Review:

Parlour Tricks

()

ALCOA begann ursprünglich als kleines Nebenprojekt von DEFEATER-Fronter Derek, hat sich seit dem 2013er Debüt "Bone & Marrow" dann aber zu einer kompletten Band entwickelt. Zwischendurch gab es noch eine Hochzeit und die via Crowdfunding finanzierte Hüft-OP von Mr. Archambault. Sowas schlägt sich bei einem Vollblutmusiker wie ihm natürlich im Songwriting nieder, was zusammen mit der erweiterten Besetzung der Band - wenig überraschend - ein vielschichtigeres Album ergibt. "Parlour Tricks" beginnt beschwingt und fast schon poppig mit "Old Habits", während "Codebreaker" dann schon die nachdenkliche Seite der Band zeigt und ruhigen Alternative bietet. "It Won't Get Better" und "13 Years Bad Luck" bringen dann die Melancholie zum Vorschein. Überraschend sind dann sowohl das Country-lastige "Famous Last Words" - welches auch das Album beendet - und das Hit-verdächtige "For Holden". Also Hit-verdächtig in den 80ern, aber da retro ja eigentlich immer modern ist... Hart ist das Duett des Ehepaars Archambault, das sie bei "Poison Acquaintance" zum Besten geben. Ziemlich schnulzig, wenn auch gut gemacht. Insgesamt ist "Parlour Tricks" ein vielschichtiges Album, das aufgeschlossenen Alternative-Fans ebenso gefallen dürfte wie Freunden der ersten ALCOA-Platte.

Parlour Tricks


Cover - Parlour Tricks Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Make Art

()

Wer auf einfachere Kost der Marke AC/DC, MOTÖRHEAD, ROSE TATTOO, RAMONES, AIRBOURNE & Co. steht, der darf bei den STICKY BOYS durchaus mal reinhören – aber keine Wunder erwarten. Das französische Quartett bietet rotzigen, riffigen Hard-Rock’n’Roll mit kurzen knappen Songs und typischen Chören welche ungemein in die Beine und den Nacken gehen - macht Laune und hat, trotz fehlender Langzeitwirkung, Ohrwurmfaktor. Das man damit keinen Innovationspreis gewinnt dürfte jedem klar sein – nur dass man als Franzose nicht nach Franzose klingt reicht da nicht. Man geht eher etwas flotter an die Sache ran als o.g. Vorbilder und transportiert erheblich Spielfreude. Als Anspieltipp sei mal das richtungsweisende „Party Time“ genannt. Trotzdem. Das Vorgängeralbum „This Is Rock’n’Roll“ weckte Erwartungen, welche „Make Art“ leider nicht in Gänze erfüllt. An sich nur etwas für einfaches Easy Listening und dem Bierchen zwischendurch.

Make Art


Cover - Make Art Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Sticky Boys

KEINE BIO! www
Review:

Sacred Fire

()

Die schwedischen Geschichtenerzähler segeln aus dem hohen Norden in unsere Breiten mit Album Nummer 6 im Gepäck. "Sacred Fire" ist der Titel, und enthalten ist kreuztraditioneller Power Metal.

Der wuchtige Titelsong vereint gekonnt Kraft und Melodie und ruft Erinnerungen an seelige VICIOUS RUMORS zu "Soldiers of the Night"-Zeiten in mir wach. Was positiv auffällt, sind die mächtigen Chöre - insbesondere bei dem starken "Son of the North" und "Ferryman" ist ein Hauch von MANOWAR in der Atmosphäre zu spüren. Auch die leicht wackelig beginnende Ballade "Coming Home" hat ihre Momente und wird von Hördurchgang zu Hördurchgang "hübscher".

Produktionstechnisch wie auch handwerklich gibt es an dem Silberling nichts zu bemängeln. Die Gitarrenarbeit stellt sich immer mal wieder positiv in den Vordergrund und auch Sänger L.G. Persson beherrscht seine Kunst und ist gut bei Stimme. Allerdings ist die Power Metal-Geschichte, die uns THE STORYTELLER erzählen, nicht wirklich neu, und eben diese Story haben unzählige Bands schon weit früher und eigenständiger erzählt. Gleichwohl machen Fans des Genres hier keinen Fehlgriff, wenn sie sich "Sacred Fire" in die gute Stube holen.

Sacred Fire


Cover - Sacred Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Alive Under Satan

()

Ihr 20-Järiges Bandjubiläum feiern die niederländischen HERETIC dieses Jahr mit einer EP. Vier Alben haben HERETIC bisher rausgebracht, das Letzte (mit dem herrlichen Namen "Angelcunts and Devilcocks" liegt nun auch schon zwei Jahre zurück. So gibt es auf der Jubiläum-EP knapp 20-Minuten feinsten Black'N'Thrash, die sich aus dem neuen Song "Berserker", sowie sieben neuaufgenommene Songs vom 2009er Album "Gods over Humans, Slaves Under Satan" zusammensetzen. Wer das Album kennt, kann sich hier also über eine verbesserte Produktion freuen. "Berzerker" fällt in die gleiche, punkig-thrashige Black'N'Roll-Sparte und weiß zu gefallen.

Eine kleine Scheibe für Fans der Band, von VENOM, LOST SOCIETY, DESASTER und lautem ehrlichen Thrash Metal der dunkleren Sorte. Anspieltipps: Der neue "Berzerker", "Give Me Darkness" und das pseudo-düstere "The Devil, My Saviour".

Alive Under Satan


Cover - Alive Under Satan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 20:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Träume Der Schlaflosen

()

„Die Träume Der Schlaflosen“ – so heißt das neuste Werk von VARGSHEIM. In Bayern beheimatet handelt es sich bei VARGSHEIM um die Live-Besatzung von IMPERIUM DEKADENZ, die den Meisten Freunden dieses Genres längst ein Begriff sein sollte.

Und was bleibt zu sagen? Die Jungs haben sich seit der „Erleuchtung“ 2013 erstaunlich verbessert. So glänzt „Die Träume Der Schlaflosen“ nicht nur durch eine erheblich bessere Produktion, sondern auch durch verbesserte Fähigkeiten an den Instrumenten. Auch der variable Gesang kommt hier deutlich besser zur Geltung. VARGSHEIM wechseln zwischen harten Black Metal-Passagen und atmosphärischen, melancholischen Parts – wie es besonders schön in „Der Dunkle Teich“ zur Geltung kommt. Teils bilden die Songs einen fast nahtlosen Übergang, was die Scheibe als „ein Ganzes“ wirken lässt. Instrumentale Interludes wurden dafür gestrichen. Gerade Lieder wie „Was Uns Heilig War“ oder „Massenmenschen“ haben großes Live-Potential und wissen sehr zu gefallen. Der Titeltrack indes weiß den Hörer mit genialen Gitarrenmelodien zu fesseln. „Finning“ kommt wieder etwas atmosphärischer und mit den für die Band typischen Kontrasten daher, während in "Erdenrost" und "Svartnatt" einige Elemente des Rock gerade in der Gitarrenarbeit zu Tage treten, was auch sehr gut gefällt.

So haben VARGSHEIM mit „Träume Der Schlaflosen“ ihr wohl bisher bestes Album aufgenommen. Ein Album, an dem Fans von IMPERIUM DEKADENZ, NOCTE OBDUCTA, TODGELICHTER, CTULU, WALDGEFLÜSTER und RIGER mit Sicherheit viel Freude haben werden.

Träume Der Schlaflosen


Cover - Träume Der Schlaflosen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 45:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Extinct

()

Zu den Bands mit schwarzer Vergangenheit gehören die portugiesischen MOONSPELL: Was in den 90’ern und „Wolfheart“ als Black Metal begann, wurde zusehends atmosphärischer, gothischer und schließlich anno 2015 fast poppig. Dröhnte der Vorgänger „Alpha Noir“ mit Brechern wie „Axis Mundi“ oder auch „Opera Carne“ noch sehr stählern aus den Boxen, driftet die Band mit ihrer mittlerweile elften Full-Length „Extinct“ leider ziemlich in die Dark-/Gothic-Rock-Schiene ab. Das die Reise hier mehr als je zuvor in Richtung FIELDS OF NEPHILIM, SISTERS OF MERCY und TYPE O NEGATIVE geht, zeigt schon der recht poppige Opener „Breathe (Until We Are No More)“: Gothic Pop-Rock vom Feinsten, schön melancholisch, mit düsterem, eingängigen Refrain – Aber wo ist der Metal?

Mit „Extinct“ beschreiten die Portogiesen neue Wege – und doch nicht ganz. Teile dessen, was die letzten Alben ausmachte sind geblieben. So lebt auch „Extinct“ durch eine ausgesprochen gute Gitarrenarbeit und hervorragendes orchestrales Arrangement, welches wirklich dezent und bereichernd (und nicht kitschig! Eine Kunst!) daherkommt. Die Songs wirken in sich sehr stimmig und glasklar produziert und Ribeiro’s rauchig dunkle Stimme harmoniert sehr gut damit. Doch leider kommt da auch nicht mehr. Auf Screams und Growls wurde hier nämlich mit einigen Ausnahmen (zum Beispiel im Titeltrack, „Malignia“, „A Dying Breed“) komplett verzichtet, was MOONSPELL einiges ihrer einstigen Härte nimmt. Bei mehrmaligem Hören kann man jedoch (zumindest als offener Hörer) erkennen, dass MOONSPELL hier keine Grütze fabriziert haben: Viele gute und auch sehr gute Songs sind auf dem Album, angefangen bei dem leicht exotischen „Medusalem“, dem härteren, mit prägnantem Refrain ausgestatteten „Extinct“ und dem leicht an PARADISE LOST erinnernden „Domina“. In „Malignia“ und „A Dying Breed“ gibt es dann wieder kurze, härtere Ausbrüche. „The Last Of Us“, „Funeral Bloom“ und “The Future Is Dark” hingegen sind purer Gothic-Rock. Fans von HIM oder TYPE O NEGATIVE werden MOONSPELL hier ganz neu entdecken. Mit „La Baphomette“ gibt es ein recht düster, gotisch und zur Scheibe passendes, französischsprachiges Outro. Klavier, Chor und Bläser schaffen hier Stimmung.

Somit ist „Extinct“ eher für Gothic-Metaller und schwarze Seelen denn je bestimmt. Wer düsteren Gothic Rock mit einem Fitzelchen (Schwarz-)Metall-Anteil mag, wird mit dieser Scheibe sicher Freude haben! Wem MOONSPELL auf den letzten Alben schon zu ruhig wurden, der sollte hier die Finger von lassen.

Extinct


Cover - Extinct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Eye Of Providence

()

Drei Jahre ist es „The Prisoners“ her, das bisher letzte Album von THE AGONIST – Und das letzte mit Alissa White-Gluz (jetzt ARCH ENEMY). Das Ende einer Ära, für viele Fans eine Tragödie. Mit der bisherigen Lead-Sängerin viel nicht nur die Haupt-Songwriterin weg, sondern das bisherige Aushängeschild von THE AGONIST. In der US-amerikanischen Vicky Psarakis haben die Kanadier jedoch via You-Tube recht schnell blutjungen Ersatz gefunden und auch schon einige Konzerte gespielt. Wie mag es weiter gehen mit THE AGONIST? Und vor allem: Wie macht sich Vicky? Diese Fragen quälten in letzter Zeit viele Fans. Zum ersten: THE AGONIST machen auf „Eye Of Providence“ praktisch genau da weiter, wo sie zuletzt mit „The Prisoners“ aufgehört haben: Melodischen Death Metal mit leichtem Core-Einschlag, weiblichen Screams und Clean-Vocals, männlichen Back-Vocals und teils leicht progressiven Songstrukturen haben wir hier. Das stetige „auf“ und „ab“ zwischen furchendem Gekreisch und schönem Clean-Gesang ist dabei weiterhin das, was THE AGONIST ausmacht. Die Vocals sind ordentlich, wobei es in den Clean-Parts manchmal etwas hapert. Weniger kraftvoll und weniger ausdrucksstark klingt Vicky Psarakis, wobei Alissa White-Gluz natürlich auch ein Vergleichsbild der Königsklasse ist. Das Psarakis auch Clean beherrscht, dürfte „The Perfect Embodiment“ als (fast-)Ballade spätestens beweisen. Gute Leistung! Auch in „My Witness Your Victim“ , „A Necessary Victim“, „Faceless Messanger“ und “Disconnect Me” funktioniert die Zusammenarbeit. Mit “A Gentle Disease” legen THE AGONIST noch eine sehr ruhige Nummer und mit “As Above So Below” ein episches Outro oben drauf. Passt doch! So haben THE AGONIST mit „Eye Of Providence“ ein gutes Metal Album im altbekannten Stil mit neuer Sängerin kreiert. Wo viele Bands scheitern oder in neue Stilrichtungen driften, bleiben THE AGONIST standhaft. Mein Tipp: Einfach reinhören und die Vorurteile über Bord werfen!

Eye Of Providence


Cover - Eye Of Providence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:52 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Midnight Ghost Train

www
Review:

(IV)

()

Es gibt und gab immer Bands in Rock und Metalbereichen, die sich komplett ohne Sänger versuchen und ausschließlich Instrumentales von sich geben. Das kann natürlich danebengehen und in gähnender Langeweile enden, da vielen Bands ohne Sänger der rote Faden zu fehlen scheint. Oder es funktioniert so prächtig wie bei den spanischen TOUNDRA, die sich seit 2008 dem instrumentalen Post-Rock verschrieben haben.

Mit (IV) ist nun der Herren viertes Album veröffentlicht. Wie auch schon bei den Vorgängern erzählen TOUNDRA uns auch hier mit ihrem Album eine Geschichte und nehmen uns mit auf eine knapp fünfzigminütige Reise. Was mit leisem Vogelgezwitscher beginnt, zwischendurch ziemlich rasant wird, abflaut, aufdröhnt und durch eine wahnsinnig durchdachte Instrumentierung glänzt, ist der Spanier Interpretation von der Flucht zweier Füchse (fr. „Kitsune“) aus ihrem brennenden Wald. Ein spannendes Thema, das TOUNDRA perfekt vertont haben: Da gibt es zum einen spannende, treibende Stücke, wie den genialen Opener „Strelka“ und dröhnendes Ambient („Lluvia“ – sp. „Regen“). Steel-Wings und Bläser, sowie eine leicht positive Stimmung heben „Viesca“heraus. Erhabene Melodien und ein leicht orientalischer Touch gegen Ende lassen „Kitsune“ schnell neben dem Opener zum Höhepunkt der Scheibe aufsteigen. Hier ist die Atmosphäre am dichtesten, alles passt. Das leichte (ich scheue mich „Interlude“ zu sagen) „MRWING“ und das progressiv ausufernde „Oro Rojo“ liefern dem Ganzen einen schönen Ausklang. So viel Gefühl, so viel musikalisches Können und so viel Abwechslung liefern TOUNDRA mit „(IV)“, dass es einfach atemberaubend ist! Eine wunderschöne Melodie kettet sich an die nächste, obgleich des sachten Tempos hat man hier jede Menge Gitarre und Schlagzeug (!), ein treibendes Dröhnen und eine hervorgende Soundqualität.

Bei TOUNDRA kann man sich zurücklehnen und entspannen, sobald dass die CD vorbei ist wird einem bewusst, dass man tatsächlich einem rein Instrumentalen Album gelauscht hat, ohne auch nur ein Fünkchen Langeweile zu verspüren. Wie auch schon (III) eine Wahnsinns-Leistung, wenn auch ein Bisschen weniger düster. Für Fans von TIDES FROM NEBULA, MAYBESHEWILL oder MONO.

(IV)


Cover - (IV) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 51:22 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - deutsch