Review:

Erase The Skies

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Recht straighter Black Metal wird uns auf der "Erase The Skies”-Mini von den Schweden MISERICORDIA geboten, obwohl mich die Backcoverfotos doch eher auf einen Death Metal-Act hoffen ließen, die Jungs haben da richtig schön bei Decameron geklaut (und im Inlay bei Dismember). Aber nix da, MISERICORDIA dürften der Dark Funeral-Gemeinde eher zusagen als den Dismember-Anhängern. Ausgestattet mit einer druckvollen Produktion (ja, man kann sogar den Bass hören!) prügeln sich die vier Schweden durch die fünf Songs ihrer MCD. Obwohl dabei selten einmal das Tempo gedrosselt wird, kommt keine Langeweile oder Eintönigkeit auf, denn MISERICORDIA haben gerade in der Gitarrenfront genügend melodische Spielereien, um den Hörer zu unterhalten und einen recht fitten Sänger, der es in den recht eng gesteckten Genre-Grenzen schafft, abwechslungsreich zu singen. "Erase The Skies" ist eine gelungene Black Metal-Platte, die Lust auf mehr macht. Und schau da, dass komplette Album ist bereits eingespielt, muss nur noch via Downfall Records veröffentlicht werden. Macht mal hinne! dow

Erase The Skies


Cover - Erase The Skies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 17:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Violence Blasphemy Sodomy

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DEATHWITCH sind glaub’ ich eine dieser Bands, in denen sich Musiker tummeln, die zuviel Zeit haben, ähnlich wie bei Terror 2000 oder Devil’s Whorehouse, wo sich ja auch Musiker aus mehr oder weniger bekannten Bands tummeln. Leute von Dissection, Sacramentum und Swordmaster haben sich unter dem Banner DEATHWITCH zusammengeschlossen und haben schon so einiges auf den Markt geschmissen, blieben dabei aber immer ihrem räudigen Bastard aus Black und Thrash Metal treu. "Violence Blasphemy Sodomy" erinnert ganz stark an die 80er Jahre und legen dabei eine so herrliche fuck you-Attitüde an den Tag, das man sie sofort ins Herz schließt. Ich hab’ hier ne CD "for fucking promotional use", wobei die Jungs uns Schreibern aber gleich klarmachen: "we don’t give a fuck what you think". Okok. Und warum bringt ihr euren Kram dann über eine so große Plattenfirma wie Earache raus? Na ja, ist halt ne Einstellung. Kommen wir zur Mucke: wie bereits gesagt ist bei DEATHWITCH thrashiger Black angesagt, ein wenig rumpelig und roh, dabei aber ziemlich gut produziert, so dass vor allem die fetten Gitarrenläufe sofort ins Ohr springen ("Violence Blasphemy" oder "Death Maniac"). Der rauhe, leicht growlige Gesang ist ziemlich gelungen und stellt sich erfreulicherweise auch mal in den Hintergrund, um den wirklich guten Gitarren das Spotlight zu geben. DEATHWITCH hauen ziemlich auf die Kacke und gönnen dem Hörer nur selten eine Verschnaufpause (wenn es so was wie "Lord Of Yomodos" ist, kann ich gut drauf verzichten!), was die Platte aber auch viel zu eintönig macht. Durch die stilistische Selbstlimitierung haben DEATHWITCH einfach zu wenig Mittel, um "Violence Blasphemy Sodomy" länger als 20 Minuten interessant zu halten, danach stellt sich mehr und mehr der "oh, das hatten sie schon mal"-Faktor ein. Bleibt ne nette Platte, von der man ein oder zwei Songs zum Füllen eines Samplers nimmt (ähnlich wie bei Driller Killer), die live sicher rockt (Driller Killer) und bei der man über das transportierte Image als über-15-jähriger schmunzeln kann (nein, nicht wie bei Driller Killer).

Violence Blasphemy Sodomy


Cover - Violence Blasphemy Sodomy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Unseen To Creation

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"Unseen To Creation". Ein etwas hochgegriffener Titel für die neue Scheibe einer Black Metal-Band aus Norwegen. Würden THE LEGION ausgefallenere Musik machen oder wenigstens aufgrund ihrer Herkunft (Usbekistan wär’ doch mal was. Oder Samoa…) einen Exotenbonus haben. Egal, haben sie nicht, spielen sie nicht. THE LEGION zocken ganz einfach Black Metal in seiner puren Form, aber dankenswerter Weise mit vernünftigem Sound, Gitarristen die Abwechslung als wichtig erachten und einem kompetenten Drummer. Der lässt auch ordentlich die Fußmaschine arbeiten und wirft manches Mal Erinnerungen an eine Nähmaschine auf, so schön ratterts hier. THE LEGION haben dazu noch beim Songwriting was auf der Pfanne und bauen auch mal ruhige Parts ein, die der Abwechslung und Atmosphäre verdammt gut tun. "Unseen To Creation” ist ein solides Stück Black Metal, das man sich ruhig mal öfter anhören kann.

Unseen To Creation


Cover - Unseen To Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:23 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Asterius

Band anzeigen
InterviewMoin Andrash! Fangen wir doch einfach mal mit dem neuen Album an. Erzähl’
ein bisschen was über das Cover, das ich strange finde, den Titel und
worum’s geht…


Das Album heißt ja "A Moment Of Singularity", also "ein Moment der
Singularität", wobei sich in dem Albumtitel schon ein wenig unser Ansatz
widerspiegelt, das wir immer zwei Seiten verdeutlichen/zeigen wollen. Wir
wollen unseren eigenen Stil beibehalten und versuchen Sachen
zusammenzubringen, die eigentlich nicht zusammenzupassen, als Beispiel denkt
nur an unsere beiden Sänger. Ohne Tag gibt es keine Nacht, ohne Berg kein
Tal, und so soll Singularität also auch auf zweifach zurückgehen. Ein gutes
Beispiel dafür: Sir-I-us (guit.) hat sich diesen Titel einfallen lassen und
ich habe in meiner Art, ich schaue mir die Sachen immer von der
künstlerischen Seite an (auch musikmäßig) den Titel wörtlich übersetzt und
an einen einzigartigen Moment gedacht, worauf er meinte, dass er das eher
auf die Physik bezogen hätte. So herrscht z.B. im Innern schwarzen Löchern
ein Moment der Singularität, da dort alle physikalischen Gesetze aufgehoben
sind. Das paßt dann wieder zu meiner Interpretation des Albumtitels, da wir
ausdrücken wollen, dass man alle Sachen von zwei Seiten betrachten kann und
alle eben zwei Seiten hat.
Ich dachte bei "A Moment Of Singularity" an solche Momente, in denen dich
ein Geruch oder ein Geräusch an einen weit zurückliegenden Punkt erinnert,
an eine Begebenheit, die sich vor langer Zeit zugetragen hat und an die man
durch ein Geräusch o.ä. wieder erinnert wird, während Sir-I-us an die
physikalischen Gesetze dachte, dass es irgendwo noch Orte gibt, an denen die
physikalischen Gesetze außer Kraft gesetzt sind. Das ist natürlich eine Art
Gedankenspiel…


Denn es war ja bisher noch niemand dort, um die These nachzuprüfen…


Ja genau. Es gibt halt weit mehr, als das was wir tagtäglich mitkriegen und
das wir als aufregend empfinden.


Das ist etwas, dass die Vorstellungskraft fast schon sprengt.


Richtig. Und wenn man mal drüber nachdenkt, kommt dir irgendwann der
Gedanke, dass die irdischen Probleme oder Situationen und Probleme des
Alltags nun gar nicht so großartig sind. Kommen wir nun zum Cover selbst,
zum Stern: der ist eigentlich mehr unser Symbol und wurde von unserem
Homepage-Designer entworfen. Der ist halt auch Grafikdesigner und hat den
Stern gestaltet - ich wollte halt was als Symbol für Asterius, etwas das
auch zum Bandnamen paßt. Dann haben wir uns überlegt, dass wir einen Stern
aufs Cover setzen, aber nicht auf die normale Art, einen Sternenhimmel
darstellend, das wäre uns schon wieder zu einseitig gewesen. Deswegen ist
das ganze Cover auch in Erdfarben, braun und rot, gehalten.


Euer Stern ist achtseitig, wie der Chaos-Stern, den Bolt Thrower ja auch in
ihrem Logo haben. Hat diese Überlegung bei der Wahl des Motivs auch eine
Rolle gespielt?


Das ist ein guter Ansatz von dir, dieser Aspekt ging beinahe unter. Wir
haben da anfangs drüber geredet und das Oktagon ist ja auch ein Symbol für
die Chaostheorie, die zu uns ganz gut paßt *lacht*


Ihr habt euch vier Jahre Zeit gelassen, um eure zweite Platte aufzunehmen.
Wie lange wollt ihr bis zum nächsten warten? Oder seit ihr schon fleißig am
Schreiben?


Wir sind schon am Schreiben und hoffen, dass wir in 18 Monaten spätestens
ein neues Album draußen haben. Das haben wir auch in unserem Vertrag mit dem
Label stehen *lacht*
Die lange Pause hat aber natürlich auch ihre Gründe. Der Hauptgrund war der
große Wechsel, seitdem unser Keyboarder nicht mehr dabei ist. Wir haben uns,
wie man so schön sagt, "in gegenseitigem Einverständnis" getrennt, da es
einfach nicht mehr funktioniert hat. Er wollte die Musik viel einfacher
machen und hatte einfach andere Vorstellungen. Er war halt auch der
Hauptsongwriter, von daher ist uns ein Riesen-Part weggebrochen. Von daher
gab’s nach dem Release der ersten CD ein Loch von fast einem Jahr, da wir
solange gebraucht haben. Wir haben gleichzeitig auch ein Label gesucht und
dabei einen Fehler gemacht: wir haben nach den guten Reviews gedacht, dass
jetzt was großes kommt und uns halt bei Labels wie Century Media (wo auch
Samael sind, eine unser großen Einflüsse) beworben und gehofft, dass wir da
unterkommen, weil wir dachten, da auch soundmäßig hinzupassen. Aber es war
ein Fehler, dass wir so dachten, da große Labels bei einem Newcomer eher
noch ein Album abwarten und zu der Zeit richtig voll gepackt waren.
Durch die Umstrukturierung der Songs vom Keyboard auf die Gitarren sind die
neuen Songs meiner Meinung nach ein bisschen straighter und heftiger. Wir
hatten es aber gleich nachdem unser Keyboarder weg war so festgehalten.


Nachdem ihr dann die Kurve gekriegt hattet, ging’s aber auch straight
weiter, oder?


Ja genau, das lief dann. In der Zwischenzeit hatte sich aber bei einigen von
uns der Musikgeschmack gewandelt, z.B. bei unserem Gitarristen, Sataar. Der
war früher Fan von Sachen wie The Haunted und Soilwork und hat immer mehr
umgeschwenkt auf moderne Sachen, wie Chimera, Shadows Fall, Slipknot, so
Sachen halt. Und da hatte ich am Anfang Angst, dass das nicht funktionieren
kann, da unser symphonischer Aspekt sehr groß ist –ich bin mehr der
Bombast-Metal-Fan, so was wie Arcturus oder Borknagar- und da hatte ich
Angst, dass wir in eine zu neumodische Richtung gehen und der bombastische
Aspekt ein wenig leidet. Aber unser Basser Arctur macht mittlerweile auch
das Keyboard und die ganzen Samples und es hat sich ziemlich schnell
herausgestellt, dass mit den ganzen neumetallischen Ideen und Riffs von
Sataar wieder unser atmosphärischer Sound entsteht. Es ergibt dann alles
zusammen wieder den abgehobenen Sound *lacht*


Eure Musik ist mittlerweile auch weg vom simplen Metal-Song finde ich.


Ja, stimmt. Es ist schon fordernder als die erste Platte…


Ihr hattet vier Jahre Zeit, euch weiter zu entwickeln und habt euch in der
Zeit sicherlich auch technisch weiterentwickelt.


Ja genau. Wir kennen uns natürlich besser, auch durch das viel live spielen.
Man muss auch sagen, dass es sich live positiv ausgewirkt hat, dass wir
Samples dabei haben. Wir haben dann auch umgestellt, der Drummer spielt mit
Klick, und die ganze Zeit kommen die Samples von Harddisk. Da hat dann
mancher befürchtet, dass die ganze Spontaneität verloren geht, aber das hat
dann gut gepasst, da es einfach mehr knallt.


Das finde ich auch ganz gut, dass ihr neben allen symphonischen Sachen auch
Parts habt, wo es richtig ein aufs Mett gibt.


Ja genau. Die Gefahr war nach der ersten CD schon ein bisschen da, dass wir
so eine Keyboard-Black Metal-Band werden. Wir wollten immer von dem reinen
gotischen weg. Auch beim WGT, wo wir ja zweimal gespielt haben, würden wir
jetzt wohl auch nicht mehr reinpassen *lacht*. Ich will ja auch irgendwann
mal als Opener auf dem Wacken landen, und das schaff’ mal als
Misch-Masch-Gothic-Metal-Band.


Na, das sollte mit der neuen Platte doch wohl möglich sein.


Ich hoffe es. Bei solchen Sachen, so Open Airs, da spielen auch nur noch
Verkäufe eine Rolle. Ok, Dark Age haben da schon gespielt, aber da spielt
auch deren räumliche Nähe mit rein, die kommen ja genau wie ihr Label aus
Hamburg.


Da habt ihr ja nun einen Nachteil, weil euer Label aus Italien kommt. Um
ehrlich zu sein, kannte ich das vorher auch gar nicht.


Das ist auch ganz klein. Es ist zwar ein kleines Label, mit dem wir aber
großes Glück gehabt haben. Nachdem sich die anderen, großen Labels, nicht
für uns entscheiden konnten - vielleicht weil wir auch zu anspruchsvoll für
den Markt sind- kam dann eine Nachricht vom Cruz Del Sur-Chef. Der hat
irgendwie eine MP3 von unserer Page gezogen und fand uns ganz klasse. Er hat
damals noch in Argentinien gearbeitet, wollte aber zurückkommen und trotz
der schlechten Marktlage ein eigenes Label starten. Da sind wir halt ein
wenig skeptisch gewesen, aber er hat uns dann überzeugt, dass er ohne einen
Ton vom neuen Album gehört zu haben, die Hälfte der Produktionskosten
überwiesen hat. Er hat das als Vertrauensbeweis gemacht, da geht ja schon
kaum mehr.


Ihr hättet auch ja in Richtung von The Kovenant entwickeln können und dann
hätte er sein Geld nie wieder gesehen hehe. Von eurem Image, das durch eure
Promo-Fotos transportiert wird, seid ihr auch keine klassische Metal-Band
mehr, oder? Von den fünf Leuten, die ich auf den Fotos sehe, sehen
mindestens zwei nicht so aus, als wenn sie die typischen Metaller wären.


Wir haben auch ganz verschiedene Geschmäcker in der Band. Unser Drummer oder
eben Sataar stehen halt sehr auf Nu Metal… ich denke mal, du meinst auch das
Posen in Bandlongsleeves, verschränkte Arme, böse Gucken uns so.


Ja genau, die klassischen Fotos halt.


Und genau das wollten wir halt nicht. Wir sind halt eine Band, in der nicht
so eingefahrene Typen sind. Um noch mal auf die Label-Frage zurück zu
kommen: Nachteile kriegt man halt doch schon zu spüren. So sind wir z.B.
nicht im EMP-Katalog, nur in der Online-Ausgabe von denen (www.emp.de), weil
das Label unbekannt ist und der Markt so zugeschüttet ist und der Einkäufer
das nicht kannte.


Das kann ganz schön schmerzen.


Ja, das ist der wichtigste Mailorder und da geht einiges verloren. Es ist
echt schade, dass wir da nicht drin sind. Aber bei NB sind wir immerhin
dabei.


Was liegt denn bei euch als Nächstes an livetechnisch?


Wir haben gerade mit Pungent Stench gespielt, als Local Opener. Danach
kommen erstmal kleinere Konzerte und dann eine Tour mit Disillusion um
Pfingsten. Dazu vielleicht noch ein großer Headliner. Also beide Bands sind
große Darkane-Fans, vielleicht geht da ja was. Und dann halt die Festivals
im Sommer. Wir hoffen auf Summerbreeze und noch einige andere. In Italien
kommen wir auch wahnsinnig gut an, wir sind da z.b. auf Platz 4 im Rock
Hard-Soundcheck gelandet, da geht dann vielleicht bei den Festivals auch
was. Im deutschen Rock Hard haben wir nur 7 von 10 bekommen, so scheiden wir
die Geister.


Na ja, wenn ihr den Jungs da nicht gefallt….


Kann gut sein, dass sie mit unserem Sound nicht klarkommen oder mit meinem
klaren Gesang.


Dein klarer Gesang hat mich am Anfang aber auch überrascht. Ich hatte
gedacht, dass du nur und hin wieder singst, aber du bist ja quasi der
Hauptsänger.


