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The Torment Continues

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Da setzen sich zwei Portugiesen mitten im Hochsommer hin und verpassen uns einen derartigen Hassklumpen - fiese Schwarzwurzeln gibt es also nicht nur in Skandinavien, wo selbige von Kälte, Schnee und überhaupt leben. CORPUS CHRISTI beginnen die neue Scheibe ziemlich gewöhnlich: Einigermaßen schwachbrüstiger Sound, hetzend-klirrende Gitarren, keifiges Gekreische - alles in recht hohem Tempo. Aber schon beim zweiten Song "The Ascendance" machen die Jungens auch mal Pause, sorgen so für eine wesentlich dichtere Atmosphäre, läuten Glocken und sprechen böse Worte, später wird auch lauthals geklagt. Die einzelnen Zutaten sind zwar noch lange nicht ungewöhnlich, die Mischung aber macht "The Torment Continues" zu einer sehr brauchbaren Black-Metal-Scheibe. Die übrigens mit zunehmender Spielzeit immer mehr vom Wahnsinn der beiden Erschaffer preisgibt und einem Glauben macht, dass diese CD ernst gemeint ist. Das letzte Stück "All Hail… ( Master Satan)" ist übrigens ein Remake des gleichnamigen alten Songs vom Debüt "Saeculum Domini´". Schade, dass der Sound wirklich sehr dünne klingt… Aber wer’s absolut roh und ungeschliffen braucht, der kann hier getrost die Palme wedeln.

The Torment Continues


Cover - The Torment Continues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:30 ()
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Vredens Tid

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Vor ein paar Monaten wurden die beiden MANEGARM-Demos wiederveröffentlicht, quasi als Überbrückung zum neuen Album "Vredens Tid". Jetzt bin ich kein sonderlich großer Fan vom ganzen Viking-Kram (von ENSLAVED einmal abgesehen), aber "Vredens Tid" hat mich echt beeindruckt. Nach einem kurzem und sehr leisem Intro legt das schwedische Quartett bei "Sigrblot" mächtig-heftig los und haut dem Hörer eine wuchtige Viking-Metal-Wand um die Ohren. Grandios! MANEGARM lassen über die gesamte Dauer der Scheibe keine Langeweile aufkommen und mischen Frauengesang, Geigen und ruhige Parts so passend in ihren Viking-Sound, dass nie ein Bruch entsteht, im Gegenteil einfach alles ineinanderpasst ("Vredens Tid"). Auf Keyboards haben die Schweden Gottseidank verzichtet. Klassische Viking-Zutaten wie klarer Gesang (durchgehend in Schwedisch), treibende Gitarren und eine generell erhabene Atmosphäre dürfen natürlich nicht fehlen und bilden das Grundgerüst von "Vredens Tid". Auf ihrem mittlerweile viertem Album haben MANEGARM ihren stil wohl endgültig perfektioniert - wenn sie selbst Viking Metal-Verächter wie mich überzeugen können, will das schon was heißen.

Vredens Tid


Cover - Vredens Tid Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:8 ()
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Interview:

Agathodaimon

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InterviewHallo Sathonys, euer aktuelles Album "Serpent´s Embrace" liegt nun mittlerweile schon wieder ein Jahr zurück. Das Album ist musikalisch eine klare Weiterentwicklung der Band. Moderner Black Metal kombiniert mit vielen cleanen Gesangspassagen. Wie sind die Reaktionen euer bisherigen Fans auf diese Modifikation und habt ihr mit diesem Album auch neue Zielgruppen erreichen können?


Ich denke, wir haben uns eigentlich im Vergleich zu Chapter III nicht großartig verändert. Cleanen Gesang hatten wir seit dem zweiten Album Higher Art Of Rebellion bei einigen Songs verwendet, genauer genommen sogar auf unserem 97er Demo. Der Anteil zum letzten Album ist etwas größer geworden, da das Album generell ein wenig melodischer ausfiel. Neue Zielgruppen erreicht… nun, das ist nicht gerade die Art, wie wir darüber nachdenken. Veränderst du deinen Sound, gewinnst du vielleicht neue Fans auch in dem Maße, wie du alte verlierst. Da wir nicht auf kommerziellen Erfolg arbeiten, müssen wir uns diese Gedanken glücklicherweise nicht stellen. Wir versuchen lediglich, einen Mittelweg für alle Beteiligten der Band zu finden. Jeder in Agathodaimon hat teils sehr unterschiedliche musikalische Vorlieben, und dies auf einen Nenner zu bringen ist mitunter gar nicht einfach.


Wodurch kam es überhaupt zu der "Weiterentwicklung" bei eurer Musik?


Wie eben angesprochen, die Musik ist immer das aktuelle Spiegelbild der Band zu ihrer jeweiligen Entstehungsphase. Mit Felix und Eddie haben wir zwei neue Mitmusiker seit Chapter III, die eher ein Faible für Melodie als für brachiale Härte besitzen, und sicher hat das auch seinen Einfluss auf das Songwriting gehabt. Die Ballade bspw. schrieb Felix, während Eddie "Feelings" beisteuerte. Was nicht heißt, das unser nächstes Album evtl. wieder eine Spur härter werden könnte. Noch ist zu wenig neues am Start, als das man eine Richtung vorgeben könnte.


