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Six Plus Ten

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Einen merkwürdigen Bandnamen haben sich WE'LL GO MACHETE aus Chicago da verpasst. Auch die Musik ihres außerhalb der USA ersten Albums „Six Plus Ten“ (das so heißt, weil es sich dabei um eine Zusammenfassung ihrer Debüt-EP und ihres Debütalbums „Strong Drunk Hands” handelt), lässt sich nicht so leicht einordnen. Aber sie hat es in sich. Der Sound drückt mächtig, vornehmlich im Midtempo, mit rohen Gitarren und wummernden Drums. Die fetten Riffs, die auch immer wieder Platz für Melodie lassen, scheinen aus dem Stoner Rock zu kommen, wobei die geschrienen Sprechgesang-artigen Vocals auch einer Hardcore-Band gut stehen würden. Repetitive Passagen sowie ungewöhnliche, auch mal dissonante Harmonien sowie Noise-Elemente verleihen den Songs etwas Hypnotisches und stellenweise Psychedelisches, wobei kleine, fast schon progressive rhythmische Unregelmäßigkeiten die Musik durchgehend spannend halten. Ist das jetzt Post-Hardcore? Oder Alternative Hardcore? Keine Ahnung, das sind eh Begriffe, die derzeit gerne verwendet werden, vor allem aber wohl in Ermangelung vorhandener Schubladen. WE'LL GO MACHETE in eine solche zu stecken, ist schlichtweg unmöglich und auch unnötig. Besser gibt man sich einfach dem düsteren, intensiven Fluss von „Six Plus Ten“ hin, das sich erfolgreich einer Kategorisierung entzieht und auf hohem Niveau viel Energie freilässt.

Six Plus Ten


Cover - Six Plus Ten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 54:50 ()
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We'll Go Machete

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Carnal Demise

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Das Beste heben sich CARNAL DEMISE für den Schluss auf: nachdem sie eine gute halbe Stunde lang austauschbaren Melodic Death Metal gezockt haben, überrascht „Slieghride“ mit unerwarteter Tiefe in Verbindung mit der landestypischen Schwermut. Ja, CARNAL DEMISE sind Finnen, was sich in den acht Songs vorher aber nicht erschließt, dafür klingt ihr Mix aus Göteborger Ideen und Thrash Metal-Riffs zu beliebig. Es ist ja in Ordnung, wenn sich eine Band von Klischees freimachen will; blöde nur, wenn es im Falle von CARNAL DEMISE dazu führt, dass ein Album völlig belanglos wird. Nicht schlecht gemacht, aber auch völlig Spannungsbefreit – bis eben besagter Abschlusstrack anfängt und zeigt, dass die Jungs durchaus ein Gespür für ansprechenden Death Metal haben. Schade, dass sie das nicht schon vorher gezeigt haben…

Carnal Demise


Cover - Carnal Demise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:22 ()
Label:
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Band:

Carnal Demise

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Awaken Demons

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AWAKEN DEMONS scheinen ihr drittes Album als Neubeginn zu sehen, anders ist die Reduzierung im Plattentitel auf den Bandnamen nicht zu erklären. Die beiden Vorgänger kamen jeweils bei unterschiedlichen Plattenfirmen raus, „Awaken Demons“ jetzt also bei Plattenfirma Nummer Drei. Immerhin ist sich die Band im Stil treu geblieben und bietet weiterhin mächtig drückenden Metalcore der US-Schule, der anfangs richtig Bock macht und dank der fetten Produktion gut aus den Boxen knallt. Die Gitarrenarbeit sitzt zudem auch („Breach The Sky“), ebenso die Breaks. Das Tempo wird vernünftig variiert und der Brüllwürfel bemüht sich um Abwechslung in seiner Performance mittels Cleangesang. Das ist alles solide gemacht, aber nach einigen Songs wird klar, dass AWAKEN DEMONS nicht mehr als solide Songs schreiben. Jeder für sich ist vollkommen in Ordnung und lädt zum Moshen ein, aber über Albumlänge oder gar im Vergleich mit der Konkurrenz wird deutlich, dass es dabei nicht viel Abwechslung gibt. Total solider Genre-Standard. Nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger.

Awaken Demons


Cover - Awaken Demons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:55 ()
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Des Wahnsinns fette Beute

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Weiterentwicklung oder Anbiederung gen Mainstream – die Meinungen über das neue OOMPH! Werk werden weit auseinandergehen. OOMPH! standen über Jahre für hitverdächtige Neue Deutsche Härte mit EBM-Wurzeln. Die Grundlage der Songs waren dabei eine düstere Grundstimmung und Ohrwurmmelodien verbunden mit zweideutigen Texten. Die Zweideutigkeit ist größtenteils geblieben (auch wenn manches schon recht Platt daherkommt), aber von düsterer Grundstimmung ist schon fast nichts mehr zu hören. Wie schon beim Vorgängeralbum „Monster“ setzt man auf Pop und Eingängigkeit – nur noch stärker. Mich läßt „Des Wahnsinns fette Beute” etwas ratlos zurück. Begeisterung will sich nicht einstellen, mir persönlich fehlt die früher durchscheinende schwarze Melancholie. Nebenbei gut anzuhören ist das Album aber allemal. Also, was soll man da für ein Fazit ziehen? Selbst reinhören sei Anempfohlen. Denn andere werden Tracks wie die Single „Zwei Schritte vor” mit ihrem 60er Sound und Bläsern (ich finde den Song einfach unspektakulär), die noch am ehesten an alte Zeiten erinnerte 80er-Hommage „Kosmonaut“ und das Pop-Metal-Stück „Komm zurück“ frisch, flott und gut finden – für mich ist das OOMPH! Standardware. Nur das ruhigere, nachdenkliche „Unendlch“ kann mich vollends überzeugen. Über Songs wie „Bonobo“ (gute musikalische Idee, furchbarer Text) und dem Schunkellied „Seemannsrose“ (samt Akkordeon) kann man wieder trefflich streiten. Von Hits wie „Gekreuzigt” und „Das weiße Licht” ist das alles meilenweit weg. Selbst gegenüber „Augen auf!” und „Monster“ haben Dero, Flux und Crap noch weiter auf Mainstream und Crossover gesetzt. Aber die subjective Sicht mal außen vor gelassen – ich kann auch all jene verstehen, welche „Des Wahnsinns fette Beute” als logische Entwicklung verstehen; denen der unverkennbare Stil und Gesang auf Beats und Pop gefällt und die so OOMPH! auf den Weg des kommerziellen Erfolges weiter begleiten.

Des Wahnsinns fette Beute


Cover - Des Wahnsinns fette Beute Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 53:6 ()
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Band:

Affector

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Maryann Cotton

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New Breed Of Godz

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MALICE gibt es tatsächlich seit den 80gern, dann gab es sie scheinbar nicht mehr, dann kamen sie 2006 wieder zusammen. An mir sind sie aber irgendwie fast vollständig vorbei gegangen – warum eigentlich? MALICE spielen das was man so gerne als „US-Metal“ bezeichnet, im Grunde also Heavy- bis Power Metal unter Stars & Stripes. Auf „A New Breed Of Godz“ haben sie insgesamt zwölf Songs eingespielt, davon vier neue Songs, acht davon aus ihrer Zeit um bis 1989 neu aufgenommen.

Bei den alten Titeln finden sich Teile wie „Against The Empire“, welches ganz böse (textlich und musikalisch) gegen das galaktische Imperium aus Star Wars wettert, „Chain Gang Woman“ flieht in die Ecke des härteren Hard Rocks und „Godz Of Thunder“ klingt wie JUDAS PRIEST mit MANOWAR in einem Studio. Bei den vier neuen Titeln haut man mit „New Breed Of Godz“ in eine doch eher dem Power Metal nähere Ecke (ICED EARTH) und bei „Wind Of Death (Angel Of Light)“ hat man sogar rausgefunden, dass auch dicke Fullstack-Amps ihre Verzerrung ausschalten können. Jedenfalls für ein Intro…

Allgemein haben alle Songs ihren Stil doch ziemlich nah beisammen: Klassischer Metal mit vielen dicken Powerchords, galoppierenden Läufen, ganz zweifelsohne bei vielen der Metal-Größen (IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD) abgeschaut, ohne großartige Variationen in Melodie, Spielweise oder Sound-Charakter. Will man es etwas bissig ausdrücken klingt das dann wie sehr professionelles und musikalisch versiertes Proberaum-Songwriting, umschreibt man es netter hat man bei „New Breed Of Godz“ nun einmal mehr als die Hälfte 80er-Jahre Klischee-Metal, mit allen seinen Vorzügen und Nachteilen: Zweifels ohne macht die Musik was her, zweifelsohne könnten nicht wenigen Leuten die mitunter sehr einfachen Riffs (E-E-E-E…) auch auf die Nerven gehen. Da rettet auch das abgefahrenste Solo nichts dran.

Ob man das nun empfehlen kann? Ich weiß ja nicht – einerseits ist dieses simple, bekannte Prinzip ab und an wirklich eine gern gehörte Sache (Kutte und Bierdose inbegriffen), allerdings wird es hier mitunter etwas übertrieben mit dem simpel. Das ist vor allem nicht ganz verständlich wenn man sich anschaut wie professionell der Rest, insbesondere Vocals und Soli, gespielt sind.



Loben muss man übrigens trotzdem noch das CD-Layout: Doppel-CD/DVD-Box mit Overall-Print-Design, umfangreichem Booklet und die DVD mit Making Off und Live-Titeln. Sehr cool!

New Breed Of Godz


Cover - New Breed Of Godz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:17 ()
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Best And More

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Mensch FAIR WARNING sind auch so ne Truppe, die in der Heimat Deutschland (warum auch immer) nie über den Status des Geheimtipps oder sogar als völlig unbekannte Combo hinauskamen. Bei den Japanern stand diese Kapelle um Sänger Tommy Heart & Gitarrist Helge Engelke dagegen schon immer recht hoch im Kurs, dort sind die Herren tatsächlich eine relativ große Nummer und zwar bis heute.

Jetzt gibt es also eine Best-Of unter der absolut innovativen Firmierung „Best And More”, eine durchaus recht üppige Doppel-CD mit 32 Tracks zum fairen Preis einer normalen CD.

Diese Zusammenstellung aus 22 Jahren (seit der Gründung 1991 bestehen die Hannoveraner mit Unterbrechungspausen bis heute) zeigt zweifelsfrei: FAIR WARNING haben schon was drauf und die Musik mit ihren vielen hookline-geschwängerten Tracks und auch soundlich recht gut rein. Stellenweise fast schon eine Ecke zu perfekt, insbesondere da die Herren gleich mehrere Songs aus zwei Livewerken „Live At Home“ und „Live in Japan“ hier mit rein verwurstelt haben, hört sich bis auf ein paar Ansagen alles wie aus einem Guss an. Ohne allzu großartiges Livefeeling vermischen sich dieses Songs mit den andern Studioaufnahmen zu einem stimmigen Ganzen.

Mit „Burning Heart“ geben die Herren auf CD1 gleich ordentlich Gas, der Refrain ist aber irgendwo von „Fame“ geklaut oder nicht – egal FAIR WARNING wissen wie man ordentliche Hooks schreibt, teilweise sehr radiotauglich manchmal penetrant mainstreamig aber trotzdem irgendwie einfach gut gemacht. „Longing For Love“ ist auch so ein Kracher (oder wäre dies in den 80er gewesen), der Keyboardanteil ist je nach Schaffensphase (die älteren Sachen eher mehr) mal stärker dann wieder etwas sparsamer gehalten. Und zu einem ordentlichen Song gehört auch ein richtiges Gitarrensolo, das hier bei fast keinem Track fehlt. Natürlich darf auch balladeskes Material nicht fehlen und so sind etwas leicht zu viele „hüstel“ emotionelle Sachen dabei aber Geschichten wie „All On Your Own“ oder das akustische „Rain Song“ passen da schon. Mir hätten ein paar weniger ungeschliffene und schnellere Songs wie der bisher unveröffentlichte Track „Rock’n’Roll“ aber noch besser gefallen.

Wer also auf sehr eingängigen Melodic Rock/Metal sowie Hard Rock abfährt wird hier sehr viel lohnenswertes finden meist sehr catchy gehaltene Refrains, manchmal zwar hart an der Grenze zum Kitsch („Long gone“) und auch vielfach irgendwie gut geklaut - aber handwerklich solide. Mit einem schon recht starken und präsenten Sänger werden inhaltlich alle bisherigen sieben Studioalben abgedeckt und man bekommt einen soliden Querschnitt geboten. Die Jungs machen ihr Ding (trotz des ein oder anderen Füllers auf der Scheibe) auch nicht schlechter als Kapellen wie BONFIRE & Co. daher könnten Fans dieser Richtung hier sicher einige unentdeckte Perlen des Genres finden.


Best And More


Cover - Best And More Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 148:12 ()
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