Review:

The New International Sound Of Hedonism

()

Diese Platte ist mir aber mal sowas von durchgerutscht. Erschienen ist sie nämlich bereits letzten August und mir erst jetzt beim Aufräumen eines Stapels vermeintlich bereits besprochener CDs wieder in die Hände gefallen. Keinen Augenblick zu früh – denn endlich lässt sich draußen doch mal die Sonne blicken und einen hoffen, dass der Sommer dieses Jahr doch nicht ausfällt, und dazu passt der entspannte Sound von JAYA THE CAT perfekt. Die aus Boston stammende und mittlerweile in Amsterdam ansässige Band spielt auf ihrem vierten Album einen groovenden Mix aus Reggae, Ska, Rock, Punkrock und Dub und dürfte damit auch Fans von Bands wie den stilverwandten SUBLIME gefallen. Gegenüber letzteren klingen die Wahl-Holländer etwas zahm, aber ebenso wie diese verzichten sie angenehmerweise trotz viel Off-Beat auf Jamaica-Feeling und Bläsersätze. Der Punk ist allerdings öfter gefühlt als hörbar, deutlich heraus kommt er aber z. B. im an die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES erinnernden „Fake Carreras“, wohingegen das treibende „Peace & Love“ deutliche Parallelen zu den Reggae-/Dub-Songs von THE CLASH aufweist. Unterm Strich ist „The New International Sound of Hedonism“ sicher keine wahnsinnig aufregende Scheibe, die aber mit ihren eingängigen und doch nie weichen Sonnenschein-Songs mächtig Laune macht. Wärmstens empfohlen als Soundtrack für einen strahlenden Sommertag!

The New International Sound Of Hedonism


Cover - The New International Sound Of Hedonism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 43:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Way Life Goes

()

„Solid Ground“ ist ein Opener, wie er durchaus auch auf einen der letzten CINDERELLA Alben hätte stehen können. TOM KEIFER hat zwar nicht mehr ganz das stimmliche Volumen vergangener Tage, aber der Song macht Laune und geht gut ab. Das folgende „A Different Light“ ist dann eine erwachsene, echt starke Rockballade, die etwas an BON JOVI erinnert ohne in deren Schmalz einzutauchen (was sicherlich auch ein Verdienst von KEIFER’s Stimme ist). Ähnlich abwechslungsreich geht es dann durch die nächsten 12 Tracks seines Solo-Debüts „The Way Life Goes“; an dem er bereits seit 2003 feilte. Im Kern setzt KEIFER auf sein unverwechselbar kraftvolles rau-kratziges Organ und den schon zu CINDERELLA-Zeiten zelebrierten bluesgetränkten Hard Rock auf der einen; semiakustisch-ruhige Kompositionen mit Country- und Southernaffinität auf der anderen Seite. Zum Appetit holen seien mal noch anempfohlen: die beiden groovenden Stadionhymnen „It's Not Enough“ und „Cold Day In Hell“ (letztere mit tollen STONES-Flair) sowie die beiden Balladen „Thick And Thin“ (emotionales Klavierstück) und „Ask Me Yesterday“ (mit reichlich Country-Feeling). Aber auch „The Flower Songs“ (hat auch was von Country, meets ROD STEWARD) und „Mood Elevator“ (zitiert durchaus gekonnt die alten AEROSMITH) wissen zu gefallen.

CINDERELLA – das war einmal? Ich weis es nicht und fände es schade. Aber das TOM KEIFER (immerhin Jahrgang 1961) nach seinen Problemen, Operationen und anderen Nackenschlägen wieder was von sich hören läßt – und das auf solch beachtliche Weise – das macht Spaß und hat Perspektive. Hard Rock Fans mit Niveau die es auch mal bedächtiger mögen sollten „The Way Life Goes” eine Chance geben.

The Way Life Goes


Cover - The Way Life Goes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:33 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Tom Keifer

KEINE BIO! www
Review:

Wind Of Freedom

()

Schon lange bevor der große heidnische Dudeltrend den Vernichtungskrieg gegen unsere Geschmacksnerven startete, waren PAGANLAND aus der Ukraine aktiv, doch außer einem Demo und einer Split mit ihren Landsleuten TINI ZABUTIH PREDKIV (die sich im Jahr 2008 auflösten) haben sie bis heute nicht viel auf die Reihe bekommen. 2005 folgte sogar eine komplette Auflösung der Band, nur um ganze sechs Jahre später mit „Wind Of Freedom“ ein Debütalbum aufzunehmen, das uns jetzt „endlich“ – es war zu erahnen – einmal mehr mit völlig überflüssigem Waldmeister beglückt. Dabei gelingt es dem Quintett mühelos, auch ohne nepalesische Schalmeien oder zart flüsternde Elfendamen (immerhin durfte ein gruseliger Kinderchor am Anfang von „Podolyanka“ herhalten…) eine Platte nur durch den elanvollen Einsatz von „Heyaheyaheya“-Gesängen und Keyboard-Klimpereien mit durchgehend Nonsens zu füllen. Und ich weiß bis heute nicht, warum Pagan-Frontmänner immer öfter wie Kermit Der Frosch röhren müssen; Volodymyr von PAGANLAND macht die an sich schon völlig nichts sagenden Songs damit nur noch unhörbarer. Highlights gibt es auf dem zudem originell betitelten „Wind Of Freedom“ keine und eigentlich auch gar keinen Grund, dieses Album irgendjemandem zu empfehlen.

Wind Of Freedom


Cover - Wind Of Freedom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Revenge

()

DAVE EVANS dürfte Eingeweihten als erster Sänger von AC/DC ein Begriff sein (ja, es gab noch einen Sänger vor Bon Scott), auch wenn der gute Dave danach ziemlich weg vom Fenster war. NITZINGER ist ein eher unbekannter US-Gitarrist der sich in den 70er Solo versuchte und dann kurzzeitig bei ALICE COOPER Anfang der 80er ein Auskommen fand. Herausgekommen ist ein Album in dem der EVANS-Background den bluesigen Grundtenor vorgibt, sprich End-70er Aussie-Hard-Rock; und NITZINGER dann noch eine Prise COOPER, CINDERELLA und KISS zur Garnierung reicht. Der Opener „Control“ kommt dementsprechend fetzig aus den Speakern (EVANS), und kommt AC/DC am nächsten. Ansonsten geht man nämlich entweder gemächlicher oder US-Hard Rock lastiger zur Sache. Der Titeltrack „Revenge“ geht 80er-mäßig in die Spur (NITZINGER), „A Sharp Stick In The Eye“ fängt den harten Blues ein, „Dead Cat Smile“ ist Mr. COOPER pur, „Where She Goes I Go“ hat was von einem langsamen GARY MOORE Blues. Die (eventuell biografischen) Tracks „The Night We Drank The Stars“, „Stay Drunk“ und „Headache“ beschließen recht energetisch ein alles in allem gutes Album, bei welchem sich die 10 Songs sich qualitativ die Waage halten. „Revenge“ ist kein must-have, aber DAVE EVANS-NITZINGER sorgen für einen überraschend angenehmen Zeitvertreib.

Revenge


Cover - Revenge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:12 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Dave Evans-Nitzinger

KEINE BIO! www
Review:

Effigies Of Desolation (Re-Release)

()

Bei der OPHIS-Doppelscheibe „Effigies Of Desolation“ handelt es sich nicht um eine neue Veröffentlichung der (ex)Hamburger Doomer – stattdessen findet sich die 2007er-Scheibe „Stream Of Misery“ auf CD1, während die EP „Nostrae Mortis Signaculum“ CD2 füllt, ergänzt um je zwei Livetracks und Demoaufnahmen und eine Probemraumversion (letztere von „Caressing The Dead“. Viel Stoff also für alle freunde schleppender, böser Klänge. „Stream Of Misery“ zeigt dann auch deutlich, dass OPHIS ein Gespür für richtig gut Doom/ Death haben, jedem Song, jeder Note, jeder Idee wird hier in den in der Regel überlangen Songs Platz zur Entfaltung gegeben; so kann sich die pechschwarze Atmosphäre langsam und unaufhörlich ausbreiten. Kollege Meisenkaiser schätzt OPHIS nicht umsonst, ebenso Kollege Otto. Wer unsere ausgewiesenen Doom-Gourmets schon vor Jahren überzeugt hat, kann nur guten Kram abliefern. Die zweite CD bietet mit der EP ebenfalls hochwertigen Doom/ Death, während die Demo- und Liveversionen eine nette Dreingabe sind, aber nicht zwingend. Wer das Album oder die EP (oder gar beides) noch nicht sein Eigen nennt, kann hier bedenkenlos zuschlagen.

Effigies Of Desolation (Re-Release)


Cover - Effigies Of Desolation (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 130:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Warrior's Code

()

Über GLORYFUL habe ich mich Ende 2010 gar nicht mal negativ geäußert, nun habe ich den Neuling „The Warrior's Code“ da. Ist der Klischee-Name Marke MANOWAR eine Vorwegname des Inhalts?

Und: Ja. Ob der Titel nun „Heavy Metal - More Than Meets The Eye“, „The Riddle Of Steel“ oder „Fist Of Steel“ heißt – das berühmte MANOWAR-Trinkspiel kann man bei solchen Nummern auch spielen (und in alter OZZY-Manier genauso den eigenen Namen dank Selbigem vergessen). Etwas seriöser gesagt: In puncto Songauswahl ist „The Warrior’s Code“ schon mal nicht unbedingt das, was man als innovativ bezeichnen muss. Und, oh Wunder, auch inhaltlich muss man an diesem Statement nicht ändern wenn man den Vergleich weg von MANOWAR und mehr hin zu Power-Metal-Größen wie ältere HAMMERFALL und HELLOWEEN-Alben verlegt: Hymnen, Chöre („Far Beyond Time“), fette High-Tempo Riffs und schnelle Heavy-Metal Soli („Heavy Metal - More Than Meets The Eye“), Doublebass, eine epische Ballade „Chased In Fate“ – ja, GLORYFUL sind mehr von dem einfachen Metal weg und hin zu einem Album, welches von einer Dame mit Schwert geziert wird und auf einem weißen Bären gegen einen Dämon reitet… Leute, ernsthaft.

Nun ist es aber so: Ich selber kann mir so was geben. Handwerklich auf einem hohen Niveau, bewusst auf Oldschool, auf „episch“ und auf Kitsch gemacht, das ist das womit man „The Warrior’s Code“ beschreiben könnte. Weder sticht es besonders hervor, noch fällt es irgendwo ab – macht Spaß, Bedarf aber nicht zwangsläufig besondere Lorbeeren.

Da aber auch die stärker in die erwähnte, simplerere Metal-Ecke gehende EP „Sedna’s Revenge“ mit dem gleichnamigen Titelsong sowie den beiden anderen Titeln vertreten ist solltet ihr übrigens das oben verlinkte Review eventuell noch mal querlesen.

The Warrior's Code


Cover - The Warrior's Code Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Exhaust

()

SCIENCE OF SLEEP geben mit „Exhaust“ ihr Albumdebüt ab, nachdem sie mit ihrer „Affliction“-EP 2011 schon gut Staub in der deutschen Metalcore-Szene aufwirbeln konnten. In den zehn Songs gehen die Braunschweiger mächtig brutal zur Sache, stellenweise wildern sie dabei sogar in Grindgefilden („Dogma“). In guten Momenten haut die Combo zudem einen fetten Groove raus, dem sich der geneigte Hörer kaum entziehen kann; live werden die „Exhaust“-Songs für mächtig Abriss sorgen, soviel steht fest. Die Gitarrenfraktion baut zudem immer wieder kleine Spielereien ein, die das Death Metal-Gewitter auflockern und die Aufmerksamkeit zumindest zeitweise vom irre brutalen Gesang nehmen (was hier mit den Stimmbändern angestellt wird, bekommen nur wenige Genre-Kollegen hin). Schwachpunkt der Platte ist am Ende aber das Songwriting, da SCIENCE OF SLEEP dann doch zu wenige Ideen verbraten, um die zehn Songs unterscheidbar zu halten. Gerade am Ende hin werden die Nummern relativ austauschbar, das Schema des Songwritings hat der Hörer da dann geblickt. Schade drum, aber nur ein kleines Manko – für ein Debütalbum ist „Exhaust“ immer noch gut ausgefallen, Death Metaller und Metalcorler mit einem Hang zum Brutalen kommen hie auf ihre Kosten.

Exhaust


Cover - Exhaust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Everblack

()

THE BLACK DAHLIA MURDER haben vor „Everblack“ sowohl neuen Basser wie auch neuen Drummer in die Band integrieren müssen, was angesichts der guten Arbeit der bisherigen Rhythmusfraktion auf „Ritual“ nicht einfach gewesen sein dürfte. Nach mehrmaligem Hören der neuen Scheibe bleibt festzuhalten, dass die beiden Neuen einen guten Job machen und den Vergleich mit ihren Vorgängern nicht scheuen brauchen, das macht beispielsweise „Into The Everblack“ deutlich. Neue Ideen haben sie aber beim Songwriting nicht eingebracht, andererseits gibt es für THE BLACK DAHLIA MURDER auch keinen zwingenden Grund, vom seit gut einer Dekade erfolgreichen Konzept abzuweichen, zumal „Ritual“ mit all den Band-Trademarks sehr gut funktioniert hat. So finden sich auch in den zehn neuen Songs das gewohnt bissige Organ von Party Animal Trevor („Raped In Hatred“) und die Schwedentod-Anleihen in der Melodieführung („Map Of Scars“), dazu blitzt immer wieder das Händchen für guten Songaufbau auf („Hell Is Where She Waits For Me“). Bislang klingt soweit alles positiv, aber über Albumlänge zeigen die Amis dann doch Schwächen, so sind Nummern wie „On Stirring Seas Of Salted Blood“ oder das gesichtslose „Blood Mine“ allenfalls Durchschnitt und nicht mehr als Füllermaterial. Es war klar, dass das Niveau von „Ritual“ schwer zu halten sein würde, aber das eine so erfahrene Band wie THE BLACK DAHLIA MURDER gleich vier bis fünf mittelmäßige Songs auf dem Nachfolgealbum unterbringt, überrascht dann doch. „Everblack“ hat dabei noch genügend gute Songs und gute Songideen, um die Fans zufrieden zu stellen, aber trotzdem wird sich leichte Ernüchterung einstellen, wenn „Everblack“ direkt nach „Rituals“ im Player landet. Aber eine Duststrecke kann es für eine Band mal geben, THE BLACK DAHLIA MURDER werden sich davon nicht unterkriegen lassen.

Everblack


Cover - Everblack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:33 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch