BLOOD TORRENT zeigen auf„Void Universe“einenrecht eigenen rotzigen Musikstil mit hohem Wiedererkennungswert!
Bereits seit 2005 existieren BLOOD TORRENT aus Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg; mit „Void Universe“ haben sie ihren zweiten Longplayer am Start. Sie bieten der Hörerschaft Old School Black Metal mit Einflüssen von Hard Rock, NWOBHM, Thrash und Punk.
Nach dem Intro „The Renascence“ startet „A Knowledge Of Light“ mit langsamen Gitarren. Der Song nimmt bald Fahrt auf, es entwickelt sich eine bedrohliche Atmosphäre, und es gesellen sich mehr und mehr rotziger Thrash und teilweise Doom hinzu, bevor die Musik schließlich in hallenden, militärisch angehauchten Drums untergeht. Bei „Decay And Transformation“ gehen BLOOD TORRENT wüster und schneller zu Gange: roh und treibend peitscht der arschtretende Sound wie ein harter Hagelsturm ins Gesicht. Garniert wird das mit einem schönen Midtempo-Zwischenpart und einem klasse Schlagzeugspiel von Drummer Myrmeleon. „The Cosmic Breakdown“ offenbart coole rockige Gitarrenarbeit, und wir können hier durchaus von Black´n´Roll sprechen. Es folgen einige Riffs in Stile der alten METALLICA und VENOM-artige, aggressive Unverfrorenheit; hier trifft eine ziemlich spannende Mischung aufeinander. Weiter geht´s mit dem riffigen „Elemental Scorn“ und „Necromass“, welches sich durch viele plötzliche Wendungen und Tempowechsel auszeichnet. Insgesamt zeigt Sänger H.A.V.O.C. stimmliche Varianz mit oldschooligem Shouting und Screaming. „Raised Knives“ ist ein etwas seltsames Industrial-Zwischenspiel. „Phantom Propaganda“ steigt sofort flott ein, und die elfeinhalbminütige Nummer hat ordentlich Hard Rock-Schlagseite. Die letzten beiden Songs lassen mich zumindest kurzzeitig verwundert bis verwirrt zurück. Man denkt, ähnlich wie bei „Raised Knives“, einen Moment lang, sie würden von einem anderen Album stammen. „Prisma“ ist progressiv und beinhaltet sogar ein Bass-Solo. Bei „The Strive“ ertönen sandige Stoner Rock-Klänge und der cleane Gesang vom Gitarristen Erebos #14; erst nach sechs Minuten beginnen Black Metal-Töne, und nach zehn Minuten folgt ein amtliches Gitarrensolo.
BLOOD TORRENT ist mit „Void Universe“ ein spannendes Album gelungen, dass durch die mannigfachen Einflüsse etwas speziell und mitunter chaotisch gestaltet ist. Vielleicht ist dieser Eindruck aber auch nur durch meine zu „modernen“ Hörgewohnheiten gefärbt, und die musikalischen Einflüsse des Albums sind gar nicht so divers - immerhin zockten Erste-Welle-Truppen wie HELLHAMMER in den 80ern eine ähnliche Mischung mit Thrash und Co. und frönten ebenso wie BLOOD TORRENT eher unkonventionellen Songstrukturen. So gesehen liegt die Innovation der Band aus dem Ländle auch im Festhalten an alten Tugenden oder deren Wiederentdeckung.
Wie man anhand des Albumtitels bemerken kann, strotzen WATAIN nur so vor Selbstbewusstsein. Das zeigte insbesondere Sänger Erik Danielsson, der mit manchen Aussagen in der Vergangenheit für negatives Aufsehen sorgte. Da sich WATAIN aber generell als unpolitische Band geben, soll dies nicht weiter in dieses Review einfließen. Mit „The Agony & Ectasy Of Watain“ wird der logische Nachfolger des (Fast-) Klassikers „Trident Wolf Eclipse“ abgeliefert, und er wird keinen Fan enttäuschen. Laut einer Band-Aussage wurde die Scheibe in den Grundzügen live eingespielt, was beim Hören ein kompaktes Gesamtbild entstehen lässt.
Mit „Ecstasies In Night Infinite“ wird die musikalische Marschrichtung gleich zu Beginn aufgezeigt - kontrolliertes Chaos kombiniert mit musikalischer Genialität. Es wird aber nicht über die ganze Strecke der Knüppel aus dem Sack geholt, was der Song „Black Cunt“ (ich hinterfrage den Songtitel lieber nicht) unterstreicht. Hier wird eher in schwarz-doomigen-Gefilden gewildert, was dem Gesamtsound hörbar guttut. Aber auch die schnellen Songs bieten genug Abwechslung, um den Hörer zu überraschen. Dies liegt besonders an den bemerkenswerten Soli, welche Gitarrist Hampus Eriksson aus den Ärmeln schüttelt. Besonders bei diesen musikalischen Alleingängen zeigt sich die Nähe von WATAIN zum klassischen Heavy Metal, die immer wieder zum Vorschein tritt. Mit „Before The Cataclysm“ zeigen WATAIN, dass auch epische Hymnen nicht unbedingt klischeebeladen sein müssen, sondern gleichzeitig auch räudig und aggressiv klingen können.
Ich bin wahrlich kein Freund von THE DEVIL'S BLOOD, und auch mit Sängerin Farida Lemouchi kann ich herzlich wenig anfangen, aber die Zusammenarbeit von Farida mit WATAIN hat tatsächlich Früchte getragen. „We Remain“ zeigt die Band von einer ganz anderen Seite. Der Song gleicht einem schwermütigen Soundtrack, der ganz tief im Dreck vergraben zu sein scheint. Gänsehaut ist garantiert! Leider sind nicht alle Songs Volltreffer, und zwei bis drei Lieder plätschern im gehobenen Mittelmaß, was bei der Vielzahl an Volltreffern aber durchaus zu verschmerzen ist.
Ein Klassiker ist „The Agony & Ecstasy Of Watain“ leider nicht geworden, aber ein fabelhaftes Album, welches Fan-Herzen bestimmt höherschlagen lässt und auch einige neue Supporter aktivieren wird. Tendenziell würde ich sagen, dass das nächste Werk großartig wird, und wir dann von einem Höhepunkt des Schaffens von WATAIN sprechen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist und bleibt das Album sehr, sehr guter Stoff!
Die Jungs von DARK FUNERAL strotzen auf "We Are The Apocalypse" vor Kraft und Selbstbewusstsein. Die erste Single-Auskopplung "Let The Devil In" ließ mich interessiert, aber auch eine Spur beunruhigt, aufhorchen: Midtempo-Groove statt Blastbeat, viel Atmosphäre und stimmlich über jeden Zweifel erhaben. Ist die neue Scheibe insgesamt langsamer, und hat sich der Stil von DARK FUNERAL deutlich verändert? Die Spannung bis zur nächsten Single-Auskopplung und zum Album-Release stieg also!
Aus Schweden kommen viele gute Metalbands, und auch im Black Metal hat das skandinavische Land viel Gutes zu bieten: WATAIN, MARDUK, natürlich DISSECTION und BATHORY und eben DARK FUNERAL. Sie verbinden seit fast 30 Jahren Härte mit einer Petitesse Melodie und einer ordentlichen Portion satanistischer Deftigkeit. 2007 kam es zu einem delikaten Engagement der Stockholmer: sie spielten im satanistischen Billig-Porno "Club Satan: The Witches Sabbath" die Hauptrolle und steuerten mit dem Song "King Antichrist" einen stilechten Soundtrack bei.
Aber zurück zu "We Are The Apocalypse": Sechs Jahre ließen die Schweden ihre Fans auf ein neues Album warten. Das ist aber nicht weiter untypisch, es ist das siebte Studioalbum in 29 Jahren Bandgeschichte. Das neue Album wurde von Fredrik Thordendal unter Koproduktion von Daniel Bergstrand im Studio 33 aufgenommen. Im Mix sind die bissigen Drums sehr zentral abgemischt. Heljarmadr schreit und brüllt dämonisch-besessen, ist dabei jedoch gut verständlich.
"We Are The Apocalypse" startet mit der zweiten Single-Auskopplung "Nightfall". Der Song klingt wie das diametrale Gegenteil der ersten, bereits erwähnten, Single. Es ist ein hymnischer Black Metal-Track mit giftiger Aggression und schnellen Tremolo-Riffs. Der Refrain ist einprägsam und trifft mitten auf die zwölfte Leckomio, haben DARK FUNERAL schon einmal solche Hooks mit Hit-Potential geschrieben? Sie beweisen hier eine gute Balance und epische Dynamik. Der Song dürfte live eine wahre Granate sein; dem Schlagzeuger Jalomaah könnte man nach diesem Tempo aber eine Kur für seine geschundenen Extremitäten rezeptieren. Bei "Let The Devil In" wird der Fuß ein wenig vom Gaspedal genommen, um es zu "When Our Vengeance Is Done" wieder durchzudrücken. "Nosferatu" kommt variantenreich daher; schöne Gitarrenmelodien erzählen uns eine düster-beklemmende Vampirgeschichte. Mit "When I'm Gone" folgt ein etwas untypischer Song. Er ist von Schwermut geprägt und groovt, hat auch (entschuldigt bitte) balladeske Züge. Es bleibt abwechslungsreich: bei "Beyond The Grave" herrscht Blastbeat-Alarm, und es wird mächtig auf die Kacke gehauen. Die Gitarrenarbeit steuert jedoch wohl dosiert Melodie hinzu. In "A Beast To Praise" rattern die Drums in der Intensität eines Maschinengewehrs: Bassdrum, Snare und Becken scheinen Rekorde aufstellen zu wollen. In "Leviathan" kommen cleane Gitarren zum Einsatz, bevor wieder Tempo regiert. Der Titelsong wurde ans Ende der Scheibe platziert. Ohne großes Vorspiel wird direkt die Tür eingetreten, und Kreissägen-Riffs legen das ganze Haus in Schutt und Asche. Die Vielfalt der Kompositionen ist eine neue Stärke von DARK FUNERAL. Die schnellen Songs ähneln sich ein klein wenig, und gegen Ende der Platte sinkt daher der Wiedererkennungsfaktor der einzelnen Tracks. Nimmt man aber die Platte als Ganzes, ist sie erstaunlich abwechslungsreich.
Es bleibt zu erwähnen, dass "We Are The Apocalypse" die erste Veröffentlichung ist, auf der Schlagzeuger Jalomaah und Bassist Adra-Melek zu hören sind (obwohl sie bereits seit 2017 zur Band gehören). Von der ursprünglichen Besetzung von 1993 ist lediglich noch Gitarrist Lord Ahriman an Bord. "We Are The Apocalypse" zeigt vor allem beeindruckende Qualität. Mit den beiden letzten Alben haben DARK FUNERAL es geschafft, verlorenen geglaubten Boden zurückzugewinnen und allen Kritikern vor die Füße zu spucken. Ein bis zwei kleine Kritikpunkte habe ich trotz aller Qualität: Die gesprochenen Wortpassagen sind nicht schlecht, aber könnten für meinen persönlichen Geschmack gekürzt oder gestrichen werden. Im Mix sind die Gitarren und der Bass relativ weit im Hintergrund. Das Schlagzeug und der Gesang nehmen sehr viel Platz ein. Das Gitarrenspiel von Micke „Lord Ahriman“ Svanberg und Chaq Mol hätte mehr Prominenz in der Produktion der Platte verdient.
Die Schweden sind noch immer eine dieser ursprünglichen Bands, die ihrem rifflastigen Stil treu geblieben ist. Die Band hat ihren Biss keineswegs verloren, DARK FUNERAL sind bis in die letzte Pore keifend böse!
Hallo Ashtrael, schön, dass wir uns unterhalten können. Ich komme direkt zum ersten Thema: Im Oktober 2014 wurde die Auflösung der Band bekannt gegeben. Zeitmangel und Familie waren die Gründe, soweit ich weiß. Wie kam es zur erfreulichen Reaktivierung der Band?
Hallo Erik. 2014 haben wir die Band nicht beerdigt, wir haben uns damals schon gesagt: Wenn uns der Hunger wieder packt, dann schließen wir nicht aus, wieder etwas zu machen. Irgendwie war es nie beendet, Sathonys und ich hatten weiterhin Kontakt. Und jetzt war der Punkt da, an dem Sathonys und ich gesprochen haben und meinten, die Band wieder an den Start bringen zu müssen.
Ich habe Euer 1998er Album "Blacken the Angel" im CD-Regal stehen. Der Stil von AGATHODAIMON hat sich etwas gewandelt. Was ist der Hauptunterschied im Stil?
Der Stil ist von Album zu Album immer wieder unterschiedlich. Wir hatten einige Mitgliederwechsel, und in unserem Falle brachte das ständig neue Einflüsse in die Band. Ein großer Unterschied im Stil besteht darin, dass er immer moderner geworden ist. Die neuen Mitglieder haben den Altersdurchschnitt bei AGATHODAIMON ein bisschen nach unten gezogen. Der Stil heutzutage ist nicht so oldschoolig wie bei "Blacken The Angel. Ich war zum Anfang noch nicht dabei, aber ich glaube auch nicht, dass es früher der Anspruch war, True Black Metal zu machen. Der Stil hat sich auf jeden Fall im Laufe der Zeit sehr weiterentwickelt.
Wie würdest Du Eure Musik beschreiben, und kann man sie einem Stil zuordnen?
Muss man das einem bestimmten Stil zuordnen? (lacht) AGATHODAIMON wurde, so glaube ich zumindest, etwas fälschlicherweise in die Black Metal-Ecke gestellt. Ich würde es als Dark Metal bezeichnen, wenn es diesen Stil tatsächlich geben sollte. Dark und Metal, das passt ganz gut. Wir machen düsteren Metal, der aber nicht nur in die Death- oder Black-Richtung geht. Wenn wir Bock auf einen Klassik-Song oder eine Ballade haben, dann machen wir das auch. Wir haben da gar keine Grenzen.
Ich glaube auch, dass sehr oft Musik dann interessant wird, wenn sie an Grenzen eines Genres geht und an ihnen kratzt. Und gar nichts bedienen muss.
Auf jeden Fall, ja.
Die neue Scheibe "The Seven" wird am 18.03.2022 veröffentlicht. Ihr zeigt uns Hörern auf dem neuen Longplayer eine große Bandbreite: "Kyrie / Gloria" hat z.B. Death Metal- und Doom-Einflüsse. Die Single "Ain't Death Grand" können wir bereits etwas länger hören, Ihr habt sie samt Video veröffentlicht. Ist das ein typischer Song für "The Seven"?
Ja ganz genau. "Ain`t Death Grand" und der letzte Song des Albums, "The Divine", sind so etwas wie der Puls, der durch das Album durchpocht. Sie beschreiben die Musik derzeit ganz gut. Die Scheibe ist insgesamt Death-lastig und hat viel Bombastisches, zum Beispiel durch die Streicher und die Keys.
Ich musste übrigens beim Song "Ghosts Of Greet" zwischenzeitig an ENSLAVED denken.
Das passt wahrscheinlich ganz gut.
"The Seven" – Was hat es mit dem Albumtitel auf sich? Es ist eine symbolträchtige Zahl.
"The Seven" ist ein kleines Konzeptalbum. Wir wollten schon immer ein Konzeptalbum herausbringen und haben uns dazu entschieden, die sieben Todsünden zu thematisieren. Das sieht man auch bei dem Artwork, welches auf die Songs abgestimmt ist. Das haben wir mit CREDO abgesprochen, die das Artwork für uns gemacht haben. Jede Sünde hat ein eigenes Artwork und gehört zu einem Song.
Es gibt neue Musiker in den Reihen, und Ihr hattet sozusagen Bandpause, läuft schon alles rund?
Ja es läuft rund. Wir kommen aus ziemlich unterschiedlichen Ecken, und zwar aus Mainz, Darmstadt, Würzburg, Landshut und Saarbrücken. Wir treffen uns also nicht so sehr oft, und vieles läuft über Skype und so. Vor Konzerten und Studioterminen treffen wir uns im Proberaum. Dann nehmen wir uns Zeit und spielen unser Zeug, Essen und Trinken was. Das harmoniert gut und hat etwas von einem eingefleischten Kollektiv. Das war uns schon immer wichtig, auch schon früher. Man muss sich gut verstehen. Es gibt sicherlich auch Leute, die das nicht so sehen, aber bei uns steht das durchaus im Fokus.
Schön, Thr habt also keine schnöde Geschäftsbeziehung und gebt die Lederjacke an der Garderobe ab und fahrt dann einzeln zum nächsten Auftritt oder Termin.
Gibt’s alles, aber nicht bei uns. (lacht)
Du hast bei den Aufnahmen zum neuen Album Verstärkung in Form von Gastauftritten erhalten. Zum einen vom Frontmann der französischen Deathgrind-Band BENIGHTED, Julien Truchan, und zum anderen von eurem ehemaligen Sänger Vlad Dracul. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Wir waren im „Kohlekeller“ zu Aufnahmen, und es hieß an einem Tag: heute kommt der Julien von BENIGHTED vorbei zum Mikrofon-Test. Da meinten wir: Cool da kann er direkt Gastgesang machen. Es kam also aus Zufall zustande. Er hatte direkt Bock drauf und kam ins Studio, und wir hatten direkt eine gute Connection, und es hat Spaß gemacht. Am 15.03.2022 kam unser neues Video raus, da hat er auch mitgewirkt. Und mit Vlad Dracul besteht von Sathonys Seite immer noch Kontakt.
Ihr konntet vergangenes Jahr live spielen, auf dem Coastrock-Festival. Wie war es, wieder die Bühne zu rocken?
Ja, das war megageil, endlich nochmal live zu spielen. Irgendwann stehst Du dann Backstage und gehst die Stufen zur Bühne hoch, und Du merkst, wie geil das eigentlich ist, wieder zu spielen. Da haben wir so richtig Blut geleckt.
Ist für 2022 eine Tour geplant?
Jein. Je nachdem, wie sich das auf diesem tollen Planeten entwickelt mit Pandemie und Krieg, könnte das demnächst wieder im normalen Rahmen möglich sein. Wir haben im April drei Shows geplant und im Sommer und im Herbst je ein Festival. Wir spielen mit PRIMORDIAL in Bukarest. Wir denken auch über eine Südamerika-Tour nach. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Die Pandemie hat da viel durcheinandergebracht, und es ist auch für Veranstalter schwierig, das alles zu wuppen. Vielleicht können wir 2023 auch wieder ganz normal touren.
Du sagst es, seit langer Zeit läuft Corona-bedingt auf der ganzen Welt vieles anders. Ein Gedankenspiel: Wenn du für Freunde einen Sampler als Soundtrack der letzten zwei Jahre zusammenstellst, was muss unbedingt rein?
Oh je, das will bestimmt keiner hören. Tja sind es nun Songs, die ich in der Zeit gerne gehört habe oder ein spezieller Soundtrack zur Apokalypse. Tatsächlich habe ich viel Klassik gehört. Gerne auch "Tanz Der Vampire" und so Musical-Kram. JOURNEY auf jeden Fall, oft ist Classic Rock im Player rauf- und runtergelaufen. Aktuell mag ich "Zeit" vom RAMMSTEIN gerne, RAMMSTEIN ist eine großartige Band. Bei mir sind verschiedene Spielarten vertreten, und es gibt ein buntes Potpourri, außer Techno und Heimatmelodie.
