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Sanctified

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THE GRIM ist die Kopfgeburt von Komponist und Sänger Carl Lofvenhamn. Zusammen mit der Sängerin Maria Storck hat der ausgebildete klassische Komponist seine Version des „Cinematic Metal Purified“ nun in Silikon pressen lassen. Das angeblich Revolutionäre dieses Projekts ist die Tatsache, dass hier nicht Metal Songs mit einem klassischen Score angereichert werden, sondern ein klassischer Score mit metallenen Versatzstücken. Selbige kann man allerdings mit der Lupe suchen. Denn die „Nichtklassik-Anteile“ sind mitnichten metallisch, sondern kommen eher aus dem artifiziellen Gothic und Industrial Bereich. Und damit klingt das Ganze eher nach „Matrix-Soundtrack“, denn nach symphonischen Metal. Abgesehen davon, dass das nicht wirklich meine Baustelle ist, vermisse ich auch die Stringenz in den einzelnen Tracks. Vieles klingt nach Stückwerk und akustischem Flickenteppich. Der klinische Gesamtsound (sowohl für die klassischen als auch die rockigen Komponenten) macht das Ganze nicht wirklich besser. Die russischen KAIRA, welche eine ähnliche Nische besetzen, haben das auch schon überzeugender gebracht. Laut Amazon-Info richtet man sich an Fans von AVANTASIA, THERION, WITHIN TEMPTATION & THEATER OF TRAGEDY, was ich wiederum nur sehr bedingt nachvollziehen kann. Um das Ganze abzuschließen: Ich kann dem wirren Mix aus Plastiksoundklassik, bisschen Metalgitarre und Percussionsamples recht wenig abgewinnen und der Flüstergesang des Meisters haut mich auch nicht gerade aus den Socken. Bin gespannt, wem das wirklich gefallen soll.

Sanctified


Cover - Sanctified Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:48 ()
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Closer

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Michel Bormann ist ein umtriebiger Sangeskünstler und hat schon diversen deutschen Metal Acts seine Stimme geliehen (u.a. JADED HEART, SILENT FORCE oder THE SYGNET). Mit „Closer“ wandelt er nun auch schon zum 5ten Mal auf Solopfaden. Da ich Bormann schon Anfang der 90er auf der zweiten LETTER X Scheibe schätzen gelernt habe, fand ich es eigentlich ziemlich cool, dass er sich letztes Jahr auf das Wagnis „Casting-Show“ eingelassen hat und sich bei „The Voice Of Germany“ präsentierte. Auch wenn ich jetzt nicht an die Nachhaltigkeit solcher Formate glaube, hätte ich dem Endvierziger Bormann etwas mediale Aufmerksamkeit und damit kommerziellen Erfolg abseits des Melodic Metal-Zirkels durchaus gewünscht. Aber schon bei seinem ersten Auftritt kamen mir Zweifel, da manche Juroren nicht gerade mit Sachkenntnis glänzten. Im Gegenteil: Das Urteil von z.B. Stefanie Klos (SILBERMOND), die bei Bormanns Stimme immer an „Jon Bon Jovi mit offenem Hemd auf einer Klippe“ denken musste, machte klar, dass in einem Wettbewerb, in dem ein kommerziell möglichst gut vermarktbarer Charakter gesucht wird, kein Platz für eine charaktervolle Rockstimme ist. Bei seinem zweiten Auftritt musste er sich dann trotz klar besserer Stimme geschlagen geben und die Show verlassen.

Nichts desto trotz scheint sich Bormann die Kritik zu Herzen genommen zu haben. Zumindest drängt sich mir der Verdacht auf, denn Bormann verlässt auf „Closer“ ein ums andere Mal angestammte Pfade und möchte sich so vielseitig wie möglich präsentieren. Das funkige „Can’t Get A Touch Too Much“ überrascht mit Sprechgesang in den Strophen und einem sehr AEROSMITH-lastigen Refrain. In „Because We Are The World“ wird ein Kinderchor bemüht und etwas zu sehr auf poppige Eingängigkeit geschaut. Auch wenn nicht jedes der Experimente erfolgreich zündet, ändert das nichts an der Tatsache, dass Bormann ein toller Sänger der Soto / Gioeli-Liga ist. Man möchte Bormann zurufen, dass er es nicht nötig hat sich zu verbiegen, sondern dass alles gut so ist, wie es ist. Aber keine Angst, auch auf „Closer“ befinden sich immer noch genug klassische „Bormann-Songs“, womit dieses Album auch für Altfans gut hörbar bleibt. Und das aus „The Voice“ bekannte Demi Levato-Cover „Warrior“ bleibt auch in der Studiovariante eine Gänsehautnummer.


Closer


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:11 ()
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Stereo Nasty

KEINE BIO! www
Band:

The Grim

KEINE BIO! www
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Pagan Ritual

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Der Mann ohne Privatleben -Cederick Forsberg- hat wieder zugeschlagen. Er steht nicht nur mit einer neuen BLAZON STONE und einer neuen BREITENHOLD in den Startlöchern, sondern lässt es auch mit ROCKA ROLLAS wieder krachen. Da er sich dieses Mal von allzu platten Metal Klischees lyrisch verabschiedet und sich den Punischen Kriegen zugewandt hat, klingt auch die Musik epischer und vielschichtiger. Die RUNNING WILD Einflüsse lässt er auch vornehmlich bei BLAZON STONE und so klingen hier vor allem alte BLIND GUARDIAN durch. Was aber nicht heißt, dass sich Ced mit „Pagan Ritual“ in überfrachteten Kopf-Epen verliert. Im Gegenteil. Hier wird immer noch richtig Gas gegeben und die Doublebass qualmt ohne Unterlass, nur sind die Songs im Schnitt länger und einen Hauch komplexer geraten. Auf älteren Alben gab es mit „Conquer“ und „Swords Raised In Victory“ dahingehend schon mal diverse Vorgeschmäcker. Die irisch-folkigen Gitarrenmelodien passen natürlich super zur Geschichte und stehen in der Tradition anderer schwedischer Acts wie z.B. THE STORYTELLER. Überhaupt hat es noch nie so viele Melodien auf einem ROCKA ROLLAS Album zu hören gegeben. Der Anfang von „Demigod“ erinnert gar an die Melodic Kings DARE, bevor nach einigen Sekunden der nächste Speed Metal Orkan über einen hinweg fegt. Das Beste jedoch gibt es am Schluß: Das sehr irische „Call Of The Wild“! Für die Bridge und den Refrain könnte ich Ced knutschen. Bereits nach dem ersten Hören bekam ich diese Nummer nicht mehr aus dem Kopf und ich bin mir sicher, dass sie noch sehr lange dort bleiben wird. Das Fazit bleibt auch für „Pagan Ritual“ wie gehabt: Wer melodisch-kraftvollen Speed Metal mit einem fetten Sound zu seinen Favoriten zählt, kommt wieder nicht an den ROCKA ROLLAS vorbei. 

 

 

 

Pagan Ritual


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:32 ()
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Pain & Gain

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CHARING CROSS aus der Schweiz haben sich klassischem Mid-Tempo Hard Rock verschrieben. Ich bin bestimmt niemand, der besonderen Wert auf Innovation legt – schon gar nicht in einem Genre, in dem man Innovationen schlicht nicht braucht um eine gute Platte abzuliefern. Aber etwas mehr eigenes Gesicht würde CHARING CROSS durchaus gut stehen. So ist „Pain & Gain“ über weite Strecken erschreckend bieder ausgefallen. Auch wenn technisch alles im grünen Bereich ist, darf man songwriterisch von einer Band, die seit Ende der 80er Jahre aktiv ist, durchaus etwas mehr erwarten. Das ganze Dilemma manifestiert sich dann in den ausgelutschtesten Songtiteln seit langem: „Wake Up“, „Let It Rock“, „Queen Of The Night“, „Welcome To The Show“ oder „Hell’s Breaking Loose“ (Ernsthaft!?!??). Dass einem da nach über 25 Jahren Musikertätigkeit nix anderes einfällt, ist schon ein wenig dünn. Wie eingangs erwähnt, passt die technische Darbietung natürlich und bewahrt „Pain & Gain“ vor dem Totalabsturz. Wer auf melodischen Hard Rock der Schweizer Schule (GOTTHARD, SHAKRA, CRYSTAL BALL etc…) steht, wird sicherlich auch bei CHARING CROSS kein Plaque bekommen, allerdings hat die lokale Konkurrenz in allen Belangen die Nase vorn. Und so empfehlen sich CHARING CROSS maximal als Local-Support der nächsten DORO Tour. Für mehr wird es vermutlich nicht reichen.

Pain & Gain


Cover - Pain & Gain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:22 ()
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The Inn Of Sorrowing Souls

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BREITENHOLD die Zweite. Während Mastermind Ced mit BLAZON STONE den totalen RUNNING WILD-Worship betreibt, gibt er mit BREITENHOLD allen BLIND GUARDIAN Jüngern ihre Ersatzdroge, denen schon „Somewhere Far Beyond“ zu progressiv war. Das heißt Speed ohne Ende im Verbund mit leicht folkloristischen Melodien und fetten Chören. Bei „The Inn Of Sorrowing Souls“ und dem epischen „Halls Of Steel“ wird zwar mal der Fuß vom Gas genommen und man schielt etwas gen „Nightfall“, sonst jedoch regiert die elbische Überholspur. Die Gitarrenmelodien scheinen geradewegs aus dem Krefeld der frühen 90er Jahren zu stammen. Im Gegensatz zu SAVAGE CIRCUS sind BREITENHOLD noch fokussierter unterwegs, das geht zwar ein wenig auf die Kosten der Abwechslung, was mir persönlich aber scheißegal ist, wenn es dafür so mitreißend auf die Glocke gibt. Hier ist mit Ced ein echter Metalfan am Werk, der genau weiß, was die Stärken seiner Vorbilder sind, und es versteht selbige wieder aufleben zu lassen und in eigene Songs zu kanalisieren. Da BLIND GUARDIAN seit Jahren eher an epischem Breitwandkino denn an schnittigem Melodic Speed Metal interessiert sind, sehe ich keinen Grund, warum nicht jemand anderes diese Lücke füllen sollte. Außerdem sind BREITENHOLD mit diesem Sound schon wieder undergroundiger und auch anachronistischer als die 1000ste Heavy Metal Combo, welche nach England im Jahre 1982 klingt. Alles in allem kann auch „Haunted Dreams“ jedem Fan von schnellem, aber immer melodischem Metal ans Herz gelegt werden, was ich auch hiermit tue!

The Inn Of Sorrowing Souls


Cover - The Inn Of Sorrowing Souls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:15 ()
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Once Upon Chaos…

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Viele Bands aus der Ukraine haben es bis jetzt noch nicht in den internationalen Fokus geschafft. Bei HELL:ON sieht die Sache dann schon etwas anders aus. Zumindest touren die Herren auch außerhalb der Ukraine recht fleißig und ihre Werke werden auch außerhalb der G.U.S. Staaten veröffentlicht.

Auf „Once Upon Chaos…“ verabschieden sich HELL:ON von ihren Thrash Roots und tauchen noch mehr in den Death Metal ein. Dies aber auf sehr ungewöhnliche Weise, denn auch wenn HELL:ON kräftig Gas geben können, so wird Abwechslung groß geschrieben und es gibt haufenweise ungewöhnliche Strukturen und Sounds zu entdecken. Es tauchen immer wieder traditionelle Instrumente wie Dudelsack oder eine Sitar auf, jedoch sind HELL:ON Lichtjahre von irgendwelchen Feierheiden entfernt. Sie schaffen es vielmehr mit genau diesen Instrumenten eine weitere Dimension in ihre vor kranker Atmosphäre triefenden Songs zu packen. Auch wenn ich anfangs schrieb, dass sich HELL:ON noch weiter dem Death Metal zugewandt haben, so höre ich bei der Stimmung doch Einflüsse diverser Thrash-Größen: Wer eine ungefähre Vorstellung vom HELL:ON Sound haben möchte, der stelle sich einen tollwütigen Bastard aus ANACRUSIS, frühen DEPRESSIVE AGE, FEAR FACTORY und ENEMY OF THE SUN auf Steroiden vor.

Mit Sicherheit bieten HELL:ON keine leichte Kost für zwischendurch, wer sich jedoch auf einen kranken Horrortrip begeben will, liegt bei „Once Upon Chaos…“ genau richtig. Wenn sich schon beim Opener „Filth“ flirrende Leads mit einer Maultrommel duellieren, nur um kurze Zeit später von maschinengewehrartigen Doublebassattacken zerbröselt zu werden, dann weiß man, dass das was kommt kein Spaziergang wird. Bei aller Ambitioniertheit verlieren HELL:ON aber nicht den roten Faden, sondern kommen immer gut auf den Punkt und nutzen ihre artfremden Einflüsse immer nur als Zier und nie zum Selbstzweck. Spannendes Teil.

Once Upon Chaos…


Cover - Once Upon Chaos… Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:57 ()
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No Means of Escape

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"No Means of Escape", die neue DVD von dem schottischen Urgestein NAZARETH, kombiniert einen Gig in den Londoner Metropolis Studios mit der Dokumentation "Made in Scotland". Das Konzert in London fand vor einem ausgesuchten Publikum statt. Warum gerade das filmisch festgehalten werden musste, erschließt sich mir nicht wirklich. Auf der kleinen Bühne sehen wir eine routiniert aufspielende Band, ohne große Leidenschaft. Auch das eher lahm wirkende Publikum in dem winzigen Auditorium verstärkt diesen Eindruck. Am Mikro steht Kurzzeit-Sänger Linton Osborn, der seine Sache gut macht, aber längst nicht mehr Teil der Band ist. Handwerklich gibt es nichts auszusetzen, die meisten Hits sind an Bord, nur fehlt mir eben das Adrenalin, die Leidenschaft und auch Stimmung. Bilder und Tonqualität des 13 Songs umfassenden Gigs sind klasse.

Die Dokumentation "Made in Scotland" ist interessant und aufschlussreich - hier sehen und hören wir auch Original-Sänger und NAZARETH-Ikone Dan McCafferty - aber letztendlich auch nur eher für Fans geeignet. "No Means of Escape" kann vielleicht für Sammler und Hardcore-Anhänger der schottischen Band Sinn machen, bei mir wird das Teil wohl im DVD-Regal einstauben.

No Means of Escape


Cover - No Means of Escape Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 173:0 ()
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Gnosis

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SPECTRAL LORE sind bekannt für Kapitel-gleiche Veröffentlichungen. Die ersten Alben wurden schlicht von „I“ bis „III“ durchnummeriert („Sential“ aus 2012 einmal außenvorgelassen). Was als zugegebener Maßen trister Ambient Black Metal begann wurde dabei immer experimenteller. So wandte sich Einzelkämpfer Ayloss nicht nur der hinduistischen Philosophie sondern auch dem Kosmos zu, was natürlich leicht orientalische bis kosmische Klänge in seinen „Ambient Epic Transcendal Black Metal“ brachte.
Da sich hinter dem Musiker chaotischer Klänge wohl offenbar doch ein Freund der Ordnung verbirgt wurden die neusten Stücke nach Stil sortiert und werden gesondert veröffentlicht. Das erste Kapitel dieser EP-Folge beschrieb das recht spacige „Voyager“, während die aktuelle EP „Gnosis“ sich orientalischen Klängen widmet. Auf der dritten EP sollen orchestrale Elemente in die Musik einfließen.
Während „Voyager“ mich als reines Instrumentalwerk mit seinem kosmischem Klang nicht ganz überzeugen konnte, ist den Griechen mit „Gnosis“ doch etwas ganz eigenes gelungen. Das Ziel war es, orientalische Musik (schwarz)-metallisch zu interpretieren und das geht ja bekanntlich ziemlich oft schief – weil die orientalischen Teile zu dominant sind. Anders jedoch bei SPECTRAL LORE: Hier steht der Metal klar im Vordergrund. Die sehr Gitarren-lastigen Stücke treiben düster voran und verirren sich dabei weniger oft, aber doch klar hörbar in orientalischen Melodien. Dabei gibt es sogar die typischen Black Metal-Vocals – doch diese sind hier (leider)noch mehr im Hintergrund gehalten als auf SPECTRAL LORE’s bisherigen Veröffentlichungen. Man hört sie kaum, bis gar nicht, vielmehr nur als ein schwaches Flüstern im Hintergrund. „Averres‘ Search“ gibt sich als akkustischer Part mit Rasseln und seichtem Geklimper, bevor SPECTRAL LORE zu dem progressiven und immer düsterer werdenden „A God Made Of Flesh And Consciousness“-14-Minüter ausholen. „For Aleppo“ bildet ein etwas rauschiges Outro.

Gewöhnungsbedürftig ist die EP, die mit einer Gesamt-Spielzeit von immerhin 49:30 Minuten eigentlich den Status „Album“ verdient hätte. Am ehesten kann ich da wirklich auf die ersten beiden Songs „Dualism“ und „Chaos Prevails“ verweisen.

Gnosis


Cover - Gnosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 49:30 ()
Label:
Vertrieb:

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