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Whatever Witch You Are

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Mit den DEAD HEAVENS hat Tausendsassa Walter Schreifels eine Supergroup um sich geschart, die ursprünglich auf die Begleitband seiner Solotour im Jahr 2013 zurückgeht. Seit 2015 existieren die DEAD HEAVENS offiziell als eigenständige Band und haben seitdem drei Singles veröffentlicht, „Whatever Witch you Are“ ist ihr erstes Album.

Anders als der musikalische Hintergrund der Bandmitglieder vermuten lassen würde, die sämtlich aus dem Bereich Punk, Hardcore und Post-Hardcore kommen (u. a. GORILLA BISCUITS, YOUTH OF TODAY, RIVAL SCHOOLS, YOUTH GONE MAD, BOLD sowie diverse andere), liefern DEAD HEAVENS relativ klassischen Blues-Rock mit leichter Psychedelic-Kante ab. Bis auf eine Ausnahme sind die Songs eher kurz gehalten, bewegen sich zwischen gut zweieinhalb und viereinhalb Minuten und kommen schnell zum Punkt. Mal geht es dabei eher schleppend zur Sache, wie im an BLACK SABBATH erinnernden „Basic Cable“, „Away From The Speed“ dagegen ist ein kurzer, knackiger Garagen-Rocker, das hochmelodische „Silver Sea“ klingt fast ein bisschen folkig und „The Moon Will Listen (But Not The Sun)“ steigert sich von extremer Ruhe bis in ein Riff-Gewitter hinein. Und dann gibt es noch das 8-minütige „Gold Tooth“, dessen zweite Hälfte aus einem 5-minütigen Instrumental-Jam besteht, der den eigentlichen Höhepunkt des Albums darstellt.

Immer wieder sind Einflüsse der bereits genannten BLACK SABBATH zu hören, ebenso standen sicher auch CREAM, die ROLLING STONES oder Jimi Hendrix Pate. Das alles ist sehr entspannt und doch gleichzeitig immer voll auf den Punkt gespielt und wird durch Schreifels melodische Gesangslinien bestimmt und zusammengehalten. Auch wenn „Whatever Witch you Are“ kein Meisterwerk geworden ist – das Album macht einfach Spaß und transportiert die Spielfreude der Band. Vintage-Rock-Fans sollten hier unbedingt mal ein Ohr reinhalten.

 

 

 

Whatever Witch You Are


Cover - Whatever Witch You Are Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:51 ()
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Live At Carnegie Hall – An Acoustic Evening

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Ob es 4 Jahre nach der letzten Akustik-Live-Veröffentlichung von JOE BONAMASSA („An Acoustic Evening At The Vienna Opera House“) wieder einen entsprechenden Aufguss braucht darf man gerne hinterfragen (auch wenn sich wenige Songs doppeln – unter anderem „Dust Bowl“, „Driving Towards The Daylight“ und „Black Lung Heartache“). Die Umtriebigkeit des Gitarrenvirtuosen kennt aber kaum Grenzen, die Qualität hat unter der Quantität bisher ja auch nicht gelitten. So auch bei „Live At Carnegie Hall – An Acoustic Evening” das es jetzt als Ton (CD) und Bild (DVD, Blu-Ray) gibt. Wobei ich jedweden das letztere Format ans Herz legen möchte, weil man dort auch das Können des Meisters und seiner kongenialen Mitstreitern sprichwörtlich in Augenschein nehmen kann.
„An Acoustic Evening At The Vienna Opera House“ liefert dann auch fast 2 Stunden gute Songs von neun Ausnahmekönnern professionell dargeboten. Das am 21. und 22. Januar 2016 in der New Yorker Carnegie Hall aufgenommene Konzert ist an sich eine direkte Fortführung seines Wiener Akustik-Mitschnitts; als Höhepunkt dabei der Track „Woke Up Dreaming“, ein Gitarrenduell mit der sehr ansehlichen, unglaublichen Cellistin Tinao Guo. Keine Frage – das ist gut. Aber auch hier gilt, was ich bereits beim 2013er-Akustik.Output formulierte: „Der Schwerpunkt liegt auf Fingerfertigkeit und „stromloser“ Umsetzung. Den druckvollen Groove seiner regulären Outputs könnte der eine oder andere Blues-Freak hier durchaus vermissen“. Dafür gibt es reichlich akustisches aus dem Bereich Weltmusik (dabei u.a. Eric Bazillian von den HOOTERS mit Mandoline, Drehleier, Saxophon und Akustikgitarre sowie der ägyptische Perkussionist Hossam Ramzy.
Die DVD bietet noch ca. 100 Minuten Extras – u.a. eine „Behind-The Scenes“-Dokumentation des Auftrittes, eine Fotogalerie und eine alternative Version von „Woke Up Dreaming“.
Neueinsteigern in Sachen BONAMASSA empfehle ich aber eher einer seiner starken Studio-Outputs; und auch Fans dürfen sich durchaus zwischen „An Acoustic Evening At The Vienna Opera House“ von 2013 oder dem neuen „Live At Carnegie Hall – An Acoustic Evening“ entscheiden. Beides gut – aber eine Veröffentlichung zum entspannt-akustischen eintauchen reicht an sich.

 

01.           This Train

02.           Drive

03.           The Valley Runs Low

04.           Dust Bowl

05.           Driving Towards The Daylight

06.           Black Lung Heartache

07.           Blue And Evil

08.           Livin’ Easy

09.           Get Back My Tomorrow

10.           Mountain Time

11.           How Can A Poor Man Stand Such Times And Live?

12.           Song Of Yesterday

13.           Woke Up Dreaming

14.           Hummingbird

15.           The Rose

Live At Carnegie Hall – An Acoustic Evening


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 114:0 ()
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Systemstörung: Die Geschichte von Noise Records

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„Es war nicht alles super, aber ohne Noise wären wir nicht da, wo wir heute sind.“ Diesen Satz kann der Leser dieses Buches nicht mehr sehen, er fällt schlichtweg zu oft -  wenn er auch stimmen mag. Der amerikanische Autor David E. Gehlke skizziert das Leben von Labelchef Karl-Ulrich Walterbach und den Werdegang seiner Labels AGR und Noise Records. Das ist auf der einen Seite superinteressant, egal, ob man damals schon dabei war oder nicht. Die wichtigsten Bands kommen zu Wort, der Meister selbst auch. Es gibt viele O-Töne, angeblich ungeschönt, leider auch einige Doppler und kleine Fehler  Pretty-Maids-Fans, aufgepasst!) – kann aber passieren. Und, und das liegt nicht an der guten Schiffmännchen Übersetzung – es ist irgendwie so hausbacken geschrieben, so ohne Ecken und Kanten. Und dennoch: Die 500 Seiten auf Basis von 75 Exklusivinterviews geben einen tollen Eindruck der Metal-Geschichte, es kommen Musiker von Helloween, Rage, Kreator, Running Wild und Tankard, Hellhammer, Celtic Frost, Hammercult, Voivod und vielen anderen zu Wort und gibt eine ungewöhnliche Perspektive für die Fans frei.  Vor allem Kai Hansen und Herr Fischer sind hier besonders hervorzuhaben. Was bleibt: Der Herr Walterbach wird auch nach der Lektüre sein Charisma des rücksichtslosen Geschäftsmannes nicht los und zerstört das Metal-Ideal – und das romantisierte Bild dessen - ein weiteres Mal. Aber das war ja vorher klar. Dazu gibt es eine Noise-Discographie, ein Kürsch-Vorwort und vor allem zeitgenössische Fotos. Und die sind mal richtig geil. Trotz kleiner Mängel ist das Buch insgesamt ein spannendes, beinahe historisches Zeugnis geworden. War ja auch nicht alles super, was damals passierte.

Systemstörung: Die Geschichte von Noise Records


Cover - Systemstörung: Die Geschichte von Noise Records Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 500
Länge: 60000:1 ()
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Bright Wide Colder

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Nachdem LAST LEAF DOWN schon 2014 mit ihrem Debüt "Fake Lights" begeistern konnten, legen die Schweizer mit ihrem Nachfolgerwerk "Bright Wide Colder" nach. Der Name ist hier offenbar Programm. Denn auch wenn sich der Stil der Band grob zwischen Shoegaze und Post-Rock bewegt, schwimmt bei LAST LEAF DOWN stets eine omnipräsente, mächtige Düsternis mit. Dezente Ausflüge in Dark Rock/ Gothic aber auch Alternative sind bei den Schweizern an der Tagesordnung, dementsprechend düster geht es hier (für Shoegaze-Verhältnisse) zu.

LAST LEAF DOWN verstehen es, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und diese zu halten. Schöne Melodien  Allerdings schreit "Bright Wide Colder" an der ein oder anderen Stelle nach etwas Abwechslung. Das Album ist zwar stimmig, die Songs bringen Atmosphäre mit, doch leider ähnelt sich hier auch ziemlich viel. Die absolut geniale Atmosphäre von "Purple Skies" kann meiner Meinung nach im Laufe des Albums leider nicht mehr erreicht werden.

Dennoch hat "Bright Wide Colder" durchaus einiges zu bieten und Fans von Bands wie KATATONIA, ANTIMATTER, ANATHEMA und HANGING GARDEN sollten hier mal reinhören!

 

Bright Wide Colder


Cover - Bright Wide Colder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:50 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Last Leaf Down

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Virus

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Man darf sich wundern, welche Qualität heuer möglich ist, ohne Unmengen an Geld in die Produktion einer Band bzw. deren Platte zu stecken. Das gleicht das Kräfteverhältnis zwischen wirklichem, echtem Talent und industriegemachtem Hype ein wenig aus.
 
Die junge Band PANTALEON aus Köln ist ein prächtiges Beispiel hierfür. Ihr erster vollwertiger Langspieler muss sich nicht hinter internationalen Größen wie DREAM THEATER oder SYMPHONY X verstecken. Weder von der Produktion, noch vom Songwriting her und auch handwerklich ist die Performance der vier Rheinländer makellos. "Wake up", "Slaves To Ourselves", der Titelsong und nicht zuletzt der Neunminüter "Recovery" überzeugen und sind hervorragende Kompositionen mit viel Liebe zum Detail. Also Freunde, wer auf anspruchsvollen Progressive Metal steht, darf hier gerne mal ein Ohr riskieren und sich überraschen lassen von dieser tollen Band.
 

Virus


Cover - Virus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:6 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Pantaleon

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Traded Dreams

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Glam-Rock kommt ja bekanntlich in letzter Zeit gerne aus Skandinavien, und die Finnen von TEMPLE BALLS bilden da keine Ausnahme. Die fünf Jungs aus dem nordfinnischen Oulu gründeten die Band im zarten Alter von 14 Jahren und man muss sagen, dass sie ihre Vorbilder in Form einer breiten Palette klassischer Rockbands von Aerosmith über Guns´n´Roses und Hanoi Rocks bis Van Halen durchaus gründlich studiert (oder alternativ vielleicht auch noch den Rock´n´Roll mit der Muttermilch aufgesogen) haben. Als Lohn für ihre Mühen kann das Quintett sich inzwischen einer Reihe von Auftritten bei prominenten finnischen Festivals sowie an der Seite von Größen wie Queen und Deep Purple brüsten. „Traded Dreams“ bietet 80er-inspirierten Hardrock mit einer Prise Glam, der frisch drauflos rockt und kein bisschen angestaubt klingt. Schon der (dem zugegebenermaßen ziemlich unnötigen) Intro folgende Opener „Off The Grid“ kommt gut gelaunt und rotzig daher, „Freek Flag“ und „Hell And Feelin´ Fine“ schlagen in die gleiche Kerbe. Schön ist, dass TEMPLE BALLS sich nicht darauf beschränken, den 80er- Rocksound zu kopieren, sondern ihr eigenes und durchaus modern klingendes Ding daraus machen. Die Songs gehen durchweg direkt ins Ohr, wofür auch „We Stand Tall“ ein gutes Beispiel ist. Und zum Schluss demonstrieren sie, dass sie auch Balladen können: „Under My Feet“ kommt leicht wehmütig daher und steht voll und ganz in der Tradition der großen Aerosmith-Balladen, hinter denen es sich definitiv nicht verstecken muss. Fazit: Finnland hat einen neuen Stern am heimischen Rockhimmel- von TEMPLE BALLS wird man sicherlich noch mehr hören.

Traded Dreams


Cover - Traded Dreams Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:0 ()
Label:
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Band:

Temple Balls

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Temple Balls

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