Review:

Holy Diver Live

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Im Original im Jahre 2006 erschienen und bereits seit geraumer Zeit vergriffen, gibt es nun einen schick aufgemachten Re-Release von DIOs „Holy Diver Live“. Und obwohl die damals Ende 2005 in London aufgenommene Live-Performance nicht gerade zum Besten gehört, was der Übersänger Ronny James Dio zu bieten hatte, lohnt der Erwerb allemal. Denn das Götterdebüt des ehemaligen RAINBOW- und BLACK SABBATH-Frontmannes hat ja ausschließlich Metal-Songs vom Feinsten zu bieten; mit dabei lauter Musiker der Extraklasse - was man den tight gespielten Stücken auch anhört: Gitarrist Doug Aldrich, Bassist Rudy Sarzo, Drummer Simon Wright und Keyboarder Scott Warren. Schlagzeug- und Gitarrensolo inklusive. Ob man den DIO-Klassiker überhaupt - „Holy Diver“ – bereits als zweiten Song eines Auftrittes verbraten darf, sei hier mal dahingestellt. Die Trackliste des Albums gibt es vor. Anyway: „Don’t Talk To Strangers“ oder auch „Rainbow In The Dark“ liefern da mehr als nur Entschädigung.
Die auf der zweiten CD enthaltenen Songs stellen den zweiten Teil des damaligen Konzertabends dar und bieten dann Klassiker aller drei Bands, welche von der Stimmgewalt eines DIO profitierten (ich sage nur mal „Sign Of The Southern Cross“, „One Night In The City“ oder „Heaven And Hell“) – und das finale „We Rock“.
„Holy Diver Live“ mag nicht die beste Live-Scheibe von DIO sein - aber sie zeigt ohne Wenn und Aber, was für eine Stimme dem Metal vor zehn Jahren verloren ging. Ich schwelge in Erinnerungen.

 

CD 1

1.             Intro

2.             Stand Up And Shout

3.             Holy Diver

4.             Gypsy

5.             Drum Solo – Simon Wright

6.             Caught In The Middle

7.             Don’t Talk To Strangers

8.             Straight Through The Heart

9.             Invisible

10.           Rainbow In The Dark

11.           Shame On The Night

12.           Guitar Solo – Doug Aldrich

13.           Holy Diver (Reprise)

 

CD 2

14.           Tarot Woman

15.           Sign Of The Southern Cross

16.           One Night In The City

17.           Gates Of Babylon

18.           Heaven And Hell

19.           Man On The Silver Mountain

20.           Catch The Rainbow

21.           Long Live Rock ‘N’ Roll

22.           Call For Encore

23.           We Rock

 

Holy Diver Live


Cover - Holy Diver Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 115:0 ()
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The Thule Grimoires

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Kaum ein Soloprojekt der schwermetallischen Zunft bürgt so zuverlässig für mitreißende Hörerlebnisse aus der Unterwelt wie die seit 2003 aktive Black-Doom-Maschine von Ex-NAGELFAR-Drummer Meilenwald, der hier, nach dem leider viel zu frühen Ableben dieser einstigen Referenzband im Jahr 2002, eine neue musikalische Heimat gefunden hat. Mit „The Thule Grimoires“ geht er nun in die sechste abendfüllende Runde, und bereits nach den ersten eineinhalb Minuten des grandiosen Openers „Ropes Into Eden“ weiß man ob der typisch tonnenschweren, sich meterhoch auftürmenden Wand, dass hier THE RUINS OF BEVERAST wüten. Das Album schafft  (mal wieder) den großen Spagat, vertraut nach seinem Erschaffer zu klingen, aber kein Abziehbild früherer Werke zu offenbaren. „The Thule Grimoires“, mit seinen vielen atmosphärischen Passagen, melodischen Klanglandschaften, verträumten Einschüben, aber auch gewohnt rabiaten Ausbrüchen, ist der nächste logische Schritt, das anknüpfende Puzzleteil sowohl an das letzte Album „Exuvia“ als auch an die beiden ebenfalls sehr starken Split-Beiträge zu den Doppelschlägen mit MOURNING BELOVETH („Don´t Walk On The Mass Graves“) und ALMYRKVI. Und bevor jetzt irgendwer „Hilfe, Weiterentwicklung!“ schreit: der dieses Mal in moderiges Grün gehüllte Monolith fährt keinerlei pseudo-experimentelles Geschwurbel auf; Hornbrille und Doktorhut bleiben erwartungsgemäß in der Kiste. Und wie immer bei THE RUINS OF BEVERAST gilt, dass die einzelnen, meist überlangen Songs zwar gerne für sich alleine stehen können, die gesamte Macht und Pracht des Albums aber erst am Stück zur vollen Geltung kommt. Routiniert meisterhaft!  

 

The Thule Grimoires


Cover - The Thule Grimoires Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 69:21 ()
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Kompass Zur Sonne (Extented Edition)

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Nachdem das 13. Studioalbum „Kompass Zur Sonne“ IN EXTREMO nach seiner Veröffentlichung im späten Frühjahr 2020 an die Spitze der deutschen Charts führte, legen die Herren jetzt nach. Zwar mag die Neuauflage eines Werkes, das noch nicht einmal ein Jahr alt ist, nicht unbedingt nach jedermanns Geschmack sein, aber die Spielleute haben sich für die Extended Edition des Albums wirklich ins Zeug gelegt und nicht etwa nur ein oder zwei Bonustracks, sondern obendrein noch eine komplette zweite CD dazu gepackt.

Im Vergleich zur ursprünglichen Version gibt es drei Bonustracks (darunter zwei Varianten bereits bekannter Tracks und mit „Ewig Sein“ auch einen komplett neuen) und auf der zweiten CD einen äußerst ungewöhnlichen Konzertmitschnitt. Ungewöhnlich deshalb, weil es sich um die Aufnahme des Wacken Open Air-Auftritts 2020 handelt, also eines Auftritts bei einem Festival, das wegen der Corona-Pandemie nicht in seiner gewohnten Form stattfinden konnte, sondern von seinen Machern in einem gewaltigen Kraftakt in eine Art virtuelles Event mit dem Namen „Wacken World Wide 2020“ umgewandelt wurde. Die Bands performten live auf einer „Mixed Reality Stage“, das Publikum indes saß auf der heimischen Couch und verfolgte das Ganze per Stream. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass bei dem Konzert keine gewohnte Geräuschkulisse vorlag, da Jubel, Klatschen und Publikumschöre vor Ort nun mal schlicht nicht da waren. Allerdings fehlen sie auf der Aufnahme nicht etwa, sondern kommen vom Band, was im Endergebnis mitunter etwas steril wirkt, da trotz allem Bemühen die Konserve eine echte Live-Atmosphäre mit ihrer Interaktion zwischen Band und Publikum nun einmal nicht ersetzen kann. Nichtsdestotrotz muss man den Hut ziehen vor der Idee der Veranstalter und dem Engagement aller Mitwirkenden. Ohne direktes Gegenüber zu performen, dürfte für alle Beteiligten eine mehr als ungewohnte Situation gewesen sein, und man hört deutlich, wie sich die Band auch ohne Publikum vor Ort wirklich mit Herzblut reinhängt. Das Set bietet einen Querschnitt durch verschiedene Schaffensphasen der Band und beinhaltet etliche Klassiker, angefangen bei „Mein Rasend Herz“ über „Merseburger Zaubersprüche“, „Vollmond“ und „Liam“ bis zu neuerem Material wie „Pikse Palve“, „Troja“ und das den Albumtitel stiftende „Kompass Zur Sonne“.

Darüber, wie sinnvoll es war, der Aufnahme die Klangkulisse eines Publikums beizumischen, dass beim Auftritt selbst in dieser Form schlicht nicht da war, lässt sich sicher streiten, aber letztendlich muss man „Wacken World Wide 2020“ als das sehen, was es ist: das CD gewordene Dokument eines weltweiten Ausnahmezustands, in dem alle Beteiligten nach Kräften versuchen, das Beste aus einer unerfreulichen Situation zu machen. IN EXTREMO haben damit auf jeden Fall bewiesen, dass sie auch unter widrigen Umständen eine hervorragende Live-Band sind, die so schnell nichts aus der Bahn wirft, und die auch bereit ist, ungewohnte Wege zu beschreiten, um die Moral hochzuhalten und dem Zuschauer bzw. Zuhörer in Corona-Zeiten ein bisschen heißersehntes Live-Flair nach Hause zu bringen.

 

Kompass Zur Sonne (Extented Edition)


Cover - Kompass Zur Sonne (Extented Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 132:0 ()
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Vertrieb:
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Spineless

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Keine ganz unbekannten Musiker haben sich dem rasanten Death/Thrash von PEQUOD verschrieben. Bei den Bayern tummeln sich Musiker von Bands wie HAGGARD und DARKSEED (Letztere könnten auch mal wieder was machen – das „Sharing The Grave“-Demo ist genial und gut in meinem Regal gealtert). Die Mittelaltereinflüsse von HAGGARD wurden nicht in den Sound von PEQUOD einbezogen, und man konzentriert sich auf das Wesentliche – extrem kraftvolle Musik, welche nie in technischen Wahnsinn ausartet. Ein Vorzeigesong auf „Spineless“ ist definitiv „Of Rise And Ruin“, welches wunderbare Gitarrenmelodien, dominantes Bassspiel und schön angekotzte Vocals abliefert. Vocaltechnisch kommt Sänger Roland hier tatsächlich an die Marke DISBELIEF ran, was man definitiv als Auszeichnung werten sollte. Wunderbarer Song! „Born Insane“ kommt extrem abwechslungsreich durch die Boxen und bietet von ordentlichen Blastbeats bis zum höllischem Groove alles, was ein gut abgehangenes Stück Death Metal bieten soll. „Extincition Of Souls“ bleibt eher im Midtempo und präsentiert sich Riff-betont. Besonders Drummer Maurizio kann hier schöne Nadelstiche setzen und zeigt sein ganzes musikalisches Können. Die restlichen Songs reihen sich nahtlos ein, und es zeigen sich an keiner Stelle echte Ermüdungserscheinungen.

Insgesamt ist „Spinless“ eine rasante Platte geworden, aber die Bayern schaffen es immer wieder, nicht in totale Raserei zu verfallen und überraschen mit interessanten Melodien, welche konsequent in die Midtempo-Parts eingebaut werden. Gerne wird auch dem Schweden-Death gehuldigt, der sich mit dem Bay Area-Thrash gut vermengt und das Album sehr kompakt und durchdacht erscheinen lässt. Die sehr gute Produktion rundet ein mehr als ordentliches Album ab, welches hoffentlich nicht nur in Underground-Kreisen für Aufsehen sorgen wird. Natürlich hat „Spineless“ auch seine Längen, diese werden aber geschickt mit kleinen technischen Spielereien abgefangen. Wenn die Band konsequent Songs der Marke „Of Rise And Ruins“ aus den Ärmeln schüttelt, dann ist der Weg aus dem Underground eh geebnet. Hier kann definitiv etwas ziemlich Großes entstehen, und „Spinless“ ist ein gelungener Output, der alle Stärken der Band gut aufzeigt. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und prophezeie, dass beim nächsten Album alle Dämme brechen werden. „Spineless“ ist erst der Anfang…

 

HAGGARD und DARKSEED sind zwar (Ex-) Bands der hier versammelten Münchener Musiker, aber das führt unweigerlich auf den falschen Dampfer. Denn PEQUOD heißt nicht nur das Schiff aus dem „Moby Dick“-Roman, sondern auch eine Band, die auf einen schweren Thrash-Death-Tanker setzt. Der schippert in der Tat mit einer schwedisch-kalifornisch karierten Flagge über die Weltmeere. Denn die Bayern mischen Bay Area Thrash und Swedish Death Metal. Und zwar in einer Art und Weise, die weit vom liberianischen Lohn-Dumping der Seeleute entfernt ist. Hier muszieren gut ausgebildete, erfahrene Künstler zusammen, die acht heftige Songs im Lagerraum haben. Hier hat niemand Skorbut, hier ist niemand zahnlos, die Jungs können viel mehr als Zwieback beißen. Dabei wirken die Songs kompakt, abwechslungsreich und anspruchsvoll – aber nie anmaßend. „Spineless“ nahmen PEQUOD im bandeigenen Studio auf und ließen Lawrence Mackrory (Obey Mastering -  Uppsala, Schweden) mischen und meistern. Darauf einen Klaren! Denn so klingt das Album, ohne kalt und künstlich zu werden. Was noch fehlt, ist der absolute Killer-Titel, ein Hit, ein Ohrenschmeichler, der Klebstoff der Erinnerung, der Eindringling ins Hirn, der nie wieder weggehen mag. Nah dran ist die Neuauflage des bereits 2014 als Videoclip veröffentlichten „Hell Within“, der wesentlich oldschooliger klingt als der Rest. Oder das anschließende, hymnische „Again We Fail“. Eine schwedische Hommage, zweifelsohne. Eine gute. Dieses Prädikat verdient auch „Spineless“ insgesamt. MS PEQUOD? Volle Kraft voraus! (Meisenkaiser)

 

Spineless


Cover - Spineless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:6 ()
Label:
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Never Say Die

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WIG WAM polarisieren. Glam-Rock polarisiert. Es ist halt nicht jedermanns Sache in den Stereotypen von Sex, Rock, Liebe und anderen gängigen Klischees zu wildern. Aber genau dies ist genau das Ding von WIG WAM, und sie scheren sich diesbezüglich nicht, auf Konfrontation zu gehen und machen ihr eigenes Ding. Medienscheu sind die Norweger auch nie gewesen, was sie auf ihrem Auftritt beim Eurovision Songcontest in 2005 bewiesen haben. Der große Erfolg blieb leider trotzdem aus und war Bands wie LORDI vorbehalten. Trotzdem bleiben die Jungs in 2021 ihrer Linie treu und geben mit „Never Say Die“ ein eindeutiges Statement und Comeback ab.

Nach der Auflösung im Jahr 2014 klingen WIG WAM noch immer frisch und unverbraucht und präsentieren ihre Version des Glam-Rocks. Und diese hat es in sich und startet nach einem unbedeutenden Intro furios mit dem Titelsong „Never Say Die“. Ohrwurmcharakter, fette Gitarrenwände und ein Sound, der verdammt nach einer Nacht auf dem Sunset Strip in L.A. klingt. Diese Marschrichtung bleibt in den folgenden Songs immer gleich. Never change a running system! Ohrwurm an Ohrwurm und stetig gute Laune sind hier Programm. Die Soli sitzen, und Sänger Åge Sten Nilsen schöpft aus den Vollen. Songs wie „Dirty Little Secrets“ oder „Shadows Of Eternity“ haben den gewissen Drive, aber auch einen gesunden Schuss Härte. Hier stimmt einfach der Mix und wird besonders beim Autofahren für gute Laune sorgen. Natürlich darf auf einem Glam-Album auch eine obligatorische Ballade nicht fehlen. Mit „My Kaleidoscope Ark“ drücken WIG WAM auf die Tränendrüse und hätten in den Neunzigern auf MTV abgeräumt. Bei „Hard Love“ wird es lässig und cool. Die Gitarrenlicks werden einem wunderbar vor den Latz geknallt, und man fühlt sich um Jahre jünger. So klingt die Definition von coolem und relaxtem Klampfenspiel!

Was mich besonders an dem Output begeistert, ist, dass kein Song dem anderen gleicht. Jeder Track hat eine eigene musikalische Botschaft, und somit kann von Lageweile keine Rede sein. Natürlich schleichen sich auch hier und da mal Längen ein, aber meistens gelingt es Åge Sten Nilsen, die Löcher mit seiner imposanten Rockröhre zu stopfen. Spätestens bei den fulminanten Refrains ist der Hörer eh wieder voll bei der Sache. Teilweise würde ich WIG WAM als Glam-Alternative zu Bands wie GOTTHARD oder AXXIS benennen wollen, obwohl die Norweger es irgendwie schaffen, sich dann doch musikalisch freizuschwimmen.

Der Frühling naht, und Ihr braucht einfach mal Musik, um ein „Gute-Laune-Level“ zu erreichen. Hier seid Ihr gut aufgehoben und werdet bestens bedient. Vielen Dank an Frontiers Records, die es langsam schaffen, einen bekennenden Todesmetaller musikalisch umzuerziehen. Und nein, ich werde mich in Zukunft trotzdem nicht schminken, freue mich aber auf jede Veröffentlichung dieses Labels.

 

Never Say Die


Cover - Never Say Die Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:21 ()
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Vol 4 Revisited

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Mit ihren vier Alben in etwas über zweieinhalb Jahren schufen BLACK SABBATH das Fundament der harten Rockmusik – von Doom bis Metal – Basta (auch wenn sie es nicht alleine waren). Dabei lieferte „Vol 4“ eine mehr auf Rock und Psychedelic ausgerichtete Vorstellung ab – heutzutage würde man von Stoner Rock sprechen (um es doch noch in eine Genreschublade zu stecken). Es war das erste Album, das die Band selbst produzierte – und es soll bei den Aufnahmen ja fast bis zur Auflösung der Band gekommen sein. Dass das Album trotzdem ein solch gutes geworden ist, spricht trotz der zunehmend verlorenen Bandchemie für die musikalische Genialität der Protagonisten Osbourne, Butler, Ward und natürlich Iommi (mit seinen schweren Riffs). Das Kronjuwel von „Vol 4“ dürfte sicherlich der noch nach den „alten“ BLACK SABBATH klingende Smasher „Snowblind“ sein. Aber auch „Wheels Of Confusion“, „Supernaut“ und „Under The Sun“ ziehen einen in ihren tiefgründigen Bann. „Vol 4“ war großes Kino. Achja – die durchaus kitschige Ballade „Changes“ spaltet die Gemüter bis heute – ist halt Geschmacksache.
Auch hier gibt es als tollen Bonus eine Live-Scheibe mit bisher in dieser Form unveröffentlichtem Material, aufgezeichnet auf der 1973er UK-Tour der Band. Der Mitschnitt ist roh und wahrlich live – wer nicht auf glattgebügelten Sound steht, sondern ehrlichen Rock’n’Roll bevorzugt, wäre damals wohl gerne dabei gewesen - die hörbaren Publikumsreaktionen sind da eindeutig - die Setlist steht unten - auch das wäre Anno 1973 eine formidable, Power-triefende Live-Scheibe geworden (und so extrem empathisch schön wie Ozzy damals nölt eh keiner).
Dazu dann noch zwei weitere Bonus-CDs: Nummer eins liefert sechs bisher unveröffentlichte Studio-Outtakes von der Original-Session. Neu gemixt von Steven Wilson, der die anlogen Multi-Tracks nutzte. Besonders die Outtakes von „Supernaut” und „Changes” und die instrumentale Version von „Under The Sun” dürften dem SABBATH-Fan reinlaufen. Zusätzlich gibt es 11 Studio-Aufnahmen (ebenso neu gemixt von Mr. Wilson) mit falschen Anfängen, Snippets von Konversationen im Studio und noch einiges mehr. Dies versetzt einen fast ins Studio und verströmt eine gewisse Intimität.
Also wahrlich ein starkes Stück für Sammler und Fans der Doom-Urgesteine. Die „Vol 4 Revisted“-CD-Box kommt nämlich neben den vier Silberlingen in ähnlicher Ausstattung wie die erst vor kurzem veröffentlichte Box von „Paranoid“ daher: ein ausführliches Booklet im Hardcover-Großformat (mit Liner-Notes und Quotes aller vier Bandmitglieder sowie seltenen Fotos), mit einem Poster mit einem bis dato unveröffentlichten Artwork des Albums (welches unter dem Arbeitstitel „Snowblind“ lief).

