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The Year The Sun Died

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Nach dem bedauerlichen (vorläufigen?) Ableben von NEVERMORE war es nur konsequent, dass sich Sänger Warrel Dane und Bassist Jim Sheppard verstärkt ihrer zum damaligen Zeitpunkt gerade erst reformierten Zweitband SANCTUARY zuwenden, wobei man natürlich sagen muss, dass NEVERMORE ohne diese US-Metal-Institution niemals möglich gewesen wären. Somit schließt sich der Kreis aus Vergangenheit und Gegenwart mit "The Year The Sun Died", dem nach den beiden göttlichen "Refuge Denied" (1987) und "Into The Mirror Black" (1989) dritten Album der Truppe. Klangen bereits die beiden Frühwerke sehr unterschiedlich, so knüpft "The Year The Sun Died" an keines dieser beiden Alben wirklich an, sondern orientiert sich klanglich fast schon selbstverständlich an den NEVERMORE-Werken. Außer dem noch etwas progressiveren Songwriting hört man kaum heraus, dass es sich hier eigentlich um eine ganz andere Band handelt. Der Sound passt insgesamt, lediglich das Songwriting wirkt eine Spur zu konstruiert und nicht immer auf den Punkt gebracht, was stets ein Vorzug der Vorgänger-/Nachfolger-Formation war, die bekanntlich mit "The Politics Of Ecstasy", "Dead Heart In A Dead World" oder dem alles überragenden "This Godless Endeavor" gleich mehrere Meilensteine in der Schnittmenge aus Anspruch und Dampfhammer hervorbrachte. Hier vertretene Stücke wie der Opener "Arise And Purify", "Exitium (Anthem Of The Living)", "Frozen" (das Stück erinnert stark an den "Youtube"-Gag "Amazing Horse"... war wohl keine Absicht...), "The World Is Wired" oder "The Dying Age" versprühen auf der einen Seite den bekannten Charme, sind durchdacht und langlebig, aber reißen nicht vom Hocker und zünden auch nach mehreren Durchläufen kaum - abgesehen von der starken Halbballade "I Am Low" und dem abschließenden Titelsong, die auch auf einem der oben genannten NEVERMORE-Werke eine gute Figur gemacht hätten. Nichtsdestotrotz vergebe ich den "Tipp" am Ende für das sehr hohe Gesamtniveau von "The Year The Sun Died" und für die Tatsache, dass der Geist von NEVERMORE hier zumindest in Teilen weiterlebt, auch wenn dieses Mal leider kein Klassiker entstanden ist. Dennoch: weiter so, Jungs!

The Year The Sun Died


Cover - The Year The Sun Died Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:46 ()
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Cold Was The Ground

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Eine Band, ein Leben, kein Weg zurück. Keine Pause, nur Rock’N’Roll, den ganzen Tag. Es gibt Bands mit einem Privatleben – THE MIDNIGHT GHOST TRAIN haben sicher nicht viel davon. Alle Brücken in den Alltag hat Steve Moss (Gitarre und Vocals) hinter sich verbrannt, als er die Band gründete. Seit dem ist das Trio unterwegs und nicht zu bremsen.

Mehrere Hundert Live-Auftritte, zwei Alben plus EP und Live-Album liegen in der Vergangenheit. „Could Was The Ground“ ist das dritte Album von den US-Amerikanern. Die Ideen dazu entstanden auf Tour, aufgenommen wurde zu 100% auf analoges Band. Nicht ein Computer wurde für „Could Was The Ground“ verwendet. Das Ergebnis: Zu 100% ehrlicher, dreckiger Hard Rock mit Whiskey-Fahne und Südstaatenflair. THE MIDNIGHT GHOST TRAIN klingen so, wie sie halt (auch live) klingen, tricksen nicht und glänzen vor allem durch eine wahnsinnige Authentizität! Hier hat man ein Feeling, das absolut rockt. Dreckiger Hard Rock, vermischt sich mit trockenem Stoner und etwas Blues zu dem perfekten Rock-Kneipen Album mit Vintage-Faktor. Fette Gitarrenmelodien, treffen auf einen dröhnenden Bass und bilden mit dem polternden Schlagzeug ein wares Soundbrett für herlich kratzigen Gesang.

Hier haben THE MIDNIGHT GHOST TRAIN ein zeitloses Album geschaffen, welches ihre bisherigen Alben in Originalität und Professionalität und mit neuer Stärke am Bass in den Schatten stellt und bei Weitem übertrifft. Fans von ehrlichem Hard Rock und/oder Stoner der Marke KYUSS, RED FANG oder auch NEW MODEL ARMY und BLACK STONE CHERRY können hier wirklich bedenkenlos zuschlagen!

Cold Was The Ground


Cover - Cold Was The Ground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:33 ()
Label:
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Band:

Diablo Blvd

KEINE BIO! www
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War Of Kings

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Ihre Heroen der Jugend wollten EUROPE mit ihrem neuen Album „War Of Kings“ ehren – und so klingt das neuste Werk von Tempest, Norum, Levén & Co. noch mehr nach 70er-Blues-Rock als die Vorgängerwerke oder dem 1983er selbstbetitelten Debüt. Deutlich hörbar standen DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN und RAINBOW dem 10. Album Pate. Das man sich dem Classic Rock nun noch weiter genähert hat, lässt sich auch daran erkennen, das man kompositorisch nicht nach dem schnellen Ohrwurm schielt, sondern das die meisten Songs, ja das Album an sich etwas Zeit zum reifen braucht um seine Langzeitwirkung zu entfalten. Der eröffnende Titeltrack kommt als klassisch-straighter Retro-Rocker ohne viel Hallo im EUROPE-Gewandt daher und das etwas schwerere „Praise You“ sollte DEEP PURPLE-Jüngern in Wallung versetzen. In der Mitte der Scheibe stechen das groovige Hammond-Stück „California 405“ und das flotte mit hitverdächtigem Refrain und Riff versehene  „Days Of Rock N Roll“ hervor. Gegen Ende gibt es mit „Angels (With Broken Hearts)“ noch ein stark an bluesige WHITESNAKE angelehnte Ballade. Das über allem Joey Tempest Gesang als Signatur schwebt und die Hammond mal öfters den Vorzug vor der Gitarre kriegt liegt in der Natur der Sache – auch die eher sparsamen Arrangements, die Konzentration auf den Kern der Songs passen da ins Konzept und liefern ein schlüssiges Gesamtbild. Und so gilt, was Anfangs bereits erwähnt wurde. Wer seine Faves auch im blues-lastigen 70er Rock hat, der liegt mit „War Of Kings“ und EUROPE 2015 goldrichtig.

War Of Kings


Cover - War Of Kings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:43 ()
Label:
Vertrieb:
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Sparkle In The Rain

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„Waterfront” ist einer der Songs der 80er die in ihrer Mixtur aus Rock, Wave und Pop, aus Eingängigkeit und Anspruch einen für immer im Ohr bleiben. Das sich dahinter mit „Sparkle In The Rain“ das beachtenswerte sechste Album der SIMPLE MINDS versteckt wissen wenige. Denn vor allem den Singlefreunden dürfte nur die Übernummer „Waterfront“ bekannt sein – aber nicht, dass das 1984er-Album den Übergang zwischen dem qualitativen New-Wave der Vorgängerwerke („New Gold Dream 81, 82, 83, 84“) und dem sehr erfolgreichen Rock-Pop-Album „Once Upon A Time“ markiert (dem ja direkt der Singlehit „Don’t You (Forget About Me)“ vorausging).
Die SIMPLE MINDS waren auf „Sparkle In The Rain“ also kurz vor ihrem internationalen Durchbruch und noch frei von Zwängen. Auch Sound und Songwriting waren noch stark schottisch und durchaus zwischen punk-beeinflußten Rock-Pop und Wave anzusiedeln. Dass die Marschrichtung von Jim Kerr (Gesang), Charles Burchill (Gitarre), Michael MacNeil (Keyboards), Derek Forbes (Bass) und Mel Gaynor (Schlagzeug) zukünftig wohl gen Rock gehen wird, kann man aber vor allem den ersten Songs bereits anhören. Neben o.g. „Waterfront“ sollte man vor allem mal in „Up On The Catwalk”, „Book Of Brilliant Things”, „East At Easter” und „Speed Your Love To Me” reinhören.
Die Doppel-CD-Edition von „Sparkle In The Rain“ kommt mit dem Originalalbum neu remastert daher. Auf CD 2 finden sich dann seltene B-Seiten, darunter eine Liveversion von ‘Hunter And The Hunted’ vom Album „New Gold Dream“, an dem man bereits den sich weiter entwickelnden Sound der Band erkennen kann. Dazu Remixe von „Waterfront“, „Speed Your Love To Me“ oder „Up On The Catwalk“. Kein schlechtes Packet für Fans und jene die sich mit den SIMPLE MINDS mal näher beschäftigen möchten.

 

CD 1

Up On The Catwalk

Book Of Brilliant Things

Speed Your Love To Me

Waterfront

East At Easter

Street Hassle

White Hot Day

"C" Moon Cry Like A Baby

The Kick Inside Of Me

Shake Off The Ghosts

 

CD 2

Waterfront - edit

Hunter And The Hunted Live (recorded at Newcastle City Hall, 20th November 1982)

Waterfront- Extended mix

Speed Your Love To Me - edit

Bass Line

Speed Your Love To Me – extended mix

Up On The Catwalk - edit

A Brass Band in Africa

Up On The Catwalk – extended mix

A Brass Band in Africa Chimes

Waterfront – single version

Sparkle In The Rain


Cover - Sparkle In The Rain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 0:0 ()
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Secret Youth

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CALISTO haben sich mal schlanke sechs Jahre Zeit für "Secret Youth" gelassen, sich in der Zeit aber hörbar wenig geändert. Heißt für Fans der Finnen, dass auch in den zehn neuen Songs atmosphärisch dichter Postcore mit Sludge-Einschlag zu hören ist, was mal an KHOMA ("Grey Light") und mal an verdreckte mittelalte ANATHEMA ("Acts") erinnert. Dreh- und Angelpunkt ist weiterhin Sänger Jani, der klarem Gesang und starkem Timbre die Akzente setzt, womit sich die Instrumentalfraktion hörbar gut arrangieren kann. CALLISTO verstehen es, die klassischen Dynamiken wie laut/leise in schöne Songs einzubauen und zu nutzen, ohne dass das Ergebnis vorhersehbar oder altbacken klingt. Zudem haben sie ein Händchen für fesselnde Melodien, die sich in jedem Song finden und "Secret Youth" zu einer Platte werden lassen, die in einem durch gehört werden. Mal poppig, mal knackig, überzeugen alle Songs. Mal wütend, mal zerbrechlich. "Secret Youth" ist ein atmosphärisch dichtes Album, das durch fokussierteres Songwriting als beim Vorgänger einen Tick besser auf den Punkt kommt und den Hörer in seinen Bann ziehen wird. Schön.

 

 

 

Secret Youth


Cover - Secret Youth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:20 ()
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A Nervous Smile

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Es ist schon praktisch, wenn man als Band einen Labelchef in seinen Reihen hat. Im Fale von DEFEAT THE LOW ist es der Rise Records-Chef, der gleichzeitig die Sechssaitige bedient. Da überrascht es wenig, dass er seine Band auf sein Label gebracht hat, auch wenn DEFEAT THE LOW mit dem Roster wenig gemeinsam haben. Wie weit die Band ihren Plattenvertrag Vitamin B verdankt und wie weit vorhandenem Talent ist die naheliegende Frage. "A Nervous Smile" überzeugt in den ersten Durchläufen mit eingängigen, dezent poppigen Songs, die irgendwo zwischen Poppunk, Victory Records in den frühen 2000ern und dezentem Postcore angesiedelt sind. Keine schlechte Mischung und in gut geschriebene Songs verpackt. Tatsächlich macht die halbe Stunde Laune, denn kaum ein Song fällt qualitativ ab. Eingängige Refrains, immer wieder schöne Gitarrenspielereien und ein starker Gesang sind die wichtigen Eckpunkte, um die DEFEAT THE LOW ihr Album zimmern. Die Band hat die Aufmerksamkeit, die ihr durch den Deal mit Rise Records zuteil wird, redlich verdient. Eine schöne Platte für Freunde gepflegt rockender Alternative-Töne. 

A Nervous Smile


Cover - A Nervous Smile Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:26 ()
Label:
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Band:

Defeat The Low

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The Killer Instinct

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Wer sind eigentlich die BLACK STAR RIDERS? Eine neue Band? Oder ist es eine alteingesessene Größe, die auf ein beträchtliches Erbe zurückblicken kann? Ein bisschen von beidem vielleicht. Übrig geblieben sind von der einst gestarteten THIN LIZZY "Tribut"-Version nur Ur-Blechliesel Scott Gorham sowie Sänger Ricky Warwick. Neu am Bass ist heuer u.a. Robbi Crane, der Langzeit-Mitglied und Szenen-Größe Marco Mendoza ersetzt.

Also alles zurück auf Anfang. Die zweite Scheibe "The Killer Instinct" macht auf den ersten Blick doch irgendwie da weiter, wo einst Phil Lynott aufgehört hat. Ricky Warwicks Vocals stapfen nach wie vor 1:1 in den Spuren des dunkelhäutigen Iren und dies fast, ohne eigenes Profil zu hinterlassen, zumindest am Anfang der Scheibe. Eine Nummer wie "Finest Hour" dreht sich auf mindestens zwei THIN LIZZY-Alben, so oder sehr ähnlich, und das schon seit zig Jahren. Oder ein Song wie "Soldiertown" ist so nahe am Original "Military Man", dass man sich die Frage stellt, wer hier die Tantiemen  kassiert - Gary Moors oder Phil Lynotts Hinterbliebene?

Aber im weiteren Verlauf bekommt "The Killer Instinct" ein Mehr an Eigenanteil: "Blindside" schleicht akustisch und auf eigener Gesangsmelodie daher. Auch "Sex, Guns & Gasoline" und "You Little Liar" dürfen nach BLACK STAR RIDERS klingen und mehr von Ricky Warwicks eigener Handschrift tragen.

Alles in allem betrachtet, habe ich zwar nach wie vor bei der ein oder anderen Nummer Probleme damit, dass man sich mit fremden Federn schmückt oder sich gar einen gekräuselten Afro übers Haupthaar zieht. Aber das machen BLACK STAR RIDERS dann zugegebenermaßen sehr gekonnt. Hintenheraus zeigen sie ureigenes Profil, denn gerade eine Nummer wie "You Little Liar" macht Freude und Hoffnung auf das, was da in Zukunft noch kommen mag.

The Killer Instinct


Cover - The Killer Instinct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:11 ()
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Lost Souls

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SURRENDER THE COAST legen auf "Lost Souls" mit "Aurora Skies" ohne Umschweife los, der Song kommt direkt auf den Punkt und gibt die Marschrichtung für die kommende gute halbe Stunde vor: Hardcore mit leichter Metalkante und immer schön auf die Fresse. Schon beim Opener imponieren die Gitarren mit schönen Melodien und eingängigen Riffs und setzen hier wie auch im weiteren Verlauf der Platte immer wieder Akzente ("Dreamcatcher"). Dazu kommt ein kraftvoll-fieser Gesang, der im richtigen Moment in den Vordergrund drängt ("Southpaw"). Die Platte macht echt Spaß und kann dank guter Produktion ihr volles Aggressionspotential entfalten - und das ist durchweg hoch. Selbst in den langsameren Songs machen SURRENDER THE COAST permanent Druck und gönnen dem Hörer keine Verschnaufpause. Wer auf intelligenten, modernen Hardcore steht, sollte sich die acht Songs gönnen. Ein wenig werden Erinnerungen an THIS IS HELL geweckt, ebenso an die aktuelle UK-Szene um FEED THE RHINO oder WHILE SHE SLEEPS. Alles in Allem ein sehr gelungener Einstand einer vielversprechenden Band. Fett! 

 

Lost Souls


Cover - Lost Souls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 27:40 ()
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