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Sempiternal

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BRING ME THE HORIZON haben sich um den Entstehungsprozess von „Sempiternal“ relativ sang- und klanglos von Ex-BLEEDING THROUGH Klampfer Jona Weinhofen getrennt (der jetzt wieder bei I KILLED THE PROM QUEEN lärmt). Wie weit er mit dem Songwriting der neuen Songs involviert oder zufrieden war, ist nicht bekannt. Fakt ist, dass die Briten mit dem neuen Album eine leichte Kurskorrektur vornehmen und verstärkt auf hymnenhafte Songs setzen, die von den Keyboards des neuen Bandmitglieds Jordan Fish ebenso getragen werden wie von den akzentuierten Gitarren. Natürlich dreht sich auch in den neuen Songs viel um Shouter, Teenieidol und Promi Oli Sykes, aber er steht nicht permament im Fokus, das Songwriting ist hier sehr vielseitig. Brachiales gibt es kaum noch zu hören, simple Breakdowns sind für BRING ME THE HORIZON passé. Dafür regieren laut/ leise-Dynamiken, Klargesang („CAn You Feel My Heart“) und eben viele Keyboard-Einsätze, ohne dass „Sempiternal“ soft oder monoton klingt. Im Gegenteil, die Scheibe knallt ordentlich und hat zudem eine fantastische Produktion bekommen, die besonders das Verhältnis Drums – Keyboards genau richtig austariert hat. Wer sich mit BRING ME THE HORIZON bislang nicht beschäftigt hat, sollte mit diesem Album anfangen; wer die Band kultisch verehrt, kauft eh’ alles von ihnen und lernt die wichtigen Textzeilen auswendig. Denn auch wenn sie ihren Sound verändern, zielen BRING ME THE HORIZON immer noch auf Eingängigkeit und Pop-Appeal ab. Sollen sie machen, solange das eine bewusste Entscheidung ist und die Ergebnisse so viele Facetten aufweisen wie „Sempiternal“.

Sempiternal


Cover - Sempiternal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:36 ()
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The Breach Of Atlas

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PRIDE SHALL FALL haben sich mit Alexander Dietz (HEAVEN SHALL BURN) einen passenden Produzenten für ihr Debütalbum „The Breach Of Atlas“ ausgesucht, zauberte der ihnen doch einen massiven Sound hin, der bestens zum nicht minder massiven Metalcore der Bremer passt. Die zeigen sich von Brutalo-Bands Marke JOB FOR A COWBOY beeinflusst, gepaart mit starker Death Metal-Kante. Knappe 45 Minuten Dauerbeschuss sind die Folge, was anfangs noch gut klingt, aber nach hinten raus anstrengendend wird – zu ähnlich sind die Songs aufgebaut, zu ähnlich ist der Gesang. Das sind die beiden Schwachpunkte der Scheibe; Schwachpunkte, die auch von der sehr guten Gitarrenarbeit und der fetten Produktion nicht ausgeglichen werden können. „We Won’t Last Forever“ oder das coole „7th Gate“ sind für sich genommen zwar gute Songs, gehen im Albumkontext aber dank zu vieler ähnlich gestrickter Songs unter. Ein paar Breakdowns weniger und mehr Mut beim Gesangseinsatz, dann wäre „The Breach Of Atlas“ richtig fett. So ist es eine solide Debütscheibe, mit der sich PRIDE SHALL FALL als Newcomer positionieren, aber nicht von der Konkurrenz absetzen können.

The Breach Of Atlas


Cover - The Breach Of Atlas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:54 ()
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Band:

Pride Shall Fall

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Infamous

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Jason Suecof (ALL THAT REMAINS, THE BLACK DAHLIA MURDER, AUGUST BURNS RED) an den Reglern, Bjorn Strid (SOILWORK) und Brandan Schieppati (BLEEDING THROUGH) als Gäste: MOTIONLESS IN WHITE fahren für ihr neues Werk ordentlich Prominenz auf. Musikalisch wird ebenfalls mächtig aufgefahren, das Etikett „Metalcore“ trifft auf „Infamous“ nur noch bedingt zu. Geblieben ist die Heftigkeit in der Musik, die vertonte Wut, die auf CD gebannte Aggression. Hinzugekommen sind viel stärkere Elektro-Spielereien, an Horrorfilme erinnernde Keyboardeinsätze und eine enorme Bandbreite im Gesang. Das ergibt eine interessante Dreiviertelstunde Musik, in der von Metalcore („The Devils Night“) bis zu US-Gothpunk Marke FRANKENSTEINS DRAG QUEENS FROM PLANET 13 („Sinematic“) viel gutes Material geboten wird. „Puppets 2 (The Rain)“ entpuppt sich als sehr starke SOILWORK-Hommage (zu “Natural Born Chaos”-Zeiten) und kann durch den treibenden Mittelpart und die klar gesungenen Gesangslinien überzeugen; hier war dann auch SOILWORK-Björn himself mit am Werk. Stark an MARILYN MANSON, der im Übrigen auch optisch ein starker Einfluss für MOTIONLESS IN WHITE war, bietet „A-M-E-R-I-C-A“, hier wird auch die starke Ähnlichkeit in der Gesangsarbeit deutlich. Am Ende bleibt ein guter Eindruck zurück, sowohl von einzelnen Tracks als auch von einem facettenreichen Album. MOTIONLESS IN WHITE haben sich verändert, vielleicht auch weiterentwickelt, und das Ergebnis in gute Songs gepackt.

Infamous


Cover - Infamous Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:38 ()
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Stand Or Die

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GLUECIFER-Cheffe Captain Poon sorgt mit seinem BLOODLIGHTS-Projekt für das Hochalten der skandinavischen Rockehre. „Stand Or Die“, das dritte BLOODLIGHTS-Album, wimmelt dann auch nur so vor charmant verrockten MOTÖRHEAD-Zitaten („Stand Or Die“), was den Sound der neuen Platte etwas heftiger klingen lässt – wer den Jungs bislang immer das Prädikat „zu zahm“ gegeben hat, wird hier überrascht werden. Das heißt natürlich nicht, dass „Stand Or Die“ Knüppel aus dem Sack bietet, weiterhin gibt es eingängige Nummern, die sich munter aus Schweinerock, Stoner und Punk bedienen und immer gut in’s Ohr gehen. Die Produktion hat sich ebenfalls verändert und ist rauer geworden. „Stand Or Die“ macht so in der guten halben Stunde viel Spaß, zumal es keinen Ausfall in den gut geschriebenen Songs gibt. Die BLOODLIGHTS-Weiterentwicklung ist hier spannend zu beobachten; wer sich damit nicht befassen mag, bekommt ein knackiges Rotzrockalbum geboten, das den Charme früher, ehrlicher Rockbands versprüht. Nice one!

Stand Or Die


Cover - Stand Or Die Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:20 ()
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Zero

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Wieso ging das zweite BLOODWORK-Album bei uns eigentlich unter? Na wenigstens ist die neue Langrille hier am Start – auf „Zero“ gibt es mit Michael einen neuen Sänger zu hören, dessen kräftiges Organ bei den aggressiven (für die cleanen Parts zeigt sich weiterhin Gitarrist Nikko zuständig) Parts zu überzeugen weiß und immer wieder an SOILWORK-Björn erinnert. Ähnlichkeiten mit den Schweden finden sich dabei nicht nur beim Gesang, sondern im gesamten Sound und der Vorliebe für relativ komplexe Death Metal-Songs. Das gelungene „Conundrum“ ist dafür ein schönes Beispiel und setzt neben Shouter Michael auch die Gitarren sehr schön in Szene. Die restlichen Songs bewegen sich auf ähnlich hohem Niveau und belegen so die Weiterentwicklung einer talentierten Band. Wer mehr als 50 Minuten melodisch-komplexen Death Metal schreiben kann, der durchweg spannend bleibt, hat was auf dem Kasten. Wenn sich die Binsenweisheit von der Wichtigkeit des dritten Albums für eine Band bewahrheiten sollte, sieht die Sache für BLOODWORK mit „Zero“ gut aus.

Zero


Cover - Zero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:8 ()
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Lay My Soul To Waste

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Kollege Wolfgang ist mit dem ersten A PALE HORSE NAMED DEATH-Album nur so halb warmgeworden, auch wenn ihm ein großes Potential bescheinigte. „Lay My Soul To Waste“, das neue Werk der quasi-Allstar-Combo (immerhin finden sich hier Leute von TYPE O NEGATIVE und LIFE AGONY) klingt schwermütiger, auch wenn mit „Shallow Grave“ ein knackig rockender Song den Auftakt bildet. Der setzt auch textlich die Standards, wird hier doch in klaren Worten einer gescheiterten Beziehung gedacht, Text und Musik gehen hier also Hand in Hand. Im weiteren Verlauf der Scheibe ändert sich das nicht: wo die Musik zwischen schleppend-melancholisch und rockig wechselt, bleiben die behandelten Themen dunkel – Drogenmissbrauch ist hier nur ein Beispiel (und angesichts des Todes von Pete Steele sicher keines, über das die Jungs einfach so singen können). Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger wird deutlich, dass A PALE HORSE NAMED DEATH intensivere Songs geschrieben haben und „Lay My Soul To Waste“ insgesamt abwechslungsreicher daherkommt. Für TYPE O NEGATIVE-Fans ist die Scheibe sowieso ein Pflichtkauf, ebenso im Grunde für alle Fans schwermütiger wie intensiver Musik. Die gut 50 Minuten haben keinen Ausfall zu verzeichen, das ist dann auch noch value for money. A PALE HORSE NAMED DEATH haben sich deutlich gesteigert und ein saustarkes Album geschrieben.

Lay My Soul To Waste


Cover - Lay My Soul To Waste Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:50 ()
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Black Mirror Hours

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Mit NECROS CHRISTOS, VENENUM oder ALCHEMYST haben sich in den letzten Jahren ein paar Truppen in die Szene geschlichen, denen stilistische Grenzen völlig Hupe sind, die gekonnt Schwarzmetall, Todesblei und mystische/okkulte Elemente einschmuggeln und eine völlig neue Art von kreativer Energie mitbringen. Zwar nicht ganz so genial, aber auch nicht allzu weit davon entfernt, sind CHAOS INVOCATION aus Rheinland-Pfalz, die auf ihrem zweiten Album „Black Mirror Hours“ eine weitgehend melodische, aber vor allem frostig-hymnische Black Metal-Kante mit ein paar kleinen Death Metal-Sprengseln auffahren, die nicht selten an DISSECTION, NAGLFAR oder DAWN erinnert. Dabei scheut das Trio A., M. und T. (das ist echter Underground, wenn man sich nicht mal mehr Pseudonyme leisten kann… Scherz beiseite!) auch progressive und überlange Songstrukturen nicht, was „Black Mirror Hours“ neben einem hohen musikalischen Anspruch eine ebenso hohe Langzeitwirkung (und leider auch ein paar langatmige Passagen) beschert. Mit sehr guten Stücken wie „Beyond Coming“, dem großartigen „Faces On My Spiritual Plane“ oder dem fast zehnminütigen „Walking In His City“ hat die Band das Zeug dazu, sich schon bald der heimischen Genre-Spitze zu nähern. Eine richtig starke Scheibe mit nur kleinen Schönheitsfehlern!

Black Mirror Hours


Cover - Black Mirror Hours Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 67:36 ()
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Black Dog Barking

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AIRBOURNE machen australischen Hard Rock, heißen nicht AC/DC, hatten bis zum Neuling „Black Dog Barking“ ganze 2 Alben auf dem Markt und haben trotzdem einen hervorragenden Ruf, trotz durchwachsenem Vorgänger-Album – denn in der Vergangenheit machten sie im Gesamtbild doch ganz hervorragende Musik. Die Frage liegt auf der Hand: Hält „Black Dog Barking“ dieses Level – oder gilt der Spruch „Hunde die bellen beißen nicht“?

Okay, ich gebe es ja zu, der war schlecht, lag aber einfach zu nahe; und doch, sie beißen! Bereits am Anfang geht es mit „Ready To Rock“ mit einer Dezibel-Hymne die sofort mit einem eigehenden Mitsing-Chorus der wörtlich nach Live-Audienz schreit, simplem Riffing und einem durchgehend treibenden Sound nach vorne; das gleiche Prinzip wird dann auch noch bei einigen anderen Titeln durchgezogen („No One Fits Me (Better Than You)“) und startet den Silberling direkt mit viel Energie.

Wenn Körper und Hirn nicht unbedingt mit Mitsingen beschäftigt sind, dann wären die typischen Mitnick-Kopfschüttel-Mitgeh-Titel wie „Live It Up“ oder „Firepower“ mit seinem auf den Tick gespielten Riff und dem natürlich strategisch passend platzierten Rock-Solo vielleicht eher angebracht. Wer die Luftgitarre zücken will und das fette Gitarrensolo über dem simplen Powerchord-Rock-Riff nachballern will kommt bei „Hungry“ auf seine Kosten. Wem eher auf etwas spitzeren, akzentuierten Hard-Rock steht (der den Vergleich mit oben genannter Band dann mal wirklich verdient), der findet den Bonustrack „Jack Attack“ garantiert grandios.


Lustigerweise kam ich kürzlich in den Besitz von CRASHDÏETs aktueller Pressung „The Savage Playground“ und fühle mich an manchen Stellen von AIRBOURNEs Neuer auch leicht an den Sleaze-Rock der Jungs erinnert – was an meinem Hörverhalten liegen mag, ich aber trotzdem ungemein scharf finde. Jedenfalls: Für mich sind stumpfe 1-zu-1-AC/DC-Vergleiche völlig fehl am Platze. Klar hat die Band ihre nachvollziehbaren Allüren an die Altvorderen mit dem elektrischen Bandnamen, aber Vergleiche mit anderen Bands kriege ich auch problemlos hin; mehr als genug eigener Stil, Charme und Power hat die Band immer noch! Halte daher fest: Es handelt sich einfach um fetten, ehrlichen, sauber gespielten Hardrock mit viel Eiern. Und das ist bestimmt nichts Schlechtes!

Von mir kriegt „Black Dog Barking“ also durch die Bank eine Empfehlung; sowohl die 10 Songs auf der normalen CD als auch die Bonus-Tracks und (die von der Aufnahmequalität leider etwas armen) Bonus CD mit Live-Aufnahmen vom Wacken 2011 sind so in die HiFi-Anlage zu werfen und abzufeiern, egal ob nebenbei, als Hauptbeschallung oder nach dem fünften Dosenbier live auf irgendeinem Festival. Das Teil rockt!

Black Dog Barking


Cover - Black Dog Barking Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:27 ()
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The Hands That Thieve

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Fast sechs Jahre mussten die Fans der Ska-Punks von STREETLIGHT MANIFESTO auf das neue Album warten. Es dürfte die hohen Erwartungen sicher erfüllen. Von Anfang an geht die Band aus New Jersey mit viel Energie zur Sache. Klassischen Off-Beat-Ska gibt es hier weniger zu hören, dafür häufige Wechsel zwischen Up- und Midtempo, dreckig bratende Gitarren und rohe, treibende Drums. Und an jeder Ecke gibt es (natürlich) Bläsersätze zu hören, die aber, obwohl ziemlich ausgeklügelt, nie zu glatt klingen, sondern eher wild und drauflos gespielt wirken. Auch stellt man bald fest, dass die Melodien trotz der eher rauen Vocals oft ziemlich catchy sind und sich schnell kleine Ohrwürmer festsetzen. Ab und zu wird auch die Akustikklampfe bemüht, und dann geht es auch mal in Richtung Folk („The Hands That Thieve“, „Toe To Toe“) oder z. B. auch Mariachi („If Only For Memories“). So bleibt das Album auch über seine gesamte Länge vielfältig und bietet immer wieder neue Überraschungen. Irgendwann wird es allerdings doch etwas viel mit den oft Big Band-mäßig arrangierten Blechbläsern, etwas weniger wäre hier noch mehr gewesen. Ansonsten legen STREELIGHT MANIFESTO hier ein Album vor, das viel Spaß macht und dem man die Spielfreude der Musiker deutlich anhört.

The Hands That Thieve


Cover - The Hands That Thieve Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:4 ()
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