Ja, auf "A Moment…" bin ich mehr präsent als noch bei der ersten Scheibe.
Das kommt auch daher, dass ich zur Band gestoßen bin, als die erste CD schon
fast fertig war. Von denen konnte halt keiner clean singen. Im Studio selber
hat sich dann rausgestellt, dass wir mit meiner Stimme mehr machen wollen,
mehr als nur den Hintergrundgesang, den wir ursprünglich machen wollten. Und
das hat bei der neuen CD Früchte getragen.


Tja, und hier wurde das Rauschen in der Leitung so stark, dass ich beim
Abhören des Bandes nicht mehr viel verstanden habe…... Aber ich denke, dass
deutlich wurde, was für eine ambitionierte und sympathische Band Asterius
sind. Danke Andrash für das Interview, hat Spaß gemacht!


Review:

Our Journey Through The Woods

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KLABAUTAMNN scheint es schon länger zu geben (ich nix Infozettel) und das Kind zweier Musiker zu sein, die sich für "Our Journey Through The Woods" noch die Hilfe eines Schlagzeugers sicherten, sonst aber alles allein machen. Ob sie auch das putzige Cover selbst gezeichnet haben, weiß ich nicht, witzig ist es auf jeden Fall und mit KLABAUTAMANN haben die Jungs schon mal gute Chancen, im Contest um den Bandnamen des Jahres ganz weit vorne mitzumischen. Wie sieht’s aber nun mit der Musik aus? Nach einem gelungenen Intro (Seltenheit!) hauen die beiden bei "Der Nöck", dem Opener des Albums, so richtig auf die Kacke und uns rohen Black Metal um die Ohren. Darauf war ich nicht wirklich vorbereitet, wer konnte bei Bandnamen und Cover schon auf so was kommen? Die folgenden Tracks machen aber deutlich, dass sich das Duo eindeutig der alten Form des Black Metal verschrieben hat und kompromisslos zu Werke geht. Hier regiert räudiger Gesang (nicht im Sinne von schlecht, sondern von böse), die Gitarren braten und hauen einige coole Black Metal-Riffs raus, während das Drumming leider manchmal ein wenig polterig ist, aber hey, das ist Black Metal! Die Produktion geht auch in Ordnung, da haben KLABAUTAMANN jemand gefunden, der sich damit auskennt und verzichten zum Glück auf evil Klospülungs-Rauschen, sondern haben eine druckvolle, gute Verpackung für ihre Mucke gewählt. Und diese Mucke dürfte Anhängern des Black Metal ziemlich gefallen, lasst euch nur nicht vom Bandnamen abschrecken!

Our Journey Through The Woods


Cover - Our Journey Through The Woods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Firestorm

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Man könnte wohl und müsste sich auch fast an der Schlacht der großen Namen beteiligen, die um TVANGESTE im Gange ist. Da wäre der Gesang, der fatal an den kleinen englischen Vampir Dani heranreicht, auch wenn sich Mirons Gesang nicht durchweg so krächzend anhört wie der der Berufskrähe Dani. Zu steril dagegen die Drums, hier verlieren sie definitiv Punkte. Es muss keinesfalls Metallicas Supertrashsound sein, aber irgendetwas dazwischen wäre der Musik durchaus zuträglich, tackerte Doublebass alleine rockt nicht mehr. Hier sind ihnen die großen Symphonic bis Pop Black Metaller Jahre voraus und über die Kinderkrankheiten hinweg. Sehr positiv dagegen wieder die Violinen, grade wenn sie über den Status des Keyboardersatzes hinauskommen und ihnen solistischer Freiraum gegönnt wird. Und dann wieder die zerstörerische Kraft des Keyboards: Als Lückenfüller für mangelnde Ideen der restlichen Band missbraucht und viel zu kitschig. Wem gigantischer Bombast gefällt, wird die Streicher und einige Arrangements zu würdigen wissen. Was die Mischung dessen mit Metal und Keyboard angeht, sind sie aber doch nur Mittelmaß.

Firestorm


Cover - Firestorm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Moment Of Singularity

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"As Descendants Of Stars...” hieß der Vorgänger zum aktuellen Album - und war richtig geil. ASTERIUS hatten damals mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam gemacht und einem Großteil der Black Metal-Szene gezeigt, wie weit sich die Grenzen des Genres strecken lassen. Aber irgendwie kam danach nicht mehr viel von den Jungs. Ok, sie waren live einigermaßen aktiv, haben u.a. beim legendären 2000er Wave-Gotik-Treffen gespielt (ihr wisst schon, das Festival, das pleite mache, wo keine Ordner mehr waren, Bands ohne Gage spielten, man Stühle klauen konnten und eigentlich nur Anarchie herrschte) und waren letztes Jahr mit Disillusion auf Tour. Aber ein Lebenszeichen in Form eines Tonträgers haben ASTERIUS nicht mehr veröffentlicht. Da war ich natürlich umso erfreuter, als mir zu Ohren kam, dass die Jungs gerade fleißig am Aufnehmen sind… Einige Monate später hab ich nun endlich das neue Werk der Band im Player rotieren und das Warten hat sich gelohnt! ASTERIUS haben sich musikalisch weiterentwickelt und ein mit "A Moment Of Singularity” ein reifes, kreatives, innovatives Metal-Album eingespielt. Sie haben ihre Trademarks behalten, von denen vor allem der zweistimmige Gesang raussticht, wobei ASTERIUS wirklich zwei Sänger haben und nicht einfach zwei Typen ins Mikro grunzen. Während der eine, Sirius, die klassischen Growls und Black Metal-Attacken reitet, ist sein Counterpart Andrash für die cleanen Vocals zuständig, welchen auf der Platte einen sehr großen Spielraum eingeräumt bekommen, hört euch nur mal "Another Me" (mit Fear Factory-Gitarren, geil!) oder den Opener an und ihr wisst, was ich meine. Da klingt der gute Mann sogar nach good old Bruce Dickinson! Doch trotz eines cleanen Sängers ist "A Moment Of Singularity” weder untrue noch verweichlicht, im Gegenteil, die Band steckt härtemäßig so einige andere in locker in die Tasche, wofür vor allem die Rhythmusfraktion verantwortlich zeichnet, die eine massive Wand aufbaut. Die Black Metal-Roots der Band kommen aber immer wieder durch, so mancher Part klingt richtig fies-böse old-schoolig, freilich in besserer Produktion als bei der durchschnittlichen Norwegerband. Wer beim Fragen nach Aufgeschlossenheit ganz laut "hier" ruft, sollte sich "A Moment Of Singularity” ruhig mal zu Gemüte führen, sich aber besser darauf einstellen, dass man die Platte ewig hören kann und immer neue Spielereien entdeckt. Soilwork, und damit kommen wir zum Schluss, spukt mir schon die ganze Zeit, die ich an diesen Zeilen sitze, im Hinterkopf rum. Soilwork klingen ähnlich, wenn auch mit viel weniger Black Metal in ihrer Musik (wenn überhaupt). ASTERIUS haben sich die letzten Scheiben der Schweden wohl auch öfter angehört. Also Jungs und Mädels, gebt einer der außergewöhnlichsten deutschen Bands eine Chance! (Bei der selbst der Remix eines Tracks ganz cool klingt...)

A Moment Of Singularity


Cover - A Moment Of Singularity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blot

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Es gab mal eine Zeit, als die Norweger EINHERJER durch Met besäuselt lustige Sauflieder lallten. So auf "Odin Owns Ye All" von 1998. Seitdem ist viel Wasser die Fjorde herab geflossen, und die Songs sind komplexer geworden: das hier Met trunken tight nachzuspielen müsste eine Kunst sein. "Blot" ist das erste Album, bei dem Gitarrist Frode Glesnes auch den Gesang übernimmt, lange hat kein Sänger mehr so böse aus meinen Boxen gebellt. EINHERJER fusionieren ein ums andere Mal Black- mit Viking Metal, setzen also dem Black Metal die Hörner auf. Die Themen sind natürlich immer noch Mythen und Schwertträger, norwegische Riten - und vielleicht ist es ganz gut, dass man bei Songs, die "Blut" heißen und sich um nordische Sagen ranken die Texte nicht versteht. Ausgerechnet von "Ironbound", dem wirklich fiesesten und grollendsten Track auf "Blot" gibt es ein Video. Weitere Anspieltipps: "Dead Nights Rite" ist für EINHERJERs Verhältnisse schon fast eine Ballade, ein episches Stück Metal in Slow Motion mit triumphierenden Höhepunkten. Ein kreischendes "Hilfe, die Achtziger"-Riff leitet "Hammar Haus" ein, das über volle acht Minuten sämtliche Register zieht. Und mit "Wolf Age" haben auch die Mittelalter-Rollenspieler ihre Polka. Mit "Blot" übernehmen EINHERJER im Handstreich den verwaisten Wikinger-Metal-Thron.

