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Liberty Island

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SKYWALKER kommen aus dem schönen Prag und haben bei Redfield Records die Möglichkeit gefunden, ihr "Liberty Island" betiteltes Album als Digital-only-Version zu veröffentlichen. Bei dem Bandnamen wären Star Wars-Zitate nicht völlig überraschend, finden sich aber nicht. Was sind in der guten halben Stunde Spielzeit findet sind sympathisch-überdrehte Songs, die sich im Hardcore verwurzelt zeigen, aber offen für Metal- und Punk-Einflüsse sind und selbst vor Nu Metal und Crossover - die 90er lassen grüßen! - nicht stoppen. So macht "Liberty Island" auf der einen Seite Spaß ("Shere Khan"), ist auf der anderen Seite aber zu unfokussiert, um SKYWALKER eine wirklichen Wiedererkennungswert geben zu können. "Decadence" zeigt als einer von wenigen Songs sowas wie SKYWALKER-Trademarks, geht aber zwischen "Theresa" und "Jelly School" unter. SKYWALKER wollen auf "Liberty Island" einfach zu viel und verlieren sich am Ende zwischen all' den witzigen Ideen und Einflüssen. EVERY TIME I DIE oder CANCER BATS machen vor, wie das Vermengen von unterschiedlichen Stilen gelingen kann, ohne dass die eigenen Identität verloren geht. 

 

 

Liberty Island


Cover - Liberty Island Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:34 ()
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Heywire

KEINE BIO! www
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Secret Garden

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ANGRA haben sich eine recht lange künstlerische Pause gegönnt (das letzte Album „Aqua“ erschien bereits 2010) und dabei auch ihr Line-Up verändert. Natürlich ist Gitarrist Rafael Bittencourt weiter Chef im Ring, aber mit Fabio Lione hat man eine neue, von RHAPSODY OF FIRE bekannte Stimme nunmehr am Mikro. Ganz so neu ist der Neue aber doch nicht – den Fans der Band konnten die Qualitäten und die Stimme des Italieners bereits beim 2013er Live Album „Angels Cry - 20th Anniversary Tour“ antesten. Nun also das Studiodebüt. Und das vorneweg – „Secret Garden“ ist weder Ausfall noch Überflieger, sondern ein gutes, durchaus typisches ANGRA-Album in seiner anspruchsvollen Mixtur aus progressiven Songwriting und Melodic Power Metal. Wobei meines Erachtens die ganz guten Songs diesmal am Ende des Albums stehen: „Upper Levels“ kommt als Midtempo-Nummer voll Prog, Power, Folk & Co. und macht einfach mächtig Laune, „Perfect Symmetry“ setzt dann als schnelle Melodic Metal Komposition Akzente und „Silent Call“ schließt als melancholische Ballade mit Blues- und Akustik Touch das Album ab. Nicht alle Songs haben aber zugegebenermaßen diese Qualität – vor allem „Final Light“ und „Violet Sky“ sind allenfalls Durchschnittskost, bei denen auch Neusänger Fabio nicht die beste Figur abgibt; und auch „Black Hearted Soul“ lebt nur von seinem klasse Gitarrensolo. Da ist noch Luft nach oben.
Erwähnenswert sicher noch die beiden Gastsängerinnen - mit Simone Simons (EPICA) und DORO PESCH hat man sich da namhaftes ans Mikro geholt. Letztere liefert mit „Crushing Room“ einen richtig tollen Metal-Kracher ab – wobei hier als Duettpartner Rafael Bittencourt fungiert. Beim Titeltrack „Secret Garden“ darf dann EPICA-Frontdame Simone Simons ran, welcher der Song auf die Stimme zugeschneidert wurde. So wundert es nicht, dass es hier auch deutlich mehr nach EPICA wie nach ANGRA klingt. Davon abgesehen gehört der balladeske Track mit seiner orchestralen Instrumentierung zu den Highlights von „Secret Garden“. Auch das POLICE-Cover „Synchronicity II“ haben ANGRA gut im Griff. POLICE waren in Südamerika schon immer eine große Nummer, „Synchronicity II“ hört man aber eher selten, so dass das gute Cover Lust auf mehr macht. Ergo – ein gutes und typisches ANGRA-Album – mit neuem Sänger.

