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Horror Infernal

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Achtung, Kult! „Horror Infernal“ ist nicht etwa ein neues Album der schwedischen Thrasher, sondern eine Compilation früher Aufnahmen des Quartetts, das von 1995 bis 2002 existierte. In dieser Zeit kamen die Jungs lediglich auf ein einziges Album aus dem Jahr 2000 („Extreme Hatred“); alle anderen Veröffentlichungen liegen nun hier in zusammengefasster Form vor. Das 1996er Demo „Crushed Existence“, das 1997er Demo „The Storms 1997“ sowie das Mini-Album „Violent Intensity“ wurden von I Hate Records ausgegraben und samt ein paar rarer Stücke (Cover von SODOMs „Outbreak Of Evil“, Cover von POSSESSEDs „My Belief“ sowie eine Liveaufnahme des „Violent Intensity“-Songs „Haunting Death“) auf dieser Zusammenstellung wiederveröffentlicht. Erstaunlich ist besonders das Qualitätsniveau, mit dem die Band seinerzeit bereits im Frühstadium zu Werke ging, stets irgendwo in einer Mischung aus frühen KREATOR und DARK ANGEL rührend. Zwar klingt hier alles undergroundig, songschreiberisch noch nicht ausgereift und roh, aber man darf mutmaßen, dass HYPNOSIA später eine echte Konstante des traditionellen Rüpel-Thrash hätten werden können. „Horror Infernal“ ist speziell für Leute gedacht, die diese Band viel zu spät entdeckt haben und natürlich für Genre-Nerds, die es gerne räudig-oldschoolig mögen, wobei der Sound aller Aufnahmen erstaunlich gut ist. Ein kleiner Geheimtipp!

Horror Infernal


Cover - Horror Infernal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 50:17 ()
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For Faen

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Mit ihrem 2009er Album „Grand Feast For Vultures“ lieferten die Thrasher aus Oslo einen richtig geiles Brett ab, das die Stärken der üblichen Verdächtigen SLAYER, KREATOR oder DESTRUCTION gekonnt bündelte und dank treffsicherem Songwriting mühelos überzeugte. Ganze vier Jahre hat sich das Quartett um den umtriebigen Ex-Imperator Bard „Faust“ Eithun Zeit gelassen, den Nachfolger auf die Reihe zu bekommen, der, so viel vorab, nahtlos an den Vorgänger anknüpfen kann. Ein Grund für das Halten des hohen Qualitätsniveaus ist sicher auch die Tatsache, dass das Line-Up zu drei Vierteln unverändert geblieben ist; lediglich Peter „Bosse“ Boström wurde durch Carl „Calle“ Janfalk am Bass ersetzt. Und auch auf „For Faen“ gibt es von fast allen Beteiligten diverse Backing-Vocals zu hören, die teilweise schon punkige Songs wie den fetten Ohrwurm-Opener „The Butcher Of Rostov“, das flotte „Dogfed“, die kurze Gehörgang-Vergewaltigung „The Rape Of Nanking“, das mächtige „The Brazen Bull“ oder den abschließenden Stampfer „Krokodil“ noch weiter aufwerten und „For Faen“ zu einem todsicheren „Tipp“-Kandidaten machen. Zwar hat mir der Vorgänger einen klitzekleinen Tick besser gefallen, da das Songwriting minimal besser und weniger eintönig war, doch das sind persönliche geschmackliche Nuancen, die keinen Traditions-Thrasher davon abhalten sollten, sich diesen hochklassigen Knüppelbolzen zuzulegen. Hebe die Haare!

For Faen


Cover - For Faen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:5 ()
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Chainmaker

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NIGHTBITCH aus Conneticut haben sich im Spätsommer 2010 gegründet und spielen laut eigener Angabe so etwas wie „traditionellen Heavy Metal der rotzigen Sorte mit okkultem Einschlag“, was einen sofort an Bands wie ANGEL WITCH, DAWN OF WINTER oder meinetwegen auch ANGEL OF DAMNATION denken lässt. Doch das Trio besitzt rein gar nichts, was den gemeinen Freund obskurer Klänge Purzelbäume schlagen lässt: langweilige Songs (auch noch „Into The Fire“ von DEEP PURPLE höchst lahmarschig zu covern, ist sauoriginell…), Stangenwarenriffs und einen stimmlich etwas an MOLLY HATCHETs Phil McCormack erinnernden, aber deutlich uncharismatischeren Drummer namens Chris Taylor am Mikro. Die beiden Eigenkompositionen dieser EP kann man sich daher genauso gut schenken wie die Platte an sich. Retro in gut geht definitiv anders; hoffen wir, dass ein potentielles Album (bisher gibt es nur eine weitere EP sowie eine Single der Band) demnächst mehr zu bieten hat.

Chainmaker


Cover - Chainmaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:5 ()
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Scars

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Blake Judd, seines Zeichens Kopf hinter NACHTMYSTIUM (und dabei nicht völlig unumstritten), hat mit HATE MEDITATION ein alte Idee wieder zum Leben erweckt. „Scars“ frönt dem Low-Fi-Black Metal, also kaum vernehmbarer Bass, Pappkarton-Drums und Schrammelgitarren, also so wie es anno 2013 kaum bis gar nicht mehr zeitgemäß klingt, in den Anfangstagen des Genres aber der heiße Scheiß war. Angesichts der Produktion wird sich bei der Hörerschaft auch schnell die Spreu vom Weizen trennen, denn nur Wenigen wird das Album als hörbar genug erscheinen, um dort Zeit zu investieren. Wer das macht, wird mit intelligent aufgebauten, komplexen Songs belohnt, die hasserfüllt sind, wie nur wenige andere Black Metal-Songs der jüngeren Vergangenheit. Blake Judd spuckt Gift und Galle auf einem intensivem, forderndem Stück Black Metal, das in der vorliegenden Form für die Die Hard-Schwarzmetaller ein gefundenes Fressen ist. Mal rasend schnell, mal zähfließend, ergießt sich vertonter, schwarzer Hass über den Hörer. Faszinierend in seiner Intensität und Kompromisslosigkeit.

Scars


Cover - Scars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:32 ()
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Hate Meditation

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Deceiver Of The Gods

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Wenn AMON AMARTH mal wieder mit einer Veröffentlichung ankommen, dann bleibt das nicht unbemerkt. Ich meine, wie auch? Wenn die Nordmänner um Johan Hegg mit vollen Segeln, hochgerissenen Äxten und Schlachtgesängen ankommen (was man übrigens auch schön an der aktuellen Bühnenshow sehen kann) müssen doch weltweit die Stereo-Anlagen, Kopfhörer und Bühnen auseinander fliegen. Bei dem 2013er-Neuling „Deceiver Of The Gods“ wird das nicht anders sein – aber ist die Invasion erfolgreich oder endet sie wie 1066?

Nachdem ihr Zeit hattet diese kitschige Metapher zu inhalieren: Mit dem Titeltrack und Opener „Deceiver Of The Gods“ stehen sich AMON AMARTH in Bezug auf die bisherige Diskografie erst einmal selber in nichts nach, eher übertrumpfen sie sich selber: Heftiger Sound mit simplem, aber kraftvollem Mid-Tempo Riffing, runtergestimmten Gitarren, langsameren Headbang-Parts, melodischen Einspielern und natürlich der Wikinger-Stimme von Frontmann Johan Hegg in absoluter Bestform – das Ding geht mal richtig steil! Wenig Abschläge muss man auch bei „As Loke Falls“, einem der eher melodischeren Songs mit einem dazu passend auch sehr eingehenden Melodic-Part, dem doomigen „Father Of The Gods“ oder der Lauterdreh-Nummer „Shape Shifter“ nicht machen.


Und ob ich persönlich VARG-mäßige Blut-Matsch-Sounds als Intro brauche („Blood Eagle“, wer von genannter Band nun noch das Album „Blutaar“ sein Eigen nennt wird nun Parallelen erkennen), sei einfach mal dahin gestellt - auch wenn der Song durch Refrain und Riffing das wieder rausreißt. „We Shall Destroy“ erinnert mich vom Sound irgendwie sofort brutal an „Gods Of War Arise“ aus dem 2006er Album „With Oden On Our Side“ – aber man muss sich ja auch nicht immer ganz neu erfinden. Nur vielleicht Melodie und Ryhtmus im Chorus ändern.


Richtig aus der Bahn gerät dann aber der Song „Hel“: Mit Gast-Stimme vom ehemaligen CANDLEMASS-Sänger Messiah Marcolin wird das so ohrenbetäubende Death Metal Gewitter von den bisherigen Songs auf ein tempomäßiges Minimum runtergeschraubt, mit Chor-Einlagen und der nun einmal wenig Death-mäßigen Stimme von Herrn Marcolin könnten die Kontraste nicht größer sein – ich garantiere zwar, dass das Ding richtig Fans gewinnen wird, ich persönlich finde diesen (soundmäßigen) CANDLEMASS-NEVERMORE-AMON AMARTH-Mix aber als Nicht-Bonus-Track mehr nervig als passend. Leider markiert „Hel“ so das Ende des interessanten Albums, denn die letzten beiden Tracks („Coming Of The Tide" und „Warriros Of The North“) sind leider keiner großen Erwähnung würdig.

Ich summiere: AMON AMARTH sind immer noch geil – und das sage ich nicht, weil ich die Jungs seit Jahren als eine der schärfsten Viking Metal Bands feire, sondern simpel weil „Deceiver Of The Gods“ eine würdiger Nachfolger für die (bisher ja ziemlich ausfallfreien) Vorgänger-Alben ist. Das gilt für den Sound auf der Platte wie zweifelsohne auch für das, was Live wieder richtig Stimmung machen wird. Ich meine: Ja, es gibt ein paar schwächere Titel, ein kontroverses Sound-Experiment und das Pulver wird etwas am Anfang verbraten. Aber sind wir mal ehrlich: Das Gleiche kann man auch sehr fix über andere Bands mit hoher Erwartungshaltung sagen. Daher: Für Fans und alle die es werden wollen sollte sich „Deceiver Of The Gods“ möglichst in die bisherige Sammlung einreihen, denn das Ding macht definitiv Freude – und zeigt, dass AMON AMARTH ihrem hohen Ruf und Standard wieder gerecht werden!


Release: 21.06.2013

Deceiver Of The Gods


Cover - Deceiver Of The Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:54 ()
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Come Hell Or High Water

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DECEMBER PEALS standen bisher für eine formidable Konsensmischung aus airplaytauglichen Punkrock, etwas Classic Rock und Alternative - durchaus in einer Liga spielend mit den erfolgreichen DONOTS. Bei „Come Hell Or High Water“ hat man sich entschlossen, die Sache nun etwas bedächtiger anzugehen und dem Classic Rock Trend zu huldigen. Man nimmt hörbar den Fuß vom Gaspedal, der zweite Song „Same Old Records“ mit seinem hohen energetischen Level ist diesmal also nicht albumtypisch, obwohl er das Livepotential der Band gut aufzeigt. Diesmal sind es Songs wie „At The Lighthouse“ (man entdeckt dezent den Blues) oder das cool groovende „When You're Gone“ die Wegmarken setzen; und auch die beiden abschließenden Rocker „Easy To Please“ und „Daughter Of A Preacher“ zeigen die „neue“ Richtung gekonnt auf. Songwriterisch passt das eh‘, der Alternative-Anzug steht dem Quintett aus Ibbenbüren ebenfalls ausgezeichnet. „Come Hell Or High Water“ ist ein schön grooviges Album mit Launepotential geworden, in das der DECEMBER PEALS auf Grund der doch weniger vorhandenen Punktock-Vibes erst mal reinschnuppern sollte.

Come Hell Or High Water


Cover - Come Hell Or High Water Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:9 ()
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December Peals

KEINE BIO! www
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Raging Death

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ENTRAILS huldigen auf „Raging Death“ weiterhin dem guten alten schwedischen Death Metal, wie sie es auch mit den Vorgängerwerken getan haben. Wirklich passend ist da nur die Vinylerversion der Scheibe, in der zudem das stimmige Cover gut zur Geltung kommt. Rogga Johansson (PAGANIZER), Jörgen Sandström (ex-GRAVE) und Kam Lee (ex-MASSACRE) haben der Band ihre Aufwartung im Studio gemacht., zudem hat sich Studiobesitzer und Albumproduzent Dan Swanö himself ebenfalls verewigt – und einen richtig guten Sound fabriziert, der dem klassischer Sunlight-Produktionen in nichts nachsteht. Viele Vorschusslorbeeren und viel Namedropping also, dem ENTRAILS erstmal gerecht werden müssen. „In Pieces“ leitet das Album passend ein, schön nach vorne und direkt in die Fresse; „The Cemetary Horrors“ ist eine feine ENTOMBED-Hommage im Midtempo und „Bloodhammer“ hat einen mächtigen Groove zu bieten. Bei der Gitarrenarbeit zeigen sich die Schweden ebenfalls facettenreicher und verzichten auf stumpfen Geschrubbe tausendmal gehörter Schwedentodriffs, ohne sich gleichzeitig zu weit vom Genre zu entfernen – eine Gratwanderung, die ihnen gelungen ist und die „Raging Death“ von der durchschnittlichen Tribute-Combo abhebt. Mit dem auf den Punkt kommenden Songwriting kommt das letzte Puzzleteil an die passende Stelle und fertig ist eine old schoolige Schwedentodscheibe, die den Vorbildern in nichts nachsteht und einfach Laune auf die guten alten 90er macht. Also Kumpels, Kiste Bier und Kutten an den Start bringen, ENTOMBED, GRAVE und ENTRAILS auf den Plattenteller schmeißen und ab dafür.

Raging Death


Cover - Raging Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:50 ()
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Deathless Master

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ACEPHALIX geben mit „Deathless Master“ ihren Einstand bei Southern Lord Records. Da das Label nicht dafür bekannt ist, jeden Mist zu signen, sind die Erwartungen an das Album entspechend hoch, zumal ACEPHALIX mit ihren früheren Crust-beeinflussten Scheiben überzeugen konnten. Ihr ziemlich genau bei einer halben Stunde landendes neues Werk offenbart eine leichte Kurskorrektur und das Verschwinden der Crust-Anteile, die Songs konzentrieren sich auf old schooligen Death Metal, was schade ist, da so eine wichtige Facette im Sound verloren ging. Immerhin gelingt es ACEPHALIX, einen anständigen Groove in die Songs einzubauen, so dass die Chose zum gepflegten Abschädeln einlädt und gerade bei Fans alter ATUOPSY oder MASTER ankommen werden wird. Das Riffing ist schön an Schweden angelehnt, gerade GRAVE schimmern immer wieder durch. Das ist alles gepflegt gezockt und wird durch den mittlerweile nur noch Growls von sich gebenden Sänger passend unterstützt, so dass Death Metal-Fans hier auf ihre Kosten kommen, solange sie keine Wunderdinge erwarten – „Deathless Master“ ist ein solides Album, dem hier und da die Hits fehlen, was aber auch keine Füller aufweist.

Deathless Master


Cover - Deathless Master Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 30:1 ()
Label:
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