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Setlist – The Very Best Of

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Sony veröffentlicht unter dem Titel „Setlist“ 16 Live-Alben bekannter Künstler (Alabama, Blue Öyster Cult, Cheap Trick, Elvis Presley, Jefferson Airplane, Johnny Cash, Johnny Winter, Judas Priest, Kansas, Loverboy, Molly Hatchet, Mountain, Quiet Riot, REO Speedwagon, Ted Nugent und Willy Nelson). Allen Veröffentlichungen ist gemein, dass die Livemitschnitte aus unterschiedlichen Auftritten und Jahren stammen, digital remastert wurden und somit eine Art Best-Of-Setlist entsteht. Dazu kommen zum Teil noch ausgewählte Live-Faves oder die eine oder andere bisher unveröffentlichte Aufnahme. Im Rahmen der Überarbeitung wurden die Tracks so miteinander verbunden, das der Eindruck eines zusammen hängenden Konzertes entstehen sollte. Das jeweils 12-seitige Booklet kommt mit Linernotes, Fotos und detaillierten Informationen zu den Live-Tracks.

1983 – QUIET RIOT waren die erste Hard Rock / Metal Band welche in den USA auf Platz 1 der Charts stand. Ihr Album „Metal Health“ verkaufte sich über 6 Millionen mal, die Single „Cum On Feel The Noize“ (ein SLADE-Cover) gerät zum weltweiten Ohrwurm. Auch Live waren QUIET RIOT mit Sänger Kevin DuBrow damals eine echte Hausnummer – und auch bei jener berühmten Dortmunder Metal-Veranstaltung am Start (Rockpop in Concert), welche in Deutschland die Initialzündung für den Metal war – wenn auch nur für 25 Minuten und 4 Songs. Die Liveaufnahmen auf „Setlist – The Very Best Of“ stammen allesamt aus den Jahren 1983/84, sind deswegen nicht überproduziert, aber gut authentisch. Ist der Einstieg mit „Sign Of The Times“ dann noch etwas sperrig geraten, folgt mit „Let's Get Crazy“ und „Mama Weer All Crazee Now“ (noch ein SLADE-Cover) zwei Kracher, denen es nicht an hochkarätigen Nachfolgern mangelt (siehe unten). Highlight dabei: „Anytime You Want Me“ (semiakustisch) und de halbe Boogie „Stomp Your Hands, Clap Your Feet“. Allerdings sind die einzelnen Livesongs hörbar voneinander getrennt, was etwas stört. Ob das nun eine Art der Verwertung ist – sicher. Aber das Ganze gibt es dann noch für kleines Geld und macht Laune. Für Fans und QUIET RIOT Neueinsteiger was zum schnuppern.



Sign Of The Times

Let's Get Crazy

Mama Weer All Crazee Now

Slick Black Cadillac

Anytime You Want Me

Party All Night

Bang Your Head (Metal Health)

Run For Cover

Love's A Bitch

Stomp Your Hands, Clap Your Feet

Gonna Have A Riot

Cum On Feel The Noize

Setlist – The Very Best Of


Cover - Setlist – The Very Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 64:8 ()
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The Evil Inside

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„The Evil Inside“ ist das sechste Album der ursprünglich aus Gibraltar stammenden, jetzt in London beheimateten Band BREED 77. Moderner Metal - fett, stampfend, mit Tempowechsel und recht melodiös – dazu ein etwas ungewöhnlicher Gesang. Soweit so gut. Oder? Nee. BREED 77 haben ihre südeuropäischen Einflüsse weiter zurück gefahren als nötig, so dass das Album in Gänze dann etwas zu gleichförmig und gen DISTURBED ausgerichtet erscheint. Da wurde Potential verschenkt. Nicht das diese Einflüsse gänzlich verschwunden sind. Aber Songs wie der Opener „Drown“ haben eher einen Affinität zu PANTERA und New Orleans als zu Flamenco und Andalusien - und ist aber an sich schon mit der Beste Song von „The Evil Inside“. Auch „Looking For Myself“ (fast schon Alternative mit atmosphärischen Instrumentalpart) macht Laune, „Low“ und der Titeltrack „The Evil Inside“ nehmen mal den Fuss vom Gas und haben ansatzweise den erwarteten südeuropäischen Flair. Ergo - gute Modern Metal Scheibe für die Zielgruppe, die aber die alten Fans etwas zurück läßt.

The Evil Inside


Cover - The Evil Inside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Epitaph

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Knapp ein Jahr ist es her. Da waren die Altvorderen von JUDAS PRIEST auf ihrer angekündigten „Abschiedstournee“ im altehrwürdigen Londoner Hammersmith Apollo zu Gast. (Das mit dem Abschied wurde ja mittlerweile schon etwas relativiert.) Am 26. Mai 2012 gaben die Herren Rob Halford (vocals), Glenn Tipton und Richie Faulkner (guitars), Ian Hill (bass) und Scott Travis (drums) das Abschlusskonzert ihrer „Epitaph World Tour“. Passend zum 40. Bandjubiläum gibt es jetzt dazu eine fette DVD/BluRay (mit geilen Cover) unter dem Titel „Epitaph“.

Den Anspruch mindesten ein Stück aus jedem ihrer 14 regulären Alben (veröffentlicht zwischen 1974 und 2008) zum Besten zu geben erfüllten JUDAS PRIEST auch an diesem Abend (siehe Setlist unten). Was dann zu einem 2 ½-stündigen Auftritt wurde, flankiert von einer exorbitanten Bühne, großer Lightshow, Laser und diversen Pyros (PRIEST halt). Aber natürlich darf man Anno 2013 nicht die energetische Performance erwarten, welche JUDAS PRIEST Anfang der 80er boten (ich sage nur „Screaming For Vengeance“ 1982) oder HALFORD zu „Painkiller“-Zeiten (1990) – diese Messlatte ist (viel) zu hoch. Aber das hier ist auch kein Altherrenabend, um nostalgisch dem Ende entgegenzugehen. Irgendwo dazwischen liegt denn die Wahrheit, die auf der Bühne des Hammersmith Apollo (und damit auf der DVD) zu Tage kommt. JUDAS PRIEST waren Metal-Götter, ihre Songs sind unsterbliche-Klassiker, selbst die 2013 wieder mal gespielten weniger bekannten Tracks lassen einen niederknien („Starbreaker“, „Never Satiesfied“, „Blood Red Skies“). Musikalisch haben sie es immer noch drauf, große Gestik inklusive; „Diamonds And Rust“, „Beyond The Realms Of Death“, „The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown)“ – ganz großes Kino. „Breaking The Law“ komplett vom Publikun intoniert – Gänsehaut. „Painkiller“ - Rob Halford singt halt doch nicht mehr wie ein junger Gott, „Painkiller, „Night Crawler“ klingen anders. Ist so! Basta! Wir sind auch nicht jünger geworden. Er macht‘s Beste draus. Und aus bekannten Gründen ist der auch der Teleprompter ein Muss. Die Show kann das nicht alles ersetzen. Aber seine sympathischen Ansagen und ungewöhnlich viel Interaktion mit dem Publikum macht vieles Wett. Der „Neue“ an der Gitarre (wir erinnern uns K.K. ist raus) macht seine Sache ungemein gut und tut dem doch etwas starren Acting der Kollegen gut. Also sie können es noch immer. Auf „Epitaph“ wird dies deutlich. Wenn das der Maßstab ist, dann sollte man eine der letzten Gelegenheiten die „Metal Gods“ Live zu sehen nutzen.

Anmerkung – irgendwelche Boni oder Features sind nicht enthalten.



Setlist:

1. Battle Hymn (L)

2. Rapid Fire (F)

3. Metal Gods (F)

4. Heading Out To The Highway (G)

5. Judas Rising (M)

6. Starbreaker (C)

7. Victim Of Changes (B)

8. Never Satisfied (A)

9. Diamonds And Rust (C)

10. Prophecy (N)

11. Night Crawler (L)

12. Turbo Lover (J)

13. Beyond The Realms Of Death (D)

14. The Sentinel (I)

15. Blood Red Skies (K)

16. The Green Manalishi (With The Two-Pronged Crown) (E)

17. Breaking The Law (F)

18. Painkiller (L)

19. The Hellion (H)

20. Electric Eye (H)

21. Hell Bent For Leather (E)

22. You’ve Got Another Thing Coming (H)

23. Living After Midnight (F)



Album Index

A – von „Rocka Rolla“ (ursprünglich 1974 auf Gull Records veröffentlicht)

B – von „Sad Wings Of Destiny“ (ursprünglich 1976 auf Gull Records veröffentlicht)

C – von „Sin After Sin“ (ursprünglich 1977 auf Columbia Records veröffentlicht)

D – von „Stained Class“ (ursprünglich 1978 auf Columbia veröffentlicht)

E – von „Hell Bent For Leather“ (ursprünglich 1979 auf Columbia veröffentlicht/aka „Killing Machine“)

F – von „British Steel“ (ursprünglich 1980 auf Columbia veröffentlicht)

G – von „Point Of Entry“ (ursprünglich 1981 auf Columbia veröffentlicht)

H – von „Screaming For Vengeance“ (ursprünglich 1982 auf Columbia veröffentlicht)

I – von „Defenders Of the Faith“ (ursprünglich 1984 auf Columbia veröffentlicht)

J – von „Turbo“ (ursprünglich 1986 auf Columbia veröffentlicht)

K – von „Ram It Down“ (ursprünglich 1988 auf Columbia veröffentlicht)

L – von „Painkiller“ (ursprünglich 1990 auf Columbia veröffentlicht)

M – von „Angel Of Retribution“ (ursprünglich 2005 auf Epic Records veröffentlicht)

N – von „Nostradamus“ (ursprünglich 2008 auf Epic veröffentlicht)

Epitaph


Cover - Epitaph Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 142:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986

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DIO – „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986“ – ist ein unverzichtbares Zeitdokument des Heavy Metal. Ja, ich gebe es zu. Ich bin ein Kind der 80er und demzufolge ist dass, was bereits beim Opener „King Of Rock And Roll“ an Atmosphäre sicht- und hörbar wird m.E. nach essentiell für die Entwicklung des Metal und des Hard Rock. Die am 17. Juni 1986 in Philadelphia (Spectrum) aufgezeichnete Show zeigt DIO in seiner Hochphase. Die „Sacred Heart“-Tour (erstmals mit Gitarrist Craig Goldy) glänzte nicht nur mit einem überragenden Ronnie James DIO am Mikro, sondern auch mit einer sensationellen Setlist (siehe unten) und einer für damalige Verhältnisse äußerst aufwändigen Show (u.a. elektronisch animierter Drache, gigantische Lightshow, Pyros, Laser, mittelalterliche Burg mit Statuen als Bühnenbild) welche somit auch die visuelle Aufbereitung rechtfertigt. Musikalisch ist das eh‘ vom Feinsten. Denn nach den starken Songs des damals aktuellen Album „Sacred Heart“ geht es Quer durch die Botanik (RAINBOW, BLACK SABBATH und die DIO-Klassiker von „Holy Diver“ und „The Last In Line“). Das ganze aus einer Zeit als Heavy Metal noch viel Melodie hatte und Power-Balladen weniger kitschig waren (und auch für Metal-Fans nichts Verwerfliches hatten). Dazu die obligatorischen Soli (fast) aller instrumentalen Protagonisten, welche aber alles andere als langweilige Lückenfüller waren - Ronnie James Dio (Gesang), Vinny Appice (Schlagzeug), Jimmy Bain (Bass), Craig Goldy (Gitarre) und Claude Schnell (Keyboards) sind auch samt enge, bunte Klamotten und Hairspray-Frisuren ganz großes Kino. Und was sich auch schon nach wenigen Minuten der DIO-Live-Performance einstellt – ein Hochgefühl wie geil denn Metal überhaupt sein kann; auf der einen Seite. Und ein Gefühl der Leere auf der anderen Seite über den Verlust DER Stimme und des Menschen Ronnie James DIO. „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” ist ein unverzichtbares Zeitdokument (ich wiederhole mich gerne), dem Alter der Aufnahmen geschuldete bildlichen und tonlichen Schwächen zum Trotz.

Als Bildformat hat man sich für 16:9 entschieden, der Ton kommt wahlweise als DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo, Untertitel zu den Interviews in: Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch; dazu noch ein kleines Booklet. Das geht so in Ordnung – man muss wissen/akzeptieren, dass das Original vom VHS kommt. Auch das es eine 2004er-Version der DVD gibt. Allerdings sind dort die Songs nicht in Originalreihenfolge, Bild und Ton wurde für „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” nochmals angepackt.

Als Bonus gibt es zwei Interviews mit Ronnie (von 1986) und mit Ronnie und Craig Goldy (vor wenigen Jahren aufgenommen), eine „Sacred Heart Tour" Featurette als Einleitung durch Ronnie zum damaligen Aufwand und als Blick hinter die Show. Das aus heutiger Sicht betrachtete durchaus trashige Video zu „Rock 'n' Roll Children“ und ein paar Super-8 Aufnahmen aus der Künstlergarderobe „Behind The Scenes“ vervollständigen die nette Bonus-Sektion.



01. Draco Ignis

02. King Of Rock And Roll

03. Like The Beat Of A Heart

04. Don't Talk To Strangers

05. Hungry For Heaven

06. Medley: 'The Last In Line / Children Of The Sea / Holy Diver / The Last In Line (reprise)

07. Drum Solo

08. Heaven And Hell

09. Keyboard Solo

10. Guitar Solo

11. Sacred Heart

12. Medley: Rock 'n' Roll Children / Long Live Rock 'n' Roll / Man On The Silver Mountain / Rock 'n' Roll Children (reprise)

13. Time To Burn

14. Stand Up And Shout

15. Rainbow In The Dark

16. We Rock



Bonusmaterial:

"Sacred Heart Tour"-Featurette

Interview '86

Interview mit Ronnie & Craig

´Rock 'n' Roll Children´-Musikvideo

Behind The Scenes

Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986


Cover - Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 143:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Don't Tell

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SHADOWQUEEN kommen aus Melbourne, gehen als Trio an den Start und setzen mal Abseits der ausgetretenen Australien-AC/DC-Pfade auf modernen Hard Rock mit einem Schuss Alternative. Die Band bedient sich dabei durchaus bekannter Muster, setzt diese aber gekonnt zu einen mit der Zeit ins Ohr gehenden Album zusammen. Will meinen, moderne Gitarrenriffs, zum Teil punkige, zum Teil poppige Melodien und die fette Rhythmussektion erfinden weder sich, noch das Genre neu; machen aber durchaus Laune beim Zuhören. Dabei ist Sängerin Robbi Zana (die auch noch für Bass und Piano verantwortlich ist) mit ihrer rauchig, kraftvollem Organ (irgendwo zwischen HEART und DIE HAPPY) wohl jener Pluspunkt, welcher zu manch anderer guter Modern Hard Rock Band den Unterschied machen könnte. SHADOWQUEEN-Highlights zum Antesten: der gen Metal tendierende Titeltrack „Don’t Tell, die Powerballade „Karma“ mit grandiosem Mittelpart sowie das fett rockende „Bruised“.

Don't Tell


Cover - Don't Tell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:15 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Shadowqueen

KEINE BIO! www
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The Circle And The Blue Door

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Ihre vor rund einem Jahr erschienene EP „Rocking Horse“ (deren Titelsong auch hier vertreten ist) war eine hörenswerte Sache; umso gespannter war ich, wie sich das Debütalbum der selbst ernannten „Baroque´n´Roller“ um Frontdame Rosalie Cunningham schlagen würde, zumal der „Konkurrenzdruck“ durch ähnlich agierende, 70er-beeinflusste Truppen wie JESS AND THE ANCIENT ONES, CASTLE oder BLOOD CEREMONY (THE DEVIL´S BLOOD gibt´s ja leider nicht mehr…) nicht gerade gering ist. Zwar rechnet sich das Quintett aus London nicht explizit dem Occult Rock-Genre zu, doch der Dunstkreis, in dem sich PURSON bewegen, ist in etwa der gleiche, obwohl die Bands insgesamt etwas ruhiger, verspielter und weniger rockig zur Sache geht. Und hier liegt das wohl größte Problem von „The Circle And The Blue Door“: die Scheibe wartet mit ein paar annehmbaren Stücken wie „The Contract“, „Leaning On A Bear“, „Tempest And The Tide“, „Well Spoiled Machine“ oder „Sapphire Ward“ auf, doch kommen sie trotz wirklich guter Ansätze nicht auf den Punkt und versinken in krautigen Retro-Spielereien, die eher nach dauerbedröhnten Hippies denn nach energiegeladenen Rockpionieren tönen. „Spiderwood Farm“ oder „Sailor´s Wife´s Lament“ erinnern mit Einlagen wie Seemöwengequietsche sogar an gruselige Öko-Studentenkapellen aus den Hochzeiten der Anti-Atom-Bewegung. Ein paar beinharte Genre-Fans, deren Musikgeschmack ungefähr 40 Jahre hinterherläuft (was nicht negativ gemeint ist!), können hier vielleicht glücklich werden, aber an die oben genannten Referenzen reicht die Band zumindest mit diesem Einstand noch nicht heran.

The Circle And The Blue Door


Cover - The Circle And The Blue Door Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

LP2

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Schlicht und selbsterklärend „LP2“ hat die Band RESTORATIONS aus Philadelphie ihr – klar! – zweites Album genannt. So bescheiden müsste sie gar nicht sein, denn die Scheibe stellt ein sehr eigenständiges Stück Musik dar. Die Melodien erinnern oft an GASLIGHT ANTHEM, der raue Gesang an HOT WATER MUSIC und an den weniger rauen Stellen auch an Eddie Vedder, und ja, die verhallten Gitarrenlinien mit ihren sehnsuchtsvollen Melodien klingen – wie im Promotext angekündigt – tatsächlich ein bisschen nach den schottischen Indie-Rockern GLASVEGAS. Die immer wieder eingebauten instrumentalen Zwischenparts mit den verwaschenen Gitarren im Hintergrund lassen sich wiederum im Post-Rock verorten, und in Songs wie „Kind Of Comfort“ oder „Quit“ klingen sogar etwas PEARL JAM zu „Ten“-Zeiten an. Alles zusammen ergibt eine ziemlich einzigartige, intensive und sehr musikalische Mischung aus roher Punk-Attitüde, druckvollen Drums und schönen Harmonien. Die Songs sind dabei spannend und äußerst dynamisch aufgebaut, oft entwickeln sich aus melancholischen und nachdenklichen Stimmungen raue Ausbrüche. An wen richtet sich diese Musik? An erwachsen gewordene Punkrocker? An Indie-Rock-Fans, denen ihre Lieblingsbands zu glatt oder zu berechnend geworden sind? Wahrscheinlich an die Schnittmenge aus beiden Lagern. Wer sich aber darauf einlassen kann, der findet hier ein vielschichtiges und trotzdem nie anstrengendes oder angestrengtes Album einer Ausnahmeband vor, die sich nicht um Genregrenzen schert und ihren ganz eigenen Sound gefunden hat.

LP2


Cover - LP2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Restorations

KEINE BIO! www
Review:

All Hell Breaks Loose

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THIN LIZZY gibt es seit 1983 nicht mehr wirklich, Sänger Phil Lynott ist seit 1986 tot – was bleibt ist ein Portfolio aus über 30 Jahre alten Platten. Allerdings: Seit 1999 gibt es wieder Leben unter dem legendären Namen von THIN LIZZY: Tribut-Konzerte Anfang der 2000er und Festivals und Konzerte in den nächsten Jahren brachten den Namen wieder zurück ins Rampenlicht, durchaus auch mit einigen neuen und alten Gesichtern wechselnder Besetzung.

Was 2013 bleib ist ein frisches Setup - aus Respekt vor dem verstorbenen kreativen Kopf Lynott unter dem neuen Namen BLACK STAR RIDERS. Erinnert das hier nicht noch wen an gewisse andere, neu zusammengestellte Rock-Urgrößen (ROGER WATERS, anyone? Oder wie klingt die Pause von GUNS ‘N‘ ROSES?).

Also, Butter bei die Fische: Wie klingt THIN LIZZY mit 2/5 Mitgliedern aus den 80ern nach 30 Jahren denn? Also, fangen wir mal so an: Die Umbenennung wäre nicht zwangsläufig nötig gewesen; man erkennt sicherlich eine ganze Reihe an Parallelen zu THIN LIZZY - Herr Warwicks Stimme erinnert definitiv im Grundton an Lynott & die Gitarrensoli geben eigentlich jedem Song ein Sahnehäubchen.

Schieren Hardrock gibt es bei „Valley Of The Stones“, ein Song der mich ganz persönlich sogar an die „Black Rose“-Scheibe erinnert; „Hey Judas“ ist meiner Meinung nach einer der stärksten und stimmigsten Songs auf der Scheibe und kombiniert den entspannt-kräftigen Rock der Band durch ein einfach total cooles, Rock-Solo und gut akzentuiertes Riffing und Gesang – ähnliches lässt sich auch über „Bloodshot“ sagen. Eher in die Ecke des entspannten Rocks schießt „Blues Ain’t So Bad“ – mit über 6 Minuten ein Anspieltipp für Gitarren-Fans. In eine etwas andere Richtung gehendes Vergnügen verursacht „Kingdom Of The Lost“ – der Song hat (durchaus nicht untypische, durch die ursprüngliche irische Herkunft der Band) starke, keltisch-folklorische Elemente und ist zwar stark Country-mäßig aufgezogen, unter der Referenz an die Ursprünge von THIN LIZZY aber irgendwie cool – wenn auch musikalisch nicht so meine Welt.

Ich bin ehrlich: Das Ding kann was. Aber, nun kommt’s: Die Begeisterung die einige Die-Hard-Fans die sich in den letzten paar Tagen im Netz verteilt hat kann ich nicht nachvollziehen. Ja: BLACK STAR RIDERS führen THIN LIZZY solide weiter. Ja, die Platte hört sich gut und ist auch bestimmt nicht schlecht, allerdings: Im Vergleich zu dem, was ich vom „Original“ (mit großen Anführungszeichen) kenne ist „All Hell Breaks Loose“ einfach nicht gerade das, was ich als herausstechend betiteln würde (bei den Songs bei denen es der Fall wäre tat ich das nämlich bereits). Oft sind die Songs sogar recht ähnlich, oft reicht erwähntes Solo-Sahnehäubchen nicht für einen wirklich runden Gesamteindruck („All Hell Breaks Loose“ oder der alberne Chorus von „Hoodoo Voodoo“).

Der Namenswechsel BLACK STAR RIDERS war eine gute Idee. Steht THIN LIZZY drauf wäre es eher mau – steht BLACK STAR RIDERS drauf kann man die unterbewussten Ansprüche abwandeln (nicht einmal runter schrauben, nur etwas verändern) und hat mit „All Hell Breaks Loose“ eine grundsolide Rock-Veröffentlichung die zwar gefällt, trotzdem nun aber nicht unbedingt Top-Wertungen verdient. Aber das ist ja kein Beinbruch. (ch)



Metal Inside, lässt bei dieser Veröffentlichung mal zwei Schreiberlinge von der Leine. Für die junge Generation zieht oder besser zog unser "Küken" Christian in die Schreibstube (siehe oben). Und für die "Altvorderen" hat sich meiner einer bereiterklärt - Euch mal was von der "Blech Liesel" zu erzählen.

Den Namen THIN LIZZY weiterzuführen und neues Material unter die Leute zu bringen ohne Phil Lynott - wäre (fast) genauso wie DIO ohne Ronnie James weiterzuführen. War der dunkelhäutige Ire doch immer der Fixstern und künstlerische Genius der THIN LIZZY seinen unverwechselbaren Charakter sowohl optisch wie auch akustisch gab. Dieser Entschluss reifte auch bei Scott Gorham, noch dazu da mit Darren Whartons und Brian Downey zwei weitere "echte" THIN LIZZY "Angestellte" die "Tour Band" verließen. Und somit der Gitarrist als einziger original Gefolgsmann übrig blieb. BLACK STAR RIDERS heißt die nun neu formierte Truppe, und "All Hell Braks Loose" das erste Album.

"B.S.R." hat den ehemaligen Sound von THIN LIZZY mit Haut und Haaren in sich aufgesogen. Allen voran die Stimme von Sänger Ricky Warwick kopiert Phil unverwechselbaren Gesang und Melodienführung. Ich für meinen Teil, würde mir mehr Eigenständigkeit und weniger "Nachahmung" speziell hier wünschen. Davon abgesehen machen die fünf ihre Sache gut. Der Titelsong und gleichzeitig Opener der Scheibe kommt verhalten und nicht dem Titel entsprechend - eher gemächlich daher. Nr. 2 weiß dafür mehr zu überzeugen "Bound For Glory" ist eine starke Nummer auch wenn man meint das Ding schon auf einem älteren THIN LIZZY Album gehört zu haben. "Kingdom Of The Lost" führt gekonnt Irische Folklore und Hardrock zusammen - `a la "Whiskey In The Jar" oder GARY MOORES "Wild Frontiers" und bildet für mich eines der Highlights des Albums. Im weiteren Verlauf kann sich "Hey Judas" mit seinem fröhlich entspannten Grundton noch hervortun.

Ich pflichte meinem "Vorredner" Christian bei, der ganz große Wurf ist den BLACK STAR RIDERS (noch) nicht gelungen. Mich stört zuweilen die Nibelungentreue an den alten THIN LIZZY Sound, der weder modernisiert noch wirklich neu interpretiert wird. Dennoch macht die Scheibe Laune und meine Freude überwiegt, eine Band zu hören, die eine Fahne schwenkt deren Farben ich (wir) lange vermißt haben.(mbe)

All Hell Breaks Loose


Cover - All Hell Breaks Loose Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:52 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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