgesteinen der finnischen Black Metal-Szene, sondern waren in der Vergangenheit aufgrund einiger Äußerungen diverser (Ex-) Mitglieder und ein paar fragwürdiger Split-Scheiben auch nicht wenig umstritten, jedoch sind sie faktisch bis heute keine politisch motivierte Band, und es fällt im Nachhinein schwer, zwischen einfach nur stumpfsinnigen Antworten in Interviews, Dummheit und einer ernst gemeinten Einstellung der Band zu unterscheiden. Zur NSBM zählen sich HORNA definitiv nicht, und daher sehe ich auch kein großes Problem darin, auch das neue, inzwischen achte, Album „Askel Lähempänä Saatanaa“ anzugehen, das erneut roh gehaltenes, auf das Nötigste beschränktes Schwarzgerumpel bietet, das allerdings hörbar und zumindest zweckmäßig kraftvoll in Szene gesetzt wurde. Das einzige größere Problem, das das letzte verbliebene Gründungsmitglied Shatraug und seine Gesellen haben, ist – ähnlich wie bei GORGOROTH – das weitgehende Unvermögen, sich die ganz großen, packenden Kältehymnen aus dem Gesäß zu leiern. Hat ein Album wie „Ääniä Yössä“ diesen Umstand mit seiner fiesen Ranzigkeit noch etwas kaschieren können, wirkt „Askel Lähempänä Saatanaa“ im Gegensatz dazu durch den kräftigeren Sound bieder und fast schon banal. Ein echtes Highlight bekommt man hier nicht zu hören, so dass das Album wohl nur für Fand der Band taugt, was angesichts der zwanzigjährigen Geschichte von HORNA echt schade ist.

Askel Lähempänä Saatanaa


Cover - Askel Lähempänä Saatanaa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:6 ()
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Curses Thorns Blood

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Dass eine Mischung aus Stoner-/Krautrock und Black Metal hervorragend funktionieren kann, haben die Amis NACHTMYSTIUM auf ihren letzten Alben mehr als bewiesen. Was dieses Sub-Genre betrifft, müssen sich alle anderen Bands zumindest jetzt an deren aktuellem Werk „Silencing Machine“ messen lassen, was den Engländern BLUTVIAL zwar nicht ganz gelingt, sie aber auch nicht in die zweite Reihe degradiert. Dass Gitarrist/Bassist Aort außerdem bei den Avantgarde-Schwarzmetallern CODE lärmt und Drummer Zemogh bei der melancholischen Progressive-Truppe MOTHLITE gespielt hat, unterstricht nur, dass hier Musiker aus einem breiten stilistischen Spektrum am Werk sind, was man „Curses Thorns Blood“, dem zweiten Album des 2007 gegründeten Trios, trotz der zelebrierten Brutalität anmerkt. Der brachiale, verzerrte und an allen Ecken und Enden knarzende Black Metal ist nichts für Gelegenheitshörer, sondern eine Macht, die in oftmals pfeilschnellen, dabei aber groovigen und sogar subtil melodischen Dampfhämmern wie „Blackthorn Winter“, „The Immutable Hammer“ oder den saugeilen Longtracks „Three Curses“ und „A Light In The Forest“ gipfelt. Im letzten Stück „Wethered And Broken-Mouthed“ lassen die Jungs endgültig den dreckigen Doom aus dem Sack, was ein durchweg sehr gutes, aber nicht überragendes Album würdig beschließt. Hierin steckt richtiges Potential!

