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Perished Bodies

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PLANKS hatten sich im Laufe von 2014 dazu entschieden, die Band - leider! - zu Grabe zu tragen. Darunter sollten die Aufnahmen zu "Perished Bodies" nicht leiden, es sollte stattdessen ein würdiges Abschiedsalbum werden. Das ist den Jungs um Hüne Ralph gelungen, soviel steht nach vielen Durchläufen fest. Wuchtige Songs voller Soundwände, getragen von auf den Punkt kommenden Riffs und Ralphs markanter Stimme geben sich die Klinke in die Hand; "Perished Bodies" ist ein homogenes Album. PLANKS knüpfen an "Funeral Mouth" an, auch wenn manchen "Perished Bodies"-Nummer einen Ticken progressiver als erwartet ausfällt, ohne dass sie im PLANKS-Kontext fehl am Platz wäre. Gelungene Verfeinerung des Sounds. Auffällig sind die starken Melodien und der dynamischere Songaufbau: beides hatte sich auf "Funeral Mouth" angedeutet, um bei "Perished Bodies" zur vollen Entfaltung zu kommen. "Bliss In All Sorrows Found" ist ein gelungenes Beispiel für die verfeinerten PLANKS, ebenso der Titelsong. Etwas schwächer, weil berechenbarer, sind "Into Lifeless Embrace" oder "The Sacrifist, Pt. I (Through Dirge And Death)", ohne dass beide Nummern enttäuschen. Überraschend und sehr gut ist das mit SVFFER-Sängerin Leonie eingespielte "She Is Alone", das in sich in einen OATHBREAKER-Rausch steigert und den Wunsch nach einer Kollaboration der drei Bands aufkommen lässt.

PLANKS waren immer eine Band, die sich am düsteren, finsteren Sound probiert hat und diesem ihre ganz eigene Note verpassten. "Perished Bodies" zeigt die Band gereift und sich mit ihrem bestem Album verabschiedend. Wenn sie in dieser Güte weitergemacht hätten, wäre der "Perished Bodies"-Nachfolger ein Instant-Klassiker geworden... aber irgendwas ist ja immer. PLANKSnatics, Postcore-Freunde und Krachmaten kommen um "Perished Bodies" nicht herum. R.I.P. PLANKS und danke für diesen Knaller zum Schluss! 

 

Perished Bodies


Cover - Perished Bodies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:48 ()
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Profan

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KAMPFAR sind mittlerweile bei Album Nummer Sechs angekommen; "Profan" ist der Nachfolger des erfolgreichen "Djevelmarkt". Anno 2015 gibt es im positiven Sinne keine Weiterentwicklung, KAMPFAR bleiben sich treu und legen wie gehabt den Fokus auf die charakteristischen Vocals, effektive wie harte Riffs und eine unheilsschwangere Atmosphäre. Das saueingängige "Icons" oder das bösartig-epische "Daimon" entpuppen sich als heimliche Hits eines hochklassigen Albums. Ein schwacher Song findet sich auf "Profan" nicht, so ist "Tonekratt" als Rausschmeißer ebenso gelungen wie der Opener "Gloria Ablaze" als Anheizer. Und selbst wenn nicht jedes Riff zündet - manche sind sehr nah am Genre-Klischee - und in den mehr als sieben Minuten von "Skavank" die ein oder andere Redundanz zu finden ist, überzeugt "Profan" am Ende voll und ganz. KAMPFAR verstehen es, durchweg eine dichte, dem Black Metal angemessen düstere, Atmosphäre zu kreiieren und durch den Gesang immer wieder akzentuieren zu lassen. Wenn bei "Daimon" dann unerwartete Ideen eingebaut und doch perfekt in den KAMPFAR-Sound passen, wird klar: KAMPFAR haben ihren Stil gefunden, verfeinert und fast perfektioniert. 

 

Profan


Cover - Profan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:10 ()
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Antiliv

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TSJUDER sind die Black Metal-Variante einer Band, die trotz guter Alben nie wirklich den Durchbruch geschafft hat. Vier Jahre haben die Norweger an "Antiliv" gewerkelt, ohne dass sie in dieser langen Zeit neumodische Einflüsse oder hippen Scheiß an ihren Black Metal ließen. Der ist gewohnt puristisch. Rasend schnell geht es schon beim Opener "Kaos" zu, womit die Ausrichtung der Platte gleich mal klargestellt wird. In ähnlich hohem Tempo geht es - bei weitgehendem Verzicht auf Melodien - weiter, egal ob beim treibenden "Norge" oder dem old schooligen "Slumber With The Worm". TSJUDER konzentrieren sich auf eingängige Riffs, die Betonung des bösartigen Keifgesangs und auf so viel Abwechslung, wie beim Old School Black Metal geht. Das Ergebnis überzeugt von Anfang bis Ende: "Antiliv" ist ein pechschwarzer Klumpen Hass. Genau so muss Black Metal sein. Das Können des Trios zeigt sich beim Schreiben einer rasend schnellen Black Metal-Platte, die in gut 45 Minuten kein einziges Mal langweilt. "Antiliv" ist jedem Black Metal-Fan an das eiskalte Herz zu legen, besser geht es in diesem Jahr kaum. 

 

Antiliv


Cover - Antiliv Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:18 ()
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Manegarm

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20-Jähriges Jubiläum feiern MANEGARM dieses Jahr. Und so trägt Album Numero acht den doch recht schlichten Titel „Månegarm“. Wer die Schweden kennt, weiß worauf er sich hier einlässt:Nordischen Viking Metal mit gelegentlichen Ausflügen in den Black Metal und einem (stetig zunehmenden) Anteil an Folk. Ohne Kitsch und Suff-Lieder, dafür aber mit mächtigen Metal-Passagen, treiben die Schweden für gewöhnlich voran. Viel ändert sich da auch bei „Månegarm“ nicht. Die Stücke sind anders als beim Vorgänger „Legions Of The North“ bis auf zwei Ausnahmen wieder in Landessprache verfasst.
Selbst hymnische Songs wie „Odin Owns Ye All“ (nein, kein EINHERJER-Cover) erhalten bei hier einen ordentlichen Metal-Anstrich, der vor allem durch mächtige Gitarren, Drums und harte Vocals zu Stande kommt.


„Blodörn“ eröffnet das Werk als eingängiger Midtempo-Song mit über acht Minuten Länge. Ein sehr gut gewählter Opener, der sanft in das neuste Schaffen von MANEGARM einleitet. In „Tagen Av Daga“ geht es weiter mit metallischer Kraft voran, wobei sich hier ein paar Folk-Melodien eingeschlichen haben.Mit „Blot“ und „Vigwerk – del II“ stehen zwei akustische Stücke direkt hintereinander, in letzterem wird die Lagerfeuer-Romantik sogar mit Frauen-Gesang „aufgehübscht“. „Bärsärkana från Svitjod“ weiß von allen Akustik-Songs am Besten zu gefallen, hier kommen schöne Melodien zum Einsatz, „Allfader“ bildet (zumindest bei der Promo-Version) ein akustisches Outro mit Frauen-Gesang. Wesentlich besser wissen da kraftvolle Songs wie „Call Of The Runes“ oder „Nattramn“ (nein, kein Cover von EREB ALTOR) zu gefallen. „Månljus“ und das BATHORY-Cover „Mother Earth Father Thunder“ stehen mir leider nicht zur Verfügung.


Wer Viking Metal beschriebener Machart mag kann mit „Månegarm“ nicht viel verkehrt machen. Belanglose Akustik-Füller werden hier gut vergolten, so hat das extrem eingängige „Odin Owns Ye All“ echt Potential eine neue Band-Hymne zu werden und auch „Call Of The Runes“ und „Nattramn“ haben echt Live-Potential.

 

 

Manegarm


Cover - Manegarm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:44 ()
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Time For Revolution

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HEADLESS CROWN heißen die „Newcomer“ aus dem Hause MASSACRE. Heavy Metal der klassischen Sorte soll hier geboten werden und das erste was auffällt ist das ziemlich schlichte Artwork, das mich ein wenig an „i“ von GIANT X erinnert und entgegen des Titels „Time For Revolution“ so gar nicht danach (Revolution!) aussieht.


Auch klanglich wissen HEADLESS CROWN recht wenig zu revolutionieren: „Time For Revolution“ bietet klassischen Heavy Metal mittlerer Güteklasse. Klar, dass die Schweizer deren Formation erst 2014 komplett war musikalisch noch nicht so stark wie JUDAS PRIEST oder ACCEPT sein können. Doch tatsächlich mangelt es den Musikern nicht an Können als vielmehr an guten und vor allem außergewöhnlichen Ideen um ihre Musik nach vorne zu bringen. So ist kein wirklich schlechter Song auf dem Album zu finden, HC tarnen sich fast eher in Durchschnittlichkeit. Irgendetwas fehlt hier. „Edge Of Sanity“ versucht sich mit prägnantem Refrain einzubrennen, was jedoch leider dezent danebengeht, während das ruhigere „Searching For My Soul“ mit etwas mehr Volumen im Klang recht nett werden könnte. Auch „Lonely Eagle“ liefert mit etwas mehr Details im Klangbild einige gute Ansätze, in „Be Seeing You“ gibt es ein schönes Zusammenspiel zwischen Gitarren und Schlagzeug, und auch die Vocals stechen hier hervor. „Evil Rising“ liefert Gang-Shouts und „evilen“ Gesang, bevor man dem Album mit „Man Or Machines“ einen ruhigeren Ausgang beschert.

Vielleicht hätte etwas mehr Zeit den Schweizern gutgetan? „Time For Revolution“ wirkt an vielen Stellen leider noch ziemlich unausgereift. Im Mittelteil „Searching For My Soul“ – „Lonely Eagle“ – „Be Seeing You“ wissen HEADLESS CROWN am Besten zu gefallen, beim nächsten Mal bitte mehr davon.

Time For Revolution


Cover - Time For Revolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:24 ()
Label:
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Band:

Headless Crown

KEINE BIO! www
Band:

Traitor

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Manifestation

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„Manifestation“ heißt das Werk mit dem die Niederländer CLOAK OF ALTERING ihren gewöhnungsbedürftigen Stil manifestieren. Hierbei handelt es sich um das vierte Album des Multiinstrumentalisten Moris. Avant-garde Black Metal war noch nie einfach, wird nie einfach sein und wird es auch durch „Manifestation“ sicherlich nicht werden.


Wer bei dem Wörtchen „avant-garde“ zuerst an THY CATAFALQUE, SIGH oder ARCTURUS denkt und sich eine ähnliche Spielweise von CLOAK OF ALTERING erhofft, der liegt hier falsch. Denn CLOAK OF ALTERING haben ihren eigenen Stil, der sich aus einer etwas brüchigen Instrumentierung mit wabbelnder Elektro-Untermalung, ziemlich distanziert klingendem Gesang und natürlich wirren Soundverwirrungen zusammensetzt. Die Niederländer setzen klar auf Disharmonien, Melodisches hat hier selten eine Chance. Und wenn, so wird das Ganze mit lärmenden Drones, lärmendem pfeifen, knistern oder rascheln übertönt. Die Vocals klingen dabei wie aus der Ferne und nachträglich eingeblendet. Wirklich fesselnde Parts suche ich hier vergebens, nervige gibt es zu Hauf. Un so finde ich den Stil von CLOAK OF ALTERING für eine Spielzeit von knapp fünfzig Minuten einfach viel zu anstrengend und zu wenig fesselnd. Wenn das, was hier gespielt wird wirklich „avant-garde“ sein soll, fehlt hier der entsprechende Sog des Verrückten, das Gefühl von „das-ist-krank-aber-geil“ bleibt hier leider vollends auf der Strecke.

Wer sich mit CLOAK OF ALTERING anfreunden will sollte mit allen Wassern gewaschen sein, und wer „-3.003486962(6)+—10-66“ ohne Spulen überlebt kann zu den wohl Wenigen gehören.

Manifestation


Cover - Manifestation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 47:9 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Cloak Of Altering

KEINE BIO! www
Review:

Vol. 1+2

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SEER bei metalinside.de? Na klar, denn hier geht es um die Metal-Band SEER aus Vancouver – Nicht um die österreichischen Schlager-Stars, auf die man bei der Internetrecherche leider als erstes aufmerksam wird.
SEER haben Anfang des Jahres in Eigenarbeit ihr erstes Album namens „Vol. 1“ herausgebracht, auf dem nur zwei Songs „Glimmervoid“ und „Hive Mind“ enthalten waren. Das auf „Vol. 1“ in aller Konsequenz folgende „Vol. 2“ erscheint nun Anfang 2016 zusammen mit „Vol. 2“ via Art Of Propaganda. Das Artwork von „Vol.2“ zeigt einen epischen Sonnenuntergang und rein von der Optik (auch den Schriftzug betreffend) würde man schätzen, dass SEER Viking oder Black Metal spielen. Das ist falsch. Stoner Rock mit einer (vormals) gehörigen Portion Sludge heißt hier die Devise. Und so staut sich „Glimmervoid“ als klassischer Stoner-Rocker beginnend mit heftigen Gitarren-läufen und Grunts so auf, das das was am Ende heraus kommt ziemlich sludgeig ist. „Hive Mind“ ist nach ähnlichen Mustern gestrickt – auch hier wechseln Klargesang und Growls sich ab, ein Bisschen Stoner, ein Bisschen Doom, ein Bisschen Metal – fertig. Die Mischung stimmt hier auf „Vol.1“ soweit, SEER klingen authentisch, eigenständig und ziemlich fett aus den Boxen.

Vol. 1 by Seer


„Cosmic Ghost“ liefert einen ruhigen Übergang in „Vol. 2“. Dabei kommt die gute Gesangsstimme des Sängers sehr gut zur Geltung, ist aber per se nichts Besonderes. Das folgende „Haunter“ lässt gegen Ende wieder Growls ausbrechen, hat aber durch einen ziemlich schleppenden Rhythmus, merkwürdigen Aufbau und viel weniger Variationen als bei den ersten beiden Songs einige Längen aufzuweisen. „Antibody“ kann von „Vol. 2“ mit eingängigen Riffs und coolen Vocals am meisten punkten – ist nur leider auch irgendwie zu schnell vorbei, bevor das doomig-psychodelische „Aeons“ hereinbricht. Hier passiert nicht so viel, dafür zaubern SEER eine schöne rituleske Atmosphäre – oder versuchen es zumindest. Und auch wenn das was hier geboten wird bei leibe nicht schlecht ist, muss ich sagen, dass ich in Anbetracht der starken „Vol. 1“ doch ein Wenig enttäuscht bin. Fast scheint es so, als würden SEER hier versuchen zu gefallen, während der Sound auf „Vol. 1“ viel ungestümer und ehrlicher war. Hoffentlich geht eine „Vol. 3“ wieder mehr in die Richtung!
Freunde des „modernen“ Stoner Rock sollten hier trotzdem mal rein hören – vorzugsweise bei „Antibody“ oder Cosmic Ghost“.

 

Vol. 2 by Seer

 

Vol. 1+2


Cover - Vol. 1+2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 38:11 ()
Label:
Vertrieb:

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