Review:

The Shadows Eternal Call

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Oberflächlich betrachtet ist die zweite GRAVEN ein Black-Metal-Album wie tausend andere. Das Cover ist schwarz weiß, die Gesichter angemalt, Totenschädel, umgedrehte Kreuze, krächzende Stimme, Gitarren, die für das ungeübte Ohr wie Rasierapparate klingen, ein bös-beruftes Label, pappiger Drumsound und überhaupt. Totaler evil-grim-bitten-frostig Black Metal aus der höllischen Tiefgarage? Ja. Aber mit einem kleinen Unterschied zu vielen anderen angefrorenen Satansdienern: GRAVEN ist eklig, aber gut. Die Gitarren klirren zwar, versetzen einen aber tatsächlich in geradezu höllische Stimmung, transportieren also jede Menge böses Feeling. Und manchmal kommen sogar schwarz-gewürzte Melodien heraus, die auch Immortal nicht besser gemacht hat. Natürlich sind GRAVEN (ohne Vargsang, aber mit Zingultus von den sagenumwobenen Graupel) viel old-schooliger als die norwegischen Megaseller. Dennoch entfernen sich GRAVEN nicht sooo weit von den Skandinaviern, denn trotz aller Underground-Trademarks sind auf dieser Scheibe so richtig gute Songs enthalten, vor allem im mittleren und langsamen Tempo bliebt viel im Ohr hängen . Und irgendwie schafft der Dreier um Kollegen Vronth das, ohne jegliche Trend-Anbiederung, hier regiert der echte Geist der frühen 90er. Darkthroner müssen reinhören, alle anderen Kaltblüter sollten es zumindest.

The Shadows Eternal Call


Cover - The Shadows Eternal Call Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Orloeg

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"Falland Vörandi" ist ein Meisterwerk - "Orloeg" erschien bereits 1999 auf dem "kultischen" Label Ars Metalli. Um es der Pagan-Front nicht vorzuenthalten, haben sich jetzt Det Germanske Folket erbarmt und die CD in aufgemotztem Zustand wiederveröffentlicht. Neben neuem, sehr gediegenem Artwork (inklusive Text) haben die Jungs neu gemixt, neu gemastered und manches sogar komplett eingespielt. Und als kleinen Bonus auch noch zwei Songs dazugepackt: "Through Blood By Thunder" von Bathory fängt den Spirit des Besamers der Szene recht gut ein - obwohl der deutsche Text bei diesem Klassiker anfangs ziemlich ungewohnt klingt. Außerdem fiel die Wahl der Westfalen auf "Windows" von At The Gates - prima gelungen. Ganz prima - das passt auch zu dem restlichen (alten) Material. Allerdings die Scheibe einen entscheidenden Nachteil: Sie kommt so kurz nach "Falland Vörandi", dass eben diese noch sehr präsent ist. Und diese Göttergabe ist einfach noch besser. Dennoch ist diese Album ein Pflicht-Kauf für den heidnischen Nachwuchs. Viele Pagan-Bands wären froh, ein solches Album wie "Orloeg" zu veröffentlichen (zumal das den Lüdenscheidern schon vor der Jahrtausendwende gelungen ist).

Orloeg


Cover - Orloeg Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Imperium Damnatum

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Das Black-Metal-Trio aus Österreich ist jüngst mit Dark Funeral, den Labelkollegen von Endstille und Co. unterwegs, angepinselt und böse - letzteres versuchen sie musikalisch zu untermauern. Das klappt streckenweise sehr gut - wenn auch fast ausschließlich mit genretypischen Hausmitteln. Da klirren die Gitarren, da krächzen die Stimmen, da rasen die Drums. Musik, vom Frost geküßt, in der Dunkelheit eingespielt, Metal, um Angst zu verbreiten. Allerdings, und das mag mancher als Vorteil hören: Der Sound ist nicht so schlecht, wie es manch anderer für untergrundigen Black Metal verlangt - also echt ganz okay. Dennoch veranstalten die Austrianer ein ziemlich infernalisches Gezumsel - irgendwie aber dennoch meistens kontrolliert - frei nach Otto Rehagels sind hier quasi die Werderaner des Schwarz-Metalls am Werke. Erfreulich klingt außerdem die Tatsache, dass ASMODEUS nicht ohne Unterlaß kloppen, was das Zeuch hält. Denn es gibt sogar reichlich atmosphärischen Atempausen wie das getragene "Thorns", bei dem die drei Almdudler ordentlich Gas raus nehmen, die bös-unterkühlte Stimmung aber nicht kaputt machen. Fazit: Ein recht "ordentliches" Black-Metal-Album.

Imperium Damnatum


Cover - Imperium Damnatum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:8 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

The Legion

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Interview Von "Revocation” bin ich wirklich beeindruckt, es ist ein sehr cooles Black Metal-Album. Bist du selbst zu 100% damit zufrieden?


Danke, freut mich zu hören, dass du so darüber denkst. Wir haben wirklich versucht, ein interessantes Album aufzunehmen und ich hoffe, dass die Hörer das zu schätzen wissen. Wir versuchen immer, etwas von den Black Metal-Normen abzuweichen und mehr als nur die üblichen Riffs zu spielen, um so das Album dynamischer zu machen. So klingen die schnellen Parts aggressiver und die Songs sind abwechslungsreicher.

Ob ich zufrieden bin? Ja, wenn auch nicht zu 100%. Wenn ich das wäre, könnte ich mich beim nächsten Album nicht verbessern, ich will meine Fähigkeiten als Musiker aber immer weiterentwickeln.


Ihr hattet Probleme, rechtzitig für die Aufnhamen einen Sänger zu finden, also hat euer Basser hinter dem Mikro gestanden. War das für dich in Ordnung, hat er einen guten Job gemacht? Er hat euch ja kurz darauf auch verlassen…


Die Sänger-Position war immer schwierig für uns. Als wir uns entschieden, Anders [Sänger auf "Unseen To Creation" - lh] gehen zu lassen, haben wir sofort nach einem Ersatz gesucht. Dieses Mal waren wir uns einig, dass wir nicht jemanden wollten, der einfach nur in der richtigen Art singen (schreien) konnte, sondern auch auf persönlicher Ebene zu uns passte und motiviert genug war, um mit eigenen Ideen anzukommen. Als die Aufnahmen von "Revocation" anstanden, hatten wir noch immer niemanden gefunden, also entschieden wir, dass einer von uns singen mußte. Lars (b.) war klar der beste Kandidat, da seine Stimme am Besten passte. Außerdem hat er die Texte geschrieben, da war es ganz natürlich, ihn singen zu lassen. Ich habe ein paar düstere Passagen gesungen und Emil hat einige Refrains und "akzenztuierte" Sachen gesungen. Ich finde das Ergebnis fantastisch!

Leider hat uns Lars kurz nach den Aufnahmen verlassen, um sich auf sein Studium zu konzentrieren. Er sah sich nicht mehr in der Lage, genügend Zeit und Energie für die Band aufzubringen und wollte einen Schritt zurück gehen. Er hat eine Menge Aufwand in die Texte für "Revocation" gesteckt und soll auch alle Credits dafür haben, aber sein Interesse am Schreiben neuer Songs nahm stetig ab.


Das ist natürlich schade. Wer ist denn euer neuer Sänger?


Nach einer langen Suche und vielen guten Angeboten haben wir schlußendlich Kjetil gefunden. Oder besser: er fand uns *lacht*. Er hat zu einigen unserer Songs gesungen und uns das Ergebnis als mp3 geschickt, was uns natürlich neugierig gemacht hat. Wir fühlen, dass er die Person ist, nach der wir gesucht haben und hoffen, dass wir eine lange und erfolgreiche Zukunft zusammen haben.

Es haben uns viele Leute Demos und mp3s geschickt, als wir einen Sänger suchten. Ich will keine Namen nennen, aber ich möchte die Gelegenheit nutzen, alljenen zu danken, die Interesse gezeigt haben.


Habt ihr im neuen Line-Up schon live gespielt?


Ja, wir haben paar Shows gespielt, die waren ganz gut. Natürlich braucht es seine Zeit, bis alles 100%ig paßt, aber ich denke, wir haben uns trotzdem gut geschlagen.


