METALLICA haben es 1998 mit „Garage Inc.“ getan, ALICE COOPER hat es kürzlich getan („Hollywood Vampires“) und SATYRICON haben es zumindest geplant: Cover-Alben erfreuen sich im Metal einer nicht gerade seltenen Beliebtheit. Nun i scheint es auch für die Bostener Hardcorce-Band VANNA nach knapp elfjährigem Bandbestehen an dem Zeitpunkt zu sein ganz im Stile der Großen eine Cover-EP herauszubringen. Dabei handelt es sich um die alten Lieblings-Songs der Band. MARILYN MANSON, THE OFFSPRING, THE SMASHING PUMPKINS, KORN und METALLICA wurden auf „Alt“ gebannt – alles sind Songs der 90’er (was vielleicht auch erklärt, wieso die Band sich ausgerechnet für „Fuel“ entschieden hat.
Die Songauswahl ist so weit schon einmal in Ordnung und auch das Cover-Artwork weiß nostalgisch zu bestechen. Doch leider mangelt es bei den Songinspirationen selbst an Eigenständigkeit. Gerade „Self-Esteem“, „Got The Livfe“ und auch „Fuel“ hören sich fast haargenau so an wie das Orginal, wenn vielleicht auch in aufpolierter Version. Zwar wurde bei „Beautiful People“ und „Zero“ das Tempo ein Bisschen (im letzten Fall stark) erhöht, aber dass die Band eigentlich Hardcore spielt klingt hier leider nicht durch.
Und so hat man hier zwar eine schicke CD mit Songs die von VANNA eingespielt wurden, doch ob man sie wirklich braucht wenn man die „alten“ Originale bereits besitzt ist fraglich, auch wenn es hier technisch eigentlich nichts auszusetzen gibt. Am ehesten kann da noch (das bereits veröffentlichte) „Beautiful Peaople“ von MALRILYN MANSON punkten.
Nach dem zweiten Album folgt folgerichtig die zweite Live-DVD – wenn man das so haben will. Die Prog-Star-Truppe FLYING COLORS begab sich dafür ins schweizerische Basel und scheute dabei keinen Aufwand um sich ins rechte Licht zu rücken. Mit 24 Kameras war man am Start, der Aufwand für das Mastering wurde ähnlich dem eines Kinofilms durchgeführt. Beim 5.1. Klang kann man zwischen „best place“ und „Mischpult“ wählen. Ein „Front Row Mix“ gibt es auch noch. Soundmäßig ist das 1A – leider hält die Bildführung und deren Bearbeitung trotz allen Aufwandes da nicht ganz mit. Mir ist das Ganze etwas zu unruhig geraten, ein paar Effekte weniger hätten es wohl auch getan. Egal – entscheidend ist auf dem Platz, ähhh – auf der Bühne.
Und da zeigt „Second Flight Live At The Z7“ dass die FLYING COLORS mit ihrem anspruchsvollen, aber doch eingängig und nachvollziehbaren Prog-Rock es einfach können. Denn um zu beweisen das Gitarrist Steve Morse, Bassist Dave LaRue, Keyboarder Neal Morse sowie Schlagzeuger Mike Portnoy zu den jeweiligen Besten ihres Faches gehören, hätte man dieses Ton- und Bild-Dokument nicht zwingend benötigt. Aber zusammen mit ihrem Sänger Casey McPherson liefert „Second Flight Live At The Z7“ sichtbar live und mit Spielfreude einen Auftritt ab, der beweist, dass aus dem Projekt „Flying Colors“ durchaus eine Band wurde – und dass man neben der ja zu erwartenden technischen Finesse der Protagonisten auch Rock-Atmosphäre zu bieten hat. Das Songs wie die „Mitgehnummern“ „Bombs Away“ „Kayla“ und „Shoulda Coulda Woulda“ (allesamt gleich als Stimmungsmacher zum Start des Set platziert) funktionieren wusste man ja, auch das überragende „The Storm“ lässt gleich zu Beginn Gänsehautstimmung aufkommen, aber auch ruhigeres wie „The Fury Of My Love” hält hier live festgehalten was die Studiotakes versprechen. Und wenn man ohne Langeweile zu erzeugen drei Songs live über 12 Minuten spannend hält, dann gehört man eh‘ zu den Genregrößen. Wobei mich hier live vor allem das als Highlight gegen Ende des Sets platzierte „Cosmic Symphony“ mitreißt.
Das darüber hinaus auch noch die Aufmachung des Ganzen wertig ist (2-CD, Blu-Ray – hier gibt es auch noch die 4 Videos der Band, usw.) macht es nur noch endgültig rund und zu einem gelungen Vorweihnachtspräsent für die Fanschar.
Tracklist 3LP & 2CD
01. Overture 01:28
02 Open Up Your Eyes 12:16
03. Bombs Away 04:58
04. Kayla 05:20
05. Shoulda Coulda Woulda 05:18
06. The Fury Of My Love 05:34
07. A Place In Your World 06:06
08. Forever In A Daze 04:22
09. One Love Forever 07:21
10. Colder Months 03:49
11. Peaceful Harbor 06:43
12. The Storm 05:09
13. Cosmic Symphony 12:35
14. Mask Machine 07:03
15. Infinite Fire 12:47
16. Peaceful Harbor (Orchestral Version) 03:23 (Bonus track 3LP and digital only)
THE GREAT TYRANT, das war der Ursprung der texanischen Rockband PINKISH BLACK. Nach dem völlig unerwarteten Tod des Bassisten (Wayne Atkins) wurde die Band in PINKISH BLACK umbenannt. Das Album an dem THE GREAT TYRANT zu dieser Zeit arbeiteten wurde jedoch nie veröffentlicht, bis heute. So ist The Trouble With Being Born" ein nostalgischer Rückblick in die Zeit vor fünf Jahren.
Der Musik-Stil von THE GREAT TYRANT ist (ähnlich wie auch der von PINKISH BLACK). Experimentell in jeder Hinsicht und gewöhnungsbedürftig bis auf die Knochen trifft die Band sicher nicht jeder Manns Geschmack. Eintönige Beats reihen sich an schiefe Tonfolgen. Der Gesang wirkt hypnotisieren, beschwörend und manchmal gibt Daron Back auch grunzende Laute von sich. Sehr markant, da hätte man bei hörer (Aufnahm-)Qualität mehr raus machen können. Schade, dass die Musik im Hintergrund etwas von Warteschleife mit sich führt. Auch wenn es eine ab und an sehr rockige Warteschleife mit ein paar indie und auch punkingen Ausbrüchen ist, haben THE GREAT TYRANT es nicht geschafft hier die nötige Spannung aufzubauen, die man bei Spielzeiten von knapp einer Stunde nun einmal braucht. Somit ist "The Trouble With Being Born" wohl nur Liebhabern von PINKISH BLACK oder hargesottenen Fans experimenteller Rock-Musik zu empfehlen.
Anspieltipps: Das mystisch-doomige "Recounting Scars" und das progressive "Softly, Everyone Dies".
„Autumn Eternal“ heißt die neuste Veröffentlichung von PANOPTICON. Atmosphärischer Black Metal mit einem Fünkchen Folk wird hier geboten, der unter goldenen Tamarack-Lärchen zu genießen ist. Tamarack-Lärchen haben wir in Deutschland zwar nicht, dafür aber auch Herbst – Und was A. Lunn hier auf CD gebannt hat lädt wahrlich zum Träumen ein, ist die Mischung aus Schwarzmetall und atmosphärischen Ausbrüchen doch gar nahezu perfekt. So liefern PANOPTICON keinen „Dreamscape-Metal“ und auch ellenlange Akkustik-Passagen werden hier gekonnt vermieden. Ein rasendes Schlagzeug und stählerne Riffs dominieren, obendrauf gibt es klassische Black Metal-Vocals. Banjo- und Violinen- und Cello-Einlagen (besonders schön in " Sleep To The Sound Of The Waves Crashing") erzeugen dabei neben traditionell-angehauchten Riffs („Into The North Woods“) für ein warmes Nature-Flair. Von allen Songs arbeitet " Sleep To The Sound Of The Waves Crashing“ am Meisten mit Akkustik-Parts, „Pale Ghosts“ überrascht mit leicht sphärischen Vocals und in „A Superior Liar“ kommen Clean-Vocals zum Einsatz. Die Produktion ist schön rauh ausgefallen. So führen PANOPTICON den geneigten Hörer tatsächlich ohne Weichspüler und Kitsch, dafür aber mit vielen epischen Melodien in eine herbstlich warme Atmosphäre. Das Artwork – ein spiegelglatter See mit besagten Tamarack-Lärchen trifft es gut.
Und doch kann man „Autumn Eternal“ leider nicht als Höhepunkt der 2012 mit „Kentucky“ begonnenen Trilogie bezeichnen: Das A. Lunn auch hier wieder großartige Arbeit geleistet hat steht völlig außer Frage und das Album ist sehr stimmig, doch irgendwie fehlt hier das gewisse Etwas. Auf „Kentucky“ mischten PANOPTICON Country-Songs („Come All Ye Coal Miners“, „Which Side Are Qou On?“…), atmosphärische Gesänge („Black Waters”), prägnante Flöten-Melodien („Bodies Under The Falls“) und jede Menge Sprach-Samples in ihre Musik. Das nur zwei Jahre später folgende „Roads To The North“ kam mit eisigem Wind, einem drei-teiligen Song und dem akustischen „Norwegian Nights“ daher. „Autumn Eternal“ ist da (das instrumentale Intro einmal außen vor gelassen) etwas eintöniger, hier muss man genauer hinhören um seine Highlights zu finden. Auf der anderen Seite wird der Rausch atmosphärisch-schwarz-metallischer Schönheit nicht durch Country-/Folk Songs durchbrochen, was „Autumn Eternal“ wiederum zu dem in sich stimmigsten Werk der Drei werden lässt. So hat jede Scheibe etwas für sich. Wer auf Bands wie CALADAN BROOD, SAOR, GALLOWBRAID, SKAGOS, WINTERFYLLETH oder WOLVES IN THE THRONE ROOM steht, dem kann man PANOPTICON nur wärmstens empfehlen.
Fünf Jahre hat es gedauert, bis PUSSY SISSTER mit “Arrogance” ein neues Album vorgelegt haben. Dass man auf den Spuren von MÖTLEY CRÜE und Konsorten wandert, ist jedoch unverändert geblieben und so bietet auch „Arrogance“ eine Art Sleaze / Glam-Rock-Revival. Mit „Monster“ beginnt das Album recht vielversprechend, auch wenn bisschen mehr Abwechslung in Text und Melodie hier nicht geschadet hätte. Auch „Freak Show“ rockt ganz ansprechend, bevor mit „Memories“ ruhigere Töne angeschlagen werden, die man den Jungs bei all ihrer zur Schau getragenen Attitüde leider nicht so ganz abnehmen will. „Legends Never Die“ bewegt sich hübsch im melodiösen Midtempo. „Rock Inferno“ fällt einem Schicksal zum Opfer, das viele derart programmatisch betitelte Werke teilen: der Song wirkt eher platt und bleibt hinter den geweckten Erwartungen zurück, ein Problem, dass er mit „Rock Now“ teilt- irgendwie fehlt da einfach der Biss. Zu guter Letzt findet sich mit „My Way“ doch tatsächlich ein SINATRA-Cover auf „Arrogance“, nur will die etwas eigenwillige Interpretation so gar nicht recht zu dem Song passen. Ist die Strophe noch ruhiger gehalten, begibt man sich im Refrain in Gefilde, die schon eher an Punk erinnern – kann man machen, muss man aber nicht. FAZIT: für eingefleischte Sleaze-Fans ist hier sicher der eine oder andere nette Song zu finden, allen anderen könnte es auf „Arrogance“ hingegen ein wenig an musikalischer Inspiration mangeln.
Neuer Stoff vom Chef....was haben wir da? Wie heißen die? BANANE METALIK? Was ein, na sagen wir mal stranger Name. Das Album um das es geht hört auf den Namen „The Gorefather“ und auf dem Cover ein Zombie mit Wumme, das wird dann wohl Goregrind sein. Damit kommt David natürlich klar, denn ab und zu ist ein bisschen Winken und im Kreis laufen ganz witzig. Kaum angespielt, entpuppt sich das Teil allerdings zumindest für mich als kleine Mogelpackung. Nein, kein Goregrind wird mir hier geboten, sondern lupenreiner Psychobilly und somit eine Sparte in der ich mich nicht wirklich auskenne. Aber man bildet sich ja auch gern mal musikalisch weiter.
„The Gorefather“ als Titelsong wird gleich als erstes auf die fesch frisierte Meute losgelassen und verwurstet wie man schon erahnen konnte die Titelmelodie zu „The Godfather/Der Pate“. Der Slap-Bass gibt die Richtung vor und die Gitarre schießt mit ihrem für Psychobilly so typischen „Tremollo-Gejammer“ die Melodie vortrefflich aus den Boxen. Insgesamt bleiben BANANE METALIK bei diesem Stück rein instrumental und ich kann mir ein Fußwippen und Grinsen nicht verkneifen.
Bei „Funeral March“ nehmen die Herrschaften dann eben selbige Melodie auf und brodeln ein ganz eigenes Songgebräu daraus. Hier kommt dann auch endlich Gesang hinzu und offenbart die Herkunft der Band. Sie kommen nicht nur aus Frankreich, sondern singen auch in ihrer Muttersprache und obwohl Französisch vorsichtig ausgedrückt nicht grade zu meinen Lieblingssprachen gehört, passt es durchaus gut dazu. Worum es textlich dann genau geht, vermag ich aufgrund meiner fehlenden Französischkenntnisse nicht zu sagen aber der sehr punkig nach vorn gehende Song gefällt auch diesmal.....hab ich etwa wieder vergessen meine Death Metal Tabletten zu nehmen?
Song Nr. 3 bringt mich seit einiger Zeit etwas zur Verzweiflung, da mir die Melodie so unglaublich bekannt vorkommt, ich aber ums Verrecken nicht drauf kommen will woher sie stammt. Ich habe den Verdacht das sie aus irgend nem französischen Film entspringt, kann aber auch meilenweit daneben liegen.....bitte bitte klärt mich auf! Textlich vermute ich mal das es um Chucky die olle Mörderpuppe geht, da „Poupee de Sang“ auch der französische Titel des Films ist. Bei mir hat das Ding auf jeden Fall für nen amtlichen Ohrwurm gesorgt, der mit seit Tagen nicht aus dem Kopf geht.
„Ave Verse 1“ ist dann mit seinen episch anmutenden Chorgesängen die Einleitung für „Ave Banana“. Der Slap-Bass zeigt allen von Anfang an ganz klar worum es geht....Psychobilly pur. Mit knapp über zwei Minuten werden auch keinerlei Gefangene gemacht und wer ein wenig zart beseitet ist, sollte bei nem Konzert lieber ganz schnell die Tanzfläche verlassen, denn es sollte gut abgehen vor der Bühne..
Bei „Gore n' Roll Clan“ geht es wieder ein wenig gediegener zu, lädt aber aufgrund der grundsätzlich bei BANANE METALIK herrschenden rotzig/punkigen Grundattitüde auch nicht unbedingt zum Kuscheln ein und geht wie die Ganze Mlp gut ins Ohr.
Ob BANANE METALIK mit dieser Scheibe bei eingefleischten Psychos gefallen findet, vermag ich nicht zu sagen, dafür habe ich von der Musik zu wenig Ahnung.....aber mir gefällt zwischen all dem Geknüppel das Ganze als kleine Abwechslung für zwischendurch durchaus.
*Nem schicken Video steht leider wieder einmal die Gema im Weg*
Rotzigen Heavy Metal haben sich die Iren STEREO NASTY auf die Fahnen geschrieben. Der Bandname ist eine Anspielung auf „Video Nasties“. So wurden im Vereinigten Königreich Low-Budget-Horrorvideos genannt, die schlechte Kritiken bekamen oder gleich auf dem Index landeten. So schlecht, dass man sie sofort unter die Ladentheke verbannen müsste, sind STEREO NASTY glücklicherweise nicht. Im Gegenteil: Ihr rauer klassischer Metal schwankt zwischen Mid-Tempo ELM STREET, den australischen PEGAZUS und harten W.A.S.P. Geht schlechter mag man meinen. Und in der Tat, auch wenn sich STEREO NASTY eigentlich nicht in höhere Tempogefilde wagen, ist „Nasty By Nature“ ein sehr energisches Album geworden, welches unaufhaltsam nach vorne marschiert. Beim Stampfer „Interstellar“ lugen dann auch schon mal ACCEPT um die Ecke. STEREO NASTY sind melodisch, doch mit vielen Ecken und Kanten versehen. Kompromisse werden keine gemacht und durch den rauen Gesang von Nick Mahon (welcher manchmal etwas an Ron Keel erinnert) bekommen STEREO NASTY die nötigen Eier. Auch hier wird natürlich wieder munter aus dem Rifftopf der 80er zitiert, selbiges aber mit viel Esprit und Drive. STEREO NASTY sind viel mehr Metal als es das sleazige Artwork und der Bandname vermuten lassen. Also flugs wieder raus aus der Spandex und den Lippenstift zurück ins Handtäschchen der Freundin gestopft und rasch zur Kutte und dem Nietengürtel gegriffen, denn „Nasty By Nature“ rockt recht ernsthaft.