Zu dem Titelsong "Serpent´s Embrace" habt ihr auch euer erstes Video abgedreht, welches ja relativ bunt daher kommt und auch mit gewissen Reizen nicht zu geizen hat. Wer hat das Konzept dazu gemacht und wie war das so - der Videodreh


Nun ja, Konzept… wenn man das so nennen kann, stammt es von mir. Konzept ist ein Wort, das mit einem anderen untrennbar verknüpft ist, wenn man es anständig umsetzen will, nämlich Geld. Wir mussten aus einem ziemlich niedrigen Büdget möglichst viel herausholen. Durch Beziehungen konnten wir mit dieser imposanten Laseranlage drehen, die selbst Pink Floyd zur Ehre gereicht hätte. Die Damen im Video haben unentgeltlich mitgewirkt, eigentlich waren auch noch Pyros geplant, was durch einen Krankheitsfall nicht mehr rechtzeitig umzusetzen war. Es sollte visuell ein wenig interessant sein, und wir wollten kein Video haben, in dem wir mit Schwertern durch den Wald rennen. Aus der Vergangenheit weiß man ja, das wir gerne mal ein wenig mit Klischees und Traditionen spielen. Die Reaktionen waren dann auch gespalten, von Begeisterung bis hin zu Unverständnis. Uns ging es in erster Linie darum, überhaupt einmal ein Video gedreht zu haben. Das können wir dann irgendwann unseren Enkelkindern zeigen, hehe. Der Videodreh an sich war recht interessant, eine Tänzerin wurde von einem herabfallenden Deckenteil fast erschlagen, die Monitoranlage fing gegen Ende der Dreharbeiten an zu brennen, die extra angemietete Bodennebelmaschine versagte bereits nach einer halben Stunde und so weiter. Es war ein einziges Chaos, aber jetzt haben wir es ja hinter uns.


Wurde das Video auch mal irgendwo ausgestrahlt " "Ich kenn es von der Monsters Of Metal DVD.


Nun, Onyx TV hat es ausgestrahlt, der Sender existiert mittlerweile nicht mehr. Viva hat es abgelehnt, angeblich wäre das Video qualitativ nicht gut genug. Dabei hatten wir es doch extra auf deren Ästhetik zugeschnitten, hehe. Aber mal im Ernst, deren Entscheidungsfindung ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn ich mir ansehe, welche Low-Budget Videos von manchen Bands dort mitunter laufen… ich hatte dann ein Gespräch mit dem zuständigen Manager, der aber einen sehr netten Eindruck machte und die Situation zu erklären versuchte. Dennoch finde ich es seltsam, dass die Sender lieber die immer gleichen Videos spielen als mehr Abwechslung ins Programm zu bringen. Nun, einer der Gründe, warum wir vermutlich kein Video mehr drehen werden, es lohnt sich einfach nicht, wenn es nirgends gezeigt wird. Bei MTV haben wir es erst gar nicht versucht, die hatten sogar das Nightwish Video, welches ja ca. 150.000 Euro kostete, abgelehnt. Mit der Begründung, sie würden im Sommer kein Video zeigen, in dem Schnee vorkommt. Die übrig gebliebenen Musiksender versuchen sowieso, den Metal möglichst außen vor zu lassen. Die Anzeigenkunden schalten in diesem Umfeld nur ungern Werbung, das wäre ja image-schädigend..


Wie geht es denn weiter mit AGATHODAIMON, habt ihr schon neues Material in petto? Und wenn ja - wann geht ihr ins Studio?


Wir werden im Frühjahr ins Studio gehen. Ideen gibt es, aber es ist noch zu früh, die Tendenz anzugeben. Einen Stilbruch wird es nicht geben, aber wie immer eine Weiterentwicklung. Ich denke, ein paar harte Songs werden dabei sein, ein paar experimentellere… es wird auf jeden Fall düster.


Woher stammen die Texte zu euren Songs Wie werdet ihr zu den Lyrics inspiriert.


In meinem Fall sind es persönliche Erfahrungen. Deswegen sind die Texte für mich auch so was wie eine kleine Therapie, weil man seine Gefühlswelt dadurch aufarbeiten kann. Natürlich versuche ich das möglichst abstrakt zu verpacken, damit es einen allgemeinen Bezug besitzt. Texte für das neue Album stehen noch nicht fest, vermutlich wird es wieder diverse Autoren geben. Erst wenn die Songs ausgearbeitet sind, wird nach passenden Texten gesucht und diese umgearbeitet.


Am 08.10.2005 werdet ihr auf unserem 5. METAL INSIDE FESTIVAL in Bad Rappenau rocken. Was erwartet eure Fans da" "Nur neue Songs? Oder auch ältere Stücke?


Wir gehören nicht zu den Bands, die ihre alten Alben vernachlässigt, nur weil ein neues Album auf dem Markt ist. Wir versuchen, die Alben gleichberechtigt zu präsentieren, insofern wird es eine sehr ausgewogene Mischung aller Alben geben.


Was haltet ihr von der Zusammenstellung der Bands. Mit My Darkest Hate und Agathodaimon werden das erste mal auch Freunde der härten Gangart beglückt. Habt ihr mit den Jungs schon mal zusammen gespielt?


Herrje. Ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht mehr, da ich die Band schon ein paar Mal sah (zuletzt auf dem UFTG-Festival) und mein Gedächtnis so immens löchrig ist..


