Interview:

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Interview

Ihr habt grade eure dritte US Tour hinter euch. Für eine deutsche Band schon ziemlich erfolgsversprechend. Wie ist das zustande gekommen?

Dominik: Bei der ersten US Tour hatten wir einfach Lust darauf und durch den Kontakt mit der Band VESTIGES hat sich das ergeben. Mit denen haben wir auch 2012 die Tour gespielt. Das war dann noch komplett DIY-mäßig, wir haben halt eine Band gesucht mit welcher wir dort touren können. VESTIGES haben dann unsere ganze erste US Tour gebucht als wir mit ihnen unterwegs waren. Die zweite und dritte US Tour waren jeweils möglich durch unsere letzten zwei Alben welche Metal Blade rausbrachte. Alles lief dann ein wenig professioneller ab, mit Booking Agenturen und dergleichen.

Ihr seid nun seit 2012 bei Metal Blade unter Vertrag. Würdet ihr also sagen es hat sich grundlegend etwas verändert für euch als Band, jetzt wo ihr bei einem größeren Label dabei seid?

Dominik: So direkt am Anfang nicht, aber in Laufe der Zeit hat es schon einige Türen geöffnet. Zum Beispiel wenn es um Booking Agenturen geht oder dass wir jetzt größere Festivals bespielen können. Die Aufmerksamkeit die man bekommt durch die Presse ist auch um einiges gewachsen. Auf jeden Fall ist uns das nach einiger Zeit bewusster geworden.

Euer neuer Drummer, Michael Kadnar, kommt aus New York. Wie ist es zu einer Zusammenarbeit mit ihm gekommen?

Anton: Da kommen wir wieder zurück zu unserer US-Tour, nämlich der zweiten. Dort haben wir mit seiner Band zusammen gespielt, BLACK TABLE. Kurz danach ist unser damaliger Schlagzeuger aus privaten Gründen ausgestiegen. Wir haben lange gesucht, bis Mike sich irgendwann gemeldet hat und meinte er macht das. Wir haben das erst als Scherz gehalten-

Dominik: ...das war ja auch erst ein Scherz-

Anton: -aber dann hat er es doch wirklich ernst gemeint. Wir ebenfalls und so haben wir es dann tatsächlich versucht. Bis jetzt-toi toi toi-, klappt alles ganz gut. Auch über die Distanz.

''Suffocating In The Swarm of Cranes“ und “Aeon Unveils The Thrones of Decay“ sind ja beides Konzeptalben. Mögt ihr vielleicht kurz erklären was sie behandeln und wie ihr auf diese Themen gekommen seid?

Dominik: Also das aktuellste Album,“Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ ist ein Konzeptalbum über die Zeit und alles was sie mit sich bringt. Die Texte schreibe ich halt und zu der Zeit hat mich das Thema sehr beschäftigt. Ich habe Dinge reflektiert, wie sich alles im Laufe der Jahre verändert hat. So hat sich das dann ergeben, da die nächste Platte auch wieder ein Konzeptalbum werden sollte. Ich habe es den anderen vorgeschlagen die es abnickten. Bei der ersten Platte “Suffocating In The Swarm Of Cranes“...äh, worum gings nochmal (lacht). Achja, genau. Da ging es um eine Person welche einfach nicht mehr kann unter dem Druck von Außen. Quasi zusammenbricht. Die Realität nicht mehr gestemmt kriegt. Es wird halt eine Geschichte erzählt, vom ersten Song bis zum Schluss. Aber wie ich da drauf gekommen bin, das weiß ich allerdings wirklich nicht mehr. Ich nehme an ich war selber zu dem Zeitpunkt gestresst oder von irgendwas genervt. Aber auch da sollte es halt ein Konzeptalbum werden und da hat die Thematik gut dazu gepasst.

Zwischen all den ganzen Touren, vor allem in den USA was mit viel Zeit und Aufwand verbunden ist: habt ihr da überhaupt Zeit für ein geregeltes Privatleben oder andere musikalische Projekte?

Anton: Wir haben alle aus der Band nebenbei tatsächlich Full-Time Jobs um alles überhaupt gestemmt zu bekommen. Zeit für andere Bands oder Projekte gibt es da nicht wirklich. Da gibt es nur DOWNFALL OF GAIA. Und über den Touren hinaus verbringen wir die Zeit mit stinknormaler, alltäglicher Arbeit.

Wie schon erwähnt, behandelt euer letztes Album das Thema Zeit und dazu die Vergänglichkeit des Lebens, nehme ich mal an. Wenn ihr euer Leben so betrachtet, gibt es etwas was ihr unbedingt noch machen müsst bevor es vorbei ist?

Dominik: Also, ich bin ganz zufrieden.

Anton: Ich denke was die Musik angeht sind wir in der Tat alle mehr als zufrieden und können diesbezüglich echt nicht meckern. Wir haben wahres Glück gehabt bei so einem Label zu landen. Dazu macht alles noch Spaß wie am ersten Tag. Deshalb, was das musikalische betrifft, da können wir uns echt nicht beschweren und ich glaube, wir würden alles wieder genauso machen. Es war eine schöne Entwicklung. Mit Höhen und Tiefen, aber sowas gehört im Leben ja einfach dazu. Unseren größten Wunsch haben wir uns letztes Jahr erfüllt: dort haben wir nämlich mit NEUROSIS spielen dürfen. Das war für einige von uns die Band welche, nun ja, ich will nicht sagen, welche man vergöttert hat. Aber sie hat uns schon sehr geprägt.

Vielleicht mögt ihr einen kleinen Ausblick geben was so in der Zukunft ansteht?

Peter: Also, im Moment haben wir weitere Touren geplant. Im August zum Beispiel spielen wir auf einem Festival in Rumänien, das Rockstadt Extreme Fest. Außenrum machen wir eine kleine Europa Tour. Davor sind wir im Juni auf dem TNT-Open Air in Würzburg. Und Ende des Jahres haben wir eine Australien und Japan Tour geplant. Weitere Alben sind soweit nicht in Sicht, wir konzentrieren uns erstmal auf's Touren und sehen dann weiter. Wir haben jetzt halt keine Zeit um neues Material zu schreiben für ein weiteres Album.



Review:

Le Baiser De La Mort

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Heidewitzka, und schon wieder ne neue KILLERS. Seit 2012 ist dies das nunmehr dritte Studioalbum und zwischendurch gab es auch noch eine Live-Doppelscheibe. Muss unter so einem Output nicht zwangsläufig die Qualität leiden? Offensichtlich nicht im Fall der französischen KILLERS. Denn auf „Le Baiser De La Mort“ klingen KILLERS immer noch hungrig und neugierig auf Neues. Auch wenn man immer noch kräftigen und vor allem bissigen Speed Metal an der Grenze zum Thrash darbietet, so hat sich der Sound gegenüber „10:10“ und „Imido“ doch ein wenig geändert. Düsterer ist man geworden und auch einen Zacken vertrackter und schräger. Alles aber im nachvollziehbaren Rahmen. „Le Baiser De La Mort“ fordert einem definitiv mehr ab als seine beiden direkten Vorgänger, hat dadurch aber eine erhöhte Langzeitwirkung und lädt ein sich intensiv mit den sieben neuen Songs zu beschäftigen. Nach den beiden Speed Granaten „Bon Gré, Mal Gré“ und „Folie Défoule“ kommt mit dem fast viertelstündigen „L'Autre Côté“ die erste dicke Überraschung. Manchmal klingen hier die Gitarrenharmonien fast nach Melodien aus dem kranken Hirn eines Danny Elfman. Nach „Légende“ vom 99er Album „109“ haben wir es hier mit dem zweit-längsten Song in der Geschichte von KILLERS zu tun. KILLERS haben einen abwechslungsreichen und spannenden Songmonolithen erschaffen, der wahrlich beeindruckt. Die vielen Tempowechsel und unterschiedlichen Stimmungen wirken alle schlüssig und wurden sinnvoll miteinander verknüpft. Im folgenden instrumentalen Titelstück wird dann wieder richtig Gas gegeben und mit großartigen Gitarrenparts nicht gegeizt, was dazu führt, dass man den Gesang zu keiner Sekunde vermisst. Genauso schnell geht es bei „Aimer“ weiter. Hier wurde der „Rondo Alla Turca“ von Mozart verarbeitet. Das haben zwar STORMWITCH anno dazumal auch schon gemacht, aber erstens wird er hier nur partiell zitiert und zweitens hat die KILLERS-Interpretation entschieden mehr Pfeffer. Das ist Speed Metal in tödlicher Perfektion. Nun wird es Zeit für eine weitere kleine Tradition aus dem Hause KILLERS: Mit „Etorkizun Bidea“ folgt eine in baskisch vorgetragene Nummer. Musikalisch bewegen sich KILLERS zuerst in -für ihre Verhältnisse- recht melodischen Gefilden, nur um dann umso kräftiger Gas zu geben. Mit „L'Ordre Des Choses“ wird „Le Baiser De La Mort“ einmal mehr mit High Speed und Melancholie würdig beendet. Was mich beeindruckt ist, wie abwechslungsreich man ein Album gestalten kann, auch wenn man sich tempomäßig und stilistisch in einem doch recht engen Rahmen bewegt. Mir gefällt's und KILLERS dürfen sich den dritten Tip in Folge einfahren. Hattrick gelungen.

CD gibt es wie immer für nen fairen 10er (inkl. Porto) unter http://killers.perso.sfr.fr/

 

Le Baiser De La Mort


Cover - Le Baiser De La Mort Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:27 ()
Label:
Vertrieb:
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Where Evil Dwells

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Oberlippenbart, Stretchjeans, High-Tops und ein schönes Kult Shirt aus den 80ern. Wer sich jetzt denkt, das sei der Gipfel der Haute Couture, der liegt vermutlich musikalisch mit den finnischen Speedies von RANGER genau richtig. Nach einigen im Underground umjubelten Demos und E.P.s stellen RANGER mit „Where Evil Dwells“ ihren ersten Longplayer vor. Und gehen dabei oldschool as fuck zu Werke. Alleine der Sound ist die 100 prozentige Antithese zu allen Andy Sneaps und Tue Madsens dieser Welt. In Sachen Songwriting orientiert man sich an den dreckigen Speed Metal Heroen der goldenen Dekade. RANGER sind also ein Bastard aus EXCITER, WARRANT, VECTOM, IRON ANGEL oder frühen ZNÖWHITE. Fronter Dimi gefällt mit rotzigen Vocals im Stile eines Paul Baloffs (EXODUS) oder gemäßigten Schmiers (DESTRUCTION, HEADHUNTER, PANZER). Obwohl man den Fuß recht stabil auf dem Gaspedal lässt, wirkt das knapp 40 minütige Erstlingswerk erfreulich kurzweilig und so gar nicht eintönig. Die guten Soli wiederum sorgen für einen gekonnten Kontrapunkt zum gewollt dilettantischen Grundsound. Manchmal kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass Fronter Dimi mit seinem Gesang ne Spur neben dem Timing liegt („Black Circle“), aber auch hier habe ich die Vermutung, dass das weniger Unvermögen, sondern eher authentisches 80er-Worshipping sein soll. Ob das nun als cool oder eher dämlich empfunden wird, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit dem Titelstück gibt es sogar eine Nummer jenseits der 10 Minuten Grenze, selbige hätte zwar auch ruhig ein, zwei Minuten kürzer sein können, dies trübt den Gesamteindruck dieses starken Speed Metal Werks aber nicht wirklich. RANGER stehen für die pure Essenz des Heavy Metals und wer auf der Suche nach selbiger ist, der ist mit „Where Evil Dwells“ mehr als gut beraten.

Where Evil Dwells


Cover - Where Evil Dwells Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:48 ()
Label:
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Review:

Tau

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Satte fünf Jahre liegen seit der letzten NEGURA BUNGET-Veröffentlichung zurück. Nun holen die Rumänen weit aus und liefern mit „Tau“ Teil I ihrer „Transivalian Trilogy“, welche sich mit der Landschaft ihrer Heimat befassen soll. (Teil II wird das Volk, Teil III die Sitten dieser beschreiben). Das klingt doch mal nach einem gewaltigen Stück Arbeit, andererseits bilden die rauhen Weiten Rumäniens wohl ein gutes Fundament für atmosphärischen Schwarzmetall.

Tatsächlich treibt „Tau“ einen mit vielen schönen Melodien, einem Hauch Folklore und Pathos – aber auch eisigen Riffs und brachialer Geschwindigkeit an eisige Seen und in tiefschwarze Wälder. Ein wenig verschachtelt und verträumt, dann wieder gradlinig rasend – dass sind NEGURA BUNGET 2015. Flöten, Pan-Flöte und traditionelle Männerchöre tauchen hier ebenso auf wie scheppernde Becken und druckvolle Riffs. „Tau“ ist ein sehr kontrastreiches Werk: Während Songs wie der Opener, „Tarim Vilhovnicesc“ oder „Picu Vio Foc“ teils ziemlich flott werden, sinkt das Tempo in Liedern wie „La Hotaru Cu Cinci Culmi“ oder „Curgerea Muntelui“ und eine urtümliche folkige Veträumtheit macht sich breit. In „Impodobeala Timpului“ wird es dann auf einmal überraschend kulturell heiter. Traditionelle Klänge und rumänischer Frauengesang machen sich breit. Tatsächlich passt das nicht so ganz ins Bild und hätte wohl auch auf Teil II der Triologie sicher Platz gefunden – liefert aber Aufhellung, bevor es mit „Picu Vio Foc“ wieder düster wird. „Schiminiceste“ liefert dann einen stimmungsvollen Ausklang.

Mit all seinen Facetten und Anspruch ist "Tau" sicher nichts für nebenbei. Hier treffen Welten auf einander, die erhabene Landschaft Rumäniens auf (in unserem Falle) europäisches Gehör. Das ist teils wunderschön und hat einige Höhepunkte („Tarim Vilhovnicesc“, „La Hotaru Cu Cinci Culmi“, „Picu Vio Foc“, „Schiminiceste“), kann aber auch leicht übertrieben wirken wie es in „Impodobeala Timpului“ der Fall ist. Kulturelle Offenheit und ein Faible für eine gewisse Bandbreite zwischen Tempo und Ruhe sind hier feste Grundvoraussetzung für den Hörgenuss. Bringt man diese mit, kann man sich hier an einem sehr vielschichtigen Werk von dichter Atmosphäre mit vielen schönen Melodien erfreuen. Für Fans von (neuer) ENSLAVED, DORDEDUH, der neusten ARKONA und FINNTROLL.

Für Fans und Sammler ist der Erwerb der Digi-CD zu empfehlen. Hier gibt es ein 72-Seitiges Hardcoverbuch mit etlichen Landschaftsaufnahmen, englische Übersetzungen der Lyrics und ein alternatives Artwork, sowie eine Bonus-CD und Bonus-DVD.

Tau


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 50:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In Times

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Auf eine nunmehr 24-jährige band -Geschichte blicken ENSLAVED zurück: Die ersten Veröffentlichungen der Norweger waren noch komplett in norwegisch gehalten und stilistisch sehr stark an die Werke ihrer Black Metal-Kollegen DARKTHRONE und MAYHEM anglehnt – mit dem Unterschied, dass ENSLAVED seit jeher die nordische Mythologie zu ihrem Thema machten. So prägten die Norweger – neben den Schweden BATHORY – mit ihrem zweiten Album „Frost“ (1994) entscheidend den Viking Metal. Später wurde der Gesang schließlich englisch und ENSLAVED zunehmend experimenteller. Dass ein Mix aus Black-/ Viking Metal und Progressive Rock kein No-Go ist wurde längst bewiesen.

Und so schreiten ENSLAVED auch mit ihrem mittlerweile dreizenten Album auf jenen experimentellen Pfaden. Das Artwork besticht mit rotem Sonnenuntergang, und als der grandiose Opener „Thurisaz Dreaming“ loslegt fegt es einem fast die Ohren weg. Unglaubliche Energie und Gewalt – man könnte fast sagen, die Urgewalt von ENSLAVED ist es, was da aus den Boxen dröhnt. Ein schöner, schwarzmetallisch-progressiver Song. Um Welten ruhiger geht es dann mit „Building With Fire“ und dominanten Klargesang eher in Richtung Progressive Rock, und auch „One Thousand Years Of Rain“ plätschert beständig aber mit bestechender Epic und einem höheren Härtegrad dahin.

Der Titeltrack „In Times“ letztlich präsentiert die Norweger noch einmal mit all ihren Facetten: Hier vermischen sich die klar erkennbaren Black Metal-Wurzeln mit der neueren, progressiven Vertracktheit. Blastbeats und jede Menge atmosphärische Momente vereinen sich und ergeben mit harschen Screams und einem erhabenen Clean-Refrain einen, wenn nicht sogar den Höhepunkt der Scheibe. Hier haben die Norweger alles richtig gemacht! Mit „Daylight“ wird es wieder ruhiger und zwischenweise muss man trotz beträchtlicher Black Metal-Ausbrüche unweigerlich an SÓLSTAFIR denken – Im Groben aber auch ein gelungener Song, der wohl auf das Art-Work anspielt.

So ist „In Times“ unterm Strich sicher nicht ENSLAVED genialstes Werk und auch sicher keine Neuerfindung der Norweger. „In Times“ ist keine Rückbesinnung zu alten Tagen und keine klare Fortsetzung des um Längen ruhigeren und progressiveren „RIITIIR“. Was ENSLAVED hier geschaffen haben ist ein weiteres, ausgesprochen starkes Album, dass auf seine eigene Art zu fesseln und begeistern weiß und für sich steht. Langjährige Fans sollten hier unbedingt reinhören!

In Times


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 06
Länge: 53:9 ()
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Vertrieb:
Review:

Searching For Zero

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CANCER BATS haben mit "Dead Set On Living" nicht nur ein bärenstarkes Album abgeliefert, sondern sich damit auch endgültig aus der Reihe der Support-Bands in die Headliner-Gruppe begeben. "Searching For Zero" sollte dann die logische Fortsetzung des Vorgängeralbums sein, richtig? Der Opener "Satellites" schlägt dann auch die gleiche Kerbe wie "Dead Set On Living" und ist ein gradliniger, leicht punkiger Track geworden. Danach wird das von Ross Robinson (KORN, GLASSJAW, SLIPKNOT) produzierte Album überraschend schwermütig und dunkel. Doomige Songs wie das starke Doppel "Buts" und "Dusted" oder - das Highlight der Platte - der DOWN-Song "Beelezebub". Kein DOWN-Coversong, sondern genau der Song, den die New Orleans-Truppe seit Jahren verzweifel zu schreiben versucht. Großartiger Doom/ Sludge. Mit "Devil's Blood" und "All Hail" sind nur zwei Songs unter drei Minuten geblieben und wenig überraschend die beiden, in den CANCER BATS ihre Hardcore-Attitüde zeigen. "Searching For Zero" zeigt also die Facetten der Band auf. Eine Band, die verstanden hat, dass immer das gleiche Songwritingmuster zu nutzen klappen kann, aber nicht klappen muss und Abwechslung durchaus von den Fans gewollt sein kann. "True Zero" und "Arsenic In The Year Of The Snake" sind zwei weitere Kracher der Platte. Bei beiden setzte Shouter Liam die Akzente und zeigt sein über die Jahre erweitertes stimmliches Spektrum. BAT SABBATH, die BLACK SABBATH-Coverband der Jungs, macht sich bemerkbar. "Searching For Zero" ist ein mutiges Album, das gerne zwei, drei Songs mehr hätte enthalten können, aber auch mit einer knappen halben Stunde mächtig Spaß macht. CANCER BATS trauen sich viel in den neuen Songs - ein Wagnis, das von ihren Fans hoffentlich gewürdigt werden wird. 

 

 

Searching For Zero


Cover - Searching For Zero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stellar

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DER WEG EINER FREIHEIT sind bei Album Nummer Drei angekommen, also dem make it or break it-Punkt für eine Band. Die Voraussetzungen für make it stehen nicht schlecht: die ersten beiden Alben schlugen im Black Metal-Zirkus ein wie eine Bombe und "Stellar" wird über das rührige Season Of Mist-Label veröffentlicht. Das, wie schon der Vorgänger auch als limitierte Vinyl-Edition mit Bonus-7" zu bekommende, Album beginnt mit der ersten Hälfte von "Repulsion" überraschend schleppend, ehe im zweiten Abschnitt die große Black Metal-Keule geschwungen wird. Hier zeigen die Jungs um Bandkopf Nikita direkt, dass sie sich im Vergleich zu "Unstille" gesteigert haben. Nicht nur bei "Repulsion", sondern auch bei den folgenden "Requiem" und "Einkehr" wird das deutlich. Manchmal fällt es zwar schwer, dem rotem Faden zu folgen, aber DER WEG EINER FREIHEIT bekommen immer wieder die Kurve und lassen keinen Song in substanzlosem Black Metal-Geballer enden. Dazu kommen immer wieder melancholische Passagen, in denen DER WEG EINER FREIHEIT ihr Gespür für guten Songaufbau zeigen und "Stellar" erst zu dem starken Album werden lassen, das es am Ende geworden ist. Von der druckvollen und differenzierten Produktion profitiert das Album dabei ungemein, gerade da das exzellente Schlagzeugspiel und der durchgehend brutale Gesang sehr gut zur Geltung kommen, ohne die Gitarren zu erdrücken. "Stellar" wird so einem erstklassigem Black Metal-Album. DER WEG EINER FREIHEIT werden ihren Weg weitergehen und für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen - und das vollkommen zurecht! 

 

Stellar


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 48:2 ()
Label:
Vertrieb:
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BalticSeaChild

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Was eigentlich mal ganz anders geplant war, nämlich eine reine Solo Akkustik Scheibe für Lars Jensen aufzunehmen, endete schließlich mit einer neuen Band oder Projekt unter dem Banner BALTIC SEA CHILD. Und schon rein der Name birgt etwas in Richtung weite See sprich folkiges, da muß die Musik natürlich auch so klingen. Und das tut sie auch, von der ersten Sekunde an dabei natürlich sehr prägend kommt die nach wie vor tolle und markante Stimme von ex-FURY IN THE SLAUGHTHOUSE Sänger Kai Wingenfelder rüber. Bei dessen ehemaliger Band kamen ja mitunter immer mal wieder solche leichten Folkansätze durch. Die neue Verbindung mit der traditionellen Instrumentenfraktion u.a. die prägnanten Vibes von Banjo, Violine und Akkordeon ist sehr gelungen, typisch feuchtfröhliche Melodien geboten, die sofort ins Ohr gehen und und für echte, unverkrampfte Folkstimmung sorgen.

Ja so muß dies klingen, sehr authentisch, man vermutzet hier nie eine deutsche Kapelle zu hören, sondern wähnt sich im original Irish Pub (egal wo auf der Welt) mit viel Guinness und Kilkenny. Baltic Sea Child machen auf ihrem Debüt wie selbstverständlich einfach vieles richtig. Gegenpart Lars Jensen, der mit seiner Folk Band TEARS FOR BEERS bereits seit 1992 diverse CD's unters Volk brachte und live unterwegs ist, bildet mit seinen fünf Musikern das perfekte Soundgewand dazu. Es klingt trotz aller Bierseeligkeit mit viel Seemannsgarn und ausgelassener Stimmung durchaus nicht angestaubt sondern erfährt durch die moderne Produktion eine weitere Aufwertung. Natürlich nicht fehlen dürfen auch die typischen tieftraurigen Balladen im Irish-Style wie „The Luck of the Irish", "Hard Times are gone" oder "Last Poet“ aber selbst hier schaffen es die Musiker mühelos nicht den leisesten Ansatz von Folkmief. Es gibt aber auch einen ruhigen Song, der ohne diesen klassischen Folk-Einschlag auskommt - "Long stony Way to Paradise" wunderbar melancholisch und sehr emotional, hätte auch von FURY sein können. Die andere Art Songs in der Mehrzahl laden dann aber doch zum wilden Abtanzen, Mitwippen und einfach nur gut drauf sein ein.
Groovige Sachen wie der Opener „Devils love“ oder Kracher wie „Fool in the Rain“,"Searching for a Rose" sind wunderbar leicht und luftig ohne zu banal zu wirken. Die Mischung macht's halt, traditionelles wird mit neuen, frischen Ideen verbunden - hier sind einfach Profis am Werk, die wissen wie moderne Folkmusik zu klingen hat.

Die elf Tracks bieten wunderbar abgehenden Folksound, der locker aus dem Tresen sorry aus der Hüfte kommt und einfach nur (Party)Spaß pur verbreitet. Auch ein Beweiß für das große Können der Herren ist die klasse Folkversion von Elton John's "Rocketman", sehr geil gemacht. Die Band vermittelt Spielfreude pur, die beim Anhören sofort unheimlich ansteckend auf die Laune des Zuhörers überspringt. Denke mal eine ideale Festivalband, die mühelos jedes Publikum rocken wird. Es wird hoffentlich nicht die letzte Platte von BALTIC SEA CHILD bleiben.          

BalticSeaChild


Cover - BalticSeaChild Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:34 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Baltic Sea Child

KEINE BIO! www
Review:

Hand.Cannot.Erase.

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Porcupine Tree sind wohl vorläufig erst mal Geschichte. Steve Wilson, Kopf und Genius der Band, hat sich gänzlich als neuer Taktgeber und zeitgenössische Instanz des Prog-Rocks etabliert. Warum sollte er sich auch in ein Bandkorsett begeben, zeigte er doch mit seinem letzten Solowerk "The Raven that Refuse to Sing (and other Stories)", dass er es allein noch erfolgreicher kann.

Sein viertes Album "Hand.Cannot.Erase." bindet sich erzählerisch an die sowohl traurige als auch wahre Geschichte der Joyce Carol Vincent, deren Leichnam erst drei Jahre nach dem Todeseintritt in ihrer Wohnung geborgen wurde. Wir alle hörten vielleicht schon einmal von solchen Fällen, hier aber handelte es sich nicht um einen alten, vergreisten Menschen. Joyce war eine junge, attraktive, beruflich aktive Frau, die irgendwann den Anschluss an die Gesellschaft verlor und kurz vor Weihnachten 2003 an einer Asthma-Attacke in ihrer Londoner Wohnung verstarb. Eine Geschichte, die schockiert und aufwühlt und Fragen nach Familie, nach unserer Sozialisation, unserem urbanen Leben und letztendlich nach unserem Blick für den Menschen gegenüber aufwirft. So erzählt das Album von Isolation, Anonymität, Leben in der Großstadt, Beziehungenen und der Auswirkung der Modernität auf den Menschen.

Man könnte jetzt vermuten, "Hand.Cannot.Erase." klingt verstörend, melancholisch und hart. Zum Teil ist das auch so, aber weit weniger als der Inhalt vermuten lässt. Der Einstieg ins Album mit "3 Years Older" bietet süße Melodie, kontrastiert mit schroffer Rythmik, um am Ende beides gefällig zu vereinen. Der Titelsong ist fast popig und wäre sicher auch auf einem BLACKFIELD Album nicht deplatziert. "Perfect Life" beginnt kalt, um sich gleich einer Blume unter der wärmenden Morgensonne zu öffnen, und dann in einer Melodie zu ergießen, die schauriges Wohlwollen bei mir auslöst. Bei diesem Song hören wir das erste mal die israelische Sängerin Ninet Tayeb; die weiblichen Vocals sind der tragischen Hauptperson geschuldet und tauchen immer mal wieder auf.

Der Longplayer ist weicher und nahbarer als es zu Beginn den Anschein macht. Er beinhaltet Pop neben Metal-Akzenten, Electronic wie auch Spuren von Ambient Music. Beim Hören schießen mir YES, RUSH und PINK FLOYD als musikalisches Déjà-vu immer mal wieder duch die Gedanken. Mit diesem Solowerk bietet Steve Wilson einen Blick auf seine Einflüsse, seine Entwicklung als Musiker und Songwriter, von den Anfängen seiner Kunst bis zum heutigen Tag. Es bietet eine Vielfalt, ein Abwechslungsreichtum sowie einen kreativen Output, der sich mit den Klassikern der Großen des Prog-Rocks messen lassen kann. Dieses Album ist im wahrsten Sinne des Wortes- ein Meisterwerk.

 

Hand.Cannot.Erase.


Cover - Hand.Cannot.Erase. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 66:6 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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