Review:

The Adversary

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"The Adversary" ist in Schwarzmetallkreisen das wohl am Meisten erwartete Werk 2006! Groß waren die Erwartungen nach dem zu Recht stark umjubelten EMPEROR - Abschiedswerk "Prometheus", aber ungleich größer die Spannung, was Ihsahn stilistisch auf seinem Solo - Debüt zelebrieren würde. Electro, Industrial, etc. wurde gemutmaßt, aber "The Adversary" bestätigt keine der zahlreichen Vermutungen. Das Album ist die konsequente Essenz der EMPEROR - Karriere und zeigt einerseits die immer noch vorhandene Liebe zu Black Metal auf, andererseits aber auch des Masterminds Affinität zu progressiven Klängen und arg verschachtelten Songstrukturen. Selbst getragene Passagen und ruhige Momente haben sich eingeschlichen, so dass man dieses Debüt in keine Schublade packen kann. Ein Stück wie das äußerst eingängige "Called By The Fire" (der wohl einzige "Hit" des Albums") besitzt sogar viking - metallische Hymnenhaftigkeit, während sich der Rest eher zum Durchhören am Stück eignet. Black Metal trifft auf Artrock, typisches Gekreische auf cleane Chöre, hohe Kopfschreie und sogar Operngesang, alles vermischt zu einer mitreißenden, aber auch anfangs sehr gewöhnungsbedürftigen Mischung. Selbst nach zig Durchläufen will sich "The Adversary" nur schwer erschließen; das Album ist wohl so etwas wie "düstere Weltmusik", ohne Grenzen, ohne Tabus, mit viel Mut, aber auch sicher genauso viel Ablehnung von der "Basis". Ich persönlich denke, dass Ihsahn (der alles selbst geschrieben und bis auf die Drums auch selbst eingespielt hat) hier zusammen mit Drummer Asgeir Mickelson (BORKNAGAR, SPIRAL ARCHITECT) ein Meisterwerk eingespielt hat, über das in der nächsten Zeit viel diskutiert werden wird. Rein qualitativ und kompositorisch (wenn auch nicht wirklich stilistisch) liegt das Album etwa auf einer Höhe mit "Prometheus", was locker den "Tipp" rechtfertigen würde, jedoch leidet es unter einer mehr als gewöhnungsbedürftigen Produktion. Das dringend benötigte volle Volumen ist nicht vorhanden, und alles wirkt soundmäßig irgendwie dünn; die Keyboards quietschen blechern, und die Drums haben keinen Wumms und klingen wie "Bonduelle" - Erbsendosen. Trotzdem sollten sich aufgeschlossene Fans an "The Adversary" heranwagen und dem Album ganz ohne Hintergedanken an EMPEROR eine faire Chance geben!

The Adversary


Cover - The Adversary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:10 ()
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Es ist Schicksal

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NACHTSUCHT kommen aus Hamburg und machen recht typischen, undergroundigen Black Metal nach Alt-Schul-Rezept. Die Drums scheppern, die Gitarren klirren, der Bass bollert, die Stimme keift - aber nicht so, dass es in den Ohren kneift. Damit erfüllen die angemalten Nordlichter zwar jede Menge Klischees, schaffen es aber dennoch zeitweise, mit ihren Songs Interesse zu akquirieren. Das liegt vor allem daran, dass die suchtkranken Finsterlinge nicht total auf Tempo setzen, sondern auch mal Mut zur Gaslücke zeigen. Schade nur, dass die erst 2003 gegründete Band einen derart schwachen Sound hat und dass von den deutschen Texten eher so gar nüscht zu verstehen ist.. Aber das Demos stammt auch noch von 2004, da sollte inzwischen einiges besser klingen. Wer sich davon überzeugen möchte, der kann mit der Band am 30. April in den Mai schwarzwurzeln, denn beim Untergrundkrieg spielt NACHTSUCHT zusammen mit Frost, Martial Death, Trace Of Fear und Schwarzenberg im Hamburger Logo. Los geht’s gegen 19 Uhr.

Es ist Schicksal


Cover - Es ist Schicksal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Sorrow Infinite And Darkness

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Endlich mal wieder ein amtliches Nudel-Tisch-Ornament: der ehedem kaum sprechliche Namen ist ob des Logo-Gewirrs ebenfalls kaum zu entziffern. Klarer sieht’s da schon bei der Beschreibung des musikalischen Wirkens aus: Recht typischer Black Metal mit kleinen Pieksern Death Metal und einer Stimme, die genau zu zuletzt genanntem Stil passt. Was das ganze wiederum ein wenig ungewöhnlich macht. Die typische Rasierapparat-verdächtige (und manchmal sehr schräge) Gitarren-Flirrerei trifft auf ein Organ, das auch amerikanischen Death-Bands gut zu Gesichte stände. Zumindest zeitweilig, denn auf die Dauer klingt der "Cpt. Estrella Grasa" (was sich wiederum nach einer Soße für oben genannte Nudeln anhört) doch reichlich eindimensional. Musikalisch zu erwähnen wäre wohl, dass ein Gorgoroth-Live-Gitarrist mitmischt - ganz gut, er kann seine neue Band nennen, ohne den Mund aufzumachen. Probiert das mal aus - klappt besser als Nudeln lesen. Aber nicht so gut wie Nudeln zu essen. Das wiederum macht nämlich mehr Spaß, als diese Scheibe zu hören. Weil sie relativ schnell langweilt und dann bald nervt.

Sorrow Infinite And Darkness


Cover - Sorrow Infinite And Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:4 ()
Label:
Vertrieb:
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Pro Patria Finlandia

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"Deywantedtukillmi" rief Klein-Mika früher, heute macht er das mit uns. "IMPNAZ" machen das, was sie können. Sie mischen Thrash- und Black-Metal, packen jede Menge vom eigenen Rotz dazu und heraus kommt das, was immer heraus kommt, wenn Wodka-Mika Mucke macht. Vielleicht ist die neue Scheibe ein wenig metallischer geworden, aber auf keinen Fall ändert das etwas an dem Gesamtergebnis. Irgendwie erinnert IMPALED NAZARENE an große Fast-Food-Ketten: Man kann sich auf der Produkt verlassen. Meist (sehr) schnell, nur manchmal mittel temperiert, aber immer brutal, (weniger Punk) als zuletzt, aber eben immer noch dreckig. Ach ja, und die bös-provokativen Texte (und wirklich nicht immer geschmackssicheren) keinesfalls zu vergessen, plus potentiell diskussionswürdiges Cover inklusive Albumtitel. Das Problem der kleinen Impnäzze: Sie haben schon früh ihre Grenzen ausgelotet, derart provoziert, dass ihnen das nur noch bei den Hörern gelingt, die die Band noch nicht oder nur wenig kennen. Und das sind außer der Antifa ja wohl die wenigsten. Das Album killt zwar nicht so, wie die ersten, ist nicht so liebenswert wie das goldene - aber es ist auch nicht schlecht. Eben IMPNAZ.

Pro Patria Finlandia


Cover - Pro Patria Finlandia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 38:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Pitch Black Brigade

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VREID wird für immer im Schatten Windirs stehen –daran ändern auch so tolle Alben die derzeit recht angesagte "Pitch Black Brigade" nichts. Das ist aber auch nicht schlimm, solange die Norweger eben so geile Scheiben herausbringen. Irgendwie typischer (Viking-) Black Metal wird vermengt mit weniger typischen Rock’n’Roll-Feeling. Und dadurch unterscheidet sich die Brigade am meisten vom Erstling Kraft, auf dem mehr klirrende Kälte zu spüren war als staubiger Dreck. Dennoch müssen unser allerliebsten Schwarzwurzel-Fans nicht auf ihre angestammten Trademarks verzichten, nein, auch hier leben Sie von frostigen Gitarren-Klängen und kalter Atmosphäre. Aber irgendwie gelingt es Sture, Hvall, dem hungrigen Steingrimm und Ese bei aller Boshaftigkeit noch unglaublich cool zu klingen. Und genau das ist der Vorteil der Jungs vom Sognefjord. Vielleicht spielt ihre Herkunft tatsächlich eine Rolle: Dieses Album ist kalt wie der Schnee auf den Bergen ringsherum, so schön wie der Blick auf die sagenhafte Natur in Fjordnorwegen und so dreckig wie eine Fahrt über unbefestigte Pfade abseits ausgelatschter Touristenpfade. Also Achtung: Der Zorn wird auch dank der kraftvollen Produktion größer.

Pitch Black Brigade


Cover - Pitch Black Brigade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:20 ()
Label:
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Interview:

Satyricon

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InterviewWas wollt Ihr denn mit dem Titel "Now, Diabolical" aussagen?



Wie jeder andere Titel von SATYRICON reflektiert er die gesamte Attitüde und den Konsens des Albums. Er drückt die Inhalte der Texte, die Musik, des Artworks und die Vision dahinter aus. Solch ein Titel sollte nicht einfach nur etwas sein, was cool klingt, sondern das wiedergeben, was sich im Kopf abspielt und ein Statement dessen sein, was man sagen möchte. Er soll die Essenz des Albums in einem Wort oder Satz zusammenfassen! So haben wir es bisher mit jedem Albumtitel gehandhabt.



Ihr habt nach "Volcano" etwa vier Jahre gebraucht, um das neue Album fertig zu bekommen. Warum hat es so verhältnismäßig lange gedauert?



Wir haben zwei Touren in Europa und zwei Touren in Amerika abgerissen, hinzu kamen einige Festivals und eine Mini - Tour mit ein paar Einzelshows. Wir haben also viel Zeit für die Promotion des Albums verwendet und danach etwa eineinhalb Jahre zum Schreiben des neuen Materials benötigt. Dann folgten noch etwa vier oder fünf Monate, das neue Album aufzunehmen. Was für unsere Fans wie Ferien aussieht, war in Wirklichkeit ein hartes Stück Arbeit! Ich denke nicht, dass eine gute Band jedes Jahr ein Album veröffentlichen muss, sondern man sollte darauf achten, dass man seine Arbeit korrekt macht.



Der zweite Song auf "Now, Diabolical", "K.I.N.G", ist als Abkürzung geschrieben. Was bedeutet sie denn?



Ja, sie hat eine Bedeutung, aber die Zeit wird zeigen, ob ich sie der Welt dort draußen mitteile, haha!



Der Stil auf dem neuen Album ist, wie schon auf dem Vorgänger, wieder sehr minimalistisch ausgefallen. Ist das der Stil, den Ihr nun, nach sehr unterschiedlichen Alben wie "Nemesis Divina" und "Rebel Extravaganza", endgültig gefunden habt?



Man kann "Rebel Extravaganza" als das zweite Kapitel von SATYRICON betrachten. Wir haben unsere Inspirationen aus dieser Zeit der Band auf seine Bestandteile reduziert und in ein vielleicht kälteres, aber auf jeden Fall düstereres und auch schnörkelloseres Gewand gekleidet. Das "Rebel Extravaganza" - Album war in allen Teilen extrem progressiv, aber schon "Volcano" war wesentlich straighter und direkter auf den Punkt kommend. Auf "Now, Diabolical" sind die Songs, auch durch die Doublebase, allesamt solide rockend, ob man es nun mag oder nicht. Jedes Stück dreht sich um ein oder zwei Hauptthemen, um die alles Andere herumgebaut wurde. Wir wollten nicht so viele unterschiedliche Teile darin haben und auch keine Tempowechsel, sondern dafür Rhythmuswechsel! Auch die verwirrenden Elemente wollten wir nicht mehr haben, sondern eher an Stärke und Reichweite gewinnen, also die Effizienz jedes einzelnen Songs erhöhen. Auch Chorusse mit starken Hooklines waren uns wichtig, so dass alles gut ins Ohr geht. Soviel zu der Entstehung der Stücke auf dem Album, aber die wichtigste Sache war uns das Transportieren einer pechschwarzen Seele und der Essenz der Dunkelheit, was wir eigentlich schon immer getan haben. Es ging uns um Einfachheit und Effektivität!



Das 1999er Album war sehr progressiv, das stimmt! Ein Song wie "Tied In Bronze Chains" hatte ja viele, viele Breaks…



Ja! Der Song hatte an die 17 Parts, haha! Mit dem Album begann das zweite Zeitalter von SATYRICON, aber nun haben wir sechs Alben gemacht, und das vierte war der Auftakt zum zweiten Kapitel. Die ersten drei Scheiben folgten einem roten Faden, wenn man so sagen möchte. "Rebel Extravaganza" war zwar sehr vertrackt, aber es transportierte bereits diese Kälte und Finsternis, für die die Band heute steht! Das "erste Kapitel" von SATYRICON war noch von mittelalterlichen Einflüssen und nordischen Mythen geprägt, während das neue Album keinen Zweifel daran lassen soll, dass wir nicht mehr aggressiv zu Werke gehen, sondern autoritärer und mit viel mehr bedrückendem, düsterem Feeling, das niemand leugnen kann.



Werdet Ihr denn auch in Zukunft an diesem Stil festhalten oder plant Ihr eventuell bereits, Euch beim nächsten Mal anderweitig zu orientieren?



Ich habe keine Ahnung; wir entwickeln uns einfach! Wir sind zwei Personen, die auf einer sehr festen Plattform stehen. Von dort aus schauen wir, was wir haben wollen. In diesem Fall wollten wir ein absolut dunkles, pechschwarzes Album haben, das sehr roh und mit einer starken physischen Präsenz herüberkommt. Bei dem Album sollte es sich anfühlen, als ob man sich in einem Raum mit der Band befindet, ein sehr natürliches Gefühl vom Sound her. Danach fragt man sich, was man erreichen möchte, und wie man es erreichen kann. Diese solide Position wird auf unseren Platten immer präsent sein, denn wir sind uns absolut sicher, was wir tun! Wir wissen genau, was wir wollen, und vielleicht haben wir nächstes Mal eine andere Vision davon, was wir tun möchten und wie wir es erreichen können. Der typische Charakter von SATYRICON, mit all seinen Eigenschaften, wird immer vorherrschen, denn wir haben eine genaue Vorstellung davon, wer wir sind und was wir vorhaben!



Verwunderlich war bei "Volcano", dass Ihr auf einmal einen Majordeal mit Virgin Records hattet, den Ihr danach aber anscheinend wieder verloren habt. Was ist da genau passiert?



Wir haben den Deal nicht verloren, denn er galt nur für ein einziges Album!



Ok, das war die andere Möglichkeit…



Uns wurde sogar ein neuer Deal angeboten, aber wir entschieden uns, diese Option nicht anzunehmen, weil uns Roadrunner mit viel Einsatz einen Vertrag offerierten, der im Sinne der Band das Beste zu sein schien! Ich denke, dass EMI Virgin ein sehr gutes Label ist, das in einigen Ländern einen äußerst guten Job für SATYRICON gemacht hat. Aber es war keine Partnerschaft, die wir weiterführen wollten, weil die Band etwas anderes wollte und wir unsere Gründe hatten, dieses Mal etwas zu verändern, verstehst Du?! Es ist zwar noch früh, aber fühle mich bei Roadrunner so weit zu Hause.



Für "Rebel Extravaganza" hattet Ihr ja mit Nuclear Blast auch nur einen Deal über ein einziges Album?!



Ja, der galt auch nur für diese Scheibe.



Aber Ihr habt schon vor, bei Roadrunner zu bleiben?



Keine Ahnung, wir haben auch dort nur für ein Album unterschrieben. Es ist immer so, dass wenn man eine gute Arbeitspartnerschaft hat, und man das Gefühl hat, diese Partnerschaft weiterzuführen, man sie auch weiterführt. Aber falls eine der beiden Seiten, sei es das Label oder die Band, meint, dass es Zeit ist, weiter zu gehen, dann geht man weiter.



Es gab nur ein paar Stimmen, die wohl eher spaßeshalber behauptet haben, dass Ihr zu böse für ein Major - Label sein könntet, als Ihr Euch von Virgin getrennt habt.



Nein, ich denke, es ist eine Frage von komplizierteren Vorgängen als dem, aber ich kann diese Sachen noch ungefähr zwei Stunden mit Dir bereden. Ich persönlich bin Fan vieler Bands, zum Beispiel auch von SLAYER, aber es ist mir völlig egal, welches Label deren Alben veröffentlicht, haha! Das interessiert mich alles gar nicht, es geht mir nur um die Musik! Ehrlich gesagt, rede ich darüber nicht so gerne, sondern lieber über meine Musik…



Es ist mir nur aufgefallen, dass Ihr das Label von Album zu Album wechselt, das ist nicht ganz gewöhnlich.



Ja, das stimmt, ist doch auch ok!



Ich habe noch eine Frage in diese Richtung: soweit ich weiß, bist Du doch Inhaber des Moonfog - Labels, und Ihr habt Eure früheren Alben darüber veröffentlicht. Warum macht Ihr das denn heute nicht mehr?



Dafür gibt es viele Gründe, aber der wichtigste Grund ist vielleicht, dass die Band einfach zu groß für Moonfog geworden ist. Es ist eine sehr kleine, spezielle Firma, so dass wir nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, all die Leute, die für uns arbeiten, zu bezahlen. Auch für die ganze Promotion ist nicht genug Geld vorhanden, so dass wir einer Band von der Größe SATYRICONs nicht mehr gerecht werden könnten. Aber selbst, wenn es so wäre, bin ich nicht sicher, ob wir es tun würden, denn wir haben das ja früher schon gemacht, und ich weiß, wie schwer es ist, an beiden Seiten des Tisches zu sitzen.



Dann werdet Ihr auch sicher die Entscheidung verstanden haben, die Eure Freunde von DARKTHRONE getroffen haben, als sie wieder zurück zu Peaceville gekehrt sind?



Haben die nicht mittlerweile ihr eigenes Label?! Es heißt "Tyrant Syndicate Productions", aber die Scheiben werden über Peaceville vertrieben. Das ist auch der Grund, warum wir ihnen nicht im Weg gestanden haben, denn sie sind einfach zu groß für Moonfog geworden. Als sie damals bei Peaceville waren, verloren sie viele ihrer Verkäufe durch "Transylvanian Hunger", und wir bauten sie dann mit "Panzerfaust" wieder auf. Ich denke nicht mal unbedingt, dass sie nur zu groß für uns waren, aber sie wollten nach zehn Jahren Zusammenarbeit mit uns einfach ihre eigene Produktionsfirma gründen und volle Kontrolle über alles haben. Wenn man mit einer Band so lange zusammen gearbeitet hat, dann akzeptiert man auch ihre Entscheidung, dass sie nun machen möchte, was sie für richtig hält.



Ihr seid aber auch persönlich befreundet, wie ich weiß. Ich seid doch auch in Wacken zusammen aufgetreten…



Wir hängen nicht mehr mit ihnen ab, aber wir respektieren sie sehr und unterstützen sie bei dem, was sie tun!



Mir ist aufgefallen, dass 2006 das große Jahr der alten norwegischen Black Metal - Bands werden könnte. Immerhin sind IHSAHN und EMPEROR wieder da, es wird ein Projekt von Abbath geben, man munkelt sogar von einer IMMORTAL - Reunion; dann sind da DARKTHRONE mit ihrem neuem Album, und Ihr seid auch mit "Now, Diabolical" zurück!



Oh, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, aber das könnte stimmen! 2006 steht ganz im Zeichen des Teufels in Norwegen, haha!



Wie aktiv sind eigentlich Deine anderen Projekte THRONS, WONGRAVEN, EIBON und STORM?



Sie existieren nicht mehr, aber vielleicht werden EIBON weitermachen, denn Phil Anselmo hat mich vor ein paar Wochen angerufen und gemeint, dass er gerne wieder etwas machen würde. Er ist echt ein fantastischer Typ, und ich würde sehr gerne wieder mit ihm arbeiten, aber ich habe dafür im Moment zu wenig Zeit. So wird es auf seiner Initiative beruhen, und ich werde mich natürlich anschließen, aber im Moment ist mein Zeitplan echt voll mit Arbeit für SATYRICON.



