Review:

Nattramn

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Selten schafft es eine so alte Band wie EREB ALTOR (Bandgründung hier: 2003) einen derartig aus den Wolken zu hauen. Dem schwärzlich-epischen Viking Metal á la BATHORY hatte die Band sich auch schon auf ihren vier Vorgängern verschrieben: Während es auf „Gastrike“ (2012) noch etwas schwarzmetallischer zuging, kombinierte der Nachfolger „Fire Meets Ice“ (2013) die eisige Kälte schon gekonnter mit dem warm-wohligen Schauer epischen Viking Metals. Die folgende EP „The Lake Of Blood“ (2014) präsentierte die Schweden schließlich noch klarer als wahre Stimmungskünstler.

Ein „Nattramn“ ist nichts anderes als die Seele eines ungetauft verstorbenen Kindes oder rastlosen Sünders welche in Rabengestalt auf der (vergeblichen) Suche nach dem Grab Christi den Nachthimmel unsicher macht. Und EREB ALTOR schicken ihren „Nattramn“ nicht unbeseelt in die Welt, haben sie hier ein Werk geschaffen, wie es kontrastreicher kaum sein könnte: Auf der einen Seite gibt es hier relativ harsche Black-Metal-Songs wie den treibenden „Titeltrack“ mit seiner düsteren Energie oder das akkustisch eingeleitete „Dark Waters“, welches einen in den tiefen Sog der ewigen Schwärze zieht.

Auf der anderen Seite stehen epische Songs mit viel Pathos: Der Opener (und das erste Video) „Midsommarblot“ sorgt mit wunderschönen, tieftraurigen Melodien und einem beständigen Doom für wohliges Schauern. Besonders gelungen ist die Vertonung eines so trüben Themas und die Vocals des Bassisten im Hintergrund erweisen sich als echte Bereicherung. Auch „The Dance Of The Elves“ ist eher balladesker Natur. Epischer Klar-Gesang und Chöre dominieren hier und erschaffen eine zauberhafte Atmosphäre, während sich im Hintergrund ein Sturm entwickelt, der vor einem ziemlich schwarzmetallischen Pre-Chorous nicht zurück-schreckt. Ein wahres Feuerwerk!
„Across Giant’s Blood“ vereint schließlich noch einmal die beiden Seiten EREB ALTOR’s zu einem etwas progressiveren Gigantum mit epischen und tief schwarzen Passagen.

Was die Schweden mit „Nattramn“ abliefern ist großartig und von ungeheurer Intensität. Wer das Vorgängerwerk („Fire And Ice“) schon mochte und „Hammerheart“ (1990) sowie „Twilight Of The Gods“ (1991) von BATHORY zu seinen Lieblingsalben zählt, wird hier nichts falsch machen! Trotz nur sechs Songs eine große Scheibe!

[Für Neugierige: Die beiden Videos „Nattramn“ und „Midsommarblot“ geben hier schon einen guten Eindruck von der Reichweite, die EREB ALTOR sich erarbeitet haben.]

Nattramn


Cover - Nattramn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 42:22 ()
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Interview:

ESKIMO CALLBOY auf den Zahn gefühlt

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Interview

Heute ist eure letzte Station eurer Crystals Tour, kurz gefragt: wie war’s?

Sushi: Bisher war es ziemlich Krass! Wir hatten wirklich sehr viele nahezu ausverkaufte Dates und die Leute waren auch super gut drauf. War daher eine wirklich geile Tour.

Kevin: Das besondere an der Tour war halt, dass wir zwei Dates gespielt haben und danach wieder Heimaturlaub hatten. Das ist sehr gut um ein bissel die Falten aus dem Gesicht zu ziehen, daher haben wir auch ordentlich durchgefeiert. Sonst musst du ja immer wirtschaften mit deiner Kraft wenn du 16 Dates spielst und dabei keine Erholungspausen hast. Da säufst du halt mal nicht jede Nacht und lässt es ruhig angehen, aber bei dieser Tour war es nahezu scheiß egal was wir machen weil wir zwei Shows hatten und dann ging es wieder nach Hause. Deswegen haben wir auch ordentlich Gas gegeben und dementsprechend sehen wir auch aus. Heute gibt’s dann nochmal richtig eine auf die zwölf, weil wir auf nichts mehr aufpassen müssen, auf uns nicht, aufs Equipment nicht, auf die Crew nicht und auf die Leute sowieso nicht. (grinst)

Hattet ihr irgendwelche ganz besonderen Eindrücke auf euren Dates?

