Review: A Furrow Cut Short
Trotz derzeitiger Krisen-Zustände in der Ukraine lassen es sich DRUDKH nicht nehmen endlich ihre zehnte Full-Length rauszuhauen. „A Furrow Cut Short“ heißt das Album, welches sich nicht den aktuellen Unruhen im Lande, dafür aber der Thematik slawischer Freiheitskämpfe im zwanzigsten Jahrhundert verschrieben hat – und damit ungewollt ziemlich aktuell ist.
Düster und rauh, aber auch melodiös ist die Musik von DRUDKH. Rauher Black Metal, wie man ihn aus den Neunzigern und aus dem Norden kennt, trifft hier auf wirklich epische Melodien und den Spirit des Slawischen Landes. So wirkt „A Furrow Cut Short“ trotz immenser Kälte letztendlich warm – und ich muss unweigerlich, aufgrund des leicht paganen Einschlags und dem konsequenten Verzicht auf Klargesang und andere neumodische Gestaltungsmittel ein wenig an die Engländer WINTERFYLLETH denken – auch wenn diese um einiges folkiger zu Werke gehen, während DRUDKH den grauen Fels markiert. Erhaben sind wirklich die Melodien, die die Ukrainer hier und da und eigentlich beständig (nur gelegentlich von Blast Beats überlagert) in ihre Songs einfließen lassen. So hat jeder der sieben Songs seine eigene Leitmelodie, seine eigenen Höhepunkte und zieht einen in seinen Bann. So beherrschen DRUDKH die Fähigkeit, einen ohne wirkliche Höhepunkte doch überraschend gut zu fesseln.
Wer auf epischen Black Metal alter, nordischer Machart mit leicht pagan-folkigem Touch steht, der sollte hier mal reinhören. Gerade Fans von WINTERFYLLETH, SAOR und alten PRIMORDIAL sei das empfohlen.
A Furrow Cut Short
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
07
Länge:
58:54 ()
Label:
Vertrieb:
Aus Russland kommen NOMANS LAND, die mit „Last Crusade“ ihren fünften (und hoffentlich nicht letzten) Ritt starten.
NOMANS LAND spielen Pagan Metal, wie man ihn erwartet und das auch schon ziemlich lange: Seit 1996 ist die Band unterwegs und hat bisher vier Alben zu Tage gefördert. Mit "Farnord" ließen die Russen zuletzt 2009 von sich hören und gönnten sich eine etwas längere Pause. Doch schon das klassische Nebel-Ritter-Artwork suggeriert, dass man hier keine Experimente oder gar Stilbrüche fürchten braucht. So setzen die Russen auf leichte, aber auch durchaus eingängige und einprägsame Melodien ohne sich in Bombast oder zu langen Instrumental-Passagen zu verirren. Der Fokus liegt hier hauptsächlich auf starken Refrains. Und auch wenn hier kein Geniestreich zu erwarten ist, funktioniert das doch schließlich ganz vortrefflich und Songs wie „Right To Luck“, „Victory Horns“ (mit klassisch paganem Blashorn-Beginn) oder „Warrior’s Path“ bleiben gut hängen. <br>Einfaches Konzept, große Wirkung also!
Live kann die Band sicher leicht angeheiterte Pagan-Fans sicher begeistern. Wirkliche Längen oder Durchhänger hat die Scheibe auch nicht, ist aber eher für nebenbei denn zum Versinken.
Last Crusade
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
08
Länge:
40:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review: IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends
Depressive, düstere, selbstzerstörerische Rock-Musik aus Skandinavien? Da stehen glasklar SHINING an erster Stelle. „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ hat die Nummerierung des Vor-Vorgängers „VII: Född förlorare“ (2011) wieder aufgenommen und glänzt durch die nur zu gut bekannte SHINING-Mixtur:
Sechsseitige-Gitarren-Künste welche mal rockig, mal akustisch – aber immer weniger schwarzmetallisch dominiert sind geben hier den Takt an. Dazu gibt es verzweifeltes und hasserfülltes Stöhnen – wie es nur ein Niklas Kvarforth kann, im Wechsel mit sehr emotionsgeladenem, skandinavischen Klargesang. Das Ganze wird in sechs Songs verarbeitet, wobei diese im Härtegrad stets variieren und einer (wie immer) vollkommen aus der Reihe fällt – in diesem Fall das instrumentale und fast schon progressive Intro, welches sicher der bisher komplexeste Instrumental Song von SHINING ist. Und der Opener gibt sich auch gleich so klassisch, wie er auf den Vorgängern hätte erscheinen können: Kratziger Klargesang und düstere Gitarren ziehen den Hörer in die Finsternis.
So erfüllt bereits der Opener „Vilja & dröm“ (Was so viel heißt wie „Wille und Traum“) die auf den Vorgängern gesetzten Ansprüche. „Framtidsutsikter“ kommt dann etwas verträumter und mit Clean-Gesang und Gitarren zu Beginn und schwarzmetallischem Ausbruch und E-Gitarren-Soli gen Ende daher und weiß zu gefallen. Auch ruhig und stimmungsvoll gibt sich „Inga broar kvar att bränna“. Wunderschöne Gitarren Melodien, suzidaler Gesang und Banjo – ja ein Banjo – ergeben hier ein wirklich sehr stimmungsvolles Gesamtbild und beweisen, das „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ tatsächlich seine größten Stären (in den auch dominierenden) Low-Tempo Passagen hat. Denn auch wenn „Människotankens vägglösa rum“ einige geniale, wiederkehrende Gitarrenmelodien aufweist und „Besök från i(ho)nom“ einen wunderbaren Black-Progressive-Abschluss bietet, fehlt es den Stücken hier an Wiedererkennungswert. So ist das neunte Album der Schweden fast etwas kontrastlos. Ausgedehnte Keyboard-Passagen oder Industrial-Anleihen wie bei „FFF“ fehlen hier. Auch große Rock-Nummern wie „Plågoande o'helga plågoande“ wird man hier nicht finden, eingängige Refrains sucht man vergebens und ebenso wenig ist „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ ein zweites „V – Halmstad“ geworden.
Kein schlechtes Album haben SHINING hier erschaffen, aber „IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends“ ist sicher kein neuer Höhepunkt ihrer Diskographie. Für langjährige Fans liefert das Werk sicher genau die richtige Dosis an selbstzerstörerischem Wahnsinn, doch wer SHINING erst noch kennen lernen will sollte lieber zu dem (teils) rockigerem „VI - Klagopsalmer“ oder dem facettenreichen „VII: Född Förlorare“ greifen.
IX - Everyone, Everything, Everywhere, Ends
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
06
Länge:
39:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Volume IV Hammered Again
Dass das Leben kein Wunschkonzert ist, das wusste auch schon NAS. Doch bei MAMMOTH MAMMOTH wird auf Schwermut geschissen. “Life's a bitch and then we die” aber während es noch läuft, party hard! And then we get high. Frei nach einer Philosophie die auch von ANDREW W.K weitläufig propagiert wird, ist auch auf "Volume IV - Hammered Again" der Stonerparty Crew ein Album erschienen das zum tanzen einladen will. All wasted und proud drauf. Das sieht dann so aus dass ein Kreis bärtiger, schwitzende Kutten ihre Haarpracht rotieren lassen. Dafür sind MAMMOTH MAMMOTH ja auch bekannt: durch ihren unkomplizierten, eingängigen Trash-Punk-Stoner-Rock das gröbste aus Bären rauszuprügeln. Ich weiß wovon ich rede, schließlich war ich mitendrin in diesem Wahnsinn. Danach erzählte Australia's Finest auch noch warum sie in mehrere Kneipen in Melbourne Spielverbot bekommen hatten. Doch auf Platte lässt sich dieser Spaß nur halb so rüberbringen, was schade ist, aber dennoch genug bietet um sich auf einen Bärenkloppen Abend vorzubereiten. Es fehlt an Abwechslung, die ewigen Wiederholungen a la “Sick of Being Sick” oder “Black Dog” zünden eher live. Aber man weiß was man hat. Und wenn man besoffen ist, ist ja eh wumpe.
Volume IV Hammered Again
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
47:0 ()
Label:
Vertrieb:
Spacig progressiver Rock der sich sehr ernst nimmt und spooky daherkommt. Selber sehen sich LISERSTILLE aus Aahus, Dänemark als Post-Rock Band die aus einer Kollaboration heraus entstand um die Kunst des Malers Vindril's musikalisch darzustellen. Das sind Kunstwerke die an die bizarre, surrealistische Meisterleistungen der Videokunst von Adam Jones erinnern von TOOL. Von der Musik her bewegen sich die Dänen ihrem neusten Album “Empirical Ghost” zwischen ganz anderen Spähren die sich einer Definition entziehen und vor allem einem Vergleich zu anderen Prog Bands. Exzessive Synthsizersolos die beinahe in einer Technotrance Party übergehen in “Capsules”, Altarstimmung durch Kirchenglocken im Interlude “Hymn to the Echo”. Orchestraler Modern Rock mit viel Drama durchgehend von der Singleauskopplung “Gold Future” bis “This Wonderful You” . Sänger Martin Byrialsen beschwört in “Harlequin's Ghost” mehr als nur einen Geist bis dann endlos scheinende instrumentelle Elektroparts das einstündige Werk unnötig in die Länge ziehen. Die Entscheidung der Band am Ende auch noch mit “Hymn to the Echo” und davor “Precognition”als Schlussakt zwei langatmige dahinratternde Elektrospuren zu hinterlassen ist mehr als verwunderlich. Da fehlt ein heftiges Beben um in Erinnerung zu bleiben.
Empirical Ghost
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
53:0 ()
Label:
Vertrieb:
Zu behaupten, THE HIRSCH EFFEKT könne man stilistisch nicht einordnen, ist wohl falsch. Richtig wiederum wäre die Aussage, dass man ein paar mehr Schubladen benötigt, um ihre Musik zu beschreiben. Die drei Hannoveraner, die ihre Musik selbst als Artcore bezeichnen, bewegen sich irgendwo zwischen Indie, Alternative, Progressive, Hardcore-Punk und verschiedenen Metal-Spielarten. Diese Vielfalt schlägt sich auch in ihrer Songstruktur nieder. Brachiale Ausbrüche geben sich die Hand mit atmosphärischen Instrumentalparts, ruhiger Melancholie und durchgedrehtem Gitarrengefrickel. Dadurch, dass diese Wechsel auch innerhalb eines Liedes oft zum Einsatz kommen und sich zu den ohnehin anspruchsvollen Kompositionen gesellen, wirkt „Holon: Agnosie“ zunächst etwas sperrig und wenig zugänglich. Doch – wie so oft – wirkt die neue Platte, hat man sich erstmal mit ihr beschäftigt, nachhaltig auf den Hörer ein. Immer wieder entdeckt man neue Nuancen und die Stücke langweilen auch nach mehrmaligen Hören nicht. Bei all der Vertraktheit machen die Jungs allerdings nicht den Fehler, sich zu sehr in Spielereien zu verlieren, sodass es den Titeln an Emotionalität fehlen könnte. Die Lieder strotzen nur so vor Leidenschaft, Wut und Unzufriedenheit. Das wird auch in den – teilweise recht kryptischen – Texten gespiegelt. „Holon: Agnosie“ bildet ein kohärentes Ganzes, dass durch Spielfreude und Innovativität zu begeistern weiß. Sicherlich ist es gewöhnungsbedürftig und manch einer wird sich auch nach ausgiebigen Hören nicht mit diesem Album anfreunden können. THE HIRSCH EFFEKT komponieren definitiv nicht für jedermanns Ohren. Jedem, der aber etwas mit härterer und ausgefallener Musik anfangen kann, sei zumindest Annäherungsversuche wärmstens empfohlen, handelt es sich bei dieser Band doch um eine der interessanteren und kreativsten(deutschsprachigen) Bands unserer Zeit.
Holon: Agnosie
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
58:50 ()
Label:
Vertrieb:
„Kyrr“ – übersetzt „still“ oder „ruhig“ – ist der Name der aktuellen Neuerscheinung der Isländer KONTINUUM. Interessant ist, dass dieser, bezieht man ihn auf das Album als Ganzes, gleichermaßen passend wie unpassend ist. Passend, da man als Hörer das Gefühl bekommt, dieser Silberling sei was für die ruhigen, zurückgezogenen Stunden. Relativ schnell erkennt man aber auch, dass es sich hierbei um keine Scheibe handelt, die man mal eben in einer illustren Runde einlegt. Unpassend erscheint der Titel, weil die Songs eher noch eine innere Unruhe auslösen bzw. Ausdruck derselben sind. Melancholie ist hier das vorherrschende Gefühl, dem musikalisch Ausdruck gegeben wird. „Kyrr“ bewegt sich im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr im Bereich Post Black Metal, sondern schifft stattdessen in den seichteren Gewässern des atmosphärischen Rocks, wobei auch ab und zu in Richtung Post Rock geschielt wird. Ähnlichkeiten entdeckt man beispielsweise mit The Cure, aber auch mit Acts wie Katatonia oder Beastmilk findet man den einen oder anderen Überschneidungspunkt. Folglich ist auch die Musik sehr düster gehalten und zieht den Hörer schnell in den Bann. Die Lieder sind hypnotisch, nachdenklich, aber stets eingängig. Ohne dabei die Grenze zum Kitsch zu überschreiten bewegt sich das Quintett immer im Bereich des nachvollziehbaren - die Musik wirkt schlicht authentisch. „Undir Punnu Skinni“ oder das abschließende „Red Stream“ bilden Paradebeispiele für diesen Sound sowie dessen Wirkung. Stücke, die es schaffen, der verträumten Musik eine dunkle Aura zu verleihen und gleichzeitig zu fesseln. So handelt es sich auch bei „Breath“ oder dem Titelsong um alles andere als um Eintagsfliegen. Definitiv ein Album, dass man wieder und wieder hören kann, ohne wirkliche Abnutzungserscheinungen zu spüren. Alles in allem sei „Kyrr“ jedem Fan atmosphärischer (und auch schwermütiger) Musik ans Herz gelegt. KONTINUUM ist spätestens jetzt ein Name, den man sich merken sollte, denn hier wird ein qualitativ hochwertiges Album abgeliefert
Kyrr
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
43:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Original Album Classics (5-CD)
Zeitreise gefällig? Back to the 80’s? – Aber klar doch! Danish Dynamite – die PRETTY MAIDS – das waren eine jene Bands deren ersten drei Langspielplatten bei mir wochenlang auf Dauerrotation liefen. Der auf den besten Zutaten der NWOBHM und 70er-Rock-Acts fundierte Sound war sowas von fett, sowas von melodisch, sowas von hitverdächtig arrangiert, dass es einen fast schon die Sinne raubte. Ken Hammers aggressive Gitarrenriffs und Ronnie Atkins starke Rockröhre taten ein Übriges um den PRETTY MAIDS einen unverkennbaren Stil zu geben, welcher nach dem starken (heute schon kultigen) Debüt „Red, Hot And Heavy” (1984) ihnen mit „Future World“ (1987) weltweit den Durchbruch brachte. Der Nachfolger „Jump The Gun” (1990) konnte da nur abstinken – und wurde dadurch sträflich unterbewertet. Und da lege ich mich fest - diese drei Alben müssen in jeder ordentlichen Hard Rock-/Metal-Sammlung stehen.
„Red, Hot And Heavy” zeigt die jungen, hungrigen Musiker auf einem kreativen, noch recht rohen und harten Höhepunkt. „Back To Back“ und „Night Danger“ waren Power-Metal-Kracher, „Cold Killer“ und „Queen Of Dreams“ melodische Highlights. Dazu zwei Songs, welche zeigten was auch in Ihnen steckte - die typisch 80er-kitschige Ballade „Waitin‘ For The Time“ und das halb-akustische „A Place In The Night“. Ein Debüt das die Fans hungrig machte – und das den Nährboden bereitete für „DAS“ PRETTY MAIDS-Album überhaupt.
Mit „Future World“ gingen die Dänen nur steil. Zehn Tracks ohne Ausfall, zeitlos überragend, harter Stoff fürs Radio – allerdings mit stark erhöhtem Keyboardanteil. „Future World“, „Yellow Rain“, „Love Games“, „We Came To Rock“ oder „Rodeo“ hatten allesamt absolutes Hitformat und dürften jeden einschlägig Vorbestraftem im Ohr sein. Aber auch flotte Brecher wie „Needles In The Dark” oder die Ballade „Eye Of The Storm“ überzeugten. Eine Platte die auch nach fast 30 Jahren unheimlich Spaß macht.
Drei Jahre später war „Jump The Gun“ dann hitmäßig nicht ganz so top, aber immer noch ein richtig tolles Album. Das aber im 1990er-Grunge-Fieber weitestgehend floppte und so heute unter der Rubrik „vergessene Perlen“ zu finden ist. Denn für Songs wie der Opener „Lethal Heroes", die Ballade „Savage Heart", „Attention“, „Headlines“ oder den Titeltrack würden die heutigen Melodic- und AOR-Bands über Leichen gehen. Das die Produktion dabei etwas über das Ziel hinausschießt und man weniger auf Tempo setzte wie zuvor ist dem Zeitgeist geschuldet.
1992 erschien dann „Sin Decade“. Die PRETTY MAIDS hatten ihren Stil gefunden. Man war einerseits jetzt wieder einen Tick härter und weniger keyboarlastig unterwegs, aber auch zum Teil mit neuen Line-Up und leider zum Teil weniger zwingenden Songs. Dass der größte Hit das THIN LIZZY-Cover „Please Don’t Leave Me“ wurde ist dafür kennzeichnend. Allerdings sind der Doublebass-Opener „Running Out“, das atmosphärische, mit Dynamik arbeitende „Nightmare In The Neighbourhood“, der in Mid-Tempo gehaltene, recht harte Titeltrack „Sin-Decade“ und das als Melodic-Hit konzipierte „Come On Tough“ auch klasse Songs welche aber in einem gegen Ende doch etwas durchschnittlich werdenden Album Highlights setzen. Nach dem Debüt das erdigste, rohste Werk der PRETTY MAIDS.
Dem folgte, sozusagen als Ausgleich, mit „Stripped“ eine durchweg ruhiges, in weiten Teilen akustische Scheibe. Das neue Cover von QUEEN’s „‘39“ und die Akustik-Wiederholung von „Please Don’t Leave Me“ sorgten für Aufmerksamkeit. Ansonsten war das im Vergleich zu den o.g. drei ersten Scheiben eher was zum Gähnen, ob es eine neue Version „Savage Heart“ gebraucht hätte darf man da auch fragen. Handwerklich war das ohne Frage gut gemacht, die beiden neuen Songs „If It Ain't Gonna Change“ und „How Does It Feel“ wären aber auch auf einem regulären Album gut platziert gewesen. Muss man nun nicht unbedingt haben.
Egal - wer die Dänen nur durch ihre letzten starken Outputs kennt (ich nenne nur mal „Pandemonium“ 2010 und „Motherland“ 2013) - was an sich gar nicht sein darf – der muss sich hier unbedingt die Basics in Form der „Original Album Classics“ für kleine Münze besorgen. Die PRETTY MAIDS sind in ihrem Genre einfach essentiell.
Original Album Classics (5-CD)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
52
Länge:
210:0 ()
Label:
Vertrieb:
Hyperalgesie. Ein verstärktes Empfinden von Schmerz. Eine Fehlfunktion des Nervensystem. Sowas in der Art. Klingt schön, dieses Wort, dachten sich auch VICTORIAN HALLS. „Hyperalgesia“ ist das zweite Album des Trios aus Chicago das recht heftig vielversprechend anfängt. Jedoch muss man hier auch sehr stark sein, denn VICTORIAN HALLS machen es einem nicht ganz einfach sich mit ihrem neusten Werk sicher zu fühlen. Wo man Anzeichen von BLOOD BROTHERS erlauscht mit dem Intro, welches übergeht ins düstere Adorned Scarlets und plötzlich wieder auftauchen in Most Firearms Are More Than Adequate In Killing oder Come In With The Storm, bekommt man im Laufe der Platte eher PANIC! AT THE DISCO und THE KILLERS mit nervigen Ohrwurm Refrains vorgekreischt. Als hätte man bloß auf einen Radiohit gewettet. Gegen gute Laune ist auch nichts einzuwenden, Tonight All The Dead kann man sich schön mit stilisierten, aufpolierten Musiclip vorstellen. Frei nach dem Motto Sommerhit 2015. Doch irgendwie wird nicht so klar, wen VICTORIAN HALLS überhaupt kopieren wollen. Liars erinnert mit dem gezwungen, pseudoepischen Refrain den Teenager auf der ganzen Welt gröhlen könnten stark an 0815 Rock a la THIRTY SECONDS TO MARS. Dazwischen paar Herzschmerz Tunes wie Reprise und das Abschlussständchen Currency. Experimentierfreudig, dabei eingängig und zeitgleich nervig. Trotzdem lässt sich bei dem einen oder anderen Song nicht abstreiten, dass er ankommt bei der nächsten WG -Spotify Party. Ob das so wünschenswert ist, bleibt dahingestellt.
Hyperalgesia
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
40:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten