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Live In London

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JOHN ILLSLEY ist jetzt ja schon ein paar Jährchen Solo unterwegs – aber außer bei der DIRE STRAITS-Gemeinde blieb der ganz große Durchbruch aus. Und dies obwohl sein letztjähriges Album „Testing The Water“ (das vierte Studioalbum) des DIRE STRAITS-Mitbegründers und Bassist) durchweg für positive Resonanzen sorgte. Zum ebenfalls sehr guten Vorgänger „Streets Of Heaven“ gab es Anno 2014 eine Tour – und davon nun eine Live-Veröffentlichung. „Live In London“ wurde in der intimen, stimmungsfördernden Atmosphäre eines Pubs aufgenommen und enthält neben den hörbar guten Eigenkompositionen des JOHN ILLSLEY sieben DIRE STRAITS-Klassiker und zwei (leider nicht selten gehörte) Coverversionen – siehe nachstehende Setlist. Das die Mixtur Spaß macht – vor allem den KNOPFLER- und DIRE STRAITS-Fans - braucht man kaum zu erwähnen. Das die mittlerweile recht tiefe Stimme von ILLSLEY super paßt und sich die eigenen Kompositionen nicht verstecken müssen zeigt schon das flotte Openerduo „Toe The Line“ und „Walk Of Life“ auf.

 

1. Toe The Line (von "Streets Of Heaven")

2. Walk Of Life (von Dire Straits)

3. Once Upon A Time In The West (von Dire Straits)

4. Private Investigations (von Dire Straits)

5. Young Girl (von "Streets Of Heaven")

6. Sultans Of Swing (von: Dire Straits)

7. First We Take Manhattan (Leonard Cohen-Cover)

8. Another Brick In The Wall (Pink Floyd-Cover)

9. Streets Of Heaven (von "Streets Of Heaven")

10. I Thought I Saw It Coming (von "Streets Of Heaven")

11. Romeo And Juliet (von Dire Straits)

12. When God Made Time (von "Testing The Water")

13. Is It Real (von "Streets Of Heaven")

14. Brothers In Arms (von Dire Straits)

15. Money For Nothing (von Dire Straits)

Live In London


Cover - Live In London Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 74:12 ()
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John Illsley

KEINE BIO! www
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Bury The Hatchet

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Das Quintett aus Virginia, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert, kann erst auf drei Studioalben zurückblicken, von denen das letzte, "No Survivors", auch schon zehn Jahre zurückliegt. Nach immerhin zwei EPs in diesem Zeitraum klingt "Bury The Hatchet" so, als haben die Jungs noch ordentlich Feuer im Allerwertesten; das Album fährt von vorne bis hinten durchweg eingängige, ohrwurmtaugliche Hymnen auf, die stilistisch irgendwo zwischen typischem US Metal der Marke OMEN, SLOUGH FEG oder TWISTED TOWER DIRE (ebenfalls aus Virginia) und europäischer Traditionsmelodiekunst vom Schlage ISEN TORR, RAWHEAD REXX oder ganz alten IRON MAIDEN (mit Paule am Mikro) liegen. Frontmann King Fowley gehört mit seinem monotonen, eher gesprochenen "Gesang" zwar nicht zu den begabtesten Vertretern seiner Zunft, doch seine recht tiefe, raue Reibeisenstimme passt wie die Faust aufs Auge zu Hämmern wie dem flotten Opener "Tear Ya Down", dem stampfenden Titelsong, dem kurzen, knackigen "Under My Gun", den beiden Mitgrölnummern "The House Where Evil Dwells", und "Voodoo Island" oder dem treibenden Abschluss "Angel Dusted". Insgesamt machen OCTOBER 31 auf "Bury The Hatchet" nicht viel falsch, aber ein paar Schönheitsfehler wie das bei aller Zugänglichkeit doch etwas eintönige Songwriting oder der pappige Sound mit seinen Bienenschwarmgitarren verhindern leider die Vergabe eines "Tipps", was nicht heißen soll, dass geneigte Kuttenträger hier keinesfalls glücklich werden können.

Bury The Hatchet


Cover - Bury The Hatchet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:1 ()
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Shadowmaker

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Da ist es endlich: Das Album „Shadowmaker“ von APOCALYPTICA. Zum Zerreißen hatten die Finnen den Spannungsbogen gespannt, wurde die (nach fünf Jahren erste) Full-Length doch vorab durch die Single „Shadowmaker“ (2014) und die EP „Shadowmaker“ im März angekündigt. Tatsächlich werden in diesem genialen Titelstück moderner Metal und klassische Streicher-Musik perfekt vermengt. Hier hat man einen eingängigen Refrain, und der Song steigert in einem Crescendo beträchtlich seinen Härtegrad – schreckt aber auch vor einer längeren und ebenso genialen Streicher-Instrumental-Part im letzen Viertel nicht zurück. Und wie ist der Rest?

„Cold Blood“ gibt sich überraschender Weise fast radiorockig mit starkem Refrain und hoher Eingängigkeit, während Songs wie „Slow Burn“, “Hole In My Soul”, „Sea Song“ und das Finale „Dead Man’s Eyes“ sich langsamer und fast einschläfernd geben. Dafür wird hier wird überall mit Gesang gearbeitet. „House Of Chains“ und „Come Back“ sind rockiger und präsentieren die klassische METALLICA-Streicher-Mischung mit ausdrucksstarkem Gesang. “Reign Of Fear” entpuppt sich als Instrumental mit atemberaubenden Celli-Einlagen, so wie man es von APOKALYPTICA gewohnt ist. „Riot Lights“ ist ein sich aufbauendes Instrumental mit viel Stimmung und kranken Melodien, wo es viel zu Entdecken gibt. Und auch das letzte Instrumental „Till Death Do Us Part“ glänzt durch Vielschichtigkeit, bedarf aber mehrfachen Hörens um hängen zu bleiben.                                                                                                                                          

So hat sich der Instrumental-Faktor von APOCALYPTICA seit „7th Symphony“ (2010) nahezu komplett verschoben: Stand die Band einst für Celli-lastige Metal-Instrumental-Harmonien rückt nun immer mehr Gesang in den Vordergrund, wobei die einst so dominanten und prägenden Streicher etwas auf der Strecke bleiben.

Unter dem Strich haben APOCALYPTICA mit „Shadowmaker“ ein facettenreiches Album mit neuer Ausrichtung geliefert und das ohne ihr bisheriges Konzept komplett zu überrennen.                                                                                                                                                                                                                 

Mit „Shadowmaker“ schaffen die Finnen es sicher sich eine noch breitere Masse an Zuhörern zu erspielen. Gerade der geniale Titeltrack, die gekonnte Mischung aus langsameren und rockigeren Songs und der potentielle Hit „Cold Blood“ sind nahezu ein Garant dafür – während die Instrumentalstücke und allem voran „Reign Of Fear“ die alte Stärke und das (für mich) eigentliche APOKALYPTICA präsentieren und zufriedenstellen. So ist „Shadowmaker“ sicherlich ein starkes Album, welches sich aber von dem klassischen Konzept entfernt und dem Mainstream etwas anbiedert. Dennoch – Eine herausragende Band mit außergewöhnlichem Potential!

Shadowmaker


Cover - Shadowmaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:11 ()
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Graveward

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Nach nur drei Jahren ist es da: SIGH’s zehntes Studio-Album! Seit 1990 sind die verrücken Japaner unterwegs. „Graveward“ ist nun die lang ersehnte Fortsetzung von „In Somniphobia“. Wohin wird SIGH uns dieses Mal entführen?

Quirlig und mit jeder Menge Pauken und Trompeten offenbart sich schon gleich der Opener „Kaedit Nos Pestis“: „I Was Born In Hell!“ SIGH glänzen in Stücken wie dem Opener und „The Tombfiller“ vor allem durch prägnante, kranke, weibliche Gesangspassagen – als Refrain. Das ist ziemlich verstörend, aber bei öfterem Hören auch ziemlich geil und fügt sich perfekt in das orchestrale Avantgarde Black Metal-Gewitter von SIGH. In „The Forlorn“ , „“Out Of The Grave“ oder „The Casketburner“ tritt kranker männlicher Gesang stärker in den Vordergrund. Gerade in letzterem überzeugt die elegante Verbindung aus Blächbläsern und metallischer Härte. Durchaus gelungen, wirken SIGH hier bald schon etwas thrashig und wie eine Mischung aus alten SODOM und der Blächbläser-Kapell . In „A Messanger From Tomorrow“ drosseln die Japaner das Tempo und setzen auf stimmungsvolle Orchestrierung. Bei „Dwellers In A Dream“ finden sich wieder thrashige Refrains und Blech-Orchester. Nicht schlecht, doch ziemlich anstrengend, merkt man bei SIGH auch 2015 wie dicht Genie und Wahnsinn bei einander liegen: Songs wie „The Moesters Of My Soul“ verlangen dem Hörer durch ihre kranken Sythie-Elektro-Dröhn-und-Piep-Passagen mit Verzerrungen aller Art schon echt einiges ab. Auch das stetige „Auf“ und „Ab“, die unfassbare Fülle an symphonischen Klängen und Krach, die Kombination von schrägem Gesang und erhabenen Melodien – Man muss das mögen und SIGH sind ganz gewiss keine Band für jede Stunde.

SIGH konnten sich mit „Graveward“ erneut behaupten und ihren Fans eine erneute Kostprobe der Extraklasse in Sachen japanischem Horror-Metal geben. Interessant, verstörend und genial!

Anspieltipps sind das geniale „The Tombfiller“, das härtere „The Forlorn“ und das atmosphärische „A Messanger From Tomorrow“ und das fast trashige „Dwellers In ADream“.

Graveward


Cover - Graveward Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:42 ()
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Deus Vult

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Ob es Gottes Wille war, dass eine bayrische Black Metal-Band an einem Kar-Freitag ihr Debüt-Album herausbringt, ist fraglich. WOLVES DEN machen sich jedenfalls keinen Hehl aus christlichen Feiertagen (warum auch?)und nennen ihre gute Nr.1 „Deus Vult“ – Gottes Wille also. Passend dazu zeigt uns das Art-Work einen düsteren Gesellen mit blutigem Messer und ein halbes Dutzend grausam Gepfählter.

Wer steckt hinter der (bisher) recht unbekannten Band? WOLVES DEN – Das sind niemand geringeres als Helge Stang (Ex-EQUILIBRIUM, ARAFEL), Manu Di Camillo (Ex-EQUILIBRIUM) und Mexx. Was die beiden Ex-EQUILIBRIUM-Mitglieder hier fabrizieren lässt sich trotz Helges Gesang jedoch nicht damit vergleichen.

WOLVES DEN spielen deutsch(sprachig)en Black Metal, wie man ihn sich nur wünschen kann: Düstere Atmosphäre hüllt sich an mächtige Riffs, dezente Background Chöre, Schlagzeug-Gewitter. Harte Dichtkunst in deutscher Sprache rundet das Ganze gekonnt ab, wobei auf Klargesang verzichtet wird. Hauptsächlich bewegen sich WOLVES DEN im Mid-Tempo-Bereich, scheuen aber auch nicht vor rasenden Passagen, wie uns der stellenweise ziemlich rasante Opener „Gedeih Und Verderb“ klar macht. Das Titel Stück indes arbeitet vermehrt mit Chören, in „Grau wie Nebel“ und „Dysterborn“ obsiegen düstere Melodien und schwarzmetallisches Gänsehaut-Feeling. Der Abwechslungsreichtum obsiegt, es wird nicht langweilig. Gerade Songs wie „Schwarzes Firmament“ oder „Sieche“ schaffen es durch ihre melodische Eingängigkeit schnell im Ohr hängen zu bleiben. Als eine wahre Perle entpuppt sich das dunkel-melancholische „Dysterborn“. Ein gruselig-majestätisches Intro und der melodische Epos „Mortis“ runden „Deus Vult“ letztlich ab.

Einen hervorragenden Start haben WOLVES DEN hier abgeliefert! Ein Black Metal-Debüt ohne nennenswerte Schwächen wurde geschaffen und bietet hoffentlich Grundlage für mehr! Fans von Bands wie IMPERIUM DEKADENZ, HELRUNAR, VARGSHEIM und LUNAR AURORA sollten hier unbedingt mal reinhören! Erwerben kann man die CD als Download oder Digi-Pack via Bandcamp-Onlineshop.

Deus Vult


Cover - Deus Vult Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:25 ()
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Wolves Den

(Underdog)
Underdog
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Into Battle

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HEATHEN FORAY heißen unsere österreichischen Viking-Metal Brüder aus Graz. Längst sind die fünf kein unbeschriebenes Blatt mehr, ziehen sie dieses Jahr doch schon zum fünften Mal in die Schlacht. „Into Battle“ ist der Össis viertes Studio-Album. Stilistisch liefern HEATHEN FORAY auch hier wieder einen soliden Querschnitt durch die Viking-/Pagan-Szene ab. Tiefe Grunts treffen auf heroischen Klargesang, epische Passagen und Soli passend herein gestreut.

Fühlt man sich bei Sofortzünder „Fight“ ein Wenig an ALESTORM erinnert, driftet „Unthinking“ schon fast in Richtung „balladeske AMON AMARTH“. Auch das ruhigere „Silence“ und „Tír na n’Og“ zünden sofort – Hier zeigen sich die Russen von ihrer epischeren Seite. Doch wer „Into Battle“ kompromisslos durchhören will, der muss leider auch mit nicht ganz so epischen deutschen Text-Passagen klar kommen. Kommt die „Freundschaft“ noch ganz schneidig davon, meint man bei „Wofür Ich Streit‘“ und explizit „Knüppeltroll“ doch tatsächlich eine Menge Alkohol herauszuhören und muss mit Textzeilen wie „Schönen Mädchen, das ist klar (…) an manchen Stellen wohl beleibt bin ich auch nicht abgeneigt.“ oder „Willst Du Meinen Knüppel packen – Wird ich Dir in’s Fleische hacken – Knüppel lang und Knüppel breit, in den Rachen bis es schreit (…)“ klar kommen. Hier sind die – wenn auch sicher partytauglichen – Schwachstellen des Albums.

Mit „Wigird“ liefern die Jungs überdies ein von erhabenen Trommeln und dezenten Streichern begleitetes instrumentales Outro, dass sich hier und da an Melodien des Albums zu orientieren scheint. Als Bonus-Track wurde noch eine Akkustik-Version des Titels „Winterking“ obenauf gepackt – ein schönes Lied, dass schon auf dem Demo-Tape und dem Debüt „The Passage“ (2009) veröffentlicht wurde – hier in der Akkustik-Version aufgrund einer merklich dünneren Produktion zurecht hinten ansteht. So ziehen HEATHEN FORAY 2015 mit einem nicht durchweg erstklassigen, aber dennoch hübsch abwechslungsreichen Album der besseren Machart in die Schlacht. Fans von OBSCURITY, BIFRÖST, ENSIFERUM und BLACK MESSIAH sollten hier mal reinhören.

Into Battle


Cover - Into Battle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 49:2 ()
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My Misanthropia

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ILIUM, das ist das Darmbein am Beckenknochen, ein ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche und ein Science-Fiction-Roman von Dan Simmons. Wieso eine australische Power Metal-Band sich so nennt bleibt fraglich. Und hier ist nun deren Album „My Misanthropia“. Das Art-Work ist dabei im kitschigen Comic-Stil gehalten und zeigt eine dürre Dame mit Corpsepaint und Phantasy-Hintergrund.

Musikalisch orientieren die vier Australier im melodischen und progressiven Power Metal-Bereich und glänzen vor allem durch ihren Sänger Lance King, der über ein enormes Stimmspektrum verfügt, sowie ausladene Gitarrenpassagen. Bei dem Opener geht die Progressive-Power-Mischung auch gleich auf und weiß mit gutem Refrain und düsterer Stimmung zu begeistern. Doch was bei „Quetzalcoatl“ und „Penny Black“ noch funktioniert stellt den ein oder anderen bald auf eine enge Zerreisprobe – Nicht nur die Gitarrenpassen wirken bei ILIUM ab einem gewissen Punkt wie wiederholt und ausgegraben, auch der anfänglich bemerkenswerte Gesang trifft schließlich einen gewissen Nerv. Mit „The Cryptozoologist“ hauen die Australien abschließend noch einmal was Besseres heraus. Doch klar bleibt: ILIUM sind nur etwas für eingefleischte Fans, die hinter dutzenden sich imitierenden Bands die eine „Underground“ -Band suchen, die sich halt in gewissen Sachen ein Stück weit unterscheidet. Das sind ILIUM.

Zieht man die Tatsache hinzu, dass „My Misanthropia“ deren siebter Output ist, und die Band seit 1998 aktiv ist, hätte man sich hier echt mehr erhofft. So mag ILIUM auch hier der große Fang nicht gelingen.

My Misanthropia


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:0 ()
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Der Weg Einer Freiheit - Interview mit Nikita Kamprad

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Interview

Euer neues Album "Stellar" erscheint in Kürze. Bist Du vor einem Release-Termin noch aufgeregt oder mittlerweile abgeklärt?

Ein Release ist und bleibt wohl immer etwas aufregendes, passiert ja nicht alle Tage. Für uns ist aber speziell diese Veröffentlichung etwas ganz besonderes, das magische dritte Album und definitiv ein Schritt weiter, da es das erste Release mit mir als festem Sänger ist und wir mit unserem neuen Vertrag bei Season of Mist auch einer sehr viel breiteren und internationalen Hörerschaft vorgestellt werden. Wir lassen das alles einfach auf uns zukommen und sind vor allem auf die Reaktionen aus dem Ausland gespannt. Einige Abläufe und Strukturen sind mittlerweile auch schon so drin, dass sich eine gewisse Routine eingestellt hat, trotzdem ist die Anspannung bei uns immer noch hoch.

 

Hat sich "Stellar" für Dich so entwickelt und klingt es so, wie ihr es beim Schreiben der Songs im Kopf hattet?

Ja, das hat es. Wir sind sehr zufrieden mit dem Sound und der Aufmachung, alles passt perfekt zueinander. Die Produktion ist mit Absicht nicht so laut und gegen die Wand gefahren wie andere aktuelle Metal-Veröffentlichungen, um dem Album die Dynamik zu verleihen, die es auch braucht. Mir war schon beim Schreiben der Songs wichtig, die Bandbreite zwischen laut und leise, schnell und langsam, ruhig und aggressiv weiter zu vergrößern, was natürlich bedeutet, dass das Album vielleicht nicht mehr so straight wie seine Vorgänger, dafür aber abwechslungsreicher und interessanter klingt. Ghost City Recordings stellte uns dafür die perfekte Studioumgebung bereit, in der wir uns voll und ganz auf die Musik und die Recordingsessions konzentrieren konnten. Alles in allem könnten wir mit dem Resultat nicht zufriedener sein.

 

Wie lange habt ihr für das Songwriting gebraucht? Welcher Song hat sich als am schwierigsten zu schreiben herausgestellt?

Am schwierigsten habe ich mir mit „Requiem“ getan, da ich lange Zeit nach einer Brücke gesucht habe, um eine Verbindung zwischen dem Anfang und dem sehr schleppenden Ende herzustellen. Ich versuche aber dem ganzen immer sehr viel Zeit zu lassen, damit sich die Musik selbst entwickeln kann und meistens kommt irgendwann ein Geistesblitz, der das fehlende Bindeglied darstellt und den Song komplett macht. Insgesamt habe ich ca. ein Jahr von Sommer 2013 bis Sommer 2014 geschrieben, wobei es auch das ein oder andere Riff gibt, das schon länger unverbraucht irgendwo rumlag.

 

Welcher "Stellar"-Song ist Dein persönlicher Favorit geworden und wieso ist er das?

Ich denke das ist mittlerweile „Einkehr“. Der Song hat für mich einen angenehmen Flow und einen Text, der mir sehr wichtig ist. Das wird sich aber von Zeit zu Zeit wieder ändern, anfangs war es z.B. auch mal „Repulsion“, später „Requiem“. Sowas kann man immer nur schwer über die eigenen Songs zu sagen.

 

 

Gibt es bei den Texten einen verbindenden roten Faden?

Die Texte spiegeln im Prinzip genau das wider, was in meinem Kopf, meiner Vorstellung oder auch meinen Träumen passiert. Von daher sind sie etwas sehr persönliches und indiviudelles, können auf verschiedene Arten und Weisen ausgelegt werden und mögen wohl auf jeden Hörer unterschiedlich wirken. Auf "Stellar" ist das Sinnbild der Sterne allgegenwärtig, sowie in den Texten als auch im Artwork. Die Sterne begleiten uns jeden Tag, wir schauen seit jeher auf zu ihnen und immer war es der Traum, sie irgendwann einmal zu erreichen. Wie ein immer dagewesener Wunsch nach Freiheit, die meiner Meinung nach nicht hier auf der Erde oder in etwas Materiellem wie Geld oder wertlosen Gegenständen gefunden werden kann. Ich denke jeder Mensch muss seinen eigenen Weg zur Freiheit und seinem Glück suchen und finden, eine Anleitung gibt es hier nicht. Das ganze kann man auch als eine Art Rückbesinnung an die grundlegende Bedeutung dieser Band und ihres Namens sehen.

Wie wichtig sind Dir die Texte von "Stellar"?

Mit der Zeit sind mir die Texte immer wichtiger geworden. Auch wenn sie ohne den Text zur Hand nur schwierig zu verstehen sind, habe ich mich sehr um Verständlichkeit und Ausdruck bemüht und auch versucht den Gesang rhythmisch besser einzuordnen. Da wir bis zu unserem letzten Album ja noch einen eigenständigen Sänger hatten, habe ich mir da nie so viele Gedanken gemacht wie nun auf der neuen Platte. Dennoch sehe ich den Gesang in unserem Bereich mehr der Musik untergeordnet – die Kombination von beidem macht den Song und ein geschickt gesetzter Schrei kann für mich eine weitaus höhere Wirkung haben als jedes Wort.

Wie wichtig sind Dir persönlich Texte von (Black)Metal-Alben?

Der Text ist natürlich ein wichtiger Bestandteil eines Songs, aber wie gesagt ist mir der musikalische Anteil in der Regel wichtiger als der Text, welchen ich mir auch gar nicht so oft durchlese. Aber gerade da ich nun auch als Sänger agiere, mache ich mir bei der eigenen Musik schon sehr viel mehr Gedanken um die Texte, Lines, Rhythmen, Frasierungen etc. und höre natürlich auch bei anderer Musik genauer hin als vorher. Bei deutschtem Black Metal wie NAGELFAR oder NOCTE OBDUCTA hatten für mich die Texte aber schon immer einen sehr hohen Stellenwert, da diese gerade hier für mich einen großen Teil zur Gesamtatmosphäre beitragen.

 

Ihr werdet in Kürze mit DOWNFALL OF GAIA auf Tour gehen - was erhoffst Du dir davon?

Diese Tour ist die bisher längste und ausgedehnteste, die wir bisher unternommen haben, von daher ist das ganze schon spannend für uns. Ich schreibe gerade aus dem Bus unterwegs und die ersten Shows waren schon sehr vielversprechend. Wir haben zwar extrem viel zu fahren, haben uns aber auch sehr gut vorbereitet und bisher läuft alles glatt.

 

Gibt es eine Show, auf die Du dich besonders freust?

Bei dieser Tour gibt es einige Shows in Städten/Ländern, in denen wir noch nie waren, von daher ist das alles etwas sehr besonderes, teils neues. Speziell freue ich mich auf die Show auf dem Roadburn, da ich das Festival bisher noch nie besuchen konnte und nur positivies davon berichtet wird.

 

Magst Du das Tourleben?

Ich konnte mich über die Jahre sehr gut damit anfreunden. Es ist zwar alles andere als Urlaub und manchmal härter als ein 12 Stunden Arbeitstag, aber wir wurden bisher immer reich mit Erfahrungen belohnt und es macht unglaublich viel Spaß unterwegs zu sein.


 

Habt Ihr für die kommenden Monate noch weitere Touren geplant?

Im Sommer kommen erstmal die Festivals und im Herbst werden wir uns voraussichtlich den Europäischen Osten vornehmen, das steckt momentan in der Planung. Dazwischen wird es hier und da sicherlich noch ein paar Einzelshows geben.

 

Haben Du und die anderen Bandmitglieder noch Projekte außerhalb von DER WEG EINER FREIHEIT?

Unser Drummer Tobias, Gitarrist Sascha und Bassist Giuliano spielen in der Tech Death Band FUCK YOU AND DIE, die letztes Jahr ein neues Album an den Start gebracht haben. Fans von NECROPHAGIST, OBSCURA und THE FACELESS sollten da auf jeden Fall mal reinhören.

 

Inwiefern beeinflussen diese Projekte die Arbeit an DER WEG EINER FREIHEIT?

Da wir alle sehr gute Kumpels sind und sorgfältig planen, kommt man sich da nur ganz selten in die Quere. Einen musikalischen Einfluss gibt es nicht würde ich sagen.

 

"Stellar" wird in verschiedenen Vinylversionen erscheinen. Bist Du selbst Vinyl-Fan? Wenn ja, was sind deine kostbarsten Schätze?

Ich kaufe sehr viel lieber Vinyl als CD, da mir das Format optisch wie haptisch einfach besser gefällt. Ein verrückter Sammler bin ich aber nicht, habe mir über die Jahre aber schon einiges zugelegt. Schätze darunter sind u.a. EMPEROR "Anthems To The Welkin At Dusk", NOCTE OBDUCTA "Schwarzmetall" und THE CUREs "Disintegration".

 

Die letzten Worte gehören Dir....

Danke Dir und metalinside für das Interview und allen da draußen fürs Lesen!


 



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