Das zehnte Studioalbum „HCSS“ von HARDCORE SUPERSTAR soll uns also ein bisschen auf eine Zeitreise mitnehmen. Die Schweden haben eigens dafür mal im Archiv gekramt und alte Demos abgestaubt um sich auch an ihre Anfangstage zu erinnern. Heraus gekommen ist dabei ein sehr abwechslungsreiches Album dem es jedoch an echten Höhepunkten fehlt. Der Opener „Don´t Mean Shit“ passt noch am ehesten zu den vergangen Alben - rotzig und frech – hart und schmutzig und trotzdem eingängig. Das kennen wir. Aber irgendwie tauchen schon hier Elemente des 70er Rocks auf und noch viel stärker beim darauf folgenden „Party Til I´m Gone“. Das sind Klänge die wir von den Jungs so bisher gar nicht auf dem Schirm hatten. Und trotzdem schafft es der Refrain in die Gegenwart und ist noch als Ohrwurm zu werten. Dann wird experimentiert „Cemetary“ beginnt düster und wird dann ein recht einspuriger Halbrocker. Das lange „Fly“ ist dann 70er pure – soft und tragend – psychadellic Rock mit einer Spur Blues Rock und 90er Grunge. Da kann man sich schon mal die Friedenspfeife an machen. Der bislang untypischste Song der Bandgeschichte – der jedoch nach ganz vielen Durchläufen mehr und mehr zu einer akzeptablen Nummer avanciert. Tiefe Gitarren und ein etwas vertracktes Gesamtspiel bietet „Ocean“ bevor „Touch The Sky“ wieder die 70er Keule auspackt und mich schwer an „The Police“ erinnert. Und irgendwie weisen die darauf folgenden Songs immer mehr dieser typischen 70er Jahre Elemente auf.
Selbst das Cover Artwork deutet auf diese vermeintliche musikalische Neuausrichtung der Band hin Da ich hier leider überhaupt keine Zielgruppe bin kann mich auch das abschließende und stampfende „Messed Up For Sure“ nicht wirklich glücklich machen. Als Fan der letzten drei Alben ist „HCSS“ somit eher enttäuschend. Es fehlt deutlich an den zuletzt so erfolgreichen rotzig - glam rockigen Anleihen und Ohrwurm Refrains. Mal sehen wohin das führt.
Zehn Jahre nach ihrer Gründung hauen THE POODLES also ihr sechstes Werk raus: „Devil In The Details“. Und wahrlich liegt hier vieles im Detail. Jedoch eines vorweg – die Schweden bleiben grundsätzlich ihrem Stil treu und feuern ordentlich groovende Hard Rock Songs raus die sich verschiedener Facetten dieses Übergenres bedient. Da haben wir das bombastisch und epische „Before I Die“ welches herrlich durch das Keyboard getragen wird. Vertrackt und abgehackt kommt dann „House Of Cards“ daher welches immer wieder an Bands wie Aerosmith erinnert. „The Greatest“ ist langsam, poppig und es dauert eine Weile bis etwas härtere Gitarren einsetzen. Der Song ist weitläufig und fast schon experimentell doch die Initialzündung bleibt aus. Der Song ist zweifelsohne Massentauglich und vielleicht ist es genau das was etwas abschreckt. Das verspielte „Crack in The Wall“ ist da schon ganz anders – harte Riffs – fette Hooks und alles andere als ein typischer Poodles Song ist diese orientalisch angehauchte Nummer ein Geheimtipp auf dem Album. Der Song entwickelt sich – vertraut mir. Wie auf allen Vorgänger Alben gibt es auch heuer den ganz ganz ganz fiesen Ohrwurm der mittlerweile 3548 mal durch meine Boxen hämmerte: „Everything“ lässt Szene Größen wie Bon Jovi“ ganz alt aussehen. Hier stimmt einfach alles – eine klare aufbauende Songstruktur und ein Refrain der sofort im Ohrschmalz klebt ohne jemals langweilig zu wirken. Jacob Samuels gesangliche Leistung ist auf dem Höhepunkt angekommen und nach exakt 3 Minuten endet diese Übernummer mit einem BANG! Im weiteren Verlauf geben sich die treibenden und groovenden Rock Nummern die Klinke in die Hand. Mal sind es Arena taugliche Hymnen wie „Life Without You“ und „Need To Believe“ und manchmal wird einfach nur auf die Tube gedrückt „Creator And Breaker“. Hitpotential weisen auf diesem Album auf jeden Fall alle Songs auf. Es dürfte sich um den bisher ausgeprägtesten und abwechslungsreichsten Silberling der Schweden handeln. Großer Sport!
Frage: Morgan, Gratulation zu Eurem neuen Album "Frontschwein", das viele gute Kritiken geerntet hat. Der Titel ist jedoch für eine skandinavische Band etwas ungewöhnlich, wie kam es dazu?
Morgan: Das ist richtig. "Frontschwein" passt jedoch hier perfekt für unser neues Album, denn unsere neue Scheibe ist ein Konzeptalbum über den 2. Weltkrieg und der Titel ist auch für uns als Band passend. "Frontschweine" sind Typen, die die dreckige Arbeit machen, immer an erster Linie stehen und nie aufgeben. Wir sind hierbei die "Frontschweine" des extremen Metal.
Frage: Erwähnen muss man natürlich, dass dies nicht Euer erstes Album mit einem deutschen Titel über den 2. Weltkrieg ist, "Panzerdivision Marduk" ist sicherlich noch allen als euer sehr erfolgreiches Werk bekannt.
Morgan: Ja, genau. Viele denken, wir hätten mit "Frontschwein" eine Art "Panzerdivision Part 2" herausgebracht, aber dem ist nicht so. "Panzerdivision" war eigentlich kein richtiges Album, es geht ständig auf Vollgas geradeaus und eher ein Statement von uns für die damalige Zeit, wobei "Frontschwein" hingegen musikalisch eine ganz andere Nummer ist. Wir haben bei "Frontschwein" ein "viel größeres Bild" geschaffen und uns viel mehr mit dem Album auseinandergesetzt, als dies mit "Panzerdivision" der Fall war.
Frage: Kann man eigentlich sagen, dass ihr thematisch immer wieder die Themen Tod, Satanismus und Krieg in den Alben als inhaltliches Konzept abwechselt und ihr schon das nächste Album dementsprechend plant?
Morgan: In irgend einer Weise sicherlich, aber es gibt keine durchgehenden geplanten Wechsel. Uns interessieren keine Vögel, Blumen oder derartige Themen. Richtig ist, dass wir schon Gedanken an das nächste Album haben, inhaltlich wird jedoch noch nichts verraten!
Frage: Der zweite Song auf dem neuen Album nennt sich "The Blond Beast". Ist der Song über Reinhard Heydrich, dem deutschem SS-Obergruppenführer und Organisator des Holocausts?
Morgan: Ganz genau. Wir haben über ihn schon mehrere Songs geschrieben, z.B. "The Hangman of Prague" oder "The Funeral Dawn", welches über seinen Tod handelt. Es ist ein Charakter, über den ich schon viel gelesen habe, so dass ich ihn in den Songs verarbeite.
Frage: Ich weiß, dass Du Dich sehr mit dem Thema "2. Weltkrieg" beschäftigst, wie kam es dazu, ist das Interesse noch aus Schulzeit vorhanden?
Morgan: Aus der Schule weniger, ich habe als Jugendlicher viel Modellbau betrieben und somit einige Flugzeuge usw. aus der damaligen Zeit zusammengebaut. Meine Eltern hatten Bücher über den zweiten Weltkrieg und so ging alles los. Heute habe ich ca. 600 Bücher zu dem Thema in meiner Bibliothek und bin immer noch ständig am Lesen und entdecke Neues. Auf Tour kaufe ich in Antiquariaten ein, was nicht selten schon zu einem Transportproblem wurde. Es gibt viele interessante Geschichten aus dem 2. Weltkrieg, nicht nur die Thematik des Krieges, sondern auch wirtschaftliche Entwicklungen zu der Zeit, die mich interessieren. Viele verbinden mich immer mit dem Thema, aber tatsächlich bin ich allgemein geschichtlich interessiert und lese gerne Geschichtsbücher, meistens 3-4 Bücher pro Woche. Derzeit lese ich z.B. ein Buch über den 30jährigen Krieg, das gerade vor uns auf dem Tisch liegt. Musikalisch schreibe ich dann nicht selten den entsprechenden Soundtrack dazu.
Frage: Was interessiert Dich am meisten am 2. Weltkrieg? Der Krieg an sich?
Morgan: Weniger, sondern eher, wie es dazu letztlich kommen konnte, wie die damalige Situation war und alles entstand.
Frage: Jeff Hannemann von SLAYER, ruhe er in Frieden, sammelte Orden und Abzeichen aus dem 2. Weltkrieg, wie ist es bei Dir?
Morgan: Ich sammele auch alles mögliche aus dem 2. Weltkrieg. Ich habe einige Dolche, Helme und Waffen. Ich habe ein Mauser, ein Maschinengewehr. Ich habe auch viele normale Jagdgewehre in meiner Sammlung. Allerdings ist das Sammeln auch sehr teuer. Gerade die Sachen aus dem 2. Weltkrieg werden für sehr hohe Preise angeboten.
Frage: In Deutschland ist das Thema "2. Weltkrieg" nicht immer einfach zu thematisieren.
Morgan: Das ist richtig, allerdings gibt es keine Kollektivschuld oder Erbschuld. Ich schreibe Songs über diese Zeit, aber es ist keine politische Botschaft hier vorhanden, ich schreibe lediglich den Soundtrack dazu, mehr nicht. Das hat man zu respektieren und mehr steht da nicht dahinter.
Frage: Gibt es einen Lieblingssong für Dich vom neuen Album?
Morgan: Nein, da kann ich wirklich keinen herausgreifen, ich mag sie alle. Aber wenn ich unbedingt einen herausgreifen soll, dann der letzte "Thousand-Fold Death". Falls Du mich aber morgen wieder fragst, kann es sein, dass ich Dir einen anderen Song schon wieder nennen würde.
Frage: Ist es richtig, dass ihr bei der Tour stets ein großes Spektrum aller Songs spielt, so dass ihr nicht nur die letzten Alben berücksichtigt?
Morgan: Das ist richtig, wir wollen einen großen Überblick bringen. Klar, man sollte sich schon auf das neue Album konzentrieren, denn deswegen ist man oft auf Tour, aber aufgrund unserer langen Bandgeschichte wollen wir auch die komplette Zeit abdecken.
Frage: MARDUK ist im Jahre 2015 insgesamt 25 Jahre als Band unterwegs - gibt es hier eine besondere Feier?
Morgan: Geplant ist nichts, wir werden in diesem Jahr sehr viel touren, viel Zeit ist hier leider auch eh nicht.
Frage: Black Metal war Ende der 90er Jahre sehr groß, die Szene wurde dann etwas kleiner, ist aber nach wie vor vorhanden. Wie hat MARDUK diese Zeit überlebt?
Morgan: Uns war es immer egal, was andere Bands gemacht haben oder wie sich die Szene darstellte. Wir haben unser Ding durchgezogen. Es gab eine Menge Bands im Black-Metal, die richtig scheisse waren. Bands sind gekommen und wieder gegangen. Wir haben uns hierüber aber keine Gedanken gemacht, man sollte sich stets auf sich selbst konzentrieren.
Frage: Wie geht die Zeit nun nach 20 Jahren weiter?
Morgan: Wir haben noch eine große Tour vor uns und hiernach denken wir schon an das nächste Album. Es geht also weiter wie bisher, wir haben noch lange kein Ende in Sicht!
Frage: Schreibst Du lieber neue Alben oder liebst Du das Leben auf einer Tour?
Morgan: Beides. Wenn Du eine Sache zu lange machst, sehnst du dich wieder nach der anderen Sache.
Frage: Wenn Du Dich nicht mit der Band beschäftigst, was machst Du dann in Deiner Freizeit?
Morgan: Ich habe viele Hobbys. Oft gehe ich jagen oder fischen, das mache ich sehr gerne.
Frage: Wie kannst Du während der Tour abschalten, was machst Du in der freien Zeit?
Morgan: Ich lese. Ich mag Bücher, richtige Bücher, am besten im Hardcover. Mit elektronischen Büchern oder dem Kindle kann ich nicht viel anfangen.
Frage: Heutzutage bestimmt das Internet unser Leben und soziale Netzwerke sind für Bands schon unbedingte Grundvoraussetzung, um im Gespräch zu bleiben. Wie siehst Du das?
Morgan: Es stimmt, dass man sich damit auseinandersetzen muss, wir posten auch unsere Neuigkeiten dort. Allerdings bin ich kein Fan sozialer Netzwerke. Wer was von mir will, kann mich anrufen oder eine E-Mail senden. Ich mag nicht mein Leben auf einem sozialen Netzwerk veröffentlichen.
Frage: Viele schauen derzeit TV-Serien, interessiert Du Dich auch für eine?
Morgan: Nein, ich hab zwar mal welche angefangen, bin aber dann bei den Büchern geblieben, in die ich eintauchen kann. Das funktioniert für mich am besten. Lesen steht für mich an erster Stelle.
Frage: Ihr hattet vor einigen Jahren viele Besetzungswechsel in der Band, nun ist seit einiger Zeit Kontinuität gegeben. Wie kam es zu den Veränderungen damals?
Morgan: Nicht jeder hat die Zeit und Energie in die Band gesteckt, die notwendig war, wenn man dann nicht auf einer Wellenlänge liegt und nicht für die Band lebt, funktioniert es irgendwann nicht mehr. Das sind die Gründe, warum wir Wechsel im Line-Up hatten. Der letzte Wechsel betraf den Schlagzeuger, der jedoch aus gesundheitlichen Gründen die Band verlassen musste, da er aufgrund von Rückenproblemen nicht so viel touren konnte.
Frage: Abschließende Frage: Welche drei Dinge würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?
Morgan: Puh, keine Ahnung. Ein Buch wäre schnell gelesen. Ich glaube, ich nehme Sachen zum Jagen und Fischen mit.
Frage: Danke für das Interview und weiterhin eine gute Tour
Wie eine über Herzschmerz und zerbrochene Liebe singende (Hard) Rock (Blues) Band zum Extreme-Metal-Label „Relapse Records“ kommt (unter anderem DYING FETUS, NILE, EXHUMED, SUFFOCATION und OSCURA) ist fraglich. Mehr noch als BARONESS und MASTODON sind die aus Atlanta stammendenden ROYAL THUNDER hier offensichtlich ein Exot: Bluesiger Hard Rock heißt hier die Devise – Und das wird bis zum Äußersten ausgereizt. Mit MIny Parzons haben die Atlantaner nämlich eine sehr ausdrucksstarke Leadsängerin an Bord. MIny’s Spektrum reicht von der klassischen Rock-Röhre über leicht knurrigen und kehligen Grunge bis hin zu doomigem und bluesigen Sing-Sang in allen nur erdenklichen Höhen und Tiefen. Gerade Letzteres wird auf „Crooked Doors“ noch mehr ausgereizt, als beim Vorgänger.
Das überrascht auch nicht weiter, insofern „Crooked Doors“ der gescheiterten Beziehung von MIny und Gitarrist (und Haupt-Songwiter) Josh Weaver zu Grunde liegt. Das Album ist somit mehr als Musik – Nämlich eine gut einstündige Paar-Therapie. Sehr ehrlich und authentisch – aber auch sehr sentimental – sind daher die Lyrics von „Crooked Doors“ ausgefallen. Und auch die Gitarren „donnern“ nicht mehr so schnell aus den Boxen, wie mancherorts beim Vorgänger. Oft Versinkt die Band in psychedelisch angehauchten Doom-Passagen. Manchmal (wie im zweiten Teil von „The Bear“) stecken die Jungs ganz ein. Hier dominiert glasklar depressives Piano – der traurigste Part der Scheibe. Songs wie „The Line“, „Forget You“ oder „Floor“ sind da viel energetischer, näher an Rock und Grunge gelegen. „Forget You“ watet mit Stoner Rock-Riffs aus. Aber auch der Opener „Time Machine“ weiß neben einem genialen Text durch eine interessante und fesselnde Machart zu Gefallen. Hier harmoniert die Band perfekt, der ausdrucksstarke Gesang kommt super zur Geltung und „It’s staying all in tact“.
Leider kann man das nicht von dem ganzen Album behaupten. Oft – Und vor allem bei den ruhigeren Liedern wie „One Day“, „Ear On The Fool“ und den beiden „The Bear“-Teilen – Wissen ROYAL THUNDER leider nicht auf ganzer Linie zu überzeugen. Zu sperrig wirken die Songs da oft. Außerdem muss man wohl wirklich auf Psychedelic Rock, Stoner Rock, und vor allem Blues sowie Doom Metal stehen, um die Band zu lieben. Alte BLACK SABBATH werden hier mit dem bluesig-doomigen Touch einer AVANTARIUM - BLUES PILLS -Fusion vermengt um UNCLE ACID, SCORPION CHILD und MERCYFUL FATE zu huldigen.
So wurde mit „Crooked Doors“ ein senimentales und ausschweifendes Werk auf der breitgefächerten Basis des 70’er Rock erschaffen. Mit jeder Menge Hippie-Attitüde, Pilzen und Blues.
Bei Relapse Records beheimatet ist die Band CALL OF THE VOID und zumindest das schwarz-weiße Artwork verspricht hier brutalen Death Metal der alten Schule. Doch CALL OF THE VOID als reine DEATH Metal-Band zu bezeichnen wäre ein Fehler, sind hier doch immense Einflüsse des Hardcores gegeben – Welche sich vor allem in den kotzigen Vocals zu offenbaren wissen. Auf der anderen Seite sondert sich die Band von anderen Hardcore-Bands ab, indem Drumset und Gitarren doch irgendwie eher nach (Death) Metal klingen. Dabei bewegen die Jungs sich meist im bequemen Rahmen von drei-Minuten Songs, den Opener „Old Hate“ (04:44 min) einmal außer acht gelassen. Viele Breaks, eine rasant-aggressive Grundstimmung und heftige Blastbeat-Passagen lassen den Härtegrad hier weit nach oben schnellen. Die ein oder andere „atmosphärische“ Pause gönnen CALL OF THE VOID dem Hörer aber auch – um gleich darauf mit doppelt so viel Energie fortzufahren.
So ist „Ageless“ sicher kein Album, welches die Band unsterblich werden lässt – wohl aber ein guter Beginn und für Fans von Bands wie NAILS, TRAP THEM oder NEUROSIS das perfekte Häppchen für zwischendurch. Metallischer-Hardcore oder hardcorelastiger Metal brutaler Machart.
Aus Auckland, Neuseeland stammen die „Progressive Death Metal-Tyrannen“ beschriebenen DAWN OF AZAZEL. Tatsächlich existieren diese schon seit 1999. „The Tides Of Damocles“ ist nun der Herren viertes Album – Nach einer kunstvollen Pause von sechs Jahren. Und tatsächlich klingen die Auckländer etwas gewöhnungsbedürftig.
Nicht aus der Übersee, sondern aus dem alten Griechenland stammt die Legende des Damocles: Damocles war einst ein Günstling des Tyrannen Dionysios, bei welchem er sich einschleimte um zu gefallen und selbst Macht zu erlangen und von eben diesem schließlich die Lektion gelehrt bekam, dass Reichtum und Macht keinen Schutz vor Gefahren bieten, sondern diese verursachen.
Wie lässt sich das mit einem Artwork welches mit der ungeheuren Zerstörungskraft von Wasser arbeitet und einen Hauch Epic oder Pagan in der Musik von DAWN OF AZAZEL vermuten lässt (wie bei den Black Metallern WINTERFYLLETH), verbinden?
Die Spielart ist hier technischer Death-Metal, wie er aus den USA und den 90’er Jahren kommen könnte. Dabei wahrt die Band einen natürlichen und etwas kratzigen Klang, brettert aber sonst mit ordentlich Dampf und viel Finesse nach vorn. Womit man sich hingegen wirklich anfreunden muss, sind die etwas eigentümlichen Vocals, die eher aus dem Hardcore-Bereich zu kommen scheinen. Kehliges, kratziges Röhren vernimmt man hier anstatt tiefer Grunts. Ein Wenig muss ich da an NAMPALM DEATH denken, ansonsten sind DOWN OF AZAZEL hier sehr eigenständig unterwegs.
Was „The Tides Of Democles“ hingegen fehlt, sind Songs mit klarem Wiedererkennungswert. Eingängige Strukturen, eingängige Refrains – Fehlanzeige! Ein Wenig mehr Abwechslung (auch in den Vocals) hätte dem Album sicher gut getan.
Selten schafft es eine so alte Band wie EREB ALTOR (Bandgründung hier: 2003) einen derartig aus den Wolken zu hauen. Dem schwärzlich-epischen Viking Metal á la BATHORY hatte die Band sich auch schon auf ihren vier Vorgängern verschrieben: Während es auf „Gastrike“ (2012) noch etwas schwarzmetallischer zuging, kombinierte der Nachfolger „Fire Meets Ice“ (2013) die eisige Kälte schon gekonnter mit dem warm-wohligen Schauer epischen Viking Metals. Die folgende EP „The Lake Of Blood“ (2014) präsentierte die Schweden schließlich noch klarer als wahre Stimmungskünstler.
Ein „Nattramn“ ist nichts anderes als die Seele eines ungetauft verstorbenen Kindes oder rastlosen Sünders welche in Rabengestalt auf der (vergeblichen) Suche nach dem Grab Christi den Nachthimmel unsicher macht. Und EREB ALTOR schicken ihren „Nattramn“ nicht unbeseelt in die Welt, haben sie hier ein Werk geschaffen, wie es kontrastreicher kaum sein könnte: Auf der einen Seite gibt es hier relativ harsche Black-Metal-Songs wie den treibenden „Titeltrack“ mit seiner düsteren Energie oder das akkustisch eingeleitete „Dark Waters“, welches einen in den tiefen Sog der ewigen Schwärze zieht.
Auf der anderen Seite stehen epische Songs mit viel Pathos: Der Opener (und das erste Video) „Midsommarblot“ sorgt mit wunderschönen, tieftraurigen Melodien und einem beständigen Doom für wohliges Schauern. Besonders gelungen ist die Vertonung eines so trüben Themas und die Vocals des Bassisten im Hintergrund erweisen sich als echte Bereicherung. Auch „The Dance Of The Elves“ ist eher balladesker Natur. Epischer Klar-Gesang und Chöre dominieren hier und erschaffen eine zauberhafte Atmosphäre, während sich im Hintergrund ein Sturm entwickelt, der vor einem ziemlich schwarzmetallischen Pre-Chorous nicht zurück-schreckt. Ein wahres Feuerwerk!
„Across Giant’s Blood“ vereint schließlich noch einmal die beiden Seiten EREB ALTOR’s zu einem etwas progressiveren Gigantum mit epischen und tief schwarzen Passagen.
Was die Schweden mit „Nattramn“ abliefern ist großartig und von ungeheurer Intensität. Wer das Vorgängerwerk („Fire And Ice“) schon mochte und „Hammerheart“ (1990) sowie „Twilight Of The Gods“ (1991) von BATHORY zu seinen Lieblingsalben zählt, wird hier nichts falsch machen! Trotz nur sechs Songs eine große Scheibe!
[Für Neugierige: Die beiden Videos „Nattramn“ und „Midsommarblot“ geben hier schon einen guten Eindruck von der Reichweite, die EREB ALTOR sich erarbeitet haben.]
Heute ist eure letzte Station eurer Crystals Tour, kurz gefragt: wie war’s?
Sushi: Bisher war es ziemlich Krass! Wir hatten wirklich sehr viele nahezu ausverkaufte Dates und die Leute waren auch super gut drauf. War daher eine wirklich geile Tour.
Kevin: Das besondere an der Tour war halt, dass wir zwei Dates gespielt haben und danach wieder Heimaturlaub hatten. Das ist sehr gut um ein bissel die Falten aus dem Gesicht zu ziehen, daher haben wir auch ordentlich durchgefeiert. Sonst musst du ja immer wirtschaften mit deiner Kraft wenn du 16 Dates spielst und dabei keine Erholungspausen hast. Da säufst du halt mal nicht jede Nacht und lässt es ruhig angehen, aber bei dieser Tour war es nahezu scheiß egal was wir machen weil wir zwei Shows hatten und dann ging es wieder nach Hause. Deswegen haben wir auch ordentlich Gas gegeben und dementsprechend sehen wir auch aus. Heute gibt’s dann nochmal richtig eine auf die zwölf, weil wir auf nichts mehr aufpassen müssen, auf uns nicht, aufs Equipment nicht, auf die Crew nicht und auf die Leute sowieso nicht. (grinst)
Hattet ihr irgendwelche ganz besonderen Eindrücke auf euren Dates?
Sushi: Boah, irgendwelche ganz besonderen Eindrücke… das ist immer schwer zu sagen, weil das ist die größte Tour die wir bis jetzt gespielt haben. Jedes Mal wenn du so auf die Bühne kommst und denkst du dir: Wow, so viele Leute kommen um dich zu sehen und deine Musik zu hören. Aber so spezielle krasse Eindrücke gab es nicht, aber allein zu sehen wie viele Leute dich Supporten ist einfach großartig und das flasht dich immer wieder aufs Neue.
Und wie kam "Crystals" im Vergleich zu euren anderen Alben beim Publikum an, also was sind eure eigenen Eindrücke davon?
Sushi: Also ich habe das Gefühl das bei der neuen Scheibe mehr Songs Live besser funktionieren, als zum Beispiel bei der „We Are The Mess“. Wie spielen ja auch fast alle Songs davon und gerade bei „Best day“, wo die meisten Leute im Vorfeld so aufgeschriehen haben, der läuft Live seltsamerweise wirklich cool.
Habt ihr diesmal irgendwas anders gemacht? Mir persönlich ist aufgefallen, dass ihr jetzt die gesamte Band mehr im PR-Bereich in den Vordergrund genommen habt. Sonst wart ihr beide, Sushi und Kevin, die Gesichter der Band aber diesmal kommt die ganze Band mehr zur Geltung. War das beabsichtigt?
Sushi: Echt? Dann haben wir irgendwas falsch gemacht.(lacht)
Kevin: Nein, nein, nein, das ist tatsächlich so! Wir spielen halt so ein bisschen mit dem Image „Boygroup des Metals“, weißte? Klar bist du als Frontmann/ als Sänger immer so ein bisschen mehr im Fokus weil du ja auch viel redest, aber wir wollten auch so ein bisschen mehr die Band so in den Fokus ziehen. So dass die Leute im „Hintergrund“, also die Instrumentalisten, ein Gesicht bekommen und das ist auch gut das du das so wahrnimmst, denn so war es tatsächlich auch angedacht. Ich finde das ist auch keine schlechte Entwicklung.
Keineswegs, ich finde das sogar gut!
Als Ihr an "Crystals" gearbeitet habt, was war da das schwierigste? Wo ihr gedacht habt „Boah, jetzt hab ich echt keine Lust mehr“.
Kevin: Ja das ist immer so, manche Songs gehen halt so von der Hand und bei anderen verwürfst du es wieder und wieder und es dauert Monate bis man selbst zufrieden ist. Dann legst du die erstmal auf Eis und denkst dir so, den machst du irgendwann mal fertig, der ist geil. Entweder kommt dann was oder halt nicht, das sind dann richtig Arbeitstitel. Der Unterschied zu diesem Album im Vergleich zu „We Are The Mess“, ist das wir diesmal wirklich komprimiert gearbeitet haben. Wir haben uns ein Haus in Holland genommen wo wir uns eingeschlossen haben. Musst dir vorstellen wir hatten erst eine andere Deadline und dann hat sich das nach hinten raus geschoben, das heißt wir hatten am Anfang einen ziemlich großen Druck. Weshalb wir uns gleich am Anfang mal richtig hingesetzt und gearbeitet haben und nicht so nach und nach.
Sushi: Wir haben dann aber trotzdem nur zwei Wochen getrunken.(grinst)
Kevin: Das war dann Party all-night-long, aber hat bock gemacht und dabei sind auch die größten Stücke des Albums entstanden. Aber es hat wirklich ein bisschen was gefehlt bis zum Schluss. Du hast es dir halt angehört und dachtest dir joah cool ist solide, damit kannst du arbeiten. Aber diese berühmten 20 Sekunden die du immer wieder zurückspulst, weil die so geil sind und du dich den ganzen Song drauf freust- die haben irgendwie noch gefehlt.
Sushi: Stimmt, das gab’s nicht, das hatten wir ewig nicht.
Kevin: Als wir dann wieder zu Hause waren konnten wir uns dann an die Details begeben und die Deadline wurde dann ja auch nach hinten verschoben, so dass wir Zeit hatten das Beste aus dem Album raus zu holen um zu sagen, dass wir zufrieden damit sind.
Welcher der Songs sind eigentlich eure Lieblingssongs, die ihr von der neuen Platte am liebsten performt?
Sushi: Also meiner ist definitiv Crystals, weil ich ja so aus der New Metal Schiene komme und den Song auch mit unserem Gitarristen zusammen geschrieben habe. Das ist halt ein Song der mich so an meine besten Musikzeiten erinnert und deswegen ist er mein Favorit auf der Platte.
Kevin: Das Problem ist, diese Frage bekommst du zu jedem Album gefragt und bei „We Are The Mess“ konnte ich mich wesentlich leichter entscheiden, aber diesmal liegen die Songs von der Qualität sehr nah bei einander, was es schwer macht sich für ein oder zwei Songs zu entscheiden. Aber ich mag zum Beispiel „My Own Summer“ mega, das ist halt ein Song der positive Ausstrahlung hat. Den kann ich mir auch mega gut auf Festivals vorstellen.
Mit "Crystals" seid ihr ja wieder mehr in die Partyschiene zurückgekehrt, in „We are the Mess“ war da deutlich mehr Ruhe und Abwechslung. Wieso habt ihr von dem abgelassen und seit quasi „Back to the roots“?
Kevin: So ein Album das du schreibst ist ja immer eine Momentaufnahme der Band sag ich mal, so wie du drauf bist wird auch der Song und das merkt man dann auch. Du gibst ja auch immer so ein bisschen was von dir selber und das kannst du nicht steuern. Und während des schreiben war halt Party pur und das Haus sah aus wie scheiße, das gibt das Album auch wieder. Sowas prägt dann auch das Album, zwar nicht bewusst, aber das hat man dann hinterher gemerkt. Wir hatten halt gute Laune und haben das Songwriting genossen, auch wenn wir uns manchmal an die Gurgel gegangen sind, aber im Endeffekt war alles cool. Deswegen ist wahrscheinlich alles wieder so geworden. Wir sind ja keine unterschiedlichen Menschen, aber man erwischt uns natürlich immer wieder in unterschiedlichen lagen und deswegen kommt dann auch immer was anderes raus. Das nächste Album… wer weiß wohin das geht… wir wollen uns da nicht so festlegen.
Wie geht ihr eigentlich damit um wenn ihr euch gegenseitig an die Gurgel geht? Das passiert ja schon mal und sicher auch mal auf Tour.
Sushi: Auf Tour ist das meistens deutlich entspannter, weil man eben nicht diesen Arbeitsdruck hat. Klar musst du abends irgendwie deine Leistung abliefern, aber letztendlich ist es auf Tour einfach entspannt. Und wenn wir uns Zu Hause an die Gurgel gehen, dann schmeißen wir uns böse Worte an den Kopf und fahren einfach nach Hause für den Tag, aber hier können wir uns natürlich nicht aus dem Weg gehen. Ist auch schon mal Vorgekommen, dass wir uns auf Tour schon mal in der Wolle hatten, ist aber eher selten der Fall. Weil wir eben genau wissen, wir haben jetzt nicht so den Druck, das muss nur irgendwie funktionieren und das klappt meistens irgendwie.
Kevin: Es ist auch so, du kannst sowas nicht machen wenn dir die Leute gleichgültig sind, dann sind es auch keine Freunde. Als Sushi damals zu uns kam, wir kannten uns alle, aber Sushi kam von außen und wir wussten damals sofort, dass das passt irgendwie. Im Laufe der Jahre kann ich jetzt echt sagen, die Jungs sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden. (Sushi lacht) Ja das mein ich echt so, das ist nicht nur einfach so gelabert. Man kennt sich sehr gut und da ist es einfach auch mal wichtig, dass man sich mal so richtig auf den Sack geht. Das staut sich einfach an, wie bei einer Beziehung. Wir Vögeln halt nur noch nicht.
Sushi: Noch nicht. (beide lachen)
Was hört ihr eigentlich in der Freizeit?
Sushi: Natürlich unsere Alben! Nein Quatsch, ich persönlich höre eigentlich gar nicht mehr so das Schreizeug. Ich bin da eher wieder so in den Hip-Hop abgerutscht, das ganze alte Zeug mit dem ich so groß geworden bin und natürlich auch Marilyn Manson läuft immer so irgendwie. Ich war auch immer so ein Kind des Punkrocks. Aber von dem ganzen neuen Zeug was da so angesagt ist, da komm ich einfach nicht so rein.
Kevin: Also ich hör zu Hause immer das wo drauf ich gerade so bock habe, nicht so Radio sondern wirklich auf was ich gerade bock habe. Ich hör zu Hause Jazz gern ab und zu, aber auch die harten Sachen wie „Thy Art is Murder“, die sind geil. Aber ich hör auch viel Hip-Hop. Das bringt dich alles ein bisschen so runter, damit du auch wieder bock hast auf das schreien.
Wo findet eure Musik eigentlich, abseits von Deutschland, den größten Anklang?
Sushi: Puh… gute Frage. Japan ist halt immer mal wieder ein größeres Thema und Russland ist nach Deutschland eigentlich der größte Markt wo unsere Musik so funktioniert.
Und wie unterscheiden sich die Fans dort eigentlich von den deutschen Fans?
Sushi: Also in Russland gibt es halt keine Regeln, das ist das witzige. Also dort werden die auch mit einer blutenden Platzwunde noch in die Menge gelassen, denen ist das scheiß egal. Das ist alles etwas rauer dort. Manchmal habe ich das Gefühl aufgrund der ganzen Landesmentalität nutzen die die Konzerte um mal so richtig los zu lassen. Und die lassen dann auch wirklich los. Dort gibt es wie gesagt keine Regeln. Wenn ich mir dann vorstelle wie es dort den Menschen im Pit geht, dann ist das schon manchmal eine unschöne Sache.
Wie sieht eigentlich die Zukunft von EC in euren Augen aus? Wo drauf arbeitet ihr hin?
Kevin: das Ding bei uns ist, wir haben uns nie wirklich irgendwelche Ziele genommen. Wir haben zwar immer hart gearbeitet aber wir wissen nicht woran. Wir haben halt immer alles gegeben und immer die Musik an erster Stelle gestellt, aber das waren immer so kleine Ziele. Du hast halt andere Bands gesehen die dann mit einem fetten Bus ankommen und da hast du dir dann gedacht, so einen willst du auch. Und wo dann das erste Mal unser Bus vor dem Studio stand dachten wir uns so: „Boar, krass was geht jetzt hier?!“ Das sind dann so die Sachen wo du dann dran arbeiten kannst. Also ich hab auch mal so richtig bock drauf, bei Wacken auf der Hauptbühne zu spielen. Einfach so mal das halbe Feld voll, das wär mal so mein Traum. Und dann aber auch nicht so, dass die Leute mit Sachen schmeißen, sondern so sagen: voll geil hier.
Damit hast du auch gleich meine nächste Frage vorweg genommen: Wo wollt ihr unbedingt mal spielen?
Kevin: Definitiv Wacken und alle großen Festivals. Festivals lieben wir halt, weil du viele Leute triffst und nicht so den Stress hast. Alles ist viel entspannter, hast geile Shows, kannst machen was du willst. Hast viele Frauen in Bikinis was uns natürlich auch nicht so kalt lässt (zwinkert). Ja naja, alle Festivals der Welt mal bespielen das wär schon so ein Traum.
Sehr schön! Soweit sind wir nun durch, ich bedanke mich wirklich rechtherzlich bei euch für das Interview und das wir uns zu eurem nächsten Album in alter Frische wieder sehen. Wie üblich die letzten Worte gehören euch:
Kevin: Wir haben ja nun eine noch recht kurze Bandgeschichte. Seit 2010 haben wir ja schon viel erlebt, es ist viel passiert. Doch wir haben wirklich wenig Pech gehabt, wir mussten zwar oft Kritik fressen und man hat uns lange Zeit nicht ernst genommen, aber wir haben nicht wirklich Unglück in der EC-Geschichte gehabt und wir hoffen natürlich, dass das weiter so bleibt. Und wir glauben, auch wenn das jede Band sagt, dass wir einen speziellen Draht zu unseren Fans haben die so zu unseren Shows kommen. Das haben wir uns schon damals geschworen und das halten wir auch immer noch so, wir geben uns große Mühe den Kontakt zu unseren Fans nicht zu verlieren. Wir wollen keine der Bands sein, die auf der Bühne ihre Show abzieht und dann einfach gehen. Gestern erst standen wir noch Stundenlang vor der Venue und haben mit allen Leuten gesprochen die dort noch draußen standen. Natürlich musst du dich mal kurz duschen, aber dann packst du dich ein und gehst nach draußen, einfach so damit du den Kontakt zu deinen Leuten nicht verlierst. Das genießen wir auch zu hören was so ist und was die Leute denken, wie das Album so ankommt. Nicht nur durch Facebook-Kommentare, sondern wirklich so Face-to-face. Wir sind all den Leuten wirklich sehr Dankbar und wir wollen das weiter so betreiben und sind dankbar das die Leute weiterhin so zu unseren Shows kommen und uns Supporten. Das war jetzt ein bisschen mehr, aber das musste mal gesagt werden, mir ist das wichtig. Also Danke, danke für alles!
Wenn eine Band sich den Namen PIG IRÖN gibt (mit „ö“) dann denkt Meinereiner erstmal an MOTÖRHEAD & Co. Dem ist aber nicht so. Die fünf Herren von jenseits des Kanals verstehen sich zwar durchaus als Bikerband, sind soundmäßig aber eher jenseits des Atlantiks einzuordnen. Ihre Mischung aus 70-er Classic- und Bluesrock (mit Südstaatenflair) erinnern an die BLACK CROWS und LED ZEPPELIN, auch WOLFMOTHER kommen mir da in den Sinn. Von den immer wieder mal ins Gespräch gebrachten BLACK LABEL SOCIETY ist man aber schon ein Stückchen weg. „Wildcat Birdhead“ mit Mundharmonica als Opener und der zweite Track „One Million Mega Hurts” mit seinem fetten, drückenden Riffs zeigen die genannten Vorbilder deutlichst auf. Und diese werden im weiteren Verlauf von „Sermons From The Church Of Blues Restitution“ öfters zitiert - allerdings ohne deren Level zu erreichen. Denn die Songs der Briten lassen trotz permanenten Groove einfach etwas den letzten Kick, die hitverdächtigen Melodien und Arrangements vermissen. Zu eintönig, zum Teil träge machen die Songs zwar Live sicher Laune, haben aber kaum Langzeitwirkung. Auch die doch recht häufig auftretenden Akustikparts und –songs nehmen noch zusätzlich Fahrt raus. PIG IRÖN haben mit „Sermons From The Church Of Blues Restitution” ihr bereits fünftes Album am Start – dafür ist das Ganze nicht zwingend genug.