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Searching For Zero

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CANCER BATS haben mit "Dead Set On Living" nicht nur ein bärenstarkes Album abgeliefert, sondern sich damit auch endgültig aus der Reihe der Support-Bands in die Headliner-Gruppe begeben. "Searching For Zero" sollte dann die logische Fortsetzung des Vorgängeralbums sein, richtig? Der Opener "Satellites" schlägt dann auch die gleiche Kerbe wie "Dead Set On Living" und ist ein gradliniger, leicht punkiger Track geworden. Danach wird das von Ross Robinson (KORN, GLASSJAW, SLIPKNOT) produzierte Album überraschend schwermütig und dunkel. Doomige Songs wie das starke Doppel "Buts" und "Dusted" oder - das Highlight der Platte - der DOWN-Song "Beelezebub". Kein DOWN-Coversong, sondern genau der Song, den die New Orleans-Truppe seit Jahren verzweifel zu schreiben versucht. Großartiger Doom/ Sludge. Mit "Devil's Blood" und "All Hail" sind nur zwei Songs unter drei Minuten geblieben und wenig überraschend die beiden, in den CANCER BATS ihre Hardcore-Attitüde zeigen. "Searching For Zero" zeigt also die Facetten der Band auf. Eine Band, die verstanden hat, dass immer das gleiche Songwritingmuster zu nutzen klappen kann, aber nicht klappen muss und Abwechslung durchaus von den Fans gewollt sein kann. "True Zero" und "Arsenic In The Year Of The Snake" sind zwei weitere Kracher der Platte. Bei beiden setzte Shouter Liam die Akzente und zeigt sein über die Jahre erweitertes stimmliches Spektrum. BAT SABBATH, die BLACK SABBATH-Coverband der Jungs, macht sich bemerkbar. "Searching For Zero" ist ein mutiges Album, das gerne zwei, drei Songs mehr hätte enthalten können, aber auch mit einer knappen halben Stunde mächtig Spaß macht. CANCER BATS trauen sich viel in den neuen Songs - ein Wagnis, das von ihren Fans hoffentlich gewürdigt werden wird. 

 

 

Searching For Zero


Cover - Searching For Zero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:0 ()
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Stellar

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DER WEG EINER FREIHEIT sind bei Album Nummer Drei angekommen, also dem make it or break it-Punkt für eine Band. Die Voraussetzungen für make it stehen nicht schlecht: die ersten beiden Alben schlugen im Black Metal-Zirkus ein wie eine Bombe und "Stellar" wird über das rührige Season Of Mist-Label veröffentlicht. Das, wie schon der Vorgänger auch als limitierte Vinyl-Edition mit Bonus-7" zu bekommende, Album beginnt mit der ersten Hälfte von "Repulsion" überraschend schleppend, ehe im zweiten Abschnitt die große Black Metal-Keule geschwungen wird. Hier zeigen die Jungs um Bandkopf Nikita direkt, dass sie sich im Vergleich zu "Unstille" gesteigert haben. Nicht nur bei "Repulsion", sondern auch bei den folgenden "Requiem" und "Einkehr" wird das deutlich. Manchmal fällt es zwar schwer, dem rotem Faden zu folgen, aber DER WEG EINER FREIHEIT bekommen immer wieder die Kurve und lassen keinen Song in substanzlosem Black Metal-Geballer enden. Dazu kommen immer wieder melancholische Passagen, in denen DER WEG EINER FREIHEIT ihr Gespür für guten Songaufbau zeigen und "Stellar" erst zu dem starken Album werden lassen, das es am Ende geworden ist. Von der druckvollen und differenzierten Produktion profitiert das Album dabei ungemein, gerade da das exzellente Schlagzeugspiel und der durchgehend brutale Gesang sehr gut zur Geltung kommen, ohne die Gitarren zu erdrücken. "Stellar" wird so einem erstklassigem Black Metal-Album. DER WEG EINER FREIHEIT werden ihren Weg weitergehen und für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen - und das vollkommen zurecht! 

 

Stellar


Cover - Stellar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 48:2 ()
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BalticSeaChild

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Was eigentlich mal ganz anders geplant war, nämlich eine reine Solo Akkustik Scheibe für Lars Jensen aufzunehmen, endete schließlich mit einer neuen Band oder Projekt unter dem Banner BALTIC SEA CHILD. Und schon rein der Name birgt etwas in Richtung weite See sprich folkiges, da muß die Musik natürlich auch so klingen. Und das tut sie auch, von der ersten Sekunde an dabei natürlich sehr prägend kommt die nach wie vor tolle und markante Stimme von ex-FURY IN THE SLAUGHTHOUSE Sänger Kai Wingenfelder rüber. Bei dessen ehemaliger Band kamen ja mitunter immer mal wieder solche leichten Folkansätze durch. Die neue Verbindung mit der traditionellen Instrumentenfraktion u.a. die prägnanten Vibes von Banjo, Violine und Akkordeon ist sehr gelungen, typisch feuchtfröhliche Melodien geboten, die sofort ins Ohr gehen und und für echte, unverkrampfte Folkstimmung sorgen.

Ja so muß dies klingen, sehr authentisch, man vermutzet hier nie eine deutsche Kapelle zu hören, sondern wähnt sich im original Irish Pub (egal wo auf der Welt) mit viel Guinness und Kilkenny. Baltic Sea Child machen auf ihrem Debüt wie selbstverständlich einfach vieles richtig. Gegenpart Lars Jensen, der mit seiner Folk Band TEARS FOR BEERS bereits seit 1992 diverse CD's unters Volk brachte und live unterwegs ist, bildet mit seinen fünf Musikern das perfekte Soundgewand dazu. Es klingt trotz aller Bierseeligkeit mit viel Seemannsgarn und ausgelassener Stimmung durchaus nicht angestaubt sondern erfährt durch die moderne Produktion eine weitere Aufwertung. Natürlich nicht fehlen dürfen auch die typischen tieftraurigen Balladen im Irish-Style wie „The Luck of the Irish", "Hard Times are gone" oder "Last Poet“ aber selbst hier schaffen es die Musiker mühelos nicht den leisesten Ansatz von Folkmief. Es gibt aber auch einen ruhigen Song, der ohne diesen klassischen Folk-Einschlag auskommt - "Long stony Way to Paradise" wunderbar melancholisch und sehr emotional, hätte auch von FURY sein können. Die andere Art Songs in der Mehrzahl laden dann aber doch zum wilden Abtanzen, Mitwippen und einfach nur gut drauf sein ein.
Groovige Sachen wie der Opener „Devils love“ oder Kracher wie „Fool in the Rain“,"Searching for a Rose" sind wunderbar leicht und luftig ohne zu banal zu wirken. Die Mischung macht's halt, traditionelles wird mit neuen, frischen Ideen verbunden - hier sind einfach Profis am Werk, die wissen wie moderne Folkmusik zu klingen hat.

Die elf Tracks bieten wunderbar abgehenden Folksound, der locker aus dem Tresen sorry aus der Hüfte kommt und einfach nur (Party)Spaß pur verbreitet. Auch ein Beweiß für das große Können der Herren ist die klasse Folkversion von Elton John's "Rocketman", sehr geil gemacht. Die Band vermittelt Spielfreude pur, die beim Anhören sofort unheimlich ansteckend auf die Laune des Zuhörers überspringt. Denke mal eine ideale Festivalband, die mühelos jedes Publikum rocken wird. Es wird hoffentlich nicht die letzte Platte von BALTIC SEA CHILD bleiben.          

BalticSeaChild


Cover - BalticSeaChild Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:34 ()
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Band:

Baltic Sea Child

KEINE BIO! www
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Hand.Cannot.Erase.

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Porcupine Tree sind wohl vorläufig erst mal Geschichte. Steve Wilson, Kopf und Genius der Band, hat sich gänzlich als neuer Taktgeber und zeitgenössische Instanz des Prog-Rocks etabliert. Warum sollte er sich auch in ein Bandkorsett begeben, zeigte er doch mit seinem letzten Solowerk "The Raven that Refuse to Sing (and other Stories)", dass er es allein noch erfolgreicher kann.

Sein viertes Album "Hand.Cannot.Erase." bindet sich erzählerisch an die sowohl traurige als auch wahre Geschichte der Joyce Carol Vincent, deren Leichnam erst drei Jahre nach dem Todeseintritt in ihrer Wohnung geborgen wurde. Wir alle hörten vielleicht schon einmal von solchen Fällen, hier aber handelte es sich nicht um einen alten, vergreisten Menschen. Joyce war eine junge, attraktive, beruflich aktive Frau, die irgendwann den Anschluss an die Gesellschaft verlor und kurz vor Weihnachten 2003 an einer Asthma-Attacke in ihrer Londoner Wohnung verstarb. Eine Geschichte, die schockiert und aufwühlt und Fragen nach Familie, nach unserer Sozialisation, unserem urbanen Leben und letztendlich nach unserem Blick für den Menschen gegenüber aufwirft. So erzählt das Album von Isolation, Anonymität, Leben in der Großstadt, Beziehungenen und der Auswirkung der Modernität auf den Menschen.

Man könnte jetzt vermuten, "Hand.Cannot.Erase." klingt verstörend, melancholisch und hart. Zum Teil ist das auch so, aber weit weniger als der Inhalt vermuten lässt. Der Einstieg ins Album mit "3 Years Older" bietet süße Melodie, kontrastiert mit schroffer Rythmik, um am Ende beides gefällig zu vereinen. Der Titelsong ist fast popig und wäre sicher auch auf einem BLACKFIELD Album nicht deplatziert. "Perfect Life" beginnt kalt, um sich gleich einer Blume unter der wärmenden Morgensonne zu öffnen, und dann in einer Melodie zu ergießen, die schauriges Wohlwollen bei mir auslöst. Bei diesem Song hören wir das erste mal die israelische Sängerin Ninet Tayeb; die weiblichen Vocals sind der tragischen Hauptperson geschuldet und tauchen immer mal wieder auf.

Der Longplayer ist weicher und nahbarer als es zu Beginn den Anschein macht. Er beinhaltet Pop neben Metal-Akzenten, Electronic wie auch Spuren von Ambient Music. Beim Hören schießen mir YES, RUSH und PINK FLOYD als musikalisches Déjà-vu immer mal wieder duch die Gedanken. Mit diesem Solowerk bietet Steve Wilson einen Blick auf seine Einflüsse, seine Entwicklung als Musiker und Songwriter, von den Anfängen seiner Kunst bis zum heutigen Tag. Es bietet eine Vielfalt, ein Abwechslungsreichtum sowie einen kreativen Output, der sich mit den Klassikern der Großen des Prog-Rocks messen lassen kann. Dieses Album ist im wahrsten Sinne des Wortes- ein Meisterwerk.

 

Hand.Cannot.Erase.


Cover - Hand.Cannot.Erase. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 66:6 ()
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Lenket Til Livet

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Black Metal lassen die Norweger HAGL mit ihrerem Debüt "Lenket Til Livet" aus den Boxen dröhnen. Wohin die Reise gehen soll ist schnell klar: HAGL reiten eher auf der alten als auf der neuen Black Metal-Schiene. Die Musik ist kalt und rauh, ein wenig mystisch und depressiv. Die krazigen, grimmigen Vocals passen dabei perfekt zum stetig dahinn stampfenden Mid-Tempo. Selten brechen die Norweger dabei aus, so dass "Lenket Til Livet" obgleich man die Stilrichtung der Norweger nicht als DSBM bezeichnen kann schlussendlich doch ziemlich düster und depressiv geworden ist. So haben HAGL es geschafft die schnörkellose Essenz des norwegischen Black Metal aufzunehmen. Tatsächlich muss ich jedoch sagen, dass ein wenig Abwechslung dem Werk sicher nicht geschadet hätte. Fans von Bands wie KHOLD, ISVIND und alten DARKTHRONE können hier drann jedoch Gefallen finden.

Als Höhepunkt konnte sich vor allem das "Endelikt" behaubten.

Lenket Til Livet


Cover - Lenket Til Livet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:55 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Hagl

KEINE BIO! www
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Xenoglossalgia: The Last Stage of Awareness

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Vor knapp vier Jahren brachten RWAKE mit "Rest" ihr bis dato letztes Werk raus: Sperriger, schwerzugänglicher Sludge-/Doom Metal mit etwas Death, etwas Core und etwas Space wurde hier geboten. Tatsächlich geht die Reise 2015 weiter, RWAKE sind wieder erwacht und "Xenoglossalgia: The Last Stage Of Awareness" steht auf dem Plan. Zunächst unterscheidet sich das Werk optisch mit seinen klaren Linien sehr von den Vorgängern. Und auch das Intro lässt mit seiner zart-mlodischen Vertracktheit noch nicht wirklich erkennen, in welche Richtung es hier gehen soll - bis die dumpfe Sludge-Walze in "Stairwell" allmählich lospoltert. Bald wird klar dass RWAKE hier keinen neuen Weg einschlagen, sondern sich ganz und gar an ihr altes Konzept klammern: Sludge, Doom, ein wenig Death, ein wenig Atmosphäre - Akkustik, sanftes Vogelgezwitscher und dreckige Science Fiction Samples. Noch mehr Sprach-Samples, noch mehr Elektronik-Samples und noch mehr Vertracktheit: Das sind RWAKE 2015. So ist "Xenoglossalgia: The Last Stage of Awareness" mit einer atem(be)raubenden Länge von 01:11:11 wohl der post-apokalyptische Gipfel alles Extremen. Wo "Stairwell" oder auch "Nargarachi" noch einigermaßen stringent wirken und der Titeltrack mit einer hübschen Melodie einen klaren Break zieht, frage ich mich tatsächlich wie man sich "Calibos/ So Fucking Tired" komplett und am Stück anhören kann. Wer das schafft hat meinen größten Respekt! So haben die Amerikaner auch hier kein leichtes Album geschaffen. Für eingefleischte Fans dürfte die LP mit beiliegender 3D-Brille jedoch ein Pflichtkauf sein.

Xenoglossalgia: The Last Stage of Awareness


Cover - Xenoglossalgia: The Last Stage of Awareness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 71:11 ()
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Rise Of The Animal

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"Rise Of The Animal" heißt das dritte Album der Projektband WOLFPAKK von Mark Sweeny (Ex-CRYSTAL BALL) und Michael Voss (Ex-CASANOVA, MAD MAX). Wie auch schon bei den Vorgänger-Alben haben die Beiden hier ihr Bestes gegeben möglich viele Heavy Metal-Idole in das Rudel der aktuellen Scheibe, beziehungsweise auf die Scheibe zu packen. So zählt "Rise Of The Animal" nicht weniger als 28 (!) Gastmusiker von Michael Kiske (UNISONIC, Ex-HELLOWEEN) bis Michaela Schomber (TANZ DER VAMPIRE). Die Liste der namenhaften Gäste lässt sich hier studieren: http://www.wolfpakk.net/index.php/de/biographie

Und auch musikalisch ist das Wolfrudel ganz auf Nummer sicher gegangen: Knackiger, eingängiger, moderner Heavy Metal füllt hier den Zeitraum einer knappen Stunde. Rauhe Riffs reihen sich an frickellige Soli, Mitgröhl-Refrains setzen sich fest und die allgegenwärtige Wolf-Thematik gibt dem ganzen einen roten Faden. So ist "Rise Of The Animal" ein ordentliches Metal-Album ohne nervige Füller geworden, dass man gut von vorne bis hinten durchlaufen lassen kann. Die Gast-Musiker wirken stimmig und passend erwählt und präsentieren WOLFPAKK in einem ordendlichen Blickwinkel. Trotz einiger musikalischer Finessen (ja, hier hört man tatsächlich traditionelle Indianer-Instrumente) bleiben die Lieder stets eingängig und auch mit einigen Pro-Mille mitgröhlbar. Schön ist es, dass die Jungs trotz obligatorischen Rock-Songs wie "Rider Of The Storm" oder "High Roller" nicht vor einem knapp neun-Minütigen Titel-Song oder zartem Frauengesang ("Universe") zurückschrecken - Was übrigends super funktioniert! Zu bemängeln ist hier einzig aus meiner Sicht, dass ich das Album gerade für die Natur-Bezogenheit, die Bandname, Titel und Art-Work vermitteln etwas überproduziert finde. So klingen die Flöten in "Highlands" einfach nur unecht, ebenso das obligatorische Computer-Wolfsgeheul dass hin und wieder auftaucht. Wer sich an solchen Kleinigkeiten nicht stört, hat hier jedoch ein wirklich rudes Rock-Album der abwechslungsreichen Art. Für Fans von Bands wie RUNNING WILD, UNISONIC, GIANT X, BLIND GUARDIAN, EUROPE, GRAVE DIGGER, (...) ist das Reinhören daher absolut empfehlenswert.

 

Rise Of The Animal


Cover - Rise Of The Animal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:55 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Wolfpakk

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