Sushi: Boah, irgendwelche ganz besonderen Eindrücke… das ist immer schwer zu sagen, weil das ist die größte Tour die wir bis jetzt gespielt haben. Jedes Mal wenn du so auf die Bühne kommst und denkst du dir: Wow, so viele Leute kommen um dich zu sehen und deine Musik zu hören. Aber so spezielle krasse Eindrücke gab es nicht, aber allein zu sehen wie viele Leute dich Supporten ist einfach großartig und das flasht dich immer wieder aufs Neue.

Und wie kam "Crystals" im Vergleich zu euren anderen Alben beim Publikum an, also was sind eure eigenen Eindrücke davon?

Sushi: Also ich habe das Gefühl das bei der neuen Scheibe mehr Songs Live besser funktionieren, als zum Beispiel bei der „We Are The Mess“. Wie spielen ja auch fast alle Songs davon und gerade bei „Best day“, wo die meisten Leute im Vorfeld so aufgeschriehen haben, der läuft Live seltsamerweise wirklich cool.

Habt ihr diesmal irgendwas anders gemacht? Mir persönlich ist aufgefallen, dass ihr jetzt die gesamte Band mehr im PR-Bereich in den Vordergrund genommen habt. Sonst wart ihr beide, Sushi und Kevin, die Gesichter der Band aber diesmal kommt die ganze Band mehr zur Geltung. War das beabsichtigt?

Sushi: Echt? Dann haben wir irgendwas falsch gemacht.(lacht)

Kevin: Nein, nein, nein, das ist tatsächlich so! Wir spielen halt so ein bisschen mit dem Image „Boygroup des Metals“, weißte? Klar bist du als Frontmann/ als Sänger immer so ein bisschen mehr im Fokus weil du ja auch viel redest, aber wir wollten auch so ein bisschen mehr die Band so in den Fokus ziehen. So dass die Leute im „Hintergrund“, also die Instrumentalisten, ein Gesicht bekommen und das ist auch gut das du das so wahrnimmst, denn so war es tatsächlich auch angedacht. Ich finde das ist auch keine schlechte Entwicklung.

Keineswegs, ich finde das sogar gut!

Als Ihr an "Crystals" gearbeitet habt, was war da das schwierigste? Wo ihr gedacht habt „Boah, jetzt hab ich echt keine Lust mehr“.

Kevin: Ja das ist immer so, manche Songs gehen halt so von der Hand und bei anderen verwürfst du es wieder und wieder und es dauert Monate bis man selbst zufrieden ist. Dann legst du die erstmal auf Eis und denkst dir so, den machst du irgendwann mal fertig, der ist geil. Entweder kommt dann was oder halt nicht, das sind dann richtig Arbeitstitel. Der Unterschied zu diesem Album im Vergleich zu „We Are The Mess“, ist das wir diesmal wirklich komprimiert gearbeitet haben. Wir haben uns ein Haus in Holland genommen wo wir uns eingeschlossen haben. Musst dir vorstellen wir hatten erst eine andere Deadline und dann hat sich das nach hinten raus geschoben, das heißt wir hatten am Anfang einen ziemlich großen Druck. Weshalb wir uns gleich am Anfang mal richtig hingesetzt und gearbeitet haben und nicht so nach und nach.

Sushi: Wir haben dann aber trotzdem nur zwei Wochen getrunken.(grinst)

Kevin: Das war dann Party all-night-long, aber hat bock gemacht und dabei sind auch die größten Stücke des Albums entstanden. Aber es hat wirklich ein bisschen was gefehlt bis zum Schluss. Du hast es dir halt angehört und dachtest dir joah cool ist solide, damit kannst du arbeiten. Aber diese berühmten 20 Sekunden die du immer wieder zurückspulst, weil die so geil sind und du dich den ganzen Song drauf freust- die haben irgendwie noch gefehlt.

Sushi: Stimmt, das gab’s nicht, das hatten wir ewig nicht.

Kevin: Als wir dann wieder zu Hause waren konnten wir uns dann an die Details begeben und die Deadline wurde dann ja auch nach hinten verschoben, so dass wir Zeit hatten das Beste aus dem Album raus zu holen um zu sagen, dass wir zufrieden damit sind.

Welcher der Songs sind eigentlich eure Lieblingssongs, die ihr von der neuen Platte am liebsten performt?

Sushi: Also meiner ist definitiv Crystals, weil ich ja so aus der New Metal Schiene komme und den Song auch mit unserem Gitarristen zusammen geschrieben habe. Das ist halt ein Song der mich so an meine besten Musikzeiten erinnert und deswegen ist er mein Favorit auf der Platte.

Kevin: Das Problem ist, diese Frage bekommst du zu jedem Album gefragt und bei „We Are The Mess“ konnte ich mich wesentlich leichter entscheiden, aber diesmal liegen die Songs von der Qualität sehr nah bei einander, was es schwer macht sich für ein oder zwei Songs zu entscheiden. Aber ich mag zum Beispiel „My Own Summer“ mega, das ist halt ein Song der positive Ausstrahlung hat. Den kann ich mir auch mega gut auf Festivals vorstellen.

Mit "Crystals" seid ihr ja wieder mehr in die Partyschiene zurückgekehrt, in „We are the Mess“ war da deutlich mehr Ruhe und Abwechslung. Wieso habt ihr von dem abgelassen und seit quasi „Back to the roots“?

Kevin: So ein Album das du schreibst ist ja immer eine Momentaufnahme der Band sag ich mal, so wie du drauf bist wird auch der Song und das merkt man dann auch. Du gibst ja auch immer so ein bisschen was von dir selber und das kannst du nicht steuern. Und während des schreiben war halt Party pur und das Haus sah aus wie scheiße, das gibt das Album auch wieder. Sowas prägt dann auch das Album, zwar nicht bewusst, aber das hat man dann hinterher gemerkt. Wir hatten halt gute Laune und haben das Songwriting genossen, auch wenn wir uns manchmal an die Gurgel gegangen sind, aber im Endeffekt war alles cool. Deswegen ist wahrscheinlich alles wieder so geworden. Wir sind ja keine unterschiedlichen Menschen, aber man erwischt uns natürlich immer wieder in unterschiedlichen lagen und deswegen kommt dann auch immer was anderes raus. Das nächste Album… wer weiß wohin das geht… wir wollen uns da nicht so festlegen.

Wie geht ihr eigentlich damit um wenn ihr euch gegenseitig an die Gurgel geht? Das passiert ja schon mal und sicher auch mal auf Tour.

Sushi: Auf Tour ist das meistens deutlich entspannter, weil man eben nicht diesen Arbeitsdruck hat. Klar musst du abends irgendwie deine Leistung abliefern, aber letztendlich ist es auf Tour einfach entspannt. Und wenn wir uns Zu Hause an die Gurgel gehen, dann schmeißen wir uns böse Worte an den Kopf und fahren einfach nach Hause für den Tag, aber hier können wir uns natürlich nicht aus dem Weg gehen. Ist auch schon mal Vorgekommen, dass wir uns auf Tour schon mal in der Wolle hatten, ist aber eher selten der Fall. Weil wir eben genau wissen, wir haben jetzt nicht so den Druck, das muss nur irgendwie funktionieren und das klappt meistens irgendwie.

Kevin: Es ist auch so, du kannst sowas nicht machen wenn dir die Leute gleichgültig sind, dann sind es auch keine Freunde. Als Sushi damals zu uns kam, wir kannten uns alle, aber Sushi kam von außen und wir wussten damals sofort, dass das passt irgendwie. Im Laufe der Jahre kann ich jetzt echt sagen, die Jungs sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden. (Sushi lacht) Ja das mein ich echt so, das ist nicht nur einfach so gelabert. Man kennt sich sehr gut und da ist es einfach auch mal wichtig, dass man sich mal so richtig auf den Sack geht. Das staut sich einfach an, wie bei einer Beziehung. Wir Vögeln halt nur noch nicht.

Sushi: Noch nicht. (beide lachen)

Was hört ihr eigentlich in der Freizeit?

Sushi: Natürlich unsere Alben! Nein Quatsch, ich persönlich höre eigentlich gar nicht mehr so das Schreizeug. Ich bin da eher wieder so in den Hip-Hop abgerutscht, das ganze alte Zeug mit dem ich so groß geworden bin und natürlich auch Marilyn Manson läuft immer so irgendwie. Ich war auch immer so ein Kind des Punkrocks. Aber von dem ganzen neuen Zeug was da so angesagt ist, da komm ich einfach nicht so rein.

Kevin: Also ich hör zu Hause immer das wo drauf ich gerade so bock habe, nicht so Radio sondern wirklich auf was ich gerade bock habe. Ich hör zu Hause Jazz gern ab und zu, aber auch die harten Sachen wie „Thy Art is Murder“, die sind geil. Aber ich hör auch viel Hip-Hop. Das bringt dich alles ein bisschen so runter, damit du auch wieder bock hast auf das schreien.

Wo findet eure Musik eigentlich, abseits von Deutschland, den größten Anklang?

Sushi: Puh… gute Frage. Japan ist halt immer mal wieder ein größeres Thema und Russland ist nach Deutschland eigentlich der größte Markt wo unsere Musik so funktioniert.

Und wie unterscheiden sich die Fans dort eigentlich von den deutschen Fans?

Sushi: Also in Russland gibt es halt keine Regeln, das ist das witzige. Also dort werden die auch mit einer blutenden Platzwunde noch in die Menge gelassen, denen ist das scheiß egal. Das ist alles etwas rauer dort. Manchmal habe ich das Gefühl aufgrund der ganzen Landesmentalität nutzen die die Konzerte um mal so richtig los zu lassen. Und die lassen dann auch wirklich los. Dort gibt es wie gesagt keine Regeln. Wenn ich mir dann vorstelle wie es dort den Menschen im Pit geht, dann ist das schon manchmal eine unschöne Sache.

Wie sieht eigentlich die Zukunft von EC in euren Augen aus? Wo drauf arbeitet ihr hin?

Kevin: das Ding bei uns ist, wir haben uns nie wirklich irgendwelche Ziele genommen. Wir haben zwar immer hart gearbeitet aber wir wissen nicht woran. Wir haben halt immer alles gegeben und immer die Musik an erster Stelle gestellt, aber das waren immer so kleine Ziele. Du hast halt andere Bands gesehen die dann mit einem fetten Bus ankommen und da hast du dir dann gedacht, so einen willst du auch. Und wo dann das erste Mal unser Bus vor dem Studio stand dachten wir uns so: „Boar, krass was geht jetzt hier?!“ Das sind dann so die Sachen wo du dann dran arbeiten kannst. Also ich hab auch mal so richtig bock drauf, bei Wacken auf der Hauptbühne zu spielen. Einfach so mal das halbe Feld voll, das wär mal so mein Traum. Und dann aber auch nicht so, dass die Leute mit Sachen schmeißen, sondern so sagen: voll geil hier.

Damit hast du auch gleich meine nächste Frage vorweg genommen: Wo wollt ihr unbedingt mal spielen?

Kevin: Definitiv Wacken und alle großen Festivals. Festivals lieben wir halt, weil du viele Leute triffst und nicht so den Stress hast. Alles ist viel entspannter, hast geile Shows, kannst machen was du willst. Hast viele Frauen in Bikinis was uns natürlich auch nicht so kalt lässt (zwinkert). Ja naja, alle Festivals der Welt mal bespielen das wär schon so ein Traum.

Sehr schön! Soweit sind wir nun durch, ich bedanke mich wirklich rechtherzlich bei euch für das Interview und das wir uns zu eurem nächsten Album in alter Frische wieder sehen. Wie üblich die letzten Worte gehören euch:

Kevin: Wir haben ja nun eine noch recht kurze Bandgeschichte. Seit 2010 haben wir ja schon viel erlebt, es ist viel passiert. Doch wir haben wirklich wenig Pech gehabt, wir mussten zwar oft Kritik fressen und man hat uns lange Zeit nicht ernst genommen, aber wir haben nicht wirklich Unglück in der EC-Geschichte gehabt und wir hoffen natürlich, dass das weiter so bleibt. Und wir glauben, auch wenn das jede Band sagt, dass wir einen speziellen Draht zu unseren Fans haben die so zu unseren Shows kommen. Das haben wir uns schon damals geschworen und das halten wir auch immer noch so, wir geben uns große Mühe den Kontakt zu unseren Fans nicht zu verlieren. Wir wollen keine der Bands sein, die auf der Bühne ihre Show abzieht und dann einfach gehen. Gestern erst standen wir noch Stundenlang vor der Venue und haben mit allen Leuten gesprochen die dort noch draußen standen. Natürlich musst du dich mal kurz duschen, aber dann packst du dich ein und gehst nach draußen, einfach so damit du den Kontakt zu deinen Leuten nicht verlierst. Das genießen wir auch zu hören was so ist und was die Leute denken, wie das Album so ankommt. Nicht nur durch Facebook-Kommentare, sondern wirklich so Face-to-face. Wir sind all den Leuten wirklich sehr Dankbar und wir wollen das weiter so betreiben und sind dankbar das die Leute weiterhin so zu unseren Shows kommen und uns Supporten. Das war jetzt ein bisschen mehr, aber das musste mal gesagt werden, mir ist das wichtig. Also Danke, danke für alles!

Sushi: Und nicht so viel Schnaps trinken!



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Sermons From The Church Of Blues Restitution

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Wenn eine Band sich den Namen PIG IRÖN gibt (mit „ö“) dann denkt Meinereiner erstmal an MOTÖRHEAD & Co. Dem ist aber nicht so. Die fünf Herren von jenseits des Kanals verstehen sich zwar durchaus als Bikerband, sind soundmäßig aber eher jenseits des Atlantiks einzuordnen. Ihre Mischung aus 70-er Classic- und Bluesrock (mit Südstaatenflair) erinnern an die BLACK CROWS und LED ZEPPELIN, auch WOLFMOTHER kommen mir da in den Sinn. Von den immer wieder mal ins Gespräch gebrachten BLACK LABEL SOCIETY ist man aber schon ein Stückchen weg. „Wildcat Birdhead“ mit Mundharmonica als Opener und der zweite Track „One Million Mega Hurts” mit seinem fetten, drückenden Riffs zeigen die genannten Vorbilder deutlichst auf. Und diese werden im weiteren Verlauf von „Sermons From The Church Of Blues Restitution“ öfters zitiert - allerdings ohne deren Level zu erreichen. Denn die Songs der Briten lassen trotz permanenten Groove einfach etwas den letzten Kick, die hitverdächtigen Melodien und Arrangements vermissen. Zu eintönig, zum Teil träge machen die Songs zwar Live sicher Laune, haben aber kaum Langzeitwirkung. Auch die doch recht häufig auftretenden Akustikparts und –songs nehmen noch zusätzlich Fahrt raus. PIG IRÖN haben mit „Sermons From The Church Of Blues Restitution” ihr bereits fünftes Album am Start – dafür ist das Ganze nicht zwingend genug.

Sermons From The Church Of Blues Restitution


Cover - Sermons From The Church Of Blues Restitution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:41 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Pig Irön

KEINE BIO! www
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Game On

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THE AMORETTES sind drei Mädels aus Glasgow/Schottland, welche sich hör- und sichtbar in der Tradition von Bands wie GIRLSCHOOL oder THE RUNAWAYS sehen und deren 10 Songs des Debüts „Game On“ schon parallelen zu den ersten Soloausflügen von JOAN JETT AND THE BLACKHEARTS aufweisen. Dabei sollte man nicht der Einfachheit halber die Retrokeule schwingen. Denn das Trio Gill (Gesang und Gitarre), Heather (Bass) und Hannah (Schlagzeug) haben es drauf mit klaren Songstrukturen, Riffs, Chören und Refrains einen energetischer Vortrag voller erdigen, rotzig-zeitlosen Rock’n’Roll abzuliefern. Dass das nicht unbedingt eine Bewerbung für ein neues Genre ist, verwundert nicht – aber Tracks wie die Mitgrölnummer „Hot And Heavy” oder das flotte „Son Of A Gun“ passen auf jede Hard Rock Party. Wer sich mit dieser Einordnung anfreunden kann, der darf bei THE AMORETTES für kurzweiliges Vergnügen beruhigt zulangen. Dass hier jeder Song für sich voll Laune macht, man aber über eine Albumlänge hinweg schon etwas die Abwechslung oder den Überhit vermissen läßt, dass darf, ja muss man „Game On“ als Debüt verzeihen. Die Basics passen - Rock On Girls!

Game On


Cover - Game On Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:26 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Amorettes

KEINE BIO! www
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Trilogy (2CD+DVD)

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Wenn man Kenner der ELP-Historie nach dem besten Album der Artrock-Größe EMERSON, LAKE & PALMER fragt, fällt nicht gerade selten der Name „Trilogy“ - obwohl dies außerhalb der „Kenner“-Szene kaum so gesehen wird. Dies kann ja durchaus daran liegen, dass das Meisterwerk die damaligen technischen Möglichkeiten bis zum geht nicht mehr ausreizte und eine livehaftige Umsetzung deswegen aus blieb. Und wohl gerade diese Ausnutzung des technisch Möglichen im Studio prädestinierte „Trilogy“ für ein Re-Release in vorliegender Form. Das 1972 erschienene Album stürmte auf der Insel (UK-Charts Platz 2) und in den Staaten (US-Charts Platz 5) die Longplayer-Hitparaden und untermauerte den damaligen Stand von EMERSON, LAKE & PALMER als „state of the art“.
Das vorliegende Package hat auf CD 1 erstmal das Originalalbum zu bieten und auf  CD 2 einen neuen Stereo-Mix und eine bisher unveröffentlichte Version von „From The Beginning“ daher. Das angedachte Schmankerl ist die Audio-DVD mit verschiedenen 5.1 und Stereomixen, die von Jakko Jakszyk (KING CRIMSON) abgemischt wurden. Demenstsprechend ist die 3-CD/DVD-Box wertig und mit umfangreichen Booklet aufgemacht:
Musikalisch muss man den ELP-Fans und der Artrock-Gemeinde bzgl. den auf „Trilogy“ enthaltenen Schätzen –  die episch symphonische Acherbahnfahrt „The Endless Enigma“ gehört zum Besten was das Genre zu bieten hat. Die atmophärisch-akustische kurze Ballade „From The Beginning“ ist dann der erwartete Gegenpol. „Hoedown“ (das einzigste Stück im Liveset) ist dann mal wieder eine Klassikerbearbeitung (im Original von Aaron Copland) in voller Orgelgewaltheit. Hier stimmt auf perfekte Art und Weise die Melange aus furiosen Parts und andächtigem Können. „Trilogy“ zeigt EMERSON, LAKE & PALMER auf der Höhe ihres Schaffens – gewachsene Identität und Selbstbewußtsein sowie Inspiration und Experimentierfreude – ein Album zum Schwelgen und Eintauchen.

 

CD1: Original Trilogy

1.         The Endless Enigma (Teil 1)

2.         Fugue

3.         The Endless Enigma (Teil 2)

4.         From The Beginning

5.         The Sheriff

6.         Hoedown

7.         Trilogy

8.         Living Sin

9.         Abaddon’s Bolero

 

CD2: New Stereo Trilogy

1.         From The Beginning [Alternative Version]

2.         The Endless Enigma (Teil 1)[Neuer Stereomix]

3.         Fugue [Neuer Stereomix]

4.         The Endless Enigma (Teil 2)[ Neuer Stereomix]

5.         From The Beginning [Neuer Stereomix]

6.         The Sheriff [Neuer Stereomix]

7.         Hoedown [Neuer Stereomix]

8.         Trilogy [Neuer Stereomix]

9.         Living Sin [Neuer Stereomix]

10.       Abaddon’s Bolero [Neuer Stereomix]

 

CD3: DVDA 5.1 Trilogy - Neuer Stereomix in MLP Lossless 5.1 & Stereo @ 24 bit 96kHz, DTS 96/24 5.1 & Dolby Digital 5.1 (48kHz) und LPCM Stereo @ 24-bit 96kHz

1.         The Endless Enigma (Teil 1)

2.         Fugue

3.         The Endless Enigma (Teil 2)

4.         From The Beginning

5.         The Sheriff

6.         Hoedown

7.         Trilogy

8.         Living Sin

9.         Abaddon's Bolero

10.       From The Beginning (Alternative Version)

Trilogy (2CD+DVD)


Cover - Trilogy   (2CD+DVD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Defragments

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Mit „Fragments“ hatte Chris Postl (RPWL) mit PARZIVALS EYE  in 2009 eine entspannt, angenehme und recht unaufgeregte Prog-Rock-Platte am Start die einschlägig Vorbelasteten durchaus Spaß machte. Der naheliegend „Defragments“ betitelte Nachfolger führt diese Ausrichtung fort; orientiert sich aber noch etwas mehr als der Vorgänger an den Marktführern der End-70er – wie schon das YES-Cover „Long Distance“ („Runaround“) und der SUPERTRAMP-Klassiker „Two Of Us“ zeigen. Die beiden Songs verdeutlichen aber auch ein Manko des Albums. Eingesungen von Christina Booth (MAGENTA) sind im direkten Vergleich die gesanglichen Defizite von Postl-himself doch recht deutlich zu hören. Dies gibt trotz aller instrumentalen Finesse und vor allem den gut nachvollziehbaren Kompositionen Abzug. Denn - und da hört sich am besten mal den 12.minütigen Opener „Reach The Sky“ (recht episch und keyboardlastig) - „Defagments“ ist nichts für Frickelfans und Prog-Ultras. Die Zielgruppe liegt beim Mainstream-Progfan mit Hang zur guten alten Zeit.
Fazit: PARZIVALS EYE sind heuer nicht ganz so zwingend wie beim Vorgängerwerk unterwegs; da wo Chris Postl selbst singt, verliert „Defragments“ leider zusätzlich an Fahrt. Denn die melodischen Artrock- und Pop-Anleihen (bis hin zu den BEATLES) dominieren – laut, ja hart wird es an sich nie – in Gänze sind die 70 Minuten dann doch zu ruhig, ja zu bedächtig geraten. Ausnahme: für die tollen Gitarrensoli auf „Defagments“ sorgt ein weiteres mal ex- ALAN PARSONS Ian Bairnson.

Defragments


Cover - Defragments Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 69:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Malefic Miasma

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Ja, AGES soll das heißen. Wie war es noch, mit der Annahme je unleserlicher das Bandlogo, desto finsterer die Musik? Tatsächlichg spielen AGES aus Falun in Schweden eine ziemlich melodische Art des Black Metal. Auch vor epischen Momenten, ausschweifenden Instrumentalparts mit Streichern, Cleanchorus und auch Melodic-Death-Momenten schrecken die Schweden auf ihrem Debüt-Werk "The Malefic Miasma" (zu Deutsch in etwa "Der Hauch des Bösen") nicht zurück.

So kommt der erste, boshafte Hauch tatsächlich reich an Melodien und Abwechslung daher. Schon der Opener entpuppt sich mit seinem atemberaubenden Chorus und großen Melodien als ein guter Start und macht gleich Lust auf mehr. Düster und melancholisch geben sich AGES auf ihrem Debüt, vereinen Melodien á la DISSECTION mit der der depressiven Grundstimmung von INSOMNIUM und lassen hier und da ein Fünkchen Gothic überspringen. Sprachsequenzen und eine bei Weilen ziemlich verspielte Instrumentierung flössen "The Malefic Miasma" etwas Lebendiges ein. Die omnipräsenten Melodien wissen zu packen und den Hörer in die Welt von AGES zu entführen. Und diese ist kompromisslos düster und anti-christlich. Auch Fragen nach der Existenz und die Natur sind hier ein großes Thema.

"From the Ashes of Time", "Absent Tribulation" und "At the Behest of Reason" wurden 2011 schon als digitale Singles veröffentlicht. "The Malefic Miasma" setzt das bisherige Schaffen der Bnad in dem vorgesteckten Rahmen fort und dürfte als ein sehr gutes Debüt-Werk Fans von INSOMNIUM sicher begeistern.

Anspieltipps sind vor allem "At the Behest of Reason" und "Spawn of the Tyrants" aber auch der Rest liefert keine wirklichen Schwachstellen und trübt den Genuss der Scheibe nicht. Guter Start!

The Malefic Miasma


Cover - The Malefic Miasma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 41:11 ()
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Risk Everything

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Der Name JIM PETERIK ist fest mit dem Melodic Rock/AOR verbunden, war er doch Gründungsmitglied und Hauptsongwriter von SURVIVOR und ist musikalischer Kopf von PRIDE OF LIONS. Nehmen wir noch den Skarabäus vom Cover dazu (als Logo und Symbol für JOURNEY etabliert), so wachsen die Erwartungen an das Album in den AOR Himmel. Hier irritiert mich nur der Name MARC SCHERER, denn der ist mir vollkommen unbekannt. Seines Zeichens ist er Sänger und Mitkomponist dieses Projektes. Stimmlich muss er wohl "Big Jim" so überzeugt haben, dass dieser unbedingt ein Album von und mit ihm produzieren wollte. Der Gesang ist wirklich nicht schlecht, aber Peteriks Partner TOBY HITCHCOCK bei PRIDE OF LIONS ist keinen Deut schwächer, und auch Stimmfärbung und Stil beider Vokalisten sind sich nicht unähnlich.

Anyway, jetzt steht da nicht PRIDE OF LIONS darauf, eingetütet ist aber sehr ähnlicher Inhalt. Beim eröffnenden Titelsong streift die SURVIVOR-Katze durchs Hörzentrum, etwas zahmer als in den 80ern, aber noch nicht zahnlos. "Chance of the Lifetime" ist eine Mischung aus beiden Peterik-Bands, wobei hier doch mehr der Löwe ins Blickfeld rückt. Songwriterisch macht dem alten Hasen Peterik so schnell keiner was vor. Die Songs haben alle Hand und Fuß, alles sitzt am richtigen Platz und zündet mehr oder weniger spätestens beim Refrain. Manche Nummer, wie " Desperate in Love" oder das leicht dramatische "Broken Home", könnte jetzt auch von ELTON JOHN sein, aber die Schnulzen-Kelle hat der Herr in lila schon immer gerne mal geschwungen. Bei der Ballade "How long is a Moment" wird der Käfer auf dem Artwork auch musikalisch mit Leben gefüllt, was bedeutet, wer hier nicht an JOURNEY denkt, muss mit "Open Arms" hörtechnisch nachsitzen.

Die SURVIVOR-Zeit ist nahezu ohne Makel, die zwei ersten PRIDE OF LIONS waren erstklassiker AOR. Danach ging die Luft etwas raus oder wurde zunehmend schwulstiger. Auch "Risk Everything" kann nicht an die ganz große Zeit anknüpfen, bleibt aber ein hörenswertes und unterhaltsames Melodic Rock-Werk.

Risk Everything


Cover - Risk Everything Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:45 ()
Label:
Vertrieb:

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