Wie sind die musikalischen Einflüsse auf Eure Band?
Uns beeinflusst eigentlich alles. Aber die Sachen, die wir tagtäglich in unserer Playlist hören, sind keine Haupteinflüsse, sonst würden wir wohl nach KING DIAMOND, MERCYFUL FATE, FAITH NO MORE und DANZIG klingen. Ich persönlich eifere keinem bestimmten Musiker nach, wobei man natürlich inspiriert wird von Bands wie zum Beispiel von BEHEMOTH. Nergal ist ein sehr charismatischer Frontmann. Bei unserer Musik trifft sehr vieles aufeinander.
Hast Du heiße Tipps für unsere Leser, in welche Platten man unbedingt reinhören muss (außer in die neue AGATHODAIMON natürlich)?
Ja, die sollte man auf jeden Fall hören. Bald kommt die neue THE SPIRIT raus, die erste Single ist schon mal geil. DARK FUNERAL sollte man sich bestimmt auch nicht entgehen lassen. Und natürlich WATAIN, die sind großartig, die Jungs. Aber ich bin gar nicht so up to date.
Vielen Dank für das Interview, Ashtrael! Und viel Erfolg mit der neuen Platte!
Die Black Metal-Urgesteine MORTEM haben ihre Demoaufnahme „Slow Death“, welche 1989 aufgenommen wurde, bevor die Band sich auflöste und die Protagonisten sich berüchtigten Projekten wie MAYHEM, ARCTURUS, SATYRICON und THORNS widmeten, neu aufgenommen. Neben den neuen Versionen befinden sich auch die Original-Aufnahmen und zwei zusätzliche Tracks auf der Scheibe. Das Original-Demo erschien als Kassette und wurde von Euronymous himself produziert. Dead steuerte das Artwork hinzu. Soviel norwegische Szeneprominenz; da schwingt ein gewisser Kultstatus mit. Die alten Versionen scheppern wild und ungestüm blechern aus den Boxen: böser nekromantischer Lärm!
Im Jahr 1989 gründeten die Norweger Marius Vold und Steinar Sverd Johnsen MORTEM, und die Band nimmt durchaus eine Vorreiterrolle im nordischen Black Metal ein. Zur Originalbesetzung von Marius, Steinar & Hellhammer gesellt sich aktuell Tor Seidemann von 1349 an der Bassgitarre. Seit 2019 ist die Band zurück, und der Stil des Re-Releases von „Slow Death“ ähnelt dem Sound des aktuellen Albums „Ravnsvart".
Der Opener „Mutilated Corpse“ reißt die Hörerschaft direkt mit und spaltet einem den Schädel. Spätestens beim zweiten Song „Milena“ ist klar, hier wird nicht an Riffs gespart. Blastbeats wechseln sich mit groovenden Kopfnick-Parts ab. Die Keyboard-Untermalung macht Atmosphäre, schafft aber auch eine 90er-Jahre-Retro-Stimmung. So sind Nummern wie „Slow Death“ nicht wirklich weit weg von DIMMU BORGIRs „For All Tid“ und „Stormblast“. Die Produktion ist rotzig und roh. Nach den fünf starken Neuinterpretationen folgen als Bonus eine neue Version von MORTEMs „Satanas“ und das MAYHEM-Cover „Likferd“. Dabei handelt es sich um eine auf Norwegisch vorgetragene Version der Black Metal-Hymne „Funeral Fog“.
Ich mag „Slow Death“ im neuen Gewand, nicht nur unter nostalgischen Gesichtspunkten.
Ein Album voller Energie, Leidenschaft, Verzweiflung und Kreativität.
SO HIDEOUS sind nach langen sechs Jahren Pause zurück und haben in Sachen Stil und Sound feucht durchgefeudelt und einiges abgeändert. Auf „None But A Pure Heart Can Sing“ hören wir eine illustre Mischung aus (Post) Black Metal, Post-Hardcore und orchestralen Kompositionen. SO HIDEOUS im Jahre 2021: das sind Mastermind Brandon Cruz (Gitarre, Keyboard, Arrangements) mit seinem Bruder Christopher Cruz (Gesang), Gitarrist Etienne Vasquez sowie DJ Scully am Bass und Michael Kadnar hinterm Schlagzeug (beide von der Experimental-Metal-Band THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU). Brandon Cruz gibt im Pressetext des Labels Silent Pendulum Records an, beim Songwriting von den japanischen Post Metal-Bands MONO und ENVY beeinflusst zu sein und vermehrt mit Tonclustern im Stil des polnischen Avantgarde-Komponisten Krzysztof Penderecki zu arbeiten. Für den teilweise dramatisch anmutenden kreativen Stilmix wurden als Gastmusiker die Streicher des THE FIRST LIGHT ORCHESTRA engagiert. Aber dem ist noch nicht genug: SO HIDEOUS schaffen es, Jazz- und Weltmusik-Klänge gekonnt zu integrieren, und es sind Bläser und perkussive Beats zu hören.
„The Emerald Pearl“ ist ein gutes Beispiel für die Jazz-Komponente. Das 11:13 Minuten lange symphonische „Motorik Visage“ sollte an dieser Stelle hervorgehoben werden: der Track entführt uns Hörende in einen wilden epischen Strudel. Hier haben viele Musikstile ihren Platz, und es ist geradezu unglaublich, dass dieses Konzept tatsächlich aufgeht.
Das anspruchsvolle Schlagzeugspiel und die Schlagzeugproduktion auf „None but a Pure Heart Can Sing“ sind sehr überzeugend. Wie schon auf dem Vorgängeralbum „Laurestine“, gesellen sich die Streicher gut zur Gitarre und geben Flair. Die New Yorker haben sich weiterentwickelt und verdeutlichen auf ihrem neuen Longplayer, dass man mit ihnen rechnen kann und ihre Entwicklung im Auge behalten sollte.
FYRNASK klingen auf „VII – Kenoma“ bedrohlich, aggressiv und andächtig zugleich.
Aus dem Städtchen Bonn kommt nicht nur Ludwig van Beethoven, sondern auch die Ambient Black Metal-Kombo FYRNASK. Obwohl man die Band vom Eindruck her auch in Island verorten könnte.
Musikalisch bewegt sich die Truppe in Post Black Metal-Gefilden mit Folk- und Dark-Ambient-Elementen; auch Second-Wave-Einflüsse der alten nordischen Schule sind zu erahnen. Ich könnte gewisse Parallelen zu ULTHA, THE RUINS OF BEVERAST, SCHAMMASCH und BLUT AUS NORD ausmachen. Das vierte Album FYRNASKs ist voll von Kontrasten und Wendungen, rituell zeremoniell anmutenden Klängen, Atmosphäre und Mystik. Die Scheibe erschien bereite Ende April beim Label Ván Records und macht auch in Sachen Cover-Artwork was her. Textlich und konzeptionell wird sich mit dem Buch „Musibatname“ des persischen Dichters Fariduddin Attar auseinandergesetzt. 2008 wurde FYRNASK als Soloprojekt von Mastermind Fyrnd (NEBELUNG) gegründet, inzwischen im Jahr 2021 ist es eine fünfköpfige Band. Die Rheinländer verzichten auf klassische Songstrukturen zugunsten eines eher fließend meditativen und spirituellen Ansatzes.
Die Vocals teilt sich Fyrnd mit Rune; mal kann man sie als Chor-ähnliches Klagen und mal als schmerzverzerrtes Brüllen bezeichnen. Beim Opener „Hraevathefr“ steigert sich die Stimme von Flüstern über Rufen zum Kreischen. Der Track ist sozusagen umgeben von einem unheimlich wabernden Dunst. "Sjodhandi blodh" ist "Hraevathefr" ähnlich: langsamer Beginn, Leadgitarrenmelodien und hinzukommende Härte. Immer wieder fühle ich mich eingelullt, in gefährlicher Sicherheit gewogen, und dann erwischen mich harte Riffs und Schreie eiskalt, wie ein auf hinterhältige Weise verübter Meuchelmord. Beide Songs sind lang, aber nicht langweilig. So verhält es sich auch beim wirklich starken Track „Helreginn“, der abwechslungsreiches, teilweise marschartiges Schlagzeugspiel, elektronische Sounds, eruptionsartige Tempowechsel und in Trance versetzende Monotonie auffährt. Rausschmeißer „Blotgudh“ geht musikalisch in Richtung Nordic Folk mit Streichinstrumenten, weiblichem Gesang und Xylophon.
Die Ambient-Passagen wurden auf „VII – Kenoma“ wunderbar in die Musik integriert und wirken neben den typischeren Black Metal-Parts keineswegs fehlplatziert. Hier liegt übrigens der Hauptunterschied zu Fyrnasks Vorgänger-Scheibe „Fórn“ und den bisherigen Veröffentlichungen, bei denen die wesentlichen Bestandteile identisch zu sein scheinen, jedoch weniger ineinander verwoben waren.
Die Produktion ist klar und dynamisch. Drei Jahre lang wurde an „VII – Kenoma“ gearbeitet und gefeilt, und das hört man.
Resümierend würde ich das Album als etwas unzugänglich beschreiben, es aber trotzdem empfehlen! Den Hörer erwarten keine leichte Kost und keine eingängigen Hooklines, sondern beklemmende Vielschichtigkeit, der man sich mit Ruhe und Muße widmen sollte.
PALUS SOMNI überzeugen auf ihrem Debüt "Monarch Of Dark Matter" mit atmosphärischem Black Metal, der nicht von dieser Welt zu sein scheint.