Auf eurer Homepage kündigt ihr schon seit geraumer Zeit eine komplette Überarbeitung an. Was erwartet eure Fans da und wann ist es denn nun endlich soweit?


Ach ja, der ewige Schandfleck. Ich kämpfe seit Monaten mit ein paar persönlichen Problemen, welche die Arbeiten daran ziemlich verzögerten. Geplant ist vieles, die Community soll weiter ausgebaut werden und mehr Features zur Interaktion erhalten, ich werde vermutlich auch ein Blog am Laufen halten, da die News bislang immer nur sehr spärlich von uns kamen. Die Musiker werden genauer vorgestellt, und es wird eine umfangreiche Gallerie geben, in der neben dutzenden von Fotos (na ja, derzeit sind es bereits 1000) auch Scans aus alten Magazinen, mit Reviews, Interviews etc. enthalten sind. Ein genaues Datum will ich nicht nennen, aber ich hoffe, in ein oder spätestens zwei Monaten endlich fertig zu sein.


Momentan hauen viele Bands ihre eigenen DVD´s auf den Markt. Wann ist es denn bei euch soweit?


Zu wenig Material, und zu wenig kommerzielles Interesse seitens der Plattenfirma. Ich denke, es macht wenig Sinn, schlecht gefilmte Konzertaufnahmen zu veröffentlichen. Derlei wird man in Kürze schließlich auch auf unserer Website finden, hehe.


Kürzlich gingen die Neuwahlen zum Bundestag über die Bühne. Wohl noch nie gab es im Vorfeld so ein Hick Hack und auch im Nachhinein ist für Zündstoff gesorgt. Warst Du wählen und bist du generell in der Politik für unser Land interessiert?


Nun, wählen sollte man natürlich, auch wenn man sich nicht sonderlich für Politik interessiert. Ich frage mich nur manchmal, was das kleinste Übel darstellt. Die ganzen leeren Versprechungen und Selbstbeweihräucherungen, nur um gleich nach der Wahl die guten bzw. unhaltbaren Vorsätze wieder über Bord zu werfen ("Mehr Arbeitsplätze" - wie denn?), das sind ehrlich gesagt keine Themen für mich. Ich versuche, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, aber mir fehlt das Interesse, um mich intensiv mit Politik auseinander zu setzen. Im Endeffekt denken die Politiker doch in erster Linie auch nur an sich selbst und weniger an ihre Aufgabe.


Was hältst Du von der momentanen Entwicklung der Heavy Metal Szene in Europa, vor allem aber in Deutschland. Wenn man die Charts betrachtet findet man zunehmend mehr Metal Acts auf den vorderen Positionen. Gut für das Business - schlecht für die Szene oder wie denkst du darüber?


Nun, dass mehr Metalbands auf den vorderen Positionen auftauchen, liegt wohl auch an den mehr und mehr sinkenden Verkaufszahlen der anderen Stilistiken und nicht daran, dass Metal mehr und mehr auf Erfolgskurs ist. Heutzutage reicht es aus, einen Bruchteil der Verkauszahlen zu erreichen, den man vor fünf Jahren gebraucht hätte, um in die Charts zu gelangen. Ich denke, die großen Bands verkaufen mehr und mehr, weil die Fans bei den kleinen Bands eher zu MP3’s greifen. Das sieht man ja bereits bei Konzerten, wo sich die Fans beschweren, wenn sie für ein Underground-Konzert mit acht Bands mehr als 10 Euro bezahlen müssen, ein paar Tage später für Nightwish aber ohne zu murren 40 Euro bezahlen.


Was war euer bisher größtes bzw. bestes Erlebnis mit AGATHODAIMON?


Nun, da gab es einige. Der erste Auftritt, das erste Demo, das erste Album und so weiter. Von den Gigs waren die im Osten Europas am imposantesten, in Ländern wie Slowenien, Slowakei etc. Ich sehe die Band nach wie vor als eine Art Geschenk an, früher hätte ich nie gedacht, mal mit einer eigenen Band auf der Bühne zu stehen, und mittlerweile haben wir schon mit etlichen anderen Bands die Bühne geteilt, deren Fans wir früher waren, oder noch heute sind. Das hat etwas surreales. Wir haben bislang auch schon einige Briefe erhalten von Fans, die sich bedankten, weil unsere Musik ihnen etwas besonderes gegeben hat, über eine schwere Zeit brachte, oder sie sich auf einem Konzert kennen lernten. Kürzlich hat sogar ein Pärchen geheiratet, das sich über einen Agathodaimon-Gig kennenlernte. Derlei Dinge freuen mich persönlich besonders, weil es mir früher ähnlich ging, das die Musik oder spezielle Alben zu einer bestimmten Zeit einen sehr hohen Stellenwert besaßen. Auf die Art kann ich ein wenig von diesen positiven Erlebnissen mit der eigenen Band quasi zurückgeben.


