Review:

Against The Wall

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MASON HILL kommen aus dem schönen Schottland und legen mit "Against The Wall" ihr Debütalbum vor. Der Longplayer kann sich hören lassen. Der Rock, den die Glasgower anbieten, ist versiert umgesetzt und ausgewogen dosiert. Stil und auch zuweilen die Gesangslinien von Sänger Scott Taylor erinnern an Chad Kroeger und somit an NICKELBACK, dazu addieren wir 3 DOORS DOWN und STONE SOUR - damit sind der Härtegrad und das Genre ganz gut wiedergegeben. Eine gewisse Frische und jugendlichen Ansporn haben sie darüber hinaus im Angebot. Aber wirklich neu und innovativ ist der Rock des Quintetts, der sich an der Post-Grunge-Ära orientiert, nicht. Das liegt mitunter auch daran, dass MASON HILL, partiell, schon um die 12 Jahre existieren und erst einige Schwierigkeiten überwinden mussten, bis sie 2021 endlich ihre Songs auf einem Tonträger veröffentlichen konnten. Dennoch, wer auf die oben benannten Bands steht und generell gerne gefälligen Alternative Rock mit viel Melodie und ein wenig Drama hört, darf durchaus mal ein Ohr riskieren.
 
 

Against The Wall


Cover - Against The Wall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wichtig Ist Am Strand (7")

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„Wichtig Ist Am Strand“ und „Helgoland“: zwei Songs als Gruß an alle Rock´n´Roll-Butterfahrer mit Klaus von´ne RAZORS auff´m Cover hinten abgebildet. „Uuuuuuuuuuuuuuuuhhhh Uuuuuuuuuuuhhhh Uuuuuuuuh“ und „Lalalala Lalalalalalalalala lalallalalala“. Geilgeilgeil. Das´ Punk!

 

Wichtig Ist Am Strand (7")


Cover - Wichtig Ist Am Strand (7") Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 5:12 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Interview mit MENTALIST zum Debütalbum "Freedom Of Speech"

Band anzeigen
Interview

Euer Debüt „Freedom Of Speech“ wurde Ende August 2020 veröffentlicht. Wie würdest Du nach über einem halben Jahr Euren Einstand bewerten wollen?

Hallo Karsten, vielen Dank für das Interview. Bei Debütalben sollte man keine hohen Erwartungen haben. Wir haben bei Null angefangen und sind deshalb sehr zufrieden. Es gab mehrere hunderttausend Streams, und auf unseren Social-Media-Kanälen folgen inzwischen mehrere tausend treue Fans.

Natürlich ist es bei einem Newcomer wie MENTALIST auffällig, wenn der Posten des Drummers von keinem Geringeren als Thomen Stauch (ex-BLIND GUARDIAN) besetzt wird. Wie kam es zu dieser prominenten Zusammenarbeit?

Ich habe Thomen vor fünf Jahren kennengelernt. Ich wollte die für mich beste Geburtstags-Party aller Zeiten feiern und habe alle Musiker in meinem Freundeskreis gefragt, ob sie mit mir gemeinsam meine Lieblings-Power Metal-Songs live spielen wollen. Über meinen Freund Alex Landenburg (KAMELOT) kam der Kontakt zu Thomen zustande, den ich ebenfalls zu dieser Geburstags-Party einlud. Alex spielte einen KAMELOT-Song, Thomen gleich zwei BLIND GUARDIAN-Songs. Es war eine legendäre Geburtstagsfeier. Mit dem sehr lieben Thomen hat sich seitdem eine enge Freundschaft entwickelt. Deshalb schickte ich ihm ein Jahr später ein paar Songs, die ich im Laufe meines Lebens komponiert habe. Diese haben ihm direkt gefallen, und so stieß er zu mir und meinem Freund, dem sehr guten Gitarristen Kai Stringer, zu MENTALIST.