Blot


Cover - Blot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Masquerade

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"The Art Of Dreaming" - das war mal ein geiles, innovatives, abgefahrenes Black Metal-Album. Hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, bleibt aber weiterhin verdammt geil. Letztens hab ich dann die neue CD von Golden Dawn bekommen (ich dachte, die gäb’s gar nicht mehr) und war entsprechend gespannt, was sich bei den Ösis in der Zwischenzeit getan hat. War ja möglich, dass sie back to the roots gehen oder einen Trip wie The Kovenant fahren. Nach einigen Durchläufen kann ich alle beruhigen, Golden Dawn machen sind weder das eine noch das andere, sondern bleiben eine innovative Band, die Grenzen sprengt und sich nicht um Konventionen kümmert. Auf "Masquerade" regiert die Abwechslung, da vermischen sich Black Metal, Heavy Metal, Folk, leichte Industrial-Einflüsse und sogar ein wenig Klassik zu einer eigenständigen Mixtur. Golden Dawn klingen auf "Masquerade" ein wenig wie Arcturus oder nach "Nexus Polaris", ohne (noch?) deren Genialität zu erreichen. "Masquerade" ist ein brutales Album geworden, trotz cleanem Gesang, Akustikparts oder elektronischer Spielereien, dafür sorgt allein das ziemlich ballernde Schlagzeug und die oft sehr old schoolig klingende Gitarrenfront, wie am Besten im Titelsong zu hören ist. Golden Dawn haben aber vor allem einen verdammt guten Sänger, der einen Großteil der Zeit clean singt, und dabei Vergleiche mit Borknagar oder Vintersorg nicht scheuen braucht, aber auch wunderbar keifen kann und dann richtig fiesböse klingt. Neun der zehn Songs sind ziemlich gute Black Metal-Songs geworden, die bei jedem Durchgang neue Details entdecken lassen und trotz aller Verspieltheit und Kokettierung mit anderen Genres ohne Ende brutal sind, aber ein Song ist einfach nur Scheiße und paßt nicht. "Angel" heißt das gute Stück und bildet den Abschluß der Platte. Eine Sängerin trällert zu irgendwelchen elektronischen Hintergrundgeräuschen und leichten Metal-Ansätzen. Supi. Ganz toll. Konnte ich nun ungefähr soviel abgewinnen wie einem usbekischem Liebesfilm in Originalfassung - gar nix. Für die ersten neun Songs gilt aber meine Kaufempfehlung für scheuklappenfreie Metaller.

Masquerade


Cover - Masquerade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heidenzorn

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Heulende Hunde, klappernde Hufe - ein Intro leitet das zweite CREATURE-Demo "Heidenzorn" ein. Das CREATURE übrigens als "Konzeptdemo in Erinnerung ihrer Ahnen" bezeichnen. Dann sagen sie noch, dass der Sound besser geworden sei - und sie haben Recht. Angesichts der scheinbar sehr bodenständigen Aufnahmetechnik (die Rede ist da von einem Acht-Track-Digital-Recorder im Proberaum) kann man sich die Demonstrations-Scheibe tatsächlich zu Gemüte führen. Vorausgesetzt: Man mag Black Metal, man stört sich nicht an einem erkennbaren Impaled-Nazarene-Cover ("Blood Is Thicker Than Water"), an - äh - sagen wir mal "merkwürdigen" Titel wie "Nordblut", deutschen Texten, Blasinstrumenten und einem immer noch fürchterlichen Drum-Sound. Manche Songideen, wie eben das sich langsame steigernde "Nordblut" haben tatsächlich Charme. Tempomäßig decken die Schwaben die gesamte Palette ab, gern ganz dolle hoppel-rasend, gut auch aber mal schleppend-düster. Nun denn, es gibt sicherlich hoffnungsvollere Underground-Bands, Idealismus scheinen sie aber zu haben. Was CREATURE mit anderen Strömungen mit "mus" am Ende am Hut haben, weiß ich nicht, weil die Texte nicht beiliegen. Aber irgendwie bin ich immer schon auf der Hut, wenn ich was von "Heimseite" lese … Immerhin haben sie das "germany" aus dem Link genommen und durch ein "666" ersetzt. Nun gut, überzeugt euch selbst, möglich ist das für nen Sechser: Marco Praher, Waldstraße 18, 73614 Schorndorf-Weiler, creature00@gmx.de , www.creature666.de .

Heidenzorn


Cover - Heidenzorn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 41:49 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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