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Absolute World

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Heute möchte ich die Chance nutzen eine meiner absoluten Lieblingsbands vorzustellen: ANTHEM. Die Japaner sind seit mittlerweile 30 Jahren (mit einer kurzen Unterbrechung) im Geschäft und haben das Kunststück vollbracht in dieser Zeit nicht eine schlechte Scheibe zu veröffentlichen. Album Nummer 16 nennt sich „Absolute World“ und ist wieder ein echter Knaller geworden. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten LOUDNESS, welche schon so einige musikalische Verwirrtheiten hinter sich gebracht haben, blieben ANTHEM immer auf Kurs und begeistern damals wie heute mit unkitschigem aber immer hochmelodiösem Power Metal. Bassist Naoto Shibata hält seine Mannen dabei immer auf Kurs. Auch wenn es Ende letzten Jahres wieder einen Sängerwechsel gab (Yukio Morikawa ersetzte Ur-Sänger Eizo Sakamoto – allerdings gab es genau diesen Wechsel auch 1988 schon einmal), klingt auch „Absolute World“ unverkennbar nach ANTHEM. Mit dem treibenden Opener „Shine On“ wird schon mal die Marschrichtung vorgegeben und die heißt „mit Vollgas voraus“. Das folgende „Stranger“ geht dann noch mehr aufs Gas, während es danach mit „Pain“ zwar etwas melancholischer, nicht aber weniger heftig zur Sache geht. Im melodischen „Love Of Hell“ zeigen ANTHEM, dass sie auch ein Gespür für entspanntere Tracks haben und garnieren das Ganze mit einem Gänsehaut-Refrain. Auch in der zweiten Hälfte schwächelt das Album nicht wirklich und bietet mit u.a. „Run With The Flash“ einen fiesen Riffrocker und mit „Edge Of Time“ eine weitere kraftvolle Power Metal Nummer. Dass das Ganze auch noch fett produziert ist, versteht sich da von selbst. Wer also Bands wie VICIOUS RUMOURS oder ARMORED SAINT in den frühen 90ern zu seinen Faves zählt, der sollte ANTHEM eine Chance geben. 

 

 

 

Absolute World


Cover - Absolute World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:19 ()
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Через Все Времена (Through All Times)

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Die Russen ARIA gelten seit über 30 Jahren als die „IRON MAIDEN des Ostens“ und der Vergleich macht durchaus Sinn, denn sowohl musikalisch als auch was den kommerziellen Erfolg betrifft begegnen sich beide Acts durchaus auf Augenhöhe. Das neue Werk „Через Все Времена“ (Through All Times) ist das zweite mit Mikhail Zhitnyakov (GRAN-KURAZH) am Gesang und selbiger kann dem übermächtigen Ur-Sänger Valeriy Kipelov mittlerweile das Wasser reichen und begeistert mit einer emotionalen und kraftvollen Performance. Gänsehaut garantiert. ARIA starten mit der sehr Maiden-lastigen Galoppel Nummer Через Все Времена“ (Through All Times) und setzen mit dem folgenden epischen „Город“ (City) gleich noch eins drauf. Einerseits hört man die Erfahrung der Russen zu jeder Sekunde, andererseits haben sie aber auch noch mehr Biss als ihre direkte britische Konkurrenz. Im Gegensatz zu den Vorgängerwerken klingt das eine oder andere Riff auch mal ne Spur moderner („Не Сходи С Ума!“ (Do Not Be Mad)), was ARIA aber durchaus gut zu Gesicht steht und die Sache frisch und spannend macht. Mit „Время Затмений“ (Time Of Eclipses) gibt es die zweite sehr nach IRON MAIDEN klingende Nummer. Der sehr eigenständige Gesang und die ARIA-typischen Melodien sprechen die Russen aber umgehend von einem etwaigen Plagiatsvorwurf frei. Ein weiteres Highlight ist das stampfende „Атака Мертвецов“ (Attack Of Dead). Auch wenn ARIA die bandeigene Messlatte in Form des 91er Meilensteins „Кровь За Кровь“ (Blood For Blood) nicht ganz erreichen, so ist „Через Все Времена“ ein sehr starkes Heavy Metal Album geworden, welches keinen internationalen Vergleich scheuen muss. 

Через Все Времена (Through All Times)


Cover - Через Все Времена (Through All Times) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 65:15 ()
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Anthem

KEINE BIO! www
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The Calm Hunter

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Seit zehn Jahren schleichen die Schweden sprichwörtlich durch die Doom-Szene, was nicht nur auf die Musik bezogen ist, sondern auch auf ihren Status, denn trotz aller Präsenz und Qualitäten sind sie bislang eher ein wohlgehüteter Geheimtipp geblieben. Mit "The Calm Hunter" legen sie nun auch schon ihr sechstes Studioalbum vor, was sie zusätzlich extrem fleißig erscheinen lässt, vor Allem, wenn man bedenkt, dass das Werk der mindestens vierte Volltreffer in Folge ist; "Bliss Of Solitude" (2008), "Silent Ruins" (2009) und "Born From Shadows" (2011) lassen ebenfalls nix anbrennen und sind herausragende Genre-Perlen. Mit diesem Fazit könnte man an dieser Stelle bereits schließen, aber das wäre den durchweg starken und zumeist überlangen Kompositionen nicht gerecht, die umso intensiver tönen, da der geneigte Fan nicht gerade mit überwältigenden Lavaströmen übergossen wird (CANDLEMASS mit ungewisser Zukunft, SOLITUDE AETURNUS seit neun Jahren inaktiv, REVEREND BIZARRE und WARNING längst aufgelöst, deren Nachfolger 40 WATT SUN wie auch SOLSTICE, DOOMSHINE, GRIFTEGARD oder FORSAKEN veröffentlichungstechnisch mehr tot als lebendig und so weiter...): der relativ flotte Opener und Titelsong, das treibende "The Eye Of Light", das sehr melodische "Perdition" oder das vertrackte "Alone In Silence" sind ohne Ausnahme Erstligasongs, die von den schweren Riffs ebenso getragen werden wie vom dreistimmigen Wechselgesang (inklusive passend platzierter Growls) der Herren Bryntse, Mattsson und Olsson. Das macht "The Calm Hunter" in der Endabrechnung zu einem pausenlosen Hörgenuss (optisch zusätzlich durch ein ansprechendes Cover-Artwork von Travis Smith aufgewertet), der einmal mehr ohne große Spielereien und Selbstinszenierung direkt unter die Haut wandert - super!

The Calm Hunter


Cover - The Calm Hunter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 52:12 ()
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The Season Of The Witch

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Die Sturmhexe reitet wieder. Einerseits gehören STORMWITCH zu den dienstältesten Combos Deutschlands, andererseits spalten die Schwaben die Metalgemeinde zumindest mit ihren Spätwerken. Während die ersten Alben gemeinhin als unterbewertet und zumindest als Semiklassiker gelten, wird STORMWITCH mit zunehmendem Alter ein gewisser Hang zum Kitsch unterstellt. Auch ich als ausgewiesener Fanboy muss gestehen, dass die Grenze von Hymne zu Zuckerwürfel doch ein ums andere Mal überschritten wurde. Aber ich mag Süßes. Sowohl beim Essen, als auch in der Musik. Und man muss Andy Mück und seinen Mannen respektvoll attestieren, dass sie einen Scheiß auf solche Meinungen geben und eisenhart bzw. eben zuckersüß ihren Stiefel durchziehen. Selbiger gerne als Overknee und mit Rüschenhemd. Cheffe Andy Mück ist stimmlich kaum gealtert und sein leicht nasaler Gesang sticht unter Tausenden hervor. Auch über 10 Jahre nach dem letzten Werk „Witchcraft“ klingen STORMWITCH 100% nach STORMWITCH. Es kann einem gefallen, was STORMWITCH machen oder eben auch nicht, aber STORMWITCH besitzen Ausstrahlung, Eigenständigkeit und Attitüde und das ist mehr, als viele andere Combos vorzuweisen haben. Dazu kommen noch veritable melodische Metal Hymnen wie „Last Warrior“ oder das Titelstück. Mir persönlich hat es auch das relaxte „Harper In The Wind“ angetan. Natürlich ist das hier kein zweites „Tales Of Terror“ oder „The Beauty And The Beast“, aber es ist auf Augenhöhe mit den beiden Vorgängerwerken. STORMWITCH bleiben sich auch auf „The Season Of The Witch“ treu und das ist auch gut so. Anhänger entspannter melodischer Heavy Mucke können hier neue Freunde finden. Alte greifen sowieso zu. 

The Season Of The Witch


Cover - The Season Of The Witch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:27 ()
Label:
Vertrieb:
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Apparitions

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URFAUST: Die nihilistishe, schwarz metallische und zutiefst spirituelle Tragödie dröhnenden Klanges geht weiter: "Apparitions" (eng. "Erscheinungen") heißt der Niederländer neuste Erscheinung - in diesem Falle "nur" eine EP. Aufallend ist diese in Farbe, Sprache und Form - wie immer wissen URFAUST zu überraschen. "Rot" ist die Farbe "Apparitions" (und zwar mit einem blauen Heiligen (mit goldenem Hiligenschein im Digi-Pack)) - hier weichen die Niederländer vom üblichen schwarz/weiß Schema der Vorgänger-Alben ab. Die Sprache der Niederländer wird hier weltoffen und fließt von hartem Deutsch in weiches Englisch. Das hat zum Einen den "uncoolen" Nebeneffekt allgemeiner Verständlichkeit, wirkt weniger elitär, weniger URFAUST. Zum Anderen fügt die um vieles weichere Sprache der Briten sich perfekt in das dröhnend ambientale Soundgemisch ein und liefert ein vollkommen neues URFAUST-Gefühl. Weniger Kontraste, mehr Stimmigkeit, noch mehr Bass und Klänge die zutiefst berühren. So haben URFAUST mit "Apparitions" ein sehr entspannendes Werk geschaffen, das einen gleichzeitig in goldene Säle und tiefe Abgründe zu ziehen vermag. Das schafft kaum eine andere Band. URFAUST schaffen es auch hier, durch ein Minimum an Mitteln ein Maximum an Stimmung heraus zu holen.  Entspannung durch tiefe Streicher, düsteren Bass, finstere Chöre. URFAUST kann man kaum beschreiben, URFAUST muss man fühlen. Und auch wenn man sich "The End Of Genetic Circles" als überlanges instrumentales Intro hätte sparen können, braucht es im Endeffekt tatsächlich über sechs Minuten um den Hörer für den großartigen "Streich(er)" sowie die pure Essenz und Vollkommenheit namens "The Healer" vorzubereiten. Die Stimmung, die hier abgeliefert wird, war das lange Warten tatsächlich wert! Pure Extase puls einen sehr Nachbar-unfreundlichen Bass. Starke Sache! Doch braucht man den Zweiundzwanzig-Minuten-"River" um davon loszukommen? Ich denke nein. Während URFAUST den Hörer bei "Apparitions" und "The Healer" in ferne Welten treiben, ist es bei Intro und Outro kaum mehr als Langeweile. Für mich. Wirklich schade.

So bleiben URFAUST nach wie vor ein Mysterium: Entweder man liebt ihre dumpfen Klänge, oder man hasst sie. Oder man freundet sich langsam damit an.

Apparitions


Cover - Apparitions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 43:24 ()
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Élan

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Mit "Èlan" sind NIGHTWISH zurückgekehrt! Die mit TARJA TURUNEN zu einer der erfolgreichsten Symphonic Metal Bands gewordene Legende stürzt sich über Kopf und mit viel Schwung ("èlan") in Kapitel Nr.III, nachdem Kapitel Nr. II mit Anette Olzon tragisch endete. Dieses Kapitel Nr. II, in dem sich NIGHTWISH mit "Dark Passion Play" und (abschließend) "Imaginearum" immer mehr in Richtung Filmmusik entwickelte. Zunehmender Bombast und Orchester schien hier das, was NIGHTWISH mit Tarja einst ausmachte - nämlich die Härte des Metal mit grandioser Gesangsleistung - zu ersetzen. Das hat auch teils und vor allem durch die stimmliche Unterstützung von Marco Hietala hervorragend funktioniert - war nur eben nicht mehr mit dem NIGHTWISH zu vergleichen, das man kennen lernte. Fakt ist und war: Thoumas Holopainen schneidert seine Musik stets passend zur Sängerin, wesshalb Anette bei alten NIGHTWISH-Titeln live stets und leider versagte und wesshalb NIGHTWISH sich sehr änderte.

Kapitel Nr. III: Floor Jansen bei NIGHTWISH? Das passt ja super! Anders als Anette Olzon ist diese Floor Jansen nämlich keine Unbekannte im Metal-Geschäft, konnte sie sich doch mit AFTER FOREVER, sowie ihrem Nebenprojekt REVAMP schon einen Namen erspielen. Überdies unterstützte sie die bayrischen Black Metaller DARK FORTRESS 2010 bei der Live-Performance von "Wraith". Sehr cool. Und auch auf live wusste Floor Jansen sehr zu überzeugen, lieferte sie nicht nur optisch ein sehr gutes Bild ab, sondern schaffte es auch alte NIGHTWISH-Songs wie "Dark Chest Of Wonders", "She Is My Sin", "I Wish I Had An Angel" und "Bless The Child" wesentlich besser zu performen. Mit "Èlan" an ein neues Metal-Album alter Härte? Weniger Pop dank Metal-Front-Sängerin? Man kann es hoffen. Ich hoffe es. Immer noch!

Doch wie gewohnt (und seit '97 konsequent durchgezogen) kommt erst einmal die Single. Im Fall von "Èlan" eher eine Maxi, hat man es hier doch mit drei Versionen des Titels ("normal", "alternate" und "radio"), sowie dem nicht auf dem kommenden Album "Endless Forms Most Beautiful" erscheineden Lied "Sagan" zu tun. So bietet "Èlan" verständlicher Weise weniger Abwechslung als die "Single" "Bless The Child" oder auch die Single "Walking In The Air" mit immerhinn drei Songs. Nun, so erhalten NIGHTWISH die Spannung, die dem Album gebührt aufrecht. Handelt es sich bei "Èlan" um das ruhigste Stück des kommenden Albums? Ich gehe stark davon aus. "Eva", "Walking In The Air", "Nemo" und "Eva" sprechen jedenfalls dafür. Erwartet hätte ich trotzdem (aus welchem Grund auch immer) etwas rockigeres.Jedenfalls beginnt das orginale "Èlan" mit dem markanten Flötenspiel ("The Islander"??) des neuen Band-Mitglieds Troy Donokley. Trotzdem kommt "Èlan" überraschend altagstauglich, wenn nicht gar poppig daher. In der orginalen Version entfaltet sich Floors Stimme kaum, Schlagzeug, Gitarren und Orchester bleiben dezent. Ein Wenig austauschbar erscheint "Élan" auf den ersten Blick - wenig Orchester, wenig Soli, wenig metallische Härte (in Schlagzeug und Gitarre) und keinen Quick-Start-Ohrwurm ála "Over The Hills", "I Whish I Had An Angel", "She Is My Sin" hat man hier... Wahrlich dezentes Keyboard, dezentes Keyboard un der (leider nicht voll ausgekostete) Gesang stehen hier im Vordergrund. Auf den ersten Blick weder ein Griff ins Klo, noch erfüllte Erwartungen.

Auf den zweiten, dritten, ... xxx Blick wird die Single jedoch immer besser. Klar, das ist kein Metal was wir hier hören. Doch das, was bestenfalls als Rock durchgeht ist in sich wirklich stimmig. Keine Rock-Oper, keine hoch komplexen Melodien, kein Ausnahme-Gesang und kein NIGHTWISH wie zu Zeiten der Jahrtausendwende. Doch was wäre NIGHTWISH ohne Überraschungen? So ist  "Èlan" bewusst einfach gehalten, um mit primitivsten Mitteln im Kontrast zu den Lyrics zu überzeugen. Je öfter man "Èlan" hört, die Lyrics ließt und begreift was Holopainen uns hier sagen will, desto perfekter wird das Stück - auch wenn man da mit etwas Härte, Kraft und Metall noch einiges hätte rausholen können. Einiges davon zeigt uns die "alternate" Version des Songs mit variablerem Gesang und mehr  Dramatik. Die Radio-Version finde ich da eher überflüssig.

"Sagan" in sich fällt noch mehr als "Èlan" in alte NIGHTWISH-Wurzeln zurück, der Gesang wirkt hier variabler und kräftiger, das Schlagzeug hat mehr Druck, und die Flöte ist weniger präsent. Jedoch ist auch "Sagan" auch eher wenig Metal und dürfte die Single (mit dem schicken Absturz-Cover)  so auch für Nicht-Metal-Fans interessant machen. Wie gesagt, insbesondere das Schlagzeug und die episch ausschweifenden Melodien fehlen. Ich hoffe, das wird auf dem Album kompensiert werden. Ansonsten ist "Èlan" mit Sicherheit nicht die schlechteste Zutat um ein neues Kapitel zu beginnen.

Für Fans von neuer sowie alter NIGHTWISH.

 

Élan


Cover - Élan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 18:0 ()
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Gore Metal Redux: A Necrospective

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Es ist das Jahr 1998 und man ist jung, wild, schockierend. Härter als alles und Jeder, die Welt ist dazu da um zermetzelt zu werden. Grenzen müssen gesprengt werden, Blut muss fliessen. Kettensägen zerteilen Gedärme, Köpfe rollen aus Mikrowellen. Die Musik muss schnell sein, der Gesang unverständliches Geröchel über das Schlachten, Zerstückeln, Vergewaltigen Toter. Der Goregrind ist erfunden! Und schließlich ist man nicht irgendjemand, sondern EXHUMED. Sechs Demos wurden schon aufgenommen zu dieser Zeit, als das mit den Demos zu langweilig wurde folgten acht Splits. Nun kann man sich hinter einem Vorhang aus Blut mit Kettensägen bewaffnet in die gorereiche Schlacht stürzen und das Gemetzel beginnen lassen!

So oder ähnlich muss es gewesen sein, als EXHUMED 1998 Kaliforniens Mütter mit ihrer ersten Full-Length "Gore Metal" in Angst und Schrecken versetzten: Schockierend, brutal und extremer als alles bisher. Ein furchtbar trashiges wie goriges Art-Work, legendär!

Ja, EXHUMED haben mit "Gore Metal" ein großes Ding veröffentlicht. Doch wieso musste es neu aufgenommen werden? 17-Jahre Bandgeschichte liegen dazwischen ... Und ganz bestimmt denken EXHUMED gern zurück an 1998, sonst gäbe es die "Necrospective" schließlich nicht. Sogar Ross Sewage wurde zum Einspielen von "Gore Metal: A Necrospective" ausgegraben und zurück ins Boot geholt. Doch worin unterscheidet sich "Gore Metal: A Necrospective" vom Orginal? Nun zum Einen klingthier alles deutlich professioneller, die Spielweise und das Gegrunze haben sich merklich verbessert. Auch die Technik der Aufnahme-Gerätschaften ist vorangeschritten (Aha!) und es dröhnt hier weniger, der Bass wabbert nicht mehr so dumpf und der "Gore Metal" klingt nicht mehr wie aus dem tiefsten Kellerloch. Als "steril" ist die Produktion zum Glück jedoch auch nicht zu beschreiben - kein Plastik-Monster also. Seziert wurde hier jedoch auch ohne Reue: Einige Samples, etwas Kettensäge, das Spiel-Tempo (altern die Herren?) und das mkultige SODOM-Cover "Sodomy And Lust" mussten drann glauben. Auch dass Art-Work (in Anlehnung an "Gore Metal" von 1998) wirkt um einiges professioneller und cooler. Doch was dem Werk abhanden gekommen ist, ist eben jener Spirit von damals. Was früher blutiger Ernst und Jugen war, ist heute wohl ein Stück weit Maskerade und weniger orginal als damals. Weniger verstörend, weniger schockierend. Die Menscheit von 2015 ist einiges gewöhnt.

Kurz um: EXHUMED legen hier eine astreine Neueinspielung vor, die sich mit Death-/Grind Alben von damals wie heute messen kann. Doch braucht man das? War das Orginal nicht genug? Für diejenigen die es wissen wollen und die Sound-Entwicklung von 17 Jahren untersuchen wollen gibt es "Gore Metal: A Necrospective" mit der Orginalen im Doppelpack.

Gore Metal Redux: A Necrospective


Cover - Gore Metal Redux: A Necrospective Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:45 ()
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Vertrieb:
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The Judgement

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Mitte der 80er debütierten Axel Julius und seine Mannen noch unter dem Banner LION'S BREED. Nach einem Sängerwechsel und einer musikalischen Kurskorrektur -weg vom klassischen Heavy Metal, hin zum melodischen Speed Metal- benannte man sich in SCANNER um und veröffentlichte mit „Hypertrace“ auch gleich mal einen Klassiker des German Metals. Leider wurde Sänger Michael Knoblich bald ersetzt und auf dem Zweitwerk „Terminal Earth“ war Ex-ANGEL DUST Stimme S.L. Coe zu hören. Dann gab es 6 Jahre Pause bis SCANNER mit wieder -außer Julius- runderneuertem Line-Up und progressiverem Sound wieder auf der Bildfläche auftauchten. Aber auch hier war nach zwei gelungenen Alben wieder Schluß und SCANNER probierten sich mit dem ambitionierten „Scantropolis“ 2002 neu zu erfinden. Das ging meiner Meinung nach leider gründlich in die Hose. Was weniger an den weiblichen Vocals lag, sondern man war zu weit weg vom SCANNER Sound der frühen Tage und ein zu verkopft-künstlerischer Anspruch machten „Scantropolis“ zumindest für mich zu einer großen Enttäuschung. Danach wurde es erstmal wieder still um Julius und seine Mannen. In den vergangenen Jahren begann man wieder vereinzelt Gigs zu spielen, aber es sollte doch einige Zeit ins Land ziehen bis man mit einem wieder einmal komplett neuen Line-Up auch ein neues Werk vorweisen kann und selbiges liegt jetzt mit „The Judgement“ endlich vor. Und der alte SCANNER Fan in mir atmet schon beim speedigen Opener „F.T.B.“ erleichtert auf. Speed und Melodie, so will man SCANNER hören. Auch das folgende treibende „Nevermore“ geht gut nach vorne und erinnert etwas an „We Are Not Alone“ vom zweiten Album „Terminal Earth“. Das folgende „Warlord“ überrascht zuerst mit moderneren Gitarren und Sänger Efthimios Ioannidis packt den „Painkiller“ aus, dann aber schlägt der melancholisch eingefärbte Refrain die Brücke zur SCANNER eigenen Historie. Mit „Eutopia“ wird wieder mal ein Sci-Fi Thema aufgegriffen, was SCANNER immer schon sehr gut zu Gesicht stand, und in einen Song der „Across The Universe“-Tradition verpackt. Auch in der zweiten Hälfte geben sich Mid-Tempo Knaller und Speed Hymnen die Klinke in die Hand. Was alle Songs eint ist die hohe Mitsingkompatibilität. „Pirates“ oder „The Race“ dürften bei zukünftigen Liveshows gut abgehen. SCANNER haben es geschafft die frühen Melo-Speed Tage mit den leicht progressiveren 90er Alben zu verbinden und dabei relevant und frisch im Jahr 2015 anzukommen. Die gute Produktion tut dann ihr übriges. Fans von HELLOWEEN, ORDEN OGAN oder auch Formationen wie PERSUADER und MANTICORA dürfen hier mehr als ein Ohr riskieren.

 

The Judgement


Cover - The Judgement Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:0 ()
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Hunt For The Sun

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Wer bei dem Namen "DESERT TO THE END", dem Titel "Near To The Sun" und einem herrlichen Sonnenuntergang-Art-Work an Stoner Metal denkt, liegt falsch. "Epic" Thrash Metal spielen die Griechen laut Beilage-Zettel. Epischer Thrash Metal? Geht das überhaubt?

Als episch würde ich die Musik von DESERT TO THE END (kleine Ausnahme: "Eastern Path") nun wirklich nicht bezeichnen, hat man hier doch wirklich ziemliches Geknüppel plus Vocals die leicht an Tom Angelripper von SODOM erinnern. Als "episch" lässt sich jedoch die Songläge bezeichnen, ist diese mit durchschnittlich fünf Minuten für das Genre doch wirklich recht lang. Dazu bleibt zu sagen, dass die Griechen ihren Thrash Metal eher im Low Tempo angesiedelt haben. Zwar gibt es das ein oder andere Schlagzeuggewitter, doch immer wieder tauchen hier auch ruhigere Passagen auf. Diese Pausen, eingängige Riffs und ein nicht zu häufiges Wiederholen der Refrains, geschickte Soli und Mehrstimmigkeit sorgen für Einiges an Abwechslung und lassen selbst Acht-Minüter wie "A Distant Sun" nicht langweilig - sondern ganz im Gegenteil - zu einem erstklassigen Finale werden. So kann "Near To The Sun" schon mit "Storm On My Side" überzeugen und kann auch ohne abzuschlaffen dieses Niveau halten, während die letzten beiden Songs hier wirklich nochmal einen oben auf setzen und alles, was die CD bisher zu bieten hatte in den Schatten stellen.

Thrash Metal der ruhigeren Sorte - zwischen SODOM und ICED EARTH nur langsamer. Wem es nicht nur auf Spielgeschwindigkeit ankommt und wer eher längere Songs als kürzere mag, etwas (Wüsten-)Sonne nicht abgeneigt ist, der sollte sich DESERT NEAR THE END zwingend anhören!

Hunt For The Sun


Cover - Hunt For The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 48:31 ()
Label:
Vertrieb:

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