Du bist überzeugter "Nicht Alkoholiker" - von Geburt an oder gab es einschneidende Erlebnisse die dazu geführt haben


Mehr aus Überzeugung. Viele alkoholische Getränke sagen mir einfach nicht zu, also verzichte ich einfach darauf. Spart eine Menge Geld… heutzutage macht es mir auch nichts mehr aus, in der Pubertät war es weniger lustig, wenn es ständig hieß "Was, du trinkst kein Bier und willst Metaller sein" "Hier, sauf erstmal!". Irgendwie machte mich der Anblick diverser Alkoholleichen, die sich höchst peinlich aufführten oder in ihrem eigenen Erbrochenen lagen, auch nicht sonderlich motivierter in dieser Hinsicht. Musik stand für mich in allen Belangen an erster Stelle, während ich bei einigen Festivals noch das Gefühl habe, das Metal eher eine Begleiterscheinung oder Ausrede fürs Dauersaufen bei einigen Besuchern darstellt. Ich kann es mir nach wie vor nicht erklären, das man einen Haufen Geld für ein Festival hinlegt, und dann am Nachmittag schon zugedröhnt als Lachnummer in einer Ecke liegt. Insofern bin ich recht froh, das Alkohol nur sehr verhalten an mich geht. Und wenn ich mich doch mal betrinken will, komme ich immerhin billig damit weg, haha!


Ok, dann gib unseren Lesern mal noch was mit auf den Weg…..


Wenn es für euch machbar ist, schaut auf dem Metal Inside-Festival vorbei. Die Macher haben keine Kosten und Mühen gescheut, und die Bands würden sich freuen, euch vor Ort zu sehen…


Review:

Contempt

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Sie mögen Nietzsche und nennen sich nach einer Religion die vor allem drei Grundsätze beinhaltet: Gute Gedanken, gute Worte, gute Taten. Letzteres ist der 1996 gegründeten deutschen Formation vollauf gelungen. Was aussieht wie eine wahrhaftige undergroundige Schwarzwurzel-Trümmerfunktion, das entpuppt sich alsbald als spannende germanische Adaption der genialen Schweden von Necrophobic. ZARATHUSTRA servieren uns also ein interessantes Menü aus Black, Death mit ein wenig Thrash. Die Super-Sauce auf dieser Speise sind die zauberhaften Melodien, die allerdings keineswegs zuckersüß an den Songs kleben, sondern die direkt vom bösen Wizard kommen können und nicht weiter hinter zitierten Leichen-Angsthasen oder Naglfar zurückstehen. Zudem kommen die fünf - zumeist recht flotten, aber immer wieder mit groovigen Breaks ausgestatteten - Songs in absolut respektablen Sound daher - kaum zu glauben, dass in der heimischen Republik solche Kapellen weitestgehend unentdeckt bleiben. "Contempt" ist leider nut eine MiniCD, deren Vinyl-Version allerdings mit einem Bonus-Track erscheint. Lassen wir Nietzsche ausnahmsweise mal außen vor und loben die Solinger ZARATHUSTRA - täglich eine gute Tat, täglich "Contempt" hören.

Contempt


Cover - Contempt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 26:27 ()
Label:
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Interview:

Hidden In The Fog

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Interview Ihr kommt ja aus Magdeburg. Was kennt man da? Handballer Stephan Kretzschmar und den SCM. Und äh… Kolossale Platten-Neubaugebiete wie in jeder größeren Stadt in Ostdeutschland. Soziale Brennpunkte wie im gesamten Bundesgebiet - sind die Vorurteile über besonderen "Fremdenhass" wahr? Ich weiß, dass es in Magdeburg auch schöne Ecken gibt.

Also eigentlich kommen wir nicht ursprünglich hier aus Magdeburg. Unser Proberaum befindet sich auch im ca. 50 km südlicher gelegenen Aschersleben. Ich bin nur vor einigen Jahren nach Magdeburg gezogen, weil ich mein Studium an der hiesigen Uni begonnen habe. Ich glaube aber, die Stadt hat einen schlechteren Ruf als sie verdient. Es gibt hier auch nicht mehr Faschos oder Fremdenhass als in vergleichbaren Städten, zumal ja durch die Universität auch ein gewisses geistiges Niveau unter einem beachtlichen Teil der jungen Leute herrscht.


Ihr stammt ja wohl aus der ehemaligen DDR. Was bedeutet euch die Zusammenführung der beiden deutschen Staaten? Oder ist das für euch eigentlich kein Thema mehr? Und was sagt man denn so zu den Äußerungen eines Herrn Stoiber in diesem Zusammenhang?

Ja, wir sind alle in der ehemaligen DDR geboren, obwohl ich selbst schon in recht jungen Jahren Anfang der Achtziger mit meiner Familie nach Westdeutschland gezogen bin. Aus heutiger Sicht ist die Wiedervereinigung aber eigentlich wirklich kein Thema mehr. Zu dem Zeitpunkt 1990 waren wir gerade mal 10 oder 11 Jahre alt. Die Äußerungen eines Herrn Stoiber sind aus meiner Sicht auch eher eigennützig motiviert als böswillig den Ostdeutschen gegenüber. Personenmehrheiten/ Bevölkerungsgruppen sind immer sehr empfänglich dafür, wenn ihnen von jemandem gesagt wird "Ihr seid besser als andere" oder "Ihr seid eine Elite". Dementsprechend kann ich mir gut vorstellen, daß Stoibers Äußerungen ihm in seinem eigenen Bundesland Bayern durchaus Sympathien verschaffen. Umgekehrt ist es ja genauso: wenn jemand über die bösen "Wessis" schimpft, springen hier ja auch gleich Scharen darauf an. So sind Menschen nun mal...


Wo wir noch nicht bei der Musik sind: Was meinste: Bundestagswahl? Wie geht’s aus? Wählst du? Was versprichst Du dir von der Wahl? Also von Deiner und von der Wahl insgesamt.