"Monarch Of Dark Matter" ist eine chaotische Fahrt mit herrlich dissonanten Strukturen, Tremolo-Picking und Blastbeats durch die Schwerelosigkeit. Zwischendurch nehmen PALUS SOMNI das Tempo raus, und die wütenden Blasts weichen bedrohlicher Schwere. Ähnlich verhält es sich mit den Industrial-Sounds, die mal mehr, mal weniger Anteil besitzen. Die Sängerin agiert aus dem Hintergrund heraus. Durch die Abmischung der Vocals setzt sich die kreischende Stimme nicht in den Vordergrund, sondern erscheint im Fluss der Musik wie gleichberechtigt in Einheit mit der Instrumentierung. Zur besseren Einordnung könnte ich Parallelen zu Bands wie AARA, BLUT AUS NORD und ebenso zu EMPERORs "Reverence Palus" ziehen. Darüber hinaus finden sich auch Einflüsse der anderen Bands der Protagonisten, insbesondere von AKHLYS und DECOHERENCE.
Das Trio aus UK und USA besteht aus der Sängerin Imber alias Kimberlee Nelson (ALUDRA, ANCIENT HOSTILITY), Stroda (DECOHERENCE) und Schlagzeuger Eoghan (AKHLYS und AORATOS). Das spanische Label Blood Fire Death erklärt, dass der Bandname aus dem Altlateinischen übersetzt "Sumpf des Schlafes" bedeutet, welches der Name für ein Gebiet auf dem Mond ist. Konzeptionell beschäftigen sich PALUS SOMNI nämlich mit dem Universum und mit kosmischer Mystik. Die Scheibe startet explosiv und schonungslos mit viel Tempo und mit einer massiven epischen Klangwand, welche maßgebliches Stilelement auf dem Album bleibt. Imbers Schreie ertönen aus der Ferne und lassen uns frösteln. Der Stil ist halluzinatorisch, mystisch, atmosphärisch, mit teils chaotischen Klängen und Percussions. "Monarch Of Dark Matter" erstrahlt in einem dichten Sound, der aber nicht unnötig glattgebügelt rüberkommt. Die Bandmitglieder haben die Scheibe selbst aufgenommen, und das Mastering wurde von Simon A. im The Empty Hall Studio durchgeführt.
Es ist wirklich eine Veröffentlichung wie ein vernichtender kosmischer Sturm. Wie ein wuchtvoller Meteoriteneinschlag, der zerfetzende Feuerbrünste, eine ätzende Schwefelgas-Schockwelle und schließlich eine alles ausrottende Eiszeit mit sich bringt. Ein Anspieltipp ist das vielschichtige "Iron Empyreal Rain". Wenn ich Euch jetzt nicht mit den astronomischen Vergleichen abgeschreckt habe, würde ich empfehlen, mal ein Ohr zu riskieren! Alles in allem ein monumentaler Erstling der Band mit beklemmenden und obskuren Momenten.
PAYSAGE D’HIVER erschuf mit dem neuen Album „Geister“ ein schwarzes Werk voller Intensität und eisiger Riffattacken: hypnotischer Lärm par excellence!
PAYSAGE D’HIVER ist die Ein-Mann-Kapelle von Tobias "Wintherr" Möckl aus Schwarzenburg in Bern in der Schweiz, die bereits seit 1997 unbarmherzige Winterlandschaften vertont. Zahlreiche Outputs brachte das Soloprojekt des DARKSPACE-Gitarristen- und Sängers Wintherr hervor, gespickt von überlebensgroßen Kompositionen und dunklen Ambientsound-Collagen. Die Veröffentlichungen handeln allesamt von einem Wanderer, der sich auf einer frostigen Welt bewegt und dessen Begegnungen mit Geistern, Träumen und der Natur.
Die Atmosphäre auf dem ultralangen Vorgänger „Im Wald“, seit dessen Release kaum ein Jahr vergangen ist, war eine Spur intensiver und monumentaler. „Geister“ ist hingegen etwas härter und näher an den nordischen Black Metal-Klassikern orientiert: die Ambientparts sind deutlich gekürzt, die Songlängen reduziert, die Musik ist rifflastiger und insgesamt konventioneller und eingängiger. PAYSAGE D’HIVER geht in Sachen Produktion und Songwriting aufgeräumter zur Sache als noch zu Demozeiten, beispielsweise in „Winterkälte“ oder „Schattengang“. Das bedeutet aber keineswegs, dass hier irgendetwas glattpoliert oder der Frost aufgetaut wurde. Der Sound ist rau und Lo-Fi, ohne zu matschig oder zu rauschend zu werden. Die herrlich verzerrten kreischend-krächzenden Vocals sind im Mix laut und an vorderster Front. Das Schlagzeug ist steril und etwas dumpf, aber gut zu hören; der Bass ist unter der Schneedecke vergraben. Die Synthies wabern subtil im Hintergrund. Die Texte sind stilecht (unverständlich) auf schwiizerdütsch.