SATYRICON haben eine sehr gute Live - Band. Wieso arbeitet Ihr nicht auch mit der gesamten Band im Studio?



Oh, vielen Dank! Es sind alles sehr gute Künstler, und wir spielen seit vielen Jahren zusammen. Es ist eine sehr tighte, solide Einheit, aber bei der kreativen Situation im Studio ist es sehr schwer für jemanden, in die Mitte zwischen Frost und mich zu kommen, haha! Es ist eine Arbeitsgemeinschaft und spezielle Chemie, die keinen Raum für andere Personen lässt. Wir scheinen sehr gut als Duo arbeiten zu können, und wir haben es vom ersten Tag an so gehandhabt. Daher hat sich diese Arbeitsweise für uns als sehr geeignet ergeben.



Würdest Du sagen, dass Frost und Du Control - Freaks im Studio seid?



Frost nicht so sehr, denn er ist immer nur die ersten zwei Wochen anwesend, wenn wir die Drums aufnehmen. Ich bin der einzige, der vom ersten bis zum letzten Tag dort ist! Aber er ist immer entschlossen, mit seiner Arbeit das möglichst beste Resultat abzuliefern und arbeitet sehr hart dafür. Ich selbst bin ein Perfektionist zu einem sehr hohen Grad und kehre immer mein Innerstes nach Außen, um das zu erreichen, das ich geplant habe.



DARKTHRONE arbeiten im Studio ja auf ähnliche Art und Weise.



Ja, but there is no fucking way that they are perfectionists, hahaha! Sie gehen ins Studio, nehmen alles mit dem "first take” in ein paar Stunden auf und benötigen für das ganze Album, inklusive Mix, vielleicht zwei Tage. Wir brauchen dafür etwa fünf Monate, haha! Aber jedem das Seine, denn eine Sache ist dabei nicht besser als die andere, jedoch sind es bei uns völlig verschiedene Arbeitsweisen. Die einzige Verbindung ist, dass wir beide Black Metal - Bands aus Norwegen und Kollegen sind, aber sonst arbeiten wir auf ganz unterschiedliche Art.



Trotzdem sind DARKTHRONE die einzige Band, mit der ich persönlich SATYRICON stilistisch überhaupt vergleichen kann. Wenn ich mir beispielsweise "Volcano" anhöre und dann etwa "Hate Them" von DARKTHRONE, ist es doch die gleiche Attitüde und Einstellung. Beide Bands sind sehr rock´n´rollig, sehr minimalistisch, roh und schmutzig.



Die Leute sagen öfter, dass die Atmosphäre vergleichbar sei, und ich kann für SATYRICON sprechen, dass es für uns ein Kompliment ist! Wenn Du DARKTHRONE fragst, werden sie dasselbe sagen. Ich denke, wir sind zwei Bands, die sich gegenseitig sehr respektieren und dieselbe Attitüde bei vielen Dingen zeigen, obwohl wir sehr unterschiedliche Bands sind.



Vor zwei Jahren gab es in Toronto einen sehr unschönen Zwischenfall, was Eure Live - Band betrifft. In den News konnte man lesen, dass angeblich eine Frau von zweien Eurer Musiker vergewaltigt worden sei. Wie ist diese Sache denn ausgegangen?



Sie wurden nicht direkt wegen Vergewaltigung, sondern wegen eines sexuellen Vergehens gegenüber einem kanadischen Mädchen beschuldigt. Die Sache wurde untersucht, und sie zog ihre Aussage zurück. Danach hat die Polizei den Fall zu den Akten gelegt, denn sie glaubten dem Mädchen nicht, und es gab auch überhaupt keine Beweise, die diese Beschuldigung hätten aufrechterhalten können. Sie wurden von jeglicher Schuld freigesprochen, ihre Fingerabdrücke, Fotos und Akten wurden gelöscht, und das war es auch schon! Die Leute sprechen darüber aber nicht mehr, sie reden nur über die Gerüchte und das Drama dahinter. Wenn dann die Wahrheit ans Licht kommt, interessiert es plötzlich niemanden mehr. Es werden immer nur die schlechten Nachrichten verbreitet, nie die guten! Es war alles eine Ente, vom ersten Tag an, denn sie hatten absolut nichts getan. Es tut mir leid, dass die Jungs diese Sache durchmachen mussten, aber gleichzeitig bin ich auch glücklich, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Ich hoffe, die Leute verstehen nun, dass wir zwei echt gute und ehrliche Jungs in der Band haben, denn das ist nun mal der Fall!



Werdet Ihr uns denn demnächst auch tourmäßig heimsuchen?



Wir werden auf ein paar Sommerfestivals spielen, und außerdem werden wir im Herbst mit ein paar Major - Touren zurück sein, eine davon vielleicht sogar mit CELTIC FORST. Es wird 2006 definitiv noch aufregend werden!




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Manifest Blasphemy

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Sie wären frost-bitten, würden sie nicht in Thailand leben. SURRENDER OF DIVINITY machen schon seit einigen Jahren den Black Metal-Underground unsicher und haben jetzt ihr zweites Album, "Manifest Blasphemy", fertig. Wie gehabt werden von dem asiatischen Quartett keine Kompromisse eingegangen, weder in Sachen Optik noch Produktion oder Songwriting. So rumpelt das Schlagzeug dank der Produktion recht kraftlos, was besonders bei der schnellen Passagen unangenehm auffällt und die Gitarren sind viel zu bassarm. Ob die Jungs überhaupt einen Bass am Start hatten, als sie die Scheibe eingespielt haben, weiß ich nicht, hören kann man ihn auf jeden Fall nicht. Der Gesang ist knurrig-kreischig und erinnert an alte MAYHEM, wie überhaupt die ganze Scheibe ein Tribut an die richtig alten, rohen Black Metal-Sachen ist. das wird heutzutage nur noch wenige Leute ansprechen, aber das wird SURRENDER OF DIVINITY herzlich egal sein. Black Metal, wie er old schooliger nicht sein kann - und gleichzeitig auch noch gut gemacht!

Manifest Blasphemy


Cover - Manifest Blasphemy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:57 ()
Label:
Vertrieb:
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Reinigende Feuer

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Pagan Black Metal, heidnischer Black Metal, Heathen Black Metal - Umschreibungen für ein Subgenre, dass der Mama viel voraus hat: Wenn True-Blackies auf jeden Funken von Melodie und Eingängkeit speien, dann wüten ORLOG erst los. Und durch diesen klugen Schachzug werden die Krieger, die auf dem Ragnarök - wie zu hören ist - eine weitere Schlacht gewonnen haben, viel, viel eindringlicher als die vermeintlich so harten Kollegen mit Garagensound und knüppeliger Kompromisslosigkeit. Nun wäre es aber falsch, zu denken, die Jungs wären Mama-Söhnchen oder der Sound etwa glattpoliert. Weit gefehlt - ORLOG gehen zumeist sehr flott zu Werke, die Stimme krächzt, wie es das Genre befiehlt, nervt aber nie und manchmal ist sogar fetzenweise etwas des Vokabulars zu vernehmen. Manchmal erinnert die Band ein wenig an Dissection, ist aber irgendwie schwarz-metallischer - vor allem weil die Musik trotz vieler Raserei nie stumpf klirrt, sondern mit verspielten Riffs und passenden Tempowechseln immer wieder Kontrastpunkte setzt. Der Sound ist gut, die Musik prima und die Aufmachung der Promo (im braunen Pappschuber) überzeugt ebenso wie die fertige Version mit ihrem stilvollen Artwork. Die deutsche Band macht fast schon sehr erwachsenen Eindruck - und das ist in diesem Fall ein großer Vorteil. Die ganze Scheibe wirkt in sich unglaublich kompakt - ein weiteres gutes Album auf DGF.

