Interview:

Dark Funeral

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InterviewHi, Matte!



Hi! Oh, ich bin es gar nicht so gewöhnt, Interviews zu geben, aber nun hat man mir auch ein paar gegeben, weil wir im Moment so viele haben. Darum ist das etwas neu für mich…



Zuerst einmal interessiert mich, warum es vier Jahre gedauert hat, bis Ihr einen Nachfolger Eures "Diabolis Interium" - Albums fertig hattet.



Wir hatten Ärger mit unserer alten Plattenfirma, die uns auch nach "Diabolis Interium" vor die Tür gesetzt hat. Wir haben uns aber Anwälte genommen, die die Angelegenheit jetzt für uns regeln. Das war auch der Grund, warum wir das Livealbum veröffentlicht haben, denn wir wollten ein Lebenszeichen von uns geben. Wenn wir in dieser Zeit jedoch ein neues Studioalbum veröffentlicht hätten, dann hätte es womöglich Ärger gegeben. Wir hatten einfach eine Plattenfirma, mit der wir nicht arbeiten konnten. Unser Bassist Richard Daemon war sogar so angepisst, dass er ausgestiegen ist. Das ist der ganze Grund; es gab zu viele Probleme. Als uns die Anwälte dann aber aus dem Vertrag herausgeholt hatten, konnten wir endlich ein neues Album schreiben. Und jetzt sind wir wieder da!



Hinzu kommt aber, dass DARK FUNERAL nicht gerade die veröffentlichungsfreudigste Band sind. Ihr kommt in zehn Jahren auf gerade einmal drei Studioalben und ein paar EPs. Viele andere Bands haben in einem solchen Zeitraum viel mehr Releases.



Ja, ich weiß, aber wenn man ein Album veröffentlicht, dann ist es wichtig, dass man auch Qualität abliefert. Wenn man jedes Jahr ein neues Album abliefern würde, dann würde man irgendwann Selbstmord begehen. Vielleicht sind vier Jahre wirklich zu lang, aber jedes zweite Jahr wäre schon ok, denke ich.



Na gut, aber wenn das Album absolut überzeugt, dann haben die Fans wohl auch mit vier Jahren kein Problem.



Wir werden sehen, wann das nächste herauskommt, hahaha!



2010 oder so?!



Hahaha! Nee, ich denke, es wird nicht wieder vier Jahre dauern, denn im Moment schaut es so aus, als klappe es mit Regain Records.



Du hast es schon angedeutet… Ihr habt mit Richard Daemon ein Bandmitglied verloren…



Er lebt zurzeit in Amerika. Er war auch nur der Session - Bassist von DARK FUNERAL, weil er in den USA eine Familie hat. Er hat dort auch genug zu tun, so dass ich nicht weiß, in wie fern er noch einmal mit der Band arbeiten wird. Für das neue Album konnten wir aber Gustaf Hielm von MESHUGGAH gewinnen. Er hat dort Bass auf deren "Nothing" - Album gespielt.



Er ist aber kein festes Mitglied von DARK FUNERAL, oder?



Nein, er hat nur im Studio mit uns gearbeitet. Wir wollten einen wirklich guten Bassisten für "Attera Totus Sanctus" haben. Man kann ihn sehr gut in dem Song "Atrum Regina" hören, dem soften Stück. Der Bass ist dort echt stark…



Der "softe" Song, hahaha!



Ja, der softe Song, unsere Ballade, hahaha! Wenn ich das sage, dann weiß sofort jeder, welches Stück gemeint ist. Gustaf macht echt einen sehr guten Job. Als Richard uns verlassen hatte, wollten wir nicht, dass Chaq Mol oder Lord Ahriman versuchen, den Bass übernehmen und Magus Caligula hasst es, Bass zu spielen. Wir hatten auch die Idee, Alex Webster von CANNIBAL CORPSE zu fragen, aber er lebt so weit weg von hier und außerdem ist seine Band viel auf Tour. Unser Produzent Daniel Bergstrand schlug dann vor, Gustaf anzurufen und ihn zu fragen, weil er in Stockholm wohnt. Er stand auch sofort zur Verfügung und ich bin immer noch dankbar für diese Idee, denn er hat eine hervorragende Arbeit auf unserem neuen Album abgeliefert. Ich denke, es ist das erste Mal, dass DARK FUNERAL einen Bass haben, der mit den Drums spielt, wenn Du verstehst, was ich meine. Es sind keine einfachen Noten und so etwas, sondern echte Bassarbeit hinter der Musik.



Um nochmal auf den "langsamen" Song zurückzukommen: Ihr hattet auf Eurem letzten Album "Diabolis Interium" auch solch ein Stück, nämlich "Goddess Of Sodomy". Ist es jetzt schon Tradition bei DARK FUNERAL, einen "langsamen" Song auf dem Album zu haben?



Nein, das kann man nicht sagen. Als wir mit dem Schreiben des Albums angefangen hatten, sollte es gar nicht so schnell werden wie "Diabolis Interium", aber als wir dann fertig waren, stellten wir fest, dass es nicht klang wie DARK FUNERAL. Das waren nicht wir! Am Ende ist dieses Album sehr viel extremer als sein Vorgänger, haha! Wenn die Leute nur das Stück "Atrum Regina" hören, dann sagen sie, dass DARK FUNERAL sehr langsam geworden seien, blablabla… aber wenn sie den Rest gehört haben, merken sie, dass das Material viel mehr Arsch tritt als die Sachen auf dem Vorgänger. Dieses Album ist viel härter, aber dennoch kein "Ausverkauf", wenn Du verstehst, was ich meine. Die Produktion ist besser und auch der Gesang haut mehr rein.



Ich wollte Dich schon fragen, ob Ihr irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde brechen wollt.



Nein, nein, das denken die Leute immer! Nimm zum Beispiel mal den Song "Angel Flesh Impaled", es ist der schnellste Song auf dem Album. Die Idee, ihn mit 280 BPM zu spielen, stammte von einem der Produktionsassistenten. Ich fragte nur: "Wie bitte???" und er sagte: "Ja, wir können es doch mal versuchen!". Der Opener "King Antichrist" ist schon eine sehr schnelle Nummer, aber "Angel Flesh Impaled" ist noch schneller und es passiert die ganze Zeit etwas in dem Stück.



Meiner Meinung nach gehen aber alle Songs gut ab, das ist ganz urtypischer Black Metal, von "Atrum Regina" einmal abgesehen.



Aber jede Nummer hat ihre Reize. Wir haben auch versucht, mehr Breaks und Abwechselung einzubauen. Es sollte nicht klingen wie die alten DARK FUNERAL, mit ausschließlich Blast Speed und einigen, sehr wenigen Breaks. Dieses Mal haben wir Einiges mehr gemacht!



Ihr habt in der Vergangenheit sehr erfolgreich mit Peter Tägtgren als Produzent zusammengearbeitet. Warum habt Ihr Euch dieses Mal für Daniel Bergstrand entschieden?



Ich denke, es war einfach mal an der Zeit für einen Wechsel, denn wir haben mit Peter schon die Vorgängeralben aufgenommen. Wir hatten sogar mit ihm gesprochen, aber als die Zeit näher rückte, und wir die Studiotermine festlegen wollten, war er gerade mit seiner Band PAIN unterwegs. Und wir mussten das Album endlich fertig bekommen. Daraufhin verständigten wir uns mit Daniel und er war sofort mit von der Partie, da er zuvor noch nie ein Black Metal - Album aufgenommen hatte. Zwar hatte er in diesem Bereich schon Erfahrungen als Mixer gesammelt, zum Beispiel mit BEHEMOTH, aber unser Album war seine erste vollständige Black Metal - Produktion. Er hat diese Aufgabe aber hervorragend gemeistert und uns viele neue Möglichkeiten eröffnet. Immer wieder kamen Ideen von ihm: "Versucht mal dieses oder jenes…!" und wir haben viele neue Facetten an uns entdeckt, an die wir vorher gar nicht gedacht hatten. Der Anfang von "Atrum Regina" etwa klang für mich anfangs wie Power Metal - Zeug, aber am Ende hat es sich als genial herausgestellt.



