Feinen, unaufgeregten Brit-Prog in der Tradition von MARILLION, PALLAS oder IQ bieten DeeExpus mit ihrem Album „King Of Number 33“. Herzstück des Albums ist das in sechs Teile untergliederte fast halbstündige Titelstück, in dem DeeExpus alles auffahren was den Bandsound ausmacht. Rockige Riffs paaren sich mit den spacigen und höchst melodischen Keyboards von MARILLION-Tastenwerker Mark Kelly. Über allem thront der sehr angenehme Gesang von Tony Wright. Klar, ist nicht alles neu was DeeExpus hier erschaffen haben, aber klassischen Brit-Proggern dürfte das hier dargebotene um einiges besser schmecken, als das was z.B. MARILLION auf ihren letzten Werken verbrochen haben. Noch eine Randnotiz zum Schluß: Beim Schlußtrack „Memo“ trällert 80er Pop-Hero Nik Kershaw (u.A. „I Won't Let The Sun Go Down On Me“) mit. Sehr spaßig das.
ALLSAID kommen aus Gaildorf....und auch wenn es mich in den Fingern juckt verkneife ich mir jedwedes Wortspiel. In etwas mehr als einer Viertelstunde hauen ALLSAID fünf rotzige Rock N' Roll Nummern 'raus, welche auf Grund des rauhen Gesangs von Frontfrau Steffi wie eine punkige Version von SISTER SIN klingen. Also weniger ACCEPT und dafür mehr MOTÖRHEAD. Das passt, drückt und schiebt und dürfte in einem Club für überlastete Klimaanlagen und blaue Flecken sorgen. Einzig das abschließende „Surfin' Sadness“ ist mir zu cheesig geraden. Der Rest rockt aber umso mehr. Ein guter Anfang ist gemacht.
KLYNT stehen für einen recht eigenen Mix aus hymnischen Power Metal-Versatzstücken und rotzigem Dicke-Eier-Metal à la THE ALMIGHTY oder GUN BARREL. Für eine Eigenpressung glänzt „Of Klynt And Man“ mit einem fettem Sound und einem sehr professionellen Layout. Die Songs, welche meist im wuchtigen Midtempo angesiedelt sind, glänzen durch feine Refrains und fette Grooves. An den Vocals von (tolles Pseudonym auch) Sir Dadukles Prime hingegen werden sich die Geister scheiden: Er schafft es zwar in sein prolliges Geshoute immer wieder die eine oder andere Melodie einzubauen, jedoch klingt er in manchen Momenten doch arg bemüht. Dabei hat er ein riesen Repertoire. So erinnert er in einigen Momenten an Eric Clayton (SAVIOUR MACHINE), nur um im nächsten Moment wie ein angeschossener Elch durch die Gegend zu röhren. Was man KLYNT aber auf jeden Fall attestieren kann ist, dass sie es geschafft haben auf ihrem Werk einen sehr eigenständigen Sound zu etablieren. Aufgeschlossene Metaller mit einem Hang zu Dreck, Schweiß und Bier sollten den Grazern auf jeden Fall Gehör schenken.
TRIXTER hatte ich bis Dato nicht auf dem Schirm, dabei sollen die Jungs aus New Jersey schon mal für ordendlich Wirbel gesorgt haben; 1990 sogar "belohnt" mit einer Goldauszeichnung ihrer ersten Scheibe. Doch genauso schnell wie TRIXTER im Rampenlicht standen, wurde es auch wieder dunkel um sie. Somit scheint es keine Schande zu sein, die Band, die es gerade mal 5 Jahre und drei Veröffentlichungen lang gab, nicht zu kennen.
Anyway, heuer kommen sie wieder mit einem neuen Longplayer zurück auf die Bühne. Darauf gepresst ist wie anno dazumal kerniger Hardrock amerikanischer Machart. Rock wie er schon vor 20 Jahren gespielt wurde: AUTOGRAPH, FIREHOUSE, alte BON JOVI oder auch rockige DEF LEPPARD kommen mir so in den Sinn. Allein Titel wie "Get On It", "Dirty Love" oder der Chorus "Rock`n`Roll will Save Your Soul" ("Save Your Soul") sprechen Bände. Wer ein wenig Blues oder gar eine Prise Melancholie als Zutaten zum harten Rock bevorzugt, ist hier falsch beraten. Auch Innovationen oder Abwechslung sind nicht das Ding der Amerikaner.
TRIXTERS "New Audio Machine" ist eine Spaß-Scheibe, die Hüfte wackelnd und mit Lutscher im Mund um's Eck rock`n´rollt. Fette Chöre, krachende Gitarre, Sommer, Sonne, Strand, Cabrio und Fun - gut produziert! That`s it. Somit ist es auch heute keine "Bildungslücke", TRIXTER nicht zu kennen, aber Spaß macht das Ding trotzdem!