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Fragments Of Solace

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Seit 1993 setzten die Augsburger Death Metaller auf brutalen Death Metal, der auf den drei letzten Outputs grundsätzlich überzeugen konnte und der Band Auftritte mit Band wie SUFFOCATION, CANNIBAL CORPSE, VADER usw. einbringen konnte. Von Darbietungen auf allen bekannten Extrem-Festivals wird auch in den Geschichtsbüchern berichtet, aber leider bin ich bisher noch nie in diesen Genuss gekommen, und diese Lücke wird zwingend von meiner Seite geschlossen werden!

Und nun wollen PROFANITY in 2020 scheinbar mit „Fragments Of Solace“ die internationale Death Metal-Welt auf den Kopf stellen. Nein, mit einem Groovemonster, wie der neuen BENEDICTION, hat dieses Album nichts am Hut. Hier regiert zwar die Brutalität, aber es sind die technischen Finessen, die „Fragments Of Solace“  zu einem absoluten Ausnahmealbum werden lassen. Man muss sich dieses Meisterwerk mehrmals anhören um die gesamte Reichweite der technischen Eskapaden wirklich verstehen zu können. Mal erklingt ein feinstes DEATH-Riff, welches Chuck ein gefälliges Grinsen ins Gesicht gezaubert hätte, aber dann wird wieder sofort die technische Dampfwalze angeworfen, die jeden Gitarren-Liebhaber verzückt im Dreieck springen lässt. Für atmosphärische Ausflüge haben die drei Bajuwaren keine Zeit, und so vergehen die 40 Minuten wie im Flug. Nur ein Song sticht ein wenig aus den sieben Machwerken heraus: „Where Forever Starts“ beginnt als moderates Instrumental, welches im Nachgang zur Spielwiese von Gitarrist und Sänger Thomas Sartor wird. Hier drängt sich die Frage auf, wie Thomas die Doppelbelastung von Vocals und hochkomplexen Gitarrenzaubereien überhaupt bewältigen kann. Live dürfte dies eigentlich ein unlösbares Problem sein.

Trotz der technischen Brillanz bleiben die Songs irgendwie immer logisch und nachvollziehbar. Ein kompositorisches Meisterstück, welches höchstens noch eine Band wie NECROPHAGIST in dieser Form lösen kann. Wo wir bei NECROPHAGIST sind: Mit genau dieser Band würde ich PROFANITY vergleichen wollen, obwohl die Augsburger in Sachen Songwriting tatsächlich die Nase vorne haben. Das muss man auch erst mal schaffen! Um ein Statement in Sachen Internationalität abzugeben, hat sich unser Trio namhafte Unterstützung in Form von Musiker der Bands SUFFOCATION, DECREPIT BIRTH und CHURCHBURN ins Studio geholt, welche „Fragments Of Solace“ den Ritterschlag geben und sich bestens einfügen. Da Produktion und Cover-Artwork in sich stimmig sind, und die Musik eh über jeden Zweifel erhaben ist, nominiere ich diesen Output ganz eindeutig für den DEATH METAL-Oskar 2020! Besser geht es einfach nicht! Warum hat hier bitte noch keine große Plattenfirma angebissen?

 

Fragments Of Solace


Cover - Fragments Of Solace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:34 ()
Label:
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Black Abomination Spawn

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Mit OMEGAVORTEX haben wir eine deutsche Band aus dem Bereich des Black Metal.
Sie wurde 2007 unter dem Namen AMBEVILENCE gegründet und hat sich 2017 umbenannt in OMEGAVORTEX. Die Bandmitglieder sind R. (Vocals und Gitarre), S. (Gitarre), K. (Bass) und N. (Drums).
Der Sound ist definitiv eigen, und für Menschen, die sich nicht mit den Ursprüngen des Black Metal beschäftigt haben, wird die Scheibe meines Erachtens nach nicht das richtige sein, denn mit Highend-Produktion hat das Ganze hier nichts zu tun. .
Wir haben hier diesen typisch blechernen, hallenden Sound, wie man ihn von ganz frühen MAYHEM, zu Zeiten, in denen Dead noch gesungen hat, kennt.
Es ist faszinierend, dass es heute noch Bands gibt, die sich scheinbar sagen, dass eine glasklare Produktion nicht immer alles ist.
Ja, es ist hier manchmal etwas schwierig, die einzelnen Instrumente zu differenzieren, ja, es klingt stellenweise nach Kassettenrekorder-Privataufnahme, aber ich bin mir sicher, dass diese Band live auf jeden Fall funktioniert.
Fiese, schneidende Riffs, Highspeed-Drums, extrem fiese Screams, für mich als Vertreter der alten Black Metal-Schule ein großes Werk, welches mich 45 Minuten lang gut unterhalten hat.
Infos zu OMEGAVORTEX gibt's über Facebook.
Mein Fazit:
Jeder, der mit EMPEROR, IMMORTAL oder MAYHEM in ihren Anfangstagen etwas anfangen kann, wird auch mit OMEGAVORTEX zurecht kommen.

 

Tracklist:

1. Netherworld Descendant
2. Cosmic Horror Maelstrom
3. Violent Transcendence
4. Void Possessor
5. Soul Harvest
6. Stellar Death
7. Gateways
8. From Obscurity (Instrumental)
9. B.A.S.

 

Black Abomination Spawn


Cover - Black Abomination Spawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:31 ()
Label:
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Dead Air

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Geschuldet der aktuellen Corona-Situation, konnten KATATONIA ihr neues Werk „City Burials“ leider nicht auf heimischen Bühnen aufführen. Was liegt also näher, als das Konzerterlebnis zu den Fans zu bringen und einen Mittschnitt eines Live-Streams zu veröffentlichen? Im Stockholmer Studio Grondahl wurde somit Anfang des Jahres ein zuschauerloses Konzert gegeben, welches nur interessierte Internetnutzer feiern konnten.

Mangels Alternativen wurde „Dead Air“ nun veröffentlicht und bietet einen gelungenen Überblick des Schaffens der Schweden. 20 Songs wurden von befragten Fans ausgewählt und schafften es auf „Dead Air“, tatsächlich eine gewisse Atmosphäre zu schaffen. Natürlich fehlen die Reaktionen eines Live-Publikums, aber KATATONIA retten die sterile Umgebung durch eine wahnsinnige, musikalische Präsenz. Ein großer Pluspunkt ist, dass man die Power der Songs sehr gut übernommen hat und es auch gerne mal krachen darf. Der Sound kommt energiegeladen und keineswegs steril aus den Boxen, was bei den letzten Albumveröffentlichungen gerne der Fall war. Somit bekommen die Songs eine ganz eigene Dynamik und klingen roher und unverfälschter. Klar, die Dankesreden von Sänger Jonas Renkse verhallen ein wenig im Nirvana, aber dies ist leider der Situation geschuldet und wird immerhin die Internethörer gefreut haben. Fakt ist, wir haben Songs wie „Forsaker“ oder „Leaders“ noch nie in besseren Versionen vernehmen können. Direkter und räudiger können diese Songs nicht präsentiert werden, was für mich eine klare Kaufempfehlung darstellt. „Dead Air“ ist ganz klar KATATONIA, aber echter und ehrlicher haben wir die Band noch nie hören können. Ganz klare Sache, die Doppel-CD ist eine lohnende Geschichte, die insbesondere KATATONIA-Einsteigern ans Herz gelegt ist. Einen besseren und direkteren Einblick in die Gefühlswelt der Band werdet Ihr nicht finden.

 

Dead Air


Cover - Dead Air Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 87:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

O

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Orianthi Panagaris ist eine australische Gitarristin mit griechischen Wurzeln. An Popularität hat sie durch ihr Engagement bei MICHAEL JACKSON und nicht zuletzt als ALICE COOPER-Tour-Gitarristin gewonnen. Ihre Liaison mit RICHIE SAMBORA darf hier nicht unerwähnt bleiben, mündete sie doch gar in ein gemeinsames Album (RSO-"Rise").

Heuer präsentiert uns die Künstlerin ihr fünftes Soloalbum, diesmal unter dem Label Frontiers Records. Passend zum Label gibt es geschmeidigen (Hard-) Rock, allerdings partiell unerwartet modern, gerade im Soundbereich. Bei den Songs der holden Gitarristin wird viel Wert auf griffige Melodien gelegt, ihre Stimme ist feminin, besitzt aber ausreichend Rock-Appeal und gefällt. ORIANTHIs "O" enthält neben kernigen Rocksongs auch bluesigen, erdigen Hard Rock ("Sinners Hymn", "Resuce Me"), der ebenso überzeugend und leidenschaftlich dargeboten wird. Beide Spielarten harmonieren und halten das Album abwechslungsreich, gebunden von Panagaris lässiger Stimme und lebhaftem Spiel.

Mit "O" ist der Wahl-Amerikanerin ein überraschend gehaltvolles und kurzweiliges Album gelungen - Respekt!

 

O


Cover - O Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:21 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

ORIANTHI

www
Review:

Genesis XIX

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Mit “Genesis XIX“, dem 16. Studioalbum der Thrash-Teutonen aus dem Pott, findet ein Entwicklungsprozess seinen krönenden Abschluss, der mit der Umstrukturierung der Band 2018 begonnen hatte. Nachdem man die letzten zwei Jahre nur kleine Häppchen in Form von den EPs “Partisan“ (2018) und “Out Of The Frontline Trench“ (2019) verabreicht bekommen hatte, gibt’s nun die Vollbedienung....aber so was von!
Zunächst gilt es wieder einmal, ein neues Mitglied zu begrüßen. Die Position am Schlagzeug wurde mit Toni Merkel neu besetzt, der so viel mehr in seinem Repertoire hat als ein Doppelbass-Gewitter. Das Ziel von Tom Angelripper (Gesang und Bass) war es, eine Mannschaft aus seinem Dunstkreis, mit der man ständig proben und arbeiten kann, um sich zu scharen. Mit diesem letzten Schachzug sei das seiner Meinung nach geglückt. Ebenso sollte der Spagat zwischen Vergangenheit und Moderne geschafft werden, und dafür musste junges Blut ins Team. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Nach einem gemäßigten Einstieg wird man mit dem zweiten Song direkt unter viel Getöse nach “Sodom & Gomorrah“ geschickt, das thematisch hervorragend zum Titeltrack passt. Jener befindet sich zwar bereits auf der “Out Of The Frontline Trench“, wurde aber jetzt mit Toni neu aufgenommen und somit veredelt. Die erste Version war bereits gut, nun aber ist sie grandios, ein Brett, das seines Gleichen sucht. Die Tomtom-Läufe alleine sind zum Zungeschnalzen.

So facettenreich wie die Musik sind aber auch die Themen, die textlich verarbeitet wurden. Im deutschen Titel “Nicht Mehr Mein Land“ beklagt sich Tom über Hass und Intoleranz in unserer Gesellschaft, bei “Glock 'N' Roll“ geht es um einen Serienmörder, was jetzt im Thrash nichts Außergewöhnliches ist, interessant finde ich allerdings, dass das bereits die zweite Erwähnung des österreichischen Waffenherstellers Glock in einem Songtitel dieses Jahr ist, der mir über den Gehörgang läuft (“Meine Kleine Glock“ von EXTRABREIT war die erste). “The Harpooneer“ ist das epische Stück auf der Scheibe und hat eine besondere Erwähnung verdient. Die Geschichte von Moby Dick und Kapitän Ahab wird musikalisch großartig in über sieben Minuten erzählt. Im Anschluss gibt's mit “Dehumanized“ wieder richtig Knüppel aus dem Sack: Herrlich! Der obligatorische Kriegssong hört dieses Mal auf den seltsamen Namen “Waldo & Pigpen“ und entführt uns, mitunter überraschend melodiös, in den Vietnamkrieg.

Ich kann mich nicht erinnern, wann mir eine SODOM-Platte so viel Spaß gemacht hat wie das vorliegende Werk. Wenn mich “Friendly Fire“ mit einem SLAYER-mäßigen Tritt hinausbefördert, habe ich das unbändige Bedürfnis, den wilden Ritt von vorne zu starten.
Es gibt von der Kult-Truppe kein Album, das in jedweder Hinsicht variabler und vielschichtiger ist als “Genesis XIX“. Das Ding kann man am besten mit einem Wimmelbild vergleichen, bei dem man ständig etwas Neues entdeckt, je länger und öfter man es sich zu Gemüte führt, und das gilt nicht nur für eingefleischte SODOM-Fans.

…. Ach übrigens: das Cover-Artwork wurde von keinem Geringeren als dem Erfinder des MOTÖRHEAD-Maskottchens “Snaggletooth“, Joe Petagno, illustriert.

 

 

Genesis XIX


Cover - Genesis XIX Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:54 ()
Label:
Vertrieb:
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Lightning To The Nations 2020

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Kann man ein DIAMOND HEAD-Review verfassen, ohne METALLICA zu erwähnen? Wie soeben geschehen, kann ich es wohl nicht. Aber bei diesem Album wäre das auch nicht wirklich erstrebenswert, da ich ansonsten u.a. die Cover-Version "No Remorse" von ... richtig, METALLICA unterschlagen würde. Doch damit ist es noch nicht genug. Mit "Am I Evil" und "Helpless" sind noch zwei weitere Titel von DIAMOND HEAD enthalten, deren weltweite Bekanntheit auf die Cover-Versionen der US-Boys zurückzuführen ist.

"Lightning To The Nations 2020" enthält neben diesen vertrauten Nummern weitere drei Cover-Songs von JUDAS PRIEST, LED ZEPPELIN und DEEP PURPLE. Somit kommt dem geneigten Heavy- und Hard Rock-Fan die Hälfte des Albums bekannt vor. Aber das Schöne und auch Überraschende dabei ist, die Songs klingen frisch und knackig wie selten zuvor, und auch die anderen Neueinspielungen der NWOBHM-Legende klingen unverbraucht und lebendig. Allen voran macht Sänger und Produzent Rasmus Bom Anderson einen tollen Job. Seine Stimme schneidet durch die Songs gleich einem warmen Messer durch Butter, transportiert dennoch viel Melodie, und sein Stil offenbart ureigenes Profil und Wiedererkennung. "Sucking My Love" ist neben seinem vielsagenden Titel ein Herzchen an Metal-Song und muss sich nicht hinter den "Klassikern" auf dem Album verstecken.

Wer diese Band noch nicht so wirklich auf dem Schirm hat, bekommt hier eine wunderbare Möglichkeit, dies adäquat nachzuholen. Mir hat und macht das Album einen Riesenspaß, und ich denke, dass es vielen so gehen wird.

 

Lightning To The Nations 2020


Cover - Lightning To The Nations 2020 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:53 ()
Label:
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Black Heart

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Drei EPs und fünf Full-Length-Alben hat es gedauert, und nun haben es WITHIN THE RUINS auch in meine Gehörgänge geschafft. Keine Ahnung, ob ich die letzten 15 Bandjahre einfach verschlafen habe, aber mir ist hier eine Band durch die Lappen gegangen, die mit halsbrecherischer Präzision ihre Version des Deathcores präsentiert. Und diese Version hat es in sich. Hier wird nicht nur stur nach Klischeestrukturen heruntergebolzt, nein, die Band zeigt wahre kompositorische und auch technische Größe. Die progressive Note, die atemberaubenden Gitarrensoli und die genialen Gitarrenharmonien (teilweise Zitate aus Kirchentonleitern) zeigen allen verwandten Bands, wer im Bereich des technischen Cores in 2020 die Nase meilenweit vorne hat. Gerne rückt man auch vom starren Songwriting ab und bedient sich schonungslos in den Bereichen Thrash und Hardcore, welches „Black Heart“ eine unheimliche Sound-Bandbreite beschert.

Eins haben alle zehn Songs gemeinsam, der Langweilefaktor kommt zu keiner Sekunde auf. Im Rausschmeißer „Ataxia V“ wird sogar die spanische Akustikgitarre von der Wand genommen und hinterlässt eine staunende Hörerschaft. Aber natürlich kann WITHIN THE RUINS auch die Straßenköterversion. „Deliverance“ überzeugt mit räudigen Vocals, gekonnten Breakdowns und einer gnadenlosen Geschwindigkeit. Der Titelsong „Black Heart“ schlägt in die gleiche Kerbe, aber überrascht mit cleanen Vocal-Einschüben, die aber nicht aufgesetzt wirken, sondern songdienlich eingesetzt werden. Epic-Fans werden bestens mit „Outlander“ bedient. Man könnte hier fast von MANOWAR auf einem Coretrip sprechen, wobei es den Jungs von MANOWAR dann doch eher schnell die Fellhöschen ausziehen würde. Hier sitzt einfach jeder Ton - keine technische Spielerei erfüllt den Zweck der Angeberei und wirkt deplatziert. Hier wird das Dynamit einfach an den richtigen Stellen gezündet, und dieses bringt erstaunliche Soundfontänen an die Oberfläche.

Ich habe mich mit „Black Heart“ bestens unterhalten gefühlt. Langeweile ist auf dieser Scheibe ein Fremdwort, weswegen ich besonders Technik-Freaks das Machwerk besonders ans Herz legen möchte. Die Gitarren sind teilweise nicht von dieser Welt. Das Songwriting zeigt die spielerische Reife der Band gut auf, die bei Touren mit KILLWITCH ENGAGE, AS I LAY DYING und Konsorten einfach eine sehr solide musikalische Basis schaffen konnte und diese konsequent ausspielt. Da Produktion und Aufmachung der CD genauso stimmig wie der Inhalt sind, gibt es von mir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

 

Black Heart


Cover - Black Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:30 ()
Label:
Vertrieb:
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Amahiru

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AMAHIRU ist das neue Projekt von KREATOR-Bassist Frédéric Leclercq und der MARY’S BLOOD-Axewoman Saki. Leclercqs Vorliebe für extremere Klänge wird hier weniger ausgelebt, vielmehr gibt man sich einer sehr modernen Interpretation von Melodic Metal hin. Interessant ist, dass AMAHIRU dabei weder wie DRAGONFORCE (Leclercqs Ex-Arbeitgeber) noch wie MARY’S BLOOD tönen. Auch wenn Letztgenannte gerade auf den letzten beiden regulären Alben neben ihren Speed-Orkanen auch gerne mit japanischen Pop-Anleihen experimentiert haben. Woran ich bei AMAHIRU immer wieder denken muss, sind AMARANTHE mit nur einem Sänger und minus die starken elektronischen Elemente. Und während ich diesem Gedanken noch so nachhänge, taucht bei „Lucky Star“ dann auch schon AMARANTHE Sängerin Elize Ryd als Gastvocalistin auf.

Saki zeigt über weite Strecken, warum sie als Shredderin in Japan gefeiert wird und gibt sich auch hier keine Blöße. Die japanischen Einflüsse und typischen Leadharmonien, wie man sie eben bei MARY’S BLOOD oder auch ALDIOUS bzw. CYNTIA findet, werden auf diesem Album nur sehr dosiert eingesetzt. Am prominentesten sind sie im Instrumental „Ninja No Tamashii“.  Drummer Mike Heller hält sich hier im Gegensatz zur neuen RAVEN mehr zurück, und so liegt der Focus klar bei dem Gitarrendoppel. Auch wenn er wie in „Vanguard“ auch mal in bester Thrash-Manier die Füße fliegen lassen darf. Fronter Archie Wilson verfügt über eine extrem moderne Klangfarbe und schreckt auch vor gelegentlichen Growls nicht zurück. Ob das nun positiv oder negativ zu bewerten ist, ist wirklich eine Geschmacksfrage.

Meine persönlichen Highlights sind das mit einem feinen und im besten Wortsinne „poppigen“ Refrain ausgestattete „Hours“, das schon fast funkig groovige Gesangsduett „Luck Star“ sowie der brutal rasende Rausschmeißer „Samurai“.

Als bittersüßes Schmankerl gibt es den Song „Bringing Me Down“ noch als alternative Version mit dem dieses Jahr leider viel zu jung verstorbenen Sean Reinert (CYNIC, DEATH) an den Drums zu hören.

Alles in Allem ist AMAHIRU mit ihrem Einstand ein sehr solides Erstlingswerk gelungen, der den Namen Saki auch in Europa bekannter machen sollte. 

Amahiru


Cover - Amahiru Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:14 ()
Label:
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Review:

Re>Animator

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Bevor Gitarristin Saki mit Frédéric Leclercq und ihrem gemeinsamen Projekt AMAHIRU in Europa für Furore sorgen will, kommt ihre Stammformation MARY’S BLOOD mit „Re>Animator“ aus dem Kreuz. Wobei es sich hier mitnichten um ein reguläres neues Album der Power Metal-Ladies handelt. Vielmehr ist „Re>Animator“ ein Cover-Album mit Songs aus diversen Anime-Serien. Aber im Gegensatz zu Formationen wie ANIMETAL (in all ihren Versionen) oder AISENSHI werden nicht die Titelsongs gecovert, sondern Songs, die andere berühmte japanische Künstler für diverse Anime-Serien geschrieben haben. So finden sich unter Anderem Songs von MAKE-UP, X-JAPAN oder L’ARC EN CIEL unter den 11 Tracks von „Re>Animation“.

Die stilistische Bandbreite reicht dabei von rasenden Doublebass-Nummern wie „ペガサス幻想” oder „Battler”, tanzbarem J-Rock wie “魂のルフラン” bis hin zur X-JAPAN-Ballade „Forever Love”, die mit acht Minuten wahrlich epische Ausmaße errreicht. Neben dem formidablen Spiel der Instrumentalistinnen ist es vor Allem der Gesang von Fronterin Eye, die sich noch einmal weiterentwickelt hat und mittlerweile eine beeindruckende Power und Reife aufweist. Aber auch keine Angst vor leisen und Gefühlvollen Tönen hat. Um dieses Album vollends genießen zu können, sollte man schon eine Affinität zu J-Rock im Allgemeinen oder Anime-Serien im Speziellen haben. Für MARY’S BLOOD Fans ist das Album natürlich eine schöne Ergänzung der Sammlung (nicht nur, aber auch wegen des extra Foto-Booklets der limiterten Variante), alle anderen greifen erstmal zu Alben wie „Fate” oder auch dem letztjährigen „Confessions”

 

Re>Animator


Cover - Re>Animator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:29 ()
Label:
Vertrieb:

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