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Grieved

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GRIEVED waren schon auf ihren bisherigen Releases mächtig böse und mächtig angepisst unterwegs, das haben sie auf ihrem Prosthetic Records-Einstand "Grieved" nicht geändert. Der Zehn-Tracker versprüht zu jeder Sekunde Gift und Galle ("Shattered"), dass dem Hörer Angst und Bange werden kann. Angetrieben vom intensiven Gesang geben die Schweden in der guten halben Stunde alles. "Grieved" vibriert vor Energie, die sich allerdings durch die dunkle Atmosphäre der Platte sehr bedrohlich anfühlt. Wut und Bitterkeit sind so die vorherrschenden Emotionen in den Songs, was Abrissbirnen wie "Drain" oder "Turn Cold" auf den Punkt bringen. Der Abriss entsteht dabei nicht durch affenartige Geschwindigkeit, sondern durch die Intensität und die ungezügelte Emotion. In der Tat sind die meisten "Grieved"-Songs eher im schleppenden Mid Tempo-Bereich ("Synesthesia") unterwegs, wodurch die schnellen Parts sehr eruptiv sind. GRIEVED beweisen ein Händchen fürs Songwriting, denn trotz den engen Fokus der Platte ist "Grieved" durchweg unterhaltsam. Also Messer-in-den-Rücken unterhaltsam. Die Platte überzeugt mit einer dicht gewobenen, unheilvollen Atmosphäre und totalem Abriss. Richtig gut! GRIEVED erfüllen die in sie gesetzten hohen Erwartungen auf ganzer Linie und liefern zu Jahresbeginn eines der ersten Highlights. (lh)

 

 

Grieved


Cover - Grieved Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 27:44 ()
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Are We There Yet?

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Mit ihrem Debüt-Album „Hi!“ haben die Genfer bereits ein Ausrufezeichen gesetzt, jetzt setzen sie mit dem Nachfolger noch einen drauf. THE ANIMEN haben sich voll und ganz 60s-Retro-Sound verschrieben, genauer einer Mischung aus Beat, Garage-Rock und Soul. Für „Are We There Yet?“ haben sie diesen Stil aber nicht um seiner selbst willen reproduziert, sondern einen Haufen tolle Songs geschrieben, denen dieses Sound-Gewand wunderbar steht. Mal fühlt man sich dabei an die LAST SHADOW PUPPETS erinnert, mal auch an die frühen MANDO DIAO, wobei sich beide Bands ihrerseits ja auch an älteren Vorbildern orientieren. Dabei klingen THE ANIMEN nie zu glatt und zu fröhlich, sondern immer auch ein bisschen kratzig und melancholisch, überzeugen mit Charme und Authentizität und wie nebenbei liefern sie ohne Ende Ohrwürmer ab. Andrija Tokic, der auch Größen wie die ALABAMA SHAKES oder Benjamin Booker produziert, hat den Songs einen perfekten Vintage-Sound verpasst, der angenehm nach früher, aber trotzdem nach moderner Produktion klingt. Ein Album, das von vorne bis hinten Spaβ macht und eine ordentliche Portion Wärme in die kalte Jahreszeit bringt.

Are We There Yet?


Cover - Are We There Yet? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:58 ()
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Band:

The Animen

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Skáphe²

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Eine Gratwanderung zwischen (Alb)traum und Wirklichkeit ist das neue Album Black Metal-Chaoten SKÁPHE. Wer das Selftitled-Demo der Amis kennt dürfte sich freuen, denn hier gibt es SKÁPHE hoch zwei. Schwärzester Noise trifft hier auf ungestümen, rasenden Black Metal und noch viel mehr. Die hier gebotende Musik hat einen industriellen, aber zeitgleich okkulten Touch. Finstere Soundwände treffen auf ein sehr geladenes Schlagzeug und schreddernde, verzerrte Gitarren. Die Vocals klingen in ganzer Linie sehr gespenstisch (man könnte sagen geisterhaft), sehr verzweifelt und sind ganz und gar unverständlich. Ab und zu wird das Tempo gedrosselt und eine gruslige Stimmung breitet sich aus (besonders eindrucksvoll in V). Hier schaffen SKÁPHE eine sehr düstere, beklemmende Atmosphäre. Doch Struktur wird hier mit numerischer Titelvergabe nur geheuchelt, die Band gibt sich so unstrukturiert und undurchsichtig wie je und schafft ein einziges, großes finsteres Chaos. Für den einen ist „Skáphe²“ somit sicher die perfekte Vertonung von Beklemmung und Angst und tierfster Verzweiflung. Für einen großen Rest dürfte das Album allerdings schwer zugänglich sein – SKÁPHE machen es ihren Hören nämlich keinesfalls leicht. Viele, viele Disharmonien, viel Gewabber, viel Lärm, wenig bis keine Struktur – wer das totale Chaos sucht wird hier jedenfalls fündig!

 

Skáphe²


Cover - Skáphe² Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 06
Länge: 37:5 ()
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Skáphe

KEINE BIO! www
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Troubadours On The Rhine

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LOREENA McKENNITTs Live-Album "Troubadours On The Rhine" wird Anfang März 2016 nun auch als Limited Vinyl (5000 Stück) erhältlich sein. Das Vinyl kommt in 180 Gramm auf den Teller, steckt im gepolsterten Innersleeve, bekleidet von einem zusätzlichen Infoblatt mit Cover. Der Tonträger ist hervorragend verarbeitet, und der Klang ist typisch Vinyl- weich, klar und dennoch kräftig.

Das Konzert wurde 2011 in Mainz vom dort ansässigen Sender SWR1 als Radiokonzert mitgeschnitten. Das Publikum und dessen Applaus sind nur zwischen den Songs zu hören, ansonsten mutet das Album wie eine Studioproduktion an. Die Songs werden perfekt dargeboten, der Sound ist fantastisch und stellenweise überraschend dicht - allen voran Caroline Lavelles Cello "polstert" hier auf. Es ist manchmal kaum zu glauben, dass nur drei Musiker hierfür verantwortlich sind. Loreenas Stimme ist engelsgleich und entlarvt minderwertige Hochtöner in den Boxen. Generell stellt diese Veröffentlichung höchste Ansprüche an des Hörers Hi-Fi-Komponenten. Die Songauswahl ist ausgeglichen; es gibt sowohl traditionelle Nummern wie "Down By The Sally Gardens" und "The Wind That Shakes The Barley" als auch eigenes Material, wie "Stolen Child" von ihrem Debüt oder "The Bonny Swans". Letztgenannter wird durch das emotionale Gitarrensolo des Langzeit-Weggefährten Brian Hughes von Folk in Rock transferiert. Die Atmosphäre der Platte ist einmalig , man wird musikalisch über grüne irische Felder getragen, erklimmt schottische Hügel und spaziert durch bemoosten Wald. An die Hand nimmt einen dabei ein Trio von "Folkblut"-Musikern, gefrontet von einer bezauberden LOREENA McKENNITT.

Troubadours On The Rhine


Cover - Troubadours On The Rhine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:28 ()
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The Anthropodermic Manuscript of Retribution

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VIRULENCY aus Spanien haben nun ihren ersten Longplayer rausgebracht. Dieser trägt den klangvollen Titel „The Anthropodermic Manuscript of Retribution“ und ist bis zum Rand mit Brutal Death Metal vollgestopft. So wird auch nicht lang gezögert: nach kurzen Sounds zur Einführung gibt’s auch schon voll auf die Zwölf. Hier wird ohne Wenn und Aber geholzt, was das Zeug hält. Dabei fallen vor allem die Vocals auf, die sich nach vielem anhören, nur nicht nach einem menschlichen Sänger. Einen Pluspunkt gibt es für die dichte Produktion, die dem Album den passenden Sound gibt und das ebenfalls passende Cover-Artwork. Doch dann kommen auch schon die ersten Kritikpunkte zutage. Die einzelnen Songs sind auch nach mehrmaligen Durchgängen sowohl in sich als auch untereinander nur schwer zu differenzieren, sodass sich nach kurzer Zeit die ersten Ermüdungserscheinungen einstellen können. Besonders Gesang und Schlagzeugspiel wirken etwas eintönig (womit aber nicht impliziert werden soll, dass sie ihre Instrumente nicht beherrschen – diesbezüglich gibt es nichts zu meckern). Außerdem fehlt die Spannung im Songaufbau – etwas mehr Dynamik im Songwriting hätte dem Album sehr gut getan und könnte dem Hörer helfen, das Interesse länger aufrecht zu erhalten.

Wer also einfach mal die volle Dröhnung Brutal Death Metal möchte ist mit „The Anthropodermic Manuscript of Retribution“ überaus gut beraten und bekommt ein schlüssiges Ganzes serviert. Wer sich aber mit dem Genre ohnehin nicht wirklich anfreunden konnte oder mehr als nur brutale Musik erwartet, wird an dieser Scheibe wohl keine wirkliche Freude finden. Dafür ist sie schlicht zu eindimensional.

The Anthropodermic Manuscript of Retribution


Cover - The Anthropodermic Manuscript of Retribution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 28:37 ()
Label:
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Band:

Virulency

KEINE BIO! www
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Welcome To The Green Zone

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„Welcome To The Green Zone“ ist kein Umweltaktivistenplakat und auch kein holländischer Coffee-Shop, sondern der Titel des neusten GODSLAVE-Albums. „Green Zone Music“ heißt das das neue Label der Band, was den so gar nicht höllischen und düsteren Titel erklären mag. Trotz vier veröffentlichter Alben zählen die Saarbrücken noch klar zum Geheimtipp. GREENZONE setzen gleich aufs Ganze, setzen auf schnelles Spieltempo mit rasenden Soli und prägnante Songstrukturen. Dabei wird ein perfektes Album zum Abschalten geschaffen. Die meisten Songs gehen sehr schnell ins Ohr und setzen sich dort fest. GODSLAVE erweisen sich über die für ein Thrash Metal-Album doch sehr lange Spielzeit von siebenundvierzig Minuten als erstaunlich variabel, gerade in Gitarrenarbeit und Gesang. Das fällt auf und gefällt, kaum ein Song gleicht dem anderen. So muss das sein! Hier gibt es schnellere Sachen wie den Opener, „Bloodbound Pack“, oder „Mad In Germany“, während „Demon“ etwas langsamer und düsterer daher kommt. „My Journey“ punktet durch cooles Riffing, während „So Let It Burn“ in Richtung 80’er weißt. Ausgereizt wird das Old School Feeling nach kurzem Interlude „6:2.3“ mit „Children Of The Pit“. Mit „End Of History“ langsamer, aber dennoch bedrohlich polternd aus. Starkes Album einer viel zu unbekannten Band.

 

 

Welcome To The Green Zone


Cover - Welcome To The Green Zone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:30 ()
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Vertrieb:
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II

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MAGRUDERGRIND sind dann auch mal bei Relapse Records gelandet, eine bessere Paarung kann es in dem Fall gar nicht geben, denn was das New Yorker Trio in den 15 Songs vom Stapel lässt, ist feinster Relapse-Krach. Mit CONVERGE-Gitarrist Kurt Ballou hat sich ein fähiger Produzent (KVELERTAK, DISFEAR, DOOMRIDERS) der Scheibe angenommen und ihr einen knallharten Sound verpasst. So macht "II" richtig Druck und gönnt dem Hörer keine Verschnaufpause. Da fällt es kaum auf, dass zwischen "II" und seinem Vorgänger schlappe sieben Jahre lagen. MAGRUDERGRIND sind auch anno 2016 frisch wie am ersten Tag. Moshparts, Groove, Blastparts, akustischer Abriss - you name it. MAGRUDERGRIND vermischen alles zu einem hochexplosivem Gebräu, das mit einem Schuss Powerviolence und Hardcore abgeschmeckt wird. In den gut 25 Minuten geht es konzentriert zur Sache, viel länger muss eine so intensive Platte wie "II" auch gar nicht sein, sonst stellen sich nur Überforderungserscheinungen beim Hörer ein. MAGRUDERGRIND kommen auf den Punkt und haben in den 15 Songs keine überflüssige Sekunde eingebaut. Im Vergleich zu den Frühwerken mögen MAGRUDERGRIND etwas fokussierter klingen und dafür kleine Spielereien geopfert haben, das tut dem Hörvergnügen - so es denn als das bezeichnet werden kann, was beim Hörer einer Grindcore-Platte passiert - aber keinen Abbruch. "Divine Dictation", das mit mehr als drei Minuten quasi überlange "Black Banner" oder die Wutbombe "Stale Affairs": jede Nummer auf "II" knallt, passt und lässt die Plomben wackeln. Willkommen zurück, werte MAGRUDERGRIND-Krachmaten! Schön, das ihr wieder da seid. 

II


Cover - II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 23:32 ()
Label:
Vertrieb:

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