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Drunk Not Dead

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Okay, der Albumtitel ist etwas albern – aber zugegebenermaßen doch ziemlich witzig. Und was das kanadische Trio THE BRAINS auf seiner fünften Scheibe abliefert, ist ebenfalls sehr originell. Verunsichert der auf ein kurzes Intro folgende schnelle Opener „Four Beast Ride“ noch stellenweise mit Metal-Riffs, könnte das anschließende swingende „Take What I Want“ auch ein etwas heftiger gespielter STRAY CATS-Song sein. Die trotz des eigentlich sehr unterschiedlichen Stils über das gesamte Album auszumachende Ähnlichkeit zu deren Sound rührt wohl daher, dass Sänger/Gitarrist Rene d la Muerte wie Brian Setzer eine Gretsch spielt und außerdem dessen sämtliche Licks und Tricks intus zu haben scheint. Höllisch schnell ist er dabei auch noch. Überhaupt legen die BRAINS eine im Schnitt deutlich höhere Geschwindigkeit an den Tag als etwa die STRAY CATS, wie z. B. im galoppierenden „We Are The Brains“ oder im heftigen, punkigen „Oh Murder!“, das wie eine Psychobilly-Variante eines MOTÖRHEAD-Songs klingt. Ab und zu fühlt man sich dabei an die NEKROMANTIX erinnert, gepaart mit der Verrücktheit und Vielseitigkeit von REVEREND HORTON HEAT. So wird z. B. im Chorus des sonst eher rockigen und schnörkellosen „Six Rounds“ ein wunderbarer mehrstimmiger Gesang angestimmt. Weitere Höhepunkte sind das spanisch gesungene „Gato Calavera“, das gnadenlos abgeht und sich vor allem live zu einem echten Hit und Mitshouter entwickeln dürfte, und das französisch gesungene „Pourquoi Me Laisser“, das schnell zu einem unwiderstehlichen Ohrwurm wird. Mit „Drunk Not Dead“ legen die BRAINS also ein extrem vielseitiges Album vor, auf dem sie immer wieder nach Lust und Laune Elemente verschiedener Stilrichtungen übernehmen und trotzdem einen eigenen Sound entstehen lassen. Dabei spielen die Jungs konstant auf einem hohen musikalischen wie auch Energielevel. Eine tolle Scheibe, die von vorne bis hinten Spaß macht und sich einen schon sehr auf die anstehende Tour freuen lässt.

Drunk Not Dead


Cover - Drunk Not Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 28:49 ()
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The Brains

KEINE BIO! www
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Hoffnungslos

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Süddeutschen Schwarz-Szenegängern dürften die mit BROCKEN MOON verbandelten (und auch live präsenten) Bands AASKEREIA und IRRLYCHT ein Begriff sein, steht zumindest Drummer Fafnir auch im Dienste dieser beiden Kapellen. Was man daher von BROCKEN MOON erwarten kann, dürfte nicht weiter verwundern: basischen, düsteren, verneinenden Black Metal der rohen, aber nicht völlig melodiefreien Schule. Zwar wurde „Hoffnungslos“ in ein auf Nötigste reduziertes, blechernes Klanggewand gehüllt, bietet aber rein stilistisch einen hörenswerten Mix aus Raserei, Midtempo und langsamen depressiven Parts, der lediglich in Sachen Songwriting etwas mehr Spannung und Unvorhersehbarkeit bieten könnte. Wenn „Sänger“ Humanhater im Stück „Regen“ plötzlich „Ich bin allein!“ ins Mikro kreischt, oder im völlig abgefuckten, Keyboardteppich-geschwängerten Song „Krieg“ neben sich wiederholendem Standardvokabular wie „Kameraden“, „Wir werden untergehen“, „Tod“, „Grab“, etc. noch Geschützdonner zu hören ist, mag das wohl sehr gut zum Sound dieser übrigens schon seit 1999 existierenden Formation passen, ist aber genauso wenig wie die langatmige Soundcollage „T12 Ritual“ der Weisheit letzter Schluss. Sieht man aber von diesen nicht unbedingt weltbewegenden Schwächen ab, ist „Hoffnungslos“ ein stimmiges, solides Album für die Zielgruppe – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Hoffnungslos


Cover - Hoffnungslos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:45 ()
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Soul Design

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DREAMCATCHER sind eine progressive Power Metal Combo aus dem Vereinigten Königreich und damit schon so etwas wie Exoten. Denn außer den Höher-Schneller-Weiter-Metallern von DRAGONFORCE und den Insidertips SHADOW KEEP und INTENSE hat die Insel in diesem Bereich nicht wirklich viel zu bieten. Am ehesten sind dann DREAMCATCHER auch mit ihren Kollegen von INTENSE zu vergleichen, allerdings ohne deren ICED EARTH-Schlagseite. Auf „Soul Freedom“ wird kompetenter, zackiger, melodischer und doch verspielter Metal geboten, welcher zum Eintauchen über den Kopfhörer einläd. Meist gehen die Kompositionen gut nach vorne los, lassen jedoch Platz für breitwandige Keyboardarrangements und den melodiösen Gesang von Lukas Jackson. Auch die fette und druckvolle Produktion von „Soul Freedom“ kann sich hören lassen. So ist der einzige Kritikpunkt die recht magere Spielzeit von nur 35 Minuten. Bei sechs Songs + Intro wäre durchaus noch Platz für mehr gewesen.

Soul Design


Cover - Soul Design Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 35:15 ()
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Dreamcatcher

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Undenieable

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Als MECCA vor neun Jahren die Melodic-Rock Bühne betraten, wurden sie mit Applaus und Freudenschreien empfangen. Zu recht, war das Debüt doch eine Klasse Scheibe, nicht zuletzt auch dank Jim Peterik (ex SURVIVOR, PRIDE OF LION) der als Gitarrist, Songwriter und Produzent mit von der Partie war.

Nun beim zweiten Streich geht es auch ohne dessen Mithilfe. Sänger Joe Vana arbeitet diesmal mit dem schwedischen Produzenten Tommy Denander an dem Album, welches nach wie vor höchsten Qualitätsansprüchen standhält. War beim Debüt TOTO und SURVIVOR (logischerweise) noch stark zu spüren, finde ich diesmal mehr Dramatik und Theatralik in den Songstrukturen, was mich hin und wieder an STYX denken lässt. Stark ist die Tastenarbeit, Keyboard oder Piano, mal klassisch in den Balladen, mal modern in den Rockern. MECCA 2011 bleibt sich treu und hat sich dennoch erneuert; die Leichtigkeit ist etwas der Dramatik gewichen, hat dadurch aber an Tiefe gewonnen. Genre-Anhänger werden nicht enttäuscht 11 unverbrauchte, zeitgemäße und dabei doch vertraut klingende AOR Nummern warten darauf entdeckt zu werden.

Undenieable


Cover - Undenieable Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:20 ()
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COMM

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Ja mit THE TANGENT ist das schon so ne spezielle Sache, für viele Progfans zwar eine der besseren Formationen in ihrem Subgenre, Retro hat mich diese Kapelle um Mastermind Andy Tillison noch nie so recht vom Hocker gehauen. Insbesondere über ein ganzes Album hinweg ist mir diese mittlerweile von Tillison fast schon perfektionierte Stil seines recht tastendominierten 70er Jahre Retro-Prog kombiniert einem Schuss Canterbury-Jazzrock einfach zu staubig, zu arg mit einem strapaziertem Dudelfaktor versehen und kann nur selten mit guten oder gar hängen bleibenden Melodien überzeugen, geschweige denn tiefgehende Spannungsbögen aufzubauen.

Auch auf der aktuellen CD ist dies nicht viel anders, „COMM“ nennt sich dieses Werk (es geht inhaltlich rund um die moderne Kommunikation mit all ihren positiven als auch negativen Facetten zeitlich bis zum Untergang der Titanic), auch der eher bescheidene Gesang des Masterminds ist erneut nicht förderlich, um den Genuß der Musik weiter zu verbessern. Eine Stunde lang aber nur über fünf Tracks verteilt schwelgen die Sounds im Retrofeeling, is ja an sich nicht verkehrt aber sorry so inhaltslos und absolut unspannend serviert wie hier, macht dies nur wenig bis garkeinen Spaß. Bereits der 20-minütige Opener sorgt mit etwas neoprogigem Start, einen unheimlich seichten Mittelteil und Tastenläufen in allen erdenklichen Ausprägungen kann mit seinem unspektakulären Arrangements von der Stange eher für gepflegte Langeweile. Dass eher untypische und recht getragen daherkommende „Shoot Them Down“ mit seinen gelungen sogar mehrstimmigen Backings bildet da eine löbliche Ausnahme, das hat was von alten PINK FLOYD-Sachen mit viel Hammondsoundaroma.

Auch „Tech Support Guy“ könnte mit den schön eingestreuten Flötenarrangements und stellenweise auch vom Songaufbau an einen echten JETHRO TULL-Song erinnern, die Zwischenteile sind wieder typisch sehr improvisiert, die Bläserparts klingen aber viel zu sehr nach Plastikkeys und der Gesang ist wirklich nicht der Bringer, sehr eckig und nur wenig Ausdrucksstark – mit einem guten Vocalisten und eine etwas markanteren E-Gitarre hätte der Song richtig gut sein können aber so bleibt es vielfach nur Mittelmaß.

Ansonsten hat sich wie fast immer bei einer neuen THE TANGENT-Platte auch personell wieder einiges getan u.a. ist ein neuer Gitarrist Namens Luke Machin zu hören, die Rhythmusabteilung wurde ebenfalls komplett gewechselt. Nicht dass sich dadurch großartig etwas am Klangbild geändert hätte, denn die Musik wird von Tastenguru Tillison sowohl inhaltlich als auch durch die allseits präsenten und vielfach dominierende Keys bestimmt. Die Beiträge von Theo Travis mit seinen schönen Saxophon- und Flötenparts sind sicher Lichtblicke in diesem schon sehr korsettiert wirkenden Gesamtsound.

„COMM“ ist daher für mein dafürhalten eher verzichtbar, denn dieser eher Durchschnitts-Retro-Prog variiert sich hier ähnlich wie schon auf den bisherigen 5 Alben zuvor - mitreißend und auch energetisch geht ganz anders. Diese Darbietung hier kann musikalisch größtenteils nie fesseln und daher auch nicht überzeugen. Es fehlt leider völlig die Frische und ob THE TANGENT zukünftig weiter solche sich inhaltlich mehr oder weniger wiederholende Musik auf den Markt werfen sollten, ist doch eher zu verneinen.

COMM


Cover - COMM Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 57:38 ()
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Jerusalem

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Stampfend beginnt also das neue Album von ASTRAL DOORS mit „Seventh Crusade“. Ein ordentlicher Nackenbrecher mit bratenden Gitarren und einem versteckten Keyboardspiel im Hintergrund. Etwas schneller wird es dann bei „With The Stranger`s Eye“ ebenso wie bei Songs wie „Pearl Harbor“ und „Babylon Rice“. Hier wird traditioneller Heavy Metal zelebriert der seine Wurzeln zweifelsohne im NWOBHM hat. Großartige Gitarrensoli und Melodien agieren hervorragend zusammen mit der markanten, immer wieder Ronnie James Dio erinnernde, Stimme von Sänger Nils Patrik Johansson der jedoch auch eigene Markenzeichen mit bringt. Mit dem genialen Vorgängeralbum „Requiem Of Time“ legten die Schweden natürlich die Messlatte – vor allem in Sachen eingängigen Hit verdächtigen Songs – sehr hoch. Mit „Child Of Rock N Roll“ erreichen ASTRAL DOORS jedoch diesen Status und hauen eine echte Granate raus. Insgesamt verspricht auch das mittlerweile sechste Album alles, wofür der Name ASTRAL DOORS steht. Meiner Meinung nach darf man einmal mehr die Musik mit DIO´s Meisterwerken vergleichen ohne dabei Gefahr der Blasphemie zu laufen. Was die Herren um Nils Patrik Johansson abliefen ist ehrliche Handarbeit mit viel liebe zum Detail. Mit dem Titeltrack „Jerusalem“ öffnen sie sogar ein wenig die Tür zu bombastischen Anleihen. Fans können/dürfen/müssen hier zugreifen und Leute die mit der oben beschriebenen Musik etwas anfangen können machen ebenfalls beim Kauf alles richtig.

Jerusalem


Cover - Jerusalem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:37 ()
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Open Zoo

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Frauen im Metal sind nichts Ungewöhnliches - glücklicherweise möchte man doch meinen! SHEZOO macht es allerdings nicht wie viele Bands und hat eine Frau unter Kerlen (z.B. EQUILIBRIUM oder, wer’s dann direkter mag, ARCH ENEMY) sondern mal fix anders rum: Nur die Gitarre ist von einem Mann besetzt. Ich sprech’s jetzt aus: Kann das was sein?

In meiner charmanten Direktheit: Jau! „Open Zoo“ ist viel dreckiger Hard Rock und Heavy Metal; auf einem musikalisch eher einfachen, dafür aber durchaus überzeugendem Level gespielt. Das Riffing und die Drumpatterns sind nichts was man nicht schon einmal irgendwo gehört hätte, das heißt aber nicht das das wiederum schlecht ist. Gewisse Bands machen das immerhin seit 40 Jahren… Denn ganz im Gegenteil: SHEZOO begeistert mich durch die charakteristischen Vocals, das stimmige Zusammenspiel der Musiker und dadurch das sie einfach einen Wiederkennungswert haben. Und wir alle wissen: Ein Ton mit Eiern ist immer geiler als 10 Töne die zwar frisch, dafür aber irgendwie nicht überzeugen klingen. Und das haben sie auf jeden Fall raus. Der Track „Beautiful Town“ ist da ein traumhaftes Beispiel. Besonders nett: Frontfrau Natacha erinnert einfach an DORO PESCH, wer hier hohen Sopran erwartet ist völlig falsch. Gerade in Songs wie „This Is Me“ oder „I Want To“ bringt das aber den gewünschten Nachdruck im Sound und bleibt definitiv im Ohr. Und wer sich die Tracklist mal angeschaut hat: Mit „Beer And Whiskey“ wird auch das letzte Metalklischee bedient. ‘n Traum!

Geringfügig zu meckern habe ich dann allerdings tatsächlich an dem was mir so gut gefallen hat: Der Aussprache bei den Vocals. Denn die Aussprache der ausschließlich Englischen Songs ist mitunter nicht so ganz das Wahre. Ich bin vielleicht ein Extrembeispiel da mir so etwas immer extrem auffällt, hier besteht aber definitiv Nachholbedarf für diese intereuropäische Truppe mit Sitz in Zürich. Im Großen und Ganzen weiß „Open Zoo“ aber definitiv sehr zu überzeugen und beweist mir viel Potential für die Zukunft!

Open Zoo


Cover - Open Zoo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:11 ()
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Band:

Shezoo

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