KEEP OF KALESSIN haben sich fünf Jahre Zeit gelassen für den Nachfolger ihres 2010er-Krachers "Reptilian", von einer EP 2013 einmal abgesehen. Mittlerweile zu Trio-Größe geschrumpft, hat Bandkopf und -visionär Obsidian Claw weiterhin alles in der Hand und auch mal ganz nebenbei den Gesang übernommen. Schon mit dem zweiten Song des Albums, "The Spiritual Relief", machen OC und Kollegen das ganz große Fass auf und präsentieren einen kann zehn Minuten langen Song, der bombastisch, episch und so black metallisch wie DIMMU BORGIR daherkommt. Wer von dem Song nicht gepackt wird, kann sich den Rest der Scheibe schenken, denn in dem Stil geht es weter. "Epistemology" ist eine hochkomplexe Fahrt durch den Klangkosmos des Herren OC. Mal im Black Metal verankert, mal schön thrashig ("Necropolis") und vor Ausflügen in bombastischen Power Metal nicht gefeit, wird hier alles zu einem epischem Gesamtwerk vermengt. Durch die sehr druckvolle und klare Produktion kommt das Ganze sehr gut zur Geltung - Black Metal-Pvristen wenden sich spätestens jetzt ab - und braucht sich vor Konkurrenz Marke DIMMU BORGIR oder BORKNAGAR nicht verstecken. "Epistemology" ist das Werk eines Mannes, der Bock auf seine Form der Musik hat und sich von Genregrenzen mal so gar nicht beeindrucken lässt. Auf technisch hohem Niveau und mit tollem Songwriting ausgestattet gibt es eine mehr als 50-minütige musikalische Achterbahnfahrt, die Schwarzkitteln viel Spaß machen wird. Zwar hätten manche Parts etwas kompakter sein dürfen, aber das schmälert den guten Gesamteindruck nur wenig. "Epistemology" ist ein Album, mit dem sich der Hörer beschäftigen sollte, was aber auch nebenbei als Bombast-Werk konsumiert werden kann. Beeindruckend ist es in beiden Fällen.
Epistemology
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
51:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Death Is Not Dead
THE CROWN haben zwischen "Doomsday King" und "Death Is Not Dead" ordentlich die Mannschaft durchgewirbelt und sich auf insgesamt drei Positionen verändert. Wichtig dabei ist die Rückkehr von Elvis-Lookalike Johann auf den Sangesposten, aber auch der Abgang der beiden altgedienten Herren an Gitarre und Schlagzeug darf nicht unerwähnt bleiben. Auf das Songwriting hatte das ganzen Gewechsel allerhöchsten positiven Einfluss, denn was THE CROWN 2014 eingespielt haben, kann sich hören lassen! Seien es das PARADISE LOST-Cover "Eternal" oder das ungewohnte Instrumental "Medulseld", THE CROWN können überzeugen. Und wenn es dann an klassische auf-die-Fresse-Songs geht, macht ihnen keiner was vor. Die Rückkehr von Johann ans Mikro zahlt sich aus, er versteht es Nummern wie ultra-heftigen "Speed Kills", dem eingängigen "Ride To Ruin" oder dem brualen "Herd Of Swines" seinen Stempel aufzudrücken und Erinnerungen an selige "Deathrace King"-Zeiten wachzurufen. Dass sich mit ex-Gitarrist Marco ein neuer Mann hinter der Schießbude befindet, wird nicht deutlich, so gut und souverän erledigt er seinen Job. Beim Songwriting wissen die Schweden, wie sie vorgehen müssen, da zahlt sich ihre Routine einfach aus. So gibt es auf "Death Is Not Dead" nur solide und starke Nummern, die sich allesamt auf dem gleichem Niveau bewegen. THE CROWN liefern eine überzeugende Platte ab, mit der sie deutlich machen, dass sie auch nach mehr als zwei Dekaden Bandgeschichte nicht zum alten Eisen gehören. Chapeau!
Death Is Not Dead
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
50:20 ()
Label:
Vertrieb:
Wer sich hinter DEAD IN THE MANGER verbirgt, ist unklar - es handelt sich hier um die Sorte Bands, die einen Großteil der Aufmerksamkeit aus ihrer Geheimnistuerei hinsichtlich ihrer Mitglieder ziehen. Dabei hätten es DEAD IN THE MANGER gar nicht nötig, darauf zurückzugreifen, denn "Cessation" bietet eine knappe halbe Stunde feinen Sludge Metal, der New Orleans-Freunde ansprechen wird. DEAD IN THE MANGER heben sich dabei durch die Einbeziehung extremen Metals von der Konkurrenz ab: "Part II" kann beispielsweise mit einer gnadenlosen Härte überzeugen, die dank Grindcore- und Death Metal-Einflüssen zustande kommt, während "Part I" den Großteil der Zeit langsamer vorgeht und erst im letzten Drittel so richtig vom Leder zieht. Als Hörer muss man sich hier auf Überraschungen einstellen. Technisch sind DEAD IN THE MANGER keine Extremfrickelfreunde, wissen aber ihr Können effektiv auf den Punkt kommend einzusetzen und gerade mit der Gitarrenarbeit immer wieder Akzente zu setzen ("Part I"). Der Wechsel zwischen Sludge-Passagen und Abschnitten, die vor Grind-Bösartigkeit und Death Metal nur so strotzen, gelingt ihnen mühelos und lässt "Cessation" zu einer tiefschwarzen Einheit werden. Das Album fuktioniert als Einheit sehr gut, einzelne Songs stechen nicht heraus, sondern es bewegt sich alles auf dem gleichem hohem Niveau. Die rohe Produktion unterstreicht die Atmosphäre der Platte gekonnt und lässt "Cessation" zu dem Sludge-Brocken werden, der er ist. Feines Ding, das DEAD IN THE MANGER hier erschaffen haben. Gibt also gar keinen Grund für die Heimlichtuerei.
Cessation
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
6
Länge:
27:0 ()
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Review: IMMORTAL RANDY RHOADS – „The Ultimate Tribute“
RANDY RHOADS gehört zu den Ikonen der harten Rockmusik – und sein früher tragischerer Tod bei einem Flugzeugunglück unterstützte die Legendenbildung sicherlich (RIP 19. März 1982). Was sich damals auf Tour mit OZZY OSBOURNE & Band abspielte ist vielen bekannt, kann man ja auch gut zusammengefasst auf Wikipedia nachlesen http://de.wikipedia.org/wiki/Randy_Rhoads und muss hier sicher nicht wiederholt werden.
Jetzt erscheint also unter der Firmierung IMMORTAL RANDY RHOADS – „The Ultimate Tribute“ eine weitere Huldigung des Gitarristen. Dabei hat man eine illustre Liste aus Musikern am Start – teils aus dem ehemaligen Umfeld von RHOADS, teils Künstler welche den Gitarristen und Menschen RANDY RHOADS als Vorbild sehen. Um einen zeilenlangen Namedropping hier zu entgehen sind unten alle 11 Tracks mit den jeweiligen Protagonisten aufgelistet. Wobei der Opener „Crazy Train“ mit Serj Tankiann (SYTEM OF A DOWN) am Mikro sicher zu Diskussionen führen wird – zu „gewöhnungsbedürftig“ schallen hier die Vocals aus en Boxen. Ripper Owens bei „Over The Mountain“ und „Flying High Again“ macht das meines Erachtens nach erheblich besser. Besonders erwähnenswert die von Chuck Billy (TESTAMENT) eingesungene und mit Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM) an der Gitarre ganz fett und kräftig daherkommende Version des OZZY-Klassikers „Mr. Crowley“ – tolles Cover. Dazu kommen noch einige unbekanntere QUIET RIOT Tracks, jener Band die RHOADS Anno 1975 mit Kevin DuBrow gründete, welcher aber zu seinen Lebzeiten recht erfolglos waren. Anyway - „The Ultimate Tribute“ zeigt was für ein genialer Songwriter RANDY RHOADS war, lässt erahnen, was uns durch sein Ableben vorenthalten blieb und nostalgisch schwelgen in der guten alten Zeit.
1. Crazy Train
Vocals: Serj Tankiann
Gtrs: Tom Morello
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Vinny Appice
2. Over The Mountain
Vocals: Ripper
Gtrs: Jon Donais
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Frankie Banali
3. Mr Crowley
Vocals: Chuck Billy
Gtrs: Alexi Laiho
Keyboards: Kelle Rhoads
Bass Rudy: Sarzo
Drums: Vinny Appice
4. Suicide Solution
Vocals: Ripper
Gtrs: Brad Gillis
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Brett Chassen
5. I Don't Know
Vocals: Ripper
Gtrs: George Lynch
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Brett Chassen
6. Flying High Again
Vocals: Ripper
Gtrs: Bernie Torme
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Brett Chassen
7. Goodbye To Romance
Vocals: Ripper
Gtrs: Gus G.
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Brett Chassen
8. Back To The Coast (Quiet Riot)
Vocals: Kelle Rhoads
Gtrs: Bruce Kulick
Bass: Rudy Sarzo
Drums Frankie Banali
9. Killer Girl. (Quiet Riot)
Vocals: Ripper Owens
Gtrs: Joel Hoekstra
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Brett Chassen
10. Believer
Vocals: Ripper
Gtrs: Doug Aldrich
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Vinny Appice
11. S A T O
Vocals: Ripper Owens
Rhythm guitars: Bob Kulick
Lead guitar: Dweezil Zappa
Bass: Rudy Sarzo
Drums: Vinny Appice
IMMORTAL RANDY RHOADS – „The Ultimate Tribute“
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
52:26 ()
Label:
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ALCOA begann ursprünglich als kleines Nebenprojekt von DEFEATER-Fronter Derek, hat sich seit dem 2013er Debüt "Bone & Marrow" dann aber zu einer kompletten Band entwickelt. Zwischendurch gab es noch eine Hochzeit und die via Crowdfunding finanzierte Hüft-OP von Mr. Archambault. Sowas schlägt sich bei einem Vollblutmusiker wie ihm natürlich im Songwriting nieder, was zusammen mit der erweiterten Besetzung der Band - wenig überraschend - ein vielschichtigeres Album ergibt. "Parlour Tricks" beginnt beschwingt und fast schon poppig mit "Old Habits", während "Codebreaker" dann schon die nachdenkliche Seite der Band zeigt und ruhigen Alternative bietet. "It Won't Get Better" und "13 Years Bad Luck" bringen dann die Melancholie zum Vorschein. Überraschend sind dann sowohl das Country-lastige "Famous Last Words" - welches auch das Album beendet - und das Hit-verdächtige "For Holden". Also Hit-verdächtig in den 80ern, aber da retro ja eigentlich immer modern ist... Hart ist das Duett des Ehepaars Archambault, das sie bei "Poison Acquaintance" zum Besten geben. Ziemlich schnulzig, wenn auch gut gemacht. Insgesamt ist "Parlour Tricks" ein vielschichtiges Album, das aufgeschlossenen Alternative-Fans ebenso gefallen dürfte wie Freunden der ersten ALCOA-Platte.
Parlour Tricks
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
40:57 ()
Label:
Vertrieb:
Wer auf einfachere Kost der Marke AC/DC, MOTÖRHEAD, ROSE TATTOO, RAMONES, AIRBOURNE & Co. steht, der darf bei den STICKY BOYS durchaus mal reinhören – aber keine Wunder erwarten. Das französische Quartett bietet rotzigen, riffigen Hard-Rock’n’Roll mit kurzen knappen Songs und typischen Chören welche ungemein in die Beine und den Nacken gehen - macht Laune und hat, trotz fehlender Langzeitwirkung, Ohrwurmfaktor. Das man damit keinen Innovationspreis gewinnt dürfte jedem klar sein – nur dass man als Franzose nicht nach Franzose klingt reicht da nicht. Man geht eher etwas flotter an die Sache ran als o.g. Vorbilder und transportiert erheblich Spielfreude. Als Anspieltipp sei mal das richtungsweisende „Party Time“ genannt. Trotzdem. Das Vorgängeralbum „This Is Rock’n’Roll“ weckte Erwartungen, welche „Make Art“ leider nicht in Gänze erfüllt. An sich nur etwas für einfaches Easy Listening und dem Bierchen zwischendurch.
Make Art
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
38:32 ()
Label:
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Die schwedischen Geschichtenerzähler segeln aus dem hohen Norden in unsere Breiten mit Album Nummer 6 im Gepäck. "Sacred Fire" ist der Titel, und enthalten ist kreuztraditioneller Power Metal.
Der wuchtige Titelsong vereint gekonnt Kraft und Melodie und ruft Erinnerungen an seelige VICIOUS RUMORS zu "Soldiers of the Night"-Zeiten in mir wach. Was positiv auffällt, sind die mächtigen Chöre - insbesondere bei dem starken "Son of the North" und "Ferryman" ist ein Hauch von MANOWAR in der Atmosphäre zu spüren. Auch die leicht wackelig beginnende Ballade "Coming Home" hat ihre Momente und wird von Hördurchgang zu Hördurchgang "hübscher".
Produktionstechnisch wie auch handwerklich gibt es an dem Silberling nichts zu bemängeln. Die Gitarrenarbeit stellt sich immer mal wieder positiv in den Vordergrund und auch Sänger L.G. Persson beherrscht seine Kunst und ist gut bei Stimme. Allerdings ist die Power Metal-Geschichte, die uns THE STORYTELLER erzählen, nicht wirklich neu, und eben diese Story haben unzählige Bands schon weit früher und eigenständiger erzählt. Gleichwohl machen Fans des Genres hier keinen Fehlgriff, wenn sie sich "Sacred Fire" in die gute Stube holen.
Sacred Fire
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
50:37 ()
Label:
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Review: Alive Under Satan
Ihr 20-Järiges Bandjubiläum feiern die niederländischen HERETIC dieses Jahr mit einer EP. Vier Alben haben HERETIC bisher rausgebracht, das Letzte (mit dem herrlichen Namen "Angelcunts and Devilcocks" liegt nun auch schon zwei Jahre zurück. So gibt es auf der Jubiläum-EP knapp 20-Minuten feinsten Black'N'Thrash, die sich aus dem neuen Song "Berserker", sowie sieben neuaufgenommene Songs vom 2009er Album "Gods over Humans, Slaves Under Satan" zusammensetzen. Wer das Album kennt, kann sich hier also über eine verbesserte Produktion freuen. "Berzerker" fällt in die gleiche, punkig-thrashige Black'N'Roll-Sparte und weiß zu gefallen.
Eine kleine Scheibe für Fans der Band, von VENOM, LOST SOCIETY, DESASTER und lautem ehrlichen Thrash Metal der dunkleren Sorte. Anspieltipps: Der neue "Berzerker", "Give Me Darkness" und das pseudo-düstere "The Devil, My Saviour".
Alive Under Satan
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
08
Länge:
20:2 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten