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The Curse

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Satte zwölf Jahre haben sich INFERNUM Zeit gelassen, um den Nachfolger zu "Taur-Nu-Fuin" einzuspielen. Zwischendurch gab es Line-Up-Wechsel, was wohl auch der Grund dafür ist, dass lyrische Ergüsse wie in "Meine Ehre Heisst Treue" oder "Weltmacht Oder Nidergang" erspart bleiben. Anno 2006 haben sich die Polen offensichtlihc entschlossen, auf so billige Provokation oder braun angehauchte Ansichten zu verzichten und stattdessen mit Qualität zu überzeugen. Die sieben Songs auf "The Curse" schaffen das mühelos und entführen den Hörer eine knappe halbe Stunde in die Welt des okkulten Black Metals, der schleppend, bedrohlich und kalt aus den Boxen kriecht. Selbst das dauerpräsente Keyboard nervt nicht, sondern baut mächtige Atmosphäre auf. Sänger Anextiomarus krächzt-keift angemessen nihilistisch, die Gitarren wabern im Hintergrund und das Drumming ist simpel-effektiv. Was man in zwölf Jahren so lernen kann, wird hier deutlich. "The Curse" ist eine eigenwillige Black Metal-Platte geworden, die Schwarzwurzlern die Kälte nach Hause bringt. Selbst im Sommer.

The Curse


Cover - The Curse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 31:33 ()
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True Servants Of Satan

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Die Norweger NEETZACH gehen aus den 1993 gegründeten SWORN hervor, die in ihrer kurzen aktiven Zeit gerade mal ein einziges Demo auf die Kette bekommen haben, das auch noch den schönen Namen "Pinseltronen" (wie geil!) trägt und 1995 erschien. Danach war zehn Jahre Ruhe in Satans Karton, bevor man jetzt unter anderem Namen weiterzumachen gedenkt. Zum neuen Line - Up gehören Urmitglied Gidim Xul, Dirge Rep (ORCUSTUS, GORGOROTH) und Vrangsinn (CARPATHIAN FOREST, HATEPULSE), die sich ganz und gar "True Norwegian Black Metal" hingeben. Und hier macht diese Floskel direkt Sinn, denn nicht alles, was droben in holden Fichtenwäldern den Deibel anheult, steht auch wirklich in der Tradition der Gründerväter wie DARKTHRONE, IMMORTAL, SATYRICON, MAYHEM oder auch GORGOROTH. NEETZACH verkörpern den Geist der frühen / mittleren 90er echt gut, benötigen keine voluminöse Produktion, kein Goth - Geseier und keinen Keyboard - Bombast und holzen sich durch sieben bitterböse Hassklumpen, unter denen sich auch eine neu aufgenommene, coole Version des ´95er Demo - Tracks "The Demon That Openend My Grave" befindet. Größtenteils in fiesem Midtempo gehalten, macht die Band auch aus ihren Einflüssen keinen Hehl, die offensichtlich aus alten VENOM und CELTIC FROST / HELLHAMMER bestehen. Alle die, die auf der dunklen Seite der Macht stehen und auf seine Bestandteile reduzierten, räudigen Black Metal verehren, werden an "True Servants Of Satan", das bereits beim Titel keine Originalität vortäuscht, ihre finstere Freude haben!

True Servants Of Satan


Cover - True Servants Of Satan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:38 ()
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The Journeys And The Experiences Of Death

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Die dreijährige Pause zwischen zwei Alben scheint sich bei den norwegischen Drachenschiffkapitänen HELHEIM eingependelt zu haben, denn wieder mussten die Fans exakt so lange auf ein neues Album warten. Kreative Auszeiten sind sicher nichts Schlechtes, trotzdem hat man den Eindruck, dass viele andere Bands wesentlich kürzere Intervalle zwischen Veröffentlichungen sinnvoller nutzen. Bereits "Yersinia Pestis" war zwar eine wirklich gute, aber keine überragende Angelegenheit, woran sich "The Journeys And The Experiences Of Death" nahtlos anschließt. Wie zuvor bewegen sich HELHEIM irgendwo zwischen stampfendem, bombastischem Midtempo (inklusive Keyboardteppichen) und zügigeren, fast schon schwarzmetallischen Abschnitten, wobei die Kompositionen für meine Begriffe jedoch etwas sperrig herüberkommen und sich keines der Stücke als große Hymne outen will. Die Scheibe ist beileibe keine Enttäuschung und überrascht mit vielen Details und sogar sehr anspruchsvollen, progressiven Abschnitten, aber vergleicht man "The Journeys And The Experiences Of Death" etwa mit ENSLAVED´s neuem Überhammer "Ruun", MOONSORROW´s "Verisäkeet" oder SOLSTAFIR´s "Masterpiece Of Bitterness", so ziehen HELHEIM in der Endabrechnung eindeutig den Kürzeren! So bleibt ein weit überdurchschnittliches, ambitioniertes Werk, das sicher viele Fans begeistern wird, aber nicht ganz in der ersten Liga mitspielt.

The Journeys And The Experiences Of Death


Cover - The Journeys And The Experiences Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:38 ()
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L’Amour N’Enleve Pas La Depression

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Das einzig Französische an dieser Band ist der Titel der Scheibe, das einzig weibliche die ansehnliche Keyboarderin Dinara. Obwohl die anderen beiden Gruppenmitglieder Roman und Denny auf den Bilder mächtigeinen auf androgyn machen und somit rein äußerlich überhaupt gar nicht den Black-Metal-Klischees entsprechen, sondern daher kommen wie anspruchsvolle Popper - oder Hamburger Schule. Was übrigens auch das hellblau gestaltete Booklet unterstützt. Das geile Trio wirkt also voll avantgardistisch, musiziert aber leider ziemlich hausbacken durch die Welt des symphonisch-melodischen Black Metals. Dabei dominiert bei den Sibiriern das Keyboard nicht so sehr wie beispielsweise bei den russischen Sinful. Dafür dringt der Sound dieser bereits 2003 produzierten Scheibe doch arg dünn und flach aus den Boxen - schade drum. Denn die Zutaten wie der kehlig-krächzige Gesang, gefällige Tempowechsel, die anständigen Melodien (Gitarre und Keyboard) erfüllen Genrestandards durchaus - und auch der vornehmlich flotte Drumcomputer nervt nicht über Gebühr. Letztlich aber kommt das Album entgegen der Aufmachung nicht wirklich aus dem - immerhin gepflegten - Mittelmaß heraus.

L’Amour N’Enleve Pas La Depression


Cover - L’Amour N’Enleve Pas La Depression Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:2 ()
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Omyt

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Die Russen haben es mächtig mit Vampiren, nennen ihre Musik artig "Vampiric Sympho-Black-Metal" und halten sich sowohl vom Outfit her als auch in Sachen Schublade fest an große Vorbilder wie COF. Rein musikalisch besteht die größte Gemeinsamkeit zu den Briten in der starken Nutzung des Keyboards, dass sowohl elektronsch als auch akustisch tatsächlich jede Menge zukleistert und in den netten Melodien, die auf "Omyt" (heißt wohl übrigens "Whirlpool") ständig präsent sind. Dafür klingen SINFUL nicht gar so bombastisch, haben nicht so einen keifigen Sänger (El Ruski grunzt auch gern mal tief) und schweifen gern mal vom eigentlichen Weg ab, verwenden auch mal echte Metal-Elemente und sorgen mit ruhigen Zwischenspiele für Ruhepausen. Trotz einiger eklatanter Unterschiede sorgen die Osteuropäer generell für eine vergleichbare Stimmung wie die Kommerz-Blutsauger von der Insel. Dennoch sind SINFUL erschreckend unoriginell, langweiligen trotz (vorhersehbarer) Abwechslung recht schnell. Wer dennoch unbedingt mal wieder ordentlich kleistrigen Black Metal braucht und zudem einen kleinen Exoten in seine CD-Sammlung integrieren will, der liegt mit den Sündern sicherlich nicht falsch. Guckt mal bei Ketzer Records, die führen Musica-Productions-Produkte.

Omyt


Cover - Omyt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:0 ()
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Skryti V Mlze

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Osteuropäische Bands haben nicht selten ihren ganz eigenen Reiz, bei der Recherche in Sachen TROLLECH steigen schlimme Befürchtungen auf. Die Tschechen nennen ihre Musik tatsächlich "Forest Black Metal" und mache witzige, beinahe ein wenig peinliche Gruppen-Bildchen mit Bächlein. Doch, Oberförster sei Dank, da ist der Pessimist auf dem Holzweg. Denn die Jungs aus dem Land des prima Pilsners widmen sich in gekonnter, authentischer Weise dem heidnischen Black Metal, transportieren eine ähnliche euphorische Stimmung wie beispielsweise Skyforger, mischen also den aggressiven, flotten Marsch mit ein paar Folk- und Akustik-Elementen. Und sind dabei doch etwas roher, undergroundiger, eben schwarzwurzeliger. Die Songs gewinnen natürlich durch die ungewohnt klingenden tschechischen Lyrics. Aber nicht nur die Heimatsprache ist dafür verantwortlich, dass den Jungs richtig tolle Hymnen wie "Stromy Jsou V Nas", was soviel heißt wie ,Die Bäume in uns’, gelingen. Rasende Gitarren, weite Melodiebögen, treibende Drums forsten mächtig auf, sozusagen. Lediglich der Sound könnte vielleicht noch einigen Dünger gebrauchen, obgleich das etwas dünne Klanggewand durchaus zur traditionellen Ausrichtung passt. Zum besseren Verständnis der Texte haben die Jungs praktischerweise neben den Originalen auch noch die englischen Übersetzungen abgedruckt - auf "Hidden In The Fog" geht es um die Liebe der Jungs zur Natur - und keinesfalls um politische Rechtsauslage. Bleibt zu hoffen, dass der Ausstieg des Gitarristen Johannes nicht zuviel Substanz kostet.

Skryti V Mlze


Cover - Skryti V Mlze Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:42 ()
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True Narcotic Black Metal

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Alter, es gibt nach all den Jahren stilistischer Sackgassen wieder ein neues Genre am metallischen Himmel: Comedy Black Metal! Unglaublich, aber wahr: SECHT, die aus Dirge Rep (ORCUSTUS, GORGOROTH) und Vrangsinn (CARPATHIAN FOREST) bestehen, sind etwa - leider unfreiwillig - so lustig wie J.B.O.´s Verulkung "Ein Kleiner Vampir" und lassen mich fast am Boden kugeln. Völlig abgefuckter Black Metal mit akustischen Trips, Industrial - Soundorgien und allerlei sinnlosen, abgefahrenen, Soundtrack - artigen Spielereien versehen, der zu insgesamt nur einem einzigen (!!!) Track von 37 Minuten zusammengekloppt wurde. Am Geilsten sind alle Nase lang die total bekifften Schmerzensschreie der Musiker, vermutlich, weil sie ihren eigenen Grütz ständig hören müssen. Das Ganze ist so dermaßen Trash, dass ich fast schon den "Tipp" geben möchte. Leute, nee, so was hab ich auch als langjähriger (Black -) Metal - Fan noch nie zu Ohren bekommen. Der totale Hammer ist allerdings, dass man für "True Narcotic Black Metal" (der Titel spricht schon Bände!) allerlei Gastsänger wie Gaahl, Nattefrost (dem ist eh nix peinlich), Apollyon oder Nocturno Culto gewinnen konnte, die sich hier alle mehr oder minder witzig verewigt haben. Ich habe keine Ahnung, wie ernst diese Jungs ihre "Gastrollen" wirklich genommen haben, kann mir aber vorstellen, dass einsame Waldspaziergänge und das Heulen mit den Wölfen im norwegischen Unterholz zwangsläufig zu Kabelbränden im Oberstübchen führen. Im Info mit der Überschrift: "If hell had a soundtrack, this would be the anthem…" (ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr!) steht zudem noch, dass diese "Band" keinerlei Interviews gibt. Und schaust Du im Lexikon bei "schlecht", wirst Du finden das Wort SECHT! Mir fehlen echt die Worte!

True Narcotic Black Metal


Cover - True Narcotic Black Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 37:29 ()
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Near Death Experience

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Es gibt Projekte, die die Welt nicht braucht. Und SPEKTR gehören definitiv dazu! Hier werden angeblich Einflüsse von BATHORY, NEUROSIS, KHOLD und EMPEROR verarbeitet, die man allerdings nur grob erahnen kann. SPEKTR mischen vornehmlich fiesen, rüpelhaften Black Metal mit fürchterlichen Industrial - Elementen, die sich zumeist lediglich durch minutenlangen Knirschen und Knarzen bemerkbar machen; stellenweise bekommt man das Gefühl, die heimische Anlage sei endgültig im Anus! Nix gegen modernen Black Metal, ganz im Gegenteil, und auch Industrial ist in diesem Zusammenhang willkommen, aber eine verzerrte Nervenprobe wie "Near Death Experience" braucht wirklich keine Sau! Ich gebe zu, dass einige atmosphärische Passagen durchaus ein stimmiges und gruseliges Horrorfilm - Soundtrack - Feeling erzeugen, aber ob man so etwas gleich einen ganzen Song lang ohne Überraschungen zelebrieren muss, sei dahingestellt. Ich habe wirklich keine Ahnung, was in diversen unbeleuchteten Studios am Popo der Welt für Unsinn verzapft wird… auch kein Ding, aber wer zum Henker muss gleich immer alles auf den Markt werfen?!

Near Death Experience


Cover - Near Death Experience Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:22 ()
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Winds Choir Opera

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Die zweite Scheibe der Russen stammt aus dem Jahre 2004. Verwirrenderweise beginnt das Album aber mit dem Stück, das so heißt wie die zweite Veröffentlichung "Silver Brilliance Of Nocticula". Und dann sind mit "Wintercrown" und "Icy Sculptures In The Severe Frostland" auch noch zwei Stücke selbiger Scheibe auf dem Zweitling. Den großen Einfluss, den Immortal auf die Osteuropäer ausüben, derist bei den Operetten-Winden wohl noch deutlicher zu spüren, nicht nur durch das Cover von "Unsilent Storms In North Abyss". Nein, auch sonst versuchen DRAMA klirrende Kälte durch rasiermesserscharfe Gitarren, schaurig-schöne Melodien, krächzende Vocals und harsche Tempowechseln zu transportieren. Das klappt erneut gut, auch wenn halt echte Originalität fehlt. Aber lieber gut gecovert als auf Deibel komm raus auf Innovation zu machen. Handwerklich stimmt hier ansonsten vieles, Black-Metallisten sollten sich mal um das DRAMA aus dem Osten kümmern. Sind nämlich gar nicht mal uninteressant, die sieben Akte dieses Schauspiels.

Winds Choir Opera


Cover - Winds Choir Opera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 43:19 ()
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Silver Brilliance Of Nocticula

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"Silver Brilliance Of Nocticula” ist der Re-Release der ursprünglich 2002 aufgenommenen Mini-CD, aufgepeppt mit einem rohen Demo-Song (mit dem coolen Titel "Icy Sculptures In The Severe Frostland" - yeah Kälte und Hass und überhaupt), einem neuen Song, einem lustigen Venom-Cover ("Resurrection") sowie einem guten Video-Clip ("Wintercrown", auch kalt) auch schön mit schneebedeckten Bergen und Tünche im Gesicht…) Die Russen orientieren sich am skandinavischen Black Metal, unsterblich und aus Bergen sozusagen. Also nix mit Plaste-Schlüsselbrett oder Folk-Einflüssen.. Und dabei legen sie ein erstaunliches Niveau an den Tag, sind meilenweit vom wahren Garagensound entfernt, driften aber eben auch noch lange nicht in schwülstigen Bombast-Black-Metal ab - quasi frisches Schwarzwurzelgemüse mit Biss - wie die Cover-Version vin Satyricons "Mother North" amtlich zeigt. Ganz geil auch: Die Burschen aus Moskau haben sogar ein kaltes Studio gefunden: Icetop Silence! Vielleicht das einzige Manko: So richtig individuell klingen die Russkis nicht. Aber nun hat das Album insgesamt schon vier Jahre auf dem Buckel - von daher ist das auch kein Drama.

Silver Brilliance Of Nocticula


Cover - Silver Brilliance Of Nocticula Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:54 ()
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