Da lass ich mich mal überraschen. Es scheint ja möglicherweise tatsächlich auf die Ultima Ratio hinauszulaufen, welche zum Zuge kommt wenn die Mehrheiten für nix anderes reichen: Große Koalition... Viel versprechen tu ich mir von der Wahl nicht. Ich schau halt, daß ich so gut es geht über die Runden komme und vertraue auf meine eigenen Fähigkeiten.



Jetzt mal zum aktuellen Album. Beschreib doch mal die Mucke… Und die (leidigen?) Vergleiche mit Emperor.

Na also, das wurde ja auch mal Zeit, haha... Hmm... Ich glaube, eine kurze und treffende Bezeichnung für unsere Musik ist nicht wirklich möglich. Man könnte es so ausdrücken: unsere Musik hat ihren Ursprung im melodischen Black Metal und bedient sich komplexer Songstrukturen sowie Elementen aus einer Vielzahl der unterschiedlichsten Stilrichtungen. Darunter fallen u.a. Anleihen aus der gesamten Metal-Bandbreite, klassischer Instrumental- und Vokalmusik, progressivem Rock sowie Jazz. Wir legen Wert darauf, unsere Musik sowohl gehalt- und anspruchsvoll als auch extrem zu halten und scheuen weder mehrstimmige Choralgesänge einerseits noch Hochgeschwindigkeits-Blastbeats andererseits. Die melodischen/rhythmischen Motive tauchen in verschiedenen Variationen und unterschiedlichen harmonischen "Beleuchtungen" auf, was ebenfalls ein dominantes Merkmal unseres Stils ist.

Zum Thema Emperor: die Norweger waren bereits seit unserem ersten Demo die Band, mit welcher unser Sound immer wieder am häufigsten verglichen wurde. Selbstverständlich ehrt uns dieser Vergleich nach wie vor unvermindert, dennoch kann man - so denke ich - deutlich erkennen, daß unser Streben viel mehr einer Weiterentwicklung und Perfektionierung unseres eigenen Stils und unserer eigenen musikalischen Vorstellung gilt. Wenn man analytisch an den formalen Aufbau unserer Songs herangeht findet man heraus, dass die Struktur eines HITF-Songs sich grundlegend von der eines Emperor-Stückes unterscheidet. Emperor-Stücke sind eher in traditioneller Art und Weise strukturiert. Da wir dem gängigen Strophe-Refrain-Schema jedoch nicht viel abgewinnen können streben wir danach, neue kompositorische Wege jenseits ausgetretener Pfade erschließen, gerade was den formellen Aufbau der Songs angeht.


Texte! Lass Dich mal ein wenig aus, wie wichtig sind sie euch und gib ein doch mal paar inhaltliche Beispiele bitte. Und was sagt in diesem Zusammenhang der Albumtitel aus?

Die Texte sind schon eine wichtige Komponente, um dem gesamten Konzept hinter einem Album Schlüssigkeit zu verleihen. Die Lyrics ergeben sich halt entsprechend meiner Vorstellung eines ansprechenden sprachlichen Stils. Allgemein kann man den Inhalt meiner Texte eigentlich nicht an speziellen Themen festmachen. Ich lege in ihnen letztendlich meine Sicht der Welt in welcher ich mich befinde dar. Allerdings vermeide ich es, die Dinge plakativ darzustellen und arbeite eher mit sprachlichen Bildern, die Raum für eigene Gedanken zulassen. Interpretationsspielräume sind wichtig, denn es gibt von jedem Text genau soviel verschiedene Versionen wie Leser!

Auf dem aktuellen Album "Damokles" geht es inhaltlich grob gesagt um persönliches Reifen. Der Titel "Damokles" steht hierbei für latent drohendes Ungemach - seien es Schicksalsschläge oder selbst verursachtes Leid. In jungen Jahren tendiert so mancher Charakter - insbesondere wenn er in eine Wohlstandsepoche hineingeboren wird - dazu, Überschwang und relative Sorglosigkeit als selbstverständlich und gegeben hinzunehmen. Erst durch Perioden des Leids, der Furcht, der Enttäuschung, des Schmerzes oder des Hasses kann er sich im Laufe der Zeit zunehmend über sich selbst bewusst werden. Damit verbunden ist dann auch oftmals schmerzhafte Selbstreflexion, das Bedauern eigener Fehler oder das Erkennen falscher Freunde. Diesen steinigen Weg muss der imaginäre Protagonist auf dem Album durchleben - ohne jedoch am Ende zu einer allumfassenden Antwort zu gelangen. Es bleibt im abschließenden Song "For The Sightless To Behold” lediglich die Erkenntis: "Free human in liberated judgement, thought and nature - and free I must remain!".
Der "Handlungsstrang" verläuft jedoch keineswegs linear von Anfang bis Ende durch, sondern ist durchzogen von Rückblenden und Verweisen auf andere Stellen innerhalb des Albums, was auch auf musikalische Art und Weise unterstrichen wird (etwa durch Reprisen bestimmter melodischer Motive). Beispielsweise beginnt das Album durch den Opener "The Ignoramus’ Elegy" mit einem Rückblick, in dessen Folge sich die Einzelteile Song für Song mosaikartig zu einem letztendlich großen und schlüssigen Gesamtbild zusammenfügen.


Ihr habt ja in mehreren Studios aufgenommen. Wie war’s? Und warum habt ihr nicht alles in deinem eigenen Studio gemacht?

Richtig, das Album ist an verschiedenen Orten parallel entstanden. Angefangen haben die Studioarbeiten Ende Dezember. Wir haben uns bewusst keine Studiodeadline gesetzt und wollten unseren eigenen Qualitätsanspruch als einziges Kriterium zulassen. Die Schlagzeugaufnahmen wurden komplett in den Catacomb Studios erledigt, welches von Wolfram Fenske, einem guten Bekannten von uns, betrieben wird. Bei ihm hatten wir auch bereits die komplette Vorgängerscheibe "Abstract Maelstrom Paragon" produziert. Die Gitarren- und Bassaufnahmen wurden dann hier in Magdeburg in meinem eigenen FBGS Rec. Studio eingespielt, während parallel in den Catacomb Studios auch bereits am Gesang gearbeitet wurde. Dazu kamen dann noch die separaten Arbeiten an Synth-Arrangements und Effekten, und nach monatelanger Detailarbeit wurde im Mix schließlich alles zusammengeführt. Die Aufteilung in der Studioarbeiten hat uns neben höherer Effizienz auch finanziell entlastet, da ja ein Großteil der reinen Gitarren- Synth- und Bassaufnahmen in Eigenregie erledigt wurden, ansonsten wäre dieses Album für uns auch nicht finanzierbar gewesen.



Wie habt ihr euch eigentlich bis hierhin, bis heute, bis "Damokles" entwickelt?

Ich glaube, wir haben unseren Stil kontinuierlich verfeinert und uns mit jedem Release erheblich gesteigert. Natürlich haben uns in der Anfangszeit noch spiel- sowie arrangiertechnisches Vermögen gefehlt, um sofort alles umsetzen zu können, was in unserer Vorstellung umherschwirrte. Weiterentwicklung war stets die Triebfeder hinter unserem musikalischen Schaffen - und zwar Weiterentwicklung unserer EIGENEN Vision davon, wie unsere Musik zu klingen hat. Meiner Meinung nach ist der extreme Metalbereich noch lange nicht an seinem Höhepunkt angelangt, gerade was die Ausarbeitung und Arrangements betrifft. Die Tatsache, daß immer wieder eine Reihe von Leuten mit unserer Musik völlig überfordert sind, da ihnen die gewohnten 08/15-Zutaten fehlen, bestärkt mich in dieser Meinung.


Ihr arbeitet mit Twilight zusammen. Ein florierendes Unternehmen inklusive Vertrieb, alle freuen sich, wohin man hört… Wie geht’s euch da?

Die Zusammenarbeit mit der Twilight-Crew funktioniert bislang reibungslos. Es ist zwar noch eine relativ kleine Firma, doch sie scheinen mehr und mehr zu wachsen. Wir wollten eine Firma, die nicht nur verspricht, sondern auch wirklich handelt! Es war uns vor Vertragsunterzeichnung sehr wichtig, dass wir uns auf Absprachen wirklich verlassen können und bis zum heutigen Zeitpunkt gab es diesbezüglich auch noch keinerlei Schwierigkeiten.



. Wie sieht’s mit ner Tour oder Festivals aus? Oder wenigstens Einzelkonzerte? Und gibt’s da was aus der Vergangenheit zu berichten. Erlebnisse, Lieblingsfestivals….

Wir werden im Oktober zusammen mit den US-Deathmetal-Pionieren von VITAL REMAINS auf unsere erste ausgedehnte Europatour gehen. Auch wenn es dabei nur 3 Deutschland-Shows geben wird hoffen wir natürlich, daß die Fans in Scharen erscheinen! Auf jeden Fall freuen wir uns schon riesig darauf und sind (wie bereits erwähnt) im Moment intensiv am Proben des neuen Live-Sets. Für diese Tour werden wir zwei Gastmusiker mit an Bord nehmen, da aufgrund vorübergehender Auslandsaufenthalte von Gorbag und Draug C. sowohl ein Gitarrist als auch ein Bassist neu für diese Tour angelernt werden müssen. Es handelt sich hierbei um Alexander F.J. Creuzfeld (g) und Lothargie (b), welche beide "hauptberuflich" bei den "Psychotic-Paranoia-Metal"-Psychopathen von PSYKRA aktiv sind. Da es sich hierbei um ausgezeichnete Musiker und Instrumentalisten handelt, stellt dieser Umstand für uns glücklicherweise kein größeres Problem dar.



Wie sieht’s mit Hobbies neben der Musik aus und was macht ihr soim echten Leben?

Also für Hobbies bleibt wirklich nicht viel Zeit. Momentan bin ich wirklich full-time mit der Band beschäftigt. Der ganze Promo-Kram, Proben, Interviews, Telefonieren mit dem Vertrieb, mit Veranstaltern, mit Bookern,... Ansonsten bin ich (wie ¾ der Band) noch im Studium und bereite mich so langsam auf die Diplomarbeit vor...



Und dann? Zukunftspläne? Rich and famous?

Naja, schauen wir mal... Wenn sich die Möglichkeit dazu ergeben sollte, möchten wir natürlich den größtmöglichen Erfolg erzielen, allerdings ohne dafür Kompromisse bei der Gestaltung unserer Musik einzugehen. Jeder Einzelne von uns hat zum Glück genügend individuelle Fähigkeiten, um sich nicht künstlerisch "kastrieren" lassen zu müssen und kann gegebenenfalls seinen Lebensunterhalt auch auf andere Weise bestreiten.



Drei kurze letzte noch:

1. Was bedeutet Eurer Band-Name?


Der hat keine tiefere Bedeutung. Es war ein Name den wir 1996 gewählt haben, der etwas Markantes hat und hoffentlich leicht Assoziationen bei potentiellen Hörern weckt.


2. Was bedeuten eure Pseudonyme?

Der Reihe nach:

Ghâsh: "Feuer
"
Gorbag: Eigenname

Draug C. -> Draug Carcharoth: Draug="Wolf" / Carcharoth="Roter Rachen
"
Botis: Eigenname aus dem Dämonenkatalog "Goetia”


3. Findest Du Opeth auch so mathematisch wie ich?

???*grübel*??? Wie jetzte...? Mathematisch? Hmm, hab mich ehrlich gesagt mit deren Intervallschwingungsverhältnissen noch nicht wirklich auseinandergesetzt... Sind für mich ne tolle Band die eine Reihe von klasse Alben veröffentlicht hat.



Review:

Ashcloud

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Aus Setherial und anderen Bands gehen diese schwedischen Schwarzmeiers hervor. Und natürlich schmettern die Herrschaften uns auch skandinavisch inspirierte Black-Metal-Shantees vor - nicht selten erinnerts in schnellen Parts an Marduk, allerdings legen BLOT MINE doch nicht andauernd das hohe Tempo der morganischen Panzerfahrer vor. Nur Mut: Die Band scheut sich - zumindest zweimal - auch nicht vor groovigeren Parts mit angezogener Handbremse, die sogar entfernt an Hypocrisy erinnern ("Right Of Way"). Der Sound (von Tommy Tägtgren im Abyss) stimmt - wie kaum anders zu erwarten und auch die Arrangements hauen hin, wobei die Band ihre dunkelsten Momente tatsächlich dann hat, wenn es tempomäßig etwas gemäßigter zur Sachen geht oder wie beim abschließenden, achtminütigen Outro "Bolted Down (And Dying)" fast sphärisch wird. Das ganz flotte Geknüppel ist zwar beileibe nicht schlecht, präsentiert oftmals beinahe "melodische" Gitarrenläufe, wirkt aber dennoch auf Dauer doch ein wenig zu beliebig. Alles andere als gewöhnlich klingt dagegen das textliche Konzept, dass extra-terristische Phänomene beschreibt - X-Files lassen grüßen? Letztlich ein durchaus interessantes Black-Metal-Album - das erstaunlicherweise laut Info schon vor "einige Jahren" aufgenommen wurde, aber Scheiße klang und jetzt remastered einen wesentlich besseren Sound verpasst bekam. Dieses Unternehmen scheint wie gesagt ansprechend gelungen - wie insgesamt die ganze Scheibe.

Ashcloud


Cover - Ashcloud Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:28 ()
Label:
Vertrieb:
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Throne Of The Forgotten

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Ich hoffe, Kollege VARGSANG ist eine CD-Rezension recht, verkündet er doch aus Frust über die Szene den Abschied des gleichnamigen Projekts, macht kein Interview, will keinen Kontakt. Alles true soweit. Natürlich transportiert das zweite Machwerk des vormaligen Graven-Mannes nach "Call Of The Nightwolves” auch tüchtig viel Wut, tüchtig viel Hass. Und zwar auf die alte Art und Weise: Flacher Sound, keifiger Krächzgesang, fiese Schreie, klirrende Gitarren sind Erkennungsmerkmale von "Throne Of The Forgotten" - und manchmal klingen sogar keyboard-ähnliche Töne durch ("Drowned In Hate And Sorrow"). Dabei nimmt der Süddeutsche auch gern mal das Tempo raus, erzeugt dann auch deutlich mehr Dichte in der menschenfeindlichen Atmosphäre seines Schaffens. Vieles hier erinnert an die alten Bathory-Werke, also die vor der epischen Phase des Schweden-Projekts. Diese Scheibe ist wirklich dreckig und ziemlich underground, verbirgt aber dafür einiges an Überraschungen, ist also keineswegs so stumpf, wie es einen der erste Höreindruck glauben machen will. An den ohrenscheinlich angestrebten, lebensverneinenden Charakter von Bands wie Shining kommt VARGSANG nicht ganz heran. Dafür ist er true as fuck.

Throne Of The Forgotten


Cover - Throne Of The Forgotten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:36 ()
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Sterbender Traum