Wie schwierig ist es für Euch, all diese Stücke live umzusetzen?



Nachdem wir das Album gemastert hatten, saßen wir alle im Schneideraum zusammen und ich sagte zu den anderen: "Fuck, was habe ich da getan???". Ich freue mich nicht unbedingt darauf, das Material live zu spielen, aber das war bei "Diabolis Interium" die gleiche Situation. Irgendwann mussten wir proben und auf Tour gehen und das war schon nicht leicht. Es sollte aber funktionieren, weil ich das ja auch schon im Studio geschafft habe, denke ich.



Du stehst auch bei ein paar Leuten in der Kritik, auf der Bühne mit getriggerter Doublebase oder modifizierter Snare zu "mogeln". Es gab auch ein paar solcher Stimmen nach dem Livealbum. Wie schaffst Du es denn, eine ganze Stunde lang diese Geschwindigkeiten zu fahren???



Ich habe das einfach hinbekommen, hahaha! Die Snare, die ich benutzt habe, war ganz normal. Erst für das neue Album habe ich eine neue benutzt, die man auch hören kann. Natürlich ist es schwer, so lange so schnell zu spielen. Ich erinnere mich an eine Show in Italien, wo nach einem lokalen Support zuerst DEFLESHED und dann DARK FUNERAL auf die Bühne gingen. Das war eine heiße Nacht für mich, haha! Ich musste über zwei Stunden lang Blastspeed fahren und war beim letzten Gig wirklich schon ein wenig müde. Aber wenn man das will, dann schafft man das auch!



Aber wie übst Du das oder bereitest Dich darauf vor?



Ich übe nie!!!



Wie bitte???



Hahaha! Nee, das habe ich auch schon einem anderen Redakteur erzählt, der mich danach gefragt hat. Das stimmt wirklich, denn ich habe jetzt eine Familie und nicht so viel Zeit zum Üben. Ich habe meine Drums jetzt schon seit zwei Wochen nicht mehr angefasst! Nach der letzten Show mit DEFLESHED habe ich nichts mehr getan. Ich denke auch, es ist gefährlich, zu viel zu spielen und zu üben, weil man beim Spielen Spaß haben sollte und man ihn durch Überarbeitung schnell verlieren kann. Ich kann mich an das "Party.San" - Festival im letzten Sommer erinnern, wo ich zuvor so viel gespielt hatte, dass ich einfach nur noch gelangweilt war. Das konnte man dann auch hören! Da möchte ich einfach nur noch nach Hause und nichts mehr tun. Ich brauche diese Auszeiten einfach zum Krafttanken! Das ist für mich die beste Art zu arbeiten. Neben DARK FUNERAL und DEFLESHED spiele ich auch noch bei einer schwedischen Hardcore - Band namens RAISED FIST. Das ist schon eine kleine Umstellung, gerade in Bezug auf das Publikum. Dort spiele ich aber nicht so schnell.



Wenn man sich die Aufnahme auf Südamerika ("De Profundis Clamavi Ad Te Domine" - Anm. d. Verf.) anhört, dann ist man überrascht, dass eine Black Metal - Band empfangen wird wie sonst nur IRON MAIDEN oder so. Hat Euch das nicht auch überrascht?



Als wir dort hinflogen, dachten wir, wir spielen einfach und das sei es dann gewesen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt auch diese großen Probleme mit dem alten Label und waren erfreut, überhaupt dort unten auftreten zu dürfen. "Cool, wie spielen in Südamerika, vielleicht kommen ja 500 Leute!", dachten wir uns. Dann kamen wir zu den Shows und...... meine Fresse! Wir dachten, wir seien die Backstreet Boys oder so, hahaha! Das war ein ganz neues Gefühl und es war sehr schön, vor diesen Leuten zu spielen. Das nächste Mal, wenn wir dort hinkommen, wird es auch eine größere Show geben, mit Pyros, etc.. Der Promoter hatte auch keine Ahnung, was uns da erwarten würde. Der dachte zwar, wir seien eine große Band, aber auch er dachte nicht, wie groß wir dort wirklich sein würden!



Ward Ihr nicht nervös, als Ihr da auf der Bühne standet?



Weniger nervös, als mehr geschockt. Die Fans sangen unsere Song mit und es kam uns sehr unwirklich vor. Es gehört aber meinen schönsten Erinnerungen!



Es ist nur so, dass die Black Metal - Szene sehr viele Anhänger hat, die meinen, dass eine gute Scheibe wie ein schlecht produziertes Demo klingen muss und sich alles im Underground abspielen soll. Und dort steht eines der größten Zugpferde der Szene vor abertausenden von Leuten. Das ist schon irgendwo kurios.



Das ist das, was man bekommt, wenn man viel tourt. Zu Hause denken die Leute, dass eine erfolgreiche Band nur von ihrem Label gepusht wird. Aber wenn man viel tourt, und DARK FUNERAL touren sehr viel, dann bekommt man nach und nach einen großen Namen. Das ist alles! Es ist das Selbe wie bei DIMMU BORGIR. Die sind auch sehr viel unterwegs und absolut groß. Ok, die haben auch Keyboards… aber man wird für das Touren schon entlohnt, denke ich.



Ich meinte damit, dass es sicher viele Black Metaller gibt, die Euch aufgrund Eures Erfolges für Verräter an der Szene halten, etc. Du weißt, was ich meine!



"Ihr seid nicht true!", "Ihr seid untrue!", das ganze Blablabla, ich weiß, haha! Das haben wir uns auch die ganze Zeit anhören müssen, aber DARK FUNERAL sind keine Band, die ein Album mit einem schlechten Sound veröffentlichen kann. Wir stehen für Qualität. Wenn wir ein Album herausbringen, dann soll es wirklich gut sein. "True" ist demnach, zu Hause in seinem Homestudio zu sitzen, Sachen aufzunehmen und niemals zu veröffentlichen. Sehr "true"! Niemand hört die Sachen, man spielt für sich selbst und keiner weiß davon. Das ist "true"! Das ist zwar nicht kommerziell, aber sehr doof! Wir werden auch gefragt, warum es Girlie - Shirts von DARK FUNERAL gibt. Ok, das ist echt nicht "true"!



In wie fern fühlt Ihr Euch denn überhaupt der Black Metal - Szene zugehörig? Die meisten Vorreiter dieser Musik kommen ja aus Norwegen und nun stammt eine der führenden Bands aus Schweden.



Haha! Das ist in der Tat etwas verdreht. Die alten Bands stammen aus Norwegen, aber davon existieren auch schon viele nicht mehr, wie zum Beispiel IMMORTAL. Es gibt nur noch DIMMU BORGIR, DARKTHRONE, SATYRICON,… aber ist das wirklich Black Metal? Ich weiß das gar nicht so genau… jedenfalls werfen viele Bands das Handtuch. Wir werden uns aber niemals auflösen, hahaha!



Noch eine Frage zum Schluss: habt Ihr bei so hohen Temperaturen wie in Südamerika nie Probleme, dass Euch das Corpsepaint verläuft?



Nee! Nicht, dass ich wüsste! Ich habe ein gutes Make - Up, aber es ist für die anderen Jungs schon härter, weil sie sich mehr bewegen und die ganze Zeit headbangen. Da ist es schon schwieriger. Die heißesten Gigs überhaupt hatten wir in Kolumbien, aber das Corpsepaint hält, hahaha!




Review:

Hellfire

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Black Metal, also so richtiger, der ist ja kompromisslos. Und ohne Innovation. Und schlecht produziert. Die ersten beiden Fakten stimmen, letzteres nicht. Die Pestler aus Norwegen holen den Knüppel aus dem Sack und packen ihn eigentlich nie wieder ein, obwohl Songs wie "Nathicana" echte Breaks und schwermütige Parts haben - jaaa, und sogar Melodie. An sich aber regiert Satan mit Geschwindigkeit, vor allem in Bezug auf das frostige Drumming denkt die geneigte Schwarzwurzel eher an ein die gute alte M40 als an Musik zwo drei. Ach: Aber dafür haben die Herrschaften am Ende das Titelstück sehr archaisch-atmosphärisch aufgebaut, der Soundtrack zum Jahr der Pest, wie zufälllig sogar 13:49 Minuten lang… Das beste an dieser Scheibe: Siemachen zwar mächtig einen auf alte Schule, liefern dabei aber auch jede Menge Qualität ab, Qualität, die einen gehetzten Wutklumpen hat entstehen lassen, der sich eindeutig von den Pomp-Posern der Unterwelt absetzt, aber auch nicht zu sehr gekünstelt den Spirit der vergangenen Zeit ausatmet. Wer Darkthrone und Co. mag, bei wem Kompromisse spätestens bei Immortal aufhören, der sollte sich ein weiteres Stück Norwegen ins Haus holen. Auf das bei ihm das Höllenfeuer brenne. Aber richtig.

Hellfire


Cover - Hellfire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 52:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stormblast 2005

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Hin und wieder kommen Bands auf die Idee, eine Handvoll Klassiker neu zu vertonen (also komplett neu einzuspielen), weil sie zeigen möchten, wie die alten Aufnahmen in der Moderne klingen. So geschehen bei etwa SAXON, GAMMA RAY oder EXCITER. Mit DIMMU BORGIR wagt sich nun auch eine Black Metal - Formation an die Recyclinganlage und beschränkt sich dabei nicht nur auf ein paar Songs, sondern nimmt sich gleich ein ganzes Album vor! Die Frage, ob dieser große Schritt sinnvoll ist, will ich mal ganz auf die Fans abwälzen, denn hier werden sich definitiv die Geister scheiden. Objektiv hat das Album durch die Neuvertonung natürlich zugelegt, denn die Songs dröhnen jetzt fetter, heavier und intensiver aus der Anlage und das damals (1996) noch recht kitschige Keyboard - Geklimpere ist einer fetten Bombast - Breitsoundwand gewichen, ganz im Stil der "neuen" DIMMU BORGIR. Mit "Sorgens Kammer - Del II" und "Abmaktslave" hat man sogar zwei unveröffentlichte Stücke dazugepackt, von denen mir aber leider nur ersteres vorliegt. Dieses allerdings überzeugt als aggressiver Midtempo - Stampfer mit cooler Doublebase - Befeuerung. Für Soundfetischisten ist "Stormblast 2005" ohne Frage ein Gewinn, aber alle anderen sollten sich überlegen, ob sie diese Wiederverwertung mitmachen möchten oder prinzipiell zum Original greifen. Eines muss ich aber noch loswerden: auch, wenn das Album in vielen Kreisen Kultstatus genießt, sind für mich alle späteren Alben seit "Enthrone Darkness Triumphant" (immer noch DER Klassiker!) stärker. Auch eine Band wie DIMMU BORGIR ist im Laufe der Jahre nicht nur soundtechnisch, sondern auch als Songwriter gereift. Damit wird "Stormblast 2005", trotz aller objektiven Qualitäten, ein zwiespältiger Release bleiben.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass das Album inklusive einer Bonus - DVD mit dem kompletten Gig vom "Ozzfest" 2004 ausgeliefert wird. Sehr cool!

Stormblast 2005


Cover - Stormblast 2005 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Vineta Part I

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Sonderlich bekannt sind SEMEN DATURA noch nicht unbedingt, obwohl die Band bereits seit 1997 existiert und auch ein paar Veröffentlichungen vorweisen kann, darunter ein Debüt - Album mit Andy Classen - Produktion. Das deutsche Quintett mischt melodischen Black Metal mit traditionellen Elementen und sortiert sich damit etwa in der großen Schnittmenge aus DIMMU BORGIR, NAGLFAR oder CRYPTIC WINTERMOON ein. Dabei sind SEMEN DATURA weder so Soundtrack - artig bombastisch wie die einen, noch so dynamisch - aggressiv wie die anderen. Alles wirkt ein Bissel gemäßigt und geht daher auch nur schwer ins Blut, obwohl "Vineta Part I" keine schlechte Angelegenheit geworden ist. Auch nach mehreren Durchläufen wirkt das Material zwar fett, erstklassig gespielt und durchdacht, aber auch leicht farblos. Einen echten Überhit, Ohrwurm oder mitreißenden Knaller konnte ich jedenfalls nicht entdecken. Am Nächsten kommt dem noch "Palace Of Pain" mit seinem an "Der Mussolini" erinnernden Anfang, den superben Breaks und dem vokalen Overkill von Gitarrist und Sänger Conrath von Auerswald. Freunden melodischen Schwarzmetalls sei "Vineta Part I" zum Hineinhören empfohlen, denn ein echter Fehlkauf ist das Album nicht, nur eben über die gesamte Spielzeit kein Oberhammer.

Vineta Part I


Cover - Vineta Part I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hammer Of Darkness

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Roh und kultig, so sind sie, die Veröffentlichungen von From Beyond. AMMIT reihen sich da problemlos ein - schnell gespielter, zimelich roher Black/ Thrash, wie ihn Ende der 80er viele Bands zockten. Aber die Zeit ist nunmal nicht stehen geblieben und so sind AMMIT heute reichlich anarchronistisch. Und irgendwie cool. Wenn die Chilenen einfach so vor sich hinrumpeln und der Sänger förmlich ins Mikro kotzt ("Fast As A Shark" - ist glaube ich sogar das Cover), entbehrt das nicht einem gewissen Charme. Schlechte Riffs haben sie zuhauf und wenn man den Bass mal richtig hört, kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen ("Dogs Of Hell"). Das ist scheiße oder Kult, ganz nach persönlichem Geschmack, Tageszeit und Alkoholpegel. Ideal zum Metalcore-Kids vergaulen und bei der Wahl zum truesten true old school Metalhead Bottrops ganz gross dazustehen.

Hammer Of Darkness


Cover - Hammer Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Instinct

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Norwegen, Black Metal. Puuh. Die Herrschaften aus Trondheim haben dieses Album schon 2004 fertig gehabt, hätte aber durchaus noch früher sein können. Denn neu ist hier wenig. Sie mischen den rohen Stoff a la DF oder alten DB mit symphonischeren/hymnischeren Klängen. Das ist weder außergewöhnlich, noch besonders gut gelungen. Dabei sind CELEBRATUM, die 1999 ihre erste Veröffentlichung raushauten nicht wirklich schlecht, immer wieder gibt es Parts, die aufhorchen lassen. Aber letztlich hat jeder Song auch Teile, die weder inspiriert noch sonstwas klingen und nerven - die ganze Scheibe wirkt somit zusammengeflickschustert. Schade, dabei sind Songs wie "Mirror Of Suffocation" nicht wirklich schlecht, nur eben fesselt auch dieser nicht über seine gesamte Spielzeit - die letzten zwei Minuten gehen einem sogar gewaltig auf den Puffer. Es scheint, als könne sich die Band nicht auf eine Marschrichtung einigen und setzt sich so zwischen viele Stühle. Und dafür sind ihre Ärsche eben noch nicht fett genug. Vielleicht ist es kein Wunder, dass CELEBRATUM bis in die Slowakei wandern mussten, um diese Scheibe zu Label-Ehren zu bringen?

Instinct


Cover - Instinct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:29 ()
Label:
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Red For Fire: An Icelandic Odyssey Part One

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Ihr wolltet schon immer mal nach Island, schön Geysire gucken? Dann lest weiter: Nachdem Cornelius bei Sturmgeist ein wenig seine humoristische Ader ausgelebt hat; kehrt er jetzt mit der neuen SOLEFALD zum Ernst des Lebens zurück. Mit Lazare als bewährtem Partner und einer Heerschar mehr oder weniger prominenter Kollegen (Aggir Frost Peterson: Vocals; Sareeta : Violine;; Live Julianne Kostøl : Cello; Kjetil Selvik: Saxophone; Sareeta : Violine, Jörmundur Ingi: Lesung, Asatru-Priester - Garm ist erst auf der nächsten Scheibe zu hören) geht der Norweger auf den ersten Teil seiner Odysee durch den kleinen skandinavischen Inselstaat. Anhand der Instrumente der Gäste erkennt der geneigte Hörer, dass es sich bei dieser Scheibe keinesfalls um konventionellen Metal handelt. Wie nicht anders zu erwarten, nehmen SOLEFALD ,mit auf eine Reise durch avantgardistische Sphären anspruchsvoller Tonkunst. Da bildet ein Saxophon die Grundlage für fast jazzige Parts, weibliche und männliche Stimmen wechseln sich ab, klassische, folkloristische und akustische Parts sind genauso zu hören wie (art-)rockige Parts - nicht zu vergessen echt harte Abschnitte in eher traditionellem (Black/Extrem-)Fahrwasser. Bei letzterem ist SOLEFALD gar nicht so weit vom Sturmgeist entfernt - nicht nur wegen der charismatischen Cornelius-Stimme. So transportiert SOLEFALD unendlich viele Facetten der musiklaischen Empfindsamkeit von Trauer über Melancholie und Lebensfreude bis hin zur Aggressivität und Frustration. Und symbolisiert so die Vielfalt des kleinen, unglaublichen interessanten Inselstaats Island (ihr wißt schon das Wikinger-Inselchen inmitten brausender See mit dampfenden Vulkanen und so).. Wem eine Reise zum dampfenden Eiland zu teuer ist, der höre einfach SOLEFALD. Kleiner Ausflugstipp: Die überlange Lesung am Ende kommt vielen Reisegruppen-Mitgliedern vielleicht ein wenig überlang vor - kein soo toller Abschluss: Die Freude auf den zweiten Teil dieses Ausflugs ist dennoch riesengroß. Und SOLEFALD mächtig gewaltig.

Red For Fire: An Icelandic Odyssey Part One


Cover - Red For Fire: An Icelandic Odyssey Part One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Attera Totus Sanctus

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Mit ihrem 2001er Hammer "Diabolis Interium" und der saugeilen Live - Abrissbirne "De Profundis Clamavi Ad Te Domine" haben DARK FUNERAL in den letzten Jahren ordentlich vorgelegt, wobei die Schweden garantiert nicht zu den Veröffentlichungsfreudigsten zählen. Mittlerweile nur noch als Quartett unterwegs, mussten sich die Jungs mit Gustaf Hielm (MESHUGGAH) verstärken, der auf "Attera Totus Sanctus" den ausgestiegenen Bassisten Richard Daemon (zumindest im Studio) ersetzt. Dem Sound hat es aber nicht geschadet, im Gegenteil, und auch der Wechsel des Produzenten von Peter Tägtgren zu Daniel Bergstrand verlief alles andere als destruktiv für DARK FUNERAL. Noch härter, noch aggressiver und noch schneller ballert das Album aus den Boxen und stellt alles in den Schatten, was in den letzten Monaten oder gar Jahren unter dem Begriff "Black Metal" veröffentlicht wurde. Während beispielsweise die Kollegen von NAGLFAR mit ihrem ebenfalls genialen Gebräu in verschiedenen stilistischen Terrains wildern, DIMMU BORGIR Soundtrack - artige Wände auffahren oder DARKTHRONE den räudigen "Ur - Black Metal" vertreten, wagt sich kaum noch jemand an rasende Finsternis, die mit ICE - Geschwindigkeit alles platt walzt. Langsamer wollten sie werden, die Schweden… ha! Gleich der Opener "King Antichrist" (Hammertitel!) reißt die Ohrlappen nach hinten weg und lässt mit Megariffs, Matte Modins unglaublicher Drumarbeit (das ist kein Mensch!) und perfekt integrierten Melodielinien den Unterkiefer auf die Zehen knallen, Wahnsinn! Über ganze acht obergeile Songs hinweg halten die Jungs dieses Niveau aufrecht und nur das verhältnismäßig ruhige "Atrum Regina" sorgt für einen tempomäßigen Ausgleich und ist schon daher vergleichbar mit "Goddess Of Sodomy" vom Vorgängerwerk. Natürlich wird das Tempo im Laufe das Albums auch stellenweise variiert und diverse Midtempo - Teppiche (etwa in "666 Voices Inside" oder dem Titelsong) halten Einzug, aber der Großteil wird von dieser unglaublichen, technisch brillanten High Speed - Energie dominiert, der Emperor Magus Caligula mit seiner fiesen Röhre einen ureigenen Stempel aufdrückt. "Attera Totus Sanctus" gehört für mich zu den allerstärksten Schwarzwurzel - Alben der letzten Jahre und dürfte alle Helden in Strumpfhosen heulend zu Mami rennen lassen! DARK FUNERAL: pure, dunkle Macht!