 

Disc One: Original Album Remastered

1.             “Wheels Of Confusion / The Straightener”

2.             “Tomorrow’s Dream”

3.             “Changes”

4.             “FX”

5.             “Supernaut”

6.             “Snowblind”

7.             “Cornucopia”

8.             “Laguna Sunrise”

9.             “St. Vitus Dance”

10.           “Under The Sun / Every Day Comes And Goes”

 

Disc Two: Outtakes - New Mixes

1.             “Wheels Of Confusion / The Straightener” *

2.             “Changes” *

3.             “Supernaut” *

4.             “Snowblind” *

5.             “Laguna Sunrise” *

6.             “Under The Sun” (Instrumental) *

 

Disc Three: Alternative Takes, False Starts & Studio Dialogue

1.             “Wheels Of Confusion” (False Start with Studio Dialogue) *

2.             “Wheels Of Confusion” (Alternative Take 1) *

3.             “Wheels Of Confusion” (Alternative Take 2) *

4.             “Wheels Of Confusion” (Alternative Take 3) *

5.             “Wheels Of Confusion” (Alternative Take 4) *

6.             “The Straightener” (Outtake) *

7.             “Supernaut” (Outtake) *

8.             “Supernaut” (Alternative Takes With False Starts) *

9.             “Snowblind” (Alternative Take 1 - Incomplete) *

10.           “Under The Sun” (False Start With Studio Dialogue) *

11.           “Under The Sun” (Alternative Take With Guide Vocal) *

 

Disc Four: Live In The UK 1973

1.             “Tomorrow’s Dream” *

2.             “Sweet Leaf” *

3.             “War Pigs”

4.             “Snowblind” *

5.             “Killing Yourself To Live”

6.             “Cornucopia”

7.             “Wicked World” (Includes Excerpts of:)

i.              Guitar Solo

ii.             “Orchid”

iii.            “Into The Void”

iv.            “Sometimes I’m Happy”

8.             “Supernaut” / Drum Solo

9.             “Wicked World” (Reprise)

10.           “Embryo”

11.           “Children Of The Grave”

12.           “Paranoid”

 

Vol 4 Revisited


Cover - Vol 4 Revisited Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 40
Länge: 42:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Guns Don't Cry

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Neben SANTIANO macht sich eine weitere Band auf, mit Seemanns- bzw. Piratenthemen und der dazu passenden Musik durchzustarten. STORM SEEKER sind aber weit weniger im Schlager zuhause als ihre norddeutschen Genre-Partner. "Guns Don't Cry" ist das zweite Album der Düsseldorfer, und neben dem nautischen Handlungsgerüst wird darauf überwiegend fröhlicher, handwerklich versierter, zum Teil recht rockiger und gefälliger Folk geboten.

Der Opener "How To Be A Pirate" verbreitet gute Laune, bietet sowohl folkischen als auch punkigen und rockigen Inhalt. Neben dem rauen, kräftigen, aber eher eindimensionalen Gesang von Timothy Abor, singt auch hin und wieder Sandy McGnomsen einige Textzeilen und sogar einen Song ("One More Day"), was einen willkommenen Kontrast bildet und den Nummern bzw. dem Longplayer Spannung gibt. Das spärlich instrumentierte "Compass" punktet mit Atmosphäre und gibt, als gute Idee, dem Album zusätzlich Farbe. Was aber überhaupt nicht geht, ist das zum Fremdschämen einladende "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini", das an Infantilität und Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist.

Davon abgesehen, hat mir das Album von STORM SEEKER aber überraschend viel Spaß gemacht und ist sicher für Genre-Fans kein Fehlkauf.