Reinigende Feuer


Cover - Reinigende Feuer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Now, Diabolical

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SATYRICON sind ein Phänomen! Jede andere Band der schwarzen Szene wäre nach modernen Soundeskapaden der Marke "Rebel Extravaganza" (immer noch eines der besten Black Metal - Werke der ausklingenden 90er Jahre) und sogar Remixes alter Hymnen durch die Elektrospezis APOPTYGMA BERZERK hochkant aus dem Verein geflogen. Mittlerweile habe ich den Eindruck, die beiden Nordlichter Satyr und Frost dürfen alles und werden dafür geliebt. Recht so! Das Duo hat die Grenzen einer sich stets selbst limitierenden Szene schon vor zig Jahren eingerissen und erntet heute die Früchte seines Schaffens - inklusive eines Majordeals (!) für das letzte, ebenfalls hochklassige Werk "Volcano". Zwar hat man mittlerweile in das auch nicht gerade kleine Haus Roadrunner gewechselt, aber der Stil des Vorgängers hat sich nicht grundlegend verändert. Noch immer bewegen sich die Norweger im Drehzahlkeller, lassen dreckigstem Rock´n´Roll freien Lauf und verzichten auf das Brechen der üblichen "höher, schneller, weiter" - Rekorde. Blastspeed - Orgien oder laute Kreischwettbewerbe hat man einfach nicht mehr nötig und konzentriert sich auf die Songs, die sogar noch einen Tick spartanischer herüberkommen als in der Vergangenheit. Aber genau dieses irgendwie Eintönige, Ruhige, Verstörende wirkt gleich doppelt böse und aggressiv! Hin und wieder werden auch Keyboards eingesetzt, die allerdings ebenfalls nicht gerade "bunt" klingen und den durchweg erstklassigen Songs mitunter Horrorsoundtrack - Atmosphäre verleihen. Man höre sich nur mal den abschließenden Übersong "To The Mountains" (Wahnsinn!) an, der fast schon BOLT THROWER - artige Riffs mit monotonem Bombast kombiniert und wie ein finsterer Gruselstreifen in "Dolby 5.1" tönt. Genial! Genau wie der Rest von "Now, Diabolical", der sieben weitere Schwarzwaldstampfer offenbart, von denen etwa "K.I.N.G" oder das fiese "The Rite Of Our Cross" ("… this is the coming of the Dark Lord - all tribes unite!") schlichtweg überragendes Songwriting - Potential beweisen. Man staunt immer wieder, wie mit so wenigen, spartanischen stilistischen Mitteln eine solch faszinierende Black Metal - Scheibe kreiert werden kann, die einfach süchtig macht. Ganz, ganz große Kunst!

Now, Diabolical


Cover - Now, Diabolical Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Zmierzch

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Der Pole L.O.N. hat seit 2000 einen ganzen Haufen Scheiben als HELLVETO herausgebracht, aufgrund der Affinität zu amerikanischen Labels aber hierzulande wohl eher keinen oder nur kleinen Bekanntheitsgrad erreicht. Das neueste Werk (das Debüt bei Dark Symphonies) mit dem Titel "Abenddämmerung" ist wieder komplett in polnisch gehalten (wobei das bisweilen schwer herauszuhören ist) und liefert laut vollmundiger Ankündigung "True Pagan Black Metal". Und da ist tatsächlich etwas dran. Es gibt räudig produzierten Schwarz-Alarm (in schnellen Momenten), der aber oft und viel im Gefühl Bathorys, Summoning und anderer epischer Ahnen schwelgt. Also gibt es viele langsame, vom Keyboard geprägte, instrumentale Abschnitte, manchmal kommen einem früher Vintersorg oder Kampfar in den Kopf. Und die kommen auch wesentlich besser rüber als die Klöppel-Parts - wobei es tatsächlich die Mischung macht. Aber auch die viele Abwechslung kann nicht verhindern, dass mit der Zeit ein bisschen Langeweile aufkommt. Das liegt wirklich am viel zu flachen Sound - und an der Beliebigkeit vieler Parts. Herzblut steckt jede Menge in diesem Album, sogar die Aufmachung transportiert die heidnisch-schwarzmetallische Ausrichtung. Ach: Was Mastermind L.O.N. textlich und ideell so raushaut, ist trotz einiger Recherche nicht herauszubekommen gewesen, aber dafür liegt den ersten 1000 (!) CDs eine ebenfalls von L.O.N. entworfenes Poster bei. Na, das ist doch was.

Zmierzch


Cover - Zmierzch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:45 ()
Label:
Vertrieb:

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