Werdet Ihr oft als Band des ex-GUARDIAN-Drummers abgestempelt und wenn ja – wie hoch ist da der Nervfaktor?

Die Reaktionen, die mit Thomen als ehemaliger BLIND GUARDIAN-Schlagzeuger auf uns zukommen, sind ausschließlich positiv. Er hat viele Fans und Kontakte aus der vormaligen Zeit. Unsere Musikrichtung ist aus meiner Sicht stärker von IRON MAIDEN als von BLIND GUARDIAN inspiriert, auch wenn wir durch Thomens prägnantes Schlagzeugspiel echte BLIND GUARDIAN-Gene in unserer Band-DNA haben.

Euer Sänger Rob Lundgren wird von Eurer Plattenfirma als Youtube-Star vermarktet. Mit knapp 200.000 Abonnenten ist er ganz gut im Rennen, aber ein Großverdiener auch nicht. Wie kam es hier zu der Zusammenarbeit, und wie funktioniert diese, da Rob ja nicht in Deutschland weilt?

„YouTube-Star“ ist eher so zu verstehen, dass Rob vielen Metallern in Zusammenhang mit dem Namen der Plattform YouTube ein Begriff ist. Auch wir haben ihn und seine Stimme über YouTube kennen und lieben gelernt. Wie in der heutigen Zeit üblich, erfolgt ein Großteil der Zusammenarbeit digital. Es vergeht kein Tag, an dem nicht 100 Nachrichten die MENTALIST-WhatsApp Gruppe fluten. Für wichtige Themen oder Proben treffen wir uns persönlich. In der Regel fliegt er dann nach Deutschland. Es ist sehr lustig, wenn er versucht, Deutsch zu sprechen.

Sieht Rob in der Zusammenarbeit mit MENTALIST eher die Projektarbeit, oder ist er vollwertiges Bandmitglied? In seiner Vita kann man sehen, dass er oft auch für Bands projektbezogen einspringt.

Rob ist ein vollwertiges MENTALIST-Mitglied und liebt die Band. Er bringt viel Zeit und Leidenschaft in die Band ein. Er ist ein sehr herzlicher, talentierter und humorvoller Mensch, der neben dem Gesang übrigens auch gut Gitarre und Schlagzeug spielt. Er hat eine brilliante Stimme, und wir freuen uns, dass wir ihm mit MENTALIST das Zuhause bieten, bei dem er sich entfalten und verwirklich kann. Das zweite Album ist bereits fertig komponiert und wird gerade aufgenommen. Es erscheint im Sommer 2021.

Ihr seid mit „Freedom Of Speech“ bei Pride&Joy gelandet, einem eher kleinen Label mit keinen riesengroßen Bands. Mir kommt der Verdacht, dass dies exakt so gewollt war, da man annehmen kann, dass der Name Thomen Stauch auch bei größeren Labels eine gewisse Zugkraft hat. Aber Ihr habt Euch für die kleinere Variante entschieden. Bitte liefere hier mal die Hintergründe.

Wir haben das Debüt-Album ohne Label selbständig veröffentlich. Wegen der großartigen Persönlickeit von Birgitt Schwanke haben wir Pride&Joy als „Promo-Agentur“ gebucht. Wir glauben, dass wir auf dem Debüt mit guter Arbeit und ehrlicher Musik auch so unsere Fans finden. Wir sind in ständigem Austausch mit den Labels. Es kann sein, dass wir uns für das zweite oder dritte Album die Unterstützung eines Labels holen.

Bei dem Cover-Artwork von Andreas Marschall habt Ihr nichts dem Zufall überlassen. Liege ich richtig, wenn ich annehme, dass hier Thomen seine Beziehungen hat spielen lassen?

Richtig. Der Kontakt kam über Thomen zustande. Wir in der Band sind alle sehr große Fans von den Werken von Andreas. Es ist fantastisch, wie er das Cover-Artwork von „Freedom Of Speech“, nach einer schlichten Bleistift-Vorlage von uns, so großartig umgesetzt hat. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Andreas und besprechen gerade mit ihm das Cover-Artwork des zweiten Albums.

Bei einem sehr großen Power Metal-Channel auf Facebook ist „Freedom Of Speech“ zum Album des Jahres gewählt worden. Was bedeuten Euch solche Auszeichnungen?

Es ist eine große Ehre, dass unser Debütalbum gleich als Album des Jahres auf diesem Channel gewählt wurde, und wir haben uns sehr drüber gefreut. Als Band folgt man einer Vision, und die Songs fließen aus einem raus. Man geht davon aus, dass die eigene Musik auch anderen gefallen könnte. Es ist jedoch nicht sicher, dass sie auch anderen Menschen gefällt, egal, wie viel Leidenschaft und Liebe man in die Songs steckt. Deshalb war die Abstimmung ein großes Lob und Bestätigung. Aber es ist erst das Debüt. Wir versuchen auch ein sehr gutes zweites Album zu erstellen. Das neue Album wird etwas schneller als das erste sein. Wir haben unseren Stil etwas weiterentwickelt. Ich bin gespannt, wie es unseren Fans gefällt.

Ihr konntet COVID-technisch das Album noch nicht live promoten. Wie ist Euer geplantes Vorgehen? Werdet Ihr die Eindämmung des Virus abwarten und dann Euer Debüt promoten, oder werdet Ihr eine neue Scheibe einspielen, um dann quasi ein Doppel-Bühnen-Debüt geben?

Wir wollten eigentlich im letzten Herbst schon eine Tour spielen, die jetzt ca. ein Jahr verschoben werden muss. Bis dahin ist das zweite Album schon verfügbar, weshalb das Live-Debüt ein Doppel-Debüt der ersten beiden Alben ist. Ist auch interessant. Dann können wir schon aus einer größeren Anzahl Songs auswählen.

Wenn die Konzertsäle wieder geöffnet haben - werdet Ihr Einzelgigs spielen, oder kommt für Euch nur eine Tour in Frage? Wahrscheinlich ist wegen der räumlichen Distanz für Rob letzteres wohl das Beste, aber ich kann mich ja auch täuschen?

Wie Du schon richtig sagst, macht eine Tour wegen der räumlichen Entfernung für MENTALIST mehr Sinn. Einzelgigs wird es wohl nur in Ausnahmefällen geben.

Mit welchen Bands würdet Ihr in Zukunft gerne die Konzertbühnen teilen? Gibt es hier Wunschkandidaten?

Da einer unserer besten Freunde, Alex Landenburg, bei KAMELOT spielt, wäre es eine wunderbare Erfahrung, gemeinsam mit KAMELOT zu touren. Für mich persönlich wäre es ein Traum, eine der Bands, die mich beeinflusst haben (IRON MAIDEN, HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN) zu supporten.

Eine kritische Frage muss erlaubt sein. Im Info wird beschrieben, dass Euer Maskottchen bei Live-Auftritten kleine Showeinlagen bekommen soll. Macht das bei einer kleineren Band Sinn? Bei IRON MAIDEN verstehe ich das ja, und die Fans erwarten es auch, aber bei einer Band wie MENTALIST ist die Gefahr ziemlich groß, dass es ins Lächerliche abdriftet. Wie seht Ihr das?

Mit kritischen Fragen kann man sich am besten weiterentwickeln, deshalb immer nur zu. Du hast damit vollkommen Recht. Unser MENTALIST braucht für seine „Showeinlagen“ eine große Bühne, gerade wenn das Augenmerk im Rahmen eines Konzerts auf Visualisierung gelegt wird. Bei den kleineren Konzerten, wie wir sie als Support spielen, werden es ein paar wenige Effekte sein, z.B. mit Feuer oder Nebel, die die Show unterstreichen, aber nicht ins Lächerliche abdriften.

Vielen Dank für das Interview. Peter, wir wünschen Dir und MENTALIST viel Erfolg mit dem kommenden Album. Wir sind in jedem Fall gespannt!

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal herzlich für das Interview bedanken, lieber Karsten. Wir wünschen MetalInside weiter viel Erfolg. Ebenso möchte ich unseren Fans und Unterstützern ein großes Dankeschön sagen. Ohne Euch wäre der bisherige Weg von MENTALIST nicht möglich gewesen.



Review:

Ominous

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Mit LAKE OF TEARS ist tatsächlich noch immer zu rechnen. Zehn Jahre nach der letzten Scheibe will die Band es nochmal wissen. Band? Nein, LAKE OF TEARS sind in der vergangenen Zeit auf das Level einer One-Man-Army geschrumpft. Daniel Brennare hat das Zepter an sich gerissen und versucht, mit „Ominous“ den alten Spirit aufleben zu lassen, bzw. sich neu zu erfinden.

Das Cover-Artwork lässt tatsächlich auf alte Zeiten hoffen. Zwei Raben lassen Cover-seitig eine düstere Stimmung entstehen, und man bekommt Hoffnung auf Meisterwerke wie „Ravenland“ von dem Klassiker „Headstones“. Leider wird einem dieser Zahn sehr schnell gezogen. Den Stil von LAKE OF TEARS würde ich heute im Bereich Gothic- oder Dark Rock ansiedeln. Besonders der Opener „At The Destination“ bekräftigt dies und kann desweiteren ein tolles Textkonzept vorweisen - durch das All zu reisen, und am Ende der langen Reise findet man einfach gar nichts vor, kann nur ein semi-gutes Erlebnis sein… Auf jedem Fall findet man von den guten, alten LAKE OF TEARS in diesem Song musikalisch keine Vergleichspunkte mehr vor. Man tendiert eher in Richtung SISTERS OF MERCY oder ANATHEMA, die mit PINK FLOYD in einer Bar bechern. Natürlich darf auch eine gesunde Prise Doom nicht fehlen. „One Without Dreams“ ist Trauer pur und wird instrumental eindrucksvoll vertont. Alles ist in einem spacig-rockenden Soundgewand eingefangen, und man nimmt Daniel seine Verzweiflung zu jeder Zeit ab. Da Daniel in der Vergangenheit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, ist dieser unschöne Lebensabschnitt bestimmt auch in die Musik von „Ominous“ eingeflossen. Aus diesem Blickwinkel sollte man das Album auch betrachten. Es gleicht eher einer Selbsttherapie als einem kommerziellen Output. Einheitskost von der Stange darf man hier nicht erwarten und wird man auch nicht finden. Keiner der Songs ist leicht verdaulich, aber lässt man sich auf die Schwere von „Ominous“ ein, dann wird man reichlich beschenkt.

Fans der alten LAKE OF TEARS sollten in jedem Fall erst vorsichtig in das Album reinhorchen, da es viele neue und sehr düstere Seiten aufzeigt. Lässt man sich auf den neuen Sound ein, wird man mit einem schwergängigen und intelligenten Album konfrontiert. LAKE OF TEARS sind nie den leichten Weg gegangen, sonst hätte man nach „Greater Art“ und „Headstones“ einfach den Kurs beibehalten. Ich hätte dies befürwortet, da ich diese Alben heiß und innig verehre, aber mit dieser Zeit hat Daniel abgeschlossen und ist zu neuen Ufern gesegelt. Wie ich gelesen habe, ist „Greater Art“ von Daniel sogar in die Schublade „peinlich“ eingeordnet worden. Dem möchte ich vehement widersprechen. Klasse Album, aber auch „Ominous“ kann überzeugen, wenn man Lust auf eine andere Dimension der Traurigkeit hat.

 

Ominous


Cover - Ominous Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:59 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

DIE MIMMIS

www
Review:

End This Game

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Als „ALICE IN CHAINS mit einem weiblichem DANZIG am Mikro“ beschreibt sich diese 2010 in Los Angeles gegründete und mittlerweile in Belgrad ansässige Formation, was natürlich sehr ambitioniert klingt, die musikalischen Wurzeln des Quartetts aber gut umschreibt. Der Riff-lastige, leicht grungige Alternative-Rock wird von Frontfrau Jelena Vujanovic, die in ihren besten Momenten wie eine etwas gemäßigtere Version von CHASTAINs Leather Leone klingt, kraftvoll umgesetzt, auch wenn ich mir persönlich ein etwas dynamischeres Songwriting gewünscht hätte. Die sechs Songs auf „End This Game“, der zweiten EP der Band nach „I Can Hope“ aus dem Jahr 2016, wollen auch nach mehreren Durchläufen nicht zünden, da sie stets in starrem Midtempo verharren, trotz handwerklich sehr guter Umsetzung nie wirklich auf den Punkt kommen und ebenso echte Highlights, die sich im Gedächtnis vergraben, vermissen lassen. Wenn die Band diesbezüglich noch ein paar Hausaufgaben macht, traue ich ihr jedoch problemlos eine richtig gute Scheibe zu, denn die Anlagen dafür sind zweifellos vorhanden. Dennoch Interessierte können sich hingegen über eine sehr ansehnliche Verpackung freuen, denn die CD kommt in einem hübschen Digipak mit coolem Artwork und ordentlich aufgemachtem Booklet daher.

 

End This Game


Cover - End This Game Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 24:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Shrapnel Storm

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Zu gut, um nicht geklaut zu werden: SHRAPNEL STORM beschreiben sich so: “Heavier than a sledgehammer, groovier than James Brown.“ Und dennoch kommen die Finnen kein Stück funky daher, im Gegenteil. Die vier Herren aus Jyväskälä (das, wo unter anderem Matti Nykänen, der selbstzerstörerische Skispringer, herkam) machen nämlich Old School Death Metal, tief verwurzelt in der 90er-Szene aus dem zu warmen Florida und mit vielen regnerischen Einflüssen aus England. Klar, dass einem OBITUARY und BOLT THROWER in den Sinn kommen. Superschwere Riffs, charmant-catchige Chorus-Zeilen und eben großer Groove, das sind die Zutaten der neuen Granatkartätsche. Die Artillerie aus Keski-Suomi feuert bereits seit 2006 aus allen Rohren, die Wirkung ist aber bis dato eher kläglich, weil es eben „nur“ zu vier Demos reichte, drei Singles und einer CD („Mother War“ von 2015). Jetzt also die selbstbetitelte zweite Full-Length. Und was für eine. Mittleres Tempo ist oft angesagt, weniger ist mehr. Aber diese rasierenden Riffs mit atmosphärischen Leads und wohltemperierten und gut gesetzten Blast-Ballereien sind sowas von lässig eingezimmert, dass es eine wahre Pracht ist. Boah, ey! „Perkele“, muss man schreien! Denn „bumm-bumm“ macht’s tüchtig im mittleren Finnland: Die Rhythmus-Abteilung verrichtet den Wehrdienst so zuverlässig, wie ein Panzer fleißig Kraftstoff verbraucht. Schon der Opener „The Burning“ walzt Dich nieder wie eine Tank-Kolonne deinen Kleinwagen an der Panzerringstraße auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne. An sich legen die Soldaten mit dem hellblauen Kreuz auf der Stirn auch keine Pause mehr sein, so simpel und gerade sie das alles tun, so effektiv sind sie dabei. Dazu trägt der fette Sound mit niemals zu klinischer Produktion seinen Teil bei. Muss ja, denn ohne geputztes Rohr zieht kein Krieger in die Schlacht. Diese gewinnen SHRAPNEL STORM, denn es wird nicht viele neue Armeen geben, die sich diesem Death Metal-Angriff in den Weg stellen können. Neue gibt es eh nicht, die alten müssen oft die Ketten erst noch mal ölen. Und die am besten geschmierte Kriegsmaschine steht ja wahrscheinlich für immer in der Garage. Vielleicht können die Jungs mit ihrem selbstbetitelten, starken Album und Hammer-Songs wie „First Blood“ den Schmerz wenigstens ein bisschen lindern. Ob sie nun grooven wie Herr Brown oder (ganz fast) wie BOLT THROWER.

 

Shrapnel Storm


Cover - Shrapnel Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:6 ()
Label:
Vertrieb:
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Evil Or Divine – Live In New York City

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„Evil Or Divine – Live In New York City” wurde ursprünglich im Jahre 2005 veröffentlicht – die Aufnahmen selbst stammen von der „Killing The Dragon“-Tour aus 2002 und wurden für den Re-Release neu remastert (Roseland Ballroom, New York City, 13.12.2002). Zusätzlich wurden der damals weggelassene Titel „Lord Of The Last Day“ und das gute Drum-Solo von Simon Wright entsprechend der Original-Setlist hinzugefügt. Was dann Ergo zu einem 2-CD-Format führt. Dazu gibt es noch ein neues und richtig gutes DIO-typisches Cover und ein gut gemachtes Booklet. Da dann auch noch der Live-Sound passt, und der gute Ronny an diesem Tage wohl in Bestform war, kann man da nur sagen: „Gut gemacht“.
Die Setlist an sich selbst bietet kaum Überraschungen. Wenig Stoff vom neuen Album (besonders „Push“ macht dabei echt Laune) – die mehr oder minder zu erwartenden Klassiker aus Ronnies Diskografie (siehe unten). Dafür ist das überlange Gitarrensolo von Doug Aldrich ein echter Hinhörer. Im Vergleich zum zeitgleich wiederveröffentlichten „Holy Diver Live“ bietet DIO auf „Evil Or Divine – Live In New York City” aber die bessere Live-Vorstellung – fett und laut klingt‘s richtig gut. Als Highlights darf man zwischen den beiden echt endgeil gespielten Krachern „Killing The Dragon“ und „We Rock“ fast alles Dargebotene bezeichnen. Lohnt, nicht nur für die DIO-Fraktion.

 

CD 1

  1. Killing The Dragon
  2. Egypt (The Chains are On)
  3. Children Of The Sea
  4. Push
  5. Drum Solo
  6. Stand Up And Shout
  7. Rock And Roll
  8. Don't Talk To Strangers
  9. Man On The Silver Mountain
  10. Guitar Solo
  11. Long Live Rock And Roll
  12. Man On The Silver Mountain (Reprise)

CD 2

  1. Intro To Lord Of The Last Day
  2. Lord Of The Last Day
  3. Fever Dreams
  4. Holy Diver
  5. Heaven And Hell
  6. The Last In Line
  7. Cheers For An Encore
  8. Rainbow In The Dark
  9. We Rock

Evil Or Divine – Live In New York City


Cover - Evil Or Divine – Live In New York City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 94:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

3 Cheers For 30 Years

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Man mag es kaum glauben: satte 30 Jahre sind FIDDLER´S GREEN mittlerweile schon im Geschäft, haben sich dabei über die Grenzen Deutschlands hinaus einen Ruf erspielt und waren vom Wacken über das Pinkpop und das Sweden Rock bis hin zum Montreux Jazz-Festival auf einer langen Reihe höchst namhafter Festivals zu Gast. Nach einer so langen Karriere kann man durchaus mal zu den eigenen Wurzeln blicken, und genau das tun FIDDLER´S GREEN mit „3 Cheers For 30 Years“: zwar hat die Band mit ihrem Speedfolk ihren ureigenen Sound kreiert, ihre Wurzeln aber liegen im Irish Folk, dem sie auf dem jüngsten Silberling mit einer Sammlung von Traditionals huldigt, allesamt bewährte Live-Klassiker. Von flotten, punk-lastigen Klängen á la „Whiskey In The Jar“, Beschwingtem wie „Molly Malone“ oder „The Galway Girl“ (kein echtes Traditional, passt aber trotzdem) bis zu melancholisch-melodiösem Material wie dem wunderbaren „Wild Mountain Thyme“ und „Greensleeves“ ist alles dabei. „The Drunken Sailor“ ist ein regelrechtes Allstar-Projekt, bestehend aus Weggefährten der letzten drei Jahrzehnte – alle beteiligten Gastmusiker aufzuzählen würde den Rahmen der Rezension sprengen, deswegen mögen hier Micha Rhein (IN EXTREMO), Alea der Bescheidene (SALTATIO MORTIS), Eric Fish (SUBWAY TO SALLY), Thomas Lindner (SCHANDMAUL) und Holly Loose (LETZTE INSTANZ) als Beispiele genügen, auch wenn damit noch nicht einmal die Hälfte der Mitwirkenden genannt ist. Auch wenn die Corona-Pandemie den ursprünglich für das Frühjahr 2021 anberaumten Akustik-Tour-Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat: die gute Laune, die FIDDLER´S GREEN bei ihren Live-Auftritten versprühen, springt auch beim Hören von „3 Cheers For 30 Years“ über und hilft so ein wenig, die anhaltende Konzert-Dürreperiode zu überbrücken. Cheers!

 

3 Cheers For 30 Years


Cover - 3 Cheers For 30 Years Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Leviathan

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Was sagt Gitarrist Christofer Johnsson so schön zu seinem neuen Album „Leviathan"? „Wir haben beschlossen, den Fans das zu geben, nach dem sie schon so lange fragten. "Leviathan" ist das erste Album, das wir ganz bewusst mit THERION-Hits vollgepackt haben."

Mich hat keiner gefragt, denn ich hätte mir Hits aus der Frühphase von THERION gewünscht. Kennt noch einer „Symphony Of The Dead“ vom Überalbum „Beyond Sanctorum“? Das waren meine THERION, und ich habe es geliebt. Tja, THERION haben sich weiterentwickelt – für mich in die ganz falsche Richtung – eine unehrliche Richtung! Soll dieses künstliche Etwas etwa Metal sein? Sollen das Operneinflüsse sein? Jeder damalige Künstler, der sich an Opern versucht hat, würde sich bei diesem aufgeblähten Unsinn im Grab herumdrehen. Der im Allgemeinen gelobte Gesang von Thomas Vikström klingt wie eine überfahrene Zitrone, und die Gitarristen scheinen verlernt zu haben, dass eine Gitarre auch Krach und Melodien erzeugen kann. Sorry, aber ich kann diesem elitären Pathos nichts, aber auch gar nichts abgewinnen. Soundlöcher werden konsequent mit wild zusammengeschusterten Chören zugemüllt, und der weibliche Sologesang bringt einen an den Rand des Wahnsinns.

Eventuell kann man einem Einsteiger dies noch als Metal verkaufen, und dieser wird versuchen, diesen Mist noch gewinnbringend an Oma und Opa zu verkaufen. Nein, nicht mit mir. Für mich hatte sich das Thema THERION schon nach „Theli“ erledigt, aber ein Funken Hoffnung bleibt ja immer noch. Ich kann und will den eingeschlagenen Weg von THERION leider nicht verstehen - es ist eindeutig genug! Scheinbar gibt es ja ein paar Wahnsinnige, die sich diesen spannungsfreien Mist kaufen, sonst hätte Nuclear Blast bestimmt längst den Riegel vorgeschoben. Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe und ehrlich gesagt: Ich bin verdammt stolz darauf!

 

Leviathan


Cover - Leviathan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:33 ()
Label:
Vertrieb:

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