Attera Totus Sanctus


Cover - Attera Totus Sanctus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Black Wings Of Destiny

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Dass Gitarrist Eric Peterson neben seinem Hauptarbeitgeber TESTAMENT noch eine gut laufende Black Metal - Schmiede namens DRAGONLORD betreibt, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Somit weiß man auch schon, was man von einem Album wie "Black Wings Of Destiny" erwarten darf, nämlich anspruchsvolle, in diesem Fall düstere Musik, die ein gewisses Qualitätsniveau nicht unterschreitet. DRAGONLORD mischen traditionellen Metal mit Schwarzwurzeleinflüssen, die sehr bombastisch, grob in Richtung DIMMU BORGIR oder OLD MAN´S CHILD, umgesetzt wurden. Für "True" Black Metaller ist das Album daher wahrscheinlich die falsche Adresse, aber wer kraftvoll produzierte, sehr melodische und technisch ausgefeilte Soundwände mag, liegt hier goldrichtig! Rein objektiv gibt es an "Black Wings Of Destiny" überhaupt nichts auszusetzen; die fetten Riffs von Meister Peterson treffen punktgenau auf die Zwölf, das Keyboard von Lyle Livingston untermalt geschickt, ohne zu nerven und auch bei den Vocals (die nicht nur "gegrowlkotzt" werden, sondern mitunter auch clean gesungene Parts beinhalten) gibt sich der fähige Gitarrist keine Blöße. Die Songs bewegen sich allesamt auf einem sehr hohen Level und strotzen nur so vor tollen Details und Feinheiten, nur hat man dabei stellenweise das Gefühl, dass sie zu sehr konstruiert und durch die Stilvermischung einfach zu voll gepackt wurden. Das garantiert zwar eine lange Lebensdauer des Albums, geht aber auch auf Kosten der Eingängigkeit und des Wiedererkennungswertes. Aus dem Rahmen fällt lediglich die geile Cover - Version von THIN LIZZY´s "Emerald", die komplett cleanen Gesang auffährt und sehr gut im DRAGONLORD - Stil umarrangiert wurde. Das Album ist sicher nichts für jeden Düsterheimer, sondern mehr etwas für die "Feingeister" unter den Genre - Fans, denen Musikalität wichtiger ist als pures Geholze. Alles in Allem ein starkes Stück!

Black Wings Of Destiny


Cover - Black Wings Of Destiny Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fuck The Universe

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CRAFT mußten sich schon immer mit dem Vorwurf rumschlagen, dem rechten Rand anzugehören oder wenigstens Symphatien dafür zu hegen. Dabei sind die Schweden doch "nur" Menschenfeinde und machen das durch den Plattentitel sehr deutlich. Naja, ich bin eigentlich nicht dafür, wenn eine Band ihre Ausrichtung so im Unklaren lässt, aber da sich die Jungs bisher nicht mit idiotischen Statements blamiert haben, nehme ich mal hin, dass die Jungs keinen mögen sind und nix anderes. Im Zweifel für den Angeklagten und so. Kommen wir zur Musik, und die weiß durchaus zu gefallen: Mid-Tempo-lastiger Black Metal, der deutlich von den alten Veteranen der Szene beeinflusst ist und es wie weiland diese Bands schafft, eine kalte und düstere Atmosphäre aufzubauen. Schleppende Passagen finden sich aber ebenso wie schnelle Einschübe, allesamt mit Bedacht eingefügt und immer der Gesamtatmosphäre der Scheibe zuträglich. Man spürt förmlich den Hass und die Wut, die CRAFT in die Lyrcis und die Musik gesteckt haben. So soll das beim fiesen Black Metal sein! Mit "Fuck The Universe" könnte es CRAFT gelingen, nicht mehr als beeinflusste Band aufzutauchen, sondern den Schritt zur beeinflussenden Combo gemacht zu haben.

Fuck The Universe


Cover - Fuck The Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:20 ()
Label:
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