Jeder der elf Songs wird durch eine ähnliche Mischung von Windheulen, Klirren, Säuseln und Schreien eingeleitet. Der Opener „Schattä“ startet nach 46 Sekunden speditiv mit Blastbeats durch und sorgt für euphorische Glücksgefühle. „Bluet“ ist vermehrt im Midtempo angesiedelt, beinhaltet rockige Rhythmen mit Tempowechseln und melodischen Anteilen. „Wüetig“ entpuppt sich als punkige Riffgranate, und „Undä“ erinnert an crunchige DARKTHRONE-Momente. „Äschä“ ist schnell und gut, mit einem EMPEROR-artigen Keyboardteppich, der den Track sanft in andere Sphären trägt. „Wärzä“ hat doomige Stampfparts und schreddernde Tremoloparts zu bieten, und auch bei „Schuurig“ wirds langsamer und repetitiv. „Geischtr“ ist ein langes Dark-Ambient-Outro.
Die Songs ähneln sich einander und verschmelzen ineinander. Rohe eisige Riffs dominieren immer wieder und wiederholen sich tranceartig. Fans von DARKSPACE, COLDWORLD, BURZUM oder WOLVES IN THE THRONE ROOM aufgepasst: PAYSAGE D’HIVER ist schaurig gut, hier solltet Ihr reinhören! „Das tönt guet“ würde der Schweizer sagen. Und eine gewisse musikalische Parallele zu BURZUM ist ja sehr praktisch, wie ich finde: PAYSAGE D’HIVER kann man hören, ohne einen rechten Schwachmaten wie Varg Vikernes zu unterstützen.
Das Duo Fenriz und Nocturnal Culto ist Kult – das ist eine Faustformel des Metals! Aber sind wir mal ehrlich, der eigentliche Kultfaktor wurde nur durch den Bruch zwischen den Alben „Soulside Jorney“ und dem Black Metal-Klassiker „A Blaze In The Northern Sky“ ermöglicht. Was wurden damals für Diskussionen und Vermutungen angestellt, die für eine spannende und interessante Zeit sorgten. Lang, lang ist das her, und DARKTHRONE blieben ihrem Motto treu und sorgten für weitere gutklassige Outputs. Mit der Zeit kristallisierte sich immer mehr heraus, dass Fenriz, das Sprachrohr der Band, immer mehr in den medialen Vordergrund rückten wollte. Da das dunkle Image der Band seit Jahren kein Nährstoff mehr war, versuchte Fenriz seine Truppe und besonders seine Persönlichkeit immer mehr als Kultfigur des Undergrounds zu verkaufen. Es gibt bestimmt keine Kult-Combo aus Hintertupfingen, zu der Fenriz nicht eine unumstößliche Meinung hat… davon mag man halten, was man will, aber Fakt ist, dass die Musik von DARKTHRONE mit der wachsenden Popularität der Einzelperson Fenriz immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abdriftete.
„Eternal Hails ......“ ist ein kauziger Output und wieder ein Versuch, den Freak-Faktor möglichst hochzuhalten. Hier ein wenig Black Metal, da ein wenig Einflüsse von BLACK SABBATH, und sogar ein wenig Hippie-Musik hat sich auf das Album verirrt (wenn auch in seiner diabolischen Form). Das Ganze wird, wie gewohnt, in ein fragwürdiges Soundkostüm gepresst und dem Käufer als das Nonplusultra angepriesen.
Fünf Songs haben es auf „Eternal Hails ......“ geschafft, und keiner unterschreitet die Zeitmarke von sieben Minuten. Entsprechend viel passiert in den Songs, aber leider sind dies zumeist Anreihungen von Riffs, die teilweise gar nicht zueinander passen wollen. Kann man wieder unter „Kauzfaktor“ verbuchen, aber macht das Hören der Scheibe nicht angenehmer. Ein Song wie „Wake Of The Awakened“ lebt natürlich von den unnachahmlichen Vocals, die jeden DARKTHRONE-Song enorm bereichern, aber musikalisch ist man dann doch eher auf dem Niveau einer Schülerband. Einige Riffs peitschen den Song nach vorne, aber verklingen in einer Endlosschleife oder enden zu abrupt. Der Mittelteil, der von orchestralen Keyboards untermalt wird, lässt kurz aufhorchen und baut ein wenig Stimmung auf. „His Master´s Voice“ ist von den technischen Möglichkeiten des Duos weit entfernt und regt fast zum Fremdschämen an. Die Riffs mögen ja Kult sein und in den Augen von Fenriz eine Hommage an die gute alte Zeit, aber ganz ehrlich, wenn dies der Anspruch ist, dann sollten sich DARKTHRONE wieder in den Proberaum verziehen, Demos aufnehmen und wirklich wie eine Underground-Band agieren. Einen teuren Longplayer mit dem Anspruch an ein gutklassiges Demotape braucht kein Mensch.
Fazit: DARKTHRONE haben sich ihren Platz in der Metal-Welt verdient, aber der Ofen ist aus. Schade, aber im wahren Underground gibt es genügend Bands, die es wahrlich mehr verdient hätten, im Mittelpunkt zu stehen.