Das Debütalbum "Interbellum" der aus dem direkten Umfeld von THE DEVIL´S BLOOD stammenden Formation war ein famoser Einstand, der allerdings (wie leider viel zu oft...) längst nicht die Aufmerksamkeit bekam, die er aufgrund seiner zahlreichen Klassesongs verdient gehabt hätte. Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Nachfolger "No Image" relativ stark vom Konzept des Vorgängers abweicht und deutlich weniger mehrheitsfähig geraten ist. Eingängig ist "No Image" zwar immer noch, doch fast schon radiotaugliche, kraftvoll produzierte Stücke wie "One Of Us" oder "North" sucht man hier vergeblich; stattdessen bewegt sich die Band klanglich in fast schon schwarzmetallischem Fahrwasser und hat an Räudigkeit und Härte eine ganze Schippe draufgelegt. Nach dem noch einigermaßen verträumten Opener "Servant" drückt das Quintett um die nach wie vor erstklassige Frontdame Milena Eva ihr Bekenntnis zur Düsternis in großartigen, auf das Nötigste reduzierten Hymnen wie "O.D.I.R" (klasse!), dem mit Blastbeats beginnenden "Tar And Feather", dem etwas an die auf ewig unterbewerteten JOYLESS erinnernden "The Controller", dem doomigen "And I Know Now" oder dem hypnotischen "Don´t" aus, die in Sachen Atmosphäre und Ablehnung deutlich näher an den Werken erwähnter JOYLESS, (DOLCH) oder auch CASTLE liegen als der Vorgänger. Selbst der Albumtitel nebst des Frontcovers drückt aus, dass GOLD uns hier statt eines vielleicht erwarteten "kommerzielleren" Nachfolgers die hässliche Fratze des Occult Rock zeigen - und eine höllisch mitreißende!
Genesis“ heißt die erste Veröffentlichung der (Ambient-) Black Metaller LUNAR MANTRA aus Glasgow. Geboten werden drei sehr ritulesk anmutende Black Metal Stücke, so wie ein rein aus Noise- und Drone-Elementen bestehendes In- und Outro. Das erste Lied „Stellar Catacombs“ zeigt mit einem frickeligen Aufbau, Ambient und Drone-Passagen, hypnotischen Gitarrenläufen und verhallenden Vocals gleich wohin die Reise geht, die in dem mystisch geisterhaften „Xanthotic Madness“ noch perfektioniert wird. Hier passt alles und LUNAR MANTRA schaffen es den Hörer zu fesseln und in die Tiefe zu ziehen.
Das Intro und das Outro wissen leider nicht ganz so gut zu gefallen. Das, was eine kunstvolle (?) Aneinanderreihung von Geräuschen und ist langweilt leider ziemlich schnell, der Spannungsboden ist hier sehr flach gehalten.
So bleibt zu hoffen, dass LUNAR MANTRA ihre reinen Ambient-Stücke bei kommenden Veröffentlichungen entweder verbessern oder weglassen, denn gerade „Stellar Catacombs“ und „Xanthotic Madness“ wissen per se ganz gut zu gefallen. Beim nächsten Mal bitte mehr davon!
Lange war es geplant, fast zwei (!) Jahre wurden Teile davon live gespielt und da ist es nun endlich: „Mystical Future“, das zweite Album von WILDERNESSKING. Black Metal mit viel Atmosphäre und Leidenschaft bekommt der geneigte Hörer hier geboten, „Mystical Future“ ist mehr als die logische Konsequenz der letzten Veröffentlichungen: Während „The Writing Of Gods In The Sand“ (2012) stellenweise noch ziemlich roh und urtümlich auf einen hereinbrach, brachte die Band im Laufe der Jahre immer mehr Atmosphäre in ihre Songs. Verschiedene Stilrichtungen wurden angeschnitten und stimmungsvoll in die Musik eingebunden – Ein Entwicklungsprozess ohne Scheuklappen. Und dennoch sind WILDERNESSKING immer noch so „trve“ wie zu Anfangszeiten: Die Band kommt ohne Elektro-Elemente und schwulen Klargesang aus, viel mehr taucht das Quartett die Urgestalt des Black Metal in einen epischen See atmosphärischer Klangwelten, was "Mystical Future zu einer halb verträumten, halb realen Odyssee werden lässt.
Während das Schlagzeug insbesondere bei dem Opener „White Horses“ und dem schon zuvor veröffentlichten „With Arms Like Wands“ sehr stürmig vorantreibt, schlagen WILDERNESSKING bei „I Will Go To Your Tomb“ und insbesondere „To Transcend“ erheblich ruhigere Töne an. Sehr atmosphärisch und post-metallisch wird es hier, dabei ist noch einmal zu erwähnen wie gut die fast sphärischen Gitarren passen und eine leicht depressive Grundstimmung verbreiten. „If You Leave“, das Letzte und Längste Stück des Albums, beginnt nach einem längeren Intro schließlich mit verträumtem Frauen-Gesang (Alexandra Morte NIGHT SCHOOL, CAMERA SHY), was zusammen mit den mächtigen Trommeln eine sehr spirituelle Atmosphäre erschafft und in den ersten Minuten sehr an „The Cleansing“ von WOLVES IN THE THRONE ROOM erinnert. Später kommen Keenan Oakes geniale Vocals hinzu und eine wunderschöne Melodie baut sich auf – bis das Stück nach satten 13 Minuten leider viel zu abrupt endet.
WILDERNESSKING haben mit „Mystical Future“ einen würdigen Nachfolger zu ihrem erstklassigen ersten Album geschaffen. Auch wird hier ersichtlich, dass die Südafrikaner nicht auf der Stelle reiten und den Mut und das Talent zur musischen Weiterentwicklung haben. Album Nummer drei ist auch schon geplant, ich bin gespannt! Für Fans von WOLVES IN THE THRONE ROOM und DEAFHEAVEN ist “Mystical Future” ein absoluter Pflichtkauf, den man bei dem französischen Label LES ACTEURS DE L’OMBRE tätigen kann.
ROGER WATERS "The Wall" ist der Soundtrack zum gleichnamigen Film, aber in Union auch ein reguläres Live-Album. Es bietet einen Rückblick auf die ausverkaufte "The Wall Tour" 2010 bis 2013. Das Doppelalbum ist ein Zusammenschnitt aus drei Gigs, was aber nicht weiter störend auffällt, da der Inhalt bekanntermaßen ein Konzept-Album ist und somit am Stück aufgeführt wird. Es fallen mir keine Aus- oder Einblendungen auf, alles wirkt homogen. Gerne nimmt man kleine Abweichungen in Tempo, Inszenierung, Soli sowie die nicht immer perfekte Live-Stimme von Roger Waters in Kauf, da sie das schon x-mal gehörte Original irgendwie erfrischen und spannender machen, und auch das partiell hörbare Publikum schafft zusätzlich Atmosphäre.
Der Klang auf der CD-Version ist transparent und gelungen. Der Bass-Sound ist dominant, was aber zu der bedrohlichen Atmosphäre des Werkes passt. Das Album wurde von Nigel Godrich (RADIOHEAD, BECK, PAUL McCARTNEY) produziert und ist als 2-CD und 3-LP (180g) erhältlich. Mir liegt die CD als schickes Digi-Pack vor, mit kleinem Booklett, welches weitere Informationen und einige nette Bildchen beinhaltet.
Die PINK FLOYD-Community ist zum Teil gespalten zwischen ROGER WATERS und DAVID GILMOUR - mir scheint, der eine darf alles, und beim anderen sucht man das Haar in der Suppe. Beide wollen immer noch Geld verdienen und wenn wir mal ehrlich sind, so sind die gealterten Herren doch mit ihrer Kunst schon seit Jahren am Ende. So wird eben recycelt, was das Zeug hält. Wenn es gut gemacht ist, so wie hier, und halbwegs Sinn ergibt, gerne. Mir gefällt das Teil, es frischt das tausendmal gehörte, gigantische und unsterbliche PINK FLOYD-Werk auf und sorgt, zumindest bei mir, für eine Erneuerung meiner Verehrung des Interpreten und Erschaffers ROGER WATERS.
Euer Debütalbum "Grim Love" ist seit einiger Zeit erhältlich - wie ist das Feedback, das ihr dazu bislang von Fans und Medien erhalten habt?
Durchaus positiv. Wir haben viele Reviews rein bekommen und auch bei den Leuten von denen wir mitbekamen dass sie sich das Album besorgt haben kam ziemlich cooles Feedback.
Das Album gab es ja auch als als rotes Vinyl. Wie gut läuft die Version? Ist eine Vinylversion in einer kleinen Auflage für euch eine lohnende Sache?
Der Cris von Wooaaargh hat sich darum gekümmert. Wir haben ihm einfach nur die gewünschte Farb-Kombination durchgegeben. Ich glaube innerhalb des Pressauftrages macht es keinen besonders grossen finanziellen Unterschied wenn in einer Produktions-Charge die Farbe von ~20% der Platten abweicht. Zumindest bei Record Industry, wo wir haben pressen lassen, ist dies so. Bei uns waren die roten Vinyls innerhalb kürzester Zeit vergriffen.
Bist Du selber Vinylsammler? Was hältst Du vom Vinvylcomeback der letzten Jahre?
Oh ja. Bin schon ein ziemlicher Vinyl-Nerd. Eigentlich wie alle in der Band. Ich stehe dem Hype zwiespältig gegenüber. Auf der einen Seite ist's schön dass man auch an durchaus gute Re-Issues etc. rankommt, auf der anderen Seite werden die Presswerke jedes Jahr mit Müll überflutet und ich finde es schade dass dies kleine Bands in eine schwierige Lage bringt ihre 300er - 500er Auflagen zeitig zu erhalten. Recordstore Day? Nein, danke.
Wie zufrieden bist Du mit "Grim Love"? Sind Dir im Nachhinein Sachen aufgefallen, die Du geändert haben möchtest?
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem Album. Von der Tracklist über die Produktion bis hin zum Design der Scheibe haben wir nichts dem Zufall überlassen und uns intensiv mit allen Faktoren auseinandergesetzt. Anfangs haben wir überlegt mehr Samples einzubauen, haben dies dann aber gelassen da Role [Tonmeisterei] im Mix sehr geschmackvoll eigene Akzente wie fade-ins und fade-outs eingebaut hat welche uns sehr gut gefallen haben. Bestes Beispiel ist das Ende von "The Storm".
Wie kam es zu Eurem Bandnamen?
Ich kam gerade aus Hamburg zurück als es um den Namen ging, und hab dann im Proberaum einfach das Wort "Grim" eingeworfen. Dann haben wir ewig rumgealbert bis wir "Special Agent Grim van Doom" zusammen hatten. Das Special Agent haben wir dann einfach weggelassen. Der Name hat also absolut keine andere Bedeutung ausser uns zu bespassen.
Was hat es mit dem Albumtitel auf sich?Spielen da persönliche Erlebnisse eine Rolle?
Wir haben überlegt ob wir der Platte überhaupt einen Titel geben wollen. Irgendwann kam ich dann mit Grim Love um die Ecke und es fand bei den anderen Jungs Anklang. Im Album geht es konzeptionell viel um Liebe...aber eben auch die Abgründe die zB Partnerschaften bergen können. Nur wen man wirklich liebt, den kann man auch aus ganzem Herzen hassen habe ich gelernt. Goddamn this love ist da ein stellvertretend. Der Song behandelt den Kampf und Zwist der sich Liebenden weil sie nicht begreifen dass sie eigentlich garnicht zusammen passen.
Was beeinflusst Dich persönlich, wenn Du an Songs und Musik arbeitest?
Meine musikalische Herkunft und Identität, also der Teil in mir welcher von Musik beeinflusst wird. So kommen spontane Ideen und Konzepte die ich längerfristig ausarbeite zusammen. Textlich dann mein Lebenswandel und meine Beobachtungen über die Welt in der wir leben. Den grössten Einfluss auf die Musik die wir als GRIM VAN DOOM machen haben dann meine Jungs im Songwriting-Prozess.
Welchen Einfluss hat Wuppertal auf Dich als Musiker?
Wuppertal ist grossartig! Es gibt unter meinen Freunden und Bekannten sehr viele Musiker, und das merkt man wenn man unterwegs ist. Besonders was Konzerte betrifft. Ansonsten ist's ne eher schäbige, gruae und laute Pseudo-Grosstadt. Gute Vorraussetzungen für abgefuckten Metal durch Mangel an Alternativen. Der Klassiker.
Hat die Stadt eine aktive Musikerszene? Seid ihr untereinander vernetzt?
Oh ja, auf jeden Fall! Es gibt hier grossartige Bands und wir sind hier definitiv vernetzt. Mit manchen mehr, mit manchen weniger. Ausserdem spielen alle bei GvD, bis auf mich, in weiteren Bands: Nils ist noch bei GOODNIGHT WORLDWID und URBAN DARK. Dennis spielt noch bei CELESTIAL MEISTERS Gitarre, und Leo hat gerade mit Jens von NIGHTSLUG und weiteren illusteren Leuten MORAST gestartet. Ich für meinen Teil veranstalte über Hannya booking Shows für tourende Bands und packe gerne noch kleinere / lokale Acts als Vorbands hinzu.
Es gibt ja ein AZ bei euch in der Stadt. Bist Du da involviert? Wie wichtig ist ein solches Zentrum für die Musikszene einer Stadt?
In meinen Augen ist das AZ durch seine Struktur eine ideale Venue. Dort veranstalte ich mit Hilfe der Autonomen und meiner Freunde Konzerte. Es darf drinnen geraucht werden, und das Hansa kostet 1,10 ;) Zudem stehe ich mit Hannya booking vollstens hinter der Einstellung unseres Autonomen Zentrums. Dumme Faschoschweine, infantile Sexisten oder homophobe
Arschlöcher haben bei einer Hannya Show nichts zu suchen. Ansonsten ist alles schön diy im wahrsten Sinne des Wortes. Mir macht es sehr viel Spass für Bands zu kochen, n'paar Pils zu kippen und ihnen Schlafplätze bei mir und Freunden zur Verfügung zu stellen.
Was sind Eure Pläne für 2016?
Mal sehen! Im Dezember machen wir eine Live-Pause und wir konzentrieren uns auf's Songwriting. Wir haben wieder Bock auf ne weitere Split. Es gibt viele Pläne, und wir freuen uns darauf sie 2016 umzusetzen und sie zum gegebenen Zeitpunkt anzukündigen!
Was treibt ihr abseits von GRIM VAN DOOM?
In erster Linie haben wir natürlich alle unsere regulären Jobs und weitere Bands neben GvD. Leo und Dennis arbeiten im sozialen- und integrativen Bereich, ich arbeite in nem Skateshop und mache Hannya booking, und Nils ist Bass- bzw. Gitarrenlehrer. Ach ja, wenn's die Zeit erlaubt starte ich nächstes Jahr mein Projekt Dauersauer. Darauf freu ich mich tierisch!
Welche Platten werden Deine Highlights 2015 sein?
Puh, ich versuche mal! In keiner besonderen Reihenfolge:
Torpor - From Nothing Comes Everything
Deathrite - Revelation of Chaos
Maranatha - Filth
Rakatkanon - #2
Nightslug - Loathe
Welche Band hat Dich in diesem Jahr überrascht?
Definitiv die Neuentdeckung des Jahres in Form des Torpor-Albums, welches mir von einem sehr coolen Show-Promoter auf unserer UK-Tour im März vorgespielt wurde. Die Band hab ich total gefressen, zudem haben wir Mitte November 2 Shows mit denen gespielt und sie sind echt ein extrem sympathischer Haufen!
Die letzten Worte sind Deine...
Danke für das Interview erstmal! An alle die das hier lesen: Kümmert euch um eure Liebsten, geht weiterhin auf kleine Konzerte, habt Spass, lernt Leute kennen, vernetzt euch und macht eigene Shows! Kauft Band-Merch, nehmt euch Zeit zum entspannten und bewusstem Musikhören und chillt euer Leben! Das ist meine Empfehlung um in einer völlig kaputten Welt ein wenig was zu geben anstatt blind zu konsumieren und sich von Macht-Strukturn manipulieren zu lassen. Amen.
INVOKER können mit dem Coverartwork ihres Zweitwerks "Aeon" direkt punkten, das via Non Serviam in die Läden kommende Album sieht richtig schick aus. Gut, das ist bei Metalscheiben immer nur ein Nebenaspekt, aber immerhin. Musikalisch machen INVOKER mit "Aeon" da weiter, wo sie mit "New Age" aufgehört haben und bieten angeschwärzten Death Metal mit einem Faible für Melodien. In guten Momenten erinnert das an alte Mitt-90er-Schwedenbands wie SACRAMENTUM, in schlechten nerven der heisere Gesang und der merkwürdige Basssound. INVOKER bemühen sich beim Songwriting um Abwechslung und lassen neben wütend-rasenden Parts immer wieder schleppende, heftige Anteile in die Songs kommen. Stellenweise wird auf Ideen zu sehr herumgeritten ("Lawless Hunter"), immer wieder passt es aber auch gut zusammen, was sich INVOKER da überlegt haben ("Woods Of Nothingness"). Durch die schwankende Qualität der Songs und die sich durch die unterschiedlichen Einflüsse ergebende Unterschiede wirkt "Aeon" wie ein sehr heterogenes Album; der rote Faden wird vermisst. Gesichtslose Songs wie "The Womb Of Arrogance" helfen bei der Suche danach nicht weiter. Viel Licht und Schatten also beim zweiten Album der Ostdeutschen. Insgesamt ein solides Werk, dessen starke Songs das INVOKER-Potenzial erahnen lassen. Es finden sich viele Ideen, auf die die Band aufbauen kann, wenn sie etwas fokussierter beim Songwriting vorgeht und sich der Gesang Kraft und Charisma zulegt.
Geht das nur mir so, oder geht die Anzahl der LYNYRD SKYNYRD-Veröffentlichungen langsam gen Legion? Da flatterten mir schon vor Wochen die nächsten beiden DVDs des Southern-Urgesteins rein, deren formidabler Backkatalog ja schon in X Versionen existiert (von den ganzen Sampler gar nicht zu reden) und dessen Livequalitäten ja auch schon bereits unzählige Male festgehalten wurden. Nun als neuer Live- Stoff – und wohl ausschließlich für die Die-Hard-Fans.
Unter „One More For The Fans“ versteckt sich dann ein Konzert von Freunden der Band für die Band, welches im November 2014 im historischen Fox Theatre zu Atlanta/Georgia stattfand. Im Mittelpunkt stand hier klar LYNYRD SKYNYRD - welche aber nur zu Ende des Konzertes auf der Bühne zu sehen sind und dort mit eine Spezialversion von „Travelin‘ Man“ aufwarten (hier wird u.a. der verstorbene Johnny Van Zant über Videoleinwand eingespielt), dem unzerstörbar genialen „Free Bird“ sowie eine mit den Stars des Abends angereicherte Version des Klassikers „Sweet Home Alabama“. Zuvor gibt es einen Querschnitt von LYNYRD SKYNYRD Southern-Perlen, performt von einer namhaften Schar von Gästen, u.a. Gregg Allman, Alabama, Blackberry Smoke, Cheap Trick, Peter Frampton, Gov’t Mule, Warren Haynes, John Hiatt, und manch anderer – siehe Setlist unten). Mir hat es dabei vor allem „Workin’ For MCA“ (BLACKBERRY SMOKE), „Simple Man" (GOV'T MULE) und das beindruckende „Call Me The Breeze“ (PETER FRAMPTON) angetan. Dazu gibt es noch Material wie den Blick hinter die Kulissen, Soundcheck und einige Interviews - Bild und Ton sind super und Surround.
„Pronounced 'Leh-'nérd 'Skin-'nérd & Second Helping” präsentiert uns dann das LYNYRD SKYNYRD-Debüt von 1973 und das zweite Album von 1974 der Southern-Legende in voller Länge und LP-Reihenfolge live. Dabei liefert der in ihrer Heimatstadt Jacksonville im Frühjahr 2015 aufgenommene Auftritt neben den bekannten Klassikern wie „Free Bird“, „Sweet Home Alabama“, „Tuesday’s Gone”, „Call Me The Breeze” oder „Workin’ For MCA” auch eine ganze Reihe von Songs die es nie oder seit den Anfängen der Band Anfang der 70er selten in den Liveset von LYNYRD SKYNYRD geschafft haben. Tolles Teil für die Fans der Band - denn es war eine besondere Atmosphäre im Florida Theatre zu spüren und auch jene Tracks die für den „neuzeitlichen“ Southern-Hörer zum Teil recht ungewöhnlich sind kamen live (auch dank gelegentlichen Bläsereinsatz) fett rüber. Im Bonuspart gibt es etwas an Backgroundmaterial und der Sound ist mit 5.1 sowie Bild in HD natürlich Standesgemäß. Ergo – von den beiden DVDs würde ich die „Pronounced 'Leh-'nérd 'Skin-'nérd & Second Helping” vorziehen.
DVD “One More For The Fans”
Whiskey Rock-A-Roller (Randy Houser)
You Got That Right (Robert Randolph & Jimmy Hall)
Saturday Night Special (Aaron Lewis)
Workin’ For MCA (Blackberry Smoke)
Don’t Ask Me No Questions (O.A.R.)
Gimme Back My Bullets (Cheap Trick)
The Ballad Of Curtis Loew (moe & John Hiatt)
Simple Man (Gov’t Mule)
That Smell (Warren Haynes)
Four Walls Of Raiford (Jamey Johnson)
I Know A Little (Jason Isbell)
Call Me The Breeze (Peter Frampton)
What’s Your Name (Trace Adkins)
Down South Jukin’ (Charlie Daniels & Donnie Van Zant)
Gimme Three Steps (Alabama)
Tuesday’s Gone (Gregg Allman)
Travelin’ Man (Lynyrd Skynyrd)
Free Bird (Lynyrd Skynyrd)
Sweet Home Alabama (Lynyrd Skynyrd & All Star Ensemble)
DVD “Pronounced 'Leh-'nérd 'Skin-'nérd & Second Helping – Live from Jacksonville at the Florida Theatre”
“Pronounced Lêh-`Nérd `Skin-`Nérd”
I Ain`t The One
Tuesday`s Gone
Gimme Three Steps
Simple Man
Things Goin` On
Mississippi Kid
Poison Whiskey
Free Bird
“Second Helping”
Sweet Home Alabama
I Need You
Don`t Ask Me Questions
Workin` For MCA
The Ballad Of Curtis Lowe
Swamp Music
The Needle And The Spoon
Call Me Breeze
One More For The Fans / Pronounced 'Leh-'nérd 'Skin-'nérd & Second Helping
Finanziert durch eine Pledge-Kampagne, steht mit “Rise Above The Noise” nun das jüngste Album der nordirischen Truppe TRUCKER DIABLO. Rockig, aber dennoch eingängig und hübsch gesungen kommt das Ganze daher, stellenweise mit etwas Southern Rock-Attitude, die jedoch keinesfalls dominant ist. Der Opener „Fight Life“ geht diesbezüglich gut in Vorlage. „Party Like They Started The End Of The World“ legt in Punkto Härte eine Schippe drauf, bevor das sehr eingängige „Somebody Save Me“ mit schönem mehrstimmigem Gesang im Refrain eine Midtempo-Atempause gibt. Die Ballade „Where Angels Fly“ ist zwar ausgesprochen melodiös, der Zuhörer sollte jedoch eine gewisse Kitsch-Resistenz mitbringen. „Take Me To The River“ kommt wunderbar schleppend-schwül, groovy und bluesig daher – das klingt tatsächlich mehr nach sumpfigen Südstaaten als nach dem kühlen Nordirland. „Murder Ballad“ könnte auch von NICKELBACK stammen und ist definitiv radiotauglich, bei „Sun Deprives The Day“ blitzt noch einmal südlich-rockiges Flair auf.
Fazit: TRUCKER DIABLO erfinden das Rad nicht neu, haben mit „Rise Above The Noise“ aber ein durchweg solides, rundes Album abgeliefert, dessen Songs zum größeren Teil schnell ins Ohr gehen.