Review: Higher Mountain - Closer Sun
Aus Finnland kommt die Boogie-Rock`n`Roll-Band THE MILESTONES, die sich im Spannungsfeld der Rolling Stones, AC/DC und nicht zuletzt der BLACK CROWS bewegt. "Higher Mountain - Closer Sun" heißt der neue Output und schlägt in eine ähnliche Kerbe wie die drei vorangegangenen Alben.
Die lebhafte Mundharmonika bei der Eröffnungsnummer setzt einen Farbklecks auf die ansonsten innovationsfreie Rock´n´Roll-Kost. Die Finnen verstehen ihr Geschäft, und so gibt es handwerklich und soundtechnisch nichts an dem Teil auszusetzen.
Das Ding ist nicht schlecht und macht durchweg Laune, doch der ganz große Wurf ist THE MILESTONES mit diesem Album wohl nicht gelungen. Die Frage ist, ob man DEN heuer überhaupt mit einer Boogie-Rock´n´Roll-Nummer landen kann?
Higher Mountain - Closer Sun
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
46:15 ()
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Vertrieb:
“Face Everything And Rise” ist das Motto, das sich hinter dem Albumtitel “F.E.A.R.” versteckt hat und an dem Jacoby Shaddix sich in der jüngeren Vergangenheit zu orientieren suchte: nachdem der Sänger eigenen Aussagen zufolge die letzten Touren der Band zumeist in passablem Zustand begonnen, nach geraumer Zeit on the road jedoch in eher desaströser Verfassung beendet habe, lag der Fokus abseits der Bühne während der letzten Tour auf einem gesünderen Lebenswandel und das Songwriting wurde aus diesem Grund komplett ins Studio verlegt. Herausgekommen ist dabei „F.E.A.R.“, das unter Beweis stellt, dass es auch ohne hingebungsvolle Selbstzerstörung geht. Schon der als Opener fungierende Titeltrack drückt ordentlich auf die Tube und auch die nachfolgenden „Skeletons“ und „Broken As Me“ gehen ziemlich die Vollen. Ein wenig ruhiger geht es bei „Love Me Til It Hurts“ und „Never Have To Say Goodbye“ zu. Stärker an die alten Nu Metal-Zeiten erinnert „Gravity“, dessen Strophe ausschließlich gerappt daherkommt, was im Vergleich mit dem ruhigen, schön melodiösen Refrain leider einen etwas arg harten Kontrast ergibt – besonders der etwas befremdlich klingende Zwischenteil wirkt hier recht deplaziert. Das schnell im Gedächtnis haftende „Devils“ beginnt ruhiger, rockt jedoch im Refrain was das Zeug hält und für den Rausschmeißer „Fear Hate Love“ wird noch mal eine Schippe Aggression draufgelegt, was in diesem Fall leider auf Kosten der Eingängigkeit geht. Alles in allem haben PAPA ROACH jedoch ein rundes Album abgeliefert, das man mit Spaß anhört, auch wenn der eine oder andere Song vielleicht erst beim zweiten Mal so richtig im Ohr hängen bleibt.
F.E.A.R.
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
42:11 ()
Label:
Vertrieb:
Mit „Sum Of The Parts“ steht nunmehr eine offizielle und unter Mitwirkung des besten GENESIS Line-Ups autorisierte Bandbiografie als Bild-/Tondokument zur Verfügung. Was Peter Gabriel (vocals), Steve Hackett (guitars), Mike Rutherford (bass), Phil Collins (drums) und Tony Banks (keyboards) für die Prog- Rock- und Popwelt bedeuten, braucht man keinen Musikliebhaber mehr näher zu bringen. Und für die Fans der Band bringt GENESIS „Sum Of The Parts“ eher weniger Neues.
Aber für alle die nicht nur die überragenden Progwerke der 70er oder den Bombast Pop-Rock der 80er musikalisch konsumieren, sondern tiefer in den Band-Kosmos von GENESIS und den fünf herausragenden Künstlern eintauchen wollen, jene darf man die etwas über zwei Stunden Material ans Herz legen.
In vielen Einzel- und Gruppeninterviews mit fast allen früheren Bandmitgliedern und Wegbegleitern und mit Bildmaterial aus allen Epochen - von der Gründung in den 60ern, über das geniale Line-Up der ersten Erfolgsalben, den Abgang von Peter Gabriel und Steve Hackett, den Chartstürmern in den 80er und 90er sowie dem erfolgreichen Soloschaffen der Protagonisten – zeigt die BBC-Dokumentation den kontinuierlichen Entwicklungsweg von GENESIS. Aber auch, vor allem in den Interviews, werden die Spannungen innerhalb der Band, die zum Teil doch unterschiedlichen Auffassungen thematisiert. Gerade letzteres, die kritischen Töne, machen „Sum Of The Parts“ zu eine guten Dokumentation. Das hier der gute Phil Collins und Peter Gabriel mal wieder meist im Mittelpunkt stehen überrascht nicht, dass man die Phase mit Ray Wilson fast unter den Tisch kehrt muss aber kritisch bemerkt werden. Was aber an einer Empfehlung für die GENESIS-Gemeinde nicht ändert.
p.s.: Das Bonusmaterial umfasst dann circa nochmals 30 Minuten Interviews welche dem Schnitt der TV-Fassung zum Opfer fielen.
Sum Of The Parts
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
-
Länge:
124:0 ()
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Vertrieb:
Review: What Kind Of Creature Am I?
TOEHIDER sind in Sachen innovativer Prog-Rock das zur Zeit wohl heißeste was Down Under zu bieten hat. Sänger und Leader Michael Mills (war auch schon mal bei AYREON mit am Start) und Band klingen für mich wie ein Bastard aus SYSTEM OF THE DOWN und MUSE – respektive QUEEN. Wobei erstgenannter Act wohl vor allem Pate für den Gesang und die abgefahrenen Arrangements steht – MUSE und alte QUEEN bringen dann ihr Songwriting und ihren Bombast ein. Achja! Dazu gesellt sich noch Folk-Prog-Versatz, welcher durchaus mal an JETHRO TULL erinnert. Die Achterbahnfahrt durch die schräge Chose pendelt dann auch zwischen proggig-ruhig und Doublebass-hektisch – besonders gute zu hören am Ende mit dem über 12-minütigen „Meet The Sloth“ (Highlight) und dem 2 ½-Minüter „Geese Lycan“ (krummer, derber Rocker). Der hohe ungewöhnliche Gesang ist sicherlich Geschmackssache (Serj Tankian meets Freddy Mercury), die Frickeleien (besonders bei hitzigem Tempo) mit ihren unmelodischen Anwandlungen bedürfen Aufmerksamkeit. Ergo - Open-Mind-Rocker sollten „What Kind Of Creature Am I?” auf jeden Fall mal eine Chance geben.
p.s.: Das Artwork samt Booklet ist dann auch noch vom feinsten.
What Kind Of Creature Am I?
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
52:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review: REVOLUTION SAINTS
JOURNEY gehören zu den ganz Großen im AOR, vielleicht sind sie gar die Nummer eins. Deshalb braucht man sich nicht zu wundern, dass das Werbegetrommle zu REVOLUTION SAINTS auf offene Fan-Ohren trifft. Steht im Zentrum der revolutionierenden Heiligen doch Deen Castronovo, der längjährige Schlagzeuger und Zweit- bzw. Aushilfssänger der amerikanischen Ausnahmeband. Flankiert wird er von nicht minder bekannten Größen wie ex-WHITESNAKE Gitarrero Doug Aldrich und NIGHT RANGER-Bassist und Sänger Jack Blades. Diese Einleitung macht schon deutlich, nach wem wohl das Debüt der neuen Kooperation oder sagen wir "Band" klingt - JOURNEY muss natürlich die Antwort lauten!
Da ist einmal die Stimme von Deen Castronovo, welche sowas von true nach Steve Perry klingt, dass es kaum zu glauben ist, dass er sich dessen Stil nur durch Zuhören und Imitieren und nicht durch Studiotechnik angeeignet hat. Da sind die mehrstimmigen hohen Chöre, die mit zum Markenzeichen der amerikanischen AOR-Götter zählen. Und da ist das Songwriting (Alessandro del Vecchio), welches ebenfalls sehr nahe an die Qualität und den Charakter früherer JOURNEY-Werke herankommt. Zu guter Letzt, um den Deckel gänzlich zu schließen, geben sich "die Reisenden" Neal Schon ("Way to the Sun") und Neusänger Arnel Pineda ("You´re Not Alone") die Ehre. All das könnte jetzt auch einfach ein schneller Versuch sein, die seit langem trocken liegenden JOURNEY-Fans einzusammeln und abzufrühstücken. Aber auf dem Album sind einfach zu gute Songs eingetütet, die sich nach mehr anfühlen als liebloses Kalkühl. Das bereits erwähnte "You´re Not Alone" ist eine emotionale Rocknummer, für die manch andere Band töten würde. Oder die Hammer-Ballade "Don´t walk Away" wäre auch auf jedem anderen Melodic Rock-Album ein funkelndes Schmuckstück. Und "Here Forever" mit schreiender Gitarre und leicht dramatischem Unterton ist pure heroische Rockkunst, welche höchsten Maßstäben gerecht wird.
Um es kurz zu machen - REVOLUTION SAINTS Debüt ist für mich das beste JOURNEY-Album seit Jahrzehnten.
REVOLUTION SAINTS
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
55:20 ()
Label:
Vertrieb:
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