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Perdition

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Das sich „Leichenschau“ in Englisch „Necropsy“ mit einem „P“ schreibt, dürfte allgemein hinn bekannt sein – Auch den Italienern. So bleibt nur zu spekulieren, dass die Newcomer NECROSY aus namensrechtlichen Gründen auf die Rechtschreibung verzichtet haben. Eins haben NECROSY allerdings mit ihren Namensvettern NECROPSY aus Finnland gemeinsam: Auch hier wird ordentlich Death Metal gezockt. Weniger solcher der Old School Machart, dafür eher technisch dominiert geben sich NECROSY auf ihrem Debüt meist recht ungestüm. High-Tempo Songs dominieren hier, räumen aber auch ausgeklügelten Saitenhexereien und flotten Riffs genügend Platz ein. Auch mit Horror-Samplern und akkustischen Beginnings wissen die Italiener zu punkten („Impulsive Whisperings“ und „Ascending Mourning“. Am besten kommen NECROSY dabei Tasächlich rüber, wenn sie das Tempo leicht drosseln und mit Melodien, Technik und Stimmung arbeiten. So kommt „Buried Inside Mental Walls „ mit dezenten Streichern in der Low-Tempo-Phase gen Ende schon recht geil rüber.

Dabei können die Italiener bei ihrem nächsten Werk ruhig noch etwas eigenständiger und druckvoller klingen, Songs wie „Buried Inside Mental Walls“, „Eternal Relms“ und vorallem der Rausschmeisser „Abstract Vortex“ zeugen dann doch von nicht zu trüber Qualität.

Perdition


Cover - Perdition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:26 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Necrosy

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Aeon Of The Shadow Goddess

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„Lilithian Black Metal“ spielen die finnischen FORGOTTEN HORROR laut Beipackzettel. So überrascht es nicht weiter, dass sich „Aeon Of The Shadow Goddess“ zu großen Teilen der Göttin(in der sumerischen Religion) Lilith verschrieben hat. So ist der Dämon, die Königin der Schatten natürlich auch in dem (gar nicht mal so schönen) Art-Work integriert.

Nach der Fertigstellung ihres Debüt-Albums „The Serpant Creation“ (2011) verbrachten FORGOTTEN HORROR vier Jahre mit der Fertigstellung des Nachfolger-Werkes. Viel Arbeit und Aufwand steckt hier also drinn – was schon an der Machart als Konzeptalbum über Lilith erkenntlich ist.
Musikalisch wird hier schneller, Thrashlastiger Black Metal mit okkulten Auswüchsen geboten. Tatsächlich geht es hier meistens straight und dreckig voran, wobei mystische Intros und dezent eingesetzter (Background-)Frauengesang die Band eher in die Black Metal-Ecke denn die Thrash-Ecke schieben. Besonders gekonnt und stimmungsvoll weiß einen diese düstere Mischung bei den mystischen Stücken wie „Behold A Shadow Godess“ , „In Ravenous Darkness“ und vor allem „Her Crescent Horns“ zu ergreifen. Songs wie „Ivory Moon“ indes kommen kraftvoller und wissen (nebst auch hier dezenter Background-Lilith) DESASTER-Fans sicher zu erfreuen.

Was tatsächlich bei solch derber, raher Spielart überrascht, ist die genaue, gründliche und philosophe Herangehensweise der Finnen an die babylonische Sagengestalt, die Mutter der Dämonen, halb Schlange, halb Mensch (…). So lohnt sich hier ein Blick auf die Lyrics! Desweiteren finden sich Zitate der Philosophen Friedrich Nietzsche, Heinrich Heine und Leonardo Da Vinci im (schöner) gestalteten Booklet-Heftchen.
Summa Sumarum haben FORGOTTEN HORROR mit „Aeon Of The Shadow Goddess“ trotz genialer Thematik, gründlicher Herangehensweise und einiger guter Songs jedoch leider ein eher mittelmäßigesdenn überragendes Album abgeliefert, ist die Hitdichte hier doch leider etwas gering. Während Songs wie „Behold A Shadow Godess“ , „Her Crescent Horns“ und das ruhigere „Her Crescent Horns“ sehr eigenständig und intensiv klingen, fehlt es bei anderen Songs noch an gewissen Ecken.

Aeon Of The Shadow Goddess


Cover - Aeon Of The Shadow Goddess Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 45:36 ()
Label:
Vertrieb:
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Bitterness (Горечь)

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Aus dem tiefsten Russland kommen „Чёрные Озёра“ BLACK LAKES. Atmosphärischer Schwarzmetall ist hier die Spielart – und die wird mehr als gut beherrscht. Das nunmehr siebte Album des Trios trägt den Titel „Bitterness“(„Горечь“) und zeigt die Russen von ihrer besten Seite: Wunderschöne, Ohrwurmlastige Melodien reihen sich an stimmungsvolle Instrumental-Passagen voller Atmosphäre. Dabei verlieren BLACK LAKES nie den Faden und wissen den Spannungsbogen durch zahlreiche Variationen stets aufrecht zu erhalten.
Wunderschöne Keyboard-Melodien und Clean-Vocals in den Refrains sorgen für Eingängigkeit und eine sanfte, östliche Melancholie, die einen einfach in den Bann zieht. Besonders eindrucksvoll treffen sanfte Keyboards, E-Gitarren, Blastbeats, Screams und Clean-Vocals auf der Hälfte des Albums aufeinander: „Schicksaal – Nur ein Wort“ („Судьба - Лишь Слово!“) trifft sofort ins Schwarze und weiß mit einem sehr melancholischen Refrain zu begeistern. Auch „Туда, Где Дым! (Часть Вторая)“ weiß (auf eine völlig andere Weise jedoch) durch einen sehr guten Refrain zu punkten, während „Nelke(?)“ („Гвоздики“) ein akustisches Intro mit harmonischen Klargesang und rasanter Schwärze verbindet und durch einen wieder vollkommen anderen Aufbau glänzt.

Trotz dem „Чёрные Озёра“auch in ihrer Heimat alles andere als bekannt sind und „Bitterness“ auf 1000 Kopien limitiert wurde, glänzt das Album durch eine ganz ansehnliche, zeitgemäße Produktion, bei der lediglich das Schlagzeug noch etwas druckvoller zur Geltung kommen könnte.
So ist „Bitterness“ mit Sicherheit das bisher beste Album der Band und Freunden Atmosphärischen Black Metals aus fern östlichen Landen uneingeschränkt zu empfehlen. Die russische Sprache passt hier perfekt zur Musik und gibt der Band (zumindest außerhalb von Russland) einen großen Wiedererkennungswert.
Erhältlich ist das Album via Nihil Art über Bandcamp.

Bitterness (Горечь)


Cover - Bitterness (Горечь) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:32 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Black Lakes (Чёрные Озёра)

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Jokainen On Vapaa Lint

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Aus Finnland kommt die Athmospheric Rock-Band UHRIJUHLA. Das heißt so viel wie „Opferfest“ auf Deutsch. „Jokainen on vapaa lint“ ist der Truppe zweites Album (was soviel heißt wie „Jeder Vogel ist frei“). Das Artwork wird von einem erdig-grünen Blüten Art-Work geziert. Was erwartet uns hier? Satanischer-Sludge-Hippie-Blues?

Als „Psychedelischen Pop“ beschreibt die Band ihre Musik und tatsächlich dröhnt „Jokainen on vapaa lint“ recht psychedelisch mit verrauchtem 70er Jahre Feeling aus den Boxen. Die Songs sind alle langsamer, chilliger Machart und sehr Gitarren dominiert. Seichter Frauen und Männergesang („Dyyneillä“, „Pohjoinen“) wechseln sich dabei ab, wobei die Olga – welche in ihrem Land als Solo-Künstlerin unterwegs ist – meist das Mikro inne hat. Die männliche Stimme entstammt Janitor Muurinen, der Mitglied der Death Metal-Band XYSMA ist, der Gitarrist Markus Myllykangas ist Mitglied der Post Metal-Band CALLISTO.

Offenbar wurde hier nach einem ruhigen Ausgleich-Pol gesucht und der wurde auch gefunden. So klingen UHRIJUHLA tatsächlich sehr urig und das ein oder andere „lalala“ oder „uhh“ hätten sie sich wirklich schenken können.

Jokainen On Vapaa Lint


Cover - Jokainen On Vapaa Lint Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 44:28 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Uhrijuhla

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Sanctitude

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Auf den klangvollen Namen „Sanctitude“ hört das neuste Werk der schwedischen Legende KATATONIA. Aufgenommen wurde das gut achzigminütige Stück Bild-Ton in der londoner Union Chapel. Somit ist „Sanctitude“ nach der „Live Consternation“ (2007) und dem fabulösen „Last Fair Day Gone Night“ (2013) der Schweden drittes Live-Album. In einer Sache unterscheidet sich das Werk aber ganz gehörig von den beiden Vorgängern: Hier spielt gibt die Band ihre alten Songs in einer Unplugged-Version zum Besten. (Der ungewöhnliche Aufnahmeort ließ es schon erahnen.)

Nun, wie klingen KATATONIA unplugged? Die beiden letzten Alben „Dead End Kings“ (2012) und „Dethroned And Unrowned“ (2013) deuteten schon an, wie sphärisch und intensiv die einstige Black-/Doom Metal Band klingen kann. In ähnlicher Machart werden hier auch Songs sämtlicher Vorgängeralben dargeboten, wobei "Dance of December Souls" (1993) und „Tonight Decisions“ (1999) leider außen vorgelassen wurden.
Rein akustisch ist das Album auch nicht – KATATONIA bedienen sich hier immerhin einer E-Gitarre, die den Stücken eine herrlich düstere Atmosphäre einflößt. Die Stimme des Sängers Jonas Renske kommt bei den reduzierten Songs auch noch einmal viel besser zur Geltung, als bei den Studio-Aufnahmen der Band. Interessant und hörenswert ist die Akustikversion von Songs wie „Evidence“, welche hierdurch ganz anders erscheinen und noch einmal an Stimmung und Ausdruckskraft gewinnen.
Somit ist „Sanctitude“ nicht nur einfach ein weiteres Live-Album, sondern schon etwas Besonderes und reich bepackt: Hinter dem wirklich hübschen Artwork verbergen sich nicht weniger als 17 Songs, was einer Gesamtspiellänge von knapp achzig Minuten entspricht. Überdies gibt es im Media-Book noch eine sechzigminütige Dokumentation oben drauf.

Eine echte Perle für „Non-Metal“-Fans, depressive Progressive-Rocker oder gnadenlose KATATONIA-Liebhaber (insbesondere der jüngeren Discographie). Dem ein oder anderen könnten die Akustikversionen vielleicht zu weich sein, denn Metal ist das hier längst nicht mehr. Einfach mal reinhören!

Sanctitude


Cover - Sanctitude Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 79:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Éclats

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In den 90ern gründeten sich ORAKLE als atmosphärische Black Metal-Band. Die selbstproduzierte EP „L'ineffable émoi... de ce qui existe“ (2002) zeigte dabei erstmals die Marschrichtung an: ORAKLE arbeiten eher mit Kontrasten von Ruhe und Sturm, setzen auf exclusive Lyriks französischer Sprache und erschaffen eher ruhige Soundlandschafften. Letztlich ist „le quintette noir“ bei dem französischen Label „Apathia“ gelandet, welches hauptsächlich Avantgarde Black Metal-, Shoegaze-, Post Rock (aber auch Death Metal-Bands) betreut und wird hier als „Progressive Extreme Metal“ geführt.

Tatsächlich sind ORAKLE ausgesprochen progressiv, weite ruhige Soundscapes lassen entscheidene Post-Rock- und Shoegaze-Einflüsse nicht außer acht. Der Gesang ist hier fast ausschließlich klar und als leicht depressiv gestimmter Singsang wahrzunehmen. Gelegentlich wird der Sound dabei (wie zum Beispiel „Le Sens De La Terre“ durch eingestreute Screams ergänzt. Eine wilde und manchmal recht undurchsichtige Instrumentierung, sowie die Lyrics der Herren ORAKLE geben „Éclats“ den Beigeschmack der Avantgarde. Ein ziemlich wirres Konstrukt also, das Fans von neuen (!) ENSLAVED und OPETH gefallen soll, deren Genialität aber bei weitem nicht erreicht, noch reduzierter klingt und einfach nicht wirklich Mitzureißen vermag. Für die Spielzeit einer ganzen Stunde ist das einfach viel zu wenig. Wer dennoch Gefallen an den Franzosen finden möchte, der sollte bei „Nihil Incognitum“ reinhören.

Für Fans von neuen ALCEST, NOCTURNAL POISONING und französischer, depressiver, experimenteller Musik.

Éclats


Cover - Éclats Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 59:54 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Orakle

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