Werdet ihr in naher Zuknuft eine EP aufnehmen, damit die Fans auch eine Aufnahme mit Kjetil am Mikro kaufen können?


Wir haben darüber noch nicht gesprochen. Aber so wie es momentan aussieht, glaube ich nicht, dass wir so etwas machen werden. Wir arbeiten bereits an neuen Songs, zu denen Kjetil die Lyrics schreibt und ich denke nicht, dass die Songs auf einer EP erscheinen werden, sondern auf einem kompletten Album.


Werdet ihr touren?


Klar. Wir planen eine kurze Europa-Tour, die beim Inferno Festival Mitte April beginnt und bis Ende des Monats laufen soll. Auf unser Website werden wir die Dates so bald wie möglich bekannt geben.


Wer hat das Cover f´ür "Revocation" gezeichnet? Ich finde es sehr atmosphärisch und verdammt gut.


Wir haben wieder einmal Kris Wervimp als Zeichner angeheuert. Wir gaben ihm eine grobe Richtung, bevor er mit der Arbeit begann. Es ist uns sehr wichtig, dass das Cover mit der Musik gut zusammenpasst. Es soll das Felling visualisieren, dass beim Hören unser CD bekommt. Ich denke, Kris hat das hinbekommen und er hat gute Arbeit gemacht, wir sind auch sehr zufireden mit dem Ergebnis. Ich will, dass die Leute unsere Alben erkennen wenn sie die Cover sehen. Zwar nicht auf IRON MAIDEN-Art *lacht*, aber trotzdem mit Wiedererkennungswert.


Worum geht es in euren Texten? Sind sie wichtig für euch?


Sie sind natürlich wichtig, aber wir stellen zuerst die Musik zusammen. Die Texte sind ein Weg, um auszudrücken worum sich die Musik dreht. Sie drehen sich um die dunklen Seiten des menschlichen Geistes, apoklyptische Themen, Bessessenheit, die Kräfte des Bösen - und vieles mehr. Sie sind oftmals satanisch im Unterton, aber wir wollen dass der Hörer seine eigene Vision kreiert, anstatt eine satanische Ideologie zu proklamieren.


Was hältst du von der heutigen Black Metal-Szene? Ist immer noch der gleiche Spirit wie in den frühen 90ern vorhanden? Oder gibt es zu viele fake Bands?


Ich weiß nicht, ob es noch der gleiche Spirit ist wie vor 15 Jahren ist, aber irgendwie ist er noch da. Es ist richtig, dass einige sehr ernsthafte Black Metal-Bands in den letzten Jahren entstanden sind und es ist korrekt, denke ich, zu sagen dass eine New Wave of Black Metal im Underground entsteht.

Ich persönlich interessiere mich mehr dafür, Musik zu machen, die kalte und dunkle Gefühle zum Vorschein bringt. Für mich ist die Musik wichtiger als irgendeine Ideologie zu verbreiten. Wir machen unser Ding und wenn Leute das nicht mögen, ist das gut. Sie müssen unsere Musik ja nicht hören…


Gibt es Newcomer, die dir gefallen?


Ich weiß nicht… ich mag die neue KEEP OF KALESSIN. Sie sind zwar keine neue Band, aber mir fällt grad keine andere ein *lacht*.


Welche Alben haben dich denn 2005 am meisten beeindruckt?


Beeindruckt ist nicht das richtige Wort, aber ich finde "Demigod” von BEHEMOTH sehr gut. IMMOLATION sind immer cool und ihr letztes Album "Harnessing Ruin" war vollkommen ok. Die "Kénose” EP von DEATHSPELL OMEGA ist auch sehr gut, obwohl ich "Si Monvmentum Requires, Circumspice" mehr mochte. Eine andere unglaubliche Band, die ich sehr mag ist ARKHON INFAUSTUS und ihr letztes Album war echt grandios. Ich höre noch viel mehr Kram, aber die Liste würde zu lang werden, also höre ich hier auf.


Ja, das kenn ich. Noch ein paar letzte Worte?


Thanks for the interview. Don’t forget to check our website for live dates. www.legion.nu
See you all on tour…. Cheers!


Interview:

Vreid

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InterviewGegenüber dem ersten VREID-Album ist "Pitch Black Brigade” tatsächlich ein Fortschritt. Sagen alle immer, stimmt aber hier trotzdem.

Danke, finde ich auf jeden Fall auch. Da Album ist sehr viel kompakter geworden und der Sound viel besser. Es ist sicherlich kein radikaler Bruch gegenüber "Kraft", aber die Hörer dürften sicherlich merken, dass wir wesentlich mehr Zeit in "PBB" investiert haben als in das Vorgänger-Album.



Wer oder was ist denn eigentlich die "Pitch Black Brigade”?

We are the Pitch Black Brigade! Mit unserem eigenen Kopf. Darum geht es auch in unseren Texten. Ich bin sozusagen inspiriert von beiden Weltkriegen und vom Aufstieg und Fall von totalitären Regimen. Das transportiert der Song "The Red Smell" wie ein Regime seine Feinde nicht nur während eines Krieges auffrisst. "Hang Em All" hingegen beschreibt den "ultimate soldier" - einer der alle Befehle vollkommen blindlings befolgt ohne seine Aufgaben jemals zu befragen. Warum gibt es so etwas?



Gute Frage - Gegenfrage: Warum gibt es Neo-Nazis? Wie sieht das eigentlich in Norwegen aus?

Das ist in Norwegen kein großes Problem. Also interessiert mich das nicht.



Warum bist du dann ein stolzer Norweger, wie du im letzten Interview gesagt hast?

Das hat nichts mit Politik zu tun. Es ist auch ziemlich schwer zu beschreiben. Aber eins stimmt auf jeden Fall: Die Umgebung und Natur ist unglaublich schön. So was Schönes ist anderswo nur schwer zu finden. Man muss es halt selber gesehen haben.



Die Schönheit der Natur liebt Hváll - die Musik aber kommt deswegen noch lange nicht fröhlich aus den Boxen - so wie vielleicht die von vielen anderen Kollegen, die heutzutage der Humppa-Happiness frönen.

Wir machen einen ernsthafteren Eindruck, weil wir eben so sind. Unsere Texte drehen sich nun mal um die Geschichte der Welt und und Wirklichkeit. Und die ist nun mal nicht gerade von Friede, Freude und Eierkuchen geprägt.



Euer stablies Line-Up aber lässt darauf schließen, dass ihr euch untereinander ganz gut amüsiert.

Naja, wir sind jetzt schon seit mehr als 20 Jahren befreundet. Wir sind zusammen aufgewachsen, hängen auch dann ständig zusammen, wenn wir nicht arbeiten oder Musik machen. Die Band-Kollegen sind glücklicherweise auch meine besten Freunde.



Dann finden es deine Kumpels auch nicht so schlimm, dass du der Chef bist und für das meiste Material verantwortlich bist?

Ich glaube nicht, ich habe sieben Songs geschrieben, Ese eins. Dafür trägt er die Hauptverantwortung für das ganze Engineering, und wenn es dann zur Produktion kommt, dann habe ich wieder das Sagen.



Das Erfolgsrezept von "Kraft” ist also auf die neue Scheibe übertragen worden. Wie groß war denn überhaupt der Erfolg der ersten Scheibe und der ersten Tour?

"Kraft” lief recht gut, die Tour großartig. Enslaved sind eine brillante Band und tolle Typen. Wir hatten sechs gute Wochen "on the road" - und deswegen freuen wir uns auf die neue Tour, wieder mit Enslaved, im September.



Ihr seid also rundherum zufrieden?

Es sieht alles ganz gut aus. Klar, die weltweite Promotion könnte aus Sicht eines Musikers immer besser sein. Aber nach "Kraft" spielten wir mehr als 40 Shows in 15 verschiedenen Ländern und bekamen gute Reviews. Und das alles nach nur einem Album…



Alsdann viel Spaß auf der nächsten Etappe.

Wir sehen uns! Wir freuen uns schon mächtig auf Euch und das deutsche Bier.



Komisch, am Ende irgendwie doch ganz freundlich, diese Brigadiere und Nordmänner und kleine Blicke auf die Fotos beweisen sogar ihren Humor.




Review:

The Cult Is Alive

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Seit dem letzten Album "Sardonic Wrath" hat sich im Hause DARKTHRONE Einiges verändert, was Ihr auch im Review zur Vorab - Maxi "Too Old Too Cold" nachlesen könnt. Jene erste Maxi bot zudem einen repräsentativen Ausblick auf das, was mit "The Cult Is Alive" auf die Menschheit losgelassen wird, denn Nocturno Culto und Fenriz haben sich wie immer einen Dreck um irgendwelche Konventionen geschert! Das fängt beim Stil an, der mit dem typischen Black Metal nicht mehr allzu viel gemein hat; es wird gerockt und gerollt, aber auf die abgefuckteste und räudigste Weise, die man sich vorstellen kann: Dunkelstahl meets Ass Rock! Das klingt entfernt so, als hätte das Duo versucht, seinen ureigenen Stil mit Sounds der Marke HELLACOPTERS oder TURBONEGRO zu vermischen. Natürlich fallen einem auch sofort VENOM ein, die maßgeblichen Anteil daran haben, dass DARKTHRONE seinerzeit vom technischen Death Metal zum Schwarzmetall konvertiert sind. Über so etwas wie eine "Produktion" muss man ebenso nicht groß lamentieren. Zwar klingt "The Cult Is Alive" nicht ganz so abgründig wie "Transylvanian Hunger" oder "Panzerfaust", aber wer es lieber voluminös und gebügelt mag, muss eben IN FLAMES hören, fertig! Minimalistische Hassbolzen wie die bereits bekannten "Too Old Too Cold" und "Graveyard Slut" (hier mit Fenriz am Mikro - auf der Maxi war Nocturno Culto zu hören!), "Atomic Coming", "Whiskey Funeral" (saugeile Rotz - Hymne), den doomigen Oberhammer "De Underjordiske (Elia Capitolina)" oder "Forebyggende Krig" (mit melodischem Solo!!!) bekommt man in dieser Form leider viel zu selten zu hören, zeigen dem Musikbusiness den lang ausgestreckten Mittelfinger und gehen am Ende einfach nur ins Blut - vorausgesetzt, man mag es finster, verdammt finster!!!

The Cult Is Alive


Cover - The Cult Is Alive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Chthonic Chronicles

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Ich gebe gerne zu, dass ich die Briten BAL - SAGOTH früher überhaupt nicht mochte! Zu konstruiert und kitschig wirkte auf mich die Mischung aus Pseudo - Schwarzmetall und bombastischem Overkill, der die Schmalzgrenze fast immer schmerzvoll überschritt. Im Laufe der Jahre und ein paar Alben später musste ich jedoch erkennen, dass die Band ihren Stil stetig weiterentwickelte und mit den letzten Scheiben "The Power Cosmic" und "Atlantis Ascendant" echt starke Alben ablieferte, die zwar viel Gewöhnung und stilistische Offenheit forderten, dafür aber ein echt abwechselungsreiches, anspruchsvolles, progressives und dunkles Hörvergnügen offenbarten. Oder anders: BAL - SAGOTH sind für den Düster - Sektor so etwas wie CIRITH UNGOL, BROCAS HELM oder MANILLA ROAD für den US Metal; kauzig, nicht für jedes Ohr verträglich, aber mit einem ureigenen, unverwechselbaren Stil, den man sofort heraushört! So ist es auch beim neuen Werk "The Chthonic Chronicles", für das man sich ganze fünf Jahre Zeit gelassen hat. Urtypisch sind natürlich wieder die ellenlangen, unaussprechlichen Songtitel, die sich sicher wieder keine Sau merken kann, die aber genauso zu der Band gehören wie die Fantasy - Thematik, die sie nicht nur für aufgeschlossene Black Metaller, - sondern auch für Rollenspieler und Hobby - Hobbits interessant macht. Und natürlich geht es musikalisch wieder gewohnt zu Sache; da stehen DIMMU BORGIR - artige Passagen neben CRADLE OF FILTH - Gekeife, fette Riffs und melodische Harmonien wechseln sich gekonnt ab, da wird gegrowlt, genauso wie mit "Dark Voice" gesprochen,… einfach ist das Ganze sicher nicht, wobei auffällt, dass der Bombast zwar immer noch vorhanden ist, das Keyboard jedoch überlegter und treffsicherer eingesetzt wird als noch auf früheren Alben. Hört Euch einfach mal Hämmer wie "Invocations Beyond The Outer World Night" oder "Shackled To The Trilithon Of Cuthulu" an und macht Euch am Besten selbst ein Bild von den tollen Qualitäten der Briten, wobei man das Album am Besten am Stück genießen sollte. Kein einfacher Trip, aber für willige, scheuklappenlose Fans ohne Frage ein sehr empfehlenswerter! Und da die Band immer noch kaum Bekanntheit genießt und wirklich einzigartig ist, gibt es von mir an dieser Stelle den "Tipp". Übrigens auch für dieses hochklassige Album!

The Chthonic Chronicles


Cover - The Chthonic Chronicles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:40 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Ihsahn

Band anzeigen
InterviewIch kann mir vorstellen, dass Du in diesen Tagen viele Interviews zu machen hast!



Ja, das stimmt! Im Moment stehe ich in Deutschland Rede und Antwort, in ein paar Wochen ist Frankreich dran, und danach spielen wir die erste EMPEROR - Show in de USA. Es ist eine Menge an Pressearbeit, aber es ist gut, dass die Leute interessiert sind.



Wenn man auf die Homepage von EMPEROR schaut, dann entdeckt man ein großes Loch zwischen Dezember 2002 und Mai 2005. Was ist denn während dieser Zeit alles passiert?



Wir waren alle mit verschiedenen Projekten beschäftigt. Wir hatten EMPEROR ja 2001 aufgelöst, aber die Leute wollten die Band gerne zurück haben. Darum haben wir uns entschlossen, eine Reunion für ein paar Live - Shows durchzuziehen. Es wird aber lediglich eine temporäre Reunion sein; nur um diese letzten Shows zu spielen, die wir nach dem "Prometheus" - Album nicht mehr hinbekommen haben. In der Zwischenzeit haben sich Samoth und Trym zum Beispiel ZYKLON gewidmet, und Samoth betreibt außerdem noch SCUM. Ihriel, meine Frau, und ich haben "Mnemosyne Productions" gegründet und ein paar PECCATUM - Alben aufgenommen und über unser eigenes Label veröffentlicht. Wir schauen uns gerade nach Bands um, die wir signen können; wir haben auch ein eigenes Studio. Beschäftigung war also gut vorhanden, und wir hatten die Aufmerksamkeit der Metal - Gemeinde auf unserer Seite, haha!



Ihr habt ja mit PECCATUM im letzten Jahr eine Single namens "The Moribound People" veröffentlicht. Plant Ihr mit der Band ein weiteres Album?



Nein, denn PECCATUM liegen im Moment auf Eis! Ich arbeite zurzeit an meinem Solo - Projekt, und außerdem haben wir mit Mnemosyne Productions viel zu tun. Ihriel hat sogar ein eigenes Solo - Projekt ins Auge gefasst. Im Moment sind jedenfalls keine weiteren Releases unter dem Namen PECCATUM geplant! Wir müssen abwarten und sehen... meine Prioritäten liegen ganz klar bei unserem Label und bei diversen Solo - Aktivitäten. Wir werden auch Bands unter Vertrag nehmen, Platten produzieren und uns ganz darauf konzentrieren.



Mindestens genauso interessant wie EMPEROR ist Dein Solo - Projekt, das Du eben schon erwähnt hast. Gerüchten zufolge soll es weniger Black Metal - lastig sein, aber dafür mehr moderne Elemente und sogar Industrial - Sounds beinhalten?!



Nein, es hat nichts mit Industrial zu tun! Solche Elemente findest Du vielleicht in PECCATUM, aber mein Soloalbum ist für ein fünfköpfiges Metal - Ensemble geschrieben worden! Außerdem sind die Songs sehr vielfältig ausgefallen. Man hört Drums, Doppel - Gitarren und Bass, auch Keyboard - Arrangements. Es ist in jeder Hinsicht ein extremes Metal - Album!!! Als ich mich dazu entschloss, ein Soloalbum aufzunehmen, sollte es die Fortsetzung meines metallischen Schaffens werden. Es ist schön, wieder zurückzugehen, denn ich habe mit PECCATUM über viele Jahre hinweg experimentelle Musik gemacht, und nun komme ich zu etwas zurück, mit dem ich sehr vertraut bin. Aber dieses Mal war niemand mit einbezogen, und ich konnte alle Metal - Elemente einbringen, die ich wollte. Das Album beinhaltet Material, das sich aus all meinen Erfahrungen zusammensetzt, seit ich vor 20 Jahren die Gitarre in die Hand nahm. Es wird Heavy Metal zu hören sein, Progressive, Death Metal, Black Metal... aber das Album ist in seiner Ausdrucksweise sehr gleichmäßig gehalten. Ein Heavy Metal - Song wird primär Heavy Metal sein, ein Black Metal - Song hauptsächlich Black Metal...



Es kursierte schon vor langer Zeit, dass das Album nicht wie die letzten EMPEROR - Scheiben klingen soll.



Nein, aber ein paar Parts werden vielleicht in der Art von EMPEROR klingen, und sie bauen auch auf der musikalischen Ausdrucksweise der Band auf. Aber sie sind abwechselungsreicher, mit mehr Tiefe.



Wenn Du nach 1991 zurückschaust, als Ihr mit EMPEROR angefangen habt, in wie fern würdest Du sagen, hast Du Dich als Musiker verändert? Welche Stile ziehst Du heute vor, und magst Du die alten EMPEROR - Alben immer noch, wenn Du sie aus heutiger Sicht betrachtest?



Ja, ich denke schon! Du musst aber bedenken, dass ich heute 30 bin und etwa 15 oder 16 Jahre alt war, als wir mit EMPEROR begannen. Und hoffentlich habe ich mich als Mensch und auch als Musiker verändert, seit ich Teenager war. Es wäre auch schlimm, wenn nicht, haha! Ich mache gerade die Rehearsings des EMPEROR - Live - Sets und muss daher einen Abstecher in die alten Aufnahmen machen. Immer wenn ich ein Album aufnehme, bin ich damit sehr beschäftigt und hänge mich sehr dort hinein, aber wenn es fertig ist, benötige ich immer ein halbes Jahr Abstand, bevor ich zurückblicken und es mir objektiv anhören kann. Und wenn ich das mache und mir heute Alben wie "In The Nightside Eclipse" oder "Anthems To The Welkin At Dusk" anhöre, sehe ich sie als ein Produkt der jeweiligen Zeit, in der sie entstanden sind. Gerade die ersten beiden EMPEROR - Alben, die am weitesten zurückliegen, sind von jugendlichem Enthusiasmus und Mut beherrscht. Wir konnten ja zu diesem Zeitpunkt noch keine erfahrenen, versierten Musiker sein, aber die 100%ige Hingabe kommt durch! Wenn man älter wird, ist diese Hingabe zwar immer noch da, jedoch gewinnt man mehr Erfahrung und geht die Sachen ganz anders an. Ich bin aber heute immer noch stolz darauf, das Material für Alben wie "In The Nightside Eclipse" geschrieben zu haben, denn sie haben heute immer noch einen Einfluss auf die Szene. Das ist schon cool, aber ich denke gar nicht so sehr darüber nach!



Natürlich sind Eure späteren Alben technisch besser, aber wenn man die Fans nach ihrem Lieblingsalbum von EMPEROR fragt, dann sagen sie fast einstimmig "In The Nightside Eclipse"! Wie erklärst Du Dir dieses Phänomen?



Ja, es sind sehr oft "Nightside Eclipse" oder "Anthems...! Wie ich schon sagte, es kann an diesem jugendlichen Enthusiasmus liegen; es ist Musik, die von Teenagern gemacht wurde! Das spricht wohl den Geist der Metal - Fans an, die heutzutage ja oftmals Teenager sind. Außerdem liegt es daran, dass die Back Metal - Szene allgemein sehr konservativ ist und die Leute denken, es sei ein Zeichen von "political correctness" zu sagen, dass das erste Album immer das beste sei. Dieses Retro - Denken ist ein Klischee in der Szene, und für die "die hard" - Fans ist sowieso immer das Demo das Beste! Als ich Teenager war, lief es schon genau so! Es ist alles ein Symbol; die Länge der Haare, das Album, das man am Liebsten mag... es repräsentiert, wie lange man schon in der Szene aktiv ist, haha! Ich mache mir da aber keinen Kopf, denn wir haben mit EMPEROR an die 600000 Alben verkauft, von jedem etwa 100000 Stück. Sie haben sich alle etwa gleichgut verkauft. Das ist zwar eine sehr materielle Perspektive, aber ich erkenne selber, dass die neueren Alben wie "Prometheus" nicht gerade sehr zugänglich sind. Dieses zumindest ist sehr rau und kalt und lädt den Hörer nicht gerade ein, aber es reflektiert meinen Seelenzustand zu dieser Zeit sehr gut. Es ist aus meiner Sicht ein großartiges Album, aber es ist nicht einfach gestrickt. "In The Nightside Eclipse" war mit seinen Chören und seiner epischen Auslegung leichter zu konsumieren, während "Prometheus" sich, anstatt etwas auszulösen, in etwas Disharmonisches und Hässliches verwandelte.



"Prometheus" und auch "IX Equilibrium" waren sehr technische und progressive Alben. Tendiert auch Dein neues Solowerk in diese Richtung?



Ja, es hat progressive Elemente drin, aber ich habe versucht, mich musikalisch in gewissen Grenzen zu bewegen, anstatt immer und immer und immer wieder neue Themen aufzugreifen. Ich habe mit weniger Themen gearbeitet und um sie herum alles aufgebaut. Die Themen entwickeln sich, aber in einem traditionelleren kompositorischen Stil. In den ganzen Jahren habe ich auf privater Ebene Musik studiert und baue nun klassische Kompositionstechniken in den extremen Metal ein. Ich wollte trotz Allem auf dem neuen Album musikalisch und textlich sehr konkret vorgehen und nicht alles zu einer großen Masse verschmelzen lassen. Es sollte sehr eindeutig und klar sein!



Du hast Deine eigenen Projekte, Samoth und Trym haben ZYKLON... also darum nun die Frage aller Fragen: was war der Hauptgrund, EMPEROR zu reformieren?



Es geht hauptsächlich um diese paar Shows! Seit wir mit EMPEROR damals aufgehört haben, sind immer wieder Anfragen gekommen, ob wir nicht noch ein paar Shows spielen oder überhaupt wieder etwas machen wollen. Dieses Thema kam im Laufe der Jahre öfter auf den Tisch, aber wir waren uns am Ende darüber einig, dass wir, falls wir noch einmal etwas mit der Band machen wollen, es jetzt tun! Weißt Du, ich bin selber ein alter Metalhead und habe nun die Möglichkeit, Festivals wie das "Wacken Open Air" oder das "Inferno" - Festival zu headlinen; auf der Hauptbühne, als Hauptattraktion! An diesem Punkt kommt der Teenager wieder zum Vorschein, denn von so etwas habe ich geträumt, seit ich 13 Jahre alt war. Ich habe damals die "Seventh Son" - Tour von IRON MAIDEN gesehen, das war meine allererste Metal - Show. Seit diesem Tage war es mein größter Traum, auf der Bühne zu stehen, vor der großen Menge. Trotz Allem waren wir aber nicht sehr aktiv in Sache Touring. Das lag aber daran, dass ich immer das Gefühl hatte, dass die äußeren Rahmenbedingungen, wie das Reisen, der ganze Stress, die technischen Probleme, die Kontrolle von Allem, etc. das eigentliche Vorhaben, nämlich das Herüberbringen des musikalischen Ausdrucks, zunichte machen könnten. Ich dachte immer, dass der musikalische Kompromiss zu groß sein würde. Aber dieses Mal sieht es für mich anders aus, denn wir haben nur ein paar exklusive Shows, eine ordentliche Crew, gute Organisation und wir sind Headliner. Das heißt, wir haben die größte Professionalität auf unserer Seite. Es ist eine größere Chance, für die man seine Energien aufwendet!



Ward Ihr sehr überrascht, als Euch die Organisatoren des "Wacken Open Air" die Headliner - Position anboten?



Ja und nein! Ich weiß, dass wir auf der Top 3 - Liste aller Bands standen, die als Headliner gewünscht wurden, zusammen mit DARKTHRONE und BATHORY. Nun, BATHORY sind mittlerweile kein Thema mehr, weil Quorthon ja leider viel zu jung verstorben ist. DARKTHRONE, beziehungsweise Nocturno Culto, haben diesen Mix mit SATYRICON in Wacken durchgezogen, so dass wir als einzige Band übrig sind, haha! Es ist einfach cool; ich habe keine Ahnung, wie viele Leute dort sein werden, aber es werden sicher genug sein! Ich bin selber mit Bands wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST aufgewachsen und weiß, wie es sein muss, so etwas in seiner Karriere durchziehen zu dürfen.



Habt Ihr schon eine Ahnung, wie Euer Set in Wacken aussehen wird?



Wir haben die grundsätzliche Setlist zusammen, aber es wird bis zum Auftritt vielleicht noch ein paar Änderungen geben. Der Gig wird eineinhalb Stunden dauern, eventuell sogar länger.



Werdet Ihr Euch dabei vor Allem auf die alten Klassiker konzentrieren oder auch auf neuere Stücke?



Es ist sehr schwierig, die Songs zusammenzustellen! Wir haben ja schon ein paar mal getourt und durch das Feedback der Fans eine Vorstellung davon, welche Stücke die Leute hören möchten. Es werden auch Stücke vom "Prometheus" - Album nachgefragt, aber wir haben noch nie etwas von dem Album live gespielt. Daher werden diese Songs keinen großen Teil der Show ausmachen! Ich denke, die Fans werden mit unserer Auswahl zufrieden sein.



Nun kommt eine Frage, die Du vermutlich schon öfter zu hören bekommen hast: wie schaut es mit einem neuen EMPEROR - Album aus???



Da gibt es nur eine höfliche Antwort: wir haben das bisher noch gar nicht diskutiert! Mit diesem Thema wurden wir erst konfrontiert, als uns Journalisten fragten, ob es ein neues EMPEROR - Album geben wird, haha! Das ist ein großer Schritt, und ich denke nicht, dass es jemals passieren wird, aber das galt für mich bis vor kurzem auch für eine mögliche Reunion, bzw. diese letzten Shows. Man soll niemals "nie" sagen, jedoch wäre es aus der musikalischen Perspektive nicht mehr passend. Wenn Du Dir ZYKLON und dann mein Soloalbum anhörst, wirst Du die Unterschiede in den musikalischen Vorlieben erkennen. Es wäre zum jetzigen Zeitpunkt kaum möglich, diese verschiedenen Ausrichtungen miteinander zu verbinden. Und wenn Du meine Soloscheibe erst einmal gehört hast, dann wirst Du EMPEROR keine Sekunde vermissen, haha!



Oder ist es so, dass Du Deine modernere Musik nicht mit dem EMPEROR - Label darauf verkaufen möchtest?



Nein, nein! Ich mache meine Musik sehr gut für mich alleine. Selbst das letzte EMPEROR - Album habe ich ganz alleine gemacht. Von meinem Standpunkt aus stellt sich die Frage: Wozu brauche ich EMPEROR??? Ich könnte mein neues Material zusammen mit Samoth und Trym aufnehmen und das Ganze unter dem Namen EMPEROR verkaufen, aber damit würde ich einfach nur den Namen verwenden!



Nun ja, aber die Fans sind skeptischer, wenn Du ein Soloalbum veröffentlichst, als wenn ein neues EMPEROR - Album anstünde!



Ja, möglicherweise, aber ich habe nicht mit Black Metal angefangen, um die allgemeine Meinung zu befriedigen, oder?!



Ok, das ist eine eindeutige Ansicht!



Haha! Es hat schon seinen Grund, warum wir mit EMPEROR aufgehört haben. Es gibt viele Leute, die Meinungen haben und hatten, was meine Arbeit betrifft. Das gilt für die Arbeit mit EMPEROR, als auch für das, was ich außerhalb der Band gemacht habe. Einer der Hauptgründe, die Band zu begraben, war, dass die Leute eine Fälschung von dem haben wollten, was EMPEROR wirklich ausgemacht hat. Aber ich bin ein Black Metaller, ich bin in Opposition! Wenn ich unter Druck gesetzt werde, etwas Bestimmtes zu tun, mache ich das genaue Gegenteil! Ich bin niemand, der alles machen würde. Wenn ich jetzt etwas mit EMPEROR machen würde, käme es nicht von Herzen, und es wir würden das verleugnen, was diese Band einmal ausgemacht hat! EMPEROR war unter Anderem so erfolgreich, weil wir niemals Kompromisse eingingen. Als wir merkten, dass wir das nicht mehr gemeinsam konnten, lösten wir die Band auf. Und kommerziell gesehen, war der Split sogar sehr dumm, weil wir uns gerade auf dem Höhepunkt unserer Karriere befanden. Wie kann es sonst sein, dass die Band schon so lange nicht mehr existiert und trotzdem noch so viele Platten verkauft?! Es ging uns dabei aber nie ums Geldverdienen oder die öffentliche Meinung, denn es ist keine Pop - Musik!!! Ich verstehe Dein Argument gut, aber ich verstehe die Konservativität der Szene nicht. Auf der einen Seite stehen sie gegen Ausverkauf, aber auf der anderen Seite wollen sie gleichzeitig, dass man kommerziell handelt. Und dieses Handeln geschähe lediglich auf der Basis allgemeiner Meinung! Darum heißt mein Soloalbum auch "The Adversary" (bedeutet soviel wie "Gegenspieler" oder "Kontrahent" - Anm. d. Verf.), und das Material wird für viele Hörer genug Raum zum Reflektieren bieten, haha!



Wie wird denn überhaupt das EMPEROR - Line - Up für die Shows aussehen? Das bist Du und dann Samoth und Trym, nehme ich an. Wer wird denn noch dabei sein?



Wir haben einen lokalen Session - Keyboard - Spieler, und Secthdamon von ZYKLON wird den Bass spielen. Die drei sind als Trio sehr gut aufeinander eingespielt!



Werden EMPEROR nach der anstehenden US - Tour, und natürlich den Festivals, komplett ad acta gelegt werden?



Es kommt darauf an! In Wacken spielen wir exklusiv für Europa, aber wir würden noch nichts ankündigen, was hinterher passieren wird, falls noch etwas passieren sollte. Als bekannt wurde, dass wir wieder live spielen würden, bekamen wir so viele Angebote, dass wir allein schon die USA zweimal betouren könnten. Unsere Hauptbedingung, die mit der ganzen Sache einherging, war, dass wir es auf einem Level betreiben, auf dem wir uns wohl fühlen und auf dem es Spaß macht. Wir werden es exklusiv halten und nur ein paar Shows spielen! Falls sich nach dem Sommer tatsächlich noch mehr ergeben sollte, werden wir darüber nachdenken, aber zum jetzigen Zeitpunkt steht noch gar nichts fest!



Wirst Du auch mit Deinem Soloalbum touren?



Ja, ich hatte das im Hinterkopf, als ich die Songs geschrieben habe, denn das ganze Album ist ja für eine fünfköpfige Band geschrieben worden. Im Moment machen wir gerade die Rehearsings für die EMPEROR - Shows, aber es könnte danach schon eine kleine Tour mit dem Soloalbum geben. Große Probleme, ein Line - Up zu finden und es einzuspielen, sehe ich nicht. Spätestens, wenn es mal ein Nachfolgewerk zu dem Album geben sollte, was wahrscheinlich kommen wird, dann werde ich sicher ein paar Shows ansetzen. Ich bin ein viel beschäftigter Mann, und meine Priorität liegt darin, im Studio neue Musik zu kreieren und aufzunehmen und nicht darin, alte Musik zu wiederholen. Einfach mal schauen und abwarten!




Interview:

Bestial Mockery

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InterviewWarslaughter: Uhh… Ach, ich hasse es, nach hinten zu schauen. Aber vielleicht ist es doch interessant, dass wir uns anfangs "Sick-Metal-Band" genannt haben. Das hatte nix mit diesem Gore-Zeug zu tun, wir waren immer schon satanisch wie wir es heute sind …. Ja, wenn du mehr interessante Trips durch die Straße der Vergangenheit wünschst, kaum doch einfach meine Memoiren, falls sie irgendwann herauskommen.



Okay, verstanden. Dann beschrieb doch mal die Gegenwart, also die Musik auf "Gospel of the Insane".

W: Wie immer wir auch klingen - nenn’ es einfach Black Metal. Das fasst alles zusammen. Natürlich reicht das nicht für jemandem, der uns noch nie gehört hat. Dem sage ich dann: BESTIAL MOCKERY sind brutal, chaotisch, geistig-zerstörerisch, Satanischer Black-Death-Thrash eben, nix für Zaghafte.



So so. Und die Musik?

Ich bin ziemlich müde und werde nicht mehr Worte als nötig nutzen. "Gospel…" enthält alles, was uns am Leben erhält. Es ist dreckiges, gewalttäiges und unnachgiebiges Chaos - von Anfang bis Ende. Wenn du so schwules Zeug wie Melodien magst, bleibst du lieber weg. Stay the fuck away! Zu unserer Entwicklung bleibt zu sagen, dass wir unsere Fähigkeit, Songs zu schreiben, verbessert haben. Für das Ergebnis ist das allerdings letztlich zweitrangig. Gut, die erste Scheibe ist ein wenig primitiver, die zwei mehr auf Death Metal ausgerichtet und diese orientiert sich vielleicht ein wenig mehr am Thrash. Aber im Grunde machen wir immer dasselbe und es funktioniert.



”Bestialischer Hohn” ist ja auch mal ein hübscher Band-Name. Gegen wen richtet sich die Band und deren Image eigentlich?

W: Das Gespött ist Gott. Und jede Manifestation der jüdisch-christlichen Moral. We spucken auf Mitleid und Schuld. Wikr pissen auf das Erbe der gekreuzigten Nutte. Und wir entweihen jede Idee des fröhlichen, eierlosen Power-Metals, sissy shit. Wir spielen Teufels Musik, hässlich, verdorben, fucking raw. Jeder Poser und dämliche Scheißkopf passt lieber auf - wir sind hinter eurem Blut her.



Diese herben Worte sollten sich dann doch auch in den Lyrics niederschlagen.

W: Unsere Texte sind recht einfach: Effektive Triuts an die Dunkelheit, Tod und Teufel. Klar, sie beackern irgendwie auch unterschiedliche Themenbereiche, aber im Grunde geht es immer um das Gleiche. Hexensabbat ist eins meiner Lieblingsthemen. Der Song "Slut-Fuck-Cult” vom neuen Album zum Beispiel: "Coven gathered, Satan’s here, goats and women fuck. Bitches craving more and more, Devil’s penis suck. Beat the bitches, rape ‘til death, ancient rite of Hell. Sadistic souls of morbid lusts get high on pussy smell.” Andere Inhalte sind Krieg, rituelle Opferung, Selbst-zerstörung, Leben nach dem Tod … Das hänt auch von der Stimmung ab. Mein größter Einfluss ist sicherlich Quorthon; der beste Textschreiber des Black Metal. Oder frühe Onslaught-Texte, fucking great. Auch Fenriz hat eingies Gutes geschrieben. Hauptsache: Wir schreiben über das, an was wir glauben.



Angeblich glaubt ihr politisch auch eher rechts. Stimmt das?

(Diese Antwort kommt, um Missverständnissen vorzubeugen, im Original - Anm. d. Verf.)
W: Well, some of us are right-wing in political beliefs for reasons connected to ideology. On the other hand, some aren’t and Bestial Mockery has nothing to do with politics whatsoever. Politics is just a way to achieve goals and thus politics can be used as a tool to get where you want. What I want to make clear right now is that no member in Bestial Mockery is involved in any kind of politics, and even if someone was, it wouldn’t have anything to do with the band. Whatever the case, we want the doom of the world, not any kind of right-, or left-wing paradise.


Also auf euere Heimat Schweden?

Wir kommen ja aus Uddevalla an der Westküste Schwedens, quasi zwischen Göteborg und Oslo. In Uddevalla ist es für die knapp 50.000 Einwohner eigentlich ganz gut um die Szene bestellt. Mit Suicidal Winds, Axis Powers, Mastema, Grief of Emerald, Matricide, Doomed Eternal, Holocaustia, Ill-Natured und viele andere, die mir jetzt nicht einfallen. Ach, stimmt hier Lagern ja auch die Sänger von Nifelheim und Soulreaper - it’s a real Metal haven! Schweden - hier gibts insgesamt viele gute Black- und Death-Bands, ein paar mehr Thrasher wären nicht schlecht. Andererseits gibt’s hier viel zu viele Trendkapellen. Dänemarks Szene ist klein, aber oho. Norwegen leidet immer noch unter dem "Post-Boom-Hangover” und hat deswegen nur wenige origienelle Untergrundbands hervorgebracht. Die stärkste nordische Szene hat (auch, wenn es nicht wirklich zu Skandinavien gehört) Finnland. Die schwedische Szene scheint mir ein wenig verstreut, und selbst, wenn einige Finnen widersprechen, so wirkt die finnische Szene irgendwie geschlossener. Außerdem haben sie mehr Vertriebe, Labels und Gig-Möglichkeiten. Perkele!



Und was macht ein Nieten- und Ledertyp im anderen Leben?


W: Nun, wir haben alle mehr oder weniger feste Freundinnen, aber niemand ist verheiratet oder hat Kinder. Doomanfanger und Ted Bundy arbeiten, Devilpig ist arbeitslos, nachdem er seinen Rock-Merchandise-Store schließen musste, ich und Master studieren. Mein größtes Interesse aber gilt dem Metal - und außerdem bin ich Teilzeit-Soldat bei der schwedischen Nationalgarde,was mir viel Spaß macht, außerdem lese ich gerne historische Bücher und besaufe mich. I trage Leder und Patronengürtel - aber keine Spikes, das wäre dann doch zuuuu unpraktisch.


Aber Schweden ist sonst super?
W: Schweden is fuckey up von politischer Korrektheit, Fucking left wing feminist peace hippies bekommen meiner Meinung nach zu viel Aufmerksamkeit. Bier ist viel zu teuer. Andererseits ist es auch okay, hier zu leben. Ich bin Schwede, also gehöre ich hierher. Die Politik wird beherrscht von Sozialdemokraten, die machthungrig und heuchlerisch snd, aber nix auf die Reihe bekommen. IKEA macht das besser - das ist ein privater Betrieb, das Geld geht nicht in die Tasche irgendwelcher Aktinäre, sondern direkt in die Taschen des Gründers. Ziemlich smarter Junge. Aber Volvo gehört jetzt Ford - Autos sind mir aber sowieso egal. Trotz der Proteste von Möchtegern-Republikanern steht das Königreich Schweden so stark da wie es sollte. Der König hat wenigstens Charakter, ich glaube, er hat wenig Sorgen - aber viele Sportwagen. IN diesem Sinne:Danke für das Interview, Die in fire! METAL FUCKING DEATH




Interview:

Darkthrone

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InterviewHast Du denn ein paar extragute Fragen an mich?



Hmm, ich weiß nicht, ob sie extragut sind, aber ein paar Fragen hab ich!



Haha, dann lass mal hören!



Ihr habt mit "Too Old Too Cold" Eure allererste Single veröffentlicht. Wieso habt Ihr Euch nach all den Jahren entschlossen, eine Single zu machen?



Nun, dafür gab es zwei oder mehr Gründe! Ein Grund ist, dass wir nun ein eigenes Studio haben und uns unsere Zeit und unseren Arbeitsrhythmus selbst einteilen können. Wir können jetzt alle Entscheidungen selbst treffen, und wir meinten, dass wir genug Material für die Single hatten. Außerdem wollten wir den Coversong nicht auf dem Album stehen haben, weil er unserer Ansicht nicht dort hin passt. Auf der EP ist das aber ok, und wir konnten noch einen unserer regulären neuen Songs dort platzieren. Ein weiterer Grund ist, dass wir es einfach mal versuchen und ein Zeichen setzen wollten, weil wir gerne die Veränderungen der letzten Zeit verdeutlichen möchten. Da ist zum Einen der Labelwechsel, dann die Rückkehr in unser eigenes "Necrohell" - Studio… wir wollten zeigen, dass wir mit verstärkten Kräften zurück sind.



Was bedeutet denn der Titel "Too Old Too Cold" genau? Ihr meint doch nicht etwa DARKTHRONE damit, oder?!



Haha, ja, vielleicht! Ich denke, es ist die Art, wie wir Musik machen, wofür DARKTHRONE immer gestanden haben.



Weiterhin habt Ihr Euer allererstes Video gedreht! Als ich das gehört habe, dachte ich, dass DARKTHRONE evtl. noch kommerziell werden…



Ja, aber wenn Du Dir das Video anschaust, dann wirst Du sehen, dass es nichts mit Kommerz zu tun hat! Das Video ist sehr, sehr minimalistisch, und es hat rein gar nichts gekostet. Das war einer der Punkte, dass wir versuchen wollten, ein Video zu drehen, das nichts kostet. Außerdem sind DARKTHRONE kein Bestandteil des "Entertainment - Business". Einige Leute werden das vielleicht behaupten, weil wir ein Video veröffentlicht haben, aber wenn man es gesehen hat, dann versteht man, warum es nicht so ist. Wir machen überhaupt nichts um berühmt zu werden, haha, und das Video ist echt auf´s Wesentliche reduziert und spiegelt unsere Musik vielleicht sehr gut wieder. Meiner Meinung nach wird im Musikgeschäft viel zu viel Geld aufgewendet. Wir waren niemals Teil davon, weil es die Musik am Ende zerstört. Und das Video ist ein Statement, dass wir uns trauen, ein Video zu machen und dafür kein Geld aufzuwenden. Wenn Bands immer diese hochprofessionellen, bekannten Regisseure anwerben, dann kostet das richtig viel und sieht am Ende immer nur aus wie ein Zirkus und wirkt auf mich irgendwie seelenlos. Wir haben unser Video selbst gedreht, und es ist nicht dazu gedacht, bekannt zu werden! Denn dann hätten wir wirklich professionelle Leute anheuern müssen. In erster Linie geht es bei DARKTHRONE darum, Musik zu machen, zusammen zu spielen und Alben aufzunehmen, aber spätestens an dem Punkt, an dem wir Alben "veröffentlichen", verbreiten wir ja unseren Namen und unsere Gedanken. Wenn wir dann eine Single aufnehmen und ein Video drehen, dann ist es letzten Endes dasselbe, weil die Musik immer dieselbe bleibt! Sie ändert sich auch nicht, denn wir werden niemals von unserem 80er - Jahre - Sound abrücken, und daran ändern eine Single oder ein Video auch nichts.



Mir ist aufgefallen, dass die neuen Songs einen sehr großen Rock´n´Roll - Touch haben und allesamt relativ kurz ausgefallen sind. War das alles von vornherein geplant, oder sind die Songs am Ende so dabei herausgekommen?



Ich denke, die Stücke sind einfach so dabei herausgekommen, weil wir ein wenig mehr Variabilität in den Riffs haben und nicht allzu streng vorgehen wollten. Wie Du weißt, waren wir in der Vergangenheit sehr streng zu uns selbst und wollten den gewöhnlichen, typischen Black Metal - Kram machen. Auf dem neuen Album hingegen zeigen wir viel mehr unsere Einflüsse, denke ich. Es ist eine große Vielfalt an Riffs und Songs, wobei die Stücke "Graveyard Slut" und "Too Old Too Cold" möglicherweise die größten Rock´n´Roll - Songs auf dem Album sind. Es findet sich dort generell mehr Rock als normal; vor ein paar Wochen habe ich mir mal wieder das "Hate Them" - Album angehört, und ich habe festgestellt, dass es sehr große Unterschiede zwischen diesem und dem neuen Album gibt. Es ist ein riesiger Unterschied in der Musik! Aber ich denke, dass das Feeling dasselbe ist, weil wir diesen 80er - Sound haben, aber vielleicht haben wir auf "The Cult Is Alive" einen schmutzigeren Sound als noch auf "Hate Them".



Also, Ihr habt jetzt Eure erste Single, Euer erstes Video, aber auch Eure erste Coverversion im Kasten! Wieso habt Ihr Euch dabei ausgerechnet für diesen Song entschieden? Ich muss gestehen, dass ich noch nie zuvor von SIOUXIE AND THE BANSHEES gehört hatte. Und da bin ich sicher nicht der einzige…



Ja, genau, aber das war auch einer der Punkte, denke ich. Wir würden niemals eine Coverversion von BATHORY, SLAUGHTER oder KREATOR aufnehmen, weil das wirklich zu offensichtlich wäre. Darum haben wir uns für eine ganz andere Band entschieden, von der viele Leute noch nie gehört haben. Es ist aber auch ein Statement, weil dieser Song den Sound des Albums repräsentiert, das rockige Feeling. Darum denke ich, dass es die beste Wahl war, weil jeder von uns eine Coverversion etwa der genannten Bands erwarten würde. Wir können tun, was wir wollen und haben keinerlei Druck; das ist ein gutes Gefühl. Das ist der Vorteil, ein Teil von DARKTHRONE zu sein, denn wir sind eine freie Band!



Wie konntet Ihr denn Grutle von ENSLAVED für "High On Cold War" gewinnen?



Nun, Grutle und ich waren in den Bergen angeln, dabei kam die Idee. Ich wollte, dass er ein paar Gast - Vocals auf dem Album übernimmt, genau wie Aggressor von AURA NOIR, der es aber leider zeitlich nicht geschafft hat. Aber vielleicht holen wir das später nach!



Du hast es vorhin schon angesprochen: Ihr habt erneut das Label gewechselt, von Peaceville zu Moonfog und nun wieder von Moonfog zu Peaceville. Was war der Grund dafür, wieder zu Eurem alten Label zurückzukehren?



Der Vertrag mit Moonfog war ausgelaufen, so dass wir uns erneut festlegen mussten. Das ist immer eine schwierige Angelegenheit, aber es war zum jetzigen Zeitpunkt einfach für uns, weil wir immer eine starke Verbindung zu Peaceville hatten; auch in den Jahren, in denen wir bei Moonfog unter Vertrag waren. Moonfog ist auch ein großartiges Label, aber wir dachten, es sei nun das Beste für DARKTHRONE, zurück zu Peaceville zu gehen.



Das neue Album und die Single sind ja wieder in Eurem eigenen Studio entstanden. Wo seht Ihr genau die Vorteile, in einem eigenen Studio selbst zu produzieren, anstatt sich "von außen" unter die Arme greifen zu lassen?



Nun, wir hatten dieses Mal viel mehr Zeit, zu tun, was wir tun wollten. Die Aufnahmen für das "The Cult Is Alive" - Album begannen im März letzten Jahres, und die letzte Aufnahme - Session war im späten September. Wir haben es langsam angehen lassen, und man kann sich dabei mehr Sachen erlauben, weil man mit dem Album so eine lange Zeit "lebt". Und es kostet nichts, wogegen ein solch langer Aufenthalt über mehrere Monate in einem regulären Studio niemals funktionieren würde. Fenriz und ich würden anfangen, die Musik und alles drum herum zu hassen! Darum haben wir uns für diesen Weg entschieden, und wir haben eine für uns perfekte Arbeitsumgebung gefunden! Wir haben unsere eigene Rehearsing - Einrichtung, das komplette Studio… und dabei noch genug Zeit für ein Bier! So lieben wir die Arbeit mit der Band einfach!



Eines Eurer größten Probleme ist nach wie vor, dass Ihr die Musik nie auf die Bühne bringt, bzw. bringen wollt, da Fenriz Live - Auftritte grundsätzlich ablehnt…



Ja, aber Fenriz und ich sind uns einig darüber, dass DARKTHRONE keine Band sind, die live spielen sollte. Ich denke, dass das Bringen unserer Musik auf die Bühne wieder in Entertainment mündet, und wir sind keine Entertainer! Wir wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden, haha! Unser Augenmerk liegt bei den Alben, aber wir bekommen eine Menge Angebote, und wir schätzen es auch sehr, dass und die Leute live sehen möchten, aber wir denken, das ist nicht richtig im Sinne der Band. Wir wollen uns auf die Alben konzentrieren und dass die Leute unsere Musik in begrenzteren Räumen hören, haha!



Aber für das "Wacken Open Air" hast Du 2004 zugesagt!



Ja, ich bin dabei ein wenig flexibler! Es war auch ein Ereignis, das sehr gut funktionierte, denn wir hatten die Sache schon einmal, Jahre vor dem Gig in Wacken, in Oslo durchgezogen. Das hatte super geklappt, weil SATYRICON auch eine Band sind, mit der man sehr gut zusammen spielen kann. Als uns die Leute vom "Wacken Open Air" gefragt hatten, willigte ich endlich ein, weil sie uns schon jahrelang auf der Liste gehabt hatten. Es war für uns eine schwierige Situation, weil uns die Leute so lange live und sogar als Headliner sehen wollten. Ich denke, wir wären besser als Underdogs aufgehoben, die eine Lokalband in einem Pub supporten, haha!



Aber wenn Du sagst, dass Du flexibler bist, dann könntest Du Dir doch einfach drei Musiker holen und auf Tour gehen, wenn Fenriz partout nicht möchte. Aber ich denke, das wäre nicht im Sinne der Band?!



Nein, denn es wäre nicht komplett ohne Fenriz´ Drumming, denn sein ganz spezielles Drumming ist Teil der Essenz unserer Musik! Es würde sich einfach nicht korrekt anfühlen, und die Fans würden diese Maßnahme auch nicht akzeptieren, denke ich.



Bis heute ist die Band DARKTHRONE von vielen Geheimnissen und Gerüchten umgeben, die sowohl Dich, als auch Fenriz betreffen, also wo Ihr lebt, was Ihr beruflich macht und Vieles mehr. Mögt Ihr diesen Mythos um Euch herum?



Hmmm, ich weiß gar nicht, welche Geheimnisse Du meinst!



Dass Du in einem Haus im Wald lebst, ist ja mittlerweile bekannt, trotzdem deutet Einiges in den letzten Jahren darauf hin, dass viele Leute gar nicht wissen, wer Ihr überhaupt seid.



Nein, wissen sie nicht, aber ich stamme ursprünglich aus Oslo, bin aber von dort weggezogen, als ich 18 Jahre alt war. Das war aber noch, bevor diese Morde und die Kirchenbrände begannen. Diese ganze Szene schien sich für mich zu einer Art "Dumme - Jungen - Club" zu entwickeln, und darum ging ich schon früh aus Oslo weg und wandte mich stilleren Orten zu. Dort konnte ich meine Gedanken viel besser entfalten und über viele Fragen nachdenken, die mich beschäftigten. Die Stille bewirkt viel für die Erleuchtung im Kopf!



Eine dieser Unklarheiten über die Band ist etwa, dass DARKTHRONE teilweise immer noch, auch hier in Deutschland, mit den Kirchenbränden in Verbindung gebracht werden.



Das ist schon seltsam, weil wir für die Musik leben und die Band niemals mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung bringen würden. Wir legen keinen großen Wert darauf, im Knast zu landen, haha! Davon hätten wir doch gar nichts, vor Allem, weil sie jede der abgebrannten Kirchen wieder aufgebaut haben, haha!



Habt Ihr denn allgemein viel mit der norwegischen Black Metal - Szene zu tun, oder lebt Ihr generell lieber für Euch selbst?



Ich lebe lieber für mich selbst, und ich wohne außerhalb von Oslo in einer sehr einsamen Gegend. Ab und an bin ich jedoch in Oslo, um ein paar Freunde zu treffen. Dieses Jahr bin ich auch als DJ beim "Inferno" - Festival, daher muss ich wohl dort hin, haha! Ich kann dort ein wenig Bier trinken und gute Musik hören, das ist schon gut.



Diesen Lebensstil soll ja auch Quorthon von BATHORY geführt haben. Er lebte wohl auch sehr zurückgezogen und hatte nicht viel mit der "Szene" zu tun.



Das stimmt! Ich beneide ihn sogar! Er war sowieso der Boss und konnte sich einen Dreck um alles scheren! Ich mag diesen Aspekt bei BATHORY, dass ihm alles egal sein konnte, und seine Musik war die Beste überhaupt!



Hören Deine Kinder eigentlich auch Black Metal? Sie sind immerhin mit DARKTHRONE aufgewachsen!



Ja, sie hören jede Art von seltsamer Musik! Mein Sohn zum Beispiel hört zurzeit sehr viel IRON MAIDEN, aber das ist ja normal. Als ich jünger war, hörte ich auch sehr viel "einfachere" Sachen, haha!



Aber sie mögen doch DARKTHRONE?!



Ja, aber ich denke, dass ihnen das ein wenig zu viel Lärm ist. Aber im Großen und Ganzen mag meine Familie diese Art Musik, zum Beispiel auch AURA NOIR.



Wird es bei DARKTHRONE jemals noch ein weiteres Mitglied geben, oder werden Fenriz und Du als Duo weitermachen?



Ich denke, es wäre nicht richtig, ein weiteres Mitglied aufzunehmen, weil wir für uns den besten Weg gefunden haben, eine Band zu sein. DARKTHRONE sind so etwas wie Fenriz´ und mein Lebenswerk!



Welches Eurer Alben ist denn für Dich auch heute noch im Nachhinein das beste?



Das ist schwer zu sagen, denn jedes der Alben repräsentiert die Zeit, in der wir gerade steckten. Ich mag das neue Album sehr gerne, weil es sehr gut zu unserer jetzigen Art zu arbeiten passt und weil wir heute das erreichen können, was vorher nur schwer möglich war. Wir konnten immer nur für eine Woche ins Studio gehen, und dort musste alles fertig werden. Aber nun haben wir alle Zeit der Welt, was auch ein ganz anderes Feeling mit dem Album verknüpft. Von den älteren Scheiben mag ich heute noch "Goatlord" sehr gerne! Wir schauen nicht zurück und stellen die Alben aus heutiger Sicht in Frage. Klar, wir könnten es machen wie DIMMU BORGIR und "A Blaze In The Northern Sky" neu aufnehmen, mit fettem Sound und der heutigen Zeit angepasst. Aber so etwas wäre künstlerischer Selbstmord!



Denkst Du denn, dass diese Bands, wie DIMMU BORGIR oder auch CRADLE OF FILTH, auf gewisse Weise kommerziell sind, wenn sie so etwas tun?



Ja, das sind sie, aber ich sehe nichts Schlimmes darin, kommerziell zu sein. Diese Bands geben aber auch gar nicht vor, nicht kommerziell zu sein, denn offensichtlich sind sie es ja! Jeder hat doch die Wahl, so zu sein, wie er möchte, genau wie wir entscheiden, ein bisschen anders zu sein. Wir wollen auch gar nicht, dass DARKTHRONE der Hauptbestandteil unseres Lebens sind. Die Band ist als Hobby viel stärker als wenn sie unser alltägliches Leben einnehmen würde; du verstehst, wie ich das meine!



Dass Ihr DARKTHRONE nicht hauptberuflich betreibt, dürfte Euren Fans bekannt sein, denke ich. Fenriz arbeitet bei der Post, soweit ich weiß. Was machst Du beruflich?



Ich habe auch einen regulären, täglichen Job und arbeite an einer Schule, wo ich Jungendliche betreue, die soziale Probleme haben. Ich versuche, ihnen zu helfen, weil ich doch etwas härter im Nehmen bin als sie, haha!



Ich weiß ja nicht, ob Du meine Fragen nun extragut fandest…



Ja, kein Problem, war ok! Ich gebe nicht so viele Interviews, vielleicht drei pro Woche, denn ich habe genug andere Dinge zu tun. Ich bin sehr gerne draußen und sitze unter einem Baum oder so etwas, haha! Ich laufe auch sehr gerne Ski und gehe gerne in den Wald zum Laufen. Morgen treffe ich Fenriz, und wir wollen ein paar neue Songs aufnehmen. Wir fangen schon mit dem nächsten Album an, bevor "The Cult Is Alive" veröffentlicht ist! Wir arbeiten immer an neuem Material, und vielleicht wird das nächste Album bereits in einem Jahr fertig sein. Wenn wir aber diese Woche zwei neue Stücke aufnehmen, dann kann es wieder drei Monate dauern, bis die nächsten drankommen. Das ist der Vorteil eines eigenen Studios!




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