Curses Thorns Blood


Cover - Curses Thorns Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:46 ()
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The Underground Resistance

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Man kann über die wahrscheinlich stärkste und in jedem Fall konstanteste Black Metal-Band aller Zeiten eigentlich immer das gleiche schreiben, denn an der einzigartigen und höchst effektiven Arbeitsweise des Duos Fenriz und Nocturno Culto wird sich in diesem Leben wohl nix mehr ändern. Und das ist gut so! Die zwei begnadeten Songwriter haben sich mal wieder getroffen, ihre Ideen zusammen geflochten und daraus ein richtig geiles Album geschaffen, dass trotz der zwei unterschiedlichen Herangehensweisen nicht nur sehr eingängig, sondern wie aus einem Guss klingt. Drei der allesamt gewohnt schwarzrocknrolligen und ein breites Grinsen in die Fresse zaubernden sechs Songs stammen von Nocturno („Dead Early“, „Lesser Men“ und „Come Warfare, The Entire Doom“) und drei von Fenriz („Valkyrie“, „The Ones You Left Behind“ sowie der längste DARKTHRONE-Song aller Zeiten, das fulminante „Leave No Cross Unturned“ – durchweg mit Fenriz´ typischen, detailverliebten Liner-Notes versehen), die man abwechselnd auf der Untergrundresistenz geparkt hat. Und natürlich wird die hohlraumversiegelte und vor Allem selbst ernannte „Elite“ wieder nörgeln, dass das alles kein echter Black Metal mehr sei und bla (Fenriz macht sogar den Halford!)… aber wer hier genau hinhört, wird erkennen, dass es keine andere Band gibt, die eine ganze Genre-Essenz so auf den Punkt bringt wie diese beiden Herren. Und zu guter Letzt gibt’s im schön aufgemachten Booklet zwei Handvoll Empfehlungen an Platten, die man unbedingt mal anchecken sollte. Kurz: „The Underground Resistance“ ist für mich das beste DARKTHRONE-Werk seit „The Cult Is Alive“!

The Underground Resistance


Cover - The Underground Resistance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 41:44 ()
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Opus De Tyranis

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DEATH TYRANT sind aus der Asche von LORD BELIAL hervorgegangen und haben zwei der Backelin-Brüder im Line-Up aufzuweisen, da liegt es auf der Hand, dass „Opus De Tyranis“ schwedischen Black/ Death bietet. So ist es dann auch, schöne Gitarrenarbeit, die sich an DISSECTION anlehnt, trifft auf Black Metal-Kälte, alles zusammengehalten durch cleveres Songwriting. So entstehen durchaus coole Songs wie das von wunderschönen Leadgitarren geprägte „The End“ oder das melodische „The Awakening Of Sleeping God“, das an gute alte „Enter The Moonlight Gate“-Zeiten erinnert und das Album gekonnt einleitet. Zar halten nicht alle Songs von „Opus De Tyranis“ das hohe Niveau, unter dem Strich ist die Scheibe aber trotzdem sehr stark und eine Empfehlung für alle in den 90ern sozialisierten Schwedentodfans. Da Produktion, Artwork und selbst das Bandlogo ebenfalls gelungen sind, macht die Platte echt was her. LORD BELIAL mögen Geschichte sein, DEATH TYRANT sind es hoffentlich noch lange nicht.

Opus De Tyranis


Cover - Opus De Tyranis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:0 ()
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Non De Hac Terra

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INFINITY machen schon mit dem Cover des sperrig betitelten „Non De Hac Terra“ klar, dass sie auch hier dem schwedischen Black/ Death-Misch frönen, der an DISSECTION und SACRAMENTUM angelehnt ist. Wichtig ist in diesem Falle auch der okkulte Hintergrund, mit dem sich die Band auch ideologisch an die Vorbilder heranwagt, passend umgesetzt durch Sprachsamples und das Intro, bei dem eine einsame Stimme zu hören ist. Musikalisch gibt es keine überraschend neuen Ideen, was bei der INIFNITY-Ausrichtung nicht überraschen sollte. Stattdessen der erwartete Mix aus fies-bösem Black Metal, melodischem Midtempo und viel böser Atmosphäre. Alles gefällig gespielt, geschrieben und aufgenommen. Echte Hits haben INFINITY nicht geschrieben, so dass sie die Lücke, die die alten DISSECTION hinterlassen haben, nicht schließen können (ein zweites „Where Dead Angels Lie“ lässt weiter auf sich warten), aber für Schwarzkittel ist das Album mindestens ein Antesten wert.

Non De Hac Terra


Cover - Non De Hac Terra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:25 ()
Label:
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