Interview:

Darkthrone

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InterviewHast Du denn ein paar extragute Fragen an mich?



Hmm, ich weiß nicht, ob sie extragut sind, aber ein paar Fragen hab ich!



Haha, dann lass mal hören!



Ihr habt mit "Too Old Too Cold" Eure allererste Single veröffentlicht. Wieso habt Ihr Euch nach all den Jahren entschlossen, eine Single zu machen?



Nun, dafür gab es zwei oder mehr Gründe! Ein Grund ist, dass wir nun ein eigenes Studio haben und uns unsere Zeit und unseren Arbeitsrhythmus selbst einteilen können. Wir können jetzt alle Entscheidungen selbst treffen, und wir meinten, dass wir genug Material für die Single hatten. Außerdem wollten wir den Coversong nicht auf dem Album stehen haben, weil er unserer Ansicht nicht dort hin passt. Auf der EP ist das aber ok, und wir konnten noch einen unserer regulären neuen Songs dort platzieren. Ein weiterer Grund ist, dass wir es einfach mal versuchen und ein Zeichen setzen wollten, weil wir gerne die Veränderungen der letzten Zeit verdeutlichen möchten. Da ist zum Einen der Labelwechsel, dann die Rückkehr in unser eigenes "Necrohell" - Studio… wir wollten zeigen, dass wir mit verstärkten Kräften zurück sind.



Was bedeutet denn der Titel "Too Old Too Cold" genau? Ihr meint doch nicht etwa DARKTHRONE damit, oder?!



Haha, ja, vielleicht! Ich denke, es ist die Art, wie wir Musik machen, wofür DARKTHRONE immer gestanden haben.



Weiterhin habt Ihr Euer allererstes Video gedreht! Als ich das gehört habe, dachte ich, dass DARKTHRONE evtl. noch kommerziell werden…



Ja, aber wenn Du Dir das Video anschaust, dann wirst Du sehen, dass es nichts mit Kommerz zu tun hat! Das Video ist sehr, sehr minimalistisch, und es hat rein gar nichts gekostet. Das war einer der Punkte, dass wir versuchen wollten, ein Video zu drehen, das nichts kostet. Außerdem sind DARKTHRONE kein Bestandteil des "Entertainment - Business". Einige Leute werden das vielleicht behaupten, weil wir ein Video veröffentlicht haben, aber wenn man es gesehen hat, dann versteht man, warum es nicht so ist. Wir machen überhaupt nichts um berühmt zu werden, haha, und das Video ist echt auf´s Wesentliche reduziert und spiegelt unsere Musik vielleicht sehr gut wieder. Meiner Meinung nach wird im Musikgeschäft viel zu viel Geld aufgewendet. Wir waren niemals Teil davon, weil es die Musik am Ende zerstört. Und das Video ist ein Statement, dass wir uns trauen, ein Video zu machen und dafür kein Geld aufzuwenden. Wenn Bands immer diese hochprofessionellen, bekannten Regisseure anwerben, dann kostet das richtig viel und sieht am Ende immer nur aus wie ein Zirkus und wirkt auf mich irgendwie seelenlos. Wir haben unser Video selbst gedreht, und es ist nicht dazu gedacht, bekannt zu werden! Denn dann hätten wir wirklich professionelle Leute anheuern müssen. In erster Linie geht es bei DARKTHRONE darum, Musik zu machen, zusammen zu spielen und Alben aufzunehmen, aber spätestens an dem Punkt, an dem wir Alben "veröffentlichen", verbreiten wir ja unseren Namen und unsere Gedanken. Wenn wir dann eine Single aufnehmen und ein Video drehen, dann ist es letzten Endes dasselbe, weil die Musik immer dieselbe bleibt! Sie ändert sich auch nicht, denn wir werden niemals von unserem 80er - Jahre - Sound abrücken, und daran ändern eine Single oder ein Video auch nichts.



Mir ist aufgefallen, dass die neuen Songs einen sehr großen Rock´n´Roll - Touch haben und allesamt relativ kurz ausgefallen sind. War das alles von vornherein geplant, oder sind die Songs am Ende so dabei herausgekommen?



Ich denke, die Stücke sind einfach so dabei herausgekommen, weil wir ein wenig mehr Variabilität in den Riffs haben und nicht allzu streng vorgehen wollten. Wie Du weißt, waren wir in der Vergangenheit sehr streng zu uns selbst und wollten den gewöhnlichen, typischen Black Metal - Kram machen. Auf dem neuen Album hingegen zeigen wir viel mehr unsere Einflüsse, denke ich. Es ist eine große Vielfalt an Riffs und Songs, wobei die Stücke "Graveyard Slut" und "Too Old Too Cold" möglicherweise die größten Rock´n´Roll - Songs auf dem Album sind. Es findet sich dort generell mehr Rock als normal; vor ein paar Wochen habe ich mir mal wieder das "Hate Them" - Album angehört, und ich habe festgestellt, dass es sehr große Unterschiede zwischen diesem und dem neuen Album gibt. Es ist ein riesiger Unterschied in der Musik! Aber ich denke, dass das Feeling dasselbe ist, weil wir diesen 80er - Sound haben, aber vielleicht haben wir auf "The Cult Is Alive" einen schmutzigeren Sound als noch auf "Hate Them".



Also, Ihr habt jetzt Eure erste Single, Euer erstes Video, aber auch Eure erste Coverversion im Kasten! Wieso habt Ihr Euch dabei ausgerechnet für diesen Song entschieden? Ich muss gestehen, dass ich noch nie zuvor von SIOUXIE AND THE BANSHEES gehört hatte. Und da bin ich sicher nicht der einzige…



Ja, genau, aber das war auch einer der Punkte, denke ich. Wir würden niemals eine Coverversion von BATHORY, SLAUGHTER oder KREATOR aufnehmen, weil das wirklich zu offensichtlich wäre. Darum haben wir uns für eine ganz andere Band entschieden, von der viele Leute noch nie gehört haben. Es ist aber auch ein Statement, weil dieser Song den Sound des Albums repräsentiert, das rockige Feeling. Darum denke ich, dass es die beste Wahl war, weil jeder von uns eine Coverversion etwa der genannten Bands erwarten würde. Wir können tun, was wir wollen und haben keinerlei Druck; das ist ein gutes Gefühl. Das ist der Vorteil, ein Teil von DARKTHRONE zu sein, denn wir sind eine freie Band!



Wie konntet Ihr denn Grutle von ENSLAVED für "High On Cold War" gewinnen?



Nun, Grutle und ich waren in den Bergen angeln, dabei kam die Idee. Ich wollte, dass er ein paar Gast - Vocals auf dem Album übernimmt, genau wie Aggressor von AURA NOIR, der es aber leider zeitlich nicht geschafft hat. Aber vielleicht holen wir das später nach!



Du hast es vorhin schon angesprochen: Ihr habt erneut das Label gewechselt, von Peaceville zu Moonfog und nun wieder von Moonfog zu Peaceville. Was war der Grund dafür, wieder zu Eurem alten Label zurückzukehren?



Der Vertrag mit Moonfog war ausgelaufen, so dass wir uns erneut festlegen mussten. Das ist immer eine schwierige Angelegenheit, aber es war zum jetzigen Zeitpunkt einfach für uns, weil wir immer eine starke Verbindung zu Peaceville hatten; auch in den Jahren, in denen wir bei Moonfog unter Vertrag waren. Moonfog ist auch ein großartiges Label, aber wir dachten, es sei nun das Beste für DARKTHRONE, zurück zu Peaceville zu gehen.



Das neue Album und die Single sind ja wieder in Eurem eigenen Studio entstanden. Wo seht Ihr genau die Vorteile, in einem eigenen Studio selbst zu produzieren, anstatt sich "von außen" unter die Arme greifen zu lassen?



Nun, wir hatten dieses Mal viel mehr Zeit, zu tun, was wir tun wollten. Die Aufnahmen für das "The Cult Is Alive" - Album begannen im März letzten Jahres, und die letzte Aufnahme - Session war im späten September. Wir haben es langsam angehen lassen, und man kann sich dabei mehr Sachen erlauben, weil man mit dem Album so eine lange Zeit "lebt". Und es kostet nichts, wogegen ein solch langer Aufenthalt über mehrere Monate in einem regulären Studio niemals funktionieren würde. Fenriz und ich würden anfangen, die Musik und alles drum herum zu hassen! Darum haben wir uns für diesen Weg entschieden, und wir haben eine für uns perfekte Arbeitsumgebung gefunden! Wir haben unsere eigene Rehearsing - Einrichtung, das komplette Studio… und dabei noch genug Zeit für ein Bier! So lieben wir die Arbeit mit der Band einfach!



Eines Eurer größten Probleme ist nach wie vor, dass Ihr die Musik nie auf die Bühne bringt, bzw. bringen wollt, da Fenriz Live - Auftritte grundsätzlich ablehnt…



Ja, aber Fenriz und ich sind uns einig darüber, dass DARKTHRONE keine Band sind, die live spielen sollte. Ich denke, dass das Bringen unserer Musik auf die Bühne wieder in Entertainment mündet, und wir sind keine Entertainer! Wir wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden, haha! Unser Augenmerk liegt bei den Alben, aber wir bekommen eine Menge Angebote, und wir schätzen es auch sehr, dass und die Leute live sehen möchten, aber wir denken, das ist nicht richtig im Sinne der Band. Wir wollen uns auf die Alben konzentrieren und dass die Leute unsere Musik in begrenzteren Räumen hören, haha!



Aber für das "Wacken Open Air" hast Du 2004 zugesagt!



Ja, ich bin dabei ein wenig flexibler! Es war auch ein Ereignis, das sehr gut funktionierte, denn wir hatten die Sache schon einmal, Jahre vor dem Gig in Wacken, in Oslo durchgezogen. Das hatte super geklappt, weil SATYRICON auch eine Band sind, mit der man sehr gut zusammen spielen kann. Als uns die Leute vom "Wacken Open Air" gefragt hatten, willigte ich endlich ein, weil sie uns schon jahrelang auf der Liste gehabt hatten. Es war für uns eine schwierige Situation, weil uns die Leute so lange live und sogar als Headliner sehen wollten. Ich denke, wir wären besser als Underdogs aufgehoben, die eine Lokalband in einem Pub supporten, haha!



Aber wenn Du sagst, dass Du flexibler bist, dann könntest Du Dir doch einfach drei Musiker holen und auf Tour gehen, wenn Fenriz partout nicht möchte. Aber ich denke, das wäre nicht im Sinne der Band?!



Nein, denn es wäre nicht komplett ohne Fenriz´ Drumming, denn sein ganz spezielles Drumming ist Teil der Essenz unserer Musik! Es würde sich einfach nicht korrekt anfühlen, und die Fans würden diese Maßnahme auch nicht akzeptieren, denke ich.



Bis heute ist die Band DARKTHRONE von vielen Geheimnissen und Gerüchten umgeben, die sowohl Dich, als auch Fenriz betreffen, also wo Ihr lebt, was Ihr beruflich macht und Vieles mehr. Mögt Ihr diesen Mythos um Euch herum?



Hmmm, ich weiß gar nicht, welche Geheimnisse Du meinst!



Dass Du in einem Haus im Wald lebst, ist ja mittlerweile bekannt, trotzdem deutet Einiges in den letzten Jahren darauf hin, dass viele Leute gar nicht wissen, wer Ihr überhaupt seid.



Nein, wissen sie nicht, aber ich stamme ursprünglich aus Oslo, bin aber von dort weggezogen, als ich 18 Jahre alt war. Das war aber noch, bevor diese Morde und die Kirchenbrände begannen. Diese ganze Szene schien sich für mich zu einer Art "Dumme - Jungen - Club" zu entwickeln, und darum ging ich schon früh aus Oslo weg und wandte mich stilleren Orten zu. Dort konnte ich meine Gedanken viel besser entfalten und über viele Fragen nachdenken, die mich beschäftigten. Die Stille bewirkt viel für die Erleuchtung im Kopf!



Eine dieser Unklarheiten über die Band ist etwa, dass DARKTHRONE teilweise immer noch, auch hier in Deutschland, mit den Kirchenbränden in Verbindung gebracht werden.



Das ist schon seltsam, weil wir für die Musik leben und die Band niemals mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung bringen würden. Wir legen keinen großen Wert darauf, im Knast zu landen, haha! Davon hätten wir doch gar nichts, vor Allem, weil sie jede der abgebrannten Kirchen wieder aufgebaut haben, haha!



Habt Ihr denn allgemein viel mit der norwegischen Black Metal - Szene zu tun, oder lebt Ihr generell lieber für Euch selbst?



Ich lebe lieber für mich selbst, und ich wohne außerhalb von Oslo in einer sehr einsamen Gegend. Ab und an bin ich jedoch in Oslo, um ein paar Freunde zu treffen. Dieses Jahr bin ich auch als DJ beim "Inferno" - Festival, daher muss ich wohl dort hin, haha! Ich kann dort ein wenig Bier trinken und gute Musik hören, das ist schon gut.



Diesen Lebensstil soll ja auch Quorthon von BATHORY geführt haben. Er lebte wohl auch sehr zurückgezogen und hatte nicht viel mit der "Szene" zu tun.



Das stimmt! Ich beneide ihn sogar! Er war sowieso der Boss und konnte sich einen Dreck um alles scheren! Ich mag diesen Aspekt bei BATHORY, dass ihm alles egal sein konnte, und seine Musik war die Beste überhaupt!



Hören Deine Kinder eigentlich auch Black Metal? Sie sind immerhin mit DARKTHRONE aufgewachsen!



Ja, sie hören jede Art von seltsamer Musik! Mein Sohn zum Beispiel hört zurzeit sehr viel IRON MAIDEN, aber das ist ja normal. Als ich jünger war, hörte ich auch sehr viel "einfachere" Sachen, haha!



Aber sie mögen doch DARKTHRONE?!



Ja, aber ich denke, dass ihnen das ein wenig zu viel Lärm ist. Aber im Großen und Ganzen mag meine Familie diese Art Musik, zum Beispiel auch AURA NOIR.



Wird es bei DARKTHRONE jemals noch ein weiteres Mitglied geben, oder werden Fenriz und Du als Duo weitermachen?



Ich denke, es wäre nicht richtig, ein weiteres Mitglied aufzunehmen, weil wir für uns den besten Weg gefunden haben, eine Band zu sein. DARKTHRONE sind so etwas wie Fenriz´ und mein Lebenswerk!



Welches Eurer Alben ist denn für Dich auch heute noch im Nachhinein das beste?



Das ist schwer zu sagen, denn jedes der Alben repräsentiert die Zeit, in der wir gerade steckten. Ich mag das neue Album sehr gerne, weil es sehr gut zu unserer jetzigen Art zu arbeiten passt und weil wir heute das erreichen können, was vorher nur schwer möglich war. Wir konnten immer nur für eine Woche ins Studio gehen, und dort musste alles fertig werden. Aber nun haben wir alle Zeit der Welt, was auch ein ganz anderes Feeling mit dem Album verknüpft. Von den älteren Scheiben mag ich heute noch "Goatlord" sehr gerne! Wir schauen nicht zurück und stellen die Alben aus heutiger Sicht in Frage. Klar, wir könnten es machen wie DIMMU BORGIR und "A Blaze In The Northern Sky" neu aufnehmen, mit fettem Sound und der heutigen Zeit angepasst. Aber so etwas wäre künstlerischer Selbstmord!



Denkst Du denn, dass diese Bands, wie DIMMU BORGIR oder auch CRADLE OF FILTH, auf gewisse Weise kommerziell sind, wenn sie so etwas tun?



Ja, das sind sie, aber ich sehe nichts Schlimmes darin, kommerziell zu sein. Diese Bands geben aber auch gar nicht vor, nicht kommerziell zu sein, denn offensichtlich sind sie es ja! Jeder hat doch die Wahl, so zu sein, wie er möchte, genau wie wir entscheiden, ein bisschen anders zu sein. Wir wollen auch gar nicht, dass DARKTHRONE der Hauptbestandteil unseres Lebens sind. Die Band ist als Hobby viel stärker als wenn sie unser alltägliches Leben einnehmen würde; du verstehst, wie ich das meine!



Dass Ihr DARKTHRONE nicht hauptberuflich betreibt, dürfte Euren Fans bekannt sein, denke ich. Fenriz arbeitet bei der Post, soweit ich weiß. Was machst Du beruflich?



Ich habe auch einen regulären, täglichen Job und arbeite an einer Schule, wo ich Jungendliche betreue, die soziale Probleme haben. Ich versuche, ihnen zu helfen, weil ich doch etwas härter im Nehmen bin als sie, haha!



Ich weiß ja nicht, ob Du meine Fragen nun extragut fandest…



Ja, kein Problem, war ok! Ich gebe nicht so viele Interviews, vielleicht drei pro Woche, denn ich habe genug andere Dinge zu tun. Ich bin sehr gerne draußen und sitze unter einem Baum oder so etwas, haha! Ich laufe auch sehr gerne Ski und gehe gerne in den Wald zum Laufen. Morgen treffe ich Fenriz, und wir wollen ein paar neue Songs aufnehmen. Wir fangen schon mit dem nächsten Album an, bevor "The Cult Is Alive" veröffentlicht ist! Wir arbeiten immer an neuem Material, und vielleicht wird das nächste Album bereits in einem Jahr fertig sein. Wenn wir aber diese Woche zwei neue Stücke aufnehmen, dann kann es wieder drei Monate dauern, bis die nächsten drankommen. Das ist der Vorteil eines eigenen Studios!




Review:

To Our Forefathers Split EP

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Die Split der beiden deutschen Schwarzmetallkapellen gibt’s als feine 7", was in Zeiten von mp3s für manche ungewohnt sein mag, aber es gibt ja zm Glück noch viele Fans, die die schwarzen Scheiben zu schätzen wissen. Den Anfang machen NORDAFROST, die eine volle Breitseite ultrabösen Black Metal abfeuern und sich nach etwas zähem Anfang richtig steigern und "Assault" zu einem richtig guten Black Metal-Song machen. Vor allem der bösartige Gesang hat mir sehr gefallen, auch wenn er eine Spur zu leise abgemischt ist. Der Grundbeat geht direkt ins Bein und die gelegentlichen High Speed-Passagen lockern den Song angenehm auf. Solider Black Metal.

Seite A geht also schon mal in Ordnung - was gibt’s auf der anderen? Da tummeln sich UNLIGHT, die mich letztes Jahr mit ihrem Debüt überzeugen konnten. Leicht thrashig angehaucht beginnen sie "Nordic Heart", das mit rasantem Tempo und gelungenen Breaks punkten kann. Die Produktion ist druckvoller als die von NORDAFROST und gibt dem Sänger mehr Spielraum, wobei sich beide qualitativ ebenbürtig sind. Das gilt auch für den Rest der beiden Bands, so dass ich auch UNLIGHT eine solide Leistung attestiere und somit die EP jedem Black Metaller ans frostige Herz legen kann, zumal das Teil für freundlich 5€ zu haben ist. Dazu bezahlen die ersten beiden Besteller, die sich auf dieses Review berufen, kein Porto. Also hopphopp!

To Our Forefathers Split EP


Cover - To Our Forefathers Split EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 11:48 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Thundra

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Interview Eure Release-Party war vor ein paar Tagen. Wie war’s? Wie viele Leute waren da?


Die Party lief sehr gut, wir hatten volles Haus und jede Menge Energie kam von den Fans. Wir haben hier in unserer Heimatstadt Haugesund gespielt, in einem Club namens "LilleByscenen". Der hat Platz für 250 Leute und wir hatten 240 zahlende Gäste.

Natürlich war die Show für uns was Besonderes, da die Fans das erste Mal die neuen Songs live hören konnten. Und bevor ich das vergesse: Abbath von IMMORTAL war auch und hat die Show angeschaut, ist ein toller Typ!


"Worshipped By Chaos" ist euer erstes Album nach einer langen Pause - oder wart ihr kontinuierlich aktiv?


Wir hatten keine Pause, sondern waren immer aktiv mit THUNDRA. Es war eine natürlich Entwicklung für uns, auf der neuen Scheibe Black Metal zu spielen.


Ist THUNDRA eine richtige Band oder nur ein Projekt?


Es ist eine "richtige” Band. Ich habe zwar noch ein paar andere Projekte, aber die liegen momentan auf Eis. THUNDRA beansprucht sehr viel meiner Zeit und da ich auch noch in meinem Studio arbeite, habe ich kaum Zeit für andere Dinge.


Gutes Stichwort: das Album habt ihr ja in deinem Studio einsgespielt, mit dir und Thor Erik als Produzenen. Wie lautet dein Resüme? Werdet ihr das nächste Mal wieder so arbeiten oder ein externes Studio buchen?


Ja, ich habe den Großteil der Produktion gemacht, mit Thor Erik als meinen Assistenten. Ich hatte mein Studio gerade fertig gebaut und wollte einfach vieles ausprobieren. Anfangs war das hart, da ich noch nicht viel Erfahrung als Produzent hatte. doch zum Glück hatten wir keine Eile mit den Aufnahmen und konnten uns die Zeit nehmen, die wir brauchten.

Das Tolle an der ganzen Sache war, dass wir erlebten, wie sich die Songs entwickeln und wir immer neuen Input geben konnten, um die Musik zu erweitern.

Wir haben bereits über das nächste Album gesprochen und werden wieder selbst produzieren. Aber wir werden wahrscheinlich jemand anderes das Mastern und den Mix machen lassen, um eine andere Meinung zu bekommen.

Thor Erik hat einen großartigen Job gemacht und hatte immer seine eigene Sicht der Dinge, was mir sehr weitergeholfen hat, besonders, wenn ein Problem auftrat.


Bist du mit dem Sound, der Produktion, zufrieden?


Ja, ich bin wirklich glücklich über das Ergebnis, vor allem, da es meine erste Produktion war. Beim nächsten Mal werden wir vielleicht ein noch besseres Resultat bekommen.


Wer schreibt bei euch die Songs? Besonders die Parts mit cleanem Gesang haben mir sehr gefallen, genauso wie die ganzen Anspielungen auf MITHOTYN.


Meistens Thor Erik, Rune und ich, aber alle Mitglieder arrangieren zusammen die Songs. Jeder von uns in THUNDRA hat einen anderen Musikgeschmack, also versuchen wir so viel wie möglich in unseren Songs unterzubringen. Ich denke, dass dadurch viele Metal-Heads mit unserer Musik etwas anfangen können. Die Worte different und epic beschreiben uns sicher am Besten.


Habt ihr schon Tourpläne für 2006?


Bis jetzt haben wir nur Einzelshows und ein Festivals hier in Norwegen geplant. Aber ich hoffe, dass wir bald eine komplette Europa-Tour machen können. Es wäre cool, mit ein paar anderen, neuen norwegischen Bands zu touren, die auch gerade am Anfang ihrer Karriere stehen.


Du bist schon seit langer Zeit in der Black Metal-Szene aktiv. Hat sie sich in deinen Augen verändert?


Die Szene hat sich verändert, ja. Wahrscheinlich zum Schlechteren. Es gibt zu viele beschissene Bands, die keine Identität haben und vor allem kein Talent. Aber es gibt auch einige neue gute Bands, die wirklich außergewöhnlich sind. Aber leider nicht viele.


Wo liegt Haugesund?


Es ist an der Westküste Norwegens, auf der Insel Karmøy - einem kalten und windigen Ort. Die Metal-Szene hier ist sehr klein und es gibt nur wenige Bands. Die einzig bekannte dürfte BATTERED sein, die von meinen alten Kollegen in EINHERJER gegründet wurde.

Leider gibt es zu wenig Zusammenarbeit zwischen den Bands, auch wenn wir nur wenige sind.


Gefällt dir das Leben in Norwegen? Wäre eine warme karibische Insel nicht netter? ;)


In Norwegen zu leben ist generell sehr toll. Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben, auch wenn es hier bei uns windig und kalt ist und schneit. Aber hey, ich hätte nicts gegen einen Urlaub an einem wärmeren Ort einzuwenden ;)


Schaust du dir viele Metal-Shows an?


Ich versuche auf alle Metal-Shows zu gehen, die hier in der Gegend stattfinden. Ich kümmere mich nicht darum, ob ich die Band mag oder nicht, solange es Metal ist. Ich denke, mehr Leute sollten diese Einstellung haben.


Das wäre ein perfektes Schlusswort. Aber ein wenig Werbung muss ja auch noch sein, also hau rein!


Yeah, thanks for the interview and I hope we can visit Germany soon. I´m looking forward to do some gigs there!

So if someone would like to book us, don´t hesitate to contact us at www.thundra.tk.







Interview:

Dark Fortress (BM)

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InterviewWie geht es Euch denn im Moment so?



Ja, danke, gut. Es ist ein geiles Gefühl, jetzt, wo das neue Album draußen ist. Ich muss aber dazu sagen, dass ich das Album noch gar nicht richtig gehört habe, da alle Exemplare an unseren Sänger gingen. Da muss ich mir die CD noch abholen, und ich bin schon sehr gespannt, endlich das finale Produkt in den Händen zu halten.



"Stab Wounds", Euer Vorgängerwerk von 2004, hat ja überall positive Kritiken eingefahren. Wie habt Ihr es geschafft, "Séance" so schnell fertig zu bekommen?



Das war eine ganz normale Produktionsdauer, immerhin mehr als eineinhalb Jahre. Ich denke, eineinhalb bis zwei Jahre sind für uns ein ganz gewöhnlicher Veröffentlichungsrhythmus, und man schafft es auch, innerhalb dieser Zeit ein wirklich gutes Album zu schreiben. Der Songwritingprozess hat auf jeden Fall über ein Jahr gedauert, das war für uns kein Problem.



Viele Bands lassen sich da deutlich mehr Zeit, und Eure letzten beiden Alben haben jeweils über eine Stunde Spielzeit. Von daher…



Ja, aber es ist nicht so, dass ich allein in der Band für das Songwriting zuständig bin, sondern es haben mehrere Leute einen kreativen Input. Da ist die Last schon gut verteilt, und wenn man wirklich will, dann ist es echt kein Problem, in dieser Zeit ein neues Album zu schreiben.



"Séance" (der Titel spricht sich übrigens französisch - Anm. d. Verf.) ist meiner Meinung nach etwas experimenteller ausgefallen als der Vorgänger. Es finden sich verstärkt langsame Passagen, Gruselparts mit fast schon Soundtrack - Tauglichkeit, und in dem Song "Incide" sind sogar sowas wie Schmerzensschreie zu hören.



"Incide" ist sowieso ein spezieller Song, der stammt gar nicht von uns; ein befreundeter Komponist namens Morian hat ihn geschrieben. Mit ihm spielen unser Drummer Seraph und ich noch in einer anderen Band, die NONEUCLID heißt. Er lebt seit einigen Jahren in Rotterdam und hat dort klassische Komposition studiert. Wir haben ihn gefragt, ob er nicht Bock habe, ein Stück zu unserem neuen Album beizusteuern, und dabei kam dann "Incide" heraus. Der Song hat natürlich nicht mehr viel mit klassischer Musik zu tun, wobei ein recht anspruchsvoller Streicherpart enthalten ist. Wir haben diesen fünfstimmigen Satz noch zwei Tage lang mit echten Streichern aufgenommen. Morian hat auch einen Metal - Background und steht auf abgefahrene, kranke Sachen. Er hat daher mit "Incide" etwas wirklich Krankes verbrochen, haha!



Ein anderer Song, der etwas aus dem Rahmen fällt, ist "While They Sleep", denn dort sind Tribal - artige Sequenzen drin!



Ja, genau! Ich denke auch, dass "While They Sleep" eine sehr eigene Atmosphäre besitzt und vom Feeling her sehr archaisch ist. Das kommt gerade daher, da es sehr spärliche melodiöse Anteile hat und im Mittelteil von Tribals und Percussion getragen wird.



War diese Experimentierfreude auf "Séance" denn von vornherein geplant?



Die ist mehr oder weniger einfach so entstanden. Wenn wir versucht hätten, "Stab Wounds 2" zu schreiben, dann hätten wir uns vermutlich wiederholt und auch nicht mehr so ein starkes Album abgeliefert. "Stab Wounds" ist für mich nach wie vor stimmig, und ich würde auch im Nachhinein nichts daran ändern wollen. Ich stehe nach wie vor hinter dem Album, aber die Stücke bewegten sich doch in enger gesteckten Kompositionsschemata. Teilweise waren wir simpler vorgegangen; ein Riff kam etwa nur viermal vor, und auch die Abfolgen der Akkorde waren nicht so komplex. Aus diesem Schema wollten wir ein wenig raus und eigenständigere, originellere Sachen machen. Es ist deswegen eine ganz natürliche Entwicklung, dass wir diese neuen Elemente eingebaut haben, und alle Bandmitglieder sind in den letzten Jahren mehr "open - minded" geworden, was manche Musikstile betrifft. Das führte dazu, dass wir uns etwas von den Genre - Grenzen gelöst haben, und uns nicht mehr fragen, was man darf und was man nicht darf als Black Metal - Band. Wir haben einfach gemacht, worauf wir Bock hatten, aber wir haben nicht auf Teufel - komm - raus experimentelle Parts eingebaut, denn es ist noch genug straightes Material auf dem Album vorhanden. Wenn wir Bock auf primitive Sachen haben, dann spielen wir sie auch, zum Beispiel bei "To Harvest The Artefacts Of Mockery".



Das ist auch auffälligerweise der kürzeste Song der ganzen Platte! Waren die anderen Songs eigentlich so geplant, dass sie Überlänge haben, oder ist das beim Songwriting unabsichtlich so entstanden?



Es passiert bei uns auf ganz natürliche Art und Weise, dass die Stücke so lang sind, weil sie eigentlich auf Atmosphäre basieren, weniger auf vordergründiger Aggressivität. Die Atmosphäre muss sich einfach aufbauen, und die Melodiebögen, die wir benutzen, sind ziemlich lang und ausladend. Einen Song wie "Ghastly Indoctrination" kann man nicht in drei Minuten herunterspielen; es dauert einfach, bis er sich aufbaut. Das ist der Grund, warum fast alle Stücke so lang sind!



Würdest Du sagen, dass DARK FORTRESS und "Séance" überhaupt noch "True Black Metal" sind, wenn sie es denn jemals waren?



Ob wir als "True Black Metal" angesehen werden, ist mir relativ egal! Das ist nicht unser Anspruch, und es ist auch die Frage, was man als "true" und was man als "nicht true" bezeichnen kann. Man muss sich selbst gegenüber true sein, das ist das Einzige, worauf es ankommt. Es muss aus dem Inneren kommen, man darf sich nicht auf das beschränken, in was man von einer Szene hineingepresst wird. "True Black Metal", wie ihn MAYHEM mit "De Mysteriis Dom Sathanas" begonnen haben, war eine komplett andersartige Musik, die Grenzen gebrochen hat. Und daraufhin kam diese Szene daher und meint, man müsse heute so klingen wie vor 10 oder 15 Jahren, was völlig in den Hintergrund gedrängt hat, was ursprünglich die Idee dahinter war, nämlich radikal andere Musik zu machen. Das führt zu einer Selbstbeschränkung der Szene, weil ständig darüber nachgedacht wird, was "true" oder "untrue" ist. Es steht einfach im Gegensatz zu dem, was diese Bewegung am Anfang ausgemacht hat!



Wie seid Ihr denn vom recht kleinen Label Black Attakk, über das ja noch "Stab Wounds" erschien, zu Century Media gekommen?



Das hat sich über einen längeren Zeitraum angebahnt. Wir hatten schon seit einiger Zeit Kontakt zu einem Mitarbeiter von Century Media, Philipp Schulte, den wir schon seit dem "Party.San" - Festival 2003 kennen. Er hat selbst auch ein kleines Label, Imperium Records, gegründet, und das anfangs nur, um "Stab Wounds" als Doppel - LP herauszubringen. Hauptberuflich ist er bei Century Media, aber er ist ein so großer Fan dieser Platte, dass er dafür extra eine eigene Plattenfirma gegründet hat. Er hat dann auch den Namen "Dark Fortress" bei Century Media eingebracht, und außerdem hatten wir prominente Fürsprache von den schwedischen NAGLFAR und auch von Götz Kühnemund vom "Rock Hard", die sich für uns eingesetzt haben. Sie haben das Label dann überzeugen können, und so ist der Deal zustande gekommen!



Empfindet Ihr Euch jetzt als "kommerziell"? Wobei Du diesen Punkt ja schon teilweise abgehakt hast…



Unser stärkstes Argument ist einfach das neue Album! Abgesehen davon, dass wir jetzt bei einem größeren Label beheimatet sind, kann wohl niemand behaupten, der sich "Séance" unvoreingenommen anhört, dass das Album "kommerziell" oder "angepasst" klingt. Wir haben einen schweren Weg beschritten und eine ziemlich abgefahrene und krasse Platte gemacht! Wenn wir auf Kommerz aus gewesen wären, dann hätten wir auch einen viel leichter zugänglichen Stil auf "Séance" wählen können, was wir eben nicht gemacht haben. Das sollte Beweis genug sein, dass wir nicht dem Kommerz verfallen sind.



Ihr werdet oft sogar als die "deutschen NAGLFAR" bezeichnet. Findest Du diesen Vergleich gut oder eher nicht?



Ich mag NAGLFAR und finde die Band klasse, auch persönlich! Es ist eine sehr gute Band, aber ich denke, dass wir doch anders klingen als sie. Wir haben beide unseren eigenen Stil! Wenn wir erstmal länger dabei sind und mehr Alben verkauft haben, werden andere Bands vielleicht auch eines Tages mit DARK FORTRESS verglichen werden. Ich finde aber, dass wir eine Ecke "norwegischer" klingen und nicht so sehr vom schwedischen Black Metal beeinflusst sind. Wir haben eine andere Art von Melodiösität und klingen in gewisser Hinsicht düsterer oder mystischer. NAGLFAR sind etwas melodischer als wir. Wir sind nicht fieser oder böser, klingen aber doch irgendwie anders, aber ein Vergleich mit ihnen ist grundsätzlich sicher nicht das Schlechteste, haha!



Ihr hattet auf "Stab Wounds" auch eine Coverversion von KATATONIA´s "Endtime", und exklusiv auf der LP stand zudem noch ein Cover von EMPEROR´s "I Am The Black Wizards". War das eine einmalige Aktion? Auf "Séance" habt Ihr ja auf so etwas verzichtet.



Bis jetzt, haha! Bei "Stab Wounds" war von vornherein klar, dass eine Digipak - Version herauskommt. Da hatten wir uns überlegt, dass die limitierte Erstauflage etwas Besonderes sein sollte und entschieden uns für einen Bonustrack. Wir wollten aber nichts Klischeehaftes verarbeiten, wie z.B. einen gängigen Black Metal - Klassiker. Das haben aber dann doch mit dem Song von EMPEROR, haha! Auf KATATONIA kamen wir, weil der Song aus einem anderen Genre stammt, aber trotzdem ein Feeling transportiert, das gut zu DARK FORTRESS passt. Wir wollten ihn so umstrukturieren, dass er sich gut in unser Material integriert. Das ist uns wohl auch gut geglückt, weil wir eine eigene Version daraus gemacht haben! Bei EMPEROR war der Hintergrund, dass wir einen speziellen Bonustrack für die LP haben wollten. Wir hatten "I Am The Black Wizards" zuvor schon einige Male live gespielt, und da beschlossen wir, noch mal kurz ins Studio zu gehen und den Song für die Platte einzuspielen.



Dann können wir davon ausgehen, dass "Séance" auch als LP erscheinen wird?!



Wahrscheinlich schon! Ich hoffe und gehe davon aus, dass dies wieder über "Imperium Records" geschehen wird.



Habt Ihr dafür auch schon einen Bonus im Auge?



Es muss einen Bonus geben, schon aus dem Grund, dass "Séance" über 60 Minuten lang ist. Auf eine LP - Seite passen ja nur maximal 30 Minuten, so dass es wohl sowieso eine Doppel - LP werden wird. Und wegen fünf Minuten wäre das witzlos, so dass man die Spielzeit aufstocken muss. Erst dann lohnt sich eine Doppel - LP. Wir überlegen schon, was wir im Fall einer eventuellen Veröffentlichung verwenden werden; es könnten durchaus ein oder zwei Cover - Versionen sein. Spruchreif ist bislang aber noch nichts!



Immerhin gut zu wissen, denn so können sich potentielle Käufer schon vorab für die Vinyl - Version entscheiden.



Ja, aber die können sich das Album auch erstmal so kaufen, hahaha!



Sehr ungewöhnlich für eine Black Metal - Band ist auch, dass Ihr zum zweiten Mal Travis Smith als Cover - Zeichner gewinnen konntet. Wie kam das denn zustande?



Bei "Stab Wounds" war es so, dass unser Sänger Travis Smith per E - Mail kontaktiert hatte. Die Kontaktadresse war leicht über seine Homepage herauszufinden. Wir sind generell schon immer von seinen Arbeiten begeistert gewesen, auch von dem, was er beispielsweise für OPETH oder KATATONIA gemacht hat. Ich bin sogar über Travis Smith erst auf KATATONIA gestoßen! Ich dachte mir, wenn die Musik das hält, was das Artwork atmosphärisch verspricht, dann könnte es echt interessant werden. Und so war es dann auch! Ich bin auf diesem Weg auf "Tonight´s Decision" gestoßen. Vor Allem unser Sänger wollte für "Stab Wounds" unbedingt ein Cover von Travis Smith haben, was dann auch geklappt hat. Er hat uns Entwürfe gezeigt, und wir haben einen davon ausgewählt, den er dann nur noch ausgearbeitet hat. Bei "Séance" war es aber etwas anders. Da waren wir gerade im Songwriting - Prozess, und da hat, wieder mal, unser Sänger das jetzige Cover des Albums auf der Homepage von Travis Smith entdeckt. Das war, unabhängig von uns, schon fertig gestellt! Wir waren sofort der Meinung, dass es genau das Cover war, das wir gerne haben wollten, weil es absolut zur Atmosphäre und zum Konzept des Albums passt. Wir haben ihn dann gefragt, ob wir es nutzen dürfen, oder ob es schon vergeben sei. Es gab aber kein Problem, und wir haben die Zusage bekommen! Die gesamte grafische Gestaltung, auch die des Booklets, stammt von ihm, und es wirkt alles wie aus einem Guss! Er hat alles gemacht, und es ist sehr stimmungsvoll.



Es gibt ja im Black Metal - Bereich nicht allzu viele hochwertige, wegweisende Bands. Ich nenne Dir jetzt mehrere Genre - Bands, und Du sagst mit wenigen Worten, was Dir dazu einfällt?!



Das kann aber eine undankbare Aufgabe sein, weil ich mich nicht gerne negativ über Kollegen äußere, haha!



EMPEROR:


Da triffst Du gleich ins Schwarze! Für mich die göttlichste Black Metal - Band aller Zeiten! "Anthems To The Welkin At Dusk" ist mein absolutes Lieblingsalbum überhaupt!



MAYHEM:


Auch eine absolut wegweisende Band! "De Mysteriis Dom Sathanas" ist ein Meilenstein und hat quasi die zweite Black Metal - Welle eingeläutet! Das Album schlechthin, aber ich finde auch ihr letztes Werk sehr stark!



DARKTHRONE:


Kultige, auch wegweisende Band, wobei ich die beiden Erstgenannten jedoch noch lieber mag. DARKTHRONE mag ich aber auch, gerade die älteren Sachen, weil sie ein sehr intensives Feeling haben, speziell durch die Primitivität der Musik. Das macht für mich den Reiz an dieser Band aus!



Hmm, meiner Meinung nach war DARKTHRONE´s "A Blaze In The Northern Sky" sogar das allererste Werk der "Zweiten Welle", noch vor MAYHEM.



Eigentlich ja, das stimmt! Ein absolut krankes Feeling!



IMMORTAL:


Ich finde ihre zweite und dritte Platte gut, danach wurden sie für mich etwas uninteressanter. Auf die neueren IMMORTAL fahre ich überhaupt nicht ab, weil die frostige, klirrende Kälte nicht mehr vorhanden ist, die etwa "Battles In The North" noch ausgemacht hat. "At The Heart Of Winter" hat das überhaupt nicht mehr, aber ich habe mich mit dem jüngeren Material auch nicht mehr groß beschäftigt.



Eure Fast - Namensvetter DIMMU BORGIR:


Ja, haha! DIMMU BORGIR sind im Black Metal - Underground völlig verpönt. Andererseits muss man aber respektieren, dass die Band unglaublich kreativ und professionell zu Werke geht. Ich bin auch überhaupt nicht neidisch auf deren Erfolg, weil es eine hochklassige Band ist. Ich bin nicht sicher, ob man sie überhaupt noch als Black Metal bezeichnen kann, aber als extreme Metal - Band betrachtet, sind sie eine der wichtigsten und auch besten Bands unserer Zeit!



SATYRICON:


Wieder eine meiner Lieblingsbands! Ich finde von ihnen die ganz alten, wie auch die ganz neuen Sachen total geil! Eine der ganz wenigen Bands, von denen ich alle Full - Length - Alben besitze.



Ein meiner Meinung nach völlig unterbewerteter Exot: LIMBONIC ART:


Von denen habe ich ein Album! Sicherlich eine gute Band, aber vielleicht sind sie nie so richtig erfolgreich geworden, weil das Songwriting etwas zu konfus ist, finde ich. "In Abhorrence Dementia" hat teilweise eine richtig düstere Atmosphäre, aber an anderen Stellen machen sie es wieder kaputt. Daher fahre ich nicht unbedingt auf die Band ab.



Noch eine Band, Landsmänner von Euch: CRYPTIC WINTERMOON:


Die kenne ich fast gar nicht, daher kann ich kein Statement abgeben.



Ok, so weit, so gut! Wie sehen denn Eure näheren Zukunftspläne aus?



Wir planen gerade eine Tour für den April, was auch schon gut aussieht. Es sind noch keine Dates konkret, aber wir hoffen, im Frühjahr auf Tour gehen zu können. Dann müssen wir den Kopf freibekommen und können demnächst auch wieder Ideen für ein neues Album sammeln.




Review:

Äpäre

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Die dunkel-schwarzen Finnen veröffentlichen mit "Äpäre" ("Bastard", "uneheliches Kind") ihr viertes Album und verkörpern dabei den Spirit von Motörhead: Sie fahren immer schön konsequent ihre eigene Schiene, immer schön mit finnischen Texten, immer das Gleiche, aber nie Scheiße. Dabei sind die einzelnen Songs zwar kaum auseinanderzuhalten - zumal sich manch einer die Songtitel aufgrund der Zugehörigkeit zur finnisch-ugrischen Sprachfamilie ehedem nicht merken kann. Das macht auch nichts, denn hier zählt das musikalische Gesamtwerk der Band um den Ex-Amorphen Pasi (heißt hier Ruoja) - und das klingt schlüssig wie selten. AJATTARA sind im mittleren Tempo-Bereich verwachsen, komplett fast ohne Ausnahme. Dazu gesellen sich fiese, leicht krächzende Vocals, die die allgegenwärtige böse Botschaft predigen. Muss auch sein, denn AJATARRA ist ein böser Waldgeist in Drachenform, die Mutter des Teufels. Und so was verpflichtet schließlich. Monoton angetrieben vom intensiven Riffing verbreitet des Satans Mutti so vor allen Dingen teuflisch eindringliche Melodien, die den Standard der Vorgänger fast mühelos halten. Und die den Kopf einfach, automatisch und in gemäßigtem Tempo schütteln - Headbangen mit gebremsten Schaum sozusagen. Im Vergleich zur eigenen Klasse schafft Album vier (nur gut 32 Minuten lang!) nicht wirklich Überragendes - andere Doom- oder Black-Metal-Bands wären allerdings froh, auch nur eine einzige derart mitreißende Hymne auf ein Album zu bekommen - die Finnen haben zehn. AJATTARA sind böse, aber nicht lächerlich, monoton aber nie langweilig - auch, wenn das nicht alle wahrhaben wollen. Und man kann sich zweifelsohne auf die Band verlassen. Wobei wir wieder bei Motörhead angelangt wären.

Äpäre


Cover - Äpäre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Too Old Too Cold

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Die norwegische Legende meldet sich zurück! Und das nicht nur mit einem neuen Album ("The Cult Is Alive"), sondern auch gleich mit vier Neuerungen, die man als Fan sicher nicht erwartet hätte. Erstens ist man zu einem neuen / alten Label gewechselt, denn ab jetzt sind wieder "Peaceville" für DARKTHRONE zuständig, die bekanntlich schon die ersten vier Alben der Band unter´s Volk gebracht haben. Zweitens ist "Too Old Too Cold" die allererste Singleauskopplung der Band, drittens ist darauf eine sehr interessante Coverversion vertreten, und viertens haben Nocturno Culto und Fenriz ein Musikvideo (!!!) gedreht. Ich habt richtig gelesen, DARKTHRONE goes "Viva"… kleiner Scherz! Leider ist das Video nicht als Bonus auf der Maxi enthalten, was sicher eine coole Idee gewesen wäre. Der Titelsong "Too Old Too Cold" ist, wie alle Stücke der Maxi, ein kurzer, heftiger und mit gehörigem Rock´n´Roll - Anteil ausgestatteter, rotziger Banger, der das Duo auch in dieser Hinsicht in (fast) neuem Gewand zeigt, wobei auch auf früheren Scheiben leichte Anteile davon auszumachen waren. Für das coole "High On Cold War" konnte man Grutle von ENSLAVED als Gastsänger gewinnen; auf "Love In A Void" (im Original von SIOUXIE AND THE BANSHEES) ist Fenriz am Mikro zu hören, der dem Stück sogar einen leichten Vikinger - Hymnen - Anstrich verleiht. Stark! "Graveyard Slut" klingt genau so, wie es der Titel vermuten lässt: räudig, ungehobelt und richtig schön dreckig! Der Sound bewegt sich zwar nicht in "Panzerfaust" - Regionen, ist jedoch meilenweit von einer DIMMU BORGIR - Breitwand entfernt. Aber wer hätte auch etwas Anderes erwartet?! Fans müssen hier zugreifen, da nur der Titelsong und "Graveyard Slut" auch auf dem Album stehen werden, und die beiden anderen Nummern muss man einfach gehört haben! Falls das gesamte Album dieses Niveau hält, kommt ein echter Wutklumpen auf uns zu, so dass man den "Tipp" dann besser dort vergeben sollte!

Too Old Too Cold


Cover - Too Old Too Cold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

IV: Malice (Re-Release)

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Ächz: NECROMANTIA, die vierte. Wieder - logisch - machen die Griechen kauzigen, altmodischen Black Metal bassbetont und in the Vein of Venom. Das mag früher mal nett gewesen sein, wirkt heute aber en wenig holprig und antiquiert. Was ja wiederum nicht schlecht sein muss, aber dann sollte die Aufmachung (die Box soll ja sehr schick aussehen) stimmen. Nur: Der remasterte und bollerige Sound klingt, ähem, authentisch, die Bonusstrecke ist mit dem bereits auf einem Jubiläumsalbum enthaltenen Running-Wild-Cover ("Mordor") kurz und die neue Covergestaltung gleicht comic-ähnlichem Klischee. Immerhin: Die NECRO-Songs strahlen einen liebenswerten Charme aus, zumindest für die, für die Venom seinerzeit als volles Brett miterlebt haben und so eine kleine Reise mit der Zeitmaschine machen können. Das Schlimme aber an dieser Platte ist die Cover-Version: Von mir aus haben die Jungs aus Zaziki-Hausen es gut und eigenständig gemeint. Aber einen Song wie das ultimative "Mordor" mit Bass und Key derart zu verhunzen, das erinnert an Satanslästerung. Andererseits: Da hört man mal wieder, wie geile Songs und wie wirksame, einfach Riffs Running Wild mal hatten. Zumindest dafür danke ich NECROMANTIA.

IV: Malice (Re-Release)


Cover - IV: Malice (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ancient Pride (Re-Release)

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Teil drei der NECROMANTIA-Orgie: Mit "Ancient Pride" gibt’s die Mini-CD, aufgewertet durch zwei kauzige Cover-Versionen. Während "Each Dawn I Die" von Manowar ausgesprochen cool klingt "The Number Of The Beast" von Maiden doch arg gewöhnungsbedürftig. Zudem gibt’s den Bonustitel von der Vinyl-Version "Spiritforms Of The Psychomancer". Die Original-Titel geben einem das, was eben von den Griechen zu erwarten ist, altmodischen Black Metal, der eher an Celtic Frost und Co. erinnert als ein Härtner wie Darkthrone oder andere norwegischen Schwarz-Gesellen. Wer einem Trip in die dunkle Vergangenheit nicht abgeneigt ist, der liegt hier nicht falsch. Angesichts der unglaublich vielen aktuellen und teilweise auch lohnenswerten Outputs des Schwarzwurzel-Genres bleibt aber dennoch die Frage, wer so was wie NECROMANTIA heute noch braucht. Zumal die schmucke 4-CD-Box durch neues, aber nicht eben gelungenes Art-Work "besticht".

Ancient Pride (Re-Release)


Cover - Ancient Pride (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 32:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gospel Of The Insane

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Vollkommen bekloppt, nix für Sound-Ästheten und selbst für anspruchslose Kollegen sind BESTIAL MOCKERY nur mit ein paar Atü auf dem Kessel zu ertragen. Aber Spaß machen sie trotzdem mit ihrem Black-Death-Thrash, in dem sie alten Sodom, Venom, Motörhead, Nifelheim und Co. sowie Punk verwursten. Die Jungs scheißen auf geputzten Sound, klingen aber dennoch keineswegs müllig, sondern irgendwie authentisch. Da scheppern die Drums, da wummert der Bass, da rifft abgfekacht die Axt. Dazu passt natürlich die Liebe zu Kettensägen ("Satans Devilsaw") genau wie lustige Rülsper, Schreie, Lust-Ausrufe. Und eben das nietige Outfit mit Sonnenbrille, Kutten, fettigen Haaren. Ach ja und satanische Texte inklusive Krieg, Sex und Saufen gibt’s auch - echter Metal von Entrückten für Verrückte eben. Die Schweden aus Uddevalla mit den passenden Kampfnamen Master Motorsäg, Doomanfanger, Devilpig und Warslaughter kümmern sich einen Scheiß und Trends, haben sich mit keiner Scheibe auch nur irgendwo hin bewegt, sondern sitzen immer noch in ihrem versifften Proberaum zwischen Pizzen und leeren (und vielen) Bierdosen. Das mag zwar ewig gestrig klingen, ist aber irgendwie auch schön. Und bekloppt. Prost!

Gospel Of The Insane


Cover - Gospel Of The Insane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 37:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Worshipped By Chaos

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Ganz am Anfang wurde THUNDRA als Nebenkriegsschauplatz von ENSLAVED- und EINHERJER-Leuten ins Leben gerufen. 2000 gab’s dann auch das erste Album, mit dem die heutige musikalische Ausrichtung aber wohl nicht mehr viel zu tun hat. Zur gleichen Zeit verließen Harald und Stein ihre jeweiligen Brötchengeber und begannen, sich voll und ganz auf THUNDRA zu konzentrieren. "Worshipped By Chaos" ist das Ergebnis und geht in die Black Metal-Ecke, wo sich THUNDRA selbst zwischen ARCTURUS und BORKNAGAR platzieren würden. Im Kern stimmt das, denn besonders durch den oftmals cleanen und sehr hymnischen Gesang kommen THUNDRA den guten alten BORKNAGAR sehr nahe. Als Kontrast dazu gibt es aber auch eine fies keifende typische Black Metal-Stimme, die jeden eingefleischten Schwarzwurzler vor Geifer sabbern lassen wird. Die ARCTURUS-Vergleiche erklären sich aus der unkonventionellen Songstruktur, die sich nicht immer stur an Black Metal-Standards hält. Soweit geht das schon ok. THUNDRA haben eine gelungene Mischung aus melodischen Parts und eiskalter Black Metal-Raserei, wobei in beiden Abschnitten die Keyboards eingesetzt werden, aber glücklicherweise nie überhand nehmen. Manchmal erinnern sie an ganz alte DIMMU BORGIR und können dann den Songs am stärksten helfen und Atmosphäre verleihen. Die neun Songs sind trotz ihrer Länge niemals langweilig - das Songwriting ist gelungen und die im Grunde sehr unterschiedlichen Ansätze von melodischen und sehr brutalen Parts passen wunderbar zusammen, man merkt den Jungs die Erfahrung und das technische Können an, das man braucht, um eine so komplexe Black Metal-Scheibe realisieren zu können. Als i-Tüpfelchen geht auch die Produktion in Ordnung (die ebenfalls von der Band selbst übernommen wurde) und "Worshipped By Chaos" kann jedem Norweger-Freund nur ans Herz gelegt werden

Worshipped By Chaos


Cover - Worshipped By Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 57:57 ()
Label:
Vertrieb:

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