Secret Garden


Cover - Secret Garden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:53 ()
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Defenders Of The Faith (30th Anniversary Edition) (3-CD)

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„British Steel“, „Screaming For Vengeance“ oder „Painkiller“ sind jene Alben, die man gemeinhin als die Klassiker von JUDAS PRIEST benannt bekommt. Dass man mit „Defenders Of The Faith“ im Jahre 1984 – direkt nach dem US-Durchbruch – ein weiteres überragendes Album am Start hatte, geht dabei schon mal unter. Dabei bot das Album eine Ansammlung von klasse Songs und traf den Nerv der (metallenen 80er) Zeit. Alleine die erste Plattenseite (ich spreche hier aus eigener Erfahrung) kann man stunden-, ja tagelang auf Dauerrotation stellen: „Freewheel Burning“, „Jawbreaker”, „Rock Hard Ride Free”, „The Sentinel” und natürlich „Love Bites” – genial, laut, zeitlos. Wer jetzt nicht nackenbrechend zur Luftgitarre greift ist kurz vorm Ableben. Seite 2 - „Eat Me Alive”, „Some Heads Are Gonna Roll”, „Night Comes Down”, „Heavy Duty” und „Defenders of the Faith” standen dem dann kaum nach und lassen fast alle der heutigen Epigonen recht alt aussehen. Auch das der gute Rob hier stimmlich faktisch noch in einer eigenen Liga brillierte weis der geneigte Fan.
Was an der 3-CD Box zum 30-jährigen (okay, wir haben 2015,  paßt nicht ganz auf den Punkt) zusätzlich richtig Spaß macht, sind die beiden Bonus-CDs, welche einen kompletten Livemitschnitt der „Defenders Of The Faith"-Tour vom Mai 1984 enthält; aufgenommen in der Long Beach Arena, Kalifornien. Die Setlist ist zum niederknien – siehe unten – hier kommen einige Klassiker zum tragen die man danach kaum noch Live hörte – und natürlich bis auf „Eat You Alive“ das vollständige „Defenders Of The Faith"-Album. Dazu der tolle Sound, die spielfreudige Performance der Gitarrenfraktion, die Ansagen von Rob und die fantastischen Zuschauer (die ja angeblich dabei die Arena zerlegten) – Zeitreise gefällig?
Das gegenüber der letzten remasterden Version hier auf die beiden damaligen Bonustracks verzichtet wurde, ergibt allerdings nur beim Livemitschnitt von „Heavy Duty / Defenders Of The Faith" Sinn – dieser ist ja eh‘ mit auf den Live-Bonus-CDs enthalten. Aber das ruhigere und gute „Turn On Your Light“ hier jetzt zu unterschlagen, dass hätte nicht sein müssen. Und natürlich war das hier auch noch nicht „Painkiller“! Wir schrieben 1984 – der Synthie-Sound hielt in der harten Mucke langsam Einzug – auch wenn sich der Metal God & Co. hiervon eher kompositorisch statt instrumental annähernden (das kam dann erst im Nachfolger „Turbo“). Und natürlich war JUDAS PRIEST damals man am Schlagzeug recht brav aufgestellt. Anyway – Aufmachung (geiler Pappschuber mit Gimmick), etwas ausführlichere Linernotes und Pics runden ein „must-have“-Paket für Metal-Freaks ab.
 

CD 1

1. Freewheel Burning

2. Jawbreaker

3. Rock Hard Ride Free

4. The Sentinel

5. Love Bites

6. Eat Me Alive

7. Some Heads Are Gonna Roll

8. Night Comes Down

9. Heavy Duty

10. Defenders of the Faith

 

CD 2

1. Love Bites

2. Jawbreaker

3. Grinder

4. Metal Gods

5. Breaking the Law

6. Sinner

7. Desert Plains

8. Some Heads Are Gonna Roll

9. The Sentinel

10. Rock Hard Ride Free

 

CD 3

1. Night Comes Down

2. The Hellion

3. Electric Eye

4. Heavy Duty

5. Defenders Of The Faith

6. Freewheel Burning

7. Victim Of Changes

8. The Green Manalishi

9. Living After Midnight

10. Hell Bent For Leather

11. You’ve Got Another Thing Comin’

Defenders Of The Faith (30th Anniversary Edition) (3-CD)


Cover - Defenders Of The Faith  (30th Anniversary Edition) (3-CD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 31
Länge: 142:0 ()
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The Great News

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JOHN COFFEY haben mit "Bright Companions" einen arschtretenden Einstand in die Musikwelt hingelegt und sich mit ihrer Mischung aus Hardcore, Metal, Rock und Punk in die Herzen vieler (Schnauzbart)Rocker gespielt. "The Great News" zeigt die Band aus Utrecht den eingeschlagenen Weg weitergehend und das genauso charmant-ungestüm wie beim Debütalbum. "Broke Neck", zu dem es auch ein charmantes Video gibt, oder "All Horses" sind klasse Songs, die einfach Spaß machen und von JOHN COFFEY mit einem Augenzwinkern und verschmitztem Lächeln zwischen Ernst und Absurdidät angesiedelt sind. "The Great News" macht dabei durchgehend Spaß, da dank der Experimentierfreudigkeit der Holländer jeder Song eine Wundertüte ist und es kein Schema F gibt. Berechenbar sind andere Bands. JOHN COFFEY sind wild, mitreißend und eingängig. Ganz so, wie eine Punkrock-Platte sein muss. Oder sind doch Postcore? Oder Rock'n'Roll? Wen interessiert's? JOHN COFFEY sind wild und haben saustarke Songs. Reicht doch.

 

 

The Great News


Cover - The Great News Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:36 ()
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Crystals

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Ob ESKIMO CALLBOY das Beste sind, was jemals aus dem wunderschönen Castrop-Rauxel kam, darf je nach lokalpatriotischer Ader munter diskutiert werden. Fakt ist, dass die Band mittlerweile nicht nur in Deutschland für Aufsehen sorgt, sondern sich weltweit einen Namen gemacht hat. "Crystals" wird sicherstellen, dass das weiterhin so bleibt, denn mit dem verdammt eingängigem Album haben ESKIMO CALLBOY ihr bis dato bestes Werk abgeliefert. Natürlich müssen einige Ansprüche begraben werden: weder finden sich hier tiefsinnige Texte, noch eine differenzierte Produktion oder musikalischer Tiefgang. Aber wer sich von solchen Ansprüchen freimachen und auf ein poppig-eingängiges Album einlassen kann, wird mit einer witzigen Scheibe belohnt. Die Produktion macht Druck, ohne den Gitarren auch nur den Hauch einer Chance der Abgrenzung vom Bass zu geben, und macht laut aufgedreht natürlich Laune. ESKIMO CALLBOY bedienen sich in den neuen Songs Elementen aus Elektro, Pop und Hiphop und vermischen das alles munter mit Metalcore und Nu Metal. Überraschenderweise ist der mit SIDO eingespielte Song "Best Day" das Highlight der Platte und lässt den Wunsch nach einer vollständigen Crossover-Platte der beiden Künstler aufkommen. "Crystals" bewegt sich auf einem durchweg hohem Niveau, vom Mitsing-sicherem Opener "Pitch Blease" (sic!) über das mit Boygroup-Zitat ausgestattete "Baby (T.U.M.H.)" bis zum abschließenden Doppel "Walk On The Thin Line" und "Closure". Keine Musik für die Ewigkeit, aber für eine witzige Show genau das Richtige. Und für haufenweise Teens, die alles noch nicht so richtig ernst nehmen und cool sein wollen, ist das sowieso der richtige Soundtrack. (lh)

 

 

Crystals


Cover - Crystals Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 39:35 ()
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Endless Forms Most Beautiful

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Dass NIGHTWISH in der Regel lieber klotzen als kleckern, wenn sie etwas anpacken, ist hinlänglich bekannt. Und so erscheint es denn auch nur passend, dass die Finnen sich nun mit „Endless Forms Most Beautiful“ auf die Fahnen geschrieben haben, die gesamte Evolution in ein einziges Album zu kondensieren. Denn genau das ist die hinter dem jüngsten Silberling steckende Thematik – schon der Titel entstammt einem Zitat Charles Darwins und zu Beginn und Abschluss des Albums tritt der Evolutionsbiologe Richard Dawkins als Erzähler in Erscheinung. Das sind natürlich große Ambitionen, aber NIGHTWISH haben bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie auch ehrgeizige Projekte stemmen können, ohne dabei hinter den Erwartungen zurückzubleiben, und so verhält es sich auch mit „Endless Forms Most Beautiful“. 

Das erste, was einem beim Hören auffällt, ist die Tatsache, dass sich das neue Werk vom Hörgefühl deutlich vom sehr episch-folkigen, Soundtrack-haften Klang seines Vorgängers unterscheidet, gleichzeitig aber dennoch schon vom ersten Ton an absolut unverkennbar nach NIGHTWISH klingt. Unter einer Spielzeit von viereinhalt Minuten fängt man diesmal gar nicht erst an. „Shudder Before The Beautiful“ kommt wuchtig und energiegeladen daher, „Weak Fantasy“ legt in Punkto Bombast noch mal eine Schippe drauf. Die Singleauskopplung „Élan“ ist ruhiger gehalten und mit Abstand der radiotauglichste Song, den das Album zu bieten hat, der Gesang von Sängerin Floor Jansen steht hier deutlich im Vordergrund.  Anders dagegen das sich anschließende „Yours Is An Empty Hope“, das den härtesten und aggressivsten Track darstellt. Das ruhige, klavierbetonte „Our Decades In The Sun“ bietet Gelegenheit zum Durchatmen, „My Walden“ erinnert mit seinem sehr melodiösen und folkig-angehauchten Klang noch am ehesten an den einen oder anderen Song von „Imaginaerum“. Auch das ergreifende, eingängige „Alpenglow“ geht schnell ins Ohr. Der ruhige Instrumentaltrack „The Eyes Of Sharbat Gula“ dient als Wegbereiter für das nachfolgende Albumfinale, hätte jedoch etwas kürzer ausfallen können. Und schließlich beginnt mit „The Greatest Show On Earth“ der Höhepunkt des Albums – sowohl Titel als auch Länge des Songs (schlappe vierundzwanzig Minuten) sind bereits im Vorfeld ein dezenter Hinweis darauf, dass hier keine halben Sachen gemacht werden. „The Greatest Show On Earth“ ist das Konzept des ganzen Albums, gegossen in ein einziges, monumentales Lied, und entsprechend gestaltet sich die musikalische Bandbreite. Von ruhigen, meditativ-verträumten Momenten bis zur vollen Breitseite an Bombast ist alles vertreten, trotzdem wirkt alles wie aus einem Guss. In harmonischer Entsprechung zum Albumauftakt meldet sich auch bei „The Greatest Show On Earth“ Richard Dawkins erneut zu Wort und schließt somit den zuvor bei „Shudder  Before The Beautiful“ geöffneten Rahmen. NIGHTWISH schaffen es mit diesem Song tatsächlich, die ganze Bandbreite und Erhabenheit der Schöpfung in Musik zu fassen, was weiß Gott kein kleines Kunststück ist. Fazit: Wenn eine Band im Stande ist, die Evolution musikalisch darzustellen, dann ist es diese. Mit „Endless Forms Most Beautiful“ liefern NIGHTWISH ein kompositorisch durchweg rundes Album ab  und setzen einen weiteren Meilenstein in ihrer Geschichte.

Endless Forms Most Beautiful


Cover - Endless Forms Most Beautiful Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 78:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Into it. Over it.

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Tiny Moving Parts

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Modern Baseball

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