Review:

The Helm Of Awe

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THRUST sind und waren eine merkwürdige Band. Die Amis brachten ihr Debüt-Livescheibe über Solidarnosc heraus und dann frästen sie sich mit ihrem echten Erstling „Fist Held High“ für immer ins Gehirn der Metalmaniacs. Denn das 84er-Album hatte mit dem Titelstück sowie mit „Posers Will Die!“, „Thrasher“ und „Destructer“ Songs, die dem damaligen Zeitgeist das weiße Hemd vom nicht vorhandenen Körper schossen. Zum anderen hatten Sie John Bonata am Mikrofon. Der besaß eine Stimme, die hart am Nervenkostüm zog und mit schrillen Schreien die ganze Chose ins Irrenhaus transferierte. Selbst heute noch zerren Reviewer den Schreihals-Johny aus dem Ruhestand, wenn es darum gilt, aggressive Vocals mit hohen Screams zu beschreiben und Donald Duck, Micky Maus, Dirkschneider und Lachgas nicht mehr reichen. Nur ist der Kollege halt schon nach der ersten Scheibe ausgestiegen (worden). Und dann machte der Cooke seine Show halt mit neuen Leuten weiter. Das führte zu mehreren Scheiben, die nicht nur der Rezensent wenig bis gar nicht beachtete. Jetzt also eine neue Scheibe bei Pure Steel! Da gehörten THRUST mal hin. Nur leider hat die aktuelle Formation eben nicht das besondere Feuer unterm Hintern (oder in der Kehle) wie damals. Natürlich ist der Sound des damaligen Werks aus heutiger Sicht unter aller Kanone, heute wirkt alles wesentlich professioneller und dicker. Aber es klingt eben auch geleckter, mainstreamiger, geformter. Damit wir uns nicht falsch verstehen: THRUST machen guten US-Power-Metal mit ein paar attraktiven Ansätzen wie im böseren Part des episch-angehauchten Titelstücks. Aber insgesamt sind die Songs von „Black River“ bis „Crucifixion“ so seltsam oll, so sehr 08/15, so „irgendwie schon mal gehört“. Und dann singt Kollege Eric Claro auch noch „ohhoooooo“ und „ahaaaa“ – als zeige er dabei auf imaginäre Regenbögen und wilde Pferde. Nein – da schockt das alte Werk mit dem Garagensound und der Nervensäge doch wesentlich mehr und killt die aufkommende Langeweile ohne Probleme.  

 

The Helm Of Awe


Cover - The Helm Of Awe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:21 ()
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"The Undertaker" (Single)

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Überraschend ruhig und vom Sound her nicht mehr so pompös wie auf den vergangenen Alben, erinnert der Song tatsächlich schon mehr an den klassischen ACCEPT-Sound lange vergangener Tage, natürlich inklusive des obligatorischen gemeinschaftlichen "ohhhooohooohooo" im Refrain. Wolf Hoffmanns Gitarrensound ist fantastisch klar und crunchy und klingt wieder deutlich analoger. Das klingt großartig und tut dem Gesamtsound richtig gut. 

Textlich darf man, wie eigentlich immer bei ACCEPT, nichts zu Tiefgründiges erwarten, der erklärte Schwerpunkt der Band liegt ja bekanntermaßen auf der Unterhaltung. 
Im Song fordert der schamlose Undertaker seinen Tribut, egal ob von jung oder alt, arm oder reich, und er ist daher auch schwer beschäftigt. Und schwarz angezogen ist er um sich in der Dunkelheit zu verstecken. 
Mich unterhält der Song, und ich freue mich schon auf das Album "Too Mean To Die", welches voraussichtlich am 15.01.21 veröffentlicht werden wird.

 

"The Undertaker" (Single)


Cover - "The Undertaker" (Single) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 5:38 ()
Label:
Vertrieb:
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Unconquered

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Ach, herrlich! Eine neue Kaddaklüssem! Kaum einen Bandnamen kann man so herrlich denglisch herausschnoddern. Genauso schnodderig beginnen die Franko-Kanadier ihr mittlerweile 14. Studioalbum. Nach kurzem Intro haut uns Gitarrist Jean-Francois Dagenais ein Riff aus dem fünften Untergeschoss des tiefergelegten Tunings um die Ohren. Eigentlich Deathcore pur, auch die eingestreuten Dissonanzen. Nun waren KATAKLYSM noch nie wirklich verlegen darum, allzu stramme Old-Schooler auf die Palme zu bringen, aber dieser Einstieg überrascht selbst mich. Geil ist es jedoch allemal, und mit Stillstand war noch nie jemand gut beraten (außer AC/DC...). Der zweite Song “Cut Me Down” ist wesentlich traditioneller und erinnert mit dem flotten Tempo und melodischen Riffing eher an die gute alte Göteborg-Schule und im KATAKLYSMischen Kosmos an das Über-Album “Serenity In Fire”. Ein Hit! Das Rhythmus-Monster “Stitches” lässt einen unweigerlich einen todesmetallischen Tanz im Wohnzimmer aufführen. Überraschend progressiv fallen die beiden Abschlusstracks “Icarus Falling” (mit Klavier!) und “When It´s Over” (sic!) aus. Nach insgesamt neun Songs ist leider schon Schluss, dafür ist das Album aber kompositorisch durchgängig auf einem verdammt hohen Level. Jeder Song von der markanten Gitarrenarbeit, den angepissten Vocals und toller, abwechslungsreicher Rhythmik geprägt. Dazu kommt eine Produktion, die die letzten Reste von Hirnzellen bei entsprechend rechtsgedrehtem Lautstärkeregler pulverisiert. In der Vergangenheit wurde KATAKLYSM hin und wieder ein zu steriler Klang vorgeworfen. An ordentlich Druck bei glasklarer Transparenz kann ich jedoch nichts Verwerfliches finden. So ist auch “Unconquered” nichts für Menschen, die auch heute noch Proberaum-Demos aus den Achtzigern hinterhertrauern, aber ein Träumchen für den Fan von modernem Death Metal. Besser wird es in diesem Genre in diesem Jahr nicht.

 

Unconquered


Cover - Unconquered Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:0 ()
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Гость из Царства Теней

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Zwar schon ein Weilchen auf dem Markt, aber einfach zu gut um hier nicht doch noch vorgestellt zu werden. Laut Keep It True-Macher Oliver Weinsheimer waren ARIA die professionellste Band, die jemals auf seinem Festival zu sehen war. So geil der Keep It True-Auftritt im letzten Jahr auch war, er verblasst zu dem Abriss, den die Herren nahezu zeitgleich in ihrer Heimatstadt Moskau veranstalteten. In der riesigen VTB Arena boten ARIA eine Show, die IRON MAIDEN auch nicht toppen können.

Die imposante, anfänglich einem Piratenschiff nachempfundene Bühne erstreckt sich über drei Stockwerke und besteht aus mehreren gigantischen LED-Wänden, die es ermöglichen, dass sich die Optik der Bühne immer wieder ändert. Zusätzlich gibt es fliegende Elemente, die über dem Publikum schweben. So steht Sänger Mikhail Zhitnyakov am Ruder des Schiffes während er über die Köpfe des Publikums gleitet. Bei „Палач“ hängt er indes an einem Kreuz und singt, als er in fünf Metern Höhe durch den Saal schwebt, immer noch fehlerfrei. Überhaupt ist Mikhail unglaublich. Bei allem Respekt vor seinen Vorgängern Valery Kipelov und Artur Berkut. Mit Mikhail haben ARIA noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht. Zweifellos ist der 41-Jährige einer der besten Metal-Shouter unserer Zeit. Power, Theatralik, tonale Sicherheit, Gefühl, Bühnenpräsenz: der Mann ist schlicht komplett.  

Aber auch seine Kollegen stehen ihm in nichts nach und brillieren mit einer makellosen Performance. So und nicht anders klingt klassischer Metal in Vollendung. ARIA gelingt zudem das Kunststück, dass die Showelemente die jeweiligen Songs immer nur unterstützen, nie aber davon ablenken. Dafür ist das Songmaterial auch viel zu gut.

Und auch hier gehen ARIA nicht den Weg des geringsten Widerstandes. Das Ganze funktioniert, obwohl einige Klassiker in der Kiste bleiben und ARIA auch auf selten gespieltes Material zurückgreifen. Was für die Güte der ARIA-Alben spricht. Vom Opener „Гонка За Славой“ über die Megahymne „Колизей“, hin zum melancholischen „Штиль“ und dem Debükracher „Тореро“, gibt es nur feinstes Ohrfutter. Das Finale mit „Улица Роз“ ist dann nur noch episch und Gänsehaut pur. Das alles gibt es in glasklarem und wuchtigem Sound auf die Ohren.

Ohne Frage ist „Через Все Времена“ eines der besten Live-CD/DVD-Packages der letzten Jahre geworden und toppt auch die Messlatte, die ARIA selbst mit den vorgehenden Veröffentlichungen nicht gerade niedrig gehängt haben.

Unten könnt Ihr Euch das ganze Konzert auf Youtube geben. Wer auf Werbung jedoch keinen Bock hat, der greift zu dem tollen Package und freut sich noch über ein 24-seitiges Booklet.

 

Гость из Царства Теней


Cover - Гость из Царства Теней Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 123:55 ()
Label:
Vertrieb:
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The Mirror Star

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Ein Melodic Metal-Album aus Chile von einer bis dato völlig unbekannten Band. Kann das was? Und ob! Das Debüt-Album „The Mirror Star“ braucht keine internationalen Vergleiche zu scheuen und agiert auf Augenhöhe mit Bands wie MASTERPLAN, PRETTY MAIDS oder SYMPHONY X. Besonders Sänger James Rombledo kann mit seinem Organ völlig überzeugen. Eine gesangliche Mischung aus Dio (R.I.P.) und Jorn Lande findet man in dieser Qualität wirklich selten, und James setzt diese Götter-Vocals gezielt und immer treffend ein.

Die 11 Songs sind teils episch angehaucht, haben aber immer noch genug Kraft, die Mähne ordentlich durchzupusten. Songs wie „Kill Or Die“ oder „The Mirror“ haben eine hohe Durchschlagskraft, während das Epos „Who I Am“ an Dramatik nicht zu überbieten ist. Hier wirklich ein Extralob an Multitalent Nasson, der alle Songs komponiert hat und die kompletten Gitarrenparts übernimmt. Ich konnte über die beiden Musiker leider nicht mehr herausfinden, aber normalerweise haben solche Koryphäen einen gewissen Background – hier leider nicht ermittelbar, und somit gehen wir einfach mal von einer göttlichen Fügung aus, die SINNER´S BLOOD erweckt hat. Mit „Forever“ hat auch eine Ballade einen Platz auf der Scheibe gefunden, die aber nie kitschig oder peinlich wirkt und die Stärke der Vocals nochmals dick unterstreicht.

Die Produktion ist sehr gut gelungen und lässt jedem Instrument den nötigen Raum zur Entfaltung. Auch hier werden internationale Ansprüche erreicht oder sogar übertroffen. „The Mirror Star“ ist für mich eines der Debüt-Alben, welche in 2020 die Welt ein wenig besser machen. Spitzen Musiker, super Musik – was will man mehr? Unbedingt antesten!

Nachgang: Bevor ich dieses Review online gestellt habe, habe ich doch noch etwas zu dem Background von Sänger James Rombledo finden können (ich konnte es einfach nicht lassen). Scheinbar hat er erfolgreich bei der TV-Show „The Voice Chile“ als Teilnehmer seine ersten Sporen verdient. Mal gucken, was hier Youtube so ausspuckt… Kann nur gut gewesen sein.

 

The Mirror Star


Cover - The Mirror Star Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Empire Of The Blind

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Jeder, der dieses Review liest, der macht irgendwie einen großen Fehler. Warum? Naja, wenn man „Empire Of The Blind“ schon im Plattenschrank hat, dann braucht man sich definitiv nicht mehr über dieses Überwerk zu informieren und hat die Scheibe sowieso auf Dauerrotation laufen. Warum also noch ein Review lesen? Noch schlimmer wäre es, wenn man noch mit dem Kauf von „Empire Of The Blind“ hadern würde und noch weitere Informationen benötigt. Leute, wir reden hier von HEATHEN. Hier gibt es kein Hadern und Überlegen. Ab in den Plattenladen und sofort diese Göttergabe beschlagnahmen!

Noch jemand hier? OK, für die ganz genauen Leser halt noch ein Review. Ich hatte ja mal meinen internen Wettstreit im Bezug auf das beste Thrash-Album 2020 für mich gestartet. Ok, ONSLAUGHT hat sehr stark vorgelegt, werden aber von HEATHEN mit Schallgeschwindigkeit abgehängt. Bei den Dritten im Bunde, EVILDEAD, wird das nächste Album den Wettbewerb entscheiden, aber ich sehe hier HEATHEN schon jetzt auf dem Thron. Es geht einfach nicht besser!

„Empire Of The Blind“ startet mit einem mitreißenden Intro, welches in „The Blight“ mündet. Ein einzigartiger Thrasher, der die ersten Freudentränen aufkommen lässt. Herrliche Thrash-Kaskaden werden mit genialen Lead-Gitarren versehen und bilden ein unschlagbares Grundgerüst. Die Vocals von Sänger David White kommen kraftvoll und doch melodisch durch die Boxen und werden von einem einzigartigen Sound eingefangen. Tatsächlich ist die Produktion sehr modern ausgefallen, passt aber superb zu den 12 Songs. Noch nie haben Stakkato-Gitarren besser und druckvoller geklungen. Großartige Arbeit am Mischpult! Der Titelsong besticht mit einem tollen Refrain und ausgefeilten Gitarrenduellen. Hier bleibt kein Auge trocken. Auf „Empire Of The Blind“ schenken sich Hymen für die Ewigkeit und nackenbrechende Riffattacken wirklich nichts. Es ist teilweise schwierig zu entscheiden, wo man überhaupt hinhören soll. Hinhören muss man in jedem Fall bei dem Instrumental „A Fine Red Mist“, welches von (ex-) EXODUS-Mitgliedern und einem ex-HEATHEN Gitarrist unterstützt wird. Mehr Gitarre geht nicht! Wahnsinnig gut!

Für mich, auch wenn EVILDEAD noch auf sich warten lässt, das Thrash-Album 2020. Oder auch das Album 2020; ich glaube nicht, dass in den letzten Monaten des Jahres hier noch etwas Besseres kommen kann. Geiles Album, geile Band – Pflichtkauf!

 

Empire Of The Blind


Cover - Empire Of The Blind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Affair Of The Poisons

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Früher war alles besser! Dies dürfte sich James McBain bei der Gründung von HELLRIPPER gedacht haben und schuf das Album „The Affair Of The Poisons“. Hier wird ziemlich tief in der Gruft gebuddelt. Ein dreckiger Bastard aus MOTÖRHEAD, VENOM und gut abgehangenem Speed Metal dröhnt durch die Boxen. Man drückt aber nicht nur auf die Tube, sondern hat auch einige messerscharfe Lead-Gitarren im Gepäck, die Songs wie „Vampires Grave“ oder „Hexennacht“ zu ruppigen Hits manövrieren. Auffällig sind die Vocals von McBain, die immer mit einem dezenten Halleffekt unterlegt sind und die acht Songs in ein noch tieferes Underground-Gewand kleiden. Natürlich darf auf einem solchen Retro-Album der Sound nicht zu glatt poliert sein, und somit trumpft „The Affair Of The Poisons“ mit einem klaren und satten, aber niemals polierten Gesamtsound auf. Hier ist die Gesamtlösung stimmig und durchdacht auf Vinyl und Silber gebracht worden. Natürlich darf eine Kassetten-Version auch nicht fehlen.

Das Zweitwerk des Schotten-Fans klingt eigentlich gar nicht nach einer selbstproduzierten One-Man-Show. Für mich klingt „The Affair Of The Poisons“ eher nach einer eingespielten Band, die einfach Lust auf humorlosen und schnörkellosen Stahl hat. Die Ernsthaftigkeit der Angelegenheit wird innerhalb der Songs in jedem Fall immer beibehalten, und somit wird der Retro-Style konsequent beibehalten und zu einer ganz starken Scheibe geformt. Natürlich wird hier nichts neu erfunden, aber wer will das schon? Die mitgelieferten Texte werde ich in diesem Review mal mit dem Mantel der Liebe bedecken. In jedem Fall sollten alle 80er- und early 90er Banger bedenkenlos zugreifen und einen Höllenspaß erwerben. HELLRIPPER werden es Euch danken.

 

The Affair Of The Poisons


Cover - The Affair Of The Poisons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 29:25 ()
Label:
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Review:

"The Best Of Rory Gallagher"

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RORY GALLAGHER schrieb und performte eine herbe, direkte und grobkörnige, aber zugleich liebenswerte, unprätentiöse und frische Form des Blues bzw. Blues Rocks. Seine Musik war einzigartig, wie seine grandiose irische Heimat, das Land, das ihn umgab und in dem der 1995 gestorbene Musiker auch beerdigt ist. "THE BEST OF RORY GALLAGHER" ist eine stimmige und umfassende Retrospektive aus nahezu sämtlichen Schaffensphasen. Sie enthält Titel sowohl aus seinen frühen TASTE-Tagen als auch von seinem letzten Studioalbum "Fresh Evidence". Die uns vorliegende 2CD-Version enthält gar einen Titel aus dem postum 2010 veröffentlichten Album "Notes From San Francisco". Und obendrauf gibt es mit der Coverversion "(I Can't Get No) Satisfaction" einen bis dato unveröffentlichten Song zusammen mit JERRY LEE LEWIS.
 
RORY GALLAGHER liebte und frönte der amerikanischen Musik. Der Blues, Zydeco und auch Jazz werden mit Rock, Hard Rock und auch Irischen Folk-Melodien gebunden. Dazu seine Fender Stratocaster Gitarre, die er in der Regel ohne Effekte spielte. Seine Gesangslinie erinnert partiell an JIMI HENDRIX und die Bandbesetzung war meist ein Trio. "Follow Me" ist dynamischer Bluesrock, der sich mit seinem melodiösen Refrain radiotauglich zeigt, das brilliante "Tattoo'd Lady" bindet Barpiano und irische Melodie mit ein und das melancholische "Moonchild" ist Classic Rock at its best. Die Zusammenstellung der Songs ist wunderbar getroffen, die Reihenfolge ist nicht chronologisch, aber rund, und letztendlich dem leider zu früh verstorbenen Künstler angemessen. "THE BEST OF RORY GALLAGHER" ist eine großartige Übersicht, die sowohl zum Kennenlernen als auch für Fans zur Komprimierung geeignet ist.
 
Das Album erscheint als 1-CD, 2-CD, als Doppel-Vinyl-Version in schwarz und clear und digital.

"The Best Of Rory Gallagher"


Cover - "The Best Of Rory Gallagher" Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 136:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Good Left To Give

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Das südkalifornische Quartett MOVEMENTS hat nun mit "No Good Left To Give“ den Nachfolger seines doch recht erfolgreichen 2017er Debütalbums" Feel Something" veröffentlicht. 

Stilistisch schwer zu beschreiben, bewegt sich die Band musikalisch im Bereich des melodiösen Indie Rocks, wobei insbesondere die Vocals von Patrick Miranda stellenweise bei den geschrienen Passagen an wenig an LIMP BIZKIT oder LINKIN PARK erinnern. Mir gefällt der cleane Gesang allerdings deutlich besser. 

Textlich teilweise sehr düster, in "Don't Give Up Your Ghost" werden unter Anderem Suizid und Depressionen thematisiert, es gibt aber auch leichtere Kost, in "Skin To Skin” geht es um... Sex.

"Garden Eyes" ist mein persönlicher Favorit, es klingt ein wenig wie eine moderne Mischung aus THE CURE und den RED HOT CHILI PEPPERS. 

Insgesamt wirklich gut, druckvoll und klar produziert, handelt es sich aber Alles in Allem um ziemlich "Radio Orientated Rock", ziemlichen Mainstream mit relativ wenig Wiedererkennungswert oder Eigenständigkeit, bis auf die Songs wie "In My Blood" oder "Garden Eyes", in welchen der "Goth-Faktor" etwas höher ist. 

Hört sich alles nett an, es bleibt aber nicht viel hängen. Ich würde, wenn es im Radio läuft, nicht den Sender wechseln, kaufen würde ich es mir aber auch nicht. 

 

No Good Left To Give


Cover - No Good Left To Give Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:56 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Interview mit SACRIFIRE zur gleichnamigen EP

Band anzeigen
Interview

Hallo Dirk, erst mal vielen Dank für Deine Zeit, die Du Dir für uns und unsere Leser nimmst. Die EP, welche bei uns für große Freude gesorgt hat, kam fast ein wenig überraschend. Wie kam es zu einer Kooperation von WARPATH- und  DISBELIEF-Mitgliedern?

Hallo Karsten..... Die Zeit nehme ich mir gerne! Das Ganze hat bei einem Umtrunk auf dem  AAARGH-Festival 2018 begonnen. WARPATH haben da zusammen mit DISBELIEF und einigen anderen Bands gespielt. Joe und ich kennen uns schon seit Jahren. Ich war als Co-Produzent der ersten beiden DISBELIEF-Alben tätig, wir waren zusammen in 1999 in Wacken auf der  Bühne, als mir ein Teil von DISBELIEF bei einer RICHTHOFEN-Show ausgeholfen hat und zusammen mit DISBELIEF und WARPATH auf Tour! Wir haben uns immer gut verstanden.  Auf dem AAARGH-Festival 2018 haben wir uns dann darüber unterhalten, worauf wir in musikalischer Hinsicht Lust zu hätten, und im Mai 2019 kamen die ersten Songs von Joe per E-Mail, und ich war sofort begeistert!

Die EP kommt derzeit in Eigenregie auf den Markt. Haben schon Plattenfirmen bei Euch angeklopft, oder wollt Ihr die Do-it-yourself-Schiene weiterfahren?

Wir haben die EP auf eigene Kosten aufgenommen und hatten bei der Cover-Gestaltung Bekannte von Fab (Fabian „Fab“ Regmann, Schlagzeuger von DISBELIEF – Anm. d. Verf.) dabei, und den Chris Hergt, der auch schon für DISBELIEF und WARPATH tätig war. Wir haben 500 CDs pressen lassen, an die 70 Shirts, und jetzt sind wir pleite, haha! Nein, aber im Ernst, das alles kostet eine Stange Kohle, was die Produktion angeht, und alles andere, was da noch so zukommt. Ich hätte das vielleicht gar nicht stemmen können ohne die Unterstützung meiner Freundin! Wir haben mit Profis zusammen gearbeitet, Corny Rambach hat unter anderem SODOM, DISBELIEF und BONDED produziert. Wir haben natürlich schon Interesse, dass wir bei einem guten Label und einer hervorragenden Booking-Agentur landen.

Der musikalische Eindruck von „Sacrifire“ ist ein anderer, als man von Euren Hauptbands gewohnt ist. Natürlich schimmert Eure musikalische Vergangenheit durch, aber besonders im Bereich Gesang geht man andere Wege. Dirk, wann hast Du bemerkt, dass Dein Gesang optimal zum Sound von SACRIFIRE passt?

In dem Moment, als ich die Songs gehört habe, waren die Gesangslinien schon in meinem Kopf. Ein Glas Rotwein, und die Instrumental-Versionen haben einfach gereicht! Und es war auch ein Teil der Idee die hinter SACRIFIRE steckt, mit einer cleanen Gesangsstimme arbeiten und sich instrumental keine Vorgaben machen zu lassen..... einfach das, was uns gefällt!

Ich habe gesangstechnisch in meinem Review öfter Vergleiche mit PARADISE LOST angeführt. Siehst Du dies ähnlich, oder schieße ich hier völlig daneben?

Den Vergleich habe ich jetzt schon des Öfteren gehört! Mir ist es erst im Nachhinein aufgefallen, dass wir bei einigen Melodieführungen an der Gitarre an PARADISE LOST erinnern.

Hand aufs Herz. Haben SACRIFIRE für Euch eher Projektcharakter, oder haben wir es hier mit einer vollwertigen Band zu tun?

Ich denke mal, dass es sich hier schon um eine vollwertige Band handelt. Fab, Joe (Jochen „Joe“ Trunk, Bassist von DISBELIEF – Anm. d. Verf.) und Ich treffen schon viele gemeinsame Entscheidungen und sind, wenn wir uns mal nicht ganz einig sind, durchaus bereit, Demokratie walten zu lassen. Live werden wir die Band allerdings noch mit zwei bis drei Musikern verstärken. Was daraus in der Zukunft entsteht, werden wir sehen!

Wie seid Ihr mit den bisherigen Reaktionen auf eure EP zufrieden? Gab es auch negative Stimmen?

Wir sind sehr zufrieden mit den bisherigen Reaktionen auf die Band. Die Resonanzen sind durchweg positiv. Wenn es Leute gibt, die SACRIFIRE nicht mögen, dann haben sie es uns bisher verschwiegen.

Habt Ihr beim Schreiben der Songs einen bestehenden Druck gefühlt? Immerhin werden die Outputs Eurer Hauptbands grundsätzlich von der Presse und den Hörern aufs äußerste auf den Prüfstand gestellt.

Nein, überhaupt nicht. Es war keinerlei Druck vorhanden oder irgendwelche Erwartungshaltungen, die es zu Erfüllen gab. Nur Neugierde und Spannung unsererseits, weil wir immer wieder gucken, was der Andere zu dem vorhandenem dazu gibt!

Ich würde mal in den Raum stellen, dass Ihr schon mit dieser EP einen ganz eigenen Sound gefunden habt. Ist hier noch Spielraum für eine Weiterentwicklung, und wie könnte diese aussehen?

Ich will mal behaupten, dass es kaum einen Musiker oder Künstler gibt, der nach Fertigstellung eines seiner Werke nicht schon an einer neuen Idee oder einer Weiterentwicklung bastelt. Und selbst, wenn das nur im Kopf passiert.

In Eurem Info werden die Texte als sehr gefühlvoll beschrieben. Kannst Du einen groben Überblick über die Inhalte oder über die Gesamtintention der Texte geben?

Bis auf den Text von „Until We Die“, den Fab und ich gemeinsam geschrieben haben, sind die Texte von mir. „Until We Die“ ist von der Idee her auch von mir, nur hat Fab es geschafft, den Sinn und Inhalt des Textes ein wenig mehr mit Metaphern und Worten zu umschreiben, die den Inhalt im Ursprung wiedergeben, aber anders klingen lassen. Ich bin da eher der „direktere Typ“. Was die Themen der einzelnen Songs angeht.... „The Search“ beschreibt eine Phase des sich selbst Verlieren  und das Bestmögliche zu tun, sich wieder auf die Beine zu stellen, weiter zu gehen! „As If You Never Existed“  handelt von einer überwundenen Trennung, der Einsicht und Erkenntnis, warum! „Broken“  ... sich selbst erkennen, das eigene Handeln und sein Gegenüber. „Until We Die“ erzählt von der Phase des „neu verliebt sein“ in einer Fernbeziehung. Letztendlich ist aber an jedem Text das Schönste, wenn die hörende Person eine Identifikation mit dem eigenen Leben im Text findet oder nachvollziehen kann, was den Künstler bewegt! Eine Gesamtintention gibt es nicht. Wir schreiben über das, was uns bewegt.

Was sind die Ziele von SACRIFIRE für die Zukunft? Ist eine vollständige Scheibe schon in Planung?

Wir haben achtzehn Lieder in Instrumental-Versionen, die darauf warten, veröffentlicht zu werden, sobald sie mit Texten versehen sind. Das sind zwei komplette Alben, die hoffentlich in den nächsten zwei  Jahren veröffentlicht werden.

Mal weg von der Corona-Krise. Mit welchen Bands könntet Ihr Euch gut vorstellen, die Bühne zu teilen, oder würde auch ein Auftritt mit Euren Hauptbands zur Diskussion stehen?

Oh.... ich glaube wir würden gerne mit PARADISE LOST touren. Aber da gibt es noch jede Menge anderer Bands. LACRIMAS PROFUNDERE, ANATHEMA, wenn es TYPE O NEGATIVE noch geben würde, dann mit denen. CROWBAR, GOJIRA, KATATONIA..... was weiß ich .Egal..... alles was geht, zu uns! Wir spielen! Vor zwei Tagen haben wir zum Beispiel das Angebot bekommen, mit DECEMBRE NOIR zwei Shows zu spielen, mussten aber leider absagen, da Joe am Knie erkrankt ist.

Wir wünschen SACRIFIRE für die Zukunft alles erdenklich Gute. Das Metal Inside wird Euch unter Beobachtung stellen und auf Neuigkeiten jederzeit lauern.

Danke! Das beruhigt uns, haha!



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