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Eine Rune, die für’s Verderben steht, das ist HAGAL. Und natürliche eine norddeutsche Black-Metal-Band. Allerdings beschränken sich die Nordlichter keineswegs auf den schmalen Schwarz-Wurst-Darm, sondern scheuen sich überhaupt nicht vor längeren Akustikpassagen und auch folkig-paganistische Elemente kommen voll zum Tragen. Das macht insgesamt eine ziemlich detailverliebte Scheibe, die auch nach mehrmaligem Hören immer noch kleine und überraschende Nettigkeiten bereithält. Die Schönheit dieser ruhigen Parts kommt durch immer wieder knüppelige Anflüge dark-inthronisierter Einflüsse noch besser zum Tragen. Derartige Gegensätze ziehen sich an und machen eine CD interessant, genau wie das schick-professionelle Layout des Booklet, das edel aussieht, obwohl man auf den Bildern vor lauter braun nicht wirklich viel erkennt. Zu lesbar sind dafür die (deutschen) Texte, die weit trotz muttersprachlicher Zunge nie peinlich daherkommen und mythologisch inspiriert sind. Nicht ganz so gelungen ist der Sound, der doch recht undergroundig daherkommt. Und die Stimme wird vielen zu denken geben, denn der oft sehr kreischige Charakter des Organs zieht viel Aufmerksamkeit auf sich, verleiht seiner ganzen Verzweiflung eindrucksvoll Ausdruck - steht aber von Zeit zu Zeit auch an der Grenze zur Überlastung des Hörknöchelchens. Fazit: Viele gute Ideen machen diese Eigenproduktion zu einer wirklich interessanten Angelegenheit mit kleinen Abstrichen. Vom Verderben ist HAGAL auf jeden Fall weit entfernt.

Sterbender Traum


Cover - Sterbender Traum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:25 ()
Label:
Vertrieb:
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Headcult

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MORRIGAN - zwei Mann, eine Assoziation: Das hier sind Germaniens Bathory. Das Duo, aus Mayhemic Truth hervorgegangen und jetzt bereits für vier Veröffentlichungen verantwortlich, trifft die Wikinger-Ader in dir und mir. Die Musik ist pathetisch wie eine nächtliche Boots-Fahrt durch Skandinaviens Schären, langsam groovt es voran, in edlem Tempo, dazu summen die satanischen Sänger ihre choralen Verse und singt/krächzt des Raben Stimme - nicht unweit entfernt von der Klangfarbe des verstorbenen Altmeisters. Die viking-epische Grundstimmung verstärkt die "Band" durch den Einsatz von BM-Elementen - es wird aber nie sonderlich heftig, eben wie Bathory in ihrer besten Zeit. Hier liegt in der inneren Ruhe die düstere Kraft, das treibende und klirrende Drumming feuert ein pumpender Bass an, der eigentlich gar nicht vorhanden ist. Die Songs nehmen dich mit auf einer Reise durch kalte Seen, über unruhige Meere und verschneite Berge - du bist einsam, ein Wolf auf der Suche nach der Erfüllung. Wer weiß, vielleicht findest du sie in dieser Scheibe. Ein wirklich majestätisches Album - für Bathory-Verehrer nach dem Original vielleicht der hymnische Gipfel des Genusses. Ein Genuss - rot wie Blut, kalt wie Schnee.

Headcult


Cover - Headcult Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 61:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Agrypnie vs. Fated

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Noch nen Split von den Umtrinkern: Diesmal allerdings tun sich große Unterschiede zwischen beiden Bands auf. AGRYPNIE haben sich düsterem Black Metal verschrieben, FATED eher dem melodiösem Death-Power-Metal. Bei ersterer handelt es sich um ein Solo-Projekt des Nocte-Obducta-Sängers names "Torsten, der Unhold". Sein Black Metal ist sehr, sehr melancholisch, fast depressiv und kommt mit "Diliculum" stimmungstechnisch schon fast in Shining-Nähe. Ansonsten aber liefert der Unhold viele Trademarks, die das Credo "Avantgarde" rechtfertigen: Lange Songs, krächzige, verzweifelte Stimme mit zum Teil deutschen Texten, viele Ideen, überraschende Wechsel, aber auch viele unsterbliche Basis-Elemente wie klirrende Gitarren, pumpendes Double-Bass)-Drumming (gefällig und doch aus der Konserve) und doch angenehme Melodien. Die fünf Songs sind nicht zum Verzweifeln, im Gegenteil, sie machen Lust auf mehr.

Was auf die Band von Claudius Cremer, Hamburger Exilant in Hessen. Der Ex-Paragon-Mann hat ein paar Songs seiner alten Band FATED ausgebuddelt. Eine Mischung aus Power- und Death-Metal, auf jeden Fall recht eigenwillig. Mit AGRYPNIE ist FATED überhaupt nicht zu vergleichen, kann aber deren Exklusivität oder Klasse nicht halten. Deswegen macht CC aber noch lange keinen Scheiß. Musikalisch ist die Band ihren Wurzeln treu geblieben - Megadeth und alte Metallica. Die Death-Metal-Harke kehrt in erster Linie durch die growlige Stimme Marcos (Opallessence). Für mich gibt’s ein paar zu viele Soli und ein bisschen zu wenig Druck beim Sound. Zudem fehlt den Songs manchmal trotz vieler interessanter Aspekte (überraschende Breaks, schöne Melodien, nette Effekte) ein wenig der Drive. Ein wenig erinnert der Kram gefühlsmäßig an ein Treffen verdammt alter skandinavischer Death-Metal-Sachen wie Amorphis mit der norddeutschen Metal-Schule. Etwas schlapp finde ich das an sich geniale Morgana-Lefay.-Cover "Isengard" das beide Mannschaften gemeinsam performen - ein wenig druck- und tempolos, wie ich persönlich finde. Gesamt-Ergebnis: Nicht schlecht, aber das Duell AGRYPNIE VS. FATED gewinnt der BM-Vertreter.

Agrypnie vs. Fated


Cover - Agrypnie vs. Fated Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:31 ()
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