Guns Don't Cry


Cover - Guns Don't Cry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:23 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

STORM SEEKER

www
Review:

The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City

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Nach dem typischen Intro „Horror In Clay“ kommt mit „The Sleeping Dread“ das nächste konventionelle Lied. Schweden, Death Metal, HM2 und so weiter und so fort. Doch schon dieser Song bietet Überraschungen, die aus dem engen Genre-Korsett ausbrechen. Hier ein angedrehtes Modell, da eine klare Melodie und letztlich ein melancholisches Fade-Out. Um dann mit „Permeation“ rüde durchzustarten. Da haben die Männer um Jonas Lindblood schon mehr Varianten zu bieten, als mancher Vielmusiker auf der Bonuskarte seiner gesamten Karriere eingetragen hat. Und es geht weiter: „Nameless Rites“ trägt den charismatischen und irgendwie mysteriösen Charakter der Band vor sich her. Hysterische Schreie und schleppende Rhythmen sorgen für Atmosphäre – und das hat nix von Wikingerfestchen oder Kindergeburtstag. Eltern schützen ihre Kinder lieber vor düsteren Brechern wie „Into The Watery Grave“. Gemixt und gemastert hat Dan Swanö, der sogar (oder logischerweise) lobende Worte findet und das Album als „erwachsen“ bezeichnet. Was den Nagel auf den Kopf trifft. “The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City” bietet Varianten, Melodien, Raserei, Groove und nimmt aus den bisweilen ausgetretenen Schweden-Death-Pfaden das Beste mit. Dann kommen echte Hymnen raus wie „The Curse“. Und so ist das vierte Album der Lovecraft-Thematisierer das stärkste der Karriere. Das es übrigens in einer LP-Version in lovecraftianischem grünen Vinyl geben wird. 500 Mal. Sichert Euch eine.

 

The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City


Cover - The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:1 ()
Label:
Vertrieb:
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Unchain The Wolf

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Das Quartett bereichert die Szene bereits seit 2013 und konnte bislang durch diverse Demos, Singles und Splits auf sich aufmerksam machen. Nun steht das erste Album der Wiener in den Läden und bestätigt den sehr guten Eindruck, den die bisherigen Veröffentlichungen und vor allem Live-Auftritte der Jungs hatten: „Unchain The Wolf“ überzeugt auf angenehm unspektakuläre Weise mit kraftvollen Heavy Metal/Hard Rock-Kompositionen alter Schule, die einerseits völlig frei von jeglichen Experimenten daherkommen, andererseits aber so frisch aus den Boxen donnern, dass sich diverse altehrwürdige, satte Rock-Opas davon in Sachen Spielfreude und Leichtigkeit locker eine dicke Scheibe abschneiden können. Mit dem dezent an SAXON erinnernden Opener „All Hell Is Breaking Loose“ (jene hatten einen nahezu gleich betitelten Song auf ihrem 1997er Album „Unleah The Beast“ – Zufall?!), dem großartigen Titelsong (mit coolen Gang-Shouts), dem flotten „Missing In Action“, der Bandhymne „Roadwolf“, dem Stampfer „Straight Out Of Hell“ (mit starken Soli im Mittelteil), dem knackigen, aggressiven „Wheels Of Fire“ und dem an die fast schon völlig vergessenen THE POOR (und damit natürlich an AC/DC) erinnernden Abschluss „Condemned To Rock“ hat das Album zahlreiche Erstliga-Songs am Start, gegen die der Rest des Materials wenig bis überhaupt nicht abfällt. „Unchain The Wolf“ katapultiert die Band aus dem Stand heraus in eine Reihe mit anderen noch jüngeren Hoffnungsträgern wie NIGHT DEMON, SKULL FIST, STALLION, AMBUSH oder EVIL INVADERS und dürfte bei jedem Traditionalisten ein Dauer-Abo auf dem Plattenteller haben!

 

Unchain The Wolf


Cover - Unchain The Wolf Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:41 ()
Label:
Vertrieb:

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