Das BATTLE BEAST ist wieder da! "Unholy Savior" ist nach der self-titled Scheibe aus 2013 nun das zweite Album mit der blonden Noora Louhimo am Mikro. Ich habe die Band zwar noch in der Zeit von "Steel" mit Nitte Valo kennengelernt, doch auch Noora hat - und das ist nicht abzustreiten - eine wirklich tolle Stimme, die auch live zu überzeugen weiß.
Nun, wie sieht es mit "Unholy Savior" aus? Der Kern des Heavy Metal ist hier (wie immer) trotz Frauengesang und ziemlich dominanten Keyboards im Groben erhalten geblieben. Das beweisen vor allem Songs wie der grandiose Opener "Lionheart", der schön bissig und mit großem Refrain Lust auf das Album macht. Ein schöner Livesong, der von dem nicht minder schlechten und recht epischen Titelsong gefolgt wird. Hier wird der Höhepunkt bei dem fast heroischen Refrain erreicht. In "I Want The World ... And Everything In It" drehen die Jungs und das Mädel noch einmal richtig auf, wobei hier vorallem der Gesang schön kratzig ist. "Madness" sollte dem geneigten Hörer als vorab veröffentlichte Single bereits ein Begriff sein und fällt ganz klar in die Sparte "Party-Metall", macht aber Laune. Aber was nun folgt weiß jegliche Hoffnung und Stimmung zu vernichten: Mit "Sea Of Dreams" folgt eine durch Synthies unterstützte Ballade - "Schock Nr.1". Nein, ich bin kein Feind von Ballade und es gibt sehr schöne Heavy Metal-Balladen, doch tatsächlich wirken die Vocals hier sehr ungewohnt, Püppchenhaft und kitschig und mögen nicht so wirklich zum Song und zu den altbekannten Ton-Aufnahmen passen. Ein ziemlicher Schwachpunkt, der mich nach gut zwei Dritteln und keiner Besserung vorspulen ließ. Mit "Speed And Danger" wollen BATTLE BEAST sich wohl mit dem geneigten Heavy Metal-Fan wieder versöhnen. Hier dominieren Geschwindigkeit und metallische Härte. Es folgt "Schock Nr.2": Und zwar wagen sich die Finnen mit "Touch In The Night" tatsächlich in poppige Gefilde der Marke ALPHAVILLE und FOREIGNER vor. Zwar wenig Metal, weiß der Song zumindest mich aufgrund seiner Eingängigkeit und zwar etwas poppiger aber nicht kitschiger Stimme zu überzeugen. "The Black Swordsman" (Gesang) indes ist ein Intro zur "Hero's Quest" (Instrumental). Abschließend kommt noch einmal ein guter, flotter Metalsong der JUDAS PRIEST-, ACCEPT-Marke. "Far Far Away" ist aber auch auch dann leider schon vorbei um "Schock Nr.3" folgen zulassen. Und zwar haben sich BATTLE BEAST für eine zweite Ballade als Rausschmeißer entschieden. Diese ist zwar wesentlich besser als der "See der (Alb-)Träume", überrascht aber auch erst gegen Ende mit ehrlicherem Gesang. Ein Stück mit dem man sich anfreunden muss.
So bleibt unter dem Strich zu sagen, dass BATTLE BEAST sich auf "Unholy Savior" ausprobiert haben. Mal mit Erfolg, mal hätten sie es lieber bleiben lassen. Songs wie "Lionheart", "I Want The World ... And Everything In It", "Madness", "Speed And Danger" oder "Far Far Away" werden ohne Proble auch bei alten Fans gut Punkten können, wärend andere Songs eher für Verwirrung sorgen. So hat Werk Nummer drei zwar Höhepunkte, aber auch Tiefen und kommt eher etwas bergig und durchwachsen als glatt und glänzend daher.
Unholy Savior
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
44:26 ()
Label:
Vertrieb:
Unter den schicken Begriff "Avantgarde Metal" fällt alles und nichts. Im Falle der Chaos-Band mit dem undurchsichtigen Namen "6:33" heißt das alles. Was hier mit Kirchenchören "Hellojujah" beginnt, gipfelt nicht etwa satanisch oder düster, sondern in einer wirren Jahrmarkt-Zirkus-Party. Was uns das merkwürdige Artwork mit Kinderwagen, BH, Knarre und Köter suggeriert ist hier nicht nur Verwirrung, sondern Programm. So krebsen "6:33" auf "Deadly Scenes" irgendwo zwischen Singer und Songwriter und Modern Metal, Mathcore und Jazz, klassischem und völlig Neuem. Ein Album, das sich stetig ändert, mal mit griffigerem Metal und coolen von Trommel und Gitarren getragenen Melodien aufwartet ("The Walking Fed") und dann in akkustischen Country ("Last Bullet For A Gold Rattle") gipfelt um schließlich mit einem düster atmosphärischen Keyboard-Schlagzeug Intermezzo, welches in Dream-Atmosphäre versinkt und auf einmal wieder Jazz zu Tage kommen lässt ("Lazy Boy") wieder andere Wege einzuschlagen. Alles in Allem sehr, sehr progressiv. Sehr krank und sehr schwer verdaulich. So ist 6:33 eine Band, die man entweder lieben oder hassen kann. Wer bisher in der ROCKY HORROR PICTURE SHOW seine Träume fast finden konnte und nach MIKE PATTON schreit, der sollte hier reinhören.
Deadly Scenes
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
54:10 ()
Label:
Vertrieb:
Welch schönes und irgendwie passendes Cover: fünf Jungs, im Aussehen durchaus britisch, mit aufmüpfigem, selbstbewusstem Blick in die Kamera. Aufgenommen wie aus einer vergangenen Zeit. Könnte es gar ein Kinderbild von den fünf Männern sein, die uns schon Jahrzehnte mit ihrem klassischen Hardrock unterhalten?
THUNDER sind nach über 6 Jahren zurück, mit "Wonder Days" kommt Mitte Februar ihr neues Album in die Läden. Und es beginnt verheißungsvoll! Der schmissige Titelsong veranlasst mich, imaginär meine Arme weit auseinader zu breiten, um die Band wieder herzlich willkommen zu heißen und fest an mein Herz zu drücken. Es folgt "The Thing I Want", eine typische THUNDER-Abgeh-Nummer, die einen unwiderruflich in Bewegung setzt und live wohl für schwitzende Körper sorgen wird. "Black Water" schlägt in eine ähnliche Kerbe, eine Prise mehr Blues bewegt hier zusätzlich meine Mundwinkel nach oben. Bei "Resurrection Day" hat Sänger Danny Bowes spürbar Melancholie im Blick, gepaart mit der sanften Melodie gehört das Teil zu den stärksten der Scheibe. Nicht alle Nummern können meine Aufmerksamkeit bis zum Ende binden. Aber wirkliche Totalausfälle, bis auf das recht spannungsarme "The Rain", finde ich unter den 11 Nummern nicht. BAD COMPANY, alte WHITESNAKE und auch mal LED ZEPPELIN lassen grüßen. THUNDER bieten ur-traditionellen Hardrock mit ganz, ganz viel Herzblut und Klasse. Für mich gehören die Briten mit zu den Besten im Genre, und das stellen sie mit "Wonder Days" erneut unter Beweis.
Ich kann mich nur wiederholen: schön, dass sie wieder da sind. THUNDER - welcome back!
Wonder Days
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
48:19 ()
Label:
Vertrieb:
Mach dich Frei! Frei von Vorurteilen, frei von allem was dich belastet, frei von deiner Vergangenheit. Wenn Du frei bist, kannst Du alles schaffen, über Dich hinaus wachsen, neue Grenzen setzen. - Diesem Motto scheinen die Pagan-Metaller von FINSTERFORST ihr viertes Album zu Grunde gelegt zu haben.
Der provokante Titel, das so ganz und gar untypische und so unfolkige Artwork der Scheibe, sowie das zeitgemäße und überraschende Video zum Titeltrack ließen schon vermuten, dass FINSTERFORST hier eine gewaltige Wandlung mit machen. So entdecken die Naturburschen aus dem Schwarzwald sich auf ihrem neusten Album gänzlich neu, treten in das Tageslicht mit neuen Themen und geballter Energie. Neben Naturverbundenheit werden auf einmal Hass, innere Stärke und Zerrissenheit Themen eines sehr gegenwärtigen Albums. Statt wie viele Folk-/Pagan-Metal-Bands im Wald zu bleiben und von der urtümlichen Vergangenheit zu träumen, haben FINSTERFORST es irgendwie geschafft ihre Sehnsüchte in das gegenwärtige (Stadt-)Leben mit all seinen Tücken und Unannehmlichkeiten zu tragen. Dreckbeschmiert und zeitgemäß.
Dabei fällt „Mach Dich Frei!“ keineswegs weniger episch als die Vorgänger aus. Blecherne Bläser, Akkordeon, Gitarre, Kreisch- und Klargesang sind weiter tragende Elemente der Musik. Jedoch werden hier anstatt auf Vogel-Gezwitscher mehr auf energetisches Schlagzeug-Geprügel, mürbende Riffs und machtvolle Bläser gesetzt, so dass sich die Atmosphäre etwas verschiebt. Voller Tiefe, mit jeder Menge Wut und Aggression aber auch viel Gefühl treten die Schwarzwälder Mannen hier auf und schaffen so ihr lautestetes und gewaltigstes Werk. Tatsächlich schaffen FINSTERFORST es durch geschickte Arrangements wie dem Wechsel von (deutschsprachigem) Krächzgesang, Klargesang, Chor und gesprochenen Passagen sowie wunderbar passender und einzigartiger Instrumentierung auf dem siebzig Minütigen Werk nicht eine Minute der Langeweile zu entstehen. Eine starke Melodie jagt die Nächste, ein Feuerwerk explodiert und Gänsehaut folgt. Mit „Mach Dich Frei!“ sprengen FINSTERFORST sämtliche Grenzen des Pagan-/Folk Metal und wachsen über sich hinaus. Schon der grandiose Opener „Schicksals End‘“, das aggressive „Zeit Für Hass“ der atemberaubende wie ehrliche Titeltrack und „Mann Gegen Mensch“ sind da Beweis genug, mit ihrer progressiv langatmigen Epic und Eingängigkeit. Auf alten Pfaden im Stile der letzten Alben schreiten FINSTERFORST hingegen mit dem fünf minütigem Instrumental-Interlude „Reise Zum…“ und der folgenden Abschluss-Hommage „Finsterforst“ , über ihre Heimat – den Schwarzwald. Hier gibt es mehr Vogelgezwitscher, mehr Verträumtheit, mehr Chöre, mehr WALD als sonst wo. Nicht ganz mag dieser Abschluss zu dem neuen Konzept und dem Rest der CD passen, passt aber zum Schluss doch irgendwie zu FINSTERFORST und ist unterm Strich für mich kein Höhepunkt, wenn aber ein gelungenes Outro.
„Mach Dich Frei!“ dürfte so sehr wohl für bisherige Fans der Band, wie für Menschen, die FINSTERFORST bisher eher skeptisch gegenüberstanden gleicher Maßen interessant sein. Als Anspieltipps eignen sich am besten „Mach Dich Frei!“ inklusive Video und „Zeit für Hass“. Ein Machtwerk, und für mich der beste Output von FINSTERFORST!
Mach Dich Frei!
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
08
Länge:
74:4 ()
Label:
Vertrieb:
Interview
Hallo Jayn! Ich hoffe, es geht Dir gut. Kannst Du Dein Projekt DARKHER zuerst einmal beschreiben?
-Hallo, DARKHER ist größtenteils ein Solo-Projekt und die Adeer für meine persönliche Kreativität.
Wie würdest Du die Style-Richtung der Musik beschreiben?
-Ich denke, jeder interpretiert Musicgenres auf eine andere Art und Weise. Ich fühle mich zu sehr mit meiner Musik verbunden um sie jemandem mit Worten zu beschreiben. Andere beschreiben sie oft als düster, eindringlich, atmosphärisch und gespenstig.
Gibt es irgendwelche Einflüsse, die da mit rein wirken?
-Ich werde durch Gefühle, visuelle Bilder, Natur und meine Vorstellungskraft und innere Welt beeinflusst. Nicht durch andere Bands.
Welcher Musik lauschst Du im Privaten?
-Ich finde, dass das Komponieren sehr viel in meinem Kopf ausfüllt, so dass ich nicht sehr viel Zeit für andere Musik habe. Ich tendiere da eher zu kompletter Stille oder aber Musik mit einer tiefen und schweren Atmosphäre.
Wie alt warst Du, als die Musik begann einen immer größeren Stellenwert in deinem Leben einzunehmen?
-Als ich so um die zwölf, dreizehn Jahre alt war begann ich Gothic-Aufnahmen zu hören und das hatte einen sehr starken Effekt auf mich. Auf einmal fühlte ich eine sehr emotionale Verbindung zu Musik, die schlichtweg überwältigend war, und ich realisierte, dass es für mich da einiges zu entdecken und eventuell zu kreieren gab.
Hast Du Gesangsunterricht oder Gitarren-Stunden in deiner Jugend genossen?
-Ich habe mir Beides selbst beigebracht. Die Musik ist in meiner Familie fest verankert, da mein Vater Gitarrist war und seine Familie aus Sängern und Musikern in Irland bestand. Sie führten ein Leben als Reisende, singend und spielend seit dem Kleinkind-Alter. So fühlte ich immer, dass es da etwas gab, das ich tun musste, aber mein Schicksal ist es mehr im Hintergrund als auf Bühnen zu arbeiten.
Es gibt sehr viele Videos, die Dich singend und Gitarre spielend in der Natur zeigen. Wie wichtig ist Dir das Medium Film?
-Natur und der Geist der natürlichen Welt sind essentiell für mein kreatives Schaffen. Ich liebe es, die Nature Hinter mir zu haben und vor ihr als Kulisse zu arbeiten. Außerdem habe ich herausgefunden, dass natürliche Klänge und Aufnahmen meine Musik auf eine Art komplettieren, wie es keine andere Umgebung vermag.
Kannst Du mir etwas über den Song „Ghost Tears“ erzählen? Ich denke, es ist einer Deiner düstersten Songs und der in meinen Augen stärkste Song deiner EP.
-Danke Dir. Die Produktion für „Ghost Tears“ dauerte eine Weile nachdem der Song fertig geschrieben war, da ich zunächst sehr unterschiedliche Heangehensweisen dazu in meinem Kopf hatte. Am Ende entschied ich mich füreine sehr grüblerische Tiefe – ich finde das funktioniert gut und fängt den Spirit des Songs perfekt ein.
Hast Du schon Pläne für ein Album?
-Derzeitig bin ich am schreiben und die letzten Songs für ein komplettes Album aufzunehmen, welches ich irgendwann in diesem Jahr veröffentlichen werde.
Wirst Du 2015 auch Live auftreten?
-Ja, ich werde einige Auftritte in Europa haben – beginnend mit dem Roadburn Festival im April. Einige Solo Shows und einige mit der Band.
Wenn Du deine Tour-Partner wählen könntest, welche Bands wären es?
-Da gibt es einige Bands, mit denen ich gerne touren würde. Doch ich muss warten und schauen, welche Möglichkeiten sich mir da eröffnen.
Vielen Dank für deine Zeit und das beantworten der Fragen!
Lisa / Metal - Inside
Seit sage und schreibe fünfzehn Jahren musizieren die spanischen Thrasher ANGELUS APATRIA. Fünf Alben wurden seit dem herausgebracht. Gealtert ist man dabei nicht - so birgt "Hidden Evolution" viel Aggression und Mosh-Potential in sich. Einprägsame Refrains wie in "First World Of Terror", wahnsinnige Soli ("Tug Of War") und todbringende Geschwindigkeit "Serpants On Parade" werden hier geboten. Das knallt, ist aber nichts, was einen vor Freude in die Luft springen lässt. Nichts, was man nicht schon in ähnlicher Form gehört hat. Nichts, was ANNIHILATOR, OVERKILL, EXODUS, DESTRUCTION und LOST SOCIETY schon besser hingekriegt hätten. So birgt "Hidden Evolution" einige Höhepunkte für beinharte Thrash Metal-Fans, welche sich nach mehreren Durchläufen zu erkennen geben. So gebe man als besagter Genre -Fan den Spaniern ruhig eine Chance. Anspieltipps sind hier "First World Of Terror" und „I Owe You Nothing“ mit seinen coolen Leadgitarren.
Hidden Evolution
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
52:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review: The Revenant Kingdom
VISIGOTH - Was nach GOTHic klingt und mit epischem Wikinger-Artwork eher nach Pagan Metal aussieht entpuppt sich als Heavy Metal. Tatsächlich waren die "Visigoths" ein germanischer Volksstamm, welcher dieser amerikanischen Band den Namen leiht. "The Revanant Kingdom" ist das erste Album der Jungs und geht da weiter, wo 2012 mit der EP "Final Spell" begonnen wurde: Ordentlicher Heavy Metal mit eingängigen Refrains, einem Hauch Pathos und in druckvoller Produktion. Ein Fünkchen Power im Metal ("Iron Brotherhood"), Doom (gegen Ende des "Mammoth Rider"), neu aufgemotzte MANILLA ROAD "Necropolis" und jede Menge truen Metal findet man hier. Tatsächlich machen VISIGOTH einiges richtig und legen mit Krachern wie "Iron Brotherhood", dem Titeltrack oder "Mammoth Rider" gut auf. Auch das MANILLA ROAD-Cover wurde sehr gut umgesetzt. "The Revanant Kingdom" ist ein gutes Debüt-Album mit angenehmen Gesang und guten Riffs und Solis, für jeden der GRAVE DIGGER, BLIND GUARDIAN und STALLION mag. Etwas mehr Abwechslungsreichtum wäre nett gewesen - dennoch, guter Start!
The Revenant